Tagblatt, Juni 1928 (Jahrgang 6, nr. 123-146)
1928-06-01 / nr. 123
Hi EZZJ a Er, Se vg MWeneralrepri und af Sp ör amanzalj für das Dargenland und Defterreig: frapaganda BAra = Bespelb Fleishmeann, Wien ul anna 82, in Ungarn A Braugsammelbungen : . Deätpiag 46. Buzatı 19. 8 Groschen re — Bdan nachmittags zum a AT NATIRTTE . WProbeblatt Di toftenloß zugäglich | ea lent Gebttren | Bezugspreiß: Wksllhwssssis www-unmittel.ngabvercntwortlicht MolfPülssp-W Destptttzss.suuss. spachstmkbeuthciktshs nun fir as Burgenland. AMICI- 8 Groschen: Monatlich 2 S , vierteljährlich 6 S : — Einzelblatt aanchemagms g, an Sonntagen 12 g. | 61. Sahrg. Folge 123. Verzögerung der österreichischen Bundesanleihe Durch Vefragung des amerikanischen Kongresses. Wien, 31. Mai. Nach einer aus Washington eingetroffenen Meldung hat ich der Kongreß der Vereinigten Staaten wegen innerpolitischer Schwierigkeiten vorzeitig bis zum Dezember vertagt, erledigte Beratungsgegennständen befindet sich auch die Bill, die die Regierung ermächtigen soll, der Rückstellung der Pfandrechte an österreichbiscdem Staatseigentum und der von der österreichischen Regierung angestrebten Regelung der Rückzahlung der Relieffredite zuzustimmen. Unter den nicht. > No immer seine Nachricht bon der , tala. Kinsbay, 31. Mai. Von der „Italia“ liegen no immer feine Nachrichten vor. ES weht scharfer Nordwind bei Schneetreiben und Kälte. Das Expeditionsschiff „Sitta di Milano“ it nach vergeblichen Bersuchen, über Zarenfaß vorzudringen, nach Kingsbay zurücgekührt. In South Cap wurde eine Gaspatrouille von zwei Snen und einigen Alpenjägern ansand geseßt. Ihnen hat sich der norwegischen Robbenjäger Bramas als Führer zugesellt. Sie werden versuchen, bis zur Moffelbai im nördlichen Spitbergen vorzudringen. Die Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz. Genf, 32. Mai. Gestern vormittags wurde die elfte Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz eröffnet. 42 Länder werden durch 136 Delegierte RR. Sieg der Güdtenphen auf dem Bormarid auf Peling. Süd Shanghai, 31. Mai. Die truppen haben PBaotingfu, 80 an der Eisen- Beling—Hanfau, genommen. ‚Meilen südlich von Beijing, Bahnlinie „Die Verstärkung de der amerikanischen Slätte dient der Förderung Des Friedens.“ Ren-Norf, 3. Mai. Am gestrigen Gedenktag, der den im Weltkrieg gefallenen amerikanischen Staatsbürgern geweiht it, hielt Präsident Coolidge eine Rede, in der er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die von den Bereinigten Staaten von Nordamerika geführten Verhandlungen áweds Mbschlusses eines internationalen Kriegsrichtungspaftes von Erfolg gefrönt sein werden. Dabei betonte er die Notwendigkeit, die amerikanische Flotte zu zerstärken, die, wie er sagte, „zu rein defensiben Sweden und zur Förderung de allgemeinen Friedens und der Ruhe diene“. Saltenisier Nichtangriffs- Rom, 31. ét ng Sr Palazzo Ehigi ist der italienisch-türkische engine. und Schiedsvertrag von Mussolini und dem türkischen Botschafter in Rom Suad Bei unterzeichnet worden. >... . f Freitag, den 1. Juni 1928. « Studentenaufruhr in Belgrad. Belgrad, 31. Mai, Gesternabend kam es zu stürmischen Kundgebungen der Studentenschaft. Die Unruhen begannen mit feineren Pläntereien zwischen einzelnen Demonstrantengruppen und Die Demonstranten zogen zum Gasthof „Rusti Zar“, wo es im Verlaufe des Abends zu einer fürmlichen Schlacht Die Studenten behwarfen die Polizei mit Steinen und errichteten vor dem Garthaus eine Barrikade aus Tischen und Stühlen. Die Polizei ging zum Angriff über, was aber nicht zum Erfolg führte. Berittene Gendarmen wurden herangezogen, denen es schließlich gelang, hierwiderstiebenden Studenten auseinanderzubringen. Auf beiden Seiten gab es Berwundete,. Au sollen zwei Personen getötet worden sein. Nach einer kurzen Ruhepause gingen die Kundgebungenwieder lor. Die Polizei hat das Stadtzentrum belegt und läßt niemand Passieren. Um 9 Uhr abends gst das Zentrum einer Stadt in Aufruhr. Das Vermögen der in Zara anfässigen Zugoslamen als Pfand der Polizei. Jam. Zara, 31. Mai. Das Vermögen aller in Zara und der Provinz Zara ansässigen jugoslamenchen Staats- Bürger wurde fonsfribiert soll als Pfand für die Schäden dienen, die italienische Bürger dur die Kundgebungen in Dalmatien erleiden könnten. € 3 + Neuerlicher imürffter Brotest Italiens. Rom, 31. Mai. Der italienische Gesandte Rodrero hat außer den bisherigen zwei Protestnnoten wegen der Vorfälle in Dalmatien eine neue Note mit dem schärfsten Brotestt dem jugoslawischen Außenminister Marinfovic übergeben, in der erklärt wird, hab es sich um eine ausgesprochen systematisch organisierte Motion gegen ‚ten Schäden. Italien Handle und daß die jugo- slawischen Behörden troß vorheriger Besständigung nicht genügend energisch sie zu verhindern suchten. Die neue Note fordert außer der umfangstreichten Genugtuung, unter Vorbehalt weiterer Forderungen der italienischen Regierung, auch die Vergütung der moralischen und materiel — Mttentat in Barschau. Warschau, 31. Mai. Geitern wurde gegen den Geheimagenten der politischen Polizger Miruf beim Verlassen des Gerichtsgebäudes tentat verübt. Ein unbekannter Mann schoß gegen Miruf einige Male aus einem Revolver, so da Miruf tödlich verwundet zusammenbrach. Bei seinem Tode konnte er noch angeben, daß der Attentäter ein ihn bekannter Kommunist war. Troß eifrigen Nachforschungen gelang es der Polizei nicht, den Mörder zu verhaften, ein Ata der Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Derenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmwesen, Eingesendet, Offener Sprechsaal enthaltenen entgeltlichen Mitteilungen sind dort gekennzeichnet. ARTE ET TREE EEE TEE ger. burgenländische. riklichroziale Landesparteitag in Bintafeld. Bundeskanzler Dr. Geipel über das Burgenland und die Parteiverhältnisse in den Ländern. Aus Bintafeld wird und gemeldet: Auf dem hier am 29. Mai unter dem Borsig des Bundesrates Thullner abgehaltenen burgenländischen christlichiozialen Landesparteitag hielt Bundeskanzler Dr. Seipel eine Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: frühere Landeshauptmann Hofrat Seitdem ich das Segtemal bei Ihrem Landesparteitag war, Habe ich mich mit dem Burgenland sehr viel beschäftigt. Dies war insbesondere in der Zeit der Fall, als Der gebetene und der neue Landeshauptmann Rauhofer seine Absicht Fund gegeben hatte, vom diesem Posten zu scheiden und ein neuer Landeshauptmann zu suchen war. Ich war natürlich in einer nicht ganz einfachen Lage, weil ich als Bundeskanzler mich in interne burgenländische Verhältnisse nicht einmischen durfte, anderseits als der Obmann der Partei, die hier bisher den Landeshauptmann gestellt hatte, um diese Verhältnisse kümmern mußte. Ich habe die Aufgabe in der Weise zu lösen versucht, daß ich zugeredet, aber nicht dareingeredet habe. Die Wirkung davon war, daß ich zwar den gewesenen Landeshauptmann von seinem Entschluß, zurid zutreten, nicht abhalten konnte, dab aber bei den wiederholten Vorsprachen der führenden Männer der burgenländischen christ-lichsozialen Partei bei mir in Wien der Mann gefunden wurde, dem sich die Burgenländer dann zum Landeshauptmann bestellt haben.ch hielte er für eine Vernachlässigung einer Pflicht, wenn ich heute nicht auch als Bundeskanzler ein Wort darüber spräche, wieviel das Burgenland dem gemwesenen Landeshauptmann Hofrat Raubhofer berdanft Schweiß. Sie bleiben ihm anhänglich, und ichann Sie versichern, Einzelblatt: 12 Heller. dab die gesamte gristlichsoziale Partei und die Bundesregierung seine Verdienste nicht vergessen werden. Was den neuen Randeshauptmann anlangt, habe ich schon bei den Verhandlungen vor seiner Wahl beobachten können, wie sehr er das Vertrauen aller Parteigenossen im weitesten Mahe besitz. Ich begrürfwünsche Sie und uns dazu, daß es gelungen ist, die Bescheidenheit und Zuridhaltung des Herrn abgeordneten Schreiner zu überwinden, und daß Sie jekt diesen Landeshauptmann haben. Zugleich wünsche ich ihm zur seiner bereits glücklich eingeleiteten Tätigkeit von ganzem Herzen Glüd und verspreche ihm und Ihnen, daß, was immer bon seiten der Bundesregierung für das Burgenland getan werden .fann, sein anderer eher und leichter er Durchkiegen wird, als gerade Ihr Landeshauptmann Schreiner. Das Burgenland im Verbande der österreichischen Länder. Das Burgenland ist ein Teil unseres Bundesstaates, im den zurweilen von außen her eine gewisse Beunruhigung hineingetragen wird. Immer wieder wird, mit Absicht oder vielleicht ohne Absicht, nur dadurch, daß man die Worte, die man gebraucht, nicht genügend überlegt, von der Möglichkeit gesprochen, als ob der staatsrechtliche Verband des Bugenlandes mit dem übrigen Oesterreich no einmal im Zweifel gezogen oder direkt wieder aufgelöst werden könnte. Ich bedauere sehr, wenn solche Aeußerungen außerhalb unserer Staatsgrenzen gemacht werden, ich; ber dauere es aber noch viel mehr, wenn sie innerhalb der Grenzen unseres Bundestaates ein Echo finden oder sich gar im Unterlassungen umieten, wo es si um die Wahrnehmung der Interessen des Burgenlandes und des burgenländischen Volkes handelt. Ich bin der Meinung, daß wir dem Tatbestande der Vereinigung des Burgenlandes mit den übrigen Ländern, Oesterreichs amt besten dadurch Rechnung tragen, daß wir selbst nicht an ihm zweifeln, und uns in Diskussionem über diesen Gegenstand mit niemand einlassen. Käme irgendeinmal eine Zeit der wirklichen Beunruhigung imd der berechtigten Bucht, dann würde ich schon schreien. (Hetterfeit.) So lange ich dies nicht tue, bitte ich Sie, auch Ihrerseits in Ihrer Zuversicht nicht warnend zu werden. Das Burgenland den Burgenländern. Ich bin auch heuer wieder zu Ihrem Landesparteitag gekommen, um, ein Bekenntnis für meine Einschußung des Föderalismus in Desterreich, ein Bekenntnis dafür abzulegen, daß ich es nach wie vor für richtig halte, hab jedes Land zumächt den eigenen Landesbürgern, und daß daher das Burgenland den Burgenländern gehören soll. Ic sehe in diesem Grundlag gar seinem Gegensa gegen ein gemeinsames österreichisiches Nationalgefühl und seine Gefahr für das geschlossene Zusammenhalten aller »Oesterreicher, welchem Bundesland sie immer angehören. Welchen Herzens, wie wir sind, beobachten wir es mit Mitgefühl, wie unsere Gegner immer wieder enttäuscht werden, wenn die Front, die wir ihnen entgegengestellt haben, noch immer nicht zerbricht, und wenn die cristlichsoziale Partei sich nicht in Splitter auflöst, die sie Leichter unterdrücen könnten. Aber diese Freude machen wir ihnen nun einmal nicht. Ich ehe es aber au nicht allein Unglückungen sind, in unserem Lande gerade wegen seiner föderalistischen Gestaltung und in unserer Partei, die im Mehrheit noch viel föderalistischer it als der Staat in seiner Verfassung, mit jchtvie« L