Tagblatt, Mai 1928 (Jahrgang 6, nr. 99-122)

1928-05-01 / nr. 99

En. IN AA­BEE. 1 | | Seite 2. Dienstag ET &Lagblats auf S %00.— bis 1000.—,­n wodu­rch es jeder Genoffenschaft ermöglicht ist, einen hervor­­ragenden Raffeitier mit Abstammung ette zu schaffen. Die Vorauslegung für die Ab­­gabe eines Raffeitieres ist die Verpflich­­tung der Gemeinde oder Genoffenschaft zur Einhaltung der ‚„Saltungsvork­riften für subventionierte Stiere“, die neuerlich, zum Mbdrude gelangen. Hervorgehoben wird die H­altungsverpflitung für mindestens zwei Jahre, über deren Einhaltung bei der Landwirtschaftskammer ein eigener Bors mer­ geführt wird. Diejenigen Stierhal­­ter, Genossenschaften und Gemeinden, wel­che sich verpflichten, die Stiere einzuspan­­nen, werden besonders beriesichtigt und begünstigt. Diejenigen enoffenschaften und Gemeinden, welche sich um die Zutref­­fung eines Nasfeitieres betrerben wollen, haben unter Einsendung einer Verpflich­­tungserklärung bei der Land­wirtschafts-­kammer oder den landwirtschaftlichen Be­zirksreferaten ein Gesuch einzubringen. Die Zu­weisung erfolgt je nach Einlangen der Anmeldungen und nach Mabgabe des erfaßbaren Stiermaterials. Da aus­­ prinzipiellen Gründen nur erstflüssige Stiere vermittelt, beziehungs­­weise subventioniert werden, liegt es im I­nteresse der Genossenschaften und Gemein­den, welche diese Mition bewüht­en wollen, sie rechtzeitig an die Landontschaftskam­­mer zu menden, d­enn auch erst für den Selbst ein Stieranlauf geplant sein sollte. Die Landwirtschaftskammer erhofft zum Fuß und Stommen der burgenländischen Viehzucht eine möglichst starre I­nanspruch­nahme dieser grundlegenden Motion, drei rüßliche Selbstorde, Manliher-Gewehr, Erhängen und Schleifen durch Pferde. * Dieser Tage berühte Johann Tin­­hof, ein­­jähriger Mann, in Fleins­höflein Selbstmord. Er schoß sich mit einem Mannlichergewehr eine Kugel in die Schläfe und brachte sich gräßliche Berlegun­­gen bei, denen er in Kürze erlag. In B­öttiching verübte der Land­­wirtssohn Stephan Steiger G Selbst­­mord, indem er sich erhängte. Er litt seit längerer Zeit an Schwermut, ist vor Jahr­­en an Kopftyphus erkrankt und litt seither an Gemiütsdepression. Er äu­ßerte sich zu seinen Angehörigen in fetter Zeit­­wieder­­holt, lebensüberdrüssig zu sein und wurde mehrmals durch, uneri­artetes Erscheinen seiner Angehörigen bei Durchführung sei­ner Selbstmordpläne verhindert... Im lege­ren Falle befestigte er einen Strich um die Wagenfrippe, legte seinen Hals in die Schlinge und lie sich von den Pferden nachsc­hleifen bis er erdrosselt wurde. In Oberloisdorf hat sich der Schuhmachermeisterr Karl Wutfowitsch Dieser Tage erhängt. Er wurde als gei­­zig abnormal geschildert und Auerte des öfteren Selbstmordabsichten, weil ihn das Leben nicht freue. Seine Mutter endete vor zehn Jahren durch Selbst­­mord; sie ertränkte sich im Mühlbach. * Lobesfälle. In Stegersbach im Burgenland i­st der Zandiwirt Alois Zwittomwitich im Alter von 65 Jahren gestorben. — In Sennersdorf starb kürzlich der Gastwirt August Mandl, 58 Jahre alt. — In Oberwariih ist der Schuhmachermeister Johann Bongraß im Alter von 66 Jahren gestorben. 24 sm Radio-Program­m. Montag, den 30. April. ‚Wien. 11 und 16: Konzert. — 17.15: Jugendstunde. Am Nordpol. — 18.15: Handel, Industrie, Verkehr und Naturfhug. — 18.45: Ger­burts- und Sterbehäuser großer Männer. — 19.15: Wiener Premieren. — 20.05: Opernaufführung: „Der Barbier von Sevilla". K­omische Oper in zwei Aufzügen von Giahino Rosini. Budapest. 9.30, 11.45 und 15: Nachrichten, Volkswirtschaft, Zeitzeichen. — 12: Mittagsglocke, Mittagskonzert. — 13 und 16.45: Zeitzeichen, Wetterdienst. — 16: Literaturgeschichte. — 17: Bigeunermusik. — 18.15: Vortrag des Karl LHla. — 19: Radiobotschaft. — 20.10: Deutsche Sprach­­lehre. — 20.45: Konzert des Kammerorchesters der Ung. Oper: Italienisches Konzert. — 22.20: Zeit­zeichen, Nachrichten. Anschließend:: Salonorchester. am­en . Vom 30. April bis 1.­ Mai 1928: Märtyrer der Ehe Ein erstkl. Gesellschaftsdrama, 8 Akte. Hauptr.: Gorinne Griffith, Hobart Bosworth, Jean Beherens. Ein Pariser Abenteuer Vorzügliche Lustspielattraktion, 7 Akte. Haupt.: Mittwoch u. Donnerstag geschlossen. _—— — Beginn der Vorstellungen um 5, 7 und 9 Uhr. N­ — tädt. Mozi. BESSERE BEE­RE Vom 30. April bis 1. Mai 1928: Die Gefangene von sanghai Aktuelle Abenteuergeschichte in 8 Akten. Hauptdarsteller : Carmen Boni, Bernhard Götzke, Jack Trevor, Agna Petersen, Curt Vespermann, Nien Lön Sing. — Regie: Bolváry 6. Lustiges Nebenprogramm. Beginn der Vorstellungen um 5, 7 und 9 Uhr. Bébé Daniels, Marion Julianne Scott, James Hall. Für Jugendliche erlaubt. Zwinz T Sopron, Rákóczigasse Nr. 3. estverek ss. int. Telephon Nr. 575 und 260. mmzmm Garage — Reparaturwerksiätte ee Autos, Lastenautos, Traktoren, Motorräder, Fahrräder, Ford-, Fordsonfabrikate u. sämtl. Bestandteile. — Sämtliche Fabrikate der 1.Ung. Landwirts­chaftl. Maschinen­­fabrik, besonders Dreschmaschinen, Lokomobile, einfache und kombinierte Sämaschinen. System Losonci, Mühleneinrichtungen. mem | main | Worecasme | MTDBNEE ) Mamma | msn | wann Alt-oedenburger Kalender. 30. April 1841, Bischof Franz Gnurih geboren. Der unvergebliche evangelische Bischof Franz Gyurag, welcher vor einigen Jahren das Zeit­liche segnete, wurde 1841 in BÜL geboren. Er ab­­solvierte 1868—1872 die Theologie in Debenburg, wo er schon damals mit seinen organisatorischen Fähigkeiten im Schulleben des Lyzeums schöne Er­folge erzielte. Er wirkte als Pfarrer in Beled und in anderen Ortschaften, endlich in BPäpa und wurde später zum Bischof gewählt. Diese Würde bekreidete er Jahrzehnte lang. Er gehörte zu den Ersten seiner Konfession. Oedenburg, 30. April, Morgen, am 1. Mai, erscheint wegen der Arbeitsruhe der organi­­sierten Arbeiterschaft seine Zeitung. Die nächste Blattfolge erscheint Mitttwoch nachmittags zur gewohn­­ten Stunde. Zu jeder Mahlzeit ist der Stauffer- K­äse das Beste Uhren- Reparaturen gut und billig nur bei = Johann freiler Uhrmacher, Sopron 9027 Theatergasse Nr. 6 Neue Uhren in reicher Auswahl. Geschäftslokal und Magazin ist sofort zu vermieten und gleich zu beziehen. Näheres: Bischitz, Turnergasse Nr. 1. 3604 JE 11 ae en nz Dienstag, den 1. Mai. Wien. 11.30: Konzert des Sinfonieorchesters. 16: Nachmittagskonzert des Wiener Konzert­orchesters 3. W. Ganglberger. — 17: Beiträge des Wiener Arbeiter-Rinderhord. — 17.30: Fest­­rede über Gork­. — 18: Weltiyril. — 18.30: Lieder von Béla Neinig. — 19: Eines Arbeiters Weltreise. — 19.45: Orcesterlongert der Wiener Philharmoniker. — 21.15: „La Serva Padrona“ (Die Magd als Herrin). Intermezzo in zwei Arien von Sacobo Angiolo Neri. Mufik von Giovanni Battista P­ergolese. Budapest. 9.30, 11.45 und 15: Nachrichten, Volkswirtschaft, Zeitzeichen. — 12: Mittagsglodens­chlag, Mittagskonzert. — 13 und 16.45 : Zeitzeichen, Wetterdienst. — 15.30: Rindermärchen. — 17: Erinnerung in Copa. — 17.45: Radioamateur«­port. — 19: Zigeunermufil. — 20.30: Konzert des Landessportmusilvereines, Medertragen aus der Mufikakademie. — 22,30: Zeitzeichen, Nachrichten. — Anschließend: Tanzmusik. Mittwoch, den 2. Mai. . Wien. 11 und 16 Konzert. — 17: Rinder­­märchen. — 17.50: Die geftwoden in Wien und Niederösterreich. — 18: Gesteine Oesterreichs und ihr Einfluß auf Baukunft und Straßenbau in Vergangenheit und Gegenwart. — 18.30: Ueber­zügliche Insekten, insbesondere im Walde. — 18.55: unserem Kleinen Anzeiger. Gefahren und Folgezustände nach Fehlgeburten. — Am besten inserieren Sıe im] 49.30: Nedertragung aus der Wiener Staatsoper: „Ein Mastenball.” Oper in fünf Alten. Mufit­an­ne Verdi. — Anschließend : Leichte Abend­­musik. Budapestt. 9.30, 11.45 und 15: Nachrichten, Volkswirtschaft, Zeitzeichen. — 12: Mittagsgloden- Schlag, Mittagskonzert. — 13 und 16.45: Zeit­zeichen, Wetterbienf. — 16: Silbermärcchen. — 17.30: G Sinfonisches Orcestersongert. Beethoven: Abend. — 18: Dr. Koncz Steft über Studenten­­leben. — 19.45: Englische Stunde. — 20.30: Klaviersängertabend von Béla Bartot. — 22: EN Aa Nachrichten. -- Anschließend : Zigeuner­mufil. | ‚Arm in der Binde, (Nahhdruch verboten.) Die Burg des Glads. Roman von %. Arnefeld, (Bortfegung 56.) Auch­ Marshof beruhigte sie. „I i­st in der Tat nur ein leichter Streifschuß. Wir waren bereits beim Arzt. Er sagt, in ein paar Tagen sei alles mier der gut.” Der Herzog wurde leichenblaß, als ihm den Unfall mitteilte. „Der Schuß hätte auch in die Brust gehen können!” stammelte er verstört. „Und dann —" er wandte sich ab. Kaltes Graus­­fen [ef ihm­ über den Naden. Nein, er wollte er gar nicht ausdenken! Am Nachmittag kam die Gräfin Wilde­­rich angefahren. Aus dem Sad großer und fleiner Neuigkeiten, die sie ausframte, erregte eine besonders Edeltruds Interesse. Die Gräfin berichtete, Graf Heider habe heute Morgen einen schweren Unfall gehabt. Er sei frühzeitig auf die Bürsch gefahren, mit dem Geiwehr gestürzt und habe einen Schuß im die rechte Brustserte d­abongetragen. Sein Arzt meine, die Ver­­legung sei sch­wer und lebensgefährlich, denn die Junge wäre verlegt. Jedenfalls würde er, wenn er überhaupt davonkäme, jahrelang mit der Sache zu tunn haben. Edeltrud und der Herzog sahen ein­ander gesundenlang bestürzt an , auf das­­ peinlichste berührt. Sie wahten nun, was er mit Brospers Steifichuß für eine Be­wandtung habe. Aber sie begriffen absolut nicht, welche Veranlassung er zu einem Duell mit Graf Heider gehabt haben konnte. Brosper selbst und Marshof blieben natürlich unerschütterlich dabei, daß es sich um einen Jagdunfall handle. 21. Kapitel. In Hagernbad pochten z­wei junge Ser­­zen bon Tag zu Tag unruhiger. Amaranth konnte nicht begreifen, warum Dr. Marshof sich plößlich so un­­sichtbar vor ihr machte. Er besuchte weder seine Numm­e auf Sagernbadh, noch botani­­sierte er mehr mit Achim im Forst, obwohl das Wetter so herrlich war und die arme Amaranth fast täglich ale Wege und Stege dort ablief. Auch auf Dreifenstein war er nicht an­zutreffen. Amaranthy hatte mehrmals Edeltrud besucht und diese Besuche bis an die Grenze der Möglichkeit ausgedehnt — aber Marshof war nie sichtbar ge­wesen. Des Nachts lag sie wach im Bett und meinte. Sie schäamte sich so, daß sie einem Mann heimlich nachlief, und ichwor sich immer t wieder zu, es von nun an nicht mehr zu tun. Aber wenn dann der Mor­­gen kam, dann stellte sich auch­ unfehlbar­­­­­­ die qualvoll drängende Sehnsucht ein und trieb sie hinaus in den Wald. Sinti weinte nicht, aber sie platte bei­­nahe vor Merger.­­Vierzehn Tage und darü­ber waren vergangen, seit sie Brosper zum lettenmal gesehen. ES tröstete sie ab­­solut nicht, das Nurthhen Dolling dafür fast täglich­ nach Hagernbac­h geritten kam, dag der Herzog ihr a conto ihres Geburts­­tages ein Neitpferd geschenkt hatte und Edeltrud seit dem Ball ihr wieder viel Le­benswürdiger entgegenkam. Gerade dag kam ihr verdächtig vor. Auch sprach Edel­­trud auffallend viel von Collina, fand ihn ‚Jo nett“ und wehte Tinti sogar mit ihm. Ko war Brosper? Warum kam er nicht? Edeltrud sagte, er mache sich jehr wie in der Desonomie auf, Alein-Dreifenstern zu tun. Auch nach Dansberg sei er oft gefahren und mit Herrn von Rrnde habe er sich sehr angefreundet, so daß ein recht lebhaftes Hinüber und Herüber zivijden Dreisenstein und Lerchenau herrsche. Dann kam der „Jagdunfall“. Natürlich fuhr Ziintt, als die Kunde davon zwei Tage später nach Hagernbach­ gelangte, sofort zu Edeltrud, um näheres darüber zu erfahren. Amaranthi hatte sie begleitet. Als Edeltrud die Halle vom Bart aus betrat, tat sich gleichzeitig die schivere, eichengeschnitte Tür auf, die von der Rampe her den Eingang bildete. Prosper, auf Dr. Marshof gestütt, trat herein. Er war blau und trug den linken Als er Edeltrud sah, die eiichrocfen auf ihn zueilte, hieß er Marshofs Arm 103 und sagte lächelnd: „Du brauchst nicht zur­erschreden, Edel­­trud. Ich hatte nur einen kleinen Unfall auf der Jagd. Ein Streifschuß, der ledig­­li­chen Oberarm traf und ein bikchen Blut rottete." „Mein Gott, aber wie geschah das denn? Wer hat dich denn angeschossen ?“ stammelte sie, immer noch sehr erschrocen. „Ic rich, selbst. Ich hatte den Stecher aufgezogen, rutschte aus, fiel und das Ges­twehr ging los. Aber es hat gar nichts auf ih­n“ ‚„Birklich nit? beit, Brosper!“ „Wirklich nicht!“ Sage mir die Wahr- (Kortießung folgt.) Erstklassige, keimfähigste, plombierte Ware! Norddeutsche Rübensamen, Luzerne Rotklee, Maller Steckzwiebeln, rund u. lang. Sämtliche Küchengartensamen. Ha H Samereien Samuel Lencks „ man Nachf. Franz Varga, I Kolonialwarengrosshandlung, Sopron, Grabenrunde Nr. pa 117. = Ei ; u

Next