Tagblatt, Dezember 1927 (Jahrgang 5, nr. 273-297)

1927-12-01 / nr. 273

Seite 2. Donnerstag gäste sicher, wer sich verspätet, hat das Nachsehen. So kommt es vor, dab sehr oft die Autobusse einander knapp auf­­ der Werfe über die Landstraße fahren und un­­tereinander wahrhaftige Wettfahrten ber­anstalten. Den Zuschauer mag dieser Wetteifer humoristisch stimmen, die Fahrgäste kön­­nen aber sehr leicht zu Schaden kommen, weil bei den nicht besonders guten burgen­­ländischen Straßen leicht ein Mutobus in den Graben fahren kann und aus dem Wetteifer auf diese Art blutige Katastro­­phen entstehen können. RE FERNE EEE SELTENER EEE BENE TOT SZETA tee .. » .« ern ya O ,-­­«-7FY.M-«««»kH-Wiv7ssskNOT.»HWWM-WsW-..-ss-WWXEMT Tagblatt Donnerstag, den 1. Dezember. Wien: 11 und 16.15: Konzert. — 17.45: Mitteilungen aus den Bundestheatern. — 18: Tafeltraubenzucht in Desterreich. — 18.30: Wochen»­bericht über Körpersport. — 18.45: Giperanto­­werbung für Desterreich. — 19: Französischer Sprachklurs für Vorbeschrittene. — 19.30: Eng:­lircher Gpradturs für Borgeschrittene. — 20.05: Franz Schreier- Abend. Konzert des Wiener Sin­fonieorchester 2.­­ Buchspelt 19.30,12 und 15:Nachrichten, Volkswirtschaft,Zeitzeichen,Marktberichte.—11: Schallplattenkonzert.s—lZundls­ 45:Wetter­­dienst,Zeitzeichen­ 16:Landwirtschaftlicher Rund­­­unk.—-­17:Zigeunermusik.—18:Radioamateur post.—18.50:Vortrag für Frauen.—­19.15: Radiobotschaft anläßlich des zweiten Jahrestages des ungarischen Rundfunkes.—20:Vorstellung aus dem Studio:,,csongoräs«1’ünde«,von Michael Vörösmarthy.—22.45:Zeitzeichen,Nachs richten-23:Schallplattenkonzert. Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Nachriten, Bühne und Kunst, Filmmesen, Fingerender, Offener Sprechsaal enthaltenen entgeltlichen Mit­­teilungen sind dor­t gekennzeichnet. Parfumerie Bader Grabenrunde 45 so auch in allen Apotheken, Drogerien und Parfumerien. 2018 ekltcatstiskåcsmäll -osvekl­aarensle 222­0 ist Ihr Geschäft Eine Anzeiche veanwore or Sie diese Fragen, wird Ihnen immer neue Kunden zu­­sichert Eriols 44­ führen und­­ Spitalbrücke Nr. 3. 23:7 Für Damen separater Salon! Zivile Preise! Auf Adresse bitte zu achten! ESTITTLTILLITIDTLETLDEITIDTETLDSTITDTTTTIDELTITTDITIDTTTTDLLTDDLETITTT TED TLE LITT Das echte Kölner Wasser wieder zu haben ist in der altbekannten Spezial - Bubi - Haarschneiden im Merren- und Damen­­frischsalon MäSS 1. Regember 1927. Schredensherrschaft chinesischer Kommunisten. Songfong, 30. Nov. In den Hü­­ttengebieten östlic von Santon haben die Kommunisten eine Schredensherrschaft Mehr als tausend Personen sollen massafriert worden sein. eingerichtet, ahrichten des Ungarländischen Jeutinen Rou­sbildungsvereines. Donnerstag, den 1. Dezember, wird der Poet und Mitarbeiter der „Oedenburger Zeitung” Lehrer Johann Neubauer einen Vortrag über das Thema: „Die Heinzen Ihre Schidsale und Eigenheiten“ halten. Beginn 7 Uhr abends. Ort: Realschifle, erster Stoc, links, Geometriesaal. Eine Ausgabe, die sich reichlich lohnt, ist das Geld, das man für eine gute und in­­teressante Zeitung aufwendet. Die „Wolf Zeitung“, die älteste uniparteiische Tageszeitung Wiens, er­­freut sich Bing ihrer wahrhaft volkstümlichen Haltung und ihres vielartigen Inhalts größter Beliebtheit. Sie ist die meistgelesene Tageszeitung Oesterreichs und darum sind ihre­­ Bezugspreise, troß der Fülle guten und interessanten Lesestoffes, die sie bietet, billiger, als die jeder andern großen Wiener Tageszeitung ausnahmslos. Sie verfügt über einen ausgedehnten in: und ausländischen Telegra­­phen-, Telephon- und Radio-Nachrichtendienst und berichtet über alle wichtigen V­orkommnisse des Öffentlichen lebend rasch und verläßlic. Ihre Gesamt- Sonntagsauflage beträgt nachweisbar an 240.000 GExemplare. Hervorragende Parlamentarier, viele beliebte Schriftsteller zählen zu ihren ständigen Mitarbeitern. Wöchentlich erscheinen eine gediegene d­ufte­ Familien-Unterhaltungsbeilage, humoristisch, satirische Zeichnungen von angesehenen Künstlern, die Spezialrabriten Gesundheitspflege, „Die Frauen­­welt“, Naturschuß, Fischerei­, Land- und Spieß­­wesen, Hundezucht, Land- und forstwirtschaftliche u. Pädagogische NRundschan, Deutsche Sängerzeitung, Schach- und Rätselzeitung, vollständiges Nadiopro­­gramm, zwei spannende Romane, Waren-, Markt: u. Börsenberichte, Verlosungslisten usm. Die Bezugs­­preise befragen: Für tägliche Postzusendung mor natlich . Benge 2.88, für wöchentliche oft. zusendung des Bamdtagblattes (mit Beilagen) bier.­teljährlich) Wengd 1.80, für zweimal wöchentliche B­ostzusendung der Samstag: und Donnerdtag- Ausgaben (mit Beilagen) vierteljährlich Benge 3.16. Auf Verlangen senden wir unser Blatt 8 Tage hindurch zur Ansicht umnentgeltlic zu. Verwaltung der , Bolts:Zeitung", Wien I., Schulerstraße 16. = EE zw - AN Fe) Z,winz Testvérek sopron, Rákóczigasse Nr. 3. :: Int. Telephon Nr. 575 und 260, mann Garage. — Reparaturwerkstätte am­ Autos, Lastenautos, Traktoren, Motorräder, Fahrräder, Ford-, Fordsonfabrikate u. sämtl. Bestandteile. — Sämtliche Fabrikate der I. Ung. Landwirtschaftl. Maschinen­­fabrik, besonders Dreschmaschinen, Lokomobile, einfache und kombinierte Sämaschinen, System Losonci, Mühleneinrichtungen. " - — Nr. 273. rm der Neugierige. Der Sams-Retter sah in seiner Woh­­nung und aß eben „Bohnm­öd'en“. Da stürzte der Nachbar ins Zimmer und verseßte ihm, ohne ein Wort zu jagen, eine­­ geb­altige Ohrfeige. Der Saml-Vetter wat von dem uner­warteten Angriff so überrascht, daß er sein Wort sprechen konnte. Der Nachbar stürmte aus dem Zim­­mer, kam aber nach einigen Sekunden wie­­der zurü­c­k und verlegte dem Saml- Better eine z­veite Ohrfeige. Der Sam­l-Better konnte auch diesmal nichts Sprechen, — — weil er gerade den Mund voll hatte. Und der Nachbar kam auch ein drittes­­mal ins Zimmer gestürzt, gab dem Saml- Better einen neuen Badenstrei und ver­­ließ dann wieder eiligst das Zimmer. Der Saml-Better würgte den­noch nun ras­ hinunter und rief aufgeregt: „Hiatt war' i do neugierig, was der bon mir witll!?” +. Nazi. Dedenburg, 30. Nov. Silberne Hochzeit. Der Dedenbur­­ger Selcher- und Fleischhauermeister Gott­­lieb Eheim feierte Sonntag mit seiner Gattin, geb. Irma Böhm, die silberne Hochzeit. Personalnachricht. Der gemesene Direktor der Eilenburger Warenverkehrs A.-G. Karl Salzmann wurde dieser Tage zum leitenden Direktor der Szom­­bathelyer städtischen Betriebe gewählt. Das Konzert zu Ehren des Musik­­direktors Bittor Altdörfer. Wie be­­richtet, veranstalten Sonntag, den 4. De­­zember, 8 Uhr abend die derzeitigen und die gemesenen Schüler des Oedenburger Mufikdirektors Bittor Altdörfer im großen Saale des Kasinos einen Konzert­­abend. Karten sind in der Buchhandlung Máhr, Grabenrunde, zum Mretje von 50 Heller bis 2.— Benge erhältlich. [/ ! Nachdruch verboten.) „208 Lit in der sinsternig” Roman von 3. Bod-Stieber. (Fortlegung 8.) „Doch, weil Sie si gar nicht mehr bei ihr briefen lassen, seit Sie von Mutters ausgezogen sind." „a, in der Tat, ich war lange nicht dort,“ erwiderte Georg zögernd. , Ada, nicht wahr. Die Julie läßt Sie fragen, ob Sie denn jekt so nobel gewor­­den sind, haß Sie die alten Freunde ganz vergessen ?“ Ueber Georgs Gesicht Hurchte ein unbes baglicher Ausdruf. „Fräulein Julie hat recht, es ist Haglich und undanfbar von mir. Sagen Sie ihr herzliche Grüße, und zu nobel sei ich nicht geworden, es fehlt mir nur die Zeit. Abends wird es immer so spät, und bei Tag...“ „So denke, Sie geben jehr weniger Stunden als früher?” „Das ichon, aber dafür it meine ganze freie Zeit mit dem Siwium ausgefüllt, und wenn ich hier im­ Hause fertig bin­­it3 mit meiner Kraft zu Ende, ich falle fast um vor Müdigkeit.“ „Das it mir schon aufgefallen, wenn ich Sie fortgehen sah, darum habe ich mich auch bisher noch nicht getraut, Sie aufzu­­­­fordern, doch einmal mit mir nach Schluß zur Suche zu kommen,” sagte Berger treu» herzig. ‚Mü­ssen Sie nächstens aber doch tun, Herr Berger, ich bitte Sie darum. Sie miüffen mich einfach mitschleifen. Mirge­­macht?“ Er reichte dem Kassierer Die Hand. „M­üsfen wir machen, Sie selbst einmal.“ Ein scharfes Klingen gel­te durch das Haus, und mehrere neueintretende Gäste, die zur Kafse strebten, machten der Unter­­haltung ein Ende. Georg saß am seinem Flügel in Der linken Ede vor der gespannten Leinwand und ließ kjeine Finger leife präludierend über die Tasten gleiten. Er war nachdenk­­lich. Bergers Worte hatten ihm erst zum Bemwußtsein gebracht, das in seinem neuen Leben schon eine geraume Zeit verstrichen war, ohne daß er­­ recht gemerkt hatte. Wie festsamt der Mensch ist, wie ihm zur Ge­­wohnheit werden kann, was ihm vorher ganz unerträglich erschien. Vierzehn Tage lang war Georg anfangs täglich m­it dem festen­ Entschlag beigekommen, von­ dm Direktor sein Wort zurückzuerbitten, ı um zu sagen, daß er das ihm übertrage­ne Amt doch nicht versehen könne. Sie waren ein Martyrium für ihn ge­wesen, diese er­­sten Versuche, seinen­ Stolz zu erniedrigen, denn als Erniedrigung empfand er seine neue Tätigkeit. Saß er auch abseits und sast nicht zu sehen, im Dunkel, so flamm­te in ihm doch die Scham auf, empfand er doch die Blide der gleichgültig über iht hinlauschenden Augen da unten wie schmerzhafte Stiche, die sich in seine Seeie gruben. Doc täglich kam er wieder und futre­rigte nicht. Und als er seine erste Gage in Händen hielt, erfaßte ihn ein Gefühl der Befreiung. Und gar, als er von Weulisse fortzog in eine freundlichere, weniger arte­kelige Stube in der Nähe des Kinos, über­­ram ihn sogar ein Frohgefühl, wenn er nach Hause kam. Er schloß einen Vertrag mit sich selbst, und­ strich die vier Abend­­stunden aus seinem Leben, aus seinem Be­wußtsein. Sein Tag hatte nur zwanzig Stunden. ‚Sast immer saß er mit gesclos­­senen Augen vor der Leinwand und spielte rein mechanisch. Ab und zu fesfelte ihn einmal ein Bild, dann vergaß er sich und spielte bewußt, wenn dann aber, sobald er anhielt, vereinzeltes Beifallstlau­chen bei dem einen oder anderen Besucher m­ehr Musikverständnis verriet, t­rat Georg auf und war sich picklich schamvoll damußt, daß er als armseliger Kinoklavierspieler darab, der sein Publikum wohl zu belusti­­gen und anzurgen hatte, aber mit zu er­bauen durch berfeinerte Kunst, die ihm hier nich­ kam richtigen Plastz sch­­ien. Sein kurzeres Leben wurde durch seine Stellung allmählich erträglicher, so daß er sich bald aufraffte und einen seiner frühe­­ren Professoren vom Konservatorium be­suchte, der sich seines Lieblingsschulie­s gern annahm. Georg war grifflich, daß er nun jede Woche eine halbe Stunde il­ir nicht bei dem verehrten Lehrer geziehen durfte, und daß er sich diese Gnade nicht einmal schenten lassen mußte. Das KXob des Lehrers hob seine Stimmung, den Selbstvertrauen, seine Schaffnsf­­ude, aber der Abend beschattete noch immer jet frohe Negung in seiner Seele. Und 1904 wußte er, daßs diese vier Stunden Fron­­dienst vorläufig nicht zu Streichen waren, wenn er seine Zukunft aufbauen wollte. Also bi­er die Zähne zusammen und blieb Das Kino war heute gut besucht. Wäh­­rend Georg irgendein Opernvorspiel als erste P­rogrammnummer herunterpauste, wanderten seine Blide gedankenlos im Publikum umher. Er hatte sich daran ge­­­wöhnt, die Menschen ab und zu einmal zu beobachten. Ein leises Lächeln flog über sein Gesicht, da borne an der Ehe, da war ja wieder die blonde Kleine, die jo herzlich­ lachen konnte. Ein Ruppen­köpfchen, so jung, so rosig! Und wie diese braunen Augen immer­ wieder zu ihm herüber­­bligten! sonst holt Sulie Im ‚Warenhaus sopron, Grabenrunde Nr. 6 Telephon Nr. 448 erhalten Sie Sohlenleder Schuheinlagen Gummiabsätze Stiefeleisen Schuhriemen Stiefelfett Schuhpasten Lederwaren die besten und billigsten: S­chuhcreme Schuhbedarfsartikel 2193 Gute Hausseite 1 kg von P 1-12 aufwärts Prima Langenstein (die Dosen nehme ich zurück). Firmeninhaber: J. H. Turcsik.

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