Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1844 (Jahrgang 5, nr. 1-89)

1844-03-29 / nr. 26

* Nr. 26. Hermannstadt, den 29. März Jahrgang. <== ======-===-==-=-=<90=-==-=====-=====--===<== in Fünfter Anzahl der Schüler beiderlei Geschlechtes in den evangelischen Unterrichtsanstalten des Hermannstädter Capitels, im Jahre 1843,­*) H­em­atstäd eins 19, 1129 295 1 tg 19346) Bongard­a IEEE ANGE. GE EU 501 3 Burgberg NOR: SDRHIRIG WISSEN M0 ER Fred tal: 108 TATIG PREN, 2) Wir sind dem Herrn Einsender für die gefällige Mittheilung dieses Ausweises recht sehr verbunden. Statistische Notizen jeder Art aus allen Theilen und Nationen des Landes wer­­den uns iummer höchst willkommen sein, und mit gebührendem Danke veröffentlicht werden. Anm. der Red. 22) Am Ende des Schuljahres 1842/43. Natürlich sind in die­­ser Zahl auch die Studirenden des evangelischen Gymnasi­­ums (damals 34 sogenannte Togaten und 92 Chlamydaten) und die Zöglinge der neu errichteten Real- oder Gewerb­­schule (damals zusammen 32) mit begriffen. Nennen wir von der Gesammtsumme die nicht unbedeutende Zahl derjeni­­gen, deren Eltern nicht zur Bevölkerung von­­ Hermannstadt gehören, und die nichtevangelischen Schüler ab, so können wir es nicht versch­weigen, daß uns die Anzahl der Schulbesuchenden im Verhältnisse zu der muthmaßtischen evangelischen Bevölke­­rung der Stadt und der Vorstädte etwas klein erscheint. An­­dere, zum Theil auch in dem Siebenbürger Boten unlängst besprochene Thatsachen, scheinen für die Nichtigkeit­ der Bes­­orgniß an­sprechen, daß die öffentlichen Schulen nicht von allen schulfähigen Kindern besucht werden. Wir freuen uns zu erfahren, daß die verdiente Aufmerksamkeit der Schulbe­­hörden sich diesem Gegenstande zuwendet, und sind Überzeugt, daß sie sich im Wege der Nachbar hab­en — wie unendlich viel Gutes ließe sich durc die Neubelebung und Verjüngung­­ des in der sächsischen Verfassung begründeten Institutes­­ der Nachbarschaften auf eine leichte, sichere­ und wohlfeile Art ers zielen! — die Zahl der schulfähigen Kinder verschaffen, und das wahrscheinliche Mißverhältniß zwischen Schulbesuch und Schulfähigkeit 'zu entfernen 'trachten werden. Von den Zünf­­ten aber ist im „neunzehnten Jahrhundert zu erwarten, daß überall bei der Aufnahme der Lehrlinge neben der Körper- Kraft zur Erlernung des Gewerbes und dem vorgeschriebenen Alter“ auch: Zeugnisse Über erfolgreichen Schulbesuch“ als uner- , und wird seinen Aberglauben wohl mit dem Ver­­läßliche Bedingung gefordert, und die Bewüßung des in den Sommermonaten ertheilten Religionsunterrichtes (der soge­­nannten Kinderlehre) den evangelischen Lehrburschen und Ger­sellen aller Gewerbe zur Zwangspflicht gemacht werde." So nur und nicht anders können wir einen geistig und sittlich tüchtigen Gewerbstand behalten; im Gegentheil würde dieser ehrwürdige Stand­ sittlicher Verwilderung, und der­ treuen Gefährtin derselben, der Verarmung, unaufhaltsam entgegen eilen. Die Zahl der Realschüler steht noch weit unter Wunsch und Erwartung derjenigen, welche sich, für dieses heilsame In­­stitut, interessiren.. Den Grund dieser Ers<einung suchen wir nicht sowohl in dem immer mehr verschwindenden lächerlichen Vorurtheile, als sei es bei der Errichtung der Realschule nicht sowohl auf die Ausbildung des Gewerbstandes, als vielmehr auf eine Aussc­heidung desselben von andern Ständen, und auf ein Verschließen des Weges zu andern Berufszweigen für des­­sen Söhne abgesehen gewesen, sondern vielmehr darin, daß jenes Institut, bisher noch, nicht vollständig ausgerüstet wer­­den konnte. Erst vor Kurzem ist es dem Consistorium ' ge­­lungen einen’ Lehrer der Zeichenkunst, von dessen Kenntniß und Eifer wir mit Recht ,das Beste erwarten dürfen, zu er­­halten, und durch den beschlossenen Verkauf des gerade für die Bedürfnisse der Gewerbschule gewidmeten Zerenner'schen Hauses einen Weg zur Herbeischa­ffung der fehlenden, Fonds für die Anschaffung­ der nöthigen Apparate aufzufinden. Wir “sind eben so fest überzeugt, daß die beschlossene Maßregel schnell ausgeführt werden wird, als daß nicht nur die Zünfte, sondern auch­ alle Freunde der heimischen Industrie nicht säu­­men werden, die alsdann­ etwa noch abgehenden Geldmittel zu der unumgänglich nothwendigen Ausstattung der Realschule mit den erforderlichen technischen, cheinischen 'n. fs­w.; Hilfs­­‚mitteln zu­ ergänzen. Steht das Institut, dem­ es an Eennte­nißreichen und treuen Lehrern nicht fehlt, nur erst in’ seiner vollen Kraft da, so wird auch die­­ Theilnahme daran schnell steigen, und der Segen, desselben gewiß nicht­ ausbleiben. Anm. der Ned. 32 . :ANS SILVANITIA. Beiblatt zum Siebenbürger Boten. Glaubt aber jemand, es lasse sich ein Mittel angeben, wie auch ohne Jäten und Begießen, ohne Kos­sten und ohne Fleiß, die jungen Bäum­en ihre Blätter bis in den Winter behielten, und obendrein Früchte trügen, wie alte Bäume, der ist im Irrthum luste des Gartens bezahlen müssen. Curtman.

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