Kassa-Eperjesi Értesitő, 1872 (Jahrgang 34, nr. 1-104)

1872-07-10 / nr. 55

FET RET XXXIV. Jahrgang 1872. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Pränumeration für Kaschau 1 fl. 25 kr., sendung 1 Pränumeration wird jeden Tag angenom­­meny bei der Administration der Kaschauer Zeitung, Hauptgasse Nr. 60, bei al­­Nr. 55. geselliges Leben. Inserate, 5 kr. für eine fünfmal gespaltene Petit­­zeile. =­ 1 Inseratenstempel 30 kr. für jede Anzeige. Bei größeren Ankündigun­­gen und öfterer Einschaltung entsprechender Nachlaß. In Wien übernehmen Inserate für uns die Her­­ren A. Oppelik, Wollzeile Nr. 22,­­ Haassenstein Neuer­ Markt Nr. 11 und Rudolf Mosse & Vogler, den Postanstalten u. Buch­­hand­agen. Kaschau und er Zeitung undschaftsblall für vierteljährig „mit Postver­­fl. 50 kr. Megjéln minden Szerdán és Szombaton, Unfrank­te Briefe an die Redaktion werden nicht angenommen. Anonyme Briefe werden nicht berück­­sichtigt und Manuskripte nicht zurü­ck­­gegeben. Fokalblatt für Volks-, Haus: und Landwirthschaft, Industrie und­­ KASSA- EBERT DSL Se Da Annoncen - Expedition. Kaschau und Spezies. In Pest L. Lang's internationale Annoncen-Expedition und Alexander Singer. Jn Berlin S. Kornik. In Stuttgart E. Stöckhardt. Jn Pari3 Havas Laffitt-Bullier & Comp. Place de la Bourse. Prännmerations-Einladung. des­­ XXIV. Jahrgangs der „Kaschauer Zeitung“, Kundschaftsblatt für Kaschau und Eperies. Pränumerations-Bedingnisse. Mit meration, tejahr beträgt, keine erfahren, respective einzuladen, Prinumerationsbetrag, welcher beehrt sich deßhalb alle p. t. Abonnenten und Pränumerationslustigen ergebenst zur gefälligen Erneuerung, Fortsezung e. V. und mit Postversendung 1 fl. 50 ihrer 1. Juli 1872 Lofbuchhandlung, mi: letten“ Juni höflichst gefälligst bald Berzögerung Pränumerationen A. Vloegel, C. von begann das zweite Halbjahr Exemplaren erhalten Die Administration. Die vierteljährige Pränumeration A. J. Die gefertigte Administration alle, = Rosenau : Herr c W. Tröppel, Schmidt, Sammler hilfte gratis. N. Hirsch, — Gril!'s in der in Igls: J. Universität-Buchhandlung. durch mit dem Zusendung Kesmark: für übernehmen Herr — in Ferner — in ist zehn in de8 kr. Blattes endete entrichtet werden kr. für das Bierz möge, um zu Beifügen, Eperies Herr Buchhandlungen und Postanstalten C. zu Pränu­­Herr — in beziehen, daß Kaschau 1 fl. 25 des Blattes J. Andreszky, : der das in Schmöllnit : Herr Robert — in Bartfeld : Herr Alb. Galle, in Pest : Herrn Wien: Beck'sche die Kaschauer Zeitung Előfizetési föltételek. Lapunk évnegyedi előfizetési ideje lejárt, f. é. junius 30-án, alólírt kiadó hivatal a t. ez. előfizetőket és az előfizetni szándékozó közönséget az előfizetés meguji­­tására, illetőleg annak folytatására tisztelettel felhivni azon hozzáadással bátorkodik: — miként az előfizetési dijakat, melyek évnegyedenként helyben 1 frt. 25 kr. postaküldetés mellett pedig 1 frt. 50 kr. tesznek, minél előbb beküldeni sziveskedjenek; nehogy -a lap szétkül­­detésében késedelem álljon be. Az előfizetéseket elfogadják: Eperjesen Floegel A. — Iglón Andreszky J. — Rozsnyón Hirsch J. N. — Szomolnokon 0. W. Tröpel. — Késmarkon Schmidt C. Robert. — Bártfán Galle Alb. — Pesten Grill udvari kereskedő. — Bécsen Beck egyetemi könyvkereskedő urak, továbbá a , Kassai Ujság" valamennyi könyvkereskedések és póstahivatalok által megrendelhető. Gyüjtők tiz példányra egy ingyen lapot kapnak. A kiadó hivatal. Kaschau, 9. Juli 1872. Der in dem deutschen Neiche gegen die Gesellschaft Jesu energisch geführte Kampf, welcher seinen erfreulichen Ausgang in der Sanction des Gesetzes fand, daß nach Ablauf der be­­stimmten Frist die Väter der Gesellschaft Jesu als Corpora­­tion im deutschen Reiche aufgehört haben zu existiren, läßt die Folgen einer Jesuiten-Invasion in DOesterreich mit Si­cherheit gewärtigen ; denn immer lauter und nachdrücklicher wird die Kunde von neuen Jesuiten-Niederlassungen in Steier­­mark, Kärnten und Tirol. Nicht nur die geographische Lage von Oesterreich und der Umstand, daß in der Monarchie meh­­rere Stammhäuser reiche Colonien befigen und zunächst für die ausgewiesenen Jesuiten deutscher Nationalität unser Land der günstigste Zufluchtsort ist, sprechen dafür, daß die Jesuiten ihr Augenmerk auf Oesterreich-Ungarn werfen werden ; auch die Verbindungen, welche dieser Orden in hohen und höchsten Kreisen unterhält, die munificente Unterstüßung, welche ihm zu allen Zeiten aus den Reihen des feudalen Adels zu Theil wurde, wie nicht minder die Hinneigung einzelner Bischöfe zu den Principien der Gesellschaft Jesu, die troß aller liberalen Aufklärung sich auch­ in den­ ländlichen Kreisen beider Reichs­­hälften einzunisten verstand, lassen vermuthen, daß der Zeitpunkt nicht ferne ist, wo sich die aus den Nachbar­­ländern Vertriebenen hier versammeln werden, und die Furcht vor solch einer unheimlichen Invasion, welche auf die Dauer nicht ohne die gefährlichsten Folgen für unser Ver­­fassungs- und Culturleben, für unsere Volkserziehung und damit für unsere Zukunft bleiben würde, ist keine ungerechtfer­­tigte und daher eine allgemeine. So weit die Verfassung ihre Bekenner zählt, so weit die liberale Partei in Vereinen gesam­­melt ist, sind schon vor Monaten Petitionen an den Reichsrath gelangt, dahin gerichtet, der Ausbreitung der Jesuiten in irgend­einer gesetzlichen Form Einhalt zu thun. Alle diese massenhaften Petitionen und Resolutionen, zum Theile schon bei der Ankündigung der deutschen bundes­täthlichen Vorlage ver­­faßt und unter dem Eindrucke der Berliner Debatten massenhaft sich mehrend, haben ihren Entstehungsgrund in der Besorgniß vor dem Anwachsen der jesuitischen Macht, mit welcher die Erstarkung der Freiheit bei uns noch weniger verträglich ist, als in dem zum größeren Theile protestantischen Deutschland. Nichts ist mehr zu bedauern, als daß der Reichsrath es bis jeht unterlassen hat, die zahlreichen Petitionen zum Gegen­­stande einer parlamentarischen Discussion zu machen, die Re­­gierung zu einer Action zu ermuntern und ihr seine moralische und legislatorische Unterstüzung dafür in Aussicht zu stellen. Jahrelang bestreben sich die Vertreter des Landes und die Tagespresse, die wohlthätigen Consequenzen der Verfassung ins Leben einzuführen, =­ mit welcher die Herrschaft der Jesuiten und des von ihnen, wenn nicht geschaffenen, so doch weidlich ausgenüßten Concordates nun einmal nicht verträglich war, = wie auch die Wunden, welche frühere Staatsverwaltungen gez­schlagen , zu heilen. Iu allen Reichsrathsverhandlungen, aus denen auch unsere Schul- und Ehegeste hervorgegangen sind, wurden alljährlich wie dies jeht einmal in Berlin geschah, An­­griffe auf die befestigten Jesuiten-Positionen gemacht, ein fort­­währendes Sturmlaufen, oft zurückgeschlagen, immer erneuert. Die Außenwerke sind genommen, manche Unterrichtsanstalten, zumal : Gymnasien, und deren DOeffentlichkeitsrecht , sind den Jesuiten entrissen worden ; die Hauptverschanzung, die theologische Facultät der Universität Inns­bruck, wird, oder besser gesagt, muß fallen. Aber damit ist nicht Alles gethan. Durch ihre bloße Existenz sind die Jesuiten im Staate ge­­fährlich. Wir wissen nicht, ob wir der seßhaften im Besitze großer Güter und Pensionate schon heimisch gewordenen Jesuiten ledig werden aber wir haben allen Grund zu verhüten, daß größere Schaaren aus unsern Nachbarlän­­dern über Oesterreich sich ergießen, die große Zahl der Feinde der Freiheit und der Volkserziehung vermehren, daß sie den Haß von Emigranten gegen ihre frühere Heimat in unser Land tragen und uns am Ende noch diplomatische Verlegenheit bereiten , wie schon in letzteren Zeit die irrige Ansicht sich verbreitete, daß die Neise des österreichischen Monarchen nach Berlin mit einer gegen den Vatikan oder ge­­gen Frankreich gerichteten Allianz zwischen Preußen, Oester­­reich und Italien im Zusammenhange stehe. Man sei in Berlin, wird uns von dort berichtet , fest davon überzeugt, daß Oesterreich nicht der Dritte im Bunde gegen den von Jesuiten beherrschten Vatikan sein werde. Graf Andrasy habe sich so sehr überzeugt, daß Fürst Bismark sich stark genug fühle, mit dem Vatikan — so weit es Deutschland angehe — fertig zu werden, daß man in Oesterreich nicht die Nothwendigkeit an­­erkennen könne, sich plötzlich mitten im Kampfe als Helfer an­­zubieten; man überläßt dies Geschäft Preußen. Auch wäre man in Wien von der Sicherheit im Vorgehen Italiens gegen den Vatikan so dur<drungen, daß man auch Italien gegenüber nicht post festum in diesem Kampfe sich einzumengen für nothwendig erachte. Was nun die gegen eine eventuelle Re­­vanche Frankreichs gerichtete Allianz betreffe, so sei die jetzige österreichische Regierung der festen Ansicht, daß Frankreich der Stimme der Vernunft Gehör geben und nicht unreif an eine Revanche gehen werde. Um aber hierzu reif zu sein, gäbe man in Wien Frankreich wenigstens zehn Jahre Zeit und so sehe sich Graf Andrasy noc­h nicht veranlaßt, auf zehn Jahre im Voraus schon Allianzen zu schließen und so selbst die Friedensliebe der jetzigen Politik Oesterreichs in Zweifel zu ziehen. Wenn sich das Alles so verhält, nun dann dürfte man mit der österreichischen Politik ganz zufrieden sein. I Raschau, Mittwoch 10. Juli Neueste Nachrichten. Ungarn, Pest. 5. Juli. Die Hälfte der gewonnenen Gige hat die Denkpartei bereits an die Opposition abgeben müssen. Der Csiker Stuhl (Szeklerland) wählte im ersten Bezirke einen Oppositionellen, und im zweiten Bezirke hatte eben­­falls der oppositionelle Candidat die Majorität, doch ist eine nachmalige Abstimmung nothwendig. Dies war für die Dealpartei der sechste verlorene Bezirk in Siebenbürgen. Bisher sind 220 Deálisten und 127 Oppositionelle gewählt. Pest, 4. Juli. Wie der „Pester Lloyd“ mittheilt, hat Staatssekretär F­e­st im Handelsministerium seine Demission gegeben und wird nach Rückkunft des Handelsministers aus dem Ministerium treten. Agram, 5. Juli. Zu der heutigen Landtagssitzung verlangt die Regierung 326.000 Gulden für Straßenbau. Der Abgeordnete Spun interpeliert die Regierung wegen Se­­gregation der Grenzwälder und ob Trnskys Enthebung von der Belovarer Obergespansstelle erfolgt sei wegen seiner Weige­­rung, die Regierungs-Candidaten bei den lezten Wahlen zu unterstützen. Die Sitzung wurd­e hierauf wegen Lösung der Adreßentwurfs-Frage in eine Conferenz verwandelt. Oesterreich. Wien, 5. Juli. Aus allen Diözesen sind Unterstoßungsgesuche von Geistlichen an das Cultus­­ministerium gelangt. Im Durchschnitt kamen auf jeden Petenten 150 fl. — Ein Telegramm der "N. fr. Pr." aus Prag meldet : Von sämmtlichen Consistorien wurde an die unter­­geordneten Organe der Auftrag geleitet, angesichts der Ver­­folgung des Jesuitenordens im deutschen Reiche diesen um die katholische Kirche so wohlverdienten Orden mit allen Mitteln zu vertheidigen und über seinen wahren Werth auf­­zuklären. Die gleiche Ordre erging an sämmtliche Katho­­likenvereine in Deutschböhmen. Prag, 5. Juli. Cardinal Schwarzenberg­­ bespricht in einem Hirtenbrief die Frage der Gehaltsaufbesserung des Clerus. Staatshilfe und Selbsthilfe müßten zusam­­menwirken , die Bischöfe dürften auf Staatshilfe nicht ver­­zichten, weil die Kirce diese zu fordern berechtigt sei. = Der Beamte der Landes­hauptkassa Perschiner wurde wegen Unterschlagens von Staatsgeldern verhaftet. Seine Agita­­tions­thätigkeit in klerikalen Vereinen versetzte ihn in Noth­­stand. — An sämmtliche Katholiken-Vereine ist die Anregung ergangen, anläßlich des Conflictes zwischen dem Vatican und Deutschland demonstrative Processionen für den „bedrängten“ Papst zu veranstalten. In Prag führte die Procession am 21. v. M. der Erzbischof. Znaim, 5. Juli. Der erste mährische Lehrertag begann heute seine Thätigkeit. An Lehrern waren 350 er­­schienen. Der Statthaltereirath Winterholler begrüßt mor­­gen den Lehrertag im Namen der Regierung. Graz 5. Juli. Professor Hor­ky, welcher den Bau des neuen Universitäts-Gebäudes leiten sollte, ist irr­­sinnig und bereits nach dem Wiener Irrenhause gebracht wor­­den. Der begabte Mann soll aus Freude über die Accepti­­rung seines Bauplanes in Wahnsinn verfallen sein. Horky war Bräutigam­­ und sollte sich in wenigen Wochen ver­­heirathen. Frank­reich. Paris, 5. Juni. Anläßlich des Jah­­restages der Unabhängigkeits - Erklärung der Vereinigten Staaten veranstalteten gestern die amerikanischen Notabilitäten von Paris ein Bankett. Gowin, welcher präsidirte, erinnerte daran, daß Frankreich vordem der Alliirte Amerikas gewesen und jegt eine Schwester der Vereinigten Staaten ist, welche niemals vergessen werden, daß ihnen Frankreich seine edelsten Herzen sendete, um für ihre Sachen zu kämpfen. Es wurden für Frankreich sehr sympathische Reden gehalten und Toaste auf den Präsidenten der Republik ausge­­bracht. Der Minister des Aeußern, de Remusat, wurde bei seinem Erscheinen mit mehreren Beifallssalven begrüßt. mmyr vom­ Sorgen und Thränen. == - (Fortsetzung folgt.)

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