Banater Deutsche Zeitung, August 1937 (Jahrgang 19, nr. 170-195)
1937-08-01 / nr. 170
'Seite 3 aus Brand Nienes aus Rumänien König Karl kehrt Donnerstag beim „Lupta“ berichtet, daß der Herrscher Donnerstag wieder im Lande sein wird. Sofort nach seiner Ankunft wird der Herrscher Ministerpräsident Tatareccu empfangen. Der Audienz wird allgemein große Bedeutung beigemessen, Lehrer schoß an Soldaten Das Militärgericht von Brasov-Kronstadt verhaftete den Lehrer Georg Matinescu aus Slobozia, Komitat Jalomißa, der anläßlich der Wahlen eine aufrührerische Tätigkeit entfaltete und mehrere Schüsse auf Soldaten abgab. 34 Bauernwirtschaften „abgebrannt Im Marktfle>en Darabani bei Dorohoi wurden von einem Brand 34 Bauernwirtschaften eingeäschert. Die Löihungsarbeiten wurden durch Wassermangel sehr erschwert. Ungarischer Donaudampfer beschossen zwischen den Gemeinden Gura Vai und Schela Cladovei wurde auf der Donau ein ungarischer Passagierdampfer von Unbekannten, die sich am Ufer verstert hielten, beschossen. Die Hafenbehörde von Turn-Severin leitete eine Untersuchung ein und stellte fest, daß die Kugeln aus russischen Gewehren stammen. Die Schüßen konnten nochamt ermittelt werden. In der Das Reiseauskunftbüro eröffnet Hauptstadt, wurde gestern mit besonderer Feierlichkeit das erste Reiseauskunftsbüro eröffnet. Spitäler weigern sich, Selbstmörder aufzunehmen Ein Arbeiter stürzte sich gestern aus dem dritten Stock einer hauptstädtischen Fabrik herunter. Die Retter mußten mit dem Selbstmöder zwei volle Stunden von einem Spital zum anderen fahren, da man sich überall weigerte, ihn unentgeltlich in Behandlung zu nehmen. Schließlich gelang es, ihn im Spital Filantropia unterzubringen. Die neuen Hüttenwerke von Hunedoara Am 6. August werden die neuen Stahlhütten in Hunedoara eingeweiht. 1,700. 000 Lei unterschlägen "Bei der Krankenkassa von Targoviște wurde eine Unterschlagung in der Höhe von 1,700.000 aufgehegt. Die Unterschlagung wurde von vier Beamten begangen, die Gesten verhaftet wurden. Drei so verf bet ai Yurn rewrends we AI Me arter 5 wi Bucuresti nach 4 fat Srerer in den Sturm und mußten umkehren. Eines der Flugzeuge verirrte sich und war gezwungen, eine Notlandung vorzunehmen. Die Traubenausfuhr hat begonnen Die Traubenernte in diesem Jahre verspricht außergewöhnlich ausgiebig zu werden. Besonders günstig ist die Lage in Bessarabien, wo der Export begonnen hat. An einem Tage 11 Kinder verschwunden im Verlaufe des gestrigen Tages sind in der Hauptstadt nicht weniger als 11 Kinder verschwunden. Die Behörden haben eine energische Untersuchung eingeleitet, um der Bande, die sich mit dem Raub von Kindern beschäftigt, das Handwerk zu legen. Französische Gewerbetreibende kommen nach Bucuresti-Bukarest Im Laufe des Monates Oktober werden 100 französische Handwerker, die von dem Nationalen Arbeitsverband eingeladen wurden, die rumänische Hauptstadt besuchen. 144.000 Kubikmeter Wasser an einem Tage An einem der vergangenen Tage wurde in der Hauptstadt ein Wasserverbrauch von 144.000 Kubikmeter verzeichnet. Es ist dies die größte Wassermenge, die bisher an einem Tage verbraucht wurde. Sein Leben für Vieh aufs Spiel gesetzt en Darste bei Brașov-Kronstadt geriet das Anwesen des Bauern Joan Tauziu in Brand. Der Bauer wollte sein Vieh Flammen , geschleppt werden wurde sterbend in ein Krankenhaus gebracht, dem brennenden Stall gerieten, retten, wobei Er konnte nur und mit seine Kleider in größter Mühe aus den Kloster-Schülerinnen- und Mittelschüler-Ausrüstung Kaki Uniformstoffe Herren- u. Damenstoffe sowie alle Art Mode und Bauernware in grösster Auswahl. TIMISOARA II., gegenüber der röm.-kath. Kirche H Sonntag, den 1. August 1937 Banater Deutsche Zeitung Moskau am spanischen Bürgerkrieg schuld Englands Vorschläge durc die Ablehnung Rußlands gegenstandslos London. 31. Juli (R) Die Nichteinmischungskonferenz hielt aeitern nachmittags wieder eine Sizuna. Als erster ergriff der Vorsitzende Lord Plymouth das Wort. Er bezeichnete die russische Antwort auf die britischen Vorschläge, als lügenhaft und wünschte Deutschland und Italien noch Ergänzungen. auch von v. Ribbentrop, der nach ihm sprach, beschuldigte die Somiet3, sie hätten durch , ihre Ablehnung den britischen Vorschlag unmönnlich gemacht, E23 sei deshalb 3zwedlos, näher über die einzelnen Antworten zu debattieren und die Reichsregierung werde sich demgemäß Reserve vorbehalten. Wir Deutschen. schloß v. Nibbentropy, wissen es schon lünast, daß es ohne die Einmischung Somietrufplonds3 keinen Bürgerkrieg in Spanien gebe. Der Franzose Corbin erklärte, seine Regierung habe die britischen Vorschläge restlos angenommen. Frankreich habe Zugeständnisse eingeräumt, doch müsse er „mit Bedauern“ feststellen, daß andere Staaten hartnäckig auf ihrem ersten Standpunkt verharren. Grandi schloß sich den Ausführungen von Ribbentroy an. Der Sowjetvertreter Maisti wies die gegen Rußland erhobenen Beschuldigungen zurück und meinte, die Nichteinmischung und die Anerkennung General Francos als kriegführende Partei seien ganz verschiedene Dinge, die miteinander nichts zu tun haben. Die Anerkennung wurde nur deshalb vorgeschlagen, damit eine Verzdaerung erreicht wird und die faschistischen Mächte auch weiterhin Waffen und Menschen nach Spanien schiken können. Im weiteren Verlauf der Sitzung kam es zu Aussprachen, die manchmal in ganz erreatem Tone gehalten wurden, bei denen die einzelnen Vertreter jedoch auf ihrem Standpunkt verharrten. London. 31. Juli (R) Die nächste Sitzung des Nichteinmischung3 aus 5- Schuffes wird am Donnerstaa, den 5. August, um 11 Uhr vormittan8 im englischen Außenministerium stattfinden. Paris 31. Juli. 5 (R.) Die Pariser Zeitungen kommentieren die neuen Schwierikeiten der Nichteinmischungskonferenz eingehend. „Petit Parisien“ schreibt dabei, die Politik der Sowjets, die keine Zugeständnisse machen wollen, sei nur den Interessen Deutschlands und Italiens günstig. „Echo de Paris“ meint, zwischen den Anschauungen Englands und Frankreichs einerseits und Deutschlands und Italiens andererseits, bestehe eine derart große Kluft, daß sie nur schwer ausgefüllt werden kann. „Excelsior“ erklärt, Frankreich werde in der nächsten Sitzung zwar danach trachten, den Weg zur Verständigung zu ebnen, doch ist es schier unglaublich, daß dies gelingt. Neue Lage für Deutschland durf die Gabotage der Sowjets Berlin, 31. Juli. (R.) Die deutschen Zeitungen stellen fest, daß Rußland die Tätigkeit der Nichteinmischungskonferenz noch stets sabotierte und daß die neue Sabotage für Deutschland eine neue Lage schuf. Der „Völkische Beobachter“ schreibt, daß von den 27 in der Nichteinmischungskonferenz vertretenen Staaten nur einer gegen die britischen Vorschläge ist: Sowjetrußland und daß die britischen Vorschläge aus diesem Grund als totgeboren zu betrachten seien, Der Kampf gegen den Vermögens„ranb an den: Geno jenshajten | ee a Br * Fast ein halbes Sahr schon: ringen die Genosseneschaften unserer Dörfer um ihr Vermögen, in dessen Befit sich in verwerflichster Weise ein kleiner Klüngel von zwölf Privatpersonen zu seen trachtet. Es ist deshalb angebracht, einen Rückblick auf die Geschehnisse zu werfen, um den Kern, um den es eigentlich geht, nicht aus den Augen zu verlieren. Die Zentralgenossenschaft hat mit kleinsten Mitteln angefangen. Alles Vermögen, das im Laufe der Jahre durch die Zusammenarbeit der Genossenschaften zustande kam, gehört unbestreitbar einzig und allein den Genossenschaften, in denen die Erzeuger, Die Werteschaffenden, zusammengefaßt wurden. Am 7.Jänner dieses Jahres kam es zu der putschartigen Generalversammlung, in der die heutigen Leiter der Zentralgenossenschaft dem Genossenschaftsgedanken » den Gnadenstoß glaubten versetzen zu können. Der Plan war, durch Ueberrumpelung ,die Umwandlung in eine Privataktiengesellschaft“ durczuführen. In die Privataktiengesellschaft, in welcher ihnen zwölf Privatpersonen — 90 Prozent der Aktien gehören sollten, während sich die Genossenschaften selbst, bei denen der Ursprung des vorhandenen Vermögens liegt, mit 10 Prozent zufrieden geben sollten. Wie kann man diese Geschäftstaktik wohl nennen? Jene Genossenschaften, die die dunklen Absichten der ZG-Schieber erkannt hatten, konnten durch ihr energisches Auftreten diese ungeheuerliche Vermögensenteignung vereiteln und erreichten die Annäherung der putschartigen Generalversammlung vom Jänner. So kam es dann zu der zweiten Generalversammlung am 5. Juni, die sich würdig an die erste anschloß. In dieser zweiten Generalversammlung wurde eine neue Bilanz verlesen. Am 7. Jänner hatte die Leitung der Zentralgenossenschaften berichtet, daß zur Gründung der Aktiengesellschaft vier Milionen zur Verfügung stehen. In der neuen, am 5. Juni migeteilten Bilanz war der Reingewinn, der den Genossenschaften zufallen würde, nur mehr mit 1,3 Milionen Lei ausgewiesen. Das andere Vermögen wurde in verschiedenen „Fonds“ verbucht, um es den Genossenschaften zu entziehen. In Fonds, ‚Die das Gesetz nicht kennt. Näher auf sie einzugehen, erübrigt sich hier, denn der Kernpunkt der Frage besteht darin: Welches ist der Betrag, der den Genossenschaften gebührt? Ist es das ganze Vermögen der Genossenschaften, dessen Wert die Leitung der ZG in einem ungezeichneten Zeitungsartikel selbst mit etwa 5 Millionen Let angab und das unseres Wissen 38 mehr als 7 Millionen beträgt oder sind es nur die 1,3 Millionen, die als „Reingewinn“ ausgewiesen werden und welche die Leitung der ZG auch nicht in Bargeld, sondern nur in vielleicht zweifelhaften Fordeungen den Genossenschaften überlassen möchte? Mit einem Wort: Gehört das Vermögen den zwölf Privatpersonen oder gehört e3ben. Genossenschaften ? Am 7. Jänner standen für die Gründung einer Aktiengesellschaft noch vier Millionen Lei zur Verfügung. Am 5. Juni sollten nur mehr 1,3 Millionen Lei den Genossenschaften zurückgegeben werden. Dieser Betrag hätte sich nach verschiedenen Abzügen noch um ein bedeutendes verringert und erst ein lächerliher Restbetrag wäre den Genossenschaften, denen doch das ganze Vermögen gehört, zurückerstattet worden. Man sieht, in nicht ganz 5 Monaten haben sich nahezu 3 Millionen in unerklärlicher Weise verflüchtigt. Ist das Spiel, das von den IGSchiebern mit den Genossenschaften, mit schwäbischem Bauernschweiß und der Frucht harter Bauernarbeit getrieben wird, nicht ganz klar erkenntlich? Kann diese Beraubung der Genossenschaften, geduldet werden? Die Genossenschaften werden den Kampf um ihr Recht weiterführen. Und dieser Kampf kann für sie nur erfolgreich ausgehen, denn die Gerechtigkeit muß für sie entscheiden. Das Ende des Kampfes aber wird auch das Ende jenes traurigen Fähnleins8 der Eisgensucht und des Eigentußes sein, das sich in den Besitz eines Gemeinschaftsvermögen setzen will und sich dazu raubkapitalitischer Methoden bedient, wie sie selbst ein Zinswucherer nicht hätte anders ersinnen können. | Deutsches Überseeflugzeug im Ozean notgelandet Berlin, 31. Juli (Dp) Ein fahrplanmäßiges Passagierflugzeug des regelmäßigen Flugdienstes Berlin--Südamerika mußte gestern etwa 300 km von der afrikanischen Küste entfernt notlanden. Die Notlandung geschah am Ozean und erfolgte glatt. Weder das Flugzeug, noch aber die Passagiere erlitten Schaden. * Gigschränke und Gefrorenesmaschinen, Haushaltungsgegenstände, sowie sämtliche Eisenwaren billigst = Otto Scherter, Eisenhandlung, Timișoara. 1. Bezir