Banater Deutsche Zeitung, März 1938 (Jahrgang 20, nr. 47-72)

1938-03-01 / nr. 47

„Moh ZD F Preis 3 Lei ac | N A > S Ab | ug in Timigoara m:Snatlich -- Ausland monailich er | "Banal-er e3 : ganzjährig 800 Lei, halbjährig 409 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei. ds nachmittags, 20. Jahrgang, mit Ausnahme von 10 Lei 120 Lei. — Sonn- und Feiertagen, Erscheint täglich = Anzeigen nach Tarif, Timișoara, Dienstag, 1. März 1938 N > N eH Schriftleitung.und Verwaltung: Timișoara I. Deutsches Haus! Fernsprecher: Schriftleitung Nr 2­68. Verwaltung Nr. 2­67. „Dru und Verlag der Schwäbischen Verlags-Aktiengesellschaft, Timisoara. Nr. 47 Die neue Verfassung in Kraft Städte Ha Eine neue Zeit Der­ bekannte rumänische Publizist A. Cortea­­nu schreibt im­ „Argus“: Mit der neuen Verfassung traten wir in eine neue Epoche. Der Zeitabschnitt unserer Nationalge­­schichte, welcher im Jahre 1866 mit der Einführung der Verfassung nach belgischem Muster begann, wur­­de am 24. Feber beendet. Diesen beendeten­ Zeitab­­schnitt könnten wir den Zeitabschnitt des Li­­beralismus nennen. 1866 nahmen die Leiter des Landes, welche sich hauptsächlich aus Intellektuellen bojarischer Herkunft zusammenlegten, eine sehr liberale Verfassung an, um dem Lande eine Art Geburtsschein­­ auszustellen und ein Recht zu geben, die Befreiung, von der türki­­schen Herrschaft eben durch diese­ neue westliche Staatsform zu fordern, die zu dem türkischen Des­­potismus im Widerspruch stand.­­­­„Die politischen und­ wirtschaftlichen Folgen dieser­­ I­UR oder w­ie rer in nationalen Interesse vorgenommen wurde, waren gut und so recht. Die guten dürfen werden, sondern müssen wachsenen Bojaren sich politische Parteien, eine freie Presse, eine öffentliche Meinung und alle Institutionen des bürgerlichen Lebens. Der Kreis dieser Männer, die im Rahmen der liberalen Verfassung von 1866 ein westliches Leben Bauernschaft, welche über 80 Prozent der Tatsachen wurden anderes auch nicht jetzt, nach dem Ab­­schluß des Zeitabschnittes von 1866, hervorgehoben werden. „Die vielfach im Westen erzogenen und im Kul­­tus der Ideen der französischen Absolution führten, war sehr eng und konnte sich aus dem Stand des Großgrundbesizes nicht mehr erweitern, so daß das neue Rumänien mehrere Jahrzehnte warten mußte, bis die Mittelschulen und die Universitäten eine neue, aus dem Volke, hauptsächlich aber aus dem Bürger­­tum des Landes entsproffene Führerschichte hervor­­brachte. So übernahm gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts ein neuer Adel der Diplome und der Bücher den Platz der alten Blut- und Tradition3 Zadel3 und eigen politischen Leben nicht keine geschäftskräftige. „In dieser Lage fand uns der Weltkrieg, die Schaffen unter­legte die Durchführung der li­­beralen Verfassung von 1866 auf eine breitere Grund­­lage. „Das verfassungsmäßige Leben, erweitert durch die Schulen, blieb dennoch eine Art Klassenprivileg, da die Landesbewohner ausmachte, ihm zusammen­fassung von 1866 besaß. „Die neuen an dem berfassungsmä­­ßie Notwendigkeit, die Opferbereitschaft der Bauern im Krieg anzuregen, politischen Parteien das geben, das die privilegierten Klasse, kraft der au­s dem die ihre Rechte eifersüch­­tig wahrende Bürgerschaft beherbergten, wie die Städte des Westens. Es gab in dieser Hinsicht nur schwache wirtschaftliche Anfänge, in den meisten Fäl­­len von Fremden geschaffen, die am öffentlichen Le­­ben kein Interesse hatten und nur ihre Geschäfte vor Augen hielten, brachte König Ferdinand und mit dazu, den Bauern den Boden der Großarumdbeister zu versprechen und ihnen gleiche Stimmrecht und wirtschaftlichen in der Verfassung von 1923 zum Ausbruch gebracht. Diese Verfassung war eine Fortsetzung derjenigen tat, als das eine breitere Grundlage 1386, Prinzip­­ der Gleichheit und Freiheit in seiner Anwendung auf Ergebnisse nach 15 Jahren sind bekannt. Die Bauernschaft, Bucuresti, 28. Feber Sonntag mittags um 12 Uhr fand im Tünigli­­hen Schloß im Rahmen einer feierlichen Zeremonie die Proklamierung der vom Volke gutgeheißenen neuen Verfassung statt. In dem Thronsaale versam­­melten sich mit Mini­sterpräsident Patriarch Miron Cristea an der Spitze die Mitglieder der Regie­rung, die hohen Würdenträger des Staates, die Be­­fehlshaber der Armee, die Häupter der Kirche und die Vertreter des diplomatischen Korps. Schlag 12 Uhr betrat S. M. der König den Thronsaal. Patriarch Miron Cristea begrüßte den Herrscher, worauf der Präsident der Kommission,­­ welche mit der Zählung der Stimmen der Volksbe­­fragung betraut war, dem Herrscher Bericht erstattete. Gleich darauf rollte der Patriarch das Pergement mit dem Wortlaut der neuen Verfassung auf und S. M. der König setzte seine Unterschrift darunter. Nach dieser feierlichen Handlung, hielt S. M. der König eine Ansprache. Er betonte, daß er dem Lande eine neue Verfassung gab, um das des Volkes zu sichern. Der Herrscher hob noch hervor, dass er, der dem­­ Lande die Verfassung gab, der erste sein werde, der sie respektiert­­en . Es folgte die Vereidigung der Regierungs­m­it­­glieder auf die neue Verfassung. Zuerst leisteten die Staatsminister, nach ihnen die übrigen Mitglieder des Kabinetts den Eid, worauf­ Patriarch­­ Viiton Cristea über die Bedeutung der neuen Verfassung, und die Gefahr der alten politischen Parteien, welche die Ruhe der Landbewohner störten, sprach.­­Nach­ dem­ Patriarchen ergriff wieder der Herr­­scher das Wort, der seinen Dank dafür aussprac, da­ss das Wort neben ihm stand und die neue Verfassung ihrer Gesamtheit in den Raum innerhalb der politi­­schen Wälle eingeführt und mit dem Boden­­ des Großar­mdiefstes beteilt, entsprach den Erwartun­­gen und Illusionen aus dem Jahre 1923 nicht. Vom politiscen Standpunkt aus, verfiel sie immer mehr der Macht der Demagogie, bis sie in fester Zeit die Beute einer kollektiven Verblendung murs­te, bereit, alle umzustoßen, was ihr in den Weg kommt. Das augenscheinliche Motiv dieser bäuer­­lichen Unruhe, war die Sicherung der wirtschaft­­lichen Unabhängigkeit oder der Nationalisierung der Privatwirtschaft, welche in der Epoche der beh­­­affnungsmäßigen Freiheiten in fremde Hände gerie­­ten. Die äußere Erscheinung der Bewegung war rein politisch­ und neigte zur Einführung einer Willkür, getragen von einer mystischen Ideologie. „An der Schwelle der Gefahr wurde das Land von der feindlichen Gewalt gerettet, annahm, welche die Aufgabe hat, die Gemüter zu be­­ruhigen und eine Verbrüderung herbeizuführen, zur Ruhe des Volkes, welches für den Fortschritt des Landes zu arbeiten hat. S. M.,der König schloß seine Ansprache, indem er den Ministern für ihre Mitar­­beit danfte,­­ OR­te die Glasswin Korps. EN IREN Während des Staatsaktes sammelte sich vor dem königlichen Schloß eine riesige Menge an, welche dem Herrscher begeisterte Ovationen darbrachte. S. M. der König begab sich schließlich zusammen mit Thronfol­­ger Michael auf den Balkon des Schlosses, von wo aus er die Menschenmenge begrüßte. Als der König auf dem Ballon erschien, Brach ein Sturn der Be­­geisterung los, der minutenlang dauerte und schliess­­lich im Absingen der Königs­hymne abebbte. „Was aus der Epoche der liberalen Verfassung blieb, was das Ansehen der königlichen Ge­walt und die Anhänglichkeit des Volkes und der Armee an die Person des Königs. Dies genügte, um das Land im letzten Augenblick zu retten. Jett, wo wir in einen neuen Zeitabschnitt eingetreten sind, in welchem das königliche Ansehen und die königliche Gewalt anwächst, um das Gleichgewicht gegen Ten­­denzen der Willtür herzustellen, die der degenerierten Demok­ratie“entsprangen, müssen wir der abgeschlos­­senen Epoche unsere lobende Anerkennung ausdrüc­­ten, welche uns zwar kein gesundes nationales Wirt­­schaftsleben und­­ eine aufgeklärte und starke Bauern­­schaft gab, trog dem aber die Elemente schuf, welche für die ungestörte Kontinuität unseres Staatslebens notwendig sind, Elemente, aus denen die neue Ver­­fassung und der neue Weg in die Zukunft­ entsprang.“ politis<en teilnahm und sie nicht zufeten. übersehen Jahre Die aufge 5 zu Ver­­in Ein feierlicher Staatsalt königlichen Schloß | | ALS die­ Worte 8 „überbrachte pä: dem Herrscher im Der Weg der fortscheittlichen Arbeit für das Land offen­ ­ des Königs verklungen waren. 458 Borba­ mark­) der Strajer-Kommandanten vor dem Herrscer In der Hauptstadt fand gestern die Jahresver­­sammlung der Jugendorganisation „Straja Tzarii“ (Wächter des Landes) statt, an welcher alle Straier- Kommandanten des Landes mit Maior Sidirovi­­ci an der Spitze teilnahmen. Nac­h der Versammlung begaben sich alle Teilnehmer in den Hof des königli­­her Schlosses, wo sie warteten bis die feierliche Ze­­rem­onie der Verfassungsproklamierung beendet war, nach welcher­ sie vor S. M. dem König und dem Thronfinger, die auf dem Balkon des Schlosses er­­schienen waren, vorbei Defilierten. |

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