Textil, 1925 (5. évfolyam, 1-24. szám)

1925-01-01 / 1. szám

13 &BB* Der Tarifvertrag zwischen Österreich und der Tschechoslovakei Unter den Donaustaaten haben jetzt Österreich und die Tschechoslovakei den ersten Tarifvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag ist für die weitere Gestaltung des Zollwesens zwischen den Nachfolgestaaten der österreich-ungarischen Monarchie von grösster Bedeutuung. Da in dem Verkehr zwischen Öster­reich und der Tschechoslovakei die Textilien eine bedeutende Rolle spielen, kann man ein ungefähres Bild davon gewinnen, wie sich die Zölle für Textilwaren auch in den übrigen Donaustaaten gestalten werden. Wir bringen nachstehend die wichtigeren Tarifzölle Österreiche, die in Goldkronen angegeben sind, und die der Tschechoslovakei, deren Zölle aultschechische Kronen lauten und stets auch 100 Kilogramm sich beziehen: Österreich In Klammern sind die autonomen österreichischen Sätza angeführt: Tarifposition 138: Baumwollene Vigogne- und Ab­fallgame: a) roh. über Nr. 10 metrisch 20 (25) Goldkronen; Tarifposition 140/41: Gewebe aus Garn Nr. 41 und darunter, auf fünf Millimeter im Geviert 38 Fäden oder weniger zählend: a) ungemustert: 1. roh 80 (90), 2. gebleicht oder merzerisiert 107 (120), 3. gefärbt 126 (150), 4. bedruckt: mit ein bis vier Farben oder in zwei Farben bunt gewebt 166 (185), 5. bedruckt mit fünf oder mehr Farben oder in mehr als zwei Farben bunt ge­webt 176 (185); b) gemustert: 1. roh 105 (130), 2. ge­bleicht oder merzeriesirt 133 (160, 3. gefärbt 152 (190), 4. bedruckt mit ein bis vier Farben oder in zwei Farben bunt gewebt 192 (225), 5. bedruckt mit fünf oder mehr Farben oder mehr als zwei Farben bunt gewebt 202 (?55), Ta­rifposition 142: Gewebe a)us Garn Nr. 50 und darunter a) ungemustert: 1. roh 120 (145), 2, wie bei voriger Position) 148 (175), 3. 167 (205), 4, 207 (245), 5. 217 (275),- b) gemustert: 1. 135 (175), 2. 163 (205), 3. 183 (235), 4. 222 (275), 5. 232 ) 305); Tarif­position 143: Feine, das sind Gewebe aus Garn über Nr. 50 bis einschliesslich Nr. ICO: roh 180 (200), gebleicht, mer­zerisiert oder gefärbt 265 (280), bedruckt mit ein bis vier Far­ben oder in zwei Farben bunt gewebt 310 (360), bedruckt mit fünf oder mehr Farben oder in mehr als zwei Farben bunt ge­webt 340 (360); Tarifposition 144: Feinste Gewebe (Einteilung wie bei voriger Position) 200 (220), 290 (300), 330 (400), 360 (400); Tarifposition 153; Wirk- und Strickwaren: a) gewirkte und gestrickte Stoffe in ganzen Stücken, gebleicht usw.' 260 (280); b) Strüpfe und Socken im Gewicht für das Dutzend: 1. von einem Kilogramm oder mehr 200 (220), unter einem Ki­logramm 250 (300); c) Handschuhe 320 (420); Tarifposition 149: Spitzenvorhänge. Anmerkung: Derlei Waren mit Schlungab­­schluss oder mit Bändern eingefasst Zuschlag von 100 Gold­kronen; Tarifposition 145: Möbelstoffe, auch florartig gewebt, 310 (350); Tarifposition 146: 1. Samte, bedruckt oder bunt gewebt 230 (280), andere 150 (200); Tarifposition 162: Damaste 190 (300); Tarifposition 163: Batiste, Gaze, Linons und andere un­dichte Gewebe 250 (400); Tarifposition 147: Biandwaren (mit Ausschluss aller Samtbänder): a) broschiert 240 (250); Tarifpo­­sition 514; a) Verbandstoffe 100 (105); Tarifposition 152: Flechtwaren, Posamentier- und Knopfwaren 230 (250); Tarif­position Nr. 168: 1. Dasselbe aus Leinen, Hanf oder Jute, aus­genommen Knöpfe, mit Leinenzwirn überzogen, 200 (230), 2. Knöpfe, mit Leinenzwirn überzogen 150 (230); Tarifposition 187: Wirk- und Strickwaren: Gewirkte und gestrickte Stoffe in gan­zen Stücken 240 (280), Strümpfe und Socken von einem Ki­logramm oder mehr aus Baulmwolle 200 (220), unter eine Kilo­gramm 250 (300). Wollene Webwaren 700—450 gr. 200 (220), unter 450—200 gr; roh, 175 + 5% v. Wert, gefärbt, bedruckt, bunt gewebt 185+5%, unter 200 gr. 240—410. T schechoslovakci Tarifposition 189: Gemeine Gewebe aus Garn Nr. 50 und dar­unter auf 5 Millimeter 38 Fäden oder weniger: a) glatt, auch einfach geköpert: 1. roh 800Kc, 2. gebleicht 1100, 3. gefärbt 1300, 4. bedruckt mit ein bis vier Farben oder in zwei Farben bunt gewebt 1700, 5. bedruckt mit fünf oder mehr Farben 1800; 6) gemustert (wie oben): 1. 1100, 2. 1300, 3. 1550, 4. 1900, 5. 2000; Tarifposition 190: Dasselbe auf 5 Millimeter mehr als 38 Fäden zählend, glatt: 1. 1310, 2. 1550, 3. 1800, 4. 2150, 5. 2300; b) gemustert: 1. 1360, 2. 1600, 3. 1850, 4. 2200, 5. 2350; Tarifposition 191: Feine Gewebe bis Nr. 100: a) roh 2600, ge­bleicht, gefärbt usw. 3920; Tarifposition 192: Feinste Gewebe 5120; Tarifposition 322: Wagendecken im Gewebe, beziehungs­weise Garn, chelmisch präpariert, mit Oel und bergleichen über­zogen oder getränkt 600; Tarifposition 324: Buchbinderleinwand 1080; Tarifposition 204: Leinengarne: c) gezwirnt: 1. roh 516, 2. andere 645; d) für den Detailverkauf adjustiert: 1. einfach, roh 516, andere 645, 2. gezwirnt, roh 830, andere 1245; ex Tarifpost 200: Wirk- und Strickwaren: a) Meterware, roh 2200, 2. ge­bleicht usw. 2400, d) n. b. b. 3000; ex Tarifposition 233: Wirk­­und Strickwaren: a) Meterware 2400, d) n. b. b. über ein Kilo­gramm 3125, ein Kilogramm oder darunter 4200; ex Tarifposition 258: Wirk- und Strickwaren, Meterware 6000, n. b. b, 6500; ex Tarifposition 198: Stickereien: a) Besatzstreifen, nur am Rand bestickt 13.140, andere 14.400, c) n, b. b. 13: 13,140; Tarifposi­tion 205: Hanfgarne, einfach, roh 72, einfach, gebleicht oder gefärbt 240, gezwirnt, roh, 516, andere 645, für den Detailver­kauf adjustiert: 1. einfach, roh 516, andere 645; 2. gezwirnt, roh 830, andere 1245. mm Tuchindustrie und Handel im freien Verkehr Von Wilhelm Rosenfeld, Generaldirektor der Kosmos Tuchfabrik und Textilindustrie A. G. Budapest Der Jahresschluss und das beginnende neue Jahr bieten zufolge Ihrier Einladung willkommene Gelegenheit dazu, meine Handel, die ergänzender Faktoren sind, niederzulegen, Ansichten über die Zusammenarbeit von Tuchindustrie und Die starke Entwicklung der ungarischen Textilindustrie in dem abgelaufenen Jahre ist aus der Fülle der vorirefflichen Artikeln, die, itn „Textil“ bereits erschienen sind, hinlänglich bekannt. Die Industrie war in der Lage, den Bedarf der hei­mischen Käufer zum grössten Teile zu befriedigen. Wenn Mo­mente auftauchten, wo dies nicht der Fall war, so war dies bloss dem vorübergehenden reissenden Geschäftsgang zuzu­schreiben, dem auch die ausländischen Fabriken unter glei­chen Umständen nicht nachzufolgen vermocht hatten. Die Ein­­fuhrbeschränkungen, welche hemmend auf die freie Betätigung des Handels eingewirkt haben, sind aufgehoben worden. Viel Schatten brachten sie, aber sie hatten auch Lichtseiten, denn unter ihrer sonst störenden Einwirkung hat sich die heimische Kauf­mannschaft mit Waren nicht überbürdet, ihre Aussenstände sind im Grossen und Ganzen sicher gewesen und während in allen Nachbarstaaten Insolvenzkonjunkturen blühten, welche auch ehrenwerte und alte Firmen durch die Wechselwirkung des wirtschaftlichen Lebens um Namen und Vermögen brachten, konnte sich unsere Industrie und Handel auf sicherer Basis ruhig fortentwickeln. Das nächste Jahr mit seinen verlockenden Möglichkeiten der Überschuldung und der nunmehrigen freien Konkurrenz, wird uns diesbezüglich viele naturgemässe Überraschungen bringen. All jene, die sich nur vorübergehend in den Handels­stand einfügen konnten, werden jetzt ausscheiden müssen, um den Platz der Berufenen nicht zu schmälern. Die nach der Einführung des freien Verkehrs eingetretene Periode hat zur Genüge bewiesen, dass der ungarische Handel nunmehr, auch ohne hiezu gezwungen zu sein, sehr gerne die Fabrikate der ungarischen Industrie, — für welche wir uns auch schon im Auslande so manches lobende Zeugnis geholt haben, — auf­nimmt und propagiert. Dass diese Belastungsprobe unseres freundschaftlichen Verhältnisses zu unseren Abnehmern gut ausgefallen ist, freut uns umsomehr, als die verschiedensten Unkenrufe schon früher das falsche Gerücht verbreiteten, dass nur das Ausland gut erzeugen kann. Wir erblicken in den Grossisten des Landes die notwendigen und einzig berufenen Vermittler unseres Verkaufsapparates, jenen Stamm an Kunden, den jeder Fabriksplatz eigen hat, und erwarten vorn Handel eine Mitarbeit, welche zum Wohle beider Teile nötig ist. Der ungarische Tuchhändler, schon in der alten Monarchie führend gewesen, beschlagen auf den mannigfaltigen Gebieten des Tuchhandels, durch die Fühlungnahme mit der ganzen Auslandskonkurrenz durch und durch versiert in allen täglich neu auftauchenden Fragen, wird uns wohl in der Zukunft einen grossen Teil kaufmännischer Arbeit abnehmen und auch bal­digst mit uns dort erscheinen, wo jetzt wohl andere Grenzpfähle stehen , wo aber noch immer die alte angestammte Kundschaft von ihren altvertrauten Lieferanten gerne kaufen möchte. So wie der Handel mit seiner Industrie, trotz aller Ränke und Böswilligkeiten der fremden Konkurrenz, eng zusammenwachsen muss und wird, so werden wir- uns kraft unserer nahen Sied­lungsstätten und der Unmittelbarkeit des Verkehrs den Anfor­derungen und dem GerVhmacke unserer mittelbaren Abnehmer besser anpassen, als welche Industrie immer. Wir werden uns hiebei spezialisieren können und dies wirjj auch unsere Lei­stungsfähigkeit zum grossen Teile begründen. Der Zollschutz aber, auf den wir vertrauen und mit den wir auch rechnen, wird uns die Möglichkeit geben, das emsige Legen und Treiben in unseren Werken zu erhalten und eine immer wachsende Zahl von Konsumenten in Form unserer Arbeiterschaft der heimi­schen Wirtschaft zu stellen. Unter diesen Auspizien sehen wir mit ruhiger Zuversicht dem neuen Jahre entgegen.

Next