Banater Deutsche Zeitung, November 1929 (Jahrgang 11, nr. 249-273)
1929-11-26 / nr. 269
- „ - 4 - Preis 4 Lei Bezugspreis bei ee: gangjärig 980 monatlich 96 Lei — ustellung in Temeswar 10 halbjährig 500, vierteljährig 260, ei monatlich. — Ausland monatlich 1 Bei Zahlung im Nachhinein wird der monatliche Bezugspreis berechnet. Einzelprei. 4. Sonntag 5 Lei, earılı 11. Jahrgang Timis vara-Temeswar, | lei Fernsprecher, 8 Bp. 4rscheint täglich 4 Uhr nachmittags mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen, 8 und EV et a Temeswar, get Ar Schriftleitung Nr. 14 18. Verwaltun Dienstag. 26. November 9929 Mr. 269 m 8 a RT A Ina "TE ? ? Die Erfindung einer Gausbesißerhanf mit dem Giß in Temeswar ausgesprochen von der Feststellung der Hausbesiter gibt es keine Wohnungsnot mehr - In einer Denk: ft an Regierungs und Regentschaft wird " Unter Vorsitz seines Vorstandes Dr. Pompiliu Ciobvan hielt gestern vormittags der Temeszvarer Hausbesiterverein eine massenhaft besuchte Versammlung ab, in der sehr wichtige Gegenstände zur Beratung kamen. Der Versammlung wohnte auch in Vertretung Bürgermeister Domaineaäm" Stadtrat Dr.Craciun bei. Als Vertreter von Hausbesitervereinen anderer Städte waren erschienen: Dr. Paul Steiniger aus Arad, und Dr. Janaz Bartha aus Klausenburg. Der Kronstädter Hausbesitner vereitt: Fandte drei. Vertreter: Vorstand Traunott Bo Hondy, Vorstandstellvertreter Direktor Arsenie Vlaicu und Sekretär Rechtsanwalt Dr. Frik Vorstand Stamm. Bemühungstelegramme sandten: Der des Syndikats der Hausbefibervereine Gmil Lahovary in Bukarest und die Hausbesiter-ß. internationalen Hausbefiberfongresses in Berlin, an dem als Vertreter aus Rumänie des Syndilats Lahovar Mrazek und Redner Jei ana vom Dauisbeite: haften, € ATERPTE Hänschefikerkammern und andere, für die Hauseigen-, RR fümer wichtige Gegenstände beraten wurde. Im Namen ihrer Vereine sprachen kurze Begrüßungsworte Dr. Steiniger (Arad), Dr. Lenayel (Großwardein) und Dr. Bartha (Klausenburg). Namens des Kronstädter Hausbesitzervereins sprach Vorstand T € 9 vyong und führte aus, daß die Bisherigen Regierungen stets die Interessen der SauSbesitzer nach Tunlichkeit swhnkten, es shne aber einmal eine Regierung kommen. Die sich etwas nach links orientiert, dann fünde es mit den Hanuseigentümern schlecht und es könnte dann eine Zeit kommen, wo man dem Hausbesiter mit dem Schlagworte „Sozialisierung“ sein Eigentum ganz einfach wegzunehmen versuchen würde. Alle Hausbesttervereine des Landes müssen daher Schulter an Schulter zusammenstehen und für den Schutz des Eigentums aufopfernd kämpfen. (Lebhafte Zustimmungsrufe.) Eine der größten Ungerechtigkeiten den Hausbeutern gegenüber sei das Mieterscußgeseß, für dessen Verlängerung die Mieterschußbvereine wieder mit dem Schlachtrufe „MWohnungsmangel” agitieren. Es gebe keinen Woh- KEENE mehr. In jeder größeren Stadt stehen heute hunderte Wohnungen — nicht nur große, auch kleine, ein- und zweizimmerige — leer. Geschäftsführender Direktor Dr. Viktor Mrazek und Anwalt Dr. Matthias Juntert erstatteten Internationalen Hausbesiterkongresses, der nach kurzer Ansprache zur Kenntnis genommen wurde. Vorsizender Dr. Cioban bespricht sodann von SIE und Ziel der Hausbesiterkreditanstalten, die die Hauseigentümer zu billigem und langfristigem ausländischen Kredite gelangen könnten. Er betont die Wichtigkeit der Gründung einer solchen Kreditanstalt im Banat oder Siebenbürgen. Direktor Vlaicu (Kronstadt) erläutert kurz Die einzelnen Artikel des bezüglichen Gesehes, worauf Johann den Bericht über den Ablauf des Berliner die Gründung der Hausbesitzerkreditanstalt mit dem Sitz in Temeswar einstimmig beschlossen wurde. In den Vorbereitungsausschuß werden die dazu noch zu bestimmenden Vertreter der Hausbesigervereine Temeswar, Arad, Hermannstadt, Klausenburg, Kronstadt und Großwardein entsendet. Zum Punkt „Mieterschutßzagaeseß“ spricht . Anwalt Dr. Matthias Junkert und faat, daß un die Aufhebung des Mieterschuges verlangt ter dem Deckmantel „Wohnungs3not“ von allen Seiten lebhafte Anstrengungen gemacht werden, daß das am 1. Mai 1930 ablaufende ea verlängert werde. Daß in Temeswar keine Wohnungsnot herrscht, beweist der Umstand, daß die jekt von Haus zu Haus gehende Zusammenschreibungskommission schon am dritten Tage ihrer Arbeit zwanzig leerstehende Wohnungen feststellte. In den letzten Jahren wurden in Temeswar zweitausend Häuser mit fünftausend Wohnungen gebaut. Das Mieterschulgeseß sei eine der größten Ungerechtigkeiten, die seit elf Jahren einem Teile der Landesbewohner gegenüber verübt werden. Nach einer lebhaften Aussprache, an der sich Dr. Bartha, Dr. Stamm, Dr. Steiniger, die Temeswarer Hausbesiter Josef Basil, Johann Wingron, Dr. Lukac8 und Ladislaus Gubic5 beteiligen, wird der von Anz ßantrag unter „walt Dr. “lebhaften Auf 4 Beschl1 vs „Grund * lichen“ statistischen Daten her die bis zum heutigen Tage im Banat und in Siebenbürgen neu aufgeführten Wohnhäuser und mit Rücksicht auf die große Zahl der Städten leerstehenden Wohnungen aller in unseren Gattungen kann festgestellt werden, daß in den angeschlossenen Provinzen keine Wohnungsnot mehr besteht und daß alle Staatsbeamten, Pensionisten und Offiziere unserer Garnison im Besitze entsprechender Wohnungen sind. Andererseits haben die Hausbesitzer in Rumänien im Jahre 1929 schwere materielle Opfer getragen, welche ihnen durch Eintreibung der zweiprozentigen Steuer nach dem Neinerträgnis ihreer Häuser für drei Jahre auf einmal auferlegt ohne realen und persönlichen Kredit, entblößt wurden, ihrer materiellen Mittel, sind die städtischen Grundbesitzer kaum imstande, durchzuhalten, sodaß ihre Häuser wegen Mangel an Geldmitteln, unter dem Drucke der Ausnahmsgesetze und infolge schwerer Belastung zur gerichtlichen Veräußerung kommen, wodurch der städtische Grundbesitz entwertet und vem Zusammenbruche entgegengeführt wird. Mit Untersicht auf die angeführte Lage beschließen die bei der heutigen Versammlung zusammengetretenen Hausbesitzer, an die Regierung und an den Regentschaftsrat ein dringendes Memorandum zu richten, in welchem mit Hinweis auf die traurige Lage des städtischen fies die dringende Bitte vorgetragen wird, Grundhedie den fäntischen Hansbefiker fesselnden Ausnahmsgesetze aufzuheben und den freien Wohnungsverkehr wieder herzustellen, damit auch der HauShesiker der Wohltat des allgemeinen Privatrechtes teilhaftig werde. Auf Antrag Vorstand Copony 5 wird dieser Beschlußantrag in Druck gelegt und jedem relnen Parlamentarier zugesendet. ein Direktor Dr. V. Mrazetek erstattet hierauf den Bericht über Gründung von Hausbesitzerkammern. Nach dem Beschlußantrage des Direktors Vlaicu wird beschlossen, sich mit der Pariser „Union“ der Hausbesitervereine in Verbindung zu setzen und die nötigen Schritte zur Gründung der Hangbesitzerkammern dringend einzuleiten. in Lengyel, Dr. Sunfert verlesene Beschlu Asstimmungsrufen einstim Krner ARBER STIER £ > ; Der Zinsfuß herabgesetzt Bukarest, 25. November (Lux) In einer am Samstag abgehaltenen Sitzung des Verwaltungsrates der Nationalbank wurde die Herabsezung des Diskontsatzes von 9% auf 9 und des Zinsfuges für Darlehen von 10% auf 19 geschlossen, Mie viele Beamte werden pensioniert? at Bukarest, 25. November (Lux) . Unter dem Vorsitzes Ministerpräsidenten trat die Kommission der Generalsekretäre der einzelnen Ministerien zusammen, um die Arbeiten für die Reorganisierung der Ministerien zu prüfen. Die einzelnen Generalsekretäre berichteten ausführlich über die vorgenommenen Pensionierungen und die Inkabrierungen der Beamten. Aus den vorgebrachten Daten wurde festgestellt, Saß folgende Pensionierungen vorBeim Ministergräfigiunmt wurde 1 Beamte, beim Verfehrsministerium wurden 12, beim Industrieministerium 92, beim Gesundheitsministe tim 220, beim Arierbauministerium, innerer und äußerer Dienst 550, beim Unterrichtsministerium 90, beim Kults8ministerium 9, beim Justizministerium 2, beim Innenministerium, Zentraldienst und äußerer Dienst Ministerium für öffentliche Arbeiten 350, beim 94 und Zentraldienst. 12, beim Heeresministerium: 38 Beamte in den Ruhestand versetzt, rare neben In NE Fi Er 3 Das Strafverfahren vegen Milozi Bukarest, 25. November, (Lux.) ilozi und PBanova stare, eines ‚bedeutende Schädigung der Gesundheit oder eines ‚Kürperteiles des Opfers verursacht, oder eine Arbeitsunfähigkeit hervorgerufen haben, so ist der Schuldige mit Gefängnis von drei Monaten bis zu zwei Jahren und mit einer Geldstrafe bis zu zweitausend Lei zu bestrafen. Wurde die Tat mit Vorbedacht oder heimwürkisch begannen, so beträgt das Mindestmaß der Strafe sechs Monate.“ Der andere Gesetzestext sieht eine Erhöhung der Strafe bei jedem Vergehen oder Verbrechen vor, wenn der Schuldige ein öffentlicher Beamter ist, dessen Aufgabe darin besteht, darüber zu wachen, daß solche Vergehen nicht begangen werden. Die Staatsanwaltschaft hat sofort nach Einleitung des Strafverfahrens dem Innenministerium von dieser Tatsache Kenntnis gegeben, damit dieser im Sinne des Beamtenstatutes zur Amtsenthebung schreiten könne. Wie zu der Angelegenheit berichtet wird, wird der Ministerrat zu der Frage nicht wieder Stellung nehmen, bevor das Strafverfahren abgeschlossen sein wird. > | Ein Jonrnalist wegen Majestätsbeleidigung vor Gericht Der Journalist Mircea Damian, der sich wegen Majestätsbeleidigumg vor Gericht zu verantworten haben wird, hat ein längeres Schreiben au die „Dimineaßa“ gerichtet, in dem er erklärt, daß sein richtiger Name tatsächlich Matuscha Konstantin und der Name Mircea Domian nutr sein Pseuronym sei. Die von ihm erlittene Vorstrafe sei eine militärische Strafe gewesen. Die heimliche Nederschreibg der Grenze gegen Jugoslawien habe er vorgenommen, um eine Skizze, die auch tatsächlich veröffentlicht wurde, verlassen zu können. In Jugoslawien sei er verhaftet und an Rumänien ausgeliefert worden, wo er indessen einstimmig auf Freispruch erkannt wurde. Der Journalist „erklärte schließlich, daß er bereit sei, schwere Strafen zu erdulden, wenn sich erweisen sollte, daß diejenigen, die ihn angegriffen haben, ehrenhafter seien als er selbst. Im urigen habe er die Krone nicht beschimpft, sondern eine private Handlung und nicht einen Staatsakt erörtert, was auch aus dem Prozeß hervorgehen wird. Gegen den Direktor der „Ordinea“, Mihail Bu- Lileanu ding durch ist ein neues Verfahren wegen Verleumdtetreffe eingeleitet worden. Der Verleumdung soll sich Burileanu vom Gendarmeriekommandanten General Ennstantinescu gegenüber schuldig gemacht haben. Bypribany verfeumdet -