Die Woche, 1976. Juli-Dezember (9. évfolyam, 446-472. szám)
1976-07-02 / 446. szám
Die Woche Nr. 446 / 2. Juli 1976 Auf den Futterschlägen wird zu langsam geerntet Im Gemüsebau: Schädlingsbekämpfung auf der Tagesordnung Die LPG unseres Kreises haben das erste Halbjahr mit. einem beachtlichen Erfolg in der Tierzucht abgeschlossen: Sie lieferten über eine halbe Million Liter Milch mehr als der Plansatz vorsah. Wesentlich sind an dem guten Ergebnis die LPG in Ocna Sibiului. Cristian, Poplaca und Miercurea Sibiului beteiligt, die gegenwärtig in ihren Milchwirtschaften Tagesleistungen von acht bis zehn Liter Milch je eingestallter Kuh verzeichnen. Das deshalb, weil in diesen Genossenschaften dem Futterbau und -haushalt seit eh und je die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wird. Heuer erst recht. In den vergangenen Tagen und Wochen sind in den genannten Wirtschaften bedeutende Futtervorräte angelegt worden, vor allem Anwelksilage, weil man damit die besten Ergebnisse erzielt iiat. Nicht in allen LPG steht es aber mit der Futterernte so gut. Auf Kreisebene wurden bisher nur 81 Prozent der geplanten Anwelksilage aufbereitet, obwohl diese Arbeit schon beendet sein müsste. Das Einbringen des Futters verläuft trotz günstigen Wetters deshalb so langsam, weil die Leitungsräte mancherorts auf den Einsatz von Erntemaschinen verzichten und wie zu Grossvaters Zeiten mit der Sense mähen lassen und so eine niedere Arbeitsproduktivität erzielen (obwohl die Arbeitskräfte in anderen Zweigen der Wirtschaften dringend benötigt werden). In vielen Wirtschaften wird — allen Empfehlungen der Fachleute zum Trotz — Heu geworben anstatt Anwelksilage zu bereiten. Das ist u. a. in Presaca, Mergeln und Schorsten festgestellt worden. Wir stellen hier an die Leitungen dieser Wirtschaften die Frage: Warum schädigen sie wissentlich das Gemeinschaftseigentum der LPG-Bauern? Warum treten die Gemeindeparteikomitees nicht in allen Ortschaften dafür ein, dass Landmaschinen und modärne Futterbereitungstechnologien eingesetzt werden, die die Erfüllung der in der Viehzucht geplanten Produktion gewährleisten? Diese Tage sind nicht nur auf den Futterschlägen für zukünftige Erträge entscheidend, sondern auch in den Gemüsegärten. Das Wurzelgemüse ist zu vereinzeln, die Schädlingsbekämpfung muss pünktlich durchgeführt werden, gegen den Koloradokäfer in den Vinetekulturen, gegen Mehltau auf den Tomaten- und Zwiebelbeeten. Da heuer sämtliche Gemüsegärten auf Feldschlägen angelegt wurden, die bewässert werden können, ist von dieser Möglichkeit jetzt voll Gebrauch zu machen. Gahz besonders in den Wirtschaften an der Grossen Kokel aber, auch in Miercurea Sibiului und Grosspold. Auf unseren Bildern ist die Regenanlage der LPG in Mediasch zu sehen und der Einsatz von Pressen beim Einbringen der Luzerne in Reussen. Karl DROTLEFF Fotos: Horst BUCH FELNEK Wenn heute in einem Unternehmen, wie das im Mediascher Automecanica-Betrieb der Fall ist, 23 bis 24 Prozent des Metalls als Abfall wieder an die metallurgischen Werke zurückgeht und man den Verwertungskoeffizienten bis 1980 von 0,76 auf 0,88 erhöhen will und soll, drängen sich zwei Vermutungen auf: entweder hat man sich in diesem Betrieb bisher zu wenig mit diesem Problem beschäftigt oder aber man hat sich bei der Planung für die nächsten fünf Jahre übernommen. Dipl.-Ing. Alexandru Lupşan von der Entwurfsabteilung des Automecanica-Beţriebs weist beides zurück: „Der Einsparung und umsichtigen Verwertung der Metalle hat man bei uns schon immer grosse Bedeutung beigemessen und wir sind auf diesem Weg auch gut vorangekommen. Und was die Vorhaben für das laufende Planjahrfünft betrifft, halten wir sie für durchaus realisierbar. 'Fünf Jahre sind schliesslich eine lange Zeit, die, man nutzen kann, um weitere Reserven zu entdecken und zu verwerten.“ Eine erste Möglichkeit sieht der Betrieb in der Umprojektierung seiner Erzeugnisse. Davon verspricht man sich Einsparungen und durch die ins Auge gefasste Verringerung der Bestandteiltypen auch eine bessere Nutzung der Metalle. Noch mehr erwartet man von den technologischen und organisatorischen Massnahmen. Werden innerhalb einer „Familie“ von Erzeugnissen die Masse der Bestandteile mehr vereinheitlicht, können die Bleche rationeller zugeschnitten werden. Zurzeit wird in zwei Abteilungen zugeschnitten, in Zukunft soll der Vorgang für den ganzen Betrieb zentralisiert werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Was bei den Betonmischern abfällt, kann zum Beispiel bei den Kühlwagen verwendet werden und umgekehrt! Eine weitere Möglichkeit, die Verwertung der Metalle zu verbessern, liegt in der Ausschaltung kleiner Bestandteilserien. Sind die Serien grösser, lohnt es sich Matrizen herzustellen und Walzgut — bei dessen Verarbeitung viel abfällt — durch geschmiedete oder gegossene Bestandteile zu ersetzen. Die Metallverwertung wird in den Abteilungen regelmässig analysiert. An diesen Beratungen nehmen auch Projektanten und andere Techniker teil, denn „Ideen werden nicht nur am Reissbrett geboren“. Das richtige Material zur rechten Zeit ermöglicht rationelle Arbeit. Auch hier lässt sich einiges herausholen, darum soll die Materiallieferung genau überwacht werden und die Lagerung des Materials verbessert werden. Sind die Bleche, Rohre und Barren richtig dimensioniert, gibt es wenig Abfall. Beim Kombinat in Galatz ist nichts zu erreichen, dort kann man sich mit kleinen Serien nicht abgeben. Wesentlich anders liegen die Dinge in Slatina, wo man das Aluminium in beliebiger Form pressen (aluminium extrudat) und beliebig lang zerschneiden kann. Eine engere Zusammenarbeit mit diesem Zulieferbetrieb wird den Abfall an Aluminium verringern. Das sind einige geplante oder angelaufene Massnahmen. Wird die gesteigerte Metallverwertung zum Anliegen der gesamten Belegschaft, kann und wird der Erfolg nicht ausbleiben. Alfred Fi ELK Ideen werden nicht nur am Reissbrett geboren Automecanica-Belegschaft strebt bessere Metallnutzung an Engere Zusammenarbeit mit den Zulieferbetrieben notwendig Kritik ist wie die Prise Salz Im Unternehmen für Ausrüstungen und Ersatzteile (ÍUPS) steigende Qualität der Reparaturen und Ersatzteilefertigung / Unrhythmischer Produktionsablauf erhöht Stillstandzeiten der Maschinen und Ausrüstungen Geteilte Meinungen hat man im Unternehmen für Ausrüstungen und Ersatzteile Sibiu, wenn es um die Qualität der technischen Revisionen, Reparaturen und Generalüberholungen der Maschinen und Ausrüstungen, um das Fachkönnen der Belegschaftsmitglieder der Chefmechaniker-Abteilung geht. „Die Qualität der von uns durchgeführten Reparaturen ist sehr selten zu bemängeln“, sagt Constantin Barbu, Chefmechaniker. „Dafür bürgt die zwar junge aber hochqualifizierte Belegschaft unserer Abteilung.“ In der Abteilung für spanabhebende Werkzeugmaschinen scheint man aber nicht ganz derselben Meinung zu sein. „Die Qualität der Reparaturen lässt noch zu wünschen übrig“, meint Meister Ilie Beu. „Es fehlt an Ersatzteilen. Fällt ein Elektromotor oder eine Wasserpumpe aus, bricht ein Zahnrad im Getriebe- oder Vorschubkasten, dauert es oft tagelang bis diese Pannen behoben werden.“ Und weil sich angeblich die Instandhaltungsschlosser nicht darauf verstehen, ein Kühlwasserbecken dicht zu machen, muss der Fräser Aurel Frăţiiă täglich mehrere Eimer Kühlwasser nachfüllen. Wem soll man da recht geben? Wir sind den Dingen nachgegangen und Chefmechaniker Barbu könnte triumphieren. Aber gewiss hat auch die wachsame Kritik solcher Leute wie Meister Beu dazu beigetragen. „Für die geplanten Reparaturen und Überholungen stellen wir zeitgerecht Ersatzteile im Eigenbau her“, sagt Nicolae Nicolae, Hauptmeister in der Chefmechaniker-Abteilung. „Auch für nichteingeplante Reparaturen werden Unterbestandteile, die einen höheren Abnützungsgrad haben, auf Vorrat hergestellt.“ In zwei Schichten arbeiten die Werkzeugmaschinen des Chefmechanikers. Ersatzteile höchster Komplexität werden hier gefertigt. Fruchtbar wird in der Fertigung von Ersatzteilen auch mit den anderen Abteilungen des Betriebs, ja sogar mit anderen Betrieben zusammengearbeitet. In nächster Zukunft will man im Betrieb auch eine Abteilung für Ersatzteile ins Leben rufen. Damit hofft man das Problem Ersatzteile endgültig gemeistert zu haben. Natürlich kann IUPS keine Elektromotoren herstellen, einige Ersatzteile müssen unbedingt zugeliefert werden. Die Anschaffung dieser Ersatzteile läuft aber nicht immer reibungslos. Bei IUPS wird diesem Übel Rechnung getragen und um genügend Ersatzteile auf Lager zu haben, dementsprechend gehandelt. Kann der eine oder andere Ersatzteil dennoch nicht zeitgerecht beschafft werden, ist es immer die Belegschaft des Chefmechanikers, die durch oft originelle Lösungen diesem Mangel entgegenwirkt. Für die Mechanikerbrigade von Albert Şopoşi gibt es keine unlösbare Probleme. Und Qualitätsarbeit ist für sie höchstes Gebot. Dass in letzter Zeit die Qualität der Reparaturen und Überholungen bei IUPS ständig im Anwachsen ist, geben letzten Endes aber nicht nur die Meister, Dreher und Fräser der Abteilung für spanabhebende Werkzeugmaschinen zu, das geht auch aus der Evidenz der unvorhergesehenen Reparaturen hervor. Sie sind in den ersten fünf Monaten dieses Jahres gegenüber derselben Zeitspanne des Vorjahrs wesentlich zurückgegangen. Sei aber die Reparatur einer Maschine oder Ausrüstung noch so gelungen, letzten Endes hängt es von der Instandhaltung und Auslastung ab, ob sie früher oder später ausfällt. Während Brigadeleiter Helmut Artz und seine Instandhaltungsschlosser sieh für beispielhafte Instandhaltung der Maschinen und Ausrüstungen bemühen, pfuscht ihnen der unrhythmische Produktionsablauf und die damit verbundene Überbelastung der Produktionskapazitäten immer wieder in die Rechnung. Fast dreimal so hoch waren beispielsweise im März die unvorhergesehenen Maschinenausfälle im Vergleich zu den ersten zwei Monaten dieses Jahres. Und die Zwischenbilanz für Juni, dem letzten Monat des ersten Semesters in diesem Planjahr lässt ähnliche Vergleiche anstellen. Es ist deshalb notwendig, dass bei IUPS die Bemühungen und Leistungen auf dem Gebiet der Reparaturen und Ersatzteilproduktion und -anschaffung durch Gewährleistung eines rhythmischen Produktionsablaufs ergänzt werden. Und dieses auch im Interesse der Produktion und der Qualität der IUPS-Erzeugnisse. Arnold SPECK WIRTSCHAFT Seite 3 Die Erdbeeren sind gut geraten Schüler des Lyzeums Nrl 2 Sibiu helfen bei der Ernte Nahezu 40 Tonnen Gartenerdbeeren — der Plan sieht 26 Tonnen vor — wurden bisher von den Pflanzungen des J3LB Kleinscheuern geerntet. Es sind Früchte der sehr schmackhaften hochproduktiven Sorten „Red“, „Gaudtlet“ und „Senga Gigana“. Vor einigen Jahren wurden in der Baumschulfarm des SLB versuchsweise einige Hektar Erdbeerpflanzungen angelegt. Ausgeklammert das Jahr 1975, als die Regen- und Überschwemmungsperiode das Abpflücken verhinderte und dadurch die Erträge schmälerte, war die Ernte durchwegs gut. „Wir hatten das gar nicht anders erwartet“, sagt uns der Farmleiter Ing. Victor Pricup. „Wir hatten alles, was diese anspruchsvolle Pflanze fordert, berücksichtigt: Sie wurde in sandigen Lehmboden gepflanzt, der vorher 55—60 Zentimeter tief rigolt und gut gedüngt worden war, sämtliche Pflegearbeiten führten wir rechtzeitig durch. Dementsprechend war auch die Ernte gut.“ Bei der Ernte dieses Obstes stellt sich jedesmal das Problem Arbeitskraft. Diesmal helfen die Schüler des I. und HI. Jahrgangs des Lyzeums Nr. 2 Sibiu unter der Anleitung ihrer Lehrkräfte die reifen Früchte abklauben. Brigadeleiter Johann Melzer lobt ihre gewissenhafte Arbeit. Mit dem Abtransport klappt es ebenfalls. Aufgrund der guten Ergebnisse soll die zwölf Hektar grosse Erdbeerpflanzung um weitere zehn Hektar vergrössect werden. Desgleichen gut gedeiht in dieser Gegend die ihres hohen Vitamingehaltes wegen sehr gefragte schwarze Johannisbeere. Bisher waren die Sträucher nur vereinzelt zwischen den Obstbäumchen der Baumschule anzutreffen. Jetzt will man dazu übergehen, sie auf einer Fläche von 10 Hektar in Reinkultur zu pflanzen. Gerhild ANTONI