Die Woche, 1978. Juli-Dezember (11. évfolyam, 551-576. szám)

1978-09-15 / 561. szám

In Mediasch: Dirigent gefunden, Sänger gesucht (Seite 5) Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrates Sibiu ^ Nr. 561 / 11. Jahrgang Freitag, 15. September 1978 Einzelpreis 50 Bani Diese Ansicht stammt nicht aus einem Kurort; sie zeigt die Baustelle Steinburg II in Agnetheln. Bis jetzt wurden auf der Steinburg 480 Blockwohnu'ngen, ein Ledigenheim und eine Kinderkrippe mit Kindergarten für die Agneth­­ler Trikotagenfabrik gebaut. Bis Ende 1979 entstehen hier noch 160 Appartements und ein Dienstleistungskom­­plcx der Handwerkergenossenschaften. Foto: Horst BUCHFELNER Zweiter Grossbehälter für Trinkwasser Weitere Vorbereitungen für den grossen Augenblick in der Wasserversorgung der Kreisstadt Keim Wasserwerk der Kreisstadt wird in diesen Tagen ein Grossbehälter mit einem Fassungsvermögen von 6500 Kubikmeter fertiggestellt. Vor einem Jahr ist ein gleichgrosses Becken für die Wasserspeicherung gebaut worden. Heide werden die Trinkwasserverorgung der Stadt aber erst dann aufbessern, wenn Wasser aus dem Stausee bei Gura Ritilui in die Leitungen fliesst. Und das könnte frühestens im Sommer 1980 der Fall sein. Vorläufig ist das Trinkwasser für die Stadt zu knapp, um grössere Re­serven anlegen zu können. Sibiu braucht täglich im Durchschnitt 90 000 bis 100 000 Kubikmeter Wasser. Volks­rat und Kommunaldienste bereiten aber alle Anlagen für 1980 vor. Die netienamd die vier alten Behälter beim Wasserwerk werden es dann ermögli­chen, einen Vorrat für ungefähr acht Stunden zu schaffen. „Jede Stadt braucht eine Trinkwasserreserve; viele Grossstädte in der Welt haben Reser­ven für 24 Stunden, und dies streben wir auch an“, meint Dipl.-Ing. Gustav Bayer, Abteilungsleiter bei den städti­schen Kommunaldiensten. Um die Trinkwasserversorgung in den Stadtvierteln, wo der Bedarf ge­genwärtig zu bestimmten Tageszeiten nicht gedeckt werden kann, zu ver­bessern, werden alte, zu enge Rohr­leitungen gegen dicke ausgetauscht — seit Jahresanfang drei Kilometer — oder zusätzliche Leitungen verlegt, so jene aus dem Goldtal bis in die Re­­voluţiei-Gasse, die dem Zentrum mehr Wasser zuführen wird. jj g Aktuell Puppenspielsaison läuft an Sibiu. - Mit der Premiere „Das Salz in der Speise“, eröffnet die deutsche Abteilung des Puppentheaters, heute. Freitag, 17 Uhr die Spielzeit. Die ru­mänische Abteilung gibt ebenfalls heute, 10 Uhr „Mingea şi zmeul". Strauss-Operette Mediasch. — Am Samstag,, 20 Uhr führt die Temeswarer Staatsaper die Johonn-Strauss-Operette „Der Zigeu­­nerbaron" im Gewerkschaftskulturhaus auf. Eröffnung der Konzertsaison Sibiu/Mediasch. — Die Spielzeit 1978/1979 der Staatsphilharmonie wird am 19. September (19.30 Uhr, Thea­tersaal) in der Kreisstadt, und am 20. September (19.30 Uhr, Gewerkschafts­kulturhaus) in Mediasch eröffnet. Im Proqramm steht unter anderem F. X. Dresslers Rhapsodie (Uraufführung). Wird besser! Das Wetter vom 15. bis 21. September Meteorologe vom Dienst: Dan Ciovicä Allmähliche Erwärmung. Zeitweilig bewölkt. Nachmittags örtlich Regen­schauer und Gewitter. Massiger Wind aus W. Nachttiefsttemperaturen 9 bis 14 Grad, Taaeshöchstwerte 17 bis 22 Grad. Aktuell Woche des Roten Kreuzes Sibiu. — Vom 17. bis zum 23. Sep­tember finden in der Kreisstadt, in Mediasch und in anderen Ortschaften zahlreiche Veranstaltungen mit dem Motto „Vorbeugen ist leichter als hei­len“ statt. Am Sonntag wetteifern Sa­nitätsgruppen und patriotische Garden, in der nächsten Woche in Sibiu und Mediasch ein- bis dreijährige Kinder, letztere um den Titel des schönsten und gesündesten Kindes. Zwei Stunden Schaufliegen Sibiu. — Der Rumänische Aero-Klub veranstaltet Sonntag, den 17. Septem­ber über dem Gelände des Flughafens ein Schaufliegen mit Fallschirmsprin­gern Die Veranstaltung wird um 10 Uhr von einem künstlerischen Pro­gramm der Pioniere eingeleitet. Aus dem Hippodrom, vom kleinen Bahn­hof und vom Theaterplatz fahren ab 9 Uhr Sonderbusse nach Neppendorf. Zugang zum Fluggelände durch die Zorile- und Topirceanu-Strasse. Gemeinschaft der Schule Von Rolf MAURER Rund fünf Millionen lernbeflissene Bür­ger dieses Landes sind heute, an diesem fünfzehnten Septembermorgen des Jahres 1978, unterwegs zu ihrer Schule. Die kleinsten sind drei Jahre alt und nen­­nen's Kindergarten, und manche ihrer Eltern haben an diesem Morgen ein Di­lemma lösen müssen: Man hätte da« Kind doch zur Eröffnungsfeier begleiten müssen, aber man musste doch auch in der eigenen Schule dabeisein, als Hörer der Uni oder eines postgraduellen Lehr­gangs. Das sind so die ältesten Schüler der Nation. Wem nicht zu raten ist, dem ist auch nicht zu helfen. Geprüfte Eltern wissen es: dem Lyzeoner am ersten Schultag gute Ratschläge mit auf den Weg zu geben, ist müssig. Zur Selbständigkeit ha­ben wir ihn erziehen wollen, und er ist selbständig geworden. Der hilft sich selbst Heute, 12 Uhr in Rundfunk und Fernsehen Direktübertragung aus Cluj-Napoca: Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Ru­mänischen Kommunistischen Par­tei, Präsident der Sozialistischen Republik Rumänien, spricht zur Eröffnung des Hochschuljahres. Die Eröffnungsfeiern an allen Schulen im Kreis beginnen 8 Uhr, die des Hochschulinstituts Sibiu um 10 Uhr im Armeehaus. Wird er das aber auch richtig tun? Das hängt ganz davon ab, ob die Eltern ihm damals richtig geholfen haben, als dem Kind noch zu raten war. Also, das werde ich unbedingt, wird jede Mutter versichern, vor allem wenn der Sprössling die ersten vier Klassen besucht. Ja, wenn das Helfen nur hilft, wird die erfahrene Nachbarin den Optimismus der hoffnungs­vollen Mutter des Erstklässers dämpfen. Alles hab ich mit meinem gelernt, zu Hause hat er alles gekonnt, in der Schu­le nichts, Wer hat solch einen Fall nicht schon erlebt, im engeren oder weiteren Bekann­tenkreis? Alle Hilfe hat nicht genutzt. Aber, war es die richtige Hilfe? Dies Kind kann, wenn es allein ist. Es kann nicht, wenn es in der Klasse ist Es ver­sagt in der Gemeinschaft, denn der Leh­rer arbeitet nicht mit ihm allein, wie Mutter oder Vater zu Hause, der Lehrer arbeitet mit einer ganzen Klasse. Er ist der Dirigent. Die Klasse ist das Orche­ster. Dies Kind verpasst seine Einsätze, es fiedelt . daneben, das Orchester spielt weiter, das Kind gibt auf. Was tun, als Mutter, als Vater? Pri­vatstunden geben lassen? Nein, sagen die Pädagogen. Spielen Sie mit ihrem Kind. Aber nicht wieder zu zweit Orga­nisieren Sie Gemeinschaftsspiele mit den Nachbarkindern. Das Kind wird spielend lernen: Jetzt ist der dran, jetzt ist er dran, jetzt bin i c h dran. Wenn es den Einsatz verpasst, nun, ein Pfand geben zu müssen, das ist keine Katastrophe. Beim nächsten Mal wird’s besser gehen. Soziologen nennen das, wenn es rei­bungslos klappt, kollektive Leistung. Das kennen die Eltern doch, aus dem Betrieb. Nun, in der Schule ist es genau so. Ein Blick in den Spiegel und in die Läden Was schlägt die Herbst-Winter-Mode ’78 jungen Mädchen vor? / Was bietet der Handel in Sibiu an? „Alamode Kleider, / Ala mode Sin­nen, / Wie sich’s wandelt aussen, / wandelt sich’s auch innen.“ So wetterte der gestrenge Friedrich Logau im 17. Jahrhundert mit Recht gegen Nachäf­fen in Kleidung und Ideen. Nun, wir finden das heute ein wenig übertrie­ben, denn wir wissen, dass man ruhig modisch sein kann, ohne gleich ober­flächlich und wetterwendischen Sinnes zu sein. Was eine modisch gut aussehende junge Dame braucht, ist weniger Geld als viel mehr guter Geschmack und Raffinement, denn modisch bedeutet zwar wohl dem „vorgeschriebenen“ Trend folgen, aber nicht Sklave des Modetrends zu werden. Die jeweilige Moderichtung scheint einem Grenzen auferlegen zu wollen; dabei sind es bloss Vorschläge, die von den meisten angenommen werden, und so wird der Trend kreiert. Wir, die Frauen sind es ja, die letzten Endes den Trend be­stimmen, indem wir uns eingliedern oder nicht. Das beste Beispiel: nach­dem die Hosen in den letzten Jahr­zehnten eine solche Blüte erlebt ha­ben, wollten italienische Modeschöpfer sie abschaffen. Der Versuch ist ge­scheitert, weil für die moderne Frau die Hosen einfach nicht mehr wegzu­denken sind. Indem uns also der Trend keines­wegs vorgeschrieben wird — die Zei­ten absolutistischer Modeliteratur sind vorbei — sondern uns vorgeschlagen wird, bleibt uns auch die Freiheit, zu tragen, was einem steht, die Freiheit zu kombinieren und die Mode zum eigenen Vorteil zu verwenden. Das ist modevielfältig, abwechslungsreich, phantasievoll, unkonventionell und deshalb so kompliziert. Man muss sich nämlich sein Stückchen abschneiden. Schwer, sehr schwer. Wer ist schon objektiv mit sich selbst? Spieglein, Spieglein, an der Wand ... Wer keine schmale Taille hat, der trage keinen Gürtel, und wer zu kurze Beine hat, keine Hosen. Problematischer ist es schon, dem Modeangebot in Sibiu ei­nen Spiegel vorzuhalten. Ja, was kön­nen die Kaufhäuser unserer Stadt ei­ner modebewussten jungen Dame bieten? (Fortsetzung auf Seite 4)

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