Hermannstädter Zeitung, 1970. január-június (3. évfolyam, 107-130. szám)
1970-04-10 / 119. szám
I I SIB 10 Ş * • Grosser Ring — gestern, heute, morgen (Ufa a> I Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrates Hermannstadt In dieser Ausgabe Seite 6 Metallhaushalt ist Anliegen und Pflicht Sparaktion im Independenţa-Werk Seite 3 Wie früh darf man Mais anbauen ? Seite 5 Lenin, wie wir ihn kannten Paul Richter — noch immer ein Auftrag Zum 20. Todestag des Komponisten Seite 7 Was gibt es Neues in der Filmwelt ? Seite 9 Arbeitsproduktivität war ausschlaggebend Vier tel jahrbilanz : 250 Millionen Lei Produktionszuwachs Nun liegen die Daten über die Planerfüllung der Wirtschaftseinheiten unseres Kreises im ersten Viertel dieses Jahres auf. Die Ergebnisse sind überdurchschnittlich gut. Viele Betriebe hatten schon vor dem 31. März ihr Vierteljahrsoll erfüllt, so dass die vorgesehene Bruttoindustrieproduktion um 1,7 Prozent überboten wurde. Im Vergleich zur selben Zeitspanne des Vorjahres ist ein Produktionszuwachs im Wert von über 250 Millionen Lei zu verzeichnen. Davon sind 85 Prozent auf die erhöhte Arbeitsproduktivität zurückzuführen — ein Beweis dafür, dass sich die wissenschaftliche Arbeitsorganisation wie erwartet ausgewirkt hat. Dazu hat zweifellos auch das seit dem 1. März probeweise und allgemein angewandte Lohnsystem beigetragen. Die geplante Arbeitsproduktivität konnte mit 1,7 Prozent überboten werden. Fast die gesamte Planüberschreitung ist folglich der erhöhten Produktivität zuzuschreiben: ein idealer Zustand! Die Betriebe des Kreises lieferten in den vergangenen Monaten zusätzliche Waren im Wert von rund 64 Millionen Lei. Es handelt sich unter anderem um 7 Tonnen hochlegierten Stahl, 23 ţ Tonnen Ausrüstungen für Betriebe der Lebensmittelindustrie, 10 000 Quadratmeter Tafelglas, 1032 Kubikmeter Buchen-Schnittholz, 26 000 Quadratmeter Baumwoll-, Woll- und Seidengewebe, 4000 Stück Wirkwaren, 131 000 Paar Strümpfe und 1 569 Kubikmeter Betonerzeugnisse. In den neuen Industriekombinaten ist es gelungen, die Wirtschaftsergebnisse der ihnen angehörenden Betriebe günstig zu beeinflussen, indem Warenversorgung und Absatz von den Leitungen der Kombinate übernommen wurde. Die Parteiorgane und -Organisationen haben zu diesen Erfolgen erheblich beigetragen. Die Kommunisten sind es, die durch ihr Beispiel und durch ihre Initiative die Belegschaften zu immer besseren Leistungen aufbieten, um in diesem letzten Jahr des laufenden Planjahrfünfts die besten Ausgangspunkte für das kommende zu schaffen, damit die Bestimmungen des X. Parteitags und des Plenums des ZK der RKP vom^lO.—13. Dezember 1969 verwirklicht werden. Bei aller bisherigen Leistung dürfen die noch bestehenden Mängel nicht unterschätzt werden. Die Qualität der Erzeugnisse lässt in vielen Fällen noch zu wünschen übrig, die Produktion ist oft noch mit unwirtschaftlichen Ausgaben verbunden, und in unseren Betrieben liegen bedeutende Reserven brach; zum Beispiel bei der Mediascher Schraubenfabrik und der Glasfabrik Vitrometan. Werkzeugmaschinen werden nicht vollständig genutzt, Produktionsflächen nicht rationell ausgelastet, wie es bei der Leder- und Schuhfabrik „8. Mai" Mediasch der Fall ist, und der Materialverbrauch ist noch immer hoch. Es nähert sich der 1. Mai, der Tag, an dem gute Arbeitsergebnisse besonders geehrt werden. Richten wir es auch in den Betrieben, an allen Arbeitsplätzen so ein, dass gleichlaufend mit der Verschönerung der Ortschaften des Kreises Hermannstadt auch unsere Industrie im April die schönsten Leistungen aufweist. Kulturelles Debüt unserer Studenten Hermannstadt (HZ). — Mit der Aufführung des Lustspiels „Das Gespenst von Canterville" von Georg Vietzke (nach der Novelle Oscar Wildes) wird sich die Philologie-Abteilung der jungen Fakultät Ende des Monats ins Kulturleben Hermannstadts einschalten. Assistentin Gerda Bretz zeichnet für die Inszenierung. Kinderblasi in Meschen Meschen (HZ). — Rund 250 Schulkinder beteiligten sich Mittwoch, den 8. April, an einem Trachtenzug, dem eine Festveranstaltung folgte. Um 14 Uhr begann die Trachtenschau, der rumänische und deutsche Volkstänze folgten. Dazu spielte die Blaskapelle des Meschner Kulturheimes unter der Leitung Johann Drasers. Horst Schuller, Heidrun Schotsch u. a. trugen Gedichte von Schuster Dutz vor. Vor voller Sporthalle begann am Dienstag die Endrunde der Volleyball- Schüler meister schalt. Im ersten Spiel (unser Bild) erkämpften sich die Mädchen des ,,Nicolae Bälcescu“-Lyzeums Klausenburg einen 3:2-Sieg über das Sportlyzeum Rm. Vilcea Fotos: Horst BUCHFELNER Erholungspark im Goldtai Stadtverschönerung wird gross geschrieben / Freiwilliger Arbeitseinsatz der Einwohner erforderlich Jedes Frühjahr bringt für die Kommunalwirtschaft neue Beschäftigung. In diesem Jahr ist das Arbeitsquantum in Hermannstadt besonders gross. In der Innenstadt und in allen Randvierteln sollen die Strassen und Wege gereinigt, die Rasenflächen und Beete gepflegt werden. Im Hippodrom-Viertel sind an jedem Nachmittag Hunderte Einwohner mit Spaten und Rechen vor den Blocks anzutreffen. Am 14. April wird der Munizipalvolksrat zu einer Tagung zusammentreten. Genosse Constantin Hociotă, Sekretär des Munizipalvolksrates, gewährte uns ein kurzes Interview. C. Hociotă: Das Thema unserer Tagung interessiert die ganze Bevölkerung und deshalb klären wir vorher in 14 Versammlungen die Einwohner einiger Stadtviertel über die wichtigsten Objekte im Jahresplan des Volksrates sowie über die Arbeiten auf, die mit Hilfe der Einwohner durchgeführt werden sollen. Aufgrund von Vorschlägen aus den Reihen der Bevölkerung erhöhen wir das Arbeitsvolumen, das durch den freiwilligen Einsatz der Einwohner geleistet werden soll, von 31 auf 39,5 Millionen Lei. HZ: Welches sind die wichtigsten Vorhaben? C. Hociotă: In 88 Strassen sind Reparaturen der Fahrbahnen im Werte von 1,5 Millionen Lei vorgesehen; ebensoviele Strassen wollen wir im freiwilligen Arbeitsdienst der Einwohner instandhalten; mit Hilfe der Einwohner werden in 65 Strassen die Gehsteige betoniert (der Wert dieser Arbeit 1,2 Millionen Lei); die Rasenflächen und Parkanlagen der Stadt sollen um 113 000 Quadratmeter erweitert werden; es werden 10 000 Bäume und über 21 Millionen Blumen angepflanzt, wobei die Frauen gute Dienste leisten können; vorgesehen ist ferner das Anlegen weiterer fünf Sportplätze für die Jugend und — was viele Einwohner interessieren wird — die Verlängerung der Wasserleitungen und Abflusskanäle um über 18 Kilometer; grössere Arbeiten sind am Zibin (Uferschutz) und auf der Alba- Iulia-Strasse (hinter der Tankstelle) geplant. HZ: Das Arbeitsvolumen, das in diesem Jahr durch den freiwilligen Einsatz der Einwohner bewältigt werden soll, ist — wie Sie eingangs sagten — um 8,5 Millionen Lei erhöht worden. Wel-ches sind die Arbeiten, die zusätzlich ausgeführt werden? C. Hociotă: Im Hippodrom- Viertel wollen wir den Seifengraben ausrighten und zwischen ihm und den Blocks einen Erholungspark anlegen. Im Goldtal eröffnen wir eine grosse Arbeitsstelle: Das Tal soll entwässert und in einen schönen Park umgewandelt werden. Ein Erholungspark wird auch in freiwilligem Arbeitsdienst der Einwohner beim Binder-See (Ende Ziegelgasse), entstehen. Diese drei Vorhaben gehen auf Vorschläge der Einwohner zurück. Wir bitten die Fiermannstädter, die Leser Ihrer Zeitung, weitere Vorschläge zur Verschönerung unserer Stadt zu machen und mit anzupacken, wenn es heisst, hierfür freiwillige Arbeit zu leisten. Der neue Komet Seit einigen Wochen ist ein Komet am Himmelsgewölbe erschienen und in klaren Nächten mit ireiem Auge zu sehen. Von der Bukarestet Sternwarte haben wir eriahren dass es sich um den Kometen Bennett handelt. Er wurde von Bennett (Prätoria, Südafrika) am 28. Dezember 1969 entdeckt. Zu der Zeit war er von der Erde und der Sonne sehr weit entfernt und konnte nur mit überaus scharfen Fernrohren gesehen werden. Am 20. März erreichte er seine kleinste Distanz zur Sonne: 80 Millionen Kilometer. Nun konnte er überaus gut und mit ireiem Auge beobachtet werden. Am 23. März erreichte er seine kleinste Distanz zur Erde: 100 Millionen Kilometer. Er ist noch bis Ende April gut sichtbar, doch wird sich sein Stand am Himmel von Tag zu Tag nach aufwärts verschieben und durch die Sternbilder Cassiopeja und Andromeda gehen. Zur Zeit ist der Komet in O-N-O-Richtung (in Fiermannstadt also über dem Hammersdorier Berg) zu sehen. Seine Umlauisbahn konnte noch nicht genau bestimmt werden, und es ist noch nicht gewiss, ob er periodisch wieder erscheinen wird. Die Strassenbahnschienen sind in nur zwei Tagen aus der Heltauergasse verschwunden. Mittwoch in der Früh waren 20 Arbeiter, zwei Autokräne und vier LKWs vor der ONT-Agentur angetreten, und unter den Augen zahlreicher Zuschauer begann man mit dem Heraushebender Schienen. Schon gestern konnten die Vorbereitungen für die Neuasphaltierung der Hauptstrasse Hermannstadts in Angriff genommen werden. Bis Ende dieses Monats soll die Heltauergasse ein neues, verjüngtes Aussehen haben Rumänien-Rallye 1970 • Erste Etappe am 11. und 12. April • Start und Ziel in Hermannstadt Der Rumänische Automobilklub hat das Programm der Nationalen Rallye-Meisterschaft für 1970 festgelegt. Sie wird in drei Etappen ausgetragen. Die erste Etappe der Rallye wird von der Hermannstädter Filiale des Automobilklubs organisiert, da Start und Ziel in Hermannstadt sind. Die zweite Etappe findet am 2. und 3. Mai statt (Craiova) und die dritte am 30. und 31. Mai (Tg. Mureş). Samstag, den 11. April, 12.01 Uhr, beginnt der Start vor dem Turmblock im Gh. Gheorghiu-Dej- Viertel und die rund 60 Mannschaften werden Minute um Minute auf die Strecke geschickt. Die Trasse hat eine Länge von 1197 Kilometer und wird mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60—85 (!) Kilometer pro Stunde befahren. Die 20 Stunden dauernde Rallye führt durch folgende Ortschaften: Hermannstadt —■ Mediasch — Agnetheln — Fogarasch — Rosenau — Pariul Rece — Kronstadt — Miercurea Ciuc — Bacău — Gheorghe Gheorghiu-Dej — Tg. Secuiesc — Odorhei — Vinätori — Kronstadt — Törzburg — Piteşti — Rm. Vilcea — Tg. Jiu — Haţeg — Mühlbach — Hermannstadt. Auf dieser Trasse sind auch sieben Sonderprüfungen vorgesehen, von denen die letzte, eine Slalomfahrt, am Sonntag nach 10 Uhr im Gh. Gheorghiu-Dej-Vier- Jel ausgetragen wird. Sonntag, den 12. April, 7.58 Uhr müsste das erste Auto in Hermannstadt durch das Ziel rollen. Aus Hermannstadt haben sich u. a. Udo Krasser—Erich Thiess und Josif Santa—Dieter Betsy eingeschrieben. In Anbetracht der hohen Geschwindigkeiten, mit denen diese Rallye gefahren wird, richtet das Kreisinspektorat der Miliz und die Hermannstädter Filiale des Rumänischen Automobilklubs an alle Autofahrer die Bitte, während der Dauer der Rallye die oben angeführte Strecke vorsichtig zu befahren, um unliebsamen Zwischenfällen vorzubeugen. Heute im 7-Noiembrie-Klub: Vortrag und Kulturprogramm Genosse Eduard Eisenburger, Mitglied des ZK der RKP, Mitglied des Staatsrates und Vorsitzender des Landesrates der Werktätigen deutscher Nationalität, hält heute um 17 Uhr im 7-Noiembrie-Klub in Hermannstadt einen Vortrag in deutscher Sprache über die Nationalitätenpolitik unserer Partei und Regierung. Auf den Vortrag folgt ein künstlerisches Programm, das der sächsische Chor des Kulturhauses (Dirigent: Prof. Karl Ziegler), die sächsische Tanzgruppe aus Grossau, das Estradenorchester Kurt Müller und Sänger bestreiten. Arbeitssitzung des Literaturkreises Gestern fand eine Arbeitssitzung des Hermannstädter deutschen Literaturkreises statt, an der auch der Schriftsteller Anton Breitenhofer, Chefredakteur des „Neuen Wegs", teilnahm. Hilde Fischer-Untermans, Schauspielerin am Hermannstädter Staatstheater, las Szenen aus ihrem Theaterstück „SOS, Vater will heiraten! " vor. In den anschliessenden Diskussionen wurden Fragen der zeitgenössischen Dramatik besprochen. Heute Premiere Die Premiere von Thornton Wilders Drama „Unsere kleine Stadt" findet heute, um 20 Uhr und nicht um 19.30 wie angekündig^ im Theatersaal in Hermannstadt statt. Unter der Regie von Hanns Schuschnig wirkt das gesamte Kollektiv der deutschen Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters mit. Neubauwohnungen bezogen Mediasch (HZ). —- Vor kurzem wurde ein neuer Wohnblock in der Luncii-Strasse übergeben und von den Bewohnern bezogen. Das Gebäude, an dem die Mieter — es sind grösstenteils Bauleute — in ihrer Freizeit auch gearbeitet habéig zeichnet sich durch eine besonders sorgfältige Ausführung aus.