Banater Deutsche Zeitung, Mai 1930 (Jahrgang 12, nr. 98-118)

1930-05-01 / nr. 98

* u­H 45618 Taxe plätit w IEEE Einzelpr.: 4, Sonntag 5 Lei. Timișoara-Temeswar, . cd In lex j *-SCOZI. TOP Mans­ae Le 10774 i nhArdeaıl 14-18. Verwalt wir, ıl YO ARSON TR­ER HI ERscheint täglich 4 Uhr nachmittags mit Donnerstag, 1. Mai 1930 Aufruf des Volksrates an die deutsche Wä­hlerschaft Deutsche Brüder?! Infolge der Ernennung des Herrn Ministers Sever Bocu zum Banater Regionaldirektor, wurde sein Abgeordnetenmandat frei und wird demzufolge Sonntag, am 4. Mai eine Ersatzwahl be­­treffs dieses Mandates stattfinden. Die Deutschschwäbisc­he Volksorganisation hatte bei den legten, allgemeinen Parla­­mentswahlen mit der National-Zaranistischen Partei, dessen Führer Dr. Man­iu ist, ein Wahlbündnis geschlossen. Im Sinne dieses Wahlbündnisses gebührt das freigewordene Manda­t einem Kandidaten der National-Zaranistischen Partei. Die Bündnistreue verpflichtet uns, das Wahlabkommen bis zum Ausstreichen der allgemeinen Neu­­wahlen einzuhalten. Die Deutsche Partei hat demzufolge keinen deutschen Kandidaten aufgestellt, sondern fühlt sich verpflichtet, im Sinne des Wahlbündnisses, den Kandidaten der National-Zaranistischen Partei zu unter­­stützen. Wir ersuchen daher jeden deutschen Wähler, auf Grund der Volksdisziplin, ohne die unsere ganze Bollsorganisation nur ein unernstes Gefüge wäre, auf den Kandidaten der N­ational-Zaranistischen Partei zu stimmen. Johann Petrovics Wort halten ist Ehrensache! Das Ansehen und die Bündniskraft unseres Volkes erfordert von uns allen Treue, Disziplin und Geschlossenheit, Das bitten und erwarten wir auch Diesmal von Euch! Das Wahlzeichen, auf das wir stimmen, ist der Kreis: Temeswar, am 30. April 1930.­­ REES € innere und äußere Geschlossenheit zugunsten einiger Abenteurer verzichtet, selbst aufgibt und seiner ei­­gentlichen geschichtlichen Aufgabe untreu wird, we­­der als Bundesgenosse erwünscht ist und weder auf politischem, noch auf kulturellem oder wirtschaftli­­chem Gebiet irgendwelche Erfolge wird erzielen kön­nen, liegt auf Der Hand und bedarf keiner näheren. Begründung.­­ Deshalb muß es heute und alle Tage heißen? Einigkeit und Bolfzdisziplin!, 7? | X) € 4 A x + } ix Du. ; | ; x Was zählen wir? 5: | wärtig aber mi Der V­ollzugsausschuß des Deutsch-schwäbischen Volk­rates Die Leitung der Deutschen Partei nes weiteren. 2 ens zu treffen haben. Gegen­­ir­ainjer Wort halten und un­­seren Bundesg na< alter deutscher Sitte auch die Treue wahren. Schließlich kann man uns verschiedene Mängel und Gebrechen vor­­werfen, aber den Verrat an unserem Bunde­­ genossen soll und wird man uns niemals vor­­werfen können. Kein deutscher Mann wird sich eines Vertragsbruches schuldig machen, der in einer ern­­sten Stunde ein Bündnis eingegangen ist. Aus solchen Erwägungen heraus hat der Voll­­zugsausschuß der Volksgemeinschaft vollkommen richtig gehandelt, als er sich einstimmig dafür aus­­­gesprochen hat, dem Kandidaten der­ Nationalzara­­nistischen Partei gegenüber keinen Gegenkandidaten aufzustellen, vielmehr diesen auf das tatkräftigste zu unterstoßen. Er wird also seine Stimme am 4 Mai auf die Liste mit dem Kreis abgeben müssen, wenn ihm etwas daran gele­­gen ist, daß man sein Volk auch weiterhin achte und schoße und es nicht eines BVertragsbruches be­­zichtige. Jeder deutsche Mann des Banates muß es wohl erwägen, daß wir nur durch­­ Geschlossen­­heit nach außen und innen etwas zählen und gelten können. Nur so hat unser Wort Bedeutung und Ge­­wicht. Ist unsere innere und äußere Geschlossenheit eine hundertprozentige, so wird auch unser Wort mit hunderprozentigem Gewicht in die Waagschale fallen; ist sie nur eine geringere, so wird auch unser Wort dementsprechend nur kleinerer Wirkung und Bedeutung sein. Und je mehr wir unsere Geschlossenheit aufge­­ben, um so mehr gehen wir dem Zerfall entgegen. Um so mehr blüht der Weizen der Sonderbündler, der Dissidenten und anderer Elemente, die Erfolge stets nur auf den Ruinen eines auf sich selbst verges­­senen und aus seinem eigentlichen Schieffalsrahmen herausgefallenen Volkes zu verzeichnen haben. In eine solche Lage aber wollen und dürfen wir­ niemals kommen. Nicht rechts und links, sondern gradeaus wollen wir unseren Weg zu unseren heiligen Zielen fortsetzen. Daß ein solches Volk, das sich, indem es auf EA TENS 3 N Niemals war die Frage zeitgemäßer, angesichts der inneren und äußeren Anfeindungen, welchen wir heute ausgesetzt sind, ob wir als Volksganzes gelten und als solches in Betracht kommen wollen, oder nicht. Jedes Minderheitenvolk wägt und zählt nur so viel, als es Kräfte zu vereinigen und in die Waagschale zu werfen vermag. Die­­ Deutsche Partei hat bekanntlich bei den lezten allgemeinen Parla­­mentswahlen mit der Nationalzaranistischen Partei ein Wahlbündnis geschlossen. Dieses Wahlbündnis hat Kraft auf die ganze Dauer des gegenwärtigen Parlamentes. Im Sinne dieses Uebereinkommens gebührt das freigewordene Mandat der National­­zaranistischen Partei. Es ist demgegenüber unsere Pflicht und Schuldigkeit, den Abgeordnetenkandida­­ten der Nationalzaranistischen Partei anläßlich der für den 4. Mai anberaumten Ersatzwahl für die Kammer mit unseren Stimmen zu unterstützen. Die­­ser Pflicht entbindet uns die Tatsache keinesfalls, daß es sich um einen rumänischen Kandidaten han­­delt, dem wir allenfalls einen deutschen Wahlwerber hätten gegenüberstellen können. Es ergibt sich aus dem Sinne des Paktes, daß auf ein freiwerdendes Mandat der Nationalzaranistischen Partei nur ein Nationalzaranist, auf ein deutsches aber nur ein Mitglied unserer “Vollsorganisation „kandidiert werden kann. So wie wir am 4. Mai den Kandida­­ten der Nationalzaranistischen Partei unterstützen werden, so würden wir durch die Nationalzarani­­stische Partei ebenfalls unterstützt werden, wenn ein deutsches Mandat zu besezen wäre. Es ist dies übrigens eine Selbstverständlichkeit, die aus dem Wesen der Bundestreue fließt. Und daß wir diese halten wollen, ist selbstverständlich. Würden wir dies nicht tun, würden wir mit unserem eigenen Wesen in Zwiespalt geraten. Nach Ablauf der Mandatsdauer des gegenwär­­tigen Parlamentes erhalten wir unsere Handlungs­­freiheit wieder automatisch zurück, und unser Volks­­­­­rat wird dann neue Entscheidungen hinsichtlich sei- An das goldene­­ Herz der Stadt Semeswar und des Komitates Semesch-Torxontal Das ganze Land steht noch unter dem schreili­­chen Eindruck der furchtbaren Tragödie der Gemein­­deinsassen von Costesti, die sich in der Karwoche in ihrer kleinen Holzkirche zu andächtigem Gottesdienst versammelten. In derselben Stunde, in welcher in allen frommen Seelen die aufrichtige Freude über die Auferstehung des Heilandes herrschte, breitete sich der Schatten tiefer Trauer über die Bevölkerung aus, 309 vernichtendes Feuer in die Kirche, um nur Tote und Ruinen zu hinterlassen. Weder hundert Menschenleben sind durch diese Feuersbrunst in Cotesti h­inwegaeraist worden. Nun stehen die einfachen Hütten, in denen treue Liebe herrschte, einsam und verlassen da,­ beraubt ihrer Befiter­ und Deren, Kinder, und die „Gemeinde . Cortesti hat nicht einmal die Möglichkeit mehr, für die Seelenruhe der armen Toten im Hause des Herrn zu beten. Denn mit den mehr als hundert Toten ist auch die Kirche­ der Gemeinde ein­ Raub der Flammen geworden. Das Karfreitags-Trauerspiel von Costesti war so niederschmetternd, daß er das Mitleid aller guten Geister erregte, ja die warmen Herzen auch jenseits der Landesgrenzen, der ganzen Menschheit tief er­­schütterte. Es ist nur selbstverständlich, daß wir die­­ses tiefgehende Mitgefühl auch in den Seelen der Bevölkerung unserer Stadt und unseres Komitates nicht vermissen, denn wir dürfen es oft und oft er­­fahren, daß die Einwohner dieses Landes.. ._3, Die im Geiste der Achtung und der Liebe zur Religion anderer Nationen erzogen wurden, noch immer ein goldenes Herz gezeigt haben, wenn irgendwo ein Unglück geschah, so daß wir auch in diesem Falle hof­­fen, gewiß nicht vergebens an dieses tradition­cse Mit­­gefühl unserer Bevölkerung zu appellieren. Das Un­­glück, die Trauer, der unbarmherzige Tod kennt kei­­nen Unterschied des Volkstums und der Konfession, so daß wir unser Publikum in Stadt und Land in vollem Vertrauen bitten dürfen, in möglichst großer Anzahl an der am Sonntag, dem 4. Mai d. J. im Städtischen Theater abends um 9 Uhr stattfinden­­den Wohltätigkeits-Veran­staltung, deren Reinerträgnis zur Unterstüßung der Hinterbliebenen von Costesti verwendet werden soll, teilzunehmen. Die Zusammenstellung des Programmes für die­­sen Abend liefert den besten Beweis für die edle „Idee, daß jede einzelne Nationalität und Konfession mit offenen Armen herbei­eilt, um den schwerge­­beugten Einwohnern der Gemeinde Costesti ihre Hilfe angedeihen zu lassen. Vereine, Künstler, rumänische, deutsche, ungarische, serbische und jüdische Gesellschaf­­ten werden im Rahmen dieses Programmes die Ein­­tracht und Harmonie beweisen, die uns an diesem Abend voll und ganz beseelen soll. Eilet herbei, eilet alle herbei, die ihr euch noch ein warmes Herz be­­wahrt habt! Die niedrigen Eintrittspreise machen es jedem möglich, dieser Veranstaltung beizuwohnen. Temes 35 war, den 30. April 1930. Präsident Dr. A. Pacha, röm.kath. Bischof, Prä­­fest: Dr. V. Bobeangu, Finanzadministrator Dr.­­ Lazar, Präsidentin des rum. Frauenvereins Ing. : Alexandrina Vidrighin, Präsidentin des Roten Kreuzes Dr. Hermina Marta, Bürgermeister Dr. Baran, Generalsekretär Dr. E. Tieran,

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