Banater Deutsche Zeitung, November 1929 (Jahrgang 11, nr. 249-273)
1929-11-01 / nr. 249
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November 1929 Nr. 249 ee a] Der Parteigeist den höheren Interessen der Gerechtigkeit geopfert Überwindung der Krise der Unentschlossenheit Zu dem Beschlusse des Ministerrates bezüglich der Vorfälle in Lupeny schreibt die „Lupta“ in Ausdrücken der Anerkennung, daß zum erstenmale eine Regierung Die Schuld eines hohen politischen Beamten zugegeben und den Beamten bestraft habe. Das Blatt führt verschiedene Fälle aus der Vergangenheit an, in denen schuldtragende dos Beamte ohne Bestrafung davongekommen seien. Die Liberalen seien keineswegs berechtigt, das Vorgehen der Regierung in der Frage von Lupeny herabwürdigend zu beurteilen. Die Ereignisse in Lupeny dürfen nicht politisch ausgebeutet werden. Zu der gleichen Frage äußert sich neuerlich auch der „Adenveruf“, der die verhängten Strafen nur als den Beginn einer Gemattung betrachten will. Die Oeffentlichkeit habe den Eindruck gewonnen, daß die Regierung, deren Tätigkeit eine neue Aera bedeuten soll, . . „„ eine zögernde dA Fe MERE 1 Sn Haltung einnehme, sobald es sich Zorteigeist den höheren In| m 1 ty 18487 „x Be) € kan tr: : | Die national=ara: » Regierung, :de3 Vertrauen3 der Oeffentlichkeit zur OEPEE arman ,enter AR die auf runde acht gelangte, glaubt,zum Unterschied von den aderescanischen und liberalen Regierungen die öffentliche Meinung nicht außer Acht lassen zu können. Die Beschlüsse, die im legten Ministerrat gefaßt wurden, seien ein Beweis dafür, daß die Krise der Unentschlossenheit überwunden wurde. Es sei zwar bedauerlich, daß diese Beschlüsse erst rehr gefaßt wurden, die Oeffentlichkeit begrüße sie jedoch auch heute mit Genugtuung, da sie einen glückeinen Präzedenzfall geschaffen hatten. Die Bedeutung Deutschlands für unseren landwirtschaftlichen Export Von Franz Blassovics Die wichtigste und brennendste Frage Rumäniens — wie auch seiner agrarischen Nachbarländer — ist eine rentable Verwertung der landwirtschaftlichen Produkte. Denn es ist klar, daß bei den heutigen Getreidepreisen unsere Landwirtschaft nicht bestehen, noch weniger eine Mehrproduktion anstreben kann. Und doch wäre auch letztere möglich und notwendig, denn ein Landesdurchschnitt von 8,6 Matr. Weizen und 10 Matr. Mais pro Hektar ist bei unseren Bodenverhältnissen beschämend. Zur Förderung der Mehrproduktion aber sind nicht nur zahlreiche inländische Maßnahmen notwendig, sondern vor allem ein gesicherter Ausland3markt zur rentablen Verwertung unserer Ueberschüsse. Solche Auslandsmärkte können wir natürlich nur in Industriestaaten suchen, welche auf landwirtschaftlichen Import angewiesen sind. Zunächst liegen uns Oesterreich und die Tschechoslowakei. Zu diesen drängt sich natürlich auch der jugoslawische und ungarisch Sport, welche letzterer am nächsten liegt. T. reicht aber die Aufnahmsfähigkeit dieser In 22 ET - Deutschland. Dessen Aufnahmsfähigkeit übersteigt reichlich unsere Ueberschüsse. Nur Deutschland kann uns auch für eine gesteigerte Produktion rentablen Absatz sichern, wenn es will. Diese Bereitwilligkeit anzustreben, muß deshalb eine Hauptaufgabe der rumänischen Handelspolitik sein. Im Vergleiche zu dieser Existenzfrage sind alle politischen Momente, wie Sympathien oder Antipathien, nebensächlich. In der kolossalen Aufnahmsfähigkeit lands für unsere Hauptprodukte liegt dessen Deutschaußerordentliche Bedeutung für unsere Exportpolitik. Um dies jedem ziffermäßig vor Augen zu führen, will ich aus dem Auslandshandel Deutschlands die wichtigsten statistischen Daten vom Jahre 1927 über jene Einfuhrwaren erwähnen, deren Exportmöglichkeit für Rumänien am wichtigsten ist. Die Gesamteinfuhr Deutschland 38 betrug im 14.143.000.000 Reichsmark d. Milliarden 729 Millionen Lei. Davon waren: In dieser Zusammenstellung Haben wir Südfrüchte, Kaffee, Tabak, Baumwolle usw. natürlich nicht aufgenommen, auch Roggen, Hafer usw. nicht, weil sie für unseren Export keine oder nur eine geringe Bedeutung haben. Auch so ergeben sich über 220 Milliarden Lei jährlich; lauter solche Produkte, welche für den rumänischen Export größte Bedeutung hätten, weil wir in all’ diesen Artikeln bedeutende ausführbare Weberschüsse haben oder haben könnten. Diesen 220 Milliarden gegenüber beträgt der ganze landwirtschaftliche Export Rumäniens in verschiedene Länder jährlich kaum 25 Milliarden Lei. Davon gingen im Jahre 1927 nach Deutschland Waren im Werte von kaum 9 Milliarden. Die Kosten waren: Gerste um 3,7 Milliarden Lei, Haupt- Mais um 1920 Millionen, Eier und Federvieh um 532 Millionen, Bau- und Nutzholz um 800 Millionen. An Mineralölen hatte Deutschland im Jahre 1927 einen Import von 9840 Millionen Lei, wovon aber auf Rumänien auch nur 880 Millionen entfielen. Aus diesen Zahlen geht hervor, was für uns<äbbare wirtschaftliche Bedeutung für Rumänien ein Wirtschaftsbündnis mit Deutschland hätte. Selbst wenn wir unsere landwirtschaftliche Produktion und unsere Oelindustrie verzehnfachen könnten, — was natürlich nicht möglich ist — könnten wir dort noch immer reichlichen Absatz finden. ] In diesem: „Mitteleuropäischen , Wirtschaftsbündnisse“ hingegen würde nicht nur die Landwirtschaft Rumäniens und Jugoslawiens reichlichen Absatz finden, sondern es könnte getrost auch Ungarn einbezogen werden, teils weil es infolge seiner Lage schwer zu umgehen ist, teils weil sowohl Oesterreich, wie Deutschland auf dessen Einbeziehung wahrscheinlich bestehen würden. Unsererseits brauchen wir auch gegen Polen keine Einwendungen zu erheben. Ein ausschließliches Wirtschaftsbündnis zwischen Rumänien und Deutschland wäre aus verschiedenen Ursachen nicht zu erreichen. Hingegen liegt ganz im Geiste des auch vom Völkerbunde propagierten wirtschaftlichen Zusammenschlusses der europäischen Staaten ein Mitteleuropäisches Wirtschaftsö8bündniss, etwa der Kleinen Entente mit Oesterreich und Deutschland. Also eine Weiterung der seit zwei Jahren oft besprochenen „Wirtschaftlichen Kleinen Entente“, welche trotz aller politischen Vorbereitungen nicht verwirklicht werden kann, da die Tschechoslowakei die landwirtschaftlichen Ueberschüsse Rumäniens und Jugoslawiens bei weitem nicht aufzunehmen imstande ist; selbst auch mit Aufopferung ihrer eigenen ZETER nicht, woran sie natürlich gar nicht denkt. Be da es in diesem Rahmen für seine landwirtschaftlichen Produkte auch noch Platz findet, andererseits für unsere Wein- und Obstverwertung nicht ohne Bedeutung ist und wir mit diesem Lande eben einen Handelsvertrag abgeschlossen haben. Dieser Staatenkomplex ist zwar an Fläceninhalt noch immer nur ein Sechstel der Vereinigten Staaten, überwiegt sie aber einigermaßen an der Einwohnerzahl und hat zur Rationalisierung der Produktion und Verwertung den großen Vorteil, daß sich Landwirtschaft und Industrie ziemlich ausgleichen. Die beteiligten Industriestaaten würden in diesem Wirtschaftsbündnisse ihre eigene wirtschaft nicht gefährden, weil dieses Gebiet Landkeine Ueberproduktion aufweist und gegen die Ueberschwemmungsgefahr seitend der überseeischen Ueberproduktion durch entsprechende Schutzzölle gesichert würde. Sie brauchten also keine Opfer zu bringen, sondern nur ihre Lebensmittel anstatt aus Amerika, Australien usw. aus dem Bündnisgebiete zu beziehen, wobei ihnen noch immer reichlich waren wie Baumwolle, Südfrüchte, Kaffee, Import- Tabak usw. als Tauschobjekte auch für überseeische Handelsverbindungen bleiben. Hingegen erlangen sie für ihre industriellen Erzeugnisse ein sehr bedeutendes Absatzgebiet, welches wertvoller ist, als die überseeischen Länder. In den beteiligten Agrarstaaten würden natürlich begründete Industrien auch weiter bestehen können und nur künstliche Gebilde bedroht werden; hingegen würden ihnen die außerordentlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Landwirtschaft nicht nur reichlichen Ersatz bieten, sondern auch die Lage des eigenen Gewerbe- und Handels wesentlich bessern. Denn in einem Agrarlande gilt es: „Hat der Bauer Geld, so hat's die ganze Welt.“ Und hat er keins, so geht es eben auch Dim Gewerbe und Handel sehr schlecht, wie wir es nun zt fer empfinden. “ Es sind dies für unsere ganze wirtschaftliche Zukunft die entscheidensten Fragen, mit welchen sich unsere Staatsmänner dringendst und eingehend befassen müßten. "00 i. Jahre 1927: 564 Pferde 22 Mill, RM. = 880 Mill,gLei Rindvieh . 13.7, 011 NSE EIDER Schweine 12 „ „ 480 “ ” Weizen 1, Kane 2660 „u Gerste DIA EN 15,680: 42786 2 Mais 305 - :,,, +; 12200 - „ r Mehl 21 mM 340 „ „ Bohnen, Erbsen, Linien 23 „ „ N RER Gemüse "1744084 257 H 4.080 „ Pr Obst 475). 154 % een Fleisch, Spek TEE E80. 50 Butter ER 14640. 55, „, Käse TR MG 36 Fp Eier und Federvich ZUGE Be SENNE Schmalz ar 57 Si k5 ur EEE Wein Mae RE Kalbfelle“ u. Rindshäute 30 „ „ EZ 000.27 107 Feder und Borsten 530-7238 „ ER Delfanten re 4554 5400 EIN 155 Kleie. und Futtermittel 108 „, AB. 2. Bau: und Nutzholz Le TB ou Regierungsjubiläum am 10. November Bukarest, 31. Oktober (Lux) Am 10. November, dem Tage der Betrauung der Natonal-Zaranisten mit der Regierungsbildung, findet in Bukarest ein Kongreß der national-zaranistischen Parteiorganisationen der Bezirke Jifov und Vlanca unter dem Borsite des Unterstaatssekretärs Joanitescu statt. Die Regierung beabsichtigt, diesem Kongreß eine besondere Bedeutung zuzuwenden und ihr zu einer Kundgebung als Antwort auf die averescanische Veranstaltung vom Sonntag ausnachmek Kundgebung veranstalten. Kongreßmitglieder soll ungefähr dauern. ng Der Senat ist gestern in das Gebäude des ehemaligen Volkstheaters verlegt worden. ; u