Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1845 (Jahrgang 6, nr. 6-103)
1845-03-21 / nr. 23
ANS Nr. 23. SILVANIA. Beiblatt zum Siebenbürger Boten. Hermannstadt am 21. März. Sechster "Mottos, ein fressend Feuer, Scheint's, an deines Lebens: Mark," E. v. Bauernfeld, Die Prinzessin von Cleve. Ein berühmter Romans (Sortregung.) Eines Tages war Zirkel bei der Dauphine; sie hatte alle „Schönheiten des Hofes "um sich "versammelt, weil sie Miniatur-Porträis von ihnen zu besigen wünschte, um sie ihrer Mutter zu senden; sie forderte den Prinzen von Clever auf, ein kleines Bild seiner Gemahlin zu zeigen, damit der Maler eh mit dem“ so ‚eben begonnenen der. „Prinzessin vergleichen könne: 1. Das Bild wurde aus der Kapsel genommen, besehen und dann nachlässig zum anderen: Sachen. auf einen. Tisch:; gelegt: Seit langer Zeit wünschte der Herzog von Nemours ein Portrait der Prinzessin zu besigen, und, als er ."das sah, welches, wie er glaubte, einem „zärtlich geliebten“ Ehemann gehörte,konnte, er, der Versuchung, nicht widerstehen, es sie anzueignen, er hoffte, der, Verdacht dieses Diebstahls: würde „Jeden „Anderen, der Anwesenden “eben so gut treffen als ihn. Die Dauphine, saß auf "ihrem Ruhebett und sprach leise mit der vor ihr stehenden Prinzessin von Cleve, welche zwischen den Draperieen des Ruhebettes hindurch sah,“ wie der Herzog von Nemours durch eine geschickte Wendung rückwärts etwas von dem Tische nahm; sie errieb ‚ohne Mühe, daß es ihr Bild sei, sie ward darüber so verwirrt, daß die Dauphine ihre Zerstreuung bemerkte und sie laut fragte, wonach sie hinsahe. Bei diesen Worten wandte sich der Herzog von Nemours um und begegnete den Blicken der Prinzessin von Cleve, die noch auf ihn geheftet waren, er mußte sich gestehen, daß sein Raub nicht unbemerkt von ihr geblieben sein könnte. Sie dagegen fühlte sich nicht wenig verlegen, es war ihre Pflicht, das Bild zurückzufordern, aber wenn sie dies öffentlich that, so machte sie selbst der Welt die Neigung“ des Herzogs bekannt, und bhat sie es im Geheimen, so gabi sie ihm Gelegenheit, ‘von feiner Leidenschaft «mit ihr zu sprechen; es schien“ ihr das Rathsamste, ihm das Bild zu lassen, und im Stillen freute sie sich, gegen ihren Willen, ihm diese Gunst gewähren zu müssen. Eri bemerkte ihre Verlegenheit und errieb die Arsace; beim Abschiede nahte er sich ihr und sagte: „Wenn Sie gesehen , was ich gewagt habe, so thun Sie aus Gnade, als obi@ie nichts” gesehen; ich erkühne mich nicht, mehr „als dies] zu erbitten", erwartete keine Antwort ab und zog sich überglücklich mit seinem Schuß zurück, berauscht von allen Süßigkeiten, welche die Leidenschaft zu spenden vermag; er liebte die reizendste und liebenswürdigste Frau, des Hofes und wußte ihre Gegenliebe wider ihren Willen sich zu bemerkteimder Gesellschaft gehabt haben, der ihm ihr Bild entwendet hätte. Obwohl diese Worte mit laschendem Munde gesprochen waren, machten sie doch die Prinzessin; sie fühlte Gewissensunruhe über die Neigung, welche sie fand, ihrem der eifrig jedoch daß um ganzen Unschuld gerufen wird. Am Abend sie müsse irgend fie fie si aus der den einen jene einen ersten Jugend verderblichen mit einem Tone der in die Schwäche tiefen Jahrgang, und ihre Mienen das allergrößte Freund, mein, Freund, mir ewig theuer, Bist so frisch und jung und stark, Und doc zehrteen; verlöre, bald sie Benehmen zum Herzog fühlte, daß die von ihre Gefühle zu verrathen, zweifelten Entschluß , Alles Unglück ansah, dem verstorbenen Mutter, Intrigue zu ziehen, sie gewinnen; Nemours was fie für faßte er er holde Verwirrung, am Abgrund stehe, der Warnungen Schlingen einer ihrem Gemahl zu nach dem Bildniß seiner Frau; die Herrschaft über ihre Reden sie ungläubigsten Sorglosigkeit: sie gedachte halb und sagte Eindruck hinzog, die in zu ihr, Herzog Liebes von der Liebe hervorER ABE suchte der Prinz von Kleve vergebens heimlichen Liebhaber in ihr gesagt, Fein Mittel verfallen würde, dem halb auf den sie und daß verihrer zu scheuen, entdecken,