Kassa-Eperjesi Értesitő, 1868 (Jahrgang 30, nr. 1-102)

1868-05-23 / nr. 42

É - - Lokales. — (Hinterlader.) Wie wir vernehmen, sind vers­tangene Woche 2000 Stü> Hinterladungsgewehre hier angekommen.­­ (Bettlerunfug.) Vor einigen Tagen wollte ein hiesiger geachteter Herr in der hiesigen Kathedrale seine Andacht verrichten ; — konnte sich jedoc nur mit Mühe zur Kirc­henthüre hineindrängen, weil ein ganzes Heer von Bettlern den Eingang versperrte. Beim Heraus­­gehen aus der Kirche war das­ Hinderniß nu< größer, denn nun bildeten diese P. T. Bettler und Bettlerinnen mit ihren gegenseitig ausgestrebten Händen eine förmliche Barr­­iere, und begehrten nicht in der demüthigsten Weise den ihnen vermeintlich gebührenden Tribut. Ungehalten über diese allzugroße Zudringlichkeit unterließ es benannter Herr das verlangte Almosen zu spenden, und brach sich durch die Bettlerrotte Bahn. Da keifte eine dieser Bett­­lerinnen vom Dahineilenden mit sehr gesunder Lunge einen Hagel von Verwünschungen nach, die mit dem hier landes­­üblichen Refrain, Bo­dai Ce 2c, endeten. Obgleich eine Kollegin dieser Betttlerfurie ihr zuflüsterte, sie möge mit ihren frommen Wünschen einhalten, so ließ sich die Megäre in ihrer Fluth von Scel­worten nicht stören, und noch von Weitem hörte man diese branntweinbegeisterte Harpyie ihre Schmähungen in die Lüfte klaffen. Die allgemeinen Klagen über diesen Unfug werden immer mehr laut, und es wäre die höchste Zeit die Eingänge des Gotteshauses von solchen unwürdigen Subjekten zu säubern. Bei solcher Un­­versc­hämtheit muß alles Mitleiden, selbst für unverschuldetes Elend verstummen, und wir müssen nur bedauern, daß es hierorts kein Zuchthaus giebt, um solche Individualitäten bei spartanischer Kost und angemessener Beschäftigung z. B. Woll- und Roßhaar zupfen, Federschleißen, 2c. auf bes­­sere­ Gedanken und eine höhere moralische Stufe zu bringen. "My " (Das Maifest) der hiesigen Gymnasial-Schü­­ler wird am 4. Juni in Banko abgehalten. Alle Zene, welche eine heitere Unterhaltung lieben, werden bei diesem Feste stets willkommen sein. : = (Hundeequipagen.) Zu den vielen Rohhei­­ten und Mißhandlungen die hier an Thieren nur unge­­ahndet begangen werden, hat sich eine neue Art von Thier­­quälerei etablirt; wir meinen die Benützung der Hunde als Zugthiere! heuchend, mit weit herausgestreuter Zunge schleppen diese Köter jn were Wägen mit angefüll­­ten Schlempe-Fässern aus den Branntweinbrennereien, und zum Ueberfluß sitz gewöhnlich auch noch so ein fauler Ben­­gel auf dem Wagen, um die Last zu vermehren. Erregt dies bei der kommenden Hipe nicht die größte Besorgniß? umsomehr als die Hunde, wie wir hören, mit rohen Ochsen­­blut gefüttert werden, welches ihre Wildheit vermehrt, und leicht den Ausbruch der Hydrophobie herbeiführen könnte ? Dies ist eine offene Frage, deren Beantwortung wir allen Menschen- und Thierfreunden anheimstellen. M. "= (Kaminfeuer.) Mittwoch Abends entstand in einem­ größeren Hause der Hauptgasse ein Kaminfeuer, welches, ohne einen Schaden zu verursachen, in ungefähr eine halben Stunde von selbst erloschen ist. pp (Sodawasser-Erzeugung en gros.) Schon im Laufe dieser Tage wird in der Apotheke des Hrn.­Wilhelm Maleter zu Kaschau ein großartiger Appa­­­rat­ zur Erzeugung von „kohlensäurehaltigen So­dawasser“ aufgestellt werden, welcher im Stande ist täg­­lich 1000 Flaschen dieses, mit besonderer Vorliebe in all­­gemeine Verwendung kommende Getränkes, zu erzeugen. Nachdem dieses Wasser durch seine segensreiche medizinische und therapeutische Wirkung längst den Vorrang über alle Mineralwässer errungen hat, und durc­h die außerordent­­lich billigen Preise auß für den Gebrauch der Unbemit­­telsten zugänglich gemacht wird, so steht zu erwarten, daß bei den wohlthätigen Wirkungen dieses Wassers auf die Verdauung, die Belebung der Blut-Cirkulation und Er­­fristung des Nervensystemes dasselbe auch hierorts den bes­sten Absatz finden wird. Außerdem beabsichtigt zur Erleich­­terung des konsumirenden Publikums Hr. Wilhelm Male­­ter eigene Trinkhallen nach dem Muster großer Städte auf der hiesigen Promenade und Szecheny-Wiese zu errichten. — (Scheibenscießen) Bei dem Donnerstag den 21. b. M. abgehaltenen Scheibenschießen hat das erste Beste Hr. Josef Rid auf einen Viererschuß gewonnen, das zweite blieb unentschieden, weil die beiden Schüsse der Herren Hof und Reisinger für Bärczy gleic sind und vorerst ein Auseinanderschießen stattfinden wird. "fortwährend troden und“ windig == ein­­ warmer Regen wäre erwünscht — dabei dürfte man auch erwarten, daß die am Marktplatze­­ befindlichen Berge, welche bereits acht­­zehn an der Zahl sind, sich endlich mit einem grünen Ra­­sen bebeben würden. *,* Pest, 18. Mai. Aufs Neue wird von verläßlicher Seite die bevorstehende Ernennung Klapka?s zum Landes­­vertheidigungs-Minister gemeldet. Der Minister des Innern, Wenkheim, hat den Beschluß des Unghvarer Komitates, die Jüden zu vertreiben, annullirt. Die Generalversammlung des jüdischen Handwerker-Vereines beschloß, da nach dem Prinzip­ der Gleichberechtigung alle Gewerbe den Juden zugänglich sind, sich in einen landwirthschaftlichen Verein zu verwandeln. (N. Fr. P.) *­ Bartholomäus Szemere, der einstmalige unga­­rische Minister welcher seit­ Monaten in der Schwarzer'­­schen Heilanstalt den Kampf gegen die vollständige Auflö­­sung kämpft, benimmt sich in neuester Zeit sehr scheu und still. Bekanntlich war Szemere von jeher ein großer Blu­­menfreund ; man bringt ihm nun täglich frische Veilchen und Vergißmeinnicht ins Zimmer, damit er sich an ihnen erquicke,­­ er aber streichelt die schönen Blumen und zählt sie. Zuweilen lächelt­e er auch. Vor einigen Tagen besuchte jemand den­ gewesenen Minister und stellte , wie die „Föv. L.“ erzählen, an ihn die Frage , warum er sich diese vielen schönen Blumen bringen lasse und was er mit ihnen anfange ? Szemere bl­>te den Frager eine Weile starr an, dann raffte er plößlich die Blumen zusammen und steclte sie rasch in die Tasche, als ob er wegen irgend­welchem geheimen Dokumente zur Frage gestellt worden wäre. Dann aber bat er flehentlichst, man möge ihm doch die Blumen nicht wegnehmen, er liebe sie gar so sehr . . . s > Der siebzigjährige Scharfrichter Mathias Stra­­ßer, der im Jahre 1849 der Held des Arader Trauerta­­ges gewesen, hat sich am 16. d. M. in Pest im Elisabeth­­spital selbst erhennt. Straßer war aus Liebenbach in Nie­­derösterreich gebürtig und katholischer Religion. *„* Samstag ist in Pest, wie dortige Blätter mel­­den, abermals die Nachricht von einem blutigen Exzesse ein­­getroffen. Auf der gegenwärtig im Bau begriffenen Eisenbahn­­straße Piski-Petroseny (Siebenbürgen) sind viele Tausende von fremden Arbeitern beschäftigt. Unter diesen ist aus Gründen, die im Detail noch nicht näher bekannt sind, eine Revolte gegen die Bau-Unternehmer ausgebrochen, so daß die Letzteren sich genöthigt sahen, militärische Hilfe zu requiriren. Die Arbeitermenge war jedoc in dem Maße aufgeregt, daß alle Drohungen wirkungslos blieben und endlich von den Waffen Gebrauch gemacht werden mußte, wobei leider mehrfache Verwundungen vorfielen. Von Seite der ungarischen Regierung ist sofort an den königlichen Kommissär Grafen Pechy die Weisung ergangen, über den Vorfall die strengste Untersuchung einzuleiten.­­ Ein junger Würtemberger, der in einer Herr­­mannstädter Handlung in Kondition ist, schrieb vor einiger Zeit seinen Eltern und vergaß in seinem Briefe Herr­­mannstadt vor das Datum zu setzen. Da nun der Brief den Stempel , Nagy-Szeben", eines ihnen gänzlich unbe­­kannten und in ihrem geographischen Wörterbuch nicht vor­­kommenden Namens trug, erschlagen die guten Schwaben n­it wenig und richteten an das betreffende Handlungs- Haus ein Schreiben, worin ihr Sohn um Auskunft gebes­ten wird,­­warum er seine gute Stellung in Hermannstadt verlassen und sich nach Nagi-Szeben begeben habe? Zu­­glei wird der betreffende Chef beschworen, den betrübten Eltern genau angeben zu wollen, wo Nagi-Szeben eigent­­lich liege ? t­ In Siklós hat sich ein sehr­ schönes, fünfzehn­­jähriges Mädchen, die Täter­­ eines dortigen, allgemein geachteten Bürgers, in selbstmörderischer Absicht in einen 14 Klafter tiefen Brunnen gestürzt, aus dem sie zwar noch lebend , aber mit verstümmelten Gliedern hervorgezogen wurde, und nac­h sieben martervollen Tagen ihren Geist aufgab. Wie aus ihren Aeußerungen und auch zusammen­­treffenden Umständen hervorgeht, war es ein von bösen Zungen angeregter Stadtklatsch, durch den sie ihren guten Ruf verleumdet sah, was sie zu dem Entschlusse gebracht hat, sich das Leben zu nehmen.­­­ Auch in Debreczin schut man sich an, eine Pferde-Eisenbahn zu erbauen. Die Konzession hiezu erhielt bereits der städtische Ingenieur Anton Kereptpegi. *„* Der Fürstprimas Simor hat der durch Ueber­­sc­hwemmung an den Bettelstab gebrachten evang. Gemeinde Martos, 100 Morgen Landes zur freien Ausnüßung über­­lassen ; eine edle That, die um so werthvoller erscheint als sie Protestanten zu Gute kommt. Neuestes aus der Heimat, F. R. Eperies, 21. Mai. Der hiesige Musik- und Gesangsverein veranstaltet Sonntag den 24. b. M. einen ajales, dessen Programm wirklich mit herrlichen Abwechs­­lungen ausgestattet ist. Wir wünschen sowohl im Interesse der unermüdeten Herren Unternehmer als auch der, nach dem Tanze dürstenden Damen, daß­ dieses genußreiche, freie Vergnügen, ein schönes Wetter begleiten möge. =­ Dienstag den 19. Mai, wurde zum Bortheilo der Frau Nemethy im hiesigen Theater Weber's Oper: „Der Freischütz" ge­­geben. Das Haus war, wie zu gewissen Zeiten, zahlreich besucht. Die Darstellung war eine genügende; besonders aber zeichnete sich die beliebte Benefiziantin , sowohl im Gesange als auch bei den vorkommenden Tänzen aus. — Reichlichen Beifall erntete Herr Latabár Dezss, für die in der Wolfsschluft arrangirten, ausgezeichneten Feuerwerks- Piecen. — Trotzdem, daß Herrn Neumann seine beliebten Soirsen stets mit Beifall aufgenommen und überfüllt waren , „wurde dennoc schon Donnerstag die­­ Abschieds - Soiree gegeben. Weshalb uns Herr Neumann so schnell verlassen hat, bleibt uns ein Räthsel ! =­ Das Wetter ist Inn- und ausländische Neuigkeiten. * Wahnsinn aus Liebe. Ein aus guter Familie stammender junger Ungar wurde dieser Tage in das Wie­­ner Irrenhaus gebracht. Die Geistesstörung machte sich nur insoferne an ihm bemerkbar, als er kein Wort sprach und keine Nahrung zu sich nehmen wollte. Wenn man ihm Speise anbot, deutete er auf sein Herz und gab durch Zeichen zu verstehen, daß er nicht hungrig sei. Am dritten, vierten Tage darauf war er bereit so so wac­h geworden, daß er ohnmächtig auf seinem Bette lag und man ihm nur in diesem Zustande etwas Suppe oder Milch einflößen konnte, um ihn am Leben zu erhalten. Niemand konnte sich erklären, warum der arme junge Mann verrückt ge­­worden. Die gräfliche Familie Ue , , ., wo er als Erzie­­her wirkte und mit unermüdlichem Fleiße wie Sprachen und Gefege studirte, um einmal eine hervorragendere Stel­­lung einnehmen zu können, hatte bis zur letzten Zeit kei­­nerlei Veränderung oder Zeichen von Geistesstörung an ihm bemerkt. Eines Morgens hatte er plößlich zu sprechen aufgehört. An diesem Morgen hatte Graf Ue... . dem­­ jüngen Erzieher mitgetheilt, daß seine Tochter einen seiner Freunde, den Baron­­ F., heiraten werde, „und seit diesem Morgen hatte der arme“ junge Mann die Sprache und den Verstand verloren. It Die Silbersechser auf der Wanderschaft. In diesem Augenblickk vollzieht­ sich, eine kleine Baluta-Opera­­tion, die ein höchst eigenthümliches Streiflicht auf unsere Geldverhältnisse wirft, Baiern und Süddeutschland­ über­­haupt überschwemmt uns jegt wieder mit unseren Silber­­sechsern. Massenhaft werden dieselben aus Baiern verdrängt und hereingeschi>t, wo seltsamerweise sie eine unfreundliche Aufnahme finden, weil der Kaufmann, dem eine solche Sendung als Zahlung konsignirt wird, seinen Diener schi­­den muß, um dieselbe vorerst in Empfang nehmen zu lassen und dann um für die empfangenen tausend und fünfzehnhundert Gulden Sechser Noten einzuwechseln. Aus diesem Grunde weigert sich auch die Geschäftswelt, sie an Zahlungsstatt anzunehmen, obgleich es für den Kleinverkehr gewiß sehr wünschenswerth wäre , wenn die Silbersechser die meist s„mierigen Papiersechser endlich “einmal gründlich und für die Dauer verdrängen würden. Daß diese W derschaft der Silbersechser mit dem niedrigen Stande des­ Silberagios zusammenhängt, bedarf keiner besonderen Erin­nerung. 7 e Beförderung eines „dringenden“ Briefes. Die Grazer „Tagespost" erzählt aus dem Mürzthale nachstehende tragikomische Geschichte : Bei einem Postamte langt ein Brief ein, mit genauer­ Adresse versehen, auf welcher noch das Wort „dringend“ geschrieben steht ; body das kümmert den Herrn Postexpeditor nicht. Er denkt Expreß­ist nicht gezahlt, und so mag er liegen, bis er geholt wird oder, bis sich eine Gelegenheit zur Zustellung darbietet. Richtig! Diese Gelegenheit ist da! Der vulgo Ambosbauer über­­nimmt den Brief zur Zustellung, „er geht ja beim Adres­­saten ohnehin vorbei." Richtig geht er auch vorbei und­ vergißt den Brief abzugeben. Zu Hause angekom­­men, findet er den Brief in seiner Tasche noch. „Sapper­­lot, jezt muß i glei­chen Hansel obi schiken mit dem­ Brief.“ Gesagt, gethan , der Hansi geht fort, unterwegs begegnet ihm seine Geliebte; er denkt, den Brief kann der Kohlfuhrmann aug abgeben, gibt den Brief dem Kohlfuhr­­mann, und dieser, auf seiner Kohlkreunze liegend und ein­­geschlafen, fährt natürlich bei dem Adressaten ebenfalls vor­­bei, und zu Hause angekommen, erblicht er den inzwi­­schen ganz schwarz gewordenen Brief. Nac einer Woche begibt er sich wieder auf den ""Weg, und endlich stellt er das Schreiben zu. Das Screiben enthielt aber ein dringendes Geschäft, das natürlich so nicht geschlichtet wer­­den konnte, und dem Adressaten erwuchs dadurch ein Scha­­den, den ihn Niemand ersetzte. Die Moral ist: Rekom­­mandite jeden Brief — oder sende jeden Brief mit Ex­­pressen. . . " " Beim steierischen Bezirksgerichte Gonobitz findet demnächst eine Strafverhandlung gegen den Kaplan von Reischach statt, welcher bei einem Nachmittags-Gottesdienst in der Sacristei der dortigen Kirche einem Bergarbeiter zwei Ohrfeigen gegeben hat, weil dieser die Ministranten­­knaben anstiftete, während der Predigt in der Kirche die Passions-Geschicte laut zu lesen. * * Graf Gustav Chorinsky soll fig im Gefängnisse in München derart geberden, als wollte er durc sein Ber­nehmen Beweise für seine wirkliche Unzurechnungsfähigkeit geben. Er soll, ob absichtlich, ob ohne Absicht, in seinen Launen und Stimmungen derartige Sprünge machen, daß, wie der Bertheidiger sich ausdrü>t, er (der Anwalt) selber sich schon ganz konfus dadurch fühle. Die Hauptbeschäfti­­gung des Angeklagten ist noch immer, in Einem fort Briefe an seine „Jurisi“ und an seinen Vater zu schreiben. It Ein Pariser Korrespondent, der sich­ nichts Ris­kantes entgehen läßt, auch wenn es noch so übel riet, schreibt : Es ist viel die Rede von einem unangenehmen Abenteuer , welches der Kaiserin Eugenie zu Orleans be­­gegnete, als sie das ausgestellte Vieh besichtigte. Eine schlecht erzogene Kuh) fand es für anständig, gerade in dem Augen­­blife, wo die Kaiserin hinter ihr vorüberging , . Nein! ich kann Ihnen dieses Abenteuer nicht erzählen ; iH muß mich darauf beschränken, Ihnen zu sagen, daß Ihre Ma­­jestät eiligst vollständig Toilette wechseln mußte. * „* Vor einigen Tagen wurde, wie „Londotter Blät­­ter" berichten, am hellen Mittage in dem Hause der Gräfin Teleki, (wenn wir nicht irren, Gemalin des Grafen. La­­dislaus Teleki) in Eaton Square ein Zuwelenraub verübt. Der Dieb hatte sich, die Zeit bewüßend, wo die Gräfin ausgeritten und die Dienerschaft im Soutterrain beim Mit­­tagsessen war, aus dem leeren Nebenhause in ein Fenster des obern Stoßes eingeschlichen, aus dem Schlafzimmer der Gräfin zwei Schmuckästchen , verschiedene Banknoten und einiges Geld in Münze entwendet, in einem der oberen Zimmer die Schmuckäst­en gröffnet und ausgeleert und auf demselben Wege wie er gekommen sich aus dem Staube gemacht. Eine hohe Belohnung ist von der Gräfin auf die Auffindung der Juwelen gefegt worden. . tt In Bern steht ein Giftmordprozeß­s in Cho­­rinsky in Aussicht. Der 48jährige Jakob Moser, von Biglen, als Knecht in Worb im Dienste, besuchte seine in Rychingen wohnende, an Gliedersucht leidende Frau Susanna, geborne Bichsel (52 Jahre alt). Moser brachte einen halben Schop­­pen Wein mit, in den er 3uder und­ ein weißes Pülver­­chen rührte; er gab diesen Wein seiner Frau zu trinken, indem er sagte, sie werde darauf gut schlafen. Nachher kehrte Moser nach Worb zurüc und bald darauf mußte sich seine Frau erbrechen. Dieses Erbrechen hielt die ganze Nacht an, dazu empfand die Frau große Beängstigung und­­ Schmerzen. Am Morgen war sie eine Leiche. Die Unter­­­­suchung wurde angestellt ; das ärztliche Befinden son den Tod durch B Vergiftung. Den Moser hat man sofort in Haft gesett, er leugnet aber seine Schuld, u­­m .

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