Banater Deutsche Zeitung, Dezember 1937 (Jahrgang 19, nr. 272-296)

1937-12-01 / nr. 272

Mil Seite 2 Die Deutsche PR f Buchhandlung ee ae] empfiehlt Ihnen heute : Neuers Meinung! Werner Beumelburg 3 | Reich und Rom — Aus dem Zeitalter dx . Reformation Lei 212 Die ersten dreißig Jahre des Reformationsjahrhunderts spannt Beumelburg zu einem Bilde von weltgeschichtlicher Fülle und Geladenheit zusammen, Überwölbt dieses Bild durch die eindringliche Antithese „Teich der­­ Deu­tschen und Reich zerstörischen Parteihader“ und formt daraus eine wirk­­same Mahnung für die ganze Nation. Christian Röß Das Fähnlein von Trafoi — Das Hel­­denlied vom Kampf um die Trafoier Eis­­wand --- Mit 28 Photos bei 78 Rem, selbst ein Mitkämpfer, schildert mitreißend und erschüt­­ternd den zähen, verbisserten Kampf, den Tirols Väter und Söhne im ewigen Eis der Ortlerberge für ihr Heimatland bis zum oi­teren Ende ausfochten. Jenes aus Rumänien Der König heimgekührt. König gestern Der­senburg, Jung erschien, ohne daß man Karl ist zusammen mit Thronfolger Michael von der Hofjagd im Banat kommend, in der Haupt­­stadt eingetroffen. Fildermann hat abgedankt, Leitung nicht mehr trage.­­ Zu den Dr. Kildermann, der Präsident des Verbandes der schreiben, in Rumänien, hat abgedankt. In seinem Abdankungs­­führte er aus, er könne die gewesene „Patria“ wurde­n ‚Verantwortung + Ne .­ ­­­ Dobrescu kehrt in die nationalzaranistische­­ Partei zurück. Dobrescu­ hat die Absicht, in die national-zaranistische Partei, aus der man ihn seinerzeit au­sschloß, wieder einzu­­treten. Die Patria beschlagnahmt. Das offizielle Organ der National-Zaranisten in Klau­­da die Zei­­tung um 80.000 Lei gestohlen. In der hauptstädtischen Straßenbahn wurde einem In­­genieur von Taschendieben ein Ring im Werte von 80 000 Lei entwendet Brand vernichtet sechs Bauernhöfe. In Balta Verde, bei Craiova, wurden 6 Bauernhöfe von einem Brand eingeäschert. Man nimmt an, daß das Feuer von verbrecherischen Händen gelegt wurde. 728.000 Lei Strafen wegen Sacharinschmuggel. "Im vergangenen­­ Monat "wurden­­ 91 Personen wegen Sadyarinschmuggel bestraft. Die ausgeworfenen Strafen be­­ziffern sich insgesamt auf 728 000 Lei.­­Amerikanischer Milliardär in der Hauptstadt. Dieser Tage­ wird der amerikanische Milliardär Co­r­­tini in der Hauptstadt eintreffen.­­ Cortini wird als der größte Finanzier der Welt betrachtet. In seiner Begleitung befinden sich 40 Sekretäre. Wahlpropaganda durch das Telephon. In der Hauptstadt wurde eine neue Art der Wahlpro­paganda eingeführt, Demetrius Dobrescu sprach aus sei­nem Büro in der Hauptstadt zu den Bürgern von Tighina. Die Wahlrede wurde telephonisch abgegeben und in Tighina durch Megaphone an die Wähler übertragen. In Straßenbahnen stoßen zusammen, der Hauptstadt stießen zwei Straßenbahn­wagen­ in voller Fahrt zusammen. Bei dem Zusammenstoß wurden 11 Personen verletzt. Außer diesem ereigneten sich gestern in der Hauptstadt weitere­­ Verkehrsunfälle, Heuer keine Mandarinen. Zufolge der Kontingentierungsschwierigkeiten konnten bisher statt der bestellten 10 000, bloß 700 Kisten Mandarinen eingeführt werden, so daß voraussichtlich nur sehr geringe Mengen dieser Südfrüchte auf den Markt kommen werden. 1 Die Preise werden dementsprechend hoch sein. Oberbürgermeister gestern von beschlagnahmt, wie sie der Zensur vorgelegt der­­ Bucuresti, hätte. - Natiater Dont DofFine: “Ein Opfer, aber nicht einer Kampagne, sondern seiner eigenen Politik Empfang Tituleccus in der Hauptstadt der Arien sieht vor der Tür, erklärte der gewesene Außenminister­ Bucuresti-Bukarest, 30. November. Ankunft in der Hauptstadt Dem gewesenen wurde festlicher Empfang bereitet. Auf dem fand sich eine große Anzahl seiner wie auch die hauptstädtische Organisation der National­­zaranisten ein: Popo­­vici, Grigore Filipescu, Tabacovici, Ge­­neral Negri, General Stoica, u. v.a. Beim Verlassen des Waggons wurde Titulescu mit einem Blumenregen überschüttet und derart umdrängt, daß er­ sich nur mit größter Mühe wortwärtsbewegen konnte.­­ Im Wartesaal richtete dann Lupu einige Worte der Begrüßung an Titulescu, um anschließend auch über die politische Lage zu sprechen. Lupu sagte an: „Das Land Die mit Fahnen und großen Plakaten, auf Berühungsworte zu lesen waren, hat Nationalzaranisten Unter den zum Empfang erschienenen befanden sich auch. Miha­­lache, Madgearu, Lupu, Michael sie erwartet, ihrem bekannten bürgerlichen Mut in Nordbahnhof Freunde, die­­ man mich vernichten will. Ic­h werde aber ehrlich und höflich gegen diejenigen kämpfen, die mich Horn der Gerechtigkeit blasen.“ Titulescu antwortete: Den Empfang, den sie mir bereiteten, betrachte ich als eine seelisce Be­­lohnung für eine Reihe von Ungerechtig­kei­­ten, die ich erleiden mußte. Ich bin seit sechzehn Monaten das Opfer einer Kampagne, durch Be­­lästern. Sollte ihnen diese Art des Kampfes nicht behagen, so erkläre ich schon jetzt, daß kämpfen kann, wie es in Genf Sitte ist, ich nicht nur Ich bin tief monarchistisch, bin Rumäne und demokratisch. Als rumänischer Monarchist rufe ich: Es lebe Der König! Als Rumäne rufe ich: „Es lebe Rumänien!“ Als Demokrat rufe ich: „Es lebe die Demokratie!“ Der Krieg ist sehr nahe, er klopft bereits an die Türe. Bei uns wird die internationale Höflichkeit mit der internationalen Lage verwechselt. Wir be­­nötigen die Brüderlichkeit unter den Rumänen jetzt mehr ol3 ie, Ich erkläre mich als euren Pruner.” Die Worte Titulescu wurden mit frenetischem Beifall aufgenommen.­­ Maniu wird Mittwoch in der Hauptstadt ein­­­­treffen und mit Titulescu eine Unterredung haben. Der gewesene Außenminister nach Western in sei­­­­ner Wohnung ein Essen, an dem 60 Personen teil­­nahmen.­­ Titulescu ist nicht das Opfer einer­­ Kampagne, sondern ein Opfer seiner Politik, durch die er Ru­­mänien in ein Bündnis mit den Sowjets hinein­­bringen wollte. Darum mußte er gehen. Er spricht von Kriegsgefahr. Seine gescheiterte Bündnispoli­­tik ist es, die für Rumänien durch die engen Be­­ziehungen zu dem roten Rußland eine dauernde Kriegsgefahr bedeutet hätte, bei seiner Außenminister Titulescu das goldene denen ein erschienen damit sie u. mit Maniu und Eornelin 5. Codreanu „Ein Mann unserer Generation“ Ef Der Führer der Legionäre über sein A­bkom­men mit dem Parteichef der Na- BE Eee E­g­­ional-Zaranisten, ie RR­N Der Flinte der Legionäre Gomeliu 3. Co­­­­dreanu äußerte sich vor, einem Mitarbeiter der­ 1 „Buna Beftica“,über den Sinn­ und Zwei sei­­nes Wahlübereinkommens mit Maniu, das be­­kanntlich in der Partei des letzteren ziemlichen Wi­­derstand fand und dem in Rechtstreifen nicht einmü­­tig zugestimmt wurde. Er erklärte, daß es sich keines­­wegs um einen Pakt handle. Das einzige, was sie mit dem vorübergehenden Uebereinkommen bezwet­­fen, ist nur, die Freiheit, die Gesetmäßigkeit und die Korrektheit der Wahlen zu sichern. Um dies zu er­­reichen, wollen sie aber auch ein menschlicheres, zivi­­lisierteres und gutgläubigeres Verhältnis zwischen den einzelnen Parteien zustandebringen, um in der Wahlkampagne, die immer eine Zeit der entfesselten Leidenschaft und der Ausschreitungen sei, jeder Ge­­setwidrigkeit zu vermeiden. Unsere Vereinbarung ist eine Vereinbarung des Friedens, wenn es aber jemanden gibt, der einen­ Kampf, in dem nur der Haß spricht, will, dann möge­ er wissen, daß er auch eine Vereinbarung des Kampfes sein kann. Wer mich nicht versteht, dem kann ich nicht helfen. Ich habe keine Zeit, um noch eine Schule für politi­­sches Verständnis zu eröffnen. Wer mich aber nie­­­mand etwas bei mir. % SIAM GE a NE 4.0 mn­er 3 PERM „gerade Linie“ en will. Der kann sicher sein, daß ich die Mittel besitze, um jede Einmischung in meine Angelegenheit, in die Führung“ meiner Partei, ver­­­hindern kann, daß ihm „eine eiserne Faust über das freche Maul“ fahren wird. — Ist es, wahr, fragte der­ Pressevertreter, daß sich dem Webereinkommen auch die Ungarn, Juden, Kommunisten usw. anschließen? . . Nein! Wer dies behauptet, ist ein Verleumder! — ft er wahr, daß Maniu Sie Ihre Ansichten über Titulescu zu ändern? aufforderte, Nein! Er hat es gerade so wenig getan, wie ich­­ ihn aufforderte, seine Meinung über Titulescu­ einer Prüfung zu unterziehen. Meir ? und der Legionären Ansicht über Titulescu sind bekannt. Sie wurde in Flugschriften bekannt gegeben und sie sind unver­­änderlich, we — Was für einen Eindruck haben Sie von Ma­­nit gemonnen? Io lernte Maniu erst jetzt persönlich kennen. Ich glaube, daß er ein Mann unserer jungen Generation ist, der eine reine Seele hat. Und das ist bei mir mehr­­ als jedes Talent, als die Intelligenz und die Ge­­nehrtheit. Ohne die Reinheit der Seele zählt nie­­Hi Codreanu fragt Micescu, Eornefiu Codreanuu, der Präsident der Partei „Totul pentru Țara“, hat gegen den­ Dekan der Frifover Advokaten­­kammer Sftrate Micescu und gegen den Direktor der Zei­­tung „Pornnca Vremii“, Ilie Naduresen, die Verleumdungs­­klage eingereicht. Codreanu wurde sowohl von Micescu als auch von Radulescu öffentlich als Verräter hingestellt.­­ Aufgehobenes E­rscheinungsverbot. Das dort einiger Zeit gegen die ungarische „Szabadsajto“ in Draden-Großwardein erlassene Jungsverbot wurde von den Behörden aufgehoben. Marschall Averea­u schließt sich Maniu nicht an. Marschall Averescu lehnte in einem Briefe an Maniu, dessen Aufforderung, dem Nichtangriffspakt beizutreten, ab. . General Sichitin kandidiert. General Sichitu wird auf der national-zaranistischen Liste im Komitat Argeș für die Kammer kandidieren. Neue Senatoren von Rechts wegen. Constantin Argetoianu, D. Chirculescu und Demetrius Nicolaescu, die hintereinander zehnmal Par­­lamentsmandate hatten, wurden zu Senatoren von Rechts­­wegen erklärt. Zeitung Erschei- mittwor, 1. Dezember. 1937 | der­ Zustand des Prinzgemahls Bern­­­hard unverändert ihwer Die Königin und die Gattin ins Krankenhaus übersiedelt Amsterdam, 30. November Wie gemeldet wird, ist im Laufe der Nacht in dem Zustand des schwerverletzten Prinzgemahls Bernhard seine Besserung eingetreten. Die Aerzte hegen Besorgnisse, die sie vor der Gattin Kronprin­­zessin Ju­liana, die bekanntlich Mutterfreuden ent­­gegensieht und der Königin Wilhelmine nicht zu verbergen suchten. Daraufhin haben sich die beiden Fürstinnen im Krankenhaus­ zwei Zimmer einrichten lassen und befinden sich ständig in der Nähe des ho­­hen Patienten. * Auf allgemeinen Wunsch steht das Dampfbad jeden Mittwoch und Sams­tag von 7 Uhr bis 19 Uhr abends ausschließlich nur den Herren zur Ver­­­­fügung. Neptunbad, Timisoara.

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