Kaschauer Zeitung, April-Juni 1876 (Jahrgang 38, nr. 39-75)

1876-04-06 / nr. 41

- -.. ti - nah ‚ , RER En ER TERN SE ERFURT Ueber die Salzanlage So0värs äußert sich Fichtel?): „Das Steinsalz nimmt gegen Mittag in der Walachei: „„Ofna und Rimnitk seinen sichtbaren Anfang, zieht über den­ Rothenthurmpaß nach Siebenbürgen herein in zwei Straßen. Die eine geht über Torda, D6zsakna, Kövár, die andere über Reps, Udvarhely, Parayd, Szoß- Regen, bis in die ung. Gespanschaft Marmaros. Durch die Marmaros seßt der Salzstod der Länge nach, hält sich dann weiter in Ungarn bis in die Gegend von Eperies verborgen, wo er zu Soóvár wieder sichtbar wird und sich auch hier auf der Westseite der Karpathen verliert. Nach Angabe Kürthy's(?) produciren: Ungarn 2,601.230, Oesterreich 4,953.892 Centner Salz, welche Posten eine Totalsumme von 7,555.122 Centnern abgeben. Zu diesem Quantum liefert auch Soóvár sein ansehnliches Con­­tingent. Ueberhaupt ist Oesterreich-Ungarn an Salz reich­­lich gesegnet. Geologische Untersuchungen ergaben, daß in den Bergen der Monarchie nic­hts weniger als beiläufig 70.000 Mil­­lionen Centner Salz begraben liegen und der Ausbeute harren. 1) Geschichte des Steinsalzes und Steinsalzgruben. 9) Osztrák-magyar birodalom statisztikája 1870. Lokal-Nac<hrichten. Der hochwürdige Bischof der Kaschauer Dichese, Herr Johann Perger, Abt der H. J. M. von der heil. Rechten des heil. Stephan, Königs von Ungarn oder von­­ Szent-Jobb, Römischer Ritter u. s. w. ist gestern am 5. d. M. um 3 Uhr Nachmittags, nach dreimonatlichem schmerzlichen Krankenl­ager im 58. Jahre seines Lebens, seiner bischöflichen Würde aber im 8. selig im Herrn entstlafen. Der Friede Gottes sei mit ihm ! Ehre und Segen seinem Andenken ! "| ENTE EC DE CCEE GOTEN ESETT EEE a. 4 * Der Municipalausschuß unserer Stadt hält am 6. April und den folgenden Tagen seine ordentliche General­versammlung. Auf der Tages­ordnung stehen: 1. Ein Ministerialerlaß in Angelegenheit der dur die Verschiebung der Waggons am Bahnhofe gestörten Communi­­"Anträge 2. auf Herstellung“ der Forröer Scheune, des dortigen Stalles u. s. w.;; 3. auf Verpachtung von 65 Jo< Aderland in Tehang ; 4. auf Verlängerung der Pachtzeit des Berliner Grund- 5. betreffs der Agenden des Waisencurators; 6. Feststellung der Gebühren, welche die am Mühlgraben­­ aufzustelfenden Schwimmschulen entrichten sollen ; „7. Die Feststellung der Ablösungsgebühren der öffentlichen­­ Wegarbeit ; 8. Der Entwurf des Rauchfangkehrerstatuts ; 9. Votum des städtischen substituirten Anwalts in An­­­­gelegenheit der Pachtcaution des Wolf Schwarz und 10. in der Disciplinaraffaire des städt. Anwalts Lazar . Zemányi; 11. Bericht über die Benfionirung der Witwe des Andreas . Shirgely. a." Die Verschiebungen beim Bahnhofe betreffend, hat über Einschreiten der Stadtbehörde das Eisenbahn- und Dampf­­­­schifffahrts-Oberinspectorat die Direction­­ der Theißbahn ange­­wiesen, in allen Fällen, wo Waggonverschiebungen, Zusammen­­ist in großer Menge vorhanden und von­ vorzüglicher Qualität und Heilkraft (besonders gegen Gicht) und auch an erforderlichem Raum mangelt es nicht, denn der Grund des Herrn Boldizsár ist über 600 Quadratklafter groß und der nebenan befindliche von gleicher Größe ist jehr zu verkaufen und wäre billig zu bekommen. Aus dem vereinigten Grunde ließe sich sodann eine, allen Anforderungen auf Bequemlichkeit­­­stellung von Zügen im Innern der Station­ möglich sind, die „Vornahme der Verschiebungen am südlichen Ende des Bahn­­­hofes nag Thunlichkeit zu vermeiden. Andrerseits erklärt das Inspectorat, daß in einzelnen Fällen, besonders bei Ankunft und Abfahrt der Züge, die gänz­­liche Vermeidung der Verschiebungen am südlichen Theile der Station unter die Unmöglichkeiten gehört. Damit jedoch in solchen Fällen die Communication wenigstens nicht für längere Zeit unterbrochen werde, wurde verfügt, daß die geschlossenen Bahnschranken wenigstens alle fünf Minuten geöffnet werden und die angesammelten Fuhr­­werke durchgelassen werden. — Der Aufmerksamkeit der Comnferenz, welche in An­­­­­gelegenheit einer hierorts zu errichtenden comfortablen und ele­­ganten Dampf-, Wannen und Kaltwasser-Badeanstalt am 17. b. „im Casinosaale zusammentreten soll, empfiehlt ein Sacverstän­­diger Folgendes: Herr Boldizsár, dessen junge Bade­­n „anstalt sich schon im vorigen Jahre des besten Zuspruchs zu „erfreuen“ hatte, hat mit practischem Blic­k einer eleganteren Localität erkannt, und schon die Nothwendigkeit im Laufe dieses Winters einen Plan zum Umbau­ derselben anfertigen­ lassen. * Wie, wäre­ es nun, wenn man­ die zu errichtende Badeanstalt dort bauen würde ? Die Lage ist eine vortreffliche, Wasser und Eleganz entsprechende Badeanstalt errichten, sammt einem schönen Restaurationsgarten, worauf gleichfalls Bedacht zu nehmen wäre. Wenn wir gut unterrichtet sind, wäre Herr Boldizsár nicht abgeneigt, seine Badeanstalt der zu dem ober­­wähnten Zwecke zusammentretenden Gesellschaft unter für beide Theile günstigen Bedingungen zu überlassen. Die Sache verdient jedenfalls näher erörtert zu werden. — Ein menschenfreundlicher Arzt. Wir entnehmen dem „M. Allam“ folgende Notiz : „Gustav Faller, Dr. der Medicin, und Reserve-Oberarzt des 34. Anstr.-Regiments — ein Sohn des hier komb­ilirenden Hrn. k. Bergrathes Faller — hat bei Gelegenheit der jüngsten Ueberschwemmung im Kapuziner­­kloster zu Ofen, wo er wohnt, sowohl den Ordensmitgliedern, als aus den dorthin geflüchteten bürgerlichen Familien, den Reichen wie den Armen gleichmäßig ärztliche Hilfe und Trost mit so herzlicher Bereitwilligkeit geleistet, daß es nur billig erscheint, die edlen Handlungen dieses zu großen Hoffnungen berechtigenden, sanften und feingebildeten jungen Arztes öffent­­lich hervorzuheben, und ihm im Namen Aller, denen er in jenen traurigen Tagen der Ueberschwemmung unentgeltliche und den­­noch mit so großer Bereitwilligkeit geleistete ärztliche Hilfe an­­gedeihen ließ, im Wege der­­ Oeffentlichkeit aufrichtigen Dank zu wotiren". — Vorlesung. Sonntag den 9. d. M. findet in den Localitäten des „Vereines Junger Kaufleute“ (Mühlgasse Nr. 7) um 3 Uhr Nachmittag die zweite Vorlesung über Chemie von Herrn Professor Josef Vadä­ß statt. Der Berz­trag wird mit <emischen Versuchen erläutert werden. — Sowohl die Herren Mitglieder des Vereines, als auch Nich­tmit­­glieder, werden hierzu höflichst eingeladen. Zum Schlusse sei uns erlaubt zu bemerken, daß die am 26. v. M. durch Herrn Professor Vadaß abgehaltene erste Vorlesung über Chemie, zu welcher sich auch Damen eingefunden hatten, recht zahl­­reich besucht war. Der Vortrag des Herrn Professors war ebenso leicht verständlich wie fesselnd, und bot uns manchen Einblic in die Geheimnisse der Natur. Dem Vortragenden ward lebhafter Beifall gespendet und wir hoffen, daß sich auch diesmal ein zahlreiches Publikum einfinden werde. — Ein neuer Weltbeglüder. Dieser Tage lief beim f. ungar. Ministerium des Innern eine Eingabe ein, in welcher der Einsender, ohne die Art und Weise des Vorganges anzu­­geben, behauptet , jede Art von Ueberschwemmungen ohne den geringsten Kostenaufwand im Lande hintanhalten zu können, und um die Entsendung einer Commission bittet, vor welcher er seine weltbeglühende Entdeckung auseinandersezen würde ; der Entdecker ist so patriotisc, sich mit einem Honorar von 10.000 fl. begnügen zu wollen. nung * Dr. medie. Johann Wittenberg hat seine Woh­­in das Frau Justh-Keczersche Haus, Schmiedgasse Nr. 56 (Eingang auch in der Hauptgasse Nr. 85) verlegt. * Dr. Anton Klupathy, Gerichts- und Wechsel­­advocat, hat mit heutigem Tage seine Advocatenkanzlei in der Mühlgasse Nr. 22, I. Stod, eröffnet.­­ Das Theatergebäude erhält ein neues Gewand, d.h. das­­ schreilich verfommene Exterieur des Musentempels soll durch einen neuen Anstrich corrigirt werden. Der Schönheitssinn unserer Behörde scheint denn doch nicht ganz abgestumpft zu sein. Auf die Gefahr hin für Slowaken, 0. i. für Leute ges­palten zu werden, die, wenn man ihnen den Finger zeigt, nach der ganzen Hand­ greifen, möchten wir auch­ an die Hülfs­­bedürftigkeit des Innern unserer Thaliahalle hingewiesen haben. --­­ Theater-Nachricht. Samstag, den 8. b. M. wird zum Vortheile des Schauspielers und Operettensängers Julius Berenyi/ Eugen Ráfosi's beliebtes Vollstüm. „Ripac808 Pista dolmánya“ zur Aufführung gelangen. Der Beneficiant, der sich seiner hübschen Stimme und des markigen Vortrags ungarischer Volslieder wegen zahlreicher Freunde und Gönner zu erfreuen hat, verdient in vollem Maße durch­ ein recht volles Haus ausgezeichnet zu werden. * Kellerfeuer. Im alten Bräuhause brach vorgestern Abends­­ ein Kellerfeuer aus. Der dort wohnhafte Wirth B. ging in den Keller, um einem Spiritusfäßchen Spiritus zu entnehmen. Er manipulirte hiebei mit der Kerze und der Spiritus entzündete sich. Der erschronene Wirth wollte durch Umstürzen des Fasses dem Brande Einhalt thun, allein hiedurc­h wurde das Feuer nur größer. Die Flammen erfaßten das im Keller befindliche Holz und als die Feuerwehr herbeieilte, war der Keller mit Flam­­men und Rauch gefüllt. Alle Versuche, in die Kellerräume zu dringen, scheiterten an dem furchtbaren Rauche, in welchem selbst die Dewis'schen Sicherheitslampen erloschen. Man mußte sich darauf beschränken, die Kellerthüren und alle Zugänge mit Lehm zu verkleben, welchen die Herren Hafner Kauts <era und Mihalek bereitwilligst beistellten. So erlosch das Feuer allmählig und gegen 11 Uhr Abends sah man auf dem Platze, den früher ein große Volks­­menge occupirt hatte, nur den Feuerwehrposten, der bis spät in die Nacht bei dem Brandobjecte ausharrte. Der unvorsichtige Wirth hat an Händen und Füßen leichte Brandwunden davongetragen. * Bei Gelegenheit des letzten Schadenfeuers, sowie bei anderen Bränden machten wir die Beobachtung, daß das Publikum sich den Anordnungen der Schulmannschaft nicht so bereitwillig fügt, als dies im Interesse, der bei Feuersbrünsten und Schadenfeuern so nöthigen Ordnung wünschenswerth ist. Wir erinnern daran, daß im Auslande die Schugmann­­schaft, welche bei Feuern eine sehr wichtige Rolle hat, mit Degen versehen ist. 1 Der Masse gegenüber würde die Saugmannschaft­ durc eine solche Adjustirung ein viel achtung gebietenderes Corps werden, während sie heute nur als das fünfte Rad im Wagen angesehen wird. * Der liebenswürdige Straßenstaub, dem man die in Kashhau massenhaft vorkommenden Lungenkrankheiten ver­­dankt, stellt sich als eine der besondern Annehmlichkeiten des Aufenthaltes in unserer Stadt wieder Wir ersuchen im Interesse unserer ein­­gequälten Augen und Lungen um häufige Bespritung der Straßen. Ober soll auch dies der liebe alte Herrgott besorgen ? — Liebhabern der Lotterie wird es interessant sein, zu erfahren, daß­ Herr R. Kormos hier, eine neue, äußerst sinnreiche Zahlencombination gefunden hat, welche die größt­­möglichen Chancen zum Gewinne darbietet. Daß das Werk glücklich combinirt ist, beweist schon der Umstand, daß das Ganze blos 12.180 Reihen zu 3 Nummern enthält, welche in 1015 Serien eingetheilt sind, wodurch, wie sich der Ver­­fasser ausdrückte, durch­ glücliche Verheirathung und Verschwä­­gerung alle 90 Zahlen erschöpft sind, während die 90 Zahlen des Lotto in ihren sämmtlichen Combinationen die Anzahl von 117.480 Reihen ergeben. Trotz dieser bedeutenden Reduction ist die Zusammenstellung der Nummern dennoch eine so glück­­liche, daß in unserer Gegenwart angestellte Ziehungsproben auf das Beste gelangen. — Demnächst — schon diese „Woche — soll das Ganze, in einzelne Serien in 12 Reihen­­ eingetheilt, nebst Erklärung in kleinen Taschenformat unter dem Titel „Fortuna“ erscheinen und jedem Freunde des Lotto in An­­betracht der Resultate, welche es schon bisher erzielt, wie seines mäßigen Preises wegen — jede Serie kostet nur 1 fl. in loco, ‚mit recommandirter Post 1 fl. 25 kr., jede weitere Verpflichtung — zugänglig und willkommen sei. Der Verfasser ist gern erbötig, Lottofreunden Einsichtsnahme und Ueberzeugung zu gewähren. — Die Kaschauer Sparcassa gibt bekannt, daß alle in der Beilage der heutigen Nr. unseres Blattes mit Angabe der Nummern bezeichneten Pfänder an Gold, Silber, Juwelen und Uhren, weil­ solche auf den bestimmten Termin nicht eine gelöst worden sind, am 2. Mai l. J. und von darauf folgenden Tagen um 9 Uhr Vormittags im Locale der Sparcassa mittelst öffentlicher Licitation dem Meistbietenden hintangegeben werden. Diesem zu Folge werden die Eigenthümer besagter Vorschüsse aufgefordert, bis zum festgesezten Termine ihre Vorschüsse auszulösen. Alle Pfänder auf Staatspapiere, Lose und andere dem Curse unterliegende Wertheffekten werden ebenfalls, wenn deren Cursdifferenz nicht gedeckt wurde, cursmäßig ver­­kauft. — Auch werden alle jene Werthpapiere, die gegen­­wärtig keinem Curse unterliegen, am oben angefegten Tage licitando verkauft. — Es werden abermals Klagen laut, daß in man­­chen Fleiscbänken die Kunden in Bezug auf das Gewicht über­­vortheilt werden. So klagt uns jemand, der für seine kleine Haushaltung täglich 1*/2 Kilo Fleisch holen läßt, daß er schon seit längerer Zeit constant nur 11/4 Kilo erhält, daß aber die­­sem Uebel nicht abzuhelfen sei, weil am frühen Morgen, um welche Zeit die Hauptconsumtion stattfindet, jede Controle un­­möglich sei. Allerdings ist der Beweis schwer herzustellen, wenn sich der das Fleisch holende Dienstbote aus der Fleisc­hbank bereits entfernt hat, da er ja den Abgang auch um irgend jemand Andern verschenkt oder verkauft haben kann; allein die Behörde hat hier nicht allein das Recht, sondern geradezu die Pflicht, das consumirende Publikum vor Uebervertheilung zu schützen. Das Fleisch wurde ohnehin vor Kurzem abermals um 2 Kreuzer per Kilo erhöht, der Consument ist also im vollen Rechte,­­wenn er für sein gutes Geld auch gute Waare und richtiges Gewicht fordert. Der löbl. Stadthauptmannschaft wird die oberwähnte Thatsache gewiß Anlaß geben, die betreffenden Organe anzuweisen, den Fleischbänken öfters unvermuthete Be­­suche abzustatten, was jene, die nach Vollgewicht verkaufen, in keiner Weise gen­­en, jenen aber, die selbst bei der geringsten Menge etwas „ersparen“ wollen, äußerst unangenehm werden dürfte. — Buchbinder und Poet. Der aus Kaschan ge­bürtige, gegenwärtig in Budapest conditionirende, 2-jährige Buchbindergeselle E. N. beschäftigte sich nicht blos mit­ dem Einbinden von Büchern, sondern las au sehr eifrig in den­selben und fühlte sich sogar durch sie zu schriftstellerischen Ver­­suchen angeregt, mit welchen er seine Mußestunden ausfüllte. Mit Vorliebe cultivirte er das Gebiet der Bühnendichtung und hat auch bereits ein von ihm­ verfaßtes Stück der Direction des Volkstheaters eingereicht. Wie es scheint, hat­ jedoch die dichterische Exaltation zerrüttend auf sein Gehirn “eingewirkt, denn am 4. b. M. Morgens entfernte er sich aus der­­ert statt mit Zur Sclaffung dreier Briefchen, in welchen er­ den Bort­satz ausspricht, für sein zerrissenes Gemüth auf dem Fühlen Grunde der Donau Heilung zu finden. Man­ hofft zwar nor, daß der junge Mann sich eines Andern besonnen haben wird, doch­ war er bis jetzt in seine Wohnung im Pariser Hause noch nicht zurücgekehrt. Hieran­­ anschließend sei bemerkt, daß wir selbst Gelegenheit hatten, uns zu überzeugen, wie in dem erwähnten Geschäftszweige bei einzelnen Individuen das Lesen verschiedener Werke eine mehr oder minder merkbare Be r­­bildung des Geistes bewirkte, oder sonst eine fixe Idee in Bezug auf die eigene Infallibilität, die man dem Papste bestreitet, hervorgebracht hat, in unseren Zeiten. selb“ "cation. „besitzes­­ , Aus Heimat und Fremde. — Todesfall, Die Gemahlin des Obergespans des Oedenburger Comitats, Fürstin Paul Eßterházy, geborene Gräfin Trautmanns­dorff, ist am 2. b. M. in Deld­e­burg im 29. Lebensjahre an einem Herzkrampf gestorben. — In die Advocaten­liste aufgenommen wurden seitens der Miskolczer Advocatenkammer der Rosenauer Advocat Karl Fodor; — gestrichen wurde der Miskolczer Advocat Wilhelm Wo­lny, wegen Aufgebung der Advocatur. V. Acht Pferde ersiit. In der Ortschaft Gön­cz- R­ußka (Abaujer Com.) sind der dort garnisonirenden Husaren- Abtheilung in der Nacht vom 1. auf den 2. d. M. 8 Pferde in dem Stall, in welchem dieselben einquartirt waren, erstich. Die Veranlassung zu diesem Unglückk soll der Umstand ge­­geben haben, daß die mit Petroleum gefüllte und im Stalle brennende Nachtlampe aus irgend­welcher Ursache explodirte. Der brennende Inhalt derselben ergoß sich auf das­ unter den Pferden gestreute Stroh und setze dasselbe in Flammen, welche rasch um sich griffen und Alles, was in dem inneren Raume des Stalles leicht verbrennbar war, überhaupt das Strohwerk, in einem Nu verzehrten. Die armen Thiere fanden daher, da eine hinreichende Hülfe nicht augenblicklich vorhanden war, theils durch Verbrennen, theils durch Ersitzung den qualvollen Tod. Die Pferde sind so­ abgefengt, daß nicht ein­­mal ihre Häute verwerthet werden konnten. Der dadurch ent­­standene Schaven soll sich beinahe, auf 2009, Gulden belaufen. Ein weiterer Feuerschaden ist nicht entstanden; selbst der­ ver­­hängnißvolle Stall ist von Außen nicht verbrannt.­­“

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