Banater Deutsche Zeitung, November 1933 (Jahrgang 15, nr. 247-271)
1933-11-01 / nr. 247
BY 4 Beh reis: ganzjährig 809 Lei, ährig 400 viertels 200 Ltlich 70 Lei == vo in nd 10 Lei ur Ausland een 120 et aan täglich € Uhr nachsttags, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen, — Anzeigen nach Tarif. Schriftleitung und: Jung: Temeswar, Stadl, Deut + : Lei EN SEIT MEERE Mreig. Be = FE erlag der Schwäbischen Verlags - Aktiengesellscchaft, Temeswer. 14—18. Verwaltung einsprend und 15. Jahrgang Timișoara-Temeswar, Mittwoch, 1. November 1933 Ar, 247 Die Königsbegegnung auf der Donau ein geschichtliches Ereignis Minderheitenrechte auf Grund der Gegenseitigkeit hen — Die friedliche Zusammenarbeit auf dem Balkan gesichert Die Auswirkungen der Herrscherzusammenkunft "4.08 #8 55 4% % g "m Montag nachmittags kehrte Giurgiu,m 31. Oktober die Yacht „Stefan cel Mare“, auf der die Begegnung des rumänischen und des bulgarischen Königs stattfand, von Zimnicea nach Rustschuk zurück, wo sich König Karl und Baida erklärte, daß , mit der Gin und Rustschuk empfangen wurden, deutlich zeigt, wie das Volk die Freundschaft der beiden Länder, welche die Säule der Verständigung und des Friedens sein soll, wünscht. Ueber die Begegnung hat auch Titulescu eine Erklärung abgegeben. Einzelheiten könne er, wie er sagte, vorläufig nicht veröffentlichen, es steht jedoch fest, daß diese Zusammenkunft auf der Donau vom Standpunkt einer Balkanzusammenarbeit von außerordentlicher Wichtigkeit war. Die friedliche Zusam* Die Presse der Hauptstadt Zusammenkunft der Könige Boris und Karl große Bedeutung bei. Die „Lupta“ schreibt, daß die Zusammenkunft auch eine große Eigkeit habe. Ihr Zwei politische Wichsei u. a. auch die Regelung der Angelegenheit der rumänischen, beziehungsweise der bulgarischen Minderheit der beiden Länder gewesen. König Karl brachte den Wunsch vor, daß die in Widin und Unmmgebung lebenden rumänischen Kinder wöchentlich mindestens sechs Stunden rumänischen Unterricht erhalten. Köönig Boris nahm diesen großem Verständnis auf. Wunsch Er erklärte, daß er den Besuch König Karls im Sanner in Bukarest erwidern werde. Es soll die Entsendung Kommission beschlossen einer gemischten worden sein, die in Bukarest und Sofia Sitzungen abhalten wird, um die Angelegenheit der Minderheiten, wie auch anderer nun, seiner Meisenarbeit der Balkanländer sei nung nach, vollkommen gesichert. Der Hofzug König Karls traf abends 6 Uhr in Bukarest ein, von wo er seinen Weg sofort nach Sinaia fortsetzte wo er abends um 11 Uhr 10 Minuten eintraf. Der Sonderzug der Minister traf abends um 8 Uhr 50 in der Hauptstadt ein. König Karl hat während des kurzen Aufenthaltes in Bukarest die dort weilenden Mitglieder der Regierung empfangen. König Boris ist aus Rustschuk mit der Bahn gereist. B oxr sich der Zug in Rustschuk zegung setzte, drürte der König dem Bürgermeister der Stadt seinen Dank für den glänzenden und freundlichen Empfang aus, der König Karl bereitet wurde. Der König empfing auch noch den bulgarischen Metropoliten Stefan, dem er erklärte, daß er mit dem Ergebnis der Zusammenkunft vollkommen zufrieden sei. Die Hoffnung bestehe in vollem Maße, daß die Ergebnisse der Zusammenkunft auch in der Praxis so großartig sein werden, wie das Treffen selbst. Eine Zusammenarbeit der zwei Wölker ist notwendig, da diese Frieden und Aufschwung bringen kann, strittiger Fragen zu ordnen. König Boris verlangte für die in der Dobrudscha wohnenden Bulgaren, Minderheitsrechte und bulgarischen Unterricht. Es wurde auch besprochen, daß Maßnahmen notwendig sind um Vorfälle, wie sie sich in letzter Zeit an der bulgarischrumänischen Grenze ereigneten, zu verhüten. König Boris sprach noch den Wunsch aus, daß die Bulgaren, die in Der Dobrudscha wegen politischer Vergehen verurteilt wurden, amnestiert werden. Dann kam die Frage der Regelung der wirtschaftlichen Angelegenheiten zwischen den zwei Ländern zur Sprache. Bei dieser Gelegenheit tauchte der Plan auf, zwischen den zwei Ländern den Clearingverkehr ins Leben zu rufen und den Warenaustausch auf die Weise lebhafter zu gestalten. Es wurde auch ausgesprochen, daß der Personenverkehr zwischen den beiden Ländern vereinfacht werden muß. Sämtliche Balkanblätter stellen fest, daß das Königstreffen eine große Bedeutung in bezug auf die Festigung des Friedens am Balkan Hat, beiden Herrschern in Giurg in Bukarest, 31. Oktober legt der mit noch nicht ganz zu überse te Minderheitenfrage im Mittelpunkt der Beratungen auf der Yacht „Stefan cel Mare“ +n400 u , j kitnkinear [Ya a au it Trike 2 Sccutii de taxa rostala art. 9 din terea dela 12 Martie 1904, an visoare in Ardeal T,tuseul Asociatiune . Sie bringen Verständnis auf! Im Führerorgan der Eisernen Garde, des radikalsten Flügels der rumänischen Halenkreuzbeswegung, ist ein Aufsatz erschienen,der über den Standpunkt, den der Rechtsradikalismus im rumänischen Volke der deutschen Selbsthilfe gegenüber einnimmt, eine Reihe sehr wichtiger Feststellungen enthielt. Für die deutsche Minderheit in Rumänien kann es natürlich nicht gleichgültig sein, wie die Rumänen sich zu den Formen und dem Inhalt der politischen Betätigung des Deutschtum stellen. Für jeden, der hier deutsche Minderheitenpolitik machen will, muß er ein Gebot der Klugheit und ein Erfordernis des politischen Realismus sein, vor dem Widerhall, der vom Staatsvolk sein Gehör herkommt, nicht zu verschließen. Diese Ueberlegung war für uns maßgebend, als wir die Stellungnahme der Eisernen Garde zu der Selbsthilfe ausführlich wiedergaben. Er kann und darf uns nicht alleseins sein, auf was für Widerstände eine Bewegung, die innerhalb der deutschen Minderheit die Auss<ließlichkeit anstrebt, bei dem Mehrheitspolt zu rechnen hat. Bei Feind und bei Freund. Die Eiserne Garde steht in politischer Verwandtschaft zur Selbsthilfe. Wenn sie erklärt, „einen Hitlerismus in seiner vollen Form nicht gestatten, die Möglichkeit unaausweichlicher Konflikte nicht leugnen“ zu können, so wäre es unverantwortlich, eine solche deutliche Stimme zu überhören. Der „Stürmer“ hat sie anscheinend überhören wollen. Denn anders können wir es uns nicht erklären, daß das „Kampfblatt“ von seiner sonstigen Gewohnheit abweichend hartnäckig schwieg und sich erst dann bemüssigt sah, von den Feststellungen der „Ara“ Notiz zu nehmen, als es keinen anderen Ausweg mehr sah. Wir wollen einbekennen, daß wir und mit uns alle, die „den brennenden Fragen unseres Volkes“ verantwortungsbewußt gegenüber stehen, neugierig waren, was der „Stürmer“ Diesmal zu sagen haben wird. Er sagte viel und sagte niichts. Das Vielsagen bestand aus Beschimpfungen der B..D. Z., aus Uebungen eines niedrigen Geistes an denen die Herren unersättlich Gefallen zu finden scheinen. Was schwer wiegt, ist in diesem Fall eigentümlicher Weise das Nichtssagen. Und auf dieses Nichtssagen muß unser Volk aufhorchen. Denn es sagt eigentlich alles. Das., Kampfblatt“ glaubte, um die Pflicht, der Eisernen Garde zu antworten, mit nichtssagenden Phrasen, mit sorgsam überpolierten Unsverbindlichkeiten herumzukommen. „Wir können würdigen. Wir bringen Verständnis auf“... Man sieht, es ist die hohe Schule der Höflichkeit, die hier geritten wird. Der grobe schwere Schritt der Stürmer-Reisigen hat sich plößlich zum leichten, anmutigen Salongetrippel eines Quadrille-Kavaliers besänftigt. Sie, die nichts würdigen können, wenn es sich um einen deutschen Standpunkt handelt, der dem ihrigen widerläuft, werden frumm von Verbeugungen: „Den Standpunkt der Eisernen Garde können wir würdigen, wir können für die Schreibweise der Eisernen Garde Verständnis aufbringen“... Ist das nicht wie aus einem politischen Knigge herausgeraubt? * Was können sie würdigen und für was bringen sie Verständnis auf? Sie bringen Verständnis auf dafür, die Eiserne Erde den Begriff des rumänischen Staatsbürgers, der für alle Bewohner des Landes anwendbar wäre, nicht kennt! Sie bringen Verständnis auf dafür, daß die Minderheiten, die nicht Legionäre werden, ihre Einteilung in besondere Rechtskategorien zu gewärtigen haben. Sie bringen Verständnis auf dafür, daß es bei einer unglücklichen Alternative zwischen rumänischen Gesunden und friedlichen Ausgleich kommen kann, und deutschen Interessen nicht zu einem “ondern - daß TER