Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1848 (Jahrgang 9, nr. 42-101)

1848-07-24 / nr. 59

Wenn wir die Walachen Romanen nennten, müßten wir den Sprachregeln nach auch Alles ihnen Angehörige romanisch nennen. Dies Wort ist aber bereits drei­­fach verwendet. Bekanntlich heißen erst romanische Sprac­hen überhaupt alle jene Sprachen , die mit Beibehal­­tung ihres eigenthümlichen, unrömischen Baues den grö­­ßern Theil ihrer Wörter von den Römern angenommen haben, also nicht nur die walachische , sondern auch die limusinische, rhätische ; zweitens heißt in der Vergangenheit romanische Sprache die Sprache der Franz­­osen unter ihren beiden ersten Dynastien; Rhätier jegt noch in einigen Thälern von Staubündten sprechen. Wenn also der fremde Deutsche bürgen mehre ganz romanische Dörfer“, so wäre gar nicht zu verargen, wenn er auf die Vermuthung säme, es müßten da Ansiedlungen vom Hinterrheine ent­­standen sein, von denen er bis zur Stunde nichts erfah­­Ausdrücke Walachen , walachisch kein anderes Volk, und man weiß sogleich, was damit gemeint ist, die Genauheit und Namen endlich , wir winzig der gegen den unbestimmten ,„ Romanen“ im Deutschen aufgeben, hieße also Kürze in Bezeichnung von sich stoßen, um für immer eine Umschreibung nothwen­­dig zu machen, Geset wenige gegen die Walachen einstimmen , würde uns das große deutsche Gesammtvolk darin folgen ? Und wenn nicht, sollten wir in der Zeit allgemeiner nationaler Verbin­­dungen uns sprachlich absondern ? I< glaube daher, daß, wenn sich sind; daß wir aber , sobald wir Deutsch sprechen , nach dem Gesetze der Reciprocität , wir eben so wenig zurei­­Walachen abzugehen, wie sie, um gegen uns den Namen uyamczi in deutschi umzuwandeln. Als Walachen aber wollen wir sie nicht minder achten und lieben, als wenn wir sie »Nomanen hießen, ja mehr nedh­tigen Landesbrüder in die Vorstellung ruft, während sich an diesen keine der so mächtigen historischen Erinnerun­­gen knüpft. I. ©. M. Vom Erzherzog Johann erzählt Levin Schücking Folgendes: ,,Ich hatte, lautet die an rheinische Freunde bei der Anwesenheit des Erzher­ 3048 im Sommer 1843 am Rhein gerichtete Erzählung in Oesterreich den Enthusiasmus kennen lernen, welcher mit dem Landvolke der steirischen Berge, unter allen Classen in Wien für den ,, Johann“ lebt. Ja machte meinem begeistertem Herzen Luft, ich schilderte ihn, wie er auf seinem Brandhofe in Steiermark unwirthschaftet und nichts mit der Wiener Aristokraten-, Jesuiten- und Weiber­­wirthschaft zu schaffen haben will, wie er im grauen Gemsjäger-Loden mit den grünen Aufschlägen in den Bergen wandert, in der Bauernhütte einkehrt und zwi­­schen dem Volke figend, mit ihnen aus einem und dem­­selben Mil­chnapf schöpft — ein schlichter Landmann, der nichts vor anderen Menschenkindern voraus haben will. Nur wenn es zu helfen, zu unterstoßen gilt, dann ist er vornehm, dann ist er Fürst, dann ist er Herzog von Oe­­sterreich. — Und dann seine Heirath. Die ist gar merk­­würdig. Er war an einem stillen, entlegenen Posthaufe, mitten in den Bergen von Annerz Oesterreich und um die Zeit der Ernte. Alle Knechte waren auf dem Aer, nur der Posthalter, ein alter, von Gicht gelähmter Mann und ein Stallbube waren daz in der Stube saß des Posthalters Tochter, ein schlankes, kräftiges Kind der Alpenwelt, und beugte die frische von der Bergluft ge­­röthete Wange über ihr Nähzeug. Da rollt eine vier­­spännige Kalesche vor , der Alte kommt ins Zimmer geeilt, Noth und Schrecken in jedem Zuge.­­ „Der Erzherzog Johann — der Erzherzog Johann ist da — und alle Knechte fort!“ „Der Erzherzog Johann — darf nicht warten!“ sagte das Mädchen, „ich will ihn fahren !'' Sie eilte fort, ehe noch der Alte eine­­ Sylbecerwie­­dern konnte. Der Stallbube und der Postfuecht von der legten Station legten die Nelaispferde vor. Unterdem holte das entschlossene Kind des Posthalters die neue Postillion- Montur, die für Gala-Gelegenheiten verschlos­­sen im­ Schranke hing, kleidete sich rasch hinein, und nach kurzer Verzögerung saß sie im­ Sattel, hoch zu Roß, nahm. Zügel und Peitsche — .und.Lustig „rollten Reisewagen und Erzherzog weiter, italienische, französische, Meister ihrer Sprache calische, romanische welche die hinfort in wir ihnen unter ihnen Name in ren­­nen die Sprache Gegenüber Den bestimmten "Deutsche, wollten "enden Grund alle allgemein ihnen in kastilische, portugisische, proven­­sein sollende Vereinigung die neue Benennung blos ihre Nachahmer darin im engern diese hierin, wenigstens sobald , wir Sinne läfe: .,es sind im Hermannstädter Stuhle wird , folgen drittens heißt in Sieben­­Siebenbürger die Walachen jene „­Walachen“' Sprache, Namen es ihm dieser mehrdeutigen Benennung bereichs ihrer Sprache statt Rumani, Romani nennen, sogleich unsere hundert und hundert jäh­­sollen , da haben vom gewohnten guten da uns sie die jener

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