Tagblatt, März 1928 (Jahrgang 6, nr. 50-75)

1928-03-01 / nr. 50

sssks«'-·-.s:: Geite 2. Donnerstag Durchführung. Gleichzeitig ersucht er die Regierung, dem Nationalrat ein Ge jeß, betreffend die Schaffung eines moder­­nen Dienst- und Disziplinarrechtes der bur­­genländischen Lehrer, sowie ein dem ge­schichtlich gewordenen V­erhältnissen und den Wünschen der Bevölkerung des Bur­­genlandes entsprechendes Gejäß über die konfessionellen Schulen dieses Landes vorzulegen.“­­ Der erste Sat des Antrages Sc­hön­­bauer, der sich mit dem Antrag der Sozial­­demokraten inhaltlich deckt, wurde zunächst zur Abstimmung gebracht, und zwar auf Verlangen der Sozialdemokraten im Wege der namentlichen Abstimmung. Der Antrag wurde mit 88 gegen 71 Stimmen ange­­nommen. Dafür­ stimmten geschlossen die Sozialdemokraten, Großdeutschen und Landbündler, dagegen die Christlichsozialen. Sodann gelangte der zweite Teil des Antrages Schönbauer mit Sinweg­­lassung der auf die konfessio­­nelle Schule bezughabenden Stelle zur Abstimmung und wurde ein­­sinnig zum Beschluß erhoben. Schließlich gelangte der bei der Tekten Mstimmung ausgeschaltete Par­­fus zur namentlichen Abstimmung und wurde mit 81 gegen 78 Stimmen abge­­lehnt. Gegen diesen Min hatten ge­­stimmt die Sozialdemokraten und die Großdeutschen, für denselben die Christlich­­sogialen und Zandbindler. Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmwesen, Fingerender, Offener Sprechsaal enthaltenen entgeltlichen Mit­­teilungen sind durch + gekennzeichnet. EEEERECEENEETTEETESTENL E RON STT BATES KEZET RE ESET 7 SEGA RE E EEE ) * Todesfälle. In Rednik starb fürzich‘ Sram Marie Oswald, geborene Weber, Landwirtsgattin, im 66. Lebens­­jahre. — In Markt Hodis starb die­ser Tage Frau Therese Hadinger, Mi­llersgattin, im Alter von 63 Jahren. Burgenländische Steuern. Am 5. März die Luftbarkeitsabgabe für die zweite Hälfte des Monats Februar, am 10. März die Fürsorgeabgabe für den Monat Februar, am 20. März die Luftbarkeits­­abgabe für die erste Hälfte des Monats März. Tagblatt 1. März 1928. Nr. 50. | ­­00... gedenburger Racr­ten | Dedenburg, 9. Febr. Todesfall. Am 26. Februar ver­­schied der pensionierte Postunteroffizial Stefan Mayer im Meter von 65 Jahren. Kirchliches, Donnerstag, den 1. März, 8 Uhr abends wird in der Heiligengeist­­firche die übliche Abend-Anbetung 3.An­­dacht abgehalten, wozu die Gläubigen hiemit eingeladen werden. Von der Getwerbeforporation. Donnerstag, den 1. März, 6 Uhr abends hält die Oedenburger Ge­werbeforporation eine Situng ab, in welcher über die Wahl eines neuen Präses gesprochen mer­­­­den wird, da bekanntlich Brafes Kinikty von seiner Stelle abgedanft hat. Sigung der Weingartenbefiger. Der Landesverband der Weingartenbefiger hält heute in Budapest eine Sigung ab, in welcher über die Lage der Weingarten­­befiger gesprochen werden wird. Den Verein der Oedenburger Weingartenbesiger vertritt bei dieser Sigung Präses Julius Ulreich, der gestern nach Budapest ge­­­fahren ist. Kommissionslager u, Verkaufsstelle der Fürst, Estierhazw'schen Forst- und Sägeproukdte Julius Lang, Dampisägewerk Sopron, Raaber-Bahnboistrasse Telephon 551 - Bezimmertes Bauholz, Bretter, Latten, Dielen- 817 holz, Buchenholzkohle, geschnittenes Bauholz Eichen- und Buchen-Schnittmaterial, Fichten­­stangen (Raffen), Rad-Feigenholz, Weinstecken Buchen-, Eichen- und Fichten-Brennholz Oberst Mederer gestorben. Wie uns aus Wiener­ Neustadt gemel­­det wird, ist dort Oberst a. R. August M­e­­derer von Mederer und Wuhn­wehr im 72. Lebensjahre gestorben. Oberst Mederer war während des Krieges lange Zeit Stationskommandant in Dedenburg und hat am ersten Tage des Umsturzes Dedenburg verlassen. Leichenbegängnisse. Gestern nach­­mittags 4 Uhr wurde im Fath. Friedhofe unter großer Beteiligung der hiesigen Be­völkerung die Private Frau Wittwe Sangh de Köhriegh zu Grabe getra­­gen. Die Einsegnung nahm Domherr Dof­­tor Osfar Borsigly vor. — Nachher fand im gleichen Friedhofe die Beerdigung des Mjährigen Artilleristen Cmmerich Horváth statt, welcher si befamntlich vor einigen Tagen mit seinem Dienst­­ge­wehre tötete. Zum Leichenbegängnis waren viele Offiziere, Soldaten und die Militärmusif, ausgerickt. Wetterbericht. Eine besonders starke Abkühlung it Heute nachts erfolgt. 68 it bei teilweise bedecktem Himmel mindig, unfreundlich und fait. Baraussage: Kalt, sonst wenig verändert. Neue Staatsbürger. Die Oeden­­burger Einwohner Sofef, Ludwig und Saloh Prefovits, ferner Therese Kider legten gestern zu Händen Des städtischen Obernotars Dr. Karl Heim­­ler den ungarischen Staatsbürgereid ab. Bei der Eidesleistung assistierte V­izenotar Dr. Arthur Belovitß. Die Oedenburger Gruppe des „Mani“ (Nationalverband der ungaris­­chen Frauen), in deren Weberei im Borz­jahre 1000 Leventehemden angefertigt wurden, hat nun aus Amerifa für die Lieferung von Kinderkleiderstoffen eine große Bestellung erhalten. Die Bestellun­­gen haben ungarische Vereinigungen in Amerifa gemacht. Sechs Webstühle sind ununterbrochen in Tätigkeit, um der Lieferung ehestens nachzukommen. Die Oedenburger Autobusfrage. M Wie wir erfahren, wird der Präses der städtischen Bürgerpartei Dr. Wilhelm Zaehne in der heute nachmittags statt­­findenden städtischen Generalversammlung in der Oedenburger Autobusfrage eine Sonterpellation einreichen. Die Löwen- Drogerie Franz Mül­­ler befindet si in ihrem neuen Heim Grabenrunde 52. + Gschwindi'sche Marken unerreicht! Pressform. Liköre. Konserven Aluminium-besehitze Kaffeemühlen Berndorfer Alpaka Reibmühlen Küchenwagen Mohnmühlen . Crip, $phinx- und Hahn - Geschirre Für jedes Stück Garantie. Aufge­­rear Aetune: und Milkehr > ermässigte, engros-Preise bei MORITZ LATZER Sopron, Grabenrinde Nr. 35/a Schmalzdosen Kohlenkübel Schmalzpfannen Gewürz-Etagere Fleischmühlen Bügeleisen Fabriksniederlage Samuel Lendés Nadıi. Franz Varga, Sopron Gschwindische Marken UNE erreicht! Nahdruch verboten.) Die Burg des Glads. Roman von %. Arnefeld, (Fortlegung 14.) Die Damen muhten ihm recht geben. Die Aehnlichkeit war erstaunlich, wenn auch manche ingelheiten verschieden waren. Dasselbe goldblonde Saal mit den röt­­lichen Lichtern, derselbe swolz-deufche Aus­­druf der Züge, dieselben dunklen geheim­­nisvollen Mugen blickten ihnen von der Dede herab entgegen. Das ganze Gemälde, das ein Schüler Mafarts­­ gemalt hatte, war­ überaus far­benprächtig und lebendig. Einzelne Motive der Dianasage waren an den Wänden in­ Medaillonform angebracht. So Diane und Aktion, Diana und ihr Gefolge a­m Ein­­gang einer Grotte und so weiter. Dazwischen seltene Gehörne und alt deufsche Möbel mit eingelegten Zagdizen­n. Zintz betrachtete jede Einzelheit mit nach deuflichen Blick. ‚a, die Nehnlichkeit ist in der Tat er­­faunlich. Die gute Diana würde sich rie­­sig geschmeichelt fühlen, wenn sie es wüßte!” sagte Tinti. „Du wirst es ihr doch nicht sagen?” be­­merkte Cheltrud spöttisch. „Sie scheint ohnehin eingebildet genug zu sein.“ ärgere mich oft genug über sie. Sie bildet sich wahrhaftig manchmal ein, unseresglei­­chen zu sein, obwohl noch ihr Großvater ein simpler bürgerlicher Offizier war.” Der unnachahmlich Hochmütige Ton, in dem sie diese Worte sprach, bereitete Edel­­trud eine freudige Erregung, denn sie sah, wie P­rospers Stirn sich furchte und er sinti enttäuscht anblicte. , Benn, sie wüßte, wie er Hochmut habt und wie borsichtig, man mit solchen Neube­­tungen bot ihm­ sein muß, wenn man ihm gefallen will,“ dachte sie befriedigt­ , der ich werde mich hüten, sie aufzu­­klären!” Auf den Heimritt fühlte Tinti, daß Rroper nicht mehr so herzlich­ war wie 37 bar, sie zerbrach sich vergeblich den Kopf, um die Ursache zu erraten. Er blieb auch den Nest des Tages zer­­streut und machte nicht den geringsten V­er­­such, den jungen Dolling bei Tritt auszu­­stechen. Als man nach Dreisenstein zurückkam, waren Obereich eng mit ihrem­ Neffen be­reits da und Graf Dolling war von der ersten Minute an so entzü­ckt von Tinti, daß er kaum mehr von ihrer Seite wich. Sie flirtete mit ihm, aber man mierste­­ deutlich, daß es nur geschah, um Prosper eifersüchtig zum machen — eine Absicht, die allerdings mitlang. Er hatte sich neben die alte Gräfin Ebereichen, eine unwürdige, etwas melancholische Dame, gejekt, die sich mit Agnes unterhielt, und bemühte sich, an der Unterhaltung der beiden Damen teil­­zunehmen. Zu Tinti flog sein Bild. Edeltrud atmete erleichtert auf. Gott sei Dant, die Gefahr fchren beichivoren. Oder hatte sie sie nur eingebildet, daß da eine Gefahr bestand ? Als die Säfte fort waren und man nach dem Oisen behaglich plaudernd am Kamin­­ab, fragte der Herzog plößlich: „Dur hast uns noch gar nicht gesagt, Brosper, wie dir deine Basen gefallen?“ „D, ganz gut.“ Lautete die gleichgültig gegebene Antiwort: „Und welche gefällt dir am besten?” „Darüber Habe ich wirfic! noch­ nicht nachgedacht. Agnes scheint mir ein wert­­voller, tief angelegter Charakter, während Amaranth Mutterwirk und Gemüt bejikt.“ „Ich dachte, Tinti gefiele dir mehr, als die anderen beiden. Du hast dich doch am meisten mit ihr unterhalten, wenigstens bis Ebereichens famen und dieser alberne Dolling ihr auf Tod und Leben die Cour jchnitt.“ , m­it fan sehr amisant fein, nur scheint es ihr an Weiblichkeit zur mangeln.“ „Da hat Brosper ganz recht!” fiel Edel­­trud ein. ‚Ich habe das heute auch schon bemerkt. In ihr steht eine kleine Emangi­­pierte, die will unbedingt herrschen. Vebri­­gens muß ich gestehen, Papa, daß der junge Dolling gar seinen so alberten Ein­­druck macht. Er plauderte sehr nett mit Tritt und bewu­nderte sie offenbar grengen­ 108. Da er von Has aus sehr reich ist und als Agnat von Neu-Dansberg zu den glänzendsten Partien zählt, so wäre er für int . —" Ein finsterer Bli aus den Möseraugen des Herzogs gebot ihr Schweigen. „Warum warst das zulegt so scheig­­sam?" wandte sich der Herzog an seinen Sohn. „Es täte mir leid, wenn Tinti, die mir sehr sompalistisch ist, sich doch ‚deine auffallende Nichtbeachtung beleidigt gefühlt hätte. Oder ander?“ „Durchaus nicht, Papa. Für so ges­­chmacklos, Streit anzufangen mit einer jungen Dame, die unser Saft it, haltst du mich Hoffentlich nicht. Ich mal einfach] mache. Du mußt bedenken, daß ich heute seit drei Uhr morgens auf den Beinen bin.“ hattet ihr Streit mitein­ un­d Fortlegung folgt.) 7 ‚Natürlic jage ich er ihr nicht. Sch Zwinz Testverek int. Telephon Nr. 575 und 260. szazazminz Garage — Reparaturwerkstätte mm Autos, Lastenautos, Traktoren, Motorräder, Fahrräder, Ford-, Fordsonfabrikate u. sämtl. Bestandteile. — Sämtliche Fabrikate der I. Ung. Landwirtschaftl. Maschinen- Lokomobile, besonders Dreschmaschinen, einfache Sämaschinen, System Losonci, Mühleneinrichtungen, fabrik, Räköczigasse Nr. 3. sz und kombinierte EE EE zza N u) = ’ NH 4 gr Zr Fo En 1. m nn =‘ A; Wr iR. en ©

Next