Tagblatt, Juli 1928 (Jahrgang 6, nr. 147-172)

1928-07-01 / nr. 147

»«:«.I:W« A — >9 N = Mm. 147. . S­er Pe­en — stel der Touristik der in mehreren Werfen die Gegend von Oedenburg beschrieb. Ein Forscher, der die geologischen Verhältnisse des Geländes sehr gut kannte, dabei eine gemütvolle Natur hatte, die vom Sonnen­­untergang, int Gebirge‘ bis zur Tränen ge­rührt wurde. An dem heutigen Feiertag der Oedenburger Touristif sollen wenigs­tens diese wenigen Worte seinem Anden- Um die Jahrhundertswende' gab­ es schon den gruppierten fid, welche­ den ganzen Tag im Freien. verbrachten. Der Magiz mehrere Fußwanderer, ja auch Gesellschaf­­t­stratsrat Michael Go­ldner war ein bei der fid | Theophil: | fannter Führer der Gesellschaft, auch­­ der Geschichtsschreiber Samauf und der Pfarrer. Sohant:: Kiss oft zugesellten. Der legtere schrieb' | sogar eine­ Ode an die Schönheit der Deden­­­­burger Gegend. Er pflegte auch­ seine Schüler, welche bei ihm wohnten,­­ mitzu­­nehmen. Diese, aus der Raabau stam­­mend, beherrschten kaum die deutsche Spira­­le, sie mußten jedoch­ zum­ Ergößen der Ge­sellschaft deutsi­h deflamieren, was allges­­meine Heiterkeit erivedte. Die Studenten lernten sehr früh die­­ Freuden der Natur kennen und wurden die­­ Bor­ämpfer für die Touristis. Denn sch­on um 1725 war der Studentenbrun­­­nen unter diesem­ Namen als schöner Aus­­­­flugsort bekannt, doch war der Weg scrmal und nit einladend. Bequem­ konnte nur­­ der Neuhofgarten von der Stadt er­­reicht werden, auch zu diesem mußte matt vom Neustifttor eine ziemliche Strebe zur­­rücklegen, denn die Kossuthstrake entstand erst in den 70er Jahren. Nun haben aber 1829 die Studenten des Lyzeums einen Verein gegrü­ndet, der in der Benennung das Komitat zum­ Muster nahm­ und sich als „Bereinslokal“ den Studentenbrunnen wählte. Das soge­nannte „Komitat des Studenten­­brunnens“ lebte bis in die 80er Jahre, seine Maifeiern mit Tanz und Aufzug bil­­­­deten große Ereignisse im Leben der jun­­gen Welt. Die Studenten mußten, um den Gästen eine angenehme Zufahrt zu sichern,­­den Weg herrichten und sie taten es jähr­­lich mit großem Eifer. 1847 wurde die Wien-Gloggnit­­zer Bahn mit einer Flügellinie von Wiener N­eustadt bis Oeden­­­burg ausgebaut. Nun k kamen an österreichische Touristen mit dem „Sührern“ in der Hand, welche zur Bahn­­eröffnung in großer Zahl (und mit diver­­sen Fehlern) gedruckt worden waren. Aus einer Beschreibung von 1848 erfahren mir, daß vielen Leuten die vermwahrloste, wilde Gegend gefiel, aber es gab Leute, die ihre Kleider nicht durch den Spaziergang unter Sträuchern ruinieren sollten. Es waren Sanaz Flandorffer, Karl Rammwalter, Ferdinand Braun und andere Bürger, welche beschlossen, die Schönen Wälder aller Welt zugänglich zu machen. Braun ließ nächst dem Neuhof eine Aussichtswarte errichten, welche , beliebteste Bier­­ in­­ "Der Sabeen dag der "Spaziergänger­ war. Karl Nom­­­walter. „zimmerte eigenhändig... eine Warte am Wariscberg. Während des ersten Sängerkrieges 1863 konnte man die fremden Vereine schon auf sehönen Waldiwegen ins Gebirge, führen. 1864 warf Standorffer die Idee eins V­erschönerungs­vereins auf, welche aber­ vorläufig nur als beschei­­dene Tischgesellschaft ver­wirklicht­ wurde. Erst 1869 wurde der heute noch blühende Verein gebildet, dessen­­ erste Probe­ die An­legung des Weges zur Herdinands­­hö be i war. Dieser wurde aber nach einigen ‚Tagen D durch Vrennberger Fuhte­­werfe gänzlich zerstört. Der junge Verein aber [ep fi durch­ den Migerfolg nicht ein­­schüchtern. .. sondern baute» den­ Weg das zivettemal aus. Einige Jahrzehnte später wurde das ganze Röwerbiertel mit Schönen Wegen und Aussichtspuntten für jedermann. Gemein­­gut. Auch die nächste Generation arbeitete im Ginte, der Gründer weiter Prinz schuf den Panoramaweg aus eigenen Mitteln an auch Andreas Much trug­­ dies zur Gangbarkeit der weiteren Partien in den Wäldern bei. Der Verschönerungsverein übergab 1903 dem­ von Franz Harpan gegründe­­­­ten Touristenverein die Pflege der Gegend, "welcher, wie es die Geschichte des jubilie­­renden Vereins beweist, sich­ feiner Auf­­­ gaben volständig bewußt it und sich nicht "nur treulich einer­ mehr als Hundertjähri­­­gen Tradition, sondern auch den modernen Erfordernissen der Ay der Touristit anpaßt. . | fen gewidmet'sein. | | | Franz h ! emer BESUCHER TEST BEER ter irgendeinen Bekannten im Geschäftsviertel; ‚jedenfalls steht fest, daß er ihm vorgestellt wurde und diesen Vorzu­g ausnubte. Ich­ verstehe vollständig, wie es ihm­ gelang, Delroy unter seinen Bann zu zwingen, wie er ihn durch seine überzeugende Beredsam­­keit, durch­ seinen unwiderstehlichen Zauber fesselte. Schließlich­ glühte es ihm nicht nur, Delroy von der Ausführbark­eit seiner Pläne zu überzeugen, s sondern sogar Zu­­tritt zu dessen Familie zu erlangen. Eines Mittags nämlich­ plauderten sie über das Eisenbahnunternehmen, und nach und nach ging das Gespräch unmerklich auf Kunst,und Musil über. Delroy war ent­­zückt, zu entdecken, daß sein neuer Bekann­­t hierfür besaß, das außerdem durch augenscheinlich bedeu­­tende Kenntnisse unterstüßt wurde. Sie scheinen öfters in die Oper fur ein feines Besständnis gehen? bemerkte Delroy schließlich. Gewich, so oft etwas Gutes gespielt wird, besuche ich sie, wenn­ es mir möglicy it. — Die Melba tritt heute abend . So habe die Absicht, sie zu hören, er­­­widerte Tremaine augenblicklich; zweifellos vermutete er, was der andere vorschlagen­­ü­rde. Dann kommen Sie heute abend in un­ sere Loge, jagte Delroy. E3 vird ung Freude machen. Ich bin Ihnen für Ihre Einladung sehe , dankbar. (Fortlegung folgt.) Gmesenen Zagblatt | Ware: | ! IT =. a Non­n­ a KR vo Werk vase N 2 vreiben alle guten Schals, wenn sie mit LUX gewaschen werden. Durch­­ das Auf und Niedertauchen im LUX­­Schaumbad, was zur Reini­­gu­nei bei Wollsachen ng vollständig ausreicht, den die zarten Fasern in vier Weise. Auch verauchte nichts n ihrer pelzartigen Be­­schaffenheit ein. Um solcher Schonung Ihrer Schals beim Waschen sicher zu sein, müssen Sie sic­h aber beim­ Einkauf überzeugen, daß Sie wirk­­lich LUX erhalten, denn es gibt viele Nachahmungen, die mehrfach Späne nur grobe aus gewöhnlicher­­ Seite sind. Sie tun daher gut, stets darauf zu achten, dass Sie echtes LUX in der wohlbekannten Packung be­­kommen. Nur in geschlossenen Paketen. SEN Ih ! Famewäsche ohne Ausnahm­e> UNS Ún Porbennisceb hüssen Nadio-Programm. 3sL__ ni Be Ar > 30. Suni. Wien, 11: Vormittagsmusik. — 15: XM­gendbühne. „Die Sonnenanbeter", Tragödie in fünf Arten von Voltaire. — 16.45: Akademie. — 18: Ueber Lebensrettung aus Erü­­nfungs­­gefahr. — 18.30: Uebertragung aus der Wie­­ner Staatsoper: „Tannhäuser”, Oper in drei Arten von Richard Wagner. — Anschließend: Tanzkonzert. Budapest, 12.05: Schallplattenkonzert. — 17: Ung. Lieder am Klavier. (Dr. Kárpát) — 18: Aus Sipuluß’ Novellen Tiefs Witwe B. Nátosy. — 18.35: Radioamateurpost. — 19.30: Pro:­grammabend. — 20.45: Leichte Orgeheroun­­d 22.20: Zigeunermufik Sonntag, den 1. Juli. Wien. 10.15: Chorbeiträge der Wiener Sängerm­aben. — 11: Konzert des Wiener Sinfonieorchesters. — 16: Arien und Ouver­­turen. — 18: Reise nach Lappland. — 18.45: Aus Stadt und Vorstadt, Salmannsdorf— Neu­­stift am Walde. — 19.45: Sammermufif, — 20.15: „Am Tage des Gerichtes", Volksshau­­spiel in vier Aufzügen von B. Rosegger. Budapest. 9: Nachrichten, Schönheitspflege. — 10: Röm­srath. Kirchenmufif und Predigt. — 11.20: Reform. Gottesdienst, — 12: Mach­richten, Boltsmirtsehaft. — Anfklickend: Konz­­ert des Kammerorchester der fön. ung. Oper. =­­ 18.30: Landwirtschaftlicher Rundfunk. — 16: $indermärcjen. — 16.45: Reitzeichen, Wet­­te­rdienst. — 17: Zigeunermusik. In der Bauje Sportnachgrichten. — 18.40: Was wir in Ame­­tifa sahen. — 19.20: Sportberit. — 19.40: Vorstellung im Studio. Drei Ginatter. 1. „Öför“, von Zilihy. 2. "U­narancs", bon Törös. 3. „Mihaly bácsi mulat", von Rózsar Hegyi. — 21.15: Zeitzeichen, Sportnachrichten. — Anschließend: Zigeunermusik. Montag, den 2. Suli. Wien. 11 und 16.15: Konzert. — 17.30: Jugendstunde: Abenteuerliche Lebensichidiale. — 18,30: Quer durch Oesterreich, Schloß und Bart Larenburg. — 19: Ueber neuzeitliche Wohnung. — 19,30: Wiener Premieren. . — 20.30: Webertragung von Prag. Budapest. 9.30, 11.45 und 15: Nachrichten, BVol­smirtschaft. — 12: Glodenjdajlag. — 12.05: Kammermusik. — 13 und 16.45: Zeitzeichen, Wetterbericht. — 17: Jossef Kalman liest aus eigenen Werten. — 17.30: Zigeunermufif. — 19: Bon der Kindererziehung. — 19.45: Bors lesung (Genf, Baris, Zürich). — 20.45: Kons­­ert des Magrigal-Chors. — 22: Zeitzeichen, Nachrichten. — Anschließend: Salonarbhester, « Beitung filtert Erfolg Ein Inserat in unserer. !; 1. Juli 1928. ir Seite 3. Jurn- und Tanzprüfungen der­­ Schule Dora Brunners. Oedenburg, 30. Juni. Eigentlich war dies gestern nachmittag nur eine sogenannte Hauptprobe, denn die eigent­­liche Schlußprüfung findet erst heute Sams­tag abends um 7 Uhr statt. Doch zeigte das mit prominenten Künstlern oder berühmten Stars: ein bombenvolles Haus, lauter freudenz­­­strahlende Gesichter auf der Bühne und Beifallssturm "schier ohne Ende, um den alle Künstler unsere bescheidene, doch zielbewußte Künstlerin der Order mit Dora Brunner herzige Körperpflege, beneiden können. 68 war ein Anblick, lieblich und reizend, herzerfreuend und zu Tränen rührend, wie er da nach Jani Brunners schöngesprochenem Prolog und dem ergreifenden, stummen Bilde auf der Bühne auf einmal zu Frabbeln anfing, fich Mädis und Bubis mit drolligem Ernste, unschuldiger Koretterie oder verschäms­ten Eifer an ihre Aufgabe heranmachten, bald wie niedliche Puppen in rot und blau einher­­marschierten, gleich Fröschlein oder Käferlein herumhüpften, auf und abfletterten, ausein­­anderstiebten und wieder sich paarweise oder in Rudeln zusammenreihten, dab allen Zuschau­­ern vor Vergnügen das Herz im Leibe lachte. Dreiundachtzig Schüler (von drei Jahren angefangen) scharen sich um ihre liebe „Dora néni" und spielen und turnen und tanzen um die Wette. Und die Babys nehmen es ge­­rade so ernst, wie die Erwachseneren, denn was sie Dora néni lehrt, ist Sport und Gesund­­heitspflege, Kultur des Körpers und Disziplin des Geistes zugleich, und in seiner geschmeidi­­gen, malerisch farbenprächtigen Ausführung eine Sehenswürdigkeit. Wie da Groß und Klein auf Kletterstan­­gen und GSeilen, Ringschaufeln, Turngittern, Bom, Sprungbrett und allerlei sch­wedischen Qurngeräten ihre Hebungen machen, klettern, Baum stehen, Fahnen stemmen, wa und PBurzel­­bäume schlagen, auf langen Brettern herabrut­­schen, sich im Tafte wiegen, oder als Hähnchen, Käferlein, Schmetterling vergnügt durcheinans­derwimmeln, oder im Blumenkostüm, Balleri­­­­narödehen, in Biedermeierkleidern grapitätisch­­ernst zeremonielle Menuette und andere alte Tänze vorführen, sich malerisch gruppieren, und sich dann wieder nach süßen Schubert­­melodien oder reicen Tanzweisen wiegen und im Kreise drehen! Lauter lachende Gesichter, fröhliche Unge­­zwungenheit, freudigsittige Erregung oben und unten, bei Groß und Klein, und nach dem Escardas des ganzen Ensembles und dem­ schö­­nen Schlußbilde ein hochflutender, begeisterter ‚ Applaus, ein Blumenregen für die Meisterin Dora Brunner, ein Herberrufen ohne Ende, ‚dem nur der eiserne Vorhang Einhalt gebieten Anl dag war das Gesamtbild der reizen»­den orheitlichen Darbietungen, die für diese­siet der Körperpflege mehr Anhänger werben, als alle andere Neflame. Und Ezöpife im Zus­­chaueraume hat Recht, wenn er in seiner hel­len Begeisterung, Mamachens Hals umschlin­­gend, laut Hinausrief: „Muttil Ich will näch­­stes Jahr aug Hingeh'n!“ Dora Brunner überläßt einen Teil des Neinertrages mit einer noblen Geste dem­­ Dedenburger Mutter- und Säuglingsehubper­­ein; das ist eine edle Tat, die sich selbst lobt. mez kárpáti Theater schon gestern Theaterparade, den Rängen wie das Bild bei einer des Zuschauerraumes, wahren einer Festvorstellung und in als ein und ‚Wie wird das heurige Sommer­­wetter sein? Herr Wolf Briesforn (Stoderau bei Wien), dessen Wettervorhersagen sich bis­­her zum Großteil als zutreffend erm­iefer haben, stellt über das mutmaßliche Som­­merwetter 1928 folgende V­oraussage: Der J­u­li verspricht anfangs, um­ den 10., 17., vielleicht auch 22. und gegen­ das Ende ungünstig zu sein. Die sonst ziemlich normale Temperatur­ unterliegt öfterer Abkühlung, häufige und strenge Ge­stärkere Bewöllung, heftige Gericht­­witter geben dem Monat ein veränderliches Gepräge. Der Nugust hat einige sehr heiße Tage, ter und starke Niederschläge bringen stär­­kere Abfühlung. Größere Störungen lie­­gen um den 4., 9., 15., 20. und 29. Diese treffen aber nicht alle Gebiete. Angenehmes Wetter wird uns der September beigderem, allerdings mehr in der zweiten Hälfte; denn das erste Drit­­tel, die Zeit um den 14. und gegen das Ende tritt mehr ungünstig herboi­­st in den Sommermonaten berr us Ken ÉM TREE FARBEN SE ih ar RR ee ae VENA 7 a DASNEK ef at lag ah art a a TES el Pa A Lat

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