Banater Deutsche Zeitung, Juni 1926 (Jahrgang 8, nr. 120-143)
1926-06-01 / nr. 120
5 Preis 4 Lei ANB. 7 M. ; Ver innen „Seutit de tax a post.“ art, 3 din | Tit. Muzeul Asociatiunea dela 19 Martie 1904 ana Vezugspreist Inland au3jähr 548 haibjährig 420 Lei, viertel 219 Bei - and Monat Ta Rei — Zustellung " Geste 19 ee none ei ersten made für das Collax — Einzelpreis: Mehtteilig 4 Dei, zuälfseitig 5 Keil . Bustend ganzjährig 7 8. Jahrgang Zimiloara-Temeswar, Dienstag, Y den 1. Juni 1926 Nr. 120 FE ERig _ Schriftleitung und Derwalisng: Temeswer, Sladi, Benfisches Bausclerutenaufnahme in der Bezwehung und bei jedem Unnoazyx-Bürs Bernsprecher Ar. 1418 — Grscheint Idalich 4 Aar nachmiltacs TRETEN EIER TISBEISSER TEEN a: Zi den Wahlen in den Komitatsat Der 4. Jani — ein Entscheidungstag Nach dem entscheidenden Sieg, den der gesclossene Aufmarsch des Banater deutschen Volles in der vergangenen Woche bei den Kammerund Senatswahlen ausgefochten hat, können wir nun mit einer gewissen Ruhe und Zuversicht in die Zukunft bilden. Dieser Wahlsieg reiht sich in würdiger Weise jenen Siegen an, die schon früher, während von Wahlen in die Landwirtschaftskammern und in den Temesvarer Stadtrat erkämpft wurden. Unser Volk hat nun dank der klugen Stellungnahme seiner politischen Leitung, dank der behutsam gewahrten Einheitsfront auf der ganzen Linie seine Vertreter in allen Institutionen, die für die Gesühice des Is<tums in der Zukunft äußerst wichtig sind. „Nach einer langen Zeit der Vorenthaltung aller politischen Rechte ist endlich die Zeit der Herrschaft des Rechtes herangerädt. In allen politischen Einheiten, von der kleinsten (Gemeinde) bis zur größten, wurde — wenn auch nicht in dem von uns geforderten Maßeine Autonomie, die Selbstverwaltung des Volkes wieder hergestellt. Wir haben unsere Gemeinde und Stadträte, i ‚ Handel und werbekammern. In allen diesen Institutionen wurde ein Teil der Mitglieder gewählt, also vom Volke selbst entsendet. In der legten Woche hat nun das Banater Deutschtum auch seine Parlamentarier gewählt, so daß es Überall seine Wortführer, seine Kämpfer und seine Arbeiter hat, wo es gilt im Interesse des Volkes das Wort zu ergreifen. Am 4. Juni findet nun die lezte Wahl in dieser langen Reihe statt; Die Wahl der Komitatsräte. Diese Wahl ist gerade so wichtig, als alle vorherigen, sie ist in manchen Beziehungen für die Gemeinden sogar wichtiger. Das Komitat als Verwaltungseinheit steht mit der Verwaltung der Gemeinden in unmittelbarer Beziehung. Der Komitatsrat hat aber im Sinne des neuen Verwaltungsgesetes eine verhältnismäßig starke Einflußnahme auf den Gang der gesamten Administration. Es kann unseren venischen Gemeinden daher nicht einerlei sein, wer in dem gewählten Komitatsrat sitz. Die Deutsch-schwäbische Volksgemeinschaft hat auch zu den Wahlen in den Komitatsrat, ähnlich wie die ungarischen u serbischen Minderheiten unseres Komitates, mit den Regierungsparteien eine gemeinschaftliche Lis ® aufgestellt. Auf dieser Liste ist das Deutschtum unseres Komitates, entsprechend seines Verhältnisses zur Gesamtbevölkerung, mit 11 Kandidaten vertreten. Es erübrigt sich wohl eingehend zu begründen, weshalb jeder Deutsche auf diese Liste stimmen soll. Die verflossenen Wahlen haben es bewiesen, daß unser Volk das Gebot der Stunde begriffen und weiß was es zu tun hat, sobald der Ruf seiner politischen Leitung an es ergeht. Wir möchten dennoch auf einige Gesichtspunkte hinweisen, die für sämtliche deutschen Wähler bei der Abgabe ihrer Stimmen in Betracht gezogen werden müssen. Zunächst darf an der so schön zusammengeschmiedeten Einheitsfront des Banater Volkes nicht gerüttelt werden. Diese lette Wahl muß das Br der früheren Wahlen nicht nur bestätigen. Weiterhin möge man Wahl in den N Komitatsrat beteiligen, näher betrachten. Es sind außer unserer Liste, Die wir an anderer Stelle unseres Blattes veröffentlichen, no zwei Listen eingereicht: Die die gemeinsame Liste der Liste der Liberalen und Nationalpartei und der Zaranisten. Die Liste der Liberalen kommt, nachdem diese Partei, wie es auch die legten Wahlen zur Genüge bewiesen, im ganzen Lande vollkommen abgewirtschaftet hat, nicht mehr in Betracht. Ihr wird dasselbe Schicksal zuteil werden, — troßdem Kaus< seine ganze Anhängerschaft auf ihr kandidierte — all ihren Listen bei den Kanmerund Senatswahlen. Auf der gemeinschaftlichen Liste der Nationalpartei und Zaranisten sind nur paar Kandidaten mit ganz unbekannten und wohl nur zufällig deutsch klingenden Namen aufgenommen und auch diese zum größten Teil unter den Erjabmännern. Also selbst wenn seine andere Gründe vorhanden wären, müßte jeder Deutsche, bei sachlicher Prüfung aller Listen nur auf jene stimmen, auf der Die deutschen Kandidaten in Mehrheit sind. Und das ist die vereinigte Liste der Regierungsparteien und der Minderheiten. Was die Zusammenstellung unserer Liste anbelangt, konnten infolge der geringen Anzahl der den Deutschen zufallenden Vertreter nicht alle Ansprüche — selbst wenn sie noch so gerechtfertigt waren — befriedigt werden. Früher hatte unser Komitat 600 Ausschußmitglieder: 300 gewählte und 300 Birilisten. Da konnten natürlich aus jeder Gemeinde Leute herangezogen werden. Jett sind im ganzen 30 Komitatsräte, davon 11 Deutsche. Ratsräte Das neue Verwaltungsgeset teilt die Komiin 5 Ausschüsfe, wo diese amtliche Funktionen zu verrichten haben. Es ist nicht so wie früher, daß man einfach auf der Vollfigung erscheint und abstimmt. Es gibt keine G Ehrenrollen mehr, sondern amtliche Pflichten, deren Nichterfüllung geseblich geahndet werden kann. Diese Umstände erst werten daher die Auswahl unserer Vertreter. Von den vielen Ortsgemeinschaften die 11 besten Vertreter auszuwählen ist gewiß schwer und es hat mehrere Tage gedauert, man mußte mehrmals Veränderungen treffen, bis die richtigen Männer gefunden wurden. Bei dieser Auswahl mußte hauptsächlich der „Umstand in Betracht gezogen werden, daß“ die Vertreter, um ihren Pflichten nachkommen zu können, die rumänische Sprache möglichst vollkommen beherrschen müssen. Weiterhin erfordert ihre Amttstätigkeit erhebliche Zeit und Reisespesen, da sie oft mehrere Tage in Temesvar verbringen müssen. Wir glauben daher, daß unsere Ortsräte diese Tatsache verstehen, daß sie vollkommen einverstanden sind mit dieser Wahl, selbst dann, wenn auch nicht alle Wünsche berücksichtigt werden konnten. Deshalb müssen alle Eifersüchteleien beiseite gelegt werden, denn es geht auch bei dieser Wahl um die heiligsten Interessen unseres Volkes: um die Ehre und um das Ansehen des Banater deutschen Volkes. . Wir hoffen, daß unser Volk auch bei der am 4. Juni stattfindenden Wahl der Komitatsräte wieder geschlossen auf jene Liste stimmen wird, auf wer die Kandidaten unseres Volkes aufgenommen sind. Diese fette Wahl darf unsere früheren Siege nicht abschwächen! ner in gerochtem Zustand nach Zuckerzusatz als Kompott. Derartige Fälle treten aber hinter der allgemeinen Beliebtheit und Bekömmlichkeit des Obstes zurück. Für die Zähne erweist sich der Obstgenuß als förderlich. Das weiche Fleisch scheuert an dem Unebenheiten und den kleinen Zirfen der Zähne und reibt mechanisch a aus, beugen Gere Aonvern noch übertrei, Biechbrigen Bie, die Rasupfe für die“ Das Obstessen ist gesund ! Ratschläge eines Arztes Natürliche Vorliebe für bestimmte Nahrungsmittel zeigt in der Regel auch gesundheitliche Bestimmlichkeit an. Weil zum ersten Male alkoholische Getränke genießt, wird sich mit unangenehmen Empfindungen davon ckiwenden. Erst allmählich kommt es zu einer Gewöhnung an das Genußgift. Das Kind aber, dem zum ersten Male Obst gereicht wird, verrostet mit Freude den schmackhaften Stoff und verlangt immer von neuem nach ihm. Das ist ein deutlichen Hinweis dafür, das im Obst etwas für den Körper Förderli<es und gesundheitlich Wertvolles gegeben ist. Ganz allgemein gilt Obst — ebenso wie Gemüse —als ein gesundes, naturgemäßes Nahrungsmittel. Gemüse bedarf allerdings meist der Zubereitung durch Kochen oder anderer Hilfsmittel, eines genossen und von den Verraungsargeanen richtig ausgenüht werden kann; denn der menschliche Darm ist nicht darauf eingerichtet (wie etwa der vielmals längere Schafdarm), die Zellulosefasern desen Gemüses abzubauen und in lösliche Bestandteile höerzuführen. Obst dagsten ist in jeder Form gut und als Nährmittel verwendbar, roh und gekocht, getrocket und gebörzt. Der Arzt wird die Förderung des Obstgenusses unterstiegen und als whnichenswert bezeichnen. Er findet in ihm eine schäßenziwerte Hilfe bei der Bekämpfung mancer transhaften Zustände, eine willkommene Handhate zur Verhütung von Gesundheitsschädigung. In physikalischer und in cemischer Hinsicht wirkt das Obst günstig auf den Körper ein. In physischer Beziehung ist am wichtigsten die unmittelbare mechanische Einwirkung auf den Darm. Der Fasergehalt des Obstes im Vereine mit im ihm enthaltenen Fruchtsäuren und Zucker regt die Darmtätigkeit an und hilft derart dazu, unbrauchbare Abfallstoffe vascher aus dem Körper zu entfernen. Neigung zu Darmträgheit vorzüglich entgegen. Er erzieht den Darm zu gleichförmiger Tätigkeit, so daß er — wenn auch nicht in allen Fällen — auch dann in gelehnter Weise arbleitet, wenn der Obste genuß einmal einen oder mehrere Tags ausseht. Besonders gut und sicher wirkt hier der Obstgenuß in nüchternem Zustand, vor dem Frühstück, wie er in England ud Amerika üblich ist, abw.auch Obstessen zu bestimmten anderen Tageszeiten, etwa sand vor dem Schlafengehen, erreicht den gleichen Zwe>. Auf milde und natürliche Weise mittels eines ausgezeichneten Nahrungsmittels wird so erreicht, wozu es sonst unter Umständen langwieriger Badefuren und Scharf wirdender Medikamente bedürfte. Die Menge des zur Erzielung der Wirkung nötigen Obstes scrankt nach dem Grade der Gewöhnung. In Obstgegendemn nahmen die Betyolhnner bekanntlich oft außerordentlich große Menge zu sich. Im allgemeinen erfüllen imdes kleine und mittlere Obstmengen ihren Zweiollkommen herein (Es gilt nun freilich Menschen, desen Obst von vornwidersteht. Soe Abneigung zeigt an, daß der Körper des Obstes nicht Bedarf, und in der Tat treten, wenn trob dem Obst aenossen wird, beicht Störungen in der Darmtätigkeit oder andere ungewünschte Aenderungen im Befinden auf. So wird man immer wieder Leute treffen, bis ihr ganzes Leben hindur< grundsätzlich beim Obst zu sich nehmen, —ie es ja auch Menschen gibt, die keine Milch, kein Kraut usw. genießen können. Mancmal wird Obst in rohem Zustand nicht vertragen, aber ausgereich- die anhaftenden Spelsenreste weg. Damit wird eine ständige Quelle der Zersehung und Fäulnis entfernt. Die Fruchtsäuren wirken unmittelbar desinfigierend ein, indem sie Härbniserreger und andere Keime zwischen den Zähnen, in den Zahn»lüden und überhaupt in der Mundhöhle vernichten. Von den cemisch wirksamen Eigenschaften des Obstes ist zunächst sein Gehalt an Mineralstoffen bemersenswert. Bei der Ernährung kommt es ja nicht nur darauf an, daß die genügende Menge von Brennstoffen (Kalorium) zugeführt wird, sondern es anlassen auch der Art nach die notwendigen Bestandteile dem Körper zur Verfügung gestellt werden. Der Nährwert des Obstes (berechnet nach Kaloriummenge) ist nicht so groß, wie man ihn oft annehmen hört. Nur wenn größere Mengen süßer Früche genossen werden, ist die Zufulgr von Zucker beträchtlich; Eiweißstoffe sind wenig, Fett gar nicht im gewöhnlichen Obst vorhanden. Nüsse und Mandeln sind reich an Fett und Eiweißstoffen, namentlich Rofosnuß und Paranuß, aber auch Haselnuß und Walnuß; es wird aus ihnen auch Nußbutter, ein fettreicher Stoff, bereitet. Aber wenn sonst am Tag bereits eine richtige Ernährungsgrundlage geschaffen it, vermag mit Obist in ausgezeichneter Weise das Fehlende geliefert zu werden. Groß ist der Wasserhalt des Obstes. Man kann im allgmeinen sagen, daß es zu vier Fünftel aus Wasser besteht. Diese Eigenschaft ist in vershiedener Hinsicht von