A magyar nyelv és kultúra a Duna völgyében I. Nemzetközi Magyar Filológiai Társaság Budapest – Wien (1989)

Művelődési pluralitás a Duna-völgyi népek kultúrájában, különös tekintettel Bécs és a magyar főváros szerepére - Kulturelle Pluralität: die Rolle Wiens und Budapests für die ungarische Kultur und die Kulturen der Donauvölker - Böhm, Orsolya: Die Literatur und Kultur Ungarns im Spiegel der Wiener Zeitschriften 1800-1820

Leider stehen uns — ihn betreffend — nur spärliche Quellen zur Verfügung. Hauptsächlich müssen wir uns auf Angäben des Biographischen Lexikons von Wurz­bach und der Allgemeinen Deutschen Biographie stützen. Sartori lernte den Kreis der Schriftsteller und Literaten durch seine Freundschaft zu Schultes kennen. Er übernimmt einen Teil der Redaktion der Annalen, ist einer der Herausgeber der Vaterländischen Blätter und gründet — wie schon erwähnt — die Wiener Allgemeine Literaturzeitung als Nachfolger der Annalen. Seine Uterarische Tätigkeit blieb nicht ohne Kritik. Neben den positiven Meinun­gen (zumeist seine topographischen Werke betreffend), die ihn wegen seiner anregenden Arbeit, die Aufmerksamkeit auf die österreichischen Alpenländer zu lenken, lobten ern­tete er oft herbe Kritiken. Eine solche Meinung können wir über Sartori in Wurzbach's Biographischem Lexikon lesen: „Als der Secretär des Polizeiministeriums, Johann Michael Armbruster sich erschoß, übernahm S. 1814 die während der großen Kriegsrü­stungen zur belebung des Nationalgeistes im Jahre 1808 eben von Armbruster selbst im Vereine mit Hormayr, Collin, Bierthaler u. A. gegründeten .Vaterländischen Blät­ter', welche seit dem Jahre 1808 bestanden und im Anfange ganz trefflich redigiert wurden, dann aber unter Sartori's Redaction so herabsanken, daß ihnen die amtliche Unterstützung entzogen wurde und sie im Jahre 1820 zu erscheinen aufhörten". Eben­falls wurde ihm nachgesagt, daß er „in Beziehung des geistigen Mein und Dein nicht zu gewissenhaft war". Sein Werk Historisch-ethnographische Übersicht der wissenschaftlichen Cultur, Geitesthatigkeit und Literatur des österreichischen Kaiserthums nach seinen mannig­faltigen Sprachen und deren Bildungsstufen wird jedoch allgemein gewürdigt und dies mit gutem Grund. Es war das erste Buch dieser Art und vor allem in solchem Umfang. Es gab zwar auch schon früher ähnliche Versuche, aber beiweitem nicht so detailliert. Auf diese früheren Arbeiten finden wir Hinweise in Tmoczi-TiosÜe? s Magyar irodalom - Világ­irodalom17 „A századforduló legnépszerűbb irodalomtörténésze, Ludwig Wachler már 1801-ben tíz oldalon jó áttekintést ad a magyar szellemi élet fejlődéséről, a XV. századtól kezdve a XVII-ig. (Versuch einer allgemeinen Geschichte der Literatur. III. 2. 915—925.). Szűkebb helyen még többet nyújt 1804-ben (Handbuch der allgemeinen Geschichte der litter. Cultur II. 811—815). A magyar neveket meglepő szabatossággal közű. Szellemére jellemző a következő mondat: „Die im Verhältnisse zu anderen Na­tionen geringe Anzahl der Ungerschen Schriftsteller und Schriften berechtigt ... zu keinem nachtheiligen Schlüsse auf die Beschaffenheit der intensiven Literarischen Cul­tur der Nation". Sartori's Werk war wesenlich detaillierter und umfangreicher - wenn es auch nicht nur sein Verdienst war: starke Anlehnung hat er in den Werken Toldi's und Fe­nyéry's gefunden,wie er auch selber bemerkt. Der zweite Teil des Werkes, den er geplant hatte und dessen Konzept er am Ende des ersten Bandes veröffentlichte, hätte sich voll und ganz mit dem Kulturleben des österreichischen Kaisertums befaßt. Hätte Franz Sartori sein Buch beenden können, würde es einen zusammenfas­senden Überblick des Kulturlebens des österreichischen Kaisertums im Sinne der „Ge­samtmonarchischen Auffassung" gebeten.

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