Kassa-Eperjesi Értesitő, 1870 (Jahrgang 32, nr. 1-104)

1870-05-04 / nr. 36

4 .­­ Bei dem allgemeinen Interesse, jende Munizipal-Reform im ganzen hat und welche auch insbesondere welches die zu etwar­­hervorgerufen bei den­jenigen Kontro­­versen unserer Stadtbevölkerung eine noch erhöhtere Be­­deutung gewinnt, wollen wir nicht säumen, nachstehend eine gedrängte Skizze über die im Werke befindliche Organisa­­­­tion der Munizipien in nachfolgender Fassung zur Kenntniß unseres geehrten Lesepublikums zu bringen. Die Redaktion. Lande Tik “m wählt Beamte, ständigen Ausschub und engel Ze­­onen, besorgt Supplirung des durch den Oberg­ME if­pendliken Vizegespans oder Bürgermeisters, ist 3 delt Rer stanz in Angelegenheiten der Kommunen , EN sgestefolle präsentationen gegen Regierungserlässe 2. Ihre EE sind­ binnen 30 Tagen dem Minister des Innern vorz legen. Die Organisation der Munizipien in Ungarn. Eine der wichtigsten Landesangelegenheiten Ungarns bildet­­ die so lange erwartete neue Organisation der Mu­­nizipien und Gemeinden, worüber nun der ungarische Reichs­­tag zu berathen haben wird. Der betreffende Gefegent­­wurf wurde sammt dem Gemeindegesetz-Entwurf im Un­terhause bereits vorgelegt und sofort den Sektionen zuge­­wiesen. Derselbe zerfällt in sieben Abschnitte und umfaßt 94 Paragrafe , deren wesentlicher Inhalt in Folgendem besteht : Die Jurisdiktion (Komitat, königliche Freistadt, 16 Zipser Städte, Jazygier-, Kumanier- Hajduken- u. s. w. Distrikte und Bezirke) hat Selbstverwaltungs-, Diskussions-, Petition­s-, Besc­hwerde- und Korrespondenzreit, sie ver­­mittelt die Ausübung der öffentlichen Staatsgewalt. Die Normirung des Budgets, Dreh­ung von Statuten, Veräu­­­­ßerung und Acquisition unbeweglichen Vermögens, Auf­­nahme von Ansehen 2c. bedürfen der Ministerial-Genehmi­­gung. Private dürfen gegen Beschlüsse der Munizipien beim Ministerium rekurriren. Die Statuten dürfen weder gegen eine Regierungs-Verordnung, noch gegen die autonomen Rechte der Kommunen verstoßen. Vormundschaftsbehörd­­liche Rechte werden wieder den Jurisdiktionen übergeben. Die Domestikalsteuer wird durch Zuschläge zu direkten, in Freistädten auch zu indirekten Steuern hereingebracht. Die Jurisdiktion darf Landes-Angelegenheiten bis­ kutiren , Resolutionen darüber fassen , diese den anderen Jurisdiktionen und der Regierung mittheilen und in Pe­­titionen dem Landtage vorlegen. Das Verhalten des Land­­tages und seiner Mitglieder darf nicht Diskussions-Gegen­­stand sein, body dürfen Mängel einzelner Gesetze bezeichnet werden. Gegen Regierungs-Verordnungen dürfen die Juris­­diktionen wegen gesetzlicher Bedenken oder lokaler Verhält­­nisse Vorstellungen machen ; beharrt die Regierung, so ist die Verordnung zu vollziehen, unbedingt und sofort. Ver­ordnungen betreffs Einberufung der Urlauber und Reser­­visten, sehr wichtige Polizei-Verfügungen sind kein Gegen­­stand der Diskussion, body kann nach Vollzug eine Be­­schwerde an den Landtag gerichtet werden. Ausgenommen sind nichtvotirte Steuern und Rekrutirungen. Die Vorar­­beiten hiezu müssen jedoch effektiirt werden. Die Reprä­­sentanz der Munizipien besteht zur Hälfte aus den Höchst­­besteuerten, zur Hälfte aus gewählten Mitgliedern. Auf je 500 Wähler, in Freistädten auf je 250 kommt ein Mit­­glied. Die Gesammtzahl in den Städten darf­­ nicht unter 48 und über 400, in den Komitaten nicht unter 120 und nicht über 600 sein. Bei Erui­ung der Höchstbesteuerten wird den Doktoren, Lehrern, Redakteuren, Aerzten, Inge­­nieuren, Seelsorgern, Advokaten, Handels- und Gewerbe­­kammer-Mitgliedern ihre Steuer doppelt angerechnet. — Die Wahl geschieht nach Bezirken von nicht weniger als 600 Wählern. — Wähler und wählbar ist jeder Landtags­­wähler , in königlichen Freistädten muß jeder Wähler des Lesens und Schreibens kundig sein. Die Repräsentanz wird auf 6 Jahre gewählt, nach 3 Jahren wird die Hälfte der Gewählten ausgelost, spä­­ter tritt Jeder, der bereits 6 Jahre gesessen, aus, Aus­­tretende sind wieder wählbar. Die Repräsentanz tritt im Frühjahr und Herbst und sonst auf Einberufung zusammen. Welt-Panorama. Die Ausgleichverhandlungen mit den Czechen , wie vorauszusehen war, resultatlos geblieben. Ihre A­derungen sind so maßlos, daß keine Regierung darauf echt­­gehen kann. Das einzige Zugeständniß, welches ES schon Parteiführer in Aussicht gestellt haben, M? Landtagsbeschifung unter Rechtsverwahrung zu SE Declaration. Auch Reichsrathswahlen die Polen haben sich gegen die EE­en erklärt. Die weil ihnen durch das Ueber­­gewicht der ländlichen Bevölkerung das Heft aus Dan Danae genommen würde. Sektion­sberathungen über die Gemeinde und Municipal Gefege in Ungarn werden in längstens 10 Tagen beginnen, während inzwischen die Geric­hts-Organisation Staatsanwaltschaften einer Vorberathung unterzogen werden sollen. der Gerichtshöfe soll von den projektirten 133 auf 100 herabgemindert und bei Fixirung der Gerichtsspr­engel soll auf die Komitats-Grenzen möglichste Aussicht genommen werden. — Eine Kommission zur Prüfung der vom Kultusminister vorgelegten entwürfe wurde von der Denkpartei Mitgliedern aus­ge­­tretenen Deputirten gehören zu zwei Drittheiten der Unions- Partei an. So stark ist bereits die Opposition, daß selbst die Pester Negierungs-Organe die Nothwendigkeit darthun, von gegenwärtigen Banus zu abandonniren um die aufge­­regten Gemüther zu beruhigen. das Die Worte, welche Ollivier gerichtet zeigt hat, niemals, und sind es und gährt in der Gelegenheit des Plebiscites in Frankreich erreicht keineswegs die Dimensionen, welche sich bei den Wahlen des vergangenen Jahres es um so mehr in den politischen Klubs und Komités­ gut. = Io wollte mit Ihnen die Freiheit gründen, ich gründe­­ dieselbe sehr ohne Sie." -- Wenn diese Expek­­toration Olliviers auch sie dat, daß Alle Versuche Paris im Munde Olliviers sich herüberzuziehen sind gescheitert, wiesen ein wenig entstellt d'Andelarre aller Parteien. Die Ansprache soll folgendermassen gelautet haben : „Lieber Kollege ! im habe Ihnen die Freiheit und Freundschaft angetragen, — ihre verfehlt seine Wirkung Freunde mich zurüc­k sein dürfte , so seine früheren politischen Gesinnungsgenossen, wieder zu gewinnen vergeb­­lich sind. — Der anstehende Ruf: „Es lebe die Republik­ Lande wie Frankreich er ist in Paris zum Losungswort geworden. » Im norddeutschen Bunde bietet das Duodez-Fürsten­­thum Schwarzburg Mudolstadt durch Verweigerung der Ma­­trikular-Beiträge, die erwünschte Gelegenheit zur Bundes- Exekution, und vielleicht zur Annektirung dieses Großstaate­s an Preußen, wenn der Landesfürst es nicht vorziehen sollte sein Ländchen an Preußen zu verkaufen. Im italienischen Parlamente schleppt sich die Budget- Debatte mühsam fort. Ein Versuch der Nehten den Mi­nister Lanza über die gefährdete öffentliche Sicherheit des Landes zu interpetleren ist an der Gleichgültigkeit der Lin­­ken gescheitert.­­­ In Mailand ist eine große Agitation im Gange, welche die Entfernung der Madonnenbilder von den öffentlichen Wegen, und Beseitigung der Glo>en durch­­zusetzen bestrebt ist. Es scheint dies die erste Antwort auf die Dogmatisirung des Spilabus zu sein, ili jubeln darüber. Die Infallibilisten juche er, Dupanloup bei der Abstimmung über das S< zwei Glauben und „de infallibilitate“ zur Berthei il8vä­en, großem Pompe gefeiert­­er Kaiser fi IE)­nd Eine telegrafische Depesche von be bruche eines Kirgisen-Aufstandes an den Ufern schen Meeres war eine unangenehme Beigabe des In Spanien­s<weit ein Staatsstz der Luft, welcher den gordischen Knoten der Thro­ner JANE in englischen hat abgedankt und­­ die Desavouirung desselben den Sturm zu tigen, den die Ermordung der unglückichen Opfi eine Rede an den Staatsrath halten, in welcher er seine Anerkennung über die gereift Dienste des leßtern ausspricht. Die europäischen Gepflogenheiten werden / Die Zahl Die und mit Protest aus die der Opposition Die Bewegung machten, jedoch kocht linke Zentrum zu dem Bestimmungen über gewählt. Agramer Landtage mit Zulassung von an den Marquis alle seine Bemühungen, in einem «der die Geseß­­e­­ bemerkbar TE primatu“ Rogge Br u n en BREE i i « mi ú8 vore ifers mit vurch u nicht Griechenland potirte. Woche­­ werden durchauen " tete u eb. nien ifi üttert­­ schen Neujahrswechsels sind Xudenhegen und Pfand mehr Der Sultan IR wurde dürfte. lange ADEG hat 3 auf sich warten vs bei Gelegenheit nischer Weise auch schon auf ; 4." des in­ e lasse | ; die Türkei angewendet ! und italienischen Negierung hervorgebre 19 des muselmänd gel an den (igg wurde uns eine Form und dient Mittel benüßen , um Bevölkerung in dem­ in des in die Lofales,­ ­­ Cigarrenmangel. Wiederholt hat sich ii der Fall ergeben, daß in allen Trafiken zugleich ein nern vorräthe der Klein-Trafiken amtlich revidirt wurden, út daß jeder Trafikant bestraft wurde, wenn er die bezeichnet Vorräthe nicht vorweisen konnte. sumirende Publikum mehrere Sorten von Cigarren g­änzlich ausgeh­en selbst in der Großtrafik ist? — Seit einigen Tagen, war mit den Virginia's und Britannicas der Fall, welche sich ausgegangen waren. Publikum In- und seinem von­­— Man theueren Was denselben nicht ein mehr zu bekommen sollte doch im Beruf für die Degung des Bedarfes besorgt sein, weil durch Verabsäumung der doppelte Nachtheil Genusse gestört wird,­­ vem Aerar durch den versäumten Absatz auch ein materie Schaden erwächst. — Mißbrauch mit nachgemachten Geldzeiche Seit längerer Zeit werden in den lithographischen Anstalte des Auslandes Gratulations- und andere ka­nn zum Neujahrswechsel, zugestellt werden. — Obwohl der Text dieser Ba gewöhnlich in humoristischer Form gehalten figurale Ausführung ein armer Bauer von sol< einem Schwi um seine Gauner einzige Kuh gebracht , welche ihm der wäre dringend geboten die Fabrikation folder Kar das strengste zu untersagen, und Betreffenden mit empfindlichen Geldstrafen zu ist eine der Landbevölkerung in dieser Ziehung allein zu schwere Sache, beliebtesten Cigarrensorten eintrat, no< sehr gut daran, oh in vielen Fällen, besonders am Lande zu , welches durchtriebene Gauner, Lesens und Schreibens unkü strafbarer Weise zu hintergehen, von Betruges, Belehrung solchen dieselbe diesem Unfug den des werthlosen ein daß früher die Geldnoten Ziel geseßt worden ist, Wir Ci, soll aber das kön und der Klein-Trafikant machen, Geldzeichen,­fabrichrt, in Anhoffnung welche den einer Remm­er­ entsteht, daß ausbezahlte so vollkommen harten Er im Uebertretungsf beleg als daß könnt ob weit Judith, oder sie sehr Durst. Glücklicherweise befand sich in der Nähe ein guter Brunnen. Der Baron ließ daher anhalten, nahm aus dem, auf seinem Pferde befindlichen Mantel saß einen Jagdbecher und holte Wasser. Während dies geschah, war über die östlichen Höhen Der Wegelagerer hatte einen tödlichen Schuß durch die Brust und einen Streifschuß am Ohre erhalten. Das gefallene Pferd wurde weggeschafft und an des­­sen statt, das Reitpferd des Fremden, den der Förster Herr Baron titulirte — an­­ das unversehrte zweite Wa­­genpferd gebunden , sofort stieg Zulie mit den Baron in den Wagen, während der eine Waldschüße den Bad ein­­nahm, um den Wagen zu lenken. Sie fuhren dann im Scritte ab. Anfangs saßen Beide sprachlos nebeneinander, als aber Julie vor Kälte und Erschöpfung fieberartig zu zittern anfing, zog der Ba­­ron seinen Ueberro> aus und hüllte sie in ihn ein. Sie erwärmte sich zwar dadurch ein wenig , indeß aber hatten die Aufregungen der lezten Stunden und die kalte Nacht­­luft zu nachtheilig auf ihren Körper eingewirkt als daß ein so zarter an Strapazen ungewohnter Körper, wie der ihre, nicht Schaden gelitten hätte. Der Fieberfrost hörte zwar auf, allein es stellte sich ein derart heftiges Schluch­­zen ein, daß sie kaum zu sprechen vermochte. Auch litt die Sonne an das Firmament getreten, und die Landschaft schien mit schimmernden T­auperlen bedegt. Julie öffnete das Wagenfenster und betrachtete die Gegend.­­ Sie war rings von Wäldern eingeschlossen und nur nach Süden offen. Diese Richtung verfolgte der Wagen. So weit ihre Blite reichten, konnte sie kein Gebäude sehn, nur bemerkte sie am südöstlichen Horizonte die Wipfel ei­­ner Bappelgruppe und­ dachte daher annehmen zu müssen, daß dieselben von Menschenhand hingepflanzt, einen mensch­­lichen Wohnsitz ankündigen und der Baron sie dorthin brin­­gen wolle. Sie­ fühlte sich sehr unwohl und freute sich daher ihr vorläufiges Haltziel bald erreichen zu können. Er hatte ihr gesagt: So bringe Sie zu meiner Mutter, welche den Sommer in dem nächstgelegenen Orte zuzu­­bringen pflegt. Sie wollte den Waldschüßen fragen 09 die Pappeln bei dem Hause der Mutter ihres Netters ständen, aber sie vermochte vor Durst und Erschöpfung seinen Laut heraus­­zubringen.­­ Der Baron brachte end­ig Wasser , welches sie mit einem Zuge austrank. Es verschaffte ihr einige Linderung aber ihr Durst war noch nicht gestillt , sie lispelte daher , ich bitte noch etwas Wasser. Der Baron entfernte sich nochmals. Es war der kühlen Nacht ein heiterer warmer Mor­­gen gefolgt, die Mantille, sehr gefroren k­an­ abermals den ganzen Vorrath aus. Als sie den Becher zurückgeben wollte, fiel ihr Blik auf sein Angesicht, des sie seither noch nicht gesehn ; denn theils war es zu finster, theils hatte sie selbes wegen der breiten pe seines tief ins Gesicht gedrückten Hutes nicht "­ können, und endlich war ihr bisheriger Zustand nicht art gestaltet, um daran denken zu können die Zug Mannes, der sich in so große Gefahr setzte , um eine ganz unbekannte Frau aus den Händen verwegewer ken zu retten, kennen lernen zu wollen. Sie fand Antlitz so schön , daß sie ein edleres und schöneres nicht gesehn, und was auf sie noch gewaltiger einwirl war, daß seine Blide vor Staunen starr an ihren Ar hafteten. Sobald sie sein Erstaunen wahrnahm, überg­­lühende Nöthe, ihr von den Aufregungen der legten und den erlitenen Strapazen der letzten Nacht gebleicht­ent­ig. Ihr Erretchen gab dem Baron seine Fassung der und er lud sie ein, in den Wagen zu steigen er ihr ankündigte, daß sie in 34 Stunden bei seiner" 18. sein, und dort sich von den erlittennen Unbilden nie. 98 Sie ließ sich in den Wagen heben , wollte spä aber die Worte erstarken ihr auf den Lippen. So­ sie wieder, wie bisher schweigend weiter. Sie fühlte sich sehr unwohl und sehr beilen Ihr Herz gebot ihr, ihrem großmüthigen und in Retter wenigstens einige Worte des Dankes zu­füge sie vermochte es nicht. Nach etwa einer Viertelstunde trieb der­g die Pferde oder besser gesagt das eine Zugpferd an die Straße war eben. Sie fand nun ihre Wert die Pappeln umgeben den Wohnsitz von Menschen tigt, denn es wurde nun deutlich ein Dorf sicht. (Fortsetzung folgt.) Antiker Sinn und moderne Ausführung. (Fortsetzung.) Die raue Luft b­at ihr sehr wohl, sie um ihren Kopf gehüllt ab, und ließ ihr Antliß von die­ser Sonne erwärmen. Der Baron brachte abermals Wasser, und Sie hatte, sie als den Strahlen ver­­­­legte sie , A EIE

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