Kassa-Eperjesi Értesitő, Dezember 1854 - Mai 1855 (Jahrgang 16, nr. 5-51)
1855-05-30 / nr. 51
Was fan. Eperieser Nr. . Rundschafteblatt. Mittwoc den 30-ten Mai 1855. Megjelenik min ten Szerdán és Szombaton. Eyvnegyedi. előfizetés : Kassára nézve 29 kr. Eperjesre 24 kr., postabér mentes szállítás mellett L for. p. p. — Egy kétszer hasábos sorért beiktatási díj 4 kr. pengő pénzben. gebühr für eine zweimal gespaltene Zeile 4 kr. G. M. KASSA - EPERJESI ERTESITO. XVII. Jahrgang. Erscheint jeden Mittwoc und Samstag. Pränumeration vierteljährig: für Kaschau 20 kr , für Eperies 24 kr, mit freier Postversendung- 1 fl. C. M. JInsertions Vermischtes — Interessantes. Kaschau. A Die Artigkeit und Complisarität ist bei unserer gebildeten Einwohnerschaft sehr gut vertreten, so daß wir nicht ermangeln können Einiges über die Physiologie des Grußes zu erwähnen, denn jeder Mensch grüßt auf andere Art, z. B. Wer bei dem Gruße mit der Hand winkt, will den Hut schonen oder gerne ein vornehmes Wesen affectiren. Freunde grüßen sich mit der Hand, Liebende mit den Augen , Damen von gleichem Range durch schnelles Nicken , Bittsteller durch Kraßfüße , Subordinarte durch Stehenbleiben , und arme Schlu&er durch tiefe Bücklinge. g Diplomaten , welche die Hand oft in der Weste tragen, etwas steif gehen und den Hutschr hod heben, wenn sie grüßen , sind eben nicht“ stolz, sondern wohl= wollende Leute, die etwas gelten wollen. Zwei Menschen die sich gegenseitig verachten , grüßen sich sehr ehrfurchtövoll, wenn sie einander fürchten ; ist dies nicht der Fall , gießen sie sich an. Der Mann grüßt den Liebhaber seiner Frau mit Gönnermiene, der Liebhaber lächelt dazu, nicht ganz ohne Ironie. Zwei Nebenbuhler beißen sich in die Lipen. Gläubiger, grüßen in der Regel verlegen ; Schuld= ner, wenn sie keine Neulinge mehr sind, unbefangen. Zwei Personen , von denen die Eine höher steht, die aber Beide gleich gebildet sind , grüßen sich entweder gar nicht, und thun so, als ob sie sich nicht sehen, oder machen einen Abstecher nach rechts oder links, um nicht aneinander vorüber zu gehen. Stolz ist der Ungeschliffene , der bloß mit einer kalten Kopfbewegung grüßt. Leute, welche Perücken tragen , grüßen nur ungern und mit großer Vorsicht, da ihnen das Putabziehen gerechte Besorgnisse einflößt. Ein Mensch der kein Gruße den Hut an der hintern Krämpe erfaßt , ist in der Regel ein armer Teufel, oder ein geiziger Filz. DS. Der anonyme Einsender, des Artikels , „wegen Falschspielung mit Kegel , in einem hiesigen öffentlichen Garten“, wird ersucht , für die Redaction seinen Namen in seinem Berichte zu unterfertigen , weil ohne Kenntniß desselben, der Auffag nicht aufgenommen werdenann. In Frankfurt bestand ein englischer Kaufmann, Mr. Arthur Flemming , folgendes Abendtheuer: Vor ungefähr einem Jahr hielt er sich zwei Tage in einem der ersten Gasthöfe auf und erhielt am dritten Tage eine Rechnung von 240 Fr. Er fand dieselbe übertrieben und bot die Hälfte an. Der Gastwirth beharrte auf seiner Forderung und drohte mit der Leibhaft. Der Engländer ließ sich einsperren. Dadurch kam der Wirth in den Fall, die Kosten für den gefangenen Gentleman zu tragen , nicht nur was die Nahrung , sondern auch die Kleider anbelangt. Herr Flemming brauchte nun eine Maßsse Kleider, ganz besonders viel Wäsche , so daß er im Lauf von 44 Monaten eine Rechnung von mehr als 20.000 Fr. hatte; da ließ ihn endlich sein Peiniger , Groß seines Grimmes, auf freien Fuß seen. So wie Flemming frei war, so legte er zum Beweis, daß es ihm nicht um Geld zu thun war, 40.000 Fr. in die Frankfurter Armenkasse. Dieser Tage kam er in Lyon durch und erhielt von seinen dortigen Landsleuten ein glänzendes Bankett. SS In England kam vor Kurzem ein eigenthümlicher Rechtsfall vor. Der Besitzer eines großen Vermörgens hatte dasselbe testamentarisch seiner Haushälterin vermacht. Seine Verwandten glaubten aber nach seinem Tode das Testament umstoßen zu können, weil sich darin deutliche Spuren befänden, daß der Testator bei“ dessen Abfassung nicht völlig seines Verstandes mächtig gewesen sei. Derselbe hatte nämlich unter Andern auch berzfügt, bag aus einem Theile seiner Gedärme Violinsaiten, aus dem übrigen Theile, mittels Sublimation, Riechsalze und aus dem übrigen Theile seines Körpers, durch Verglasung , Linsen zu optischen Zwecken gefertigt würden , weil ihm jeder Leichenpomp zuwider sei und er den Wunsch hege , auf diese Weise noch nach seinem Tode der Menschheit mit seinem Körper zu nüßen. Das Gericht entschied jedoch zu Gunsten der Haushälterin und hielt das „Testament aufrecht , „weil in den angeführten 3404 matt Bt 4: 7: