Deutsche Tagespost, Oktober 1919 (Jahrgang 12, nr. 223-245)

1919-10-09 / nr. 230

2 Bon der Friedensfonieren. Die Natifizierung Durch den italienischen König. Rom, 8. Oktober. „Tribuna“ schreibt, das Ratifizierungsdekret sei von höchster Bedeutung. Wenn c3 veröffentlicht sein wird, werden Die Alliierten erklären, daß der Bersailler Vertrag in Kraft getreten sei. PB.) Die Ratifizierung Dur Japan. Lyon, 8. Oktober. Die Ratifizierung des Friedensvertrages durch Japan findet am 15. Oktober statt. Die Staatsverfassung Japans schreibt vor, daß­­ dieser Friedensvertrag nur vorübergehend nach dem Ad­jo des d­iplomatischen­­ Rates ohne Genehmigung durch das Parlament angenommen werden muß. (B.3.) Die Ratifizierung des Friedensver­­trages dar Großbritannien. Lyon, 8. Oktober. Der Friedensvertrag wurde bis jet von Australien, Neuseeland, Kanada und den südafrikanischen Kolonien ratifiziert, CS steht nach Indien aus, Das in fürzester Zeit ratifizieren wird, sodaß in der nächten Woche der Friedensvertrag dem König von Großbritannien zweckch Unterzeichnung bore gelegt werden kann. (P.­3.) Der Friede mit Ungarn. Paris, 8. Oktober. Die ungarische Re­gierung bereitet die Entsendung von Delegiertn zur Friedenskonferenz nach Paris vor. Dan glaubt, daß der Vertrag mit Ungarn, der vom Obersten Rate fast ganz vorbereitet ist, im Oktober der ungarischn Delegation überreicht werden wird. Dieser­ Vertrag wird die neuen Grenzen Ungarns mit Ausschluß der von an­­dern Nationalitäten bewohnten Gebiete fest­­stellen. (B.-B.) Hermannstadt, Donnerstag Der Kampf gegen den Bolschewismus. Gemeinsames Vorgehen Der Polen mit Denelin. W Balihau, 8. Oktober, Es verlautet, daß die polnischen Truppen mit den Streitkräften Deneling gemeinsam operieren. Es wurde ang­eordnet, daß die Polen als Alliierte anzusehen­de. (BB). Archangeläs von den Engländern geräumt. Derjea, 8. Dtober. 1500 Mann der­legten Truppen, Die die Front in Archangelst verlassen haben, sind in Liverpool a) Jugoslawien, Die inneren Schwierigkeiten in Frugos­ lawien., Paris, 8. Oktober. Tripklovic, der ferbischen Kabinettes betraut wurde, eine Verständigung zwischen den serbischen und kroatischen Elementen unmöglich sei. Z Tripfovic versucht, duch Bildung eines Konstitutionellen Konzentrationsministeriums zu einer Verständi­­gung zu gelangen, BB.) ts "om Prinzregenten mit der Bild | verschiedene Nachrichten. Antrittsbesuch des italienishen Ger­sandten in Wien. Wien, 8. Oktober. Der neue Gesandte Italiens in Wien wurde gestern vom Staats­­kanzler Nenner empfangen, der­ bei dieser Ge­­legeneit seinem Wunsch Ausbruch verlieh, die freundschaftlichen Beziehungen mit Italien wieder aufzunehmen. (B.­B ) Englische und italienishe Truppen für Budapest. Lyon, 8. Oktober. E83 wird berichtet, daß 1800 Mann englische Truppen nach Budapest abgegangen sind. Ihnen werden 2000 Italiener folgen. Diese Truppen sind für­ den Polizeidienst in Budapest bestimmt, wenn sich die rumänischen Truppen von da zurüücgezogen Kahn an Wahltage und Kandida­­tionsanmeldungen. Das Innenministerium des leitenden Re­gierungsrates verlautbart im Amtsblatt folgenden Nunderlaß betreffend die Bestimmung der Wahltage und betreffend die Kandidations- Anmeldungen. In Durchführung des Hohen Königlichen Dekretes ® Nr. 4230 vom 2. Oktober 1919 für Siebenbürgen, das Banat und die rumänischen Gebiete Ungarns wird folgendes verfügt: 1. Die Abgeordnetenhaus-Wahlen sind am 2. November 1919 und die für den Senat am 7. November 1919 abzuhalten.­­ 2. Die Vorfigenden der Wahlbüros Haben sie am Vorort des Wahlkreises zwecs Ent­­gegennahme der Kandidations-Anmeldungen für die Abgeordnetenhaus-Wahlen am 24. Oktober 1919 und für die Senatd-Wahlen am 29. Oktober 1919 einzufinden.­­ 3 Die Zentral-Wahlbüros haben die nötigen Verfügungen unter Einhaltung dieser Termine zu treffen. Hermannstadt, 4. Oktober 1919. Für den Minister: Dr. Dnijor, Staatssek­etär. Auszug aus Der Verords­­nung Nr. 21 un 35 (verbesserte). 1. WUlB Bechertreter werden bes­trachtet: 5 a) Diejenigen, weile ohne böse Abit in öffentlichen Lokalen, Bahn­höfen, Eisenbahnen, auf der Straße 2c., wahre oder erfundene Nachricten oder Meinungen betreffs Kriegsope­­rationen, Situation und Dislolation der Truppen, militärische Verfügungen oder Sachen beireffs der rumänischen Armee, verbreiten, kolportieren oder bestätigen. b) Diese Webertretungen werden von den Milittär-Anwaltisaften ges­­ichtet und abgemrteilt, im ver­ein­en und fetten SIustanz mit SKerler bis zu einem Jahr und einer Geldsirafe bis zu 2000 Lei. Wenn eine der oben angeführten Webertretungen zum Zwecke der Spio­­nage oder des V­errates amgeführt worden sind, werden sie im Sinne der bestehbenden Kriegegesete angenrteilt. x Warum richten sie diese Männer nicht ein Ehe- Bi ein wie die alten Römer (das s­cheint Doch ihr deal zu sein) und zwar jeßt, so lange sie noch die Dacht dazu haben? Denn wer weiß, wenn die Frau einmal das Wahlrecht ausübt, könnte sie den Mann vielleicht in allem nieder­­stimmen und im Leben die Skorpionen- oder Spinnentheorie anwenden. Da augenblicklich in den meisten europäischen Kulturstaaten die­ Frau in der Majorität ist, hätten sie dann die Macht dazu, also jeßt, solange es noch Zeit ist, warum tun sie es nicht? CS muß dort einen Hafen damit haben. Vieleicht weil dieser Typus Mann nicht mehr in der Majorität ist oder sollte wirklich die Vernunft sie davon abhalten ? Die Römer waren praktische Leute. Die r­ömische Ehefrau war das absolute Eigentum ihres Eheherrn, sie mußte die häuslichen Sorgen auf sich nehmen, mußte immer freundlich und hübsch sein, wenn er Luft hatte es zu bemerken, sie war die­ Brutmaschine für seine Kinder und damit er sie nie mit Eifersucht zu plagen brauchte und seine Frau auch nie etwas tun konnte, was ihm nicht recht war, sperrte er sie einfach ein. Eine solche Frau verursachte dem Mann weder Aufregungen noch Sorgen und er konnte sich sein Leben nach seinem Bes­treben einrichten. Die Anregung zur Lebenslust, die das eine Geschlecht vom andern erhält, fand er anderswo, die Ansprache und Vergnügungen ebenfalls. Und dennoch hatte diese ideale Ein­­richtung ihre Schattenseiten, denn der Mensch will nicht nur als Individuum leben, er will auch in seinen Kindern eiterleben. Der Mann will Söhne haben. Diese erben aber vom Vater und von der Mutter, ja er kommt sogar oft vor, daß gerade die Söhne mehr von der Mutter erben. Außerdem muß die Erziehung der Kinder, wenn auch noch so kurze Zeit, Doch der Mutter anvertraut werden. Die Vererbung der geistigen Eigenscaften Dieser römischen Mutter wird nun aber für den Sohn nicht von Borteil gewesen sein. Ich glaube, daß auch in der heutigen Zeit manche Errungenschaft der besseren Frauenbildung dieser Erkenntnis zu ver­danken ist. Nun, wie dem auch sei, vielleicht war es auch die bequemste und billigste Ver­­sorgung der unverheirateten rau, ihr eine bessere Bildung und mehr Freiheit zu geben, jedenfalls sind wir heute so weit, daß auch die rau an­­fängt, ihre Lebensbedürfnisse geltend zu machen. Das sind Übrigens alles so natürliche Entwick­­lungen, die sein Mensch aufhalten wird, auch nicht der Herr Artikelschreiber. E38 wird zu oft von der­rau und dem Mann im allgemeinen gesprochen und dann versteht man­ch nicht, weil der eine etwas ganz anderes meint als der andere. Wenn ich sage, „Die Frau“, dann meine ich weder Die Modenärrin, aus welcher sehr oft die Prostituierte wird, oder umgekehrt, ich meine auch nicht Die Abnormale und nicht die­rauenrechtlerin aus theoretischer Rechthaberei, sondern ich meine Die Frau, welche Anspruch darauf erheben kann, als vorwertiger Mensch betrachtet zu werden. Die Frau welche die, in der heutigen Zeit, beleidi­­gende Anrede „Schöne Frau“ zurückweist. Diese Sau, ist in allen Gesellschaftsflaffen zur Ge­­nüge vertreten, troßdem scheint der Herr Artikel­­schreiber sie nicht zu kennen. Wäre ihm nur einmal die Adele Schreiber begegnet, oder hätte er sie reden gehört, oder die Frau Stritt, welche vor einigen Jahren Hier in Hermannstadt einen Vortrag über Frauenwahlrecht hielt, dann hätte er vielleicht eine Ahnung davon bekommen, daß sein Bild der Frau nicht mehr naturgetreu ft. Lotte Goldschmidt. ı „DVentige Tagespik” WETTER­SEE Lu Sommer emmmm­mnn emn nmmmom­mneasme Pin Tome nm name mmommnem > m­menmramrre ne Hmmm men mem mob nen un nu­­m nm mem En ER. NEE AER TEE ER TEE 9. Oktober 1919 nr ren ran ea TE Nr. 230 3% ET NE Tageswenigleiten, Hermannstadt, 8. Oktober, der Restauration Bugl seine Sitzung ab.»Voll-- Der Vollzugdausihug Der ver­­einigten Streisausschüsse des Hermann­­städter Komitates hält Freitag, den 10. Ok­­tober, vormittag 10 Uhr, im blauen Zimmer Hähliges Erscheinen dringen­d, geboten. Der Ob­­mann. » Wählerversammlung—s-s­ in LGuitz. Aus Bistritz wird uns geschrieben In seiner letzten Sitzung hatte der Deutsch-sächsische Volksrat des Obsackgaues beschlossen,in allernächster Zeit auf einigen unserer größeren Gemeinden Ver­­sammlungen zu veranstalten, um auch unsere Landbewässerung besser als das bisher geschehen, über die politische Lage und den Stand der Bodenreformfrage aufzuklären, die bevorstehenden Wahlen vorzubereiten und dringend zu regerem Besuch der Bittrnger Ackerbauschule aufzufordern. Die erste dieser Versammlungen fand nun Sonntag, den 21. I.M. in Lechiig statt.­ Rechtzeitig ver­­ständigt, hatten sich zahlreiche Bewohner auch der Nachbargemeinden eingefunden, sodaß die Ver­­sammlung sehr stark besucht war. Nach ihrer Eröffnung durch Obmann Bankdirektor D.G.Relp erstattete der frühere Reichstagsabgeordnete Rechts­­anwalt ©. R. Schuller einen ausführlichen Bericht über die politische Lage, wobei er be­­sonders auf den Mediajcher Anschluß einging und ihn zu begründen und zu rechtfertigen suchte. Aderbaufschuldirektor M. Engelisch sprach über die Bodenreform und betonte dabei vor allem die Bemühungen unserer politischen Führer und Vertreter um die möglichste Wahrung­ unserer Interessen. Darauf wies Biarrer I.M. Gaßner auf die große Bedeutung unserer Ackerbauschule hin und regte mit warmen Worten zu ihrer Förderung und ihrem zahlreicheren Besuche an. Im gleichen Sinne sprachen auch Dr. Hanef, Direktor Englisch und Sandmann K­reuger aus Jakobsdorf, worauf Dr. Kelp die Ver­­sammlung schloß. Der neue Chef des Pressebüros. An Stelle Dr. Silpiu Dragomir3, der eine Reorestur an­ der Universität Klausenburg an­­genommen hat, ist Dr. 3. Brof. zum Chef des Pressebüros des leitenden Regierungsrates ernannt "vo­­­n Br. Schiff, Hauptschriftleiter Der „Lungoiher Pre­ “ Nealihuls direktor. Wie mir aus Lugosch erfahren, wurde Prof. Dr. Schiff, bisheriger Hauptschrift­­leiter der „Lugoscher Zeitung“, mit­ der Vor­nahme der Einschreibungen und der Einrichtung der neuen Ddeutschen Realschule in Lugossch be­­traut, Dr. Schiff, der ei um das bdeutsche Schulwesen und die deutsch-völfischen Ange­­legenheiten im Banat reiche Verdienste erworben hat, it überdies als Direktor dieser Schule in Aussicht genommen. Der König und Die Juderfraue. Bukarest, 30. September. Der amerikanische Journalist Wolfson veröffentlicht im französi­­schen Blatte „La Lanterne" vom 7. Septem­­ber 1. %. folgende Erklärungen des Königs Ferdinand gelegentlich einer Audienz: „Die jüdische Trage ist aus ökonomischen Gründen bis heute nicht gelöst worden. In A Rumänien haben niemals Verfolgungen wegen Raffen­­oder Religionszugehörigkeit stattgefunden. Ru­­mänien fennt feine Bogroms wie andere Län­­der. Sehr sind die ökonomischen Schwierigkeiten geschwunden und es sind keinerlei Gründe da­­für vorhanden, den Juden die vollständige politische Emanzipation zu verfügen.. Go ist mein­­ Versprechen, das ich während des Krie­­ges dem Fafiyer jüdischen Komitee bezüglich der Emanzipation gegeben habe, erfüllt. Es ist erfüllt durch Dekretgefege vom Dezember 1918 und Mai 1919. Das­ erste Dekret, wel­­ches technische Schwierigkeiten bei seiner An­­wendung enthielt, wurde durch das zweite er­­zufolge dessen alle Juden Staatsbürger sind. Und wenn das Dekret aus gewiissen Gründen teilweise undurchführbar ist, so werden gewiß die notwendigen Modifikationen kommen,­ denn das Land ist entschlossen, Die jüdische Frage für immer zu erledigen. Ach habe den Juden immer Wohlwollen be­wiesen und ich hoffe, daß ihre Lage, wenn sie einmal Bürger geworden sind, nichts zu wünschen übrig lassen wird. Eine Annäherung und ein gute Einver­­nehmen zwischen Juden und Rumänen ist notwendig. Ich werde alles dazu tun, um­­ diese Annäherung herbeizuführen. Im neuen Rumä­­nien darf es feine Judenfrage geben. Alle Bürger müssen sich uneingeschränkt der gleichen Rechte erfreuen. Wir sind mit der Behandlung der Minoritätenfrage nicht zufrieden. Ich habe die Weberzeugung, daß die Juden gute rumä­­nische Bürger sein werden, zu ihrem eigenen Wohle und zum Wohle des Landes." Aus einem rumänischen Blatt in Amerika. Die „Chemarea“ schreibt: Zum ersten Mal erhalten wir ein rumänisches Blatt aus Amerika. Wir Hofften darin den Spiegel einer gesunden Gesellschaft, eine vollkommene Solidarität und die bollste Freiheit zu finden. Auch Hofften­ wir in jeder Zeile den Ausdruc einer unaussprechlichen Sehnsucht nach ,der Heimat und eine ideale Schilderung der Zu­­stände Großrumäniens zu finden. Weit gefehlt ! Schon auf der ersten Seite lesen wir von einer Gaunerei in amerikanischem Stil, ausgeführt von unseren exlefensten Landsleuten jenseits des Ozeans.­­Und auf der zweiten Seite finden wir die schärfste Kritik an den Vorgängen im König­­reiche, die schwersten Anlagen gegen die ru­­mänische Million zur Repatriierung der Emi­­granten. Derselbe Ton wie in Bukarest, dieselbe faule Atmosphäre wie hier, nicht­ von der freien Luft der neuen Welt. Unsere Emigranten, Männer, die erstit von der­ unerträglichen Atmosphäre des Landes den schweren Entschluß gefaßt haben, die Heimat zu verlassen, haben mit sich die Gefolgschaft der vergifteten Sitten, die ganze Pestilenz der rumänischen Korruption mitgeschleppt. Statt ih­ren dortigen Buständen anzupassen, verpestet sie die neue Umgebung. Und außerdem üben die offiziellen Abgesandten der Regierung, die Vertrauensmänner des Landes, den grenzenlosesten Raub und die unverschämteste Spekulation an unseren eigenen QRandgleuten aus nachstehend die beiden Fälle — zwei an einem einzigen Tage — von denen die Zeitung „America“ das Organ der rumänischen Kolonie von Lieveland,, Ohio vom 2. September 1919 berichtet. Beginnen wir mit dem schwereren Fall: Der Artikel beginnt mit folgendem Sae­­ber und im Munde der Brüder von America mit Schmerz erfüll: „Die durch die Mission für die Nepatriierung der Emigranten geschaffene Situ­­ation­­ ist sehr betrübend und wirft ein helles Licht auf das autokratische und absolutistische System, das in Großrumänien geübt wird“. D. Bantazzi (vielleicht der Ritter Bantazzi aus der Bulowina) hat aus eigener Machtvollkommenheit eine Taxe von 5 Dollar auf jeden Buß, außer den Kosten desselben, auerlegt. Der Zweck dieser Taxe ist, wie Pantazzi behauptet, die Schaffung eines Tondes für den Wiederaufbau des Landes. Hier haben wir es also mit Zwangssteuer im fremden Lande ohne Autom­ation, ohne Kontrolle der Regierung zu tun, eine Steuer, die den Lands­­leuten, welche mit dem Wenigen, das sie für ihre Familien ersparen konnten, heimfchren auf­­erlegt wird. Auf alle Reklamationen und Ein­­wendungen antwortet Pantazzi, daß er niemand dem Rechenschaft schuldig sei, außer der ru­­mänischen Regierung, da er sehr wohl weiß, daß die Regierung nicht die Macht hat, zu inter­venieren. Außerdem macht Bantazzi noch allerhand Geschäfte. Er zwingt die heimkehrenden Rumänen, gewisse Dampfschiffe und gewise Reiserouten, die viel teurer als die gewöhnlichen sind, zu benügen. Er tut dies zu dem Zwecke, um die interessierten G­esellschaften und Agenturen zu unterstügen. In rumänischen Seiten von Newyork herrscht eine große Entrüstung über diese im Namen der Regierung begangenen Mitbräuche. Die zweite Daunerei geht von privater Seite aus: Der Prokurator von Newport hat­­„drei rumänische Berschwörer“, die 84 Rumänen um die Summe von 10.000 Dollar prellten, indem sie falsche Präfie für Die Heimreise au­sstellten, verhaftet. Die Schuldigen Heißen: Ion Naceanu, Hotelier in New York; Dr. Dionisie Moldovanu, ehemaliger Direktor der Zeitung „Romanul“ und Basile Lacorte, Beamte. Wenn wir den Stand der An- Häger berückschtigen, so erscheinen Die Taten doppelt schwer. Sie bleiben sie Halt überall reich, selbst 20.000 Skilometer entfernt vom Aritien Wasser der Dambovita. Sozialisierung der Kinder in Nur­­land. „Le Sournal“ meldet aus Stocholm : Die legten aus Rußland erhaltenen Nachrichten bestätigen, daß die Bolschewifen die Sozialisier­­ung der Kinder systematisch durchführen. Die Kinder werden den Eltern mit Gewalt ent­­risfen und in Kolonien untergebracht, wo an ihnen vorläufig die verschiedensten pädagogischen Berfuche vorgenomm­en werden. In Zula sind 7000 Kinder unter zehn Jahren ihren Eltern weggenommen worden und dasselbe geschieht auch an verschiedenen andern Orten. Das Zeidner Mandat. Von bekannter Seite wird­ der „Kronstädter H­eitung“ mit­ geteilt: Die Mitglieder de Burzenländer landw. Bezirksausschusses Haben in einer­ Bera­­tung folgenden Beichluß erbracht, der auch weitere fächsiiche reife interessieren wird : „Der Ausschuß des Burzenländer landw. Bezirks­­verein begrüßt es wärmstens, daß der Bur­­zenländer sächl. Kreisausschuß den Direktor des Sieb.-sächl. Landwirtschaftsvereins, Herrn Frig Bonnert, den Wählern des Zeibner W­ahlkreises für die Wahl in die Konstituante einhellig em­­pfohlen hat. Dieser Beschluß ist durch die Vor­­­tände der landwirtschaftlichen Ortsvereine den Mitgliedern des Land­wirtschaftvereins bekannt­­zugeben und es sollen die Vorstände durch auf­­klärende Mitteilungen auf die Mitglieder dahin­­gehend einwirken, daß sie die Wahl Connerts zum Abgeordneten unterjtügen.“ Die „Kron­­städter Heitung“ fügt Dieser Mitteilung Hinzu, daß auch der Burzenländer fächl. Kreisausschuß laut Beischluß seine Ortsausschüsse auffordern wird, auch ihrerseits die Wahl Connert$ den Wählern zu empfehlen, Arader Agenten als Banknoten­­abstempler. Wie aus Arad gemeldet wird, hatte Die dortige Polizei schon längere Zeit Kenntnis davon, daß ss in Arad Agenten auf«­halten, die gegen größeren Perzenting abge­­stempelte Banknoten gegen unabgestempelte ein« tauschen. Diese Agenten wurden seither beobachtet und auf Grund der Beobachtungen die Agenten Samuel H., Alexander Reiner und Dreichlinger zur Polizei stellig gemacht. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, daß Samuel H. zirka 250 Stüdk Taujenfronen-Banknoten eingetauscht hat, die eine gefälschte Abstempelung trugen. Bei den vorgenommenen Hausdurchsuchungen wurden in der Wohnung des einen Agenten noch 140.000 Kronen mit falschen Stempeln vorgefunden. Reiner­ und Dreichlinger fungierten bei dem Handel als Vermittler. Gegen die findigen Agenten wurde das Strafverfahren eingeleitet. Sari Fedat des Ministerpräsidenten Friedrich., Aus Budapest wird gemeldet: Bekanntlich hat die berühmte Sari Fedat wegen ihrer Teilnahme am Werbetage, der roten Armee, in Wien und auch in Budapest die größten Unannehmlichkeiten. Sie war auch einige Tage lang an der Grenze interniert, als sie ich nach Deutschdsterreich flüchtete. In Wien getraute ich sein Theaterdirektor sie auftreten zu lassen. Nun erschien sie in Budapest beim Ministerpräsidenten Friedrich in Audienz. Sie bat ihn, er möge ihr ihre Rechtfertigung vor einer unparteilichen Kommission, der seiner Theaterperson angehören kann, ermöglichen. Ministerpräsident­riedrich delegierte ein politisches Schiedsgericht um die Rolle Zedass während des Kommunismus auf­­autlären 02. ‚ Wien verkauft seine Kunftshäte? Wie aus Wien gemeldet wird, soll die Deutsch­­österreichische Negierung beschli­ffen haben, alle Kunststäße der Stadt Wien an das Ausland zu verlaufen, um so den Einkauf der dringendsten Lebensmittel zu ermöglichen. Ob­­ sich die Männer, die einen soldgen, Übrigens ganz un­­wahrscheinlich klingenden Beschluß faßten, der Verantwortung, die sie damit vor der Zukunft auf fi neymen auch bewußt sind? Hoffentlich findet jee doch auch heute noch in Wien eine genügend große Anzahl Gutgesinnter, die es nicht bis dahin kommen lasssen wird. Seine politische Bedeutung­ hat Wien bereits verloren, soll jegt auch Die Fulturelle­ in Trümmer gehen ? Was bliebe dann noch von der einstigen Metro­­pole? — — — Die Leopoldstadt?­­ ,‚ Ein W­achmann als Erpresser. Wie das Grem­omwider "Morgenblatt" meldet, betreiben die dortigen Brüder N. Warenhandel mit Alteumänien. Zu diesem Zweckk beschaffen sie sie öfters an der Czernowiger Börse Leis,­­um die Einkäufe zu bezahlen. Der Czernowiber Sicherheitswachmann Fränfel, der davon erfuhr, beschloß diese Leute zu prellen. Er hatte erfah­­ren, daß die Frau des Niedermeyer nach Rob­­man mit einem größeren Geldbetrag fahren werde. Er erwartete sie in der Bahnhofstraße, wo sie ihm auch in die Arme lief, und ver­­haftete se. Und nun begann er ihr ins Gemüt zu reden. Er habe erfahren, daß sie Lei ihmuggle und sein Dienst verpflichte ihn, Die Frau „Curten martiala" einzuliefern. . Und er erzählte ihr, welche Qualen dort ihrer harren. Außerdem habe sie Aussicht, nie mehr das Licht der Freiheit zu erblicken. Mitleidig wie er ist, sei er jedoch bereit, die Frau freizulassen,­­ wenn sie ihm die Hälfte des Geldes ausfolge. Zu Tode erschreckt lieferte die Frau das Geld ab, und gewissenhaft nahm Wachhmann Fräns fel die Hälfte des Geldes, 95.000 Lei zu sich und entließ die Frau mit der anderen Hälfte. Fräntel wurde verhaftet, legte bei der Polizei- Direktion ein volles Geständnis ab und stellte den erpreßten Betrag zurück. Don­hguld und der Südostdeutigen. Ausweis Nr. 27 (abgeschlossen am 6. Oktober): Johann Rehner, Volksschulleiter, Mediarch, 100 K; Lotte Binder, Lehrerin, Mediarch, 100 RK; Julius Fromm, Mühlenbe­iger, Kronstadt, 100 K. Gesamtergebnis biß heute 158 Mitglieder mit zusammen 25.941 K Sl h. vom Hochschulbund gesammelten Gelder sollen hauptsächlich zur Errichtung eines deutschen Studentenheimes und zur Schaffung von Stipendien für die Hochschüler der in Hermannstadt zu errichtenden Universität dienen. Georg Müller, Archivar, Leiter des Archivs der sächsischen Nation und der Stadt Hermann­­stadt (Rathaus, Archiv). Große Ü­berschwemmung in Texas. Aus New York treffen beunruhigende Nachrichten über eine verheerende Hochwasserkatastrphe ein, die sich in der Hafenstadt Houston(Staat Ti­va in Nordamerika) ereignete. Infolge eines Wirbel­­sturmmindest bisher über 1000 Reihen ans Ufer geschwenkt. Der materielle Schaden wird und der bieduch­ entstandenen Wasserhafen wurden die Küsten der merikanischen Golfs überflutet. Die Zahl der Opfer des Hoch­­wassers sind bedeutend größer, als man anfangs vermutete. In der Bucht „Corpus Christo“ und längs den Küsten wurden Riesenluftschiff. Man meldet aus Nom, daß das lenkbare Luft­­schiff von 36.000 Kubikmeter Inhalt, 100 Meter Länge, ift, bald fertiggeitellt in der « auf mehrere Millionen Dollar geschäßt. Ein italienisches welches mit zwei Motoren von je 500 sein wird. Es sol 100 P­ersonen mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometer Stunde portieren. Gewisenlose Hete gegen die Deuts­chen Schulen im Banat. Die Temesch­­warer „Deutsche Wacht" schreibt: Kaum haben die Einschreibungen begonnen, so erteuern sich jene gemissen Hebereien gegen die deutschen Schulen, welche­­ bereits im Juni dieses Jahres mit großer Wucht eingefegt haben. Mit allen ver­werflichen Mitteln wurde damals gearbeitet, um die Erstehung der deutschen Schulen zu verhindern und die Magyarisierung der Schwabentinder fortzufegen. Nun erfahren wir, daß in den Temesschwarer Volk­schulen Die Lehrer neuerdings eine agitatorische Tätigkeit entfalten, damit der magyarische Unterricht ja nicht unterliege. Die Hebarbeit, Die während der serbischen Bewegung mutete, scheint merkwürdigerweise auch recht erlaubt zu sein. Was aber mit den Schülern der städtischen Handelsschule geschieht, it ge­­radezu empörend. Sucht­ der Schüler die deutsche Klasse, so sind schon namenlose Agitatoren hinter ihm, die ihn aufklären, daß hier rumänisch un­­terrichtet wird. Will er weiter magyarisch unter­­richtet werden, so klärt man ihn auf, daß hier die Unterrichtssprache die deutsche sei. Wo­­hin nun die Flucht ergreifen? In Die­­ refor­­mierte magyarische Handelstule Wir eben nir in einem Lande, wo in der Zukunft das magyarische Idiom brauchbar sein wird, aber die Neigung der Herzen bedeutet eben auch etwas. Und während wir und um die Linder­­seele streiten und erobern wollen, was uns ges­tört, ertönt durch die T Fenster des Josefstädter Klosters die Weise der magyarischen Hymne und stehen wir andachtsvoll und mit gesenftem Blic und staunen, wie hier die Intentionen des Herrn Minister Branifte, durchgeführt werden. . Wie haben die ungarischen Schrift­­steller vorher geheigen ? Eine interessante­­ Zusammenstellung bietet die Namensliste jener ungarischen Schriftsteller, die ihren Namen ma­­nyarisiert haben oder deren Werse unter einem Pseudonym erscheinen. E38: heißen,­­respeltive haben früher geheißen: Geza Gardonyi — Geza Szialer, Franz Molnar — Franz Neumann, Desider Szomory — Mori Weiß, Emil Szo­­mory — Emanuel Weiß, Ludwig Biro — Ludwig Blau, Melchior Lengyel — Melchior Lebovics, Eugen Ratofi — Eugen Kremsier, Thomas Kobor — Adolf Beermann, Geza Kenedi — Iiza Kaufmann, Alexander Nados — Alexander Neumann, Stefan Szomahazy — Arnold Steiner, Andor Mills — Armin Lleb­, Sigmund Söllösfy — Sigmund Deut, Ludwig Doczy — Ludwig Dur, Bela Neveg — Albert Reicher, Heinrich Bela — Chajem Nochem Bernstein, Andor Adorjan — Andor Lachenbacher, Simon Kemeny — Simon Kohn, Eduard Kabosy — Eduard Norenberg, Raul Keri — Paul Stramer, Stanislaus Timar — Bela Schwarzenberg, Ladislaus Lakatody — Ladislaus­ Kellner, Paul Farkasy — Siegfried, Schlesinger, Moriz Szat­­mari — Moriz Gottlieb, Dr. August Bary — Hugo Rosenthal, Ignatus — Hugo Veilglöberg, Dr. Stefan Sabinni, Fützelferi — Yivor Froh­­­ner, Zob Beve — Yatob Rosenberg, Daniel Od — David Ziffer, Andor Gabor — Andor Greiner, Bela Zuri — Bela Tillmann, Dr. Eugen Molnar — Jakob Müller, Eugen Miklos — Eugen Studinia, Peter Ujvari — Pinkus Neuwelt, Eduard Sas — Eduard Hille, Hudolf Erdolift — David Ehrenwald, Emmerich Berkes, Sivor Berger, Dr. Otto Bernat — Dito Singer, Stefan Tömdrkeng — Stefan Steingaßner, Thomas Ernold — Ernest Fleischer, Ernest aber Ernest Schön, Lidia Kovacz — Lidia Janf, · setzt­­Die HP. versehen trans­­ | Die Wahlenthaltung der­ Buflominer Deutschen. Der Deutsche Volksrat für die Bulowina hat seinerzeit angesichts der durch das Wahl­bejeg geübten offenbaren Benachteiligung des deutschen Elements in der Bukowina Wahlent­­haltung beschlossen. Wie di­e Czernowiger „Deutsche Volkszeitung“ meldet, hat fürzlich in Ezernowig­­ eine Versammlung von Vertrauensmännern­ aller deutschen Gemeinden stattgefunden, in der Die P­olitit­­ des Vollerates einstimmige Billigung fand. Einen Auftag über die Tagung der Ver­­trauensmänner schließt die „Deutsche Volks­­zeitung“ vom 4. d. M. mit folgenden Aus­führungen : „Der Bolfsrat bleibt seiner Politik treu. Er wird mit der Negierung verhandeln und die Erfüllung der notwendigsten Än­­derungen ver­­langen. Gewährt sie die Regierung, dann wer­­den wir unsere Kandidaten anmelden.“

Next