Kaschauer Zeitung, April-Juni 1876 (Jahrgang 38, nr. 39-75)

1876-04-27 / nr. 49

| Va Ei 8 "er N­ ER ER ee ; - Lokal-Nachrichtet. * Ueber die hochinteressante Monatssizung des hiesigen Lculstuhles vom 24. April l. J. referiren wir in unserer nächsten Nummer ausführlich. * Die Besitzer von Hunden werden darauf aufmerk­­sam gemacht, daß von Seite der Polizeibehörde als Präclusiv­­termin für die Erwerbung der Hundemarken der legte April d. 9. festgelegt ist. Diejenigen Hundebesitzer, die bis zum genannten Tage die Erwerbung von Hundemarken verabsäumen, setzen sich der Gefahr aus, im Sinne der betreffenden Statuten mit einer Ordnungsstrafe von 5— 50 fl. bestraft zu werden. — Die Facade des städtischen Gebäudes „zum golde­­nen Stern” — wo sich gegenwärtig in der ersten Etage die Localitäten des oberungarischen Museums befinden — bekommt endlich ein schönes und imposantes Aussehen, indem das Aeußere nach dem Entwurf des Professor und Architekten Herrn Victor Myskovsky mit der imitirten italienischen Sgraffito-Ornamen­­tation stylvoll verziert wird. Diese Verzierungsart der Fagaden ist im Auslande, besonders in Italien und Deutscland schon seit lange­m­ Anwendung. Auch in Budapest sieht man schon hier und da solche Decorationen, bei uns in Kaschau ist dies aber der erste Fall. Bei der schönen Fagade wird sich aber das alte, zer­­fallende Thor sehr schlecht und unschön ausnehmen; wir hoffen aber, daß die Stadtgemeinde, das Streben und Bemühen des Museumvereines anerkennend, diesem mißlichen Umstande in Bälde abhelfen werde. Wir würden, um das Thor mit der im Style gehaltenen Außenseite in Einklang zu bringen, eine durch gothische Eisenbänder gehaltene Holzbohlenthüre empfehlen, welche sicher auch nicht viel kosten würde. Maler Die Ausführung der Decorationen gereiht dem bewährten Herrn M. Horovig zur Ehre. Da die feierliche Eröffnung des Museums für das Publi­­kum am Pfingstmontage stattfinden wird, so geht auch die in­­nere Arbeit, das systematische Ordnen und Aufstellen der Kunst­­gegenstände rasch vorwärts. Das zweite Jahrbuch des Museumvereines wird eben gedruckt. In diesem Buche wird unter Anderem auch eine specielle Beschreibung der Gegenstände der Alterthums- Abtheilung — von Prof. Myskovsky verfaßt — erscheinen, was für die Besucher des Museums sehr erwünscht sein dürfte. Es ist nicht zu verläugnen, daß durc dieses neue In­­stitut der Besuch unserer Stadt an für Fremde ein größeres Interesse haben wird. — Populäre Vorträge. Herr Professor Va­d­a­ß wird, seine so interessanten Vorlesungen im „Verein junger Kaufleute“ Sonntag den 30. b. Nachmittags 3 Uhr fortsezen, worauf wir alle sich hiefür Interessirenden aufmerksam machen. Dem regsamen Vereine, welcher in jeder Hinsicht sich bemüht, den Mitgliedern geistige Genüsse zu bieten, ist aug vom Herrn Director R. Maurig wie auch vom Herrn Prof. Dr. Klekner das Versprechen gegeben worden, in Bälde Vorlesungen zu halten. Gästen wird der Zutritt seitens des Vereins auf das Bereitwilligste gestattet. * Das diesjährige erste Bestschießen findet laut Beschluß des Ausschusses ddto. 25. d. M. Sonntag den 7. Mai statt. Das Scießen beginnt, bei dem Umstande, als durch die Herren Ausstoßmitglieder namhafte Prämien freiwillig gespen­­det werden, um 8 Uhr Morgens, und haben sich die sämmtlichen Schützen unmittelbar in der Spießhalle zu versammeln. Auf den Standscheiben A. und B. beträgt das Legegeld für einen Schuß 2 kr. Auf der Industrieschreibe für die 1. Devise 30 kr., für die nachfolgenden Devisen je 5 kr. per Stüd. Mehr als eine Prämie kann weder auf der Stand­­tod auf der Industriescheibe gewonnen werden, doch hat jeder Rohre­schütz das Net, bei beiden Scheiben auf je eine Prämie zu concurriren. Hebgeld wird keines erfolgt. Weniger als eine Karte über 50 Schuß kann nicht gelöst werden. Die gefeuerten Schüffe sind für die Folge giftig, allenfalls nicht ab­ Mittags */, 1 Uhr findet ein kameradsc­haftliches Diner in der Schügenhalfe, bei günstiger Witterung im Garten statt. * Wir bitten die berittenen Herren Officiere der verschiedenen Waffengattungen freundlichst unsere Glacisalleen nicht mit Pferden betreten zu wollen. Einerseits ist es jammerschade, wenn unsere schöne Allee ruinirt wird, andrerseits liegt es nicht im Interesse der per­­sönlichen Sicherheit der in den Alleen spielenden Kinder und Ammen, wenn dort herumgeritten wird. Wir sind überzeugt, bag dieser freundschaftliche Appell an die Liebenswürdigkeit.“ der Herren Officiere seine Wirkung nicht verfehlen wird. * „A kassai kot bakter" oder: „kisertet az elmult farsang idej&bem“ betitelt sich ein sehr unterhaltendes Lustspiel, welches Heute Abend im hiesigen Theater zum­­ Vortheile unseres braven Regisseurs und Schauspielers Gabriel Beedy in Scene geht. Wir machen auf diese Beneficevorstellung bestens auf­­merksam. Beedy verdient für seine Leistungen in beiden Eigen­­schaften gewiß die wärmste Anerkennung. Die Anerkennung offenbart sich aber in dieser geldlosen, traurigen Zeit am Besten in dem massenhaften Besuz der Beneficevorstellung. Vergessen wir nicht der vielen angenehmen Stunden die uns Herr Beedy im Laufe der Saison verschaffte. Besonders interessant wird die Vorstellung dadurch, daß­­ die Zwischenpausen mit hübschen Gesangspielen ausgefüllt werden. Fräulein Etelka Roth singt das Lied Mirza's aus der Oper "Lalla Roukh". Hierauf folgt das Duett aus „Fi­­garo's Hochzeit“, vorgetragen von den Damen Etelka und Amalie Roth. Dann „Große Cavatine“ aus der Oper „Nabuco do zor“, mit Chorbegleitung, vorgetragen von Herrn Bokor. wo Scließlich wird Frau Geröfi einige ungarische Volks­­lieder singen. — Ein Gewitter mit Hagelschlag zog gestern 5 Uhr Nachmittags, von südwestlicher Richtung kommend, über unsere Stadt hin; eine Viertelstunde andauernd, fiel der Hagel in der Größe kleiner Haselnüsse so dicht, daß die Straßen und Höfe einige Minuten lang einen ganz winterlichen Anblic boten. Wie schnell das Gewitter gekommen war, so sonell verzog es si auch, doch wurde dadurch die Luft, welche früher eine Temperatur von mehr als 20 Grad Wärme hatte, auf + 11 ° R. abgeführt. * Unser brave Mitbürger, der Bädermeister Andreas Grega, der sich der Armen stets mildthätig annimmt, hat der Stadthauptmannschaft 50 Stü> Brod behufs Vertheilung an die Armen übergeben. * Die Zöglinge der hiesigen Cadettenschule stellen alle drei Tage der Stadthauptmannschaft 80--100 Commisbrode zur Vertheilung unter die Armen zur Verfügung.­weise. Dank den braven jungen Leuten für diese edle Handlung.­­. Der Herr Stadtrepräsentant B., ein mit irdi­­schen Gütern ziemlich reich bedachter Mann, hat ein Haus, dessen eine Seite auf die Zeughausgasse geht. Dieser Theil des Hauses ist seit den fünfziger Jahren unausgebaut und zeigt mit wahrhaft dorfmäßiger Urwüchig­­keit seine unbemalterte Außenseite. Herr. B. wurde schon zu wiederholten Malen angewiesen diesen Theil seines Hauses, welcher wahrhaft polizeiwidrig aus­­sieht, repariren zu lassen. Umsonst. So ein Stadtrepräsentant ist eine sacrosancte Person, die es — Gott sei Dank — nicht nöthig hat, sich herde zu kümmern, um „dumme“ Befehle einer „obscuren“ Bes Wir Hausherren-Repräsentanten machen, was wir wollen. Damit Basta ! * In der Canal-, Rosen-, Sander: und Nelken­­gasse sind noch immer mehrere Hausgründe, die mit Bretter­planken umgeben sind. Da diese Brettereinfriedungen im Sinne der Bauordnung verpönt sind, so möchten wir höflichst um die Beseitigung der­­selben gebeten haben. — Gefährliche Mauer. Im Hofe des Hauses Nr. 7 in der Taubengasse befindet sich schon seit mehreren Jahren eine schadhafte Mauer, deren Abtragung oder min­­destens Ausbesserung schon wiederholt vergeblich betrieben wurde. Diese Mauer ist gegenwärtig in einem so baufälligen Zustande, daß sie in den Nachbarhof förmlich hineinhängt und jeden Augenblick einstürzen kann. Wir sind überzeugt, daß die löbl. Baucommission sofort das Geeignete verfügen wird, um das erwähnte gefährliche Object zu entfernen und ein möglicher­­weise durch den Einsturz herbeizuführendes Unglüc zu verhüten. Allein selbst damit wird man sich sputen müssen, denn die Mauer ist in dem Grade baufällig, daß sie bis zu der Zeit, als diese Zeilen zum Druc gelangen, vielleicht schon eingestürzt ist. * In den Kellerräumen des Eisenmaier'schen Hauses befindet sich die Soda-Erzeugungsstätte des Hrn. Fränkel. Letzten Sonntag zerschlug einer der Arbeiter einen großen mit Schwefelsäure gefüllten Krug, so daß die ganze Masse der ätzenden Flüssigkeit sich im Kellerraume ergoß. Der erschie>te Arbeiter gewann mit einem jeden Sprunge die Kellerstiege und rettete sich ins Freie. Herr Fränfel aber zögerte so lange, bis die den Keller­raum erfüllende Kohlensäure ihn beinahe bewußtlos gemacht hatte. Mit dem letzten Kraftaufwande schleppte er sich zu dem im Keller befindlichen Wasserfasse und tauchte seinen Kopf voll­­kommen hinein.­­ Etwas gestärkt durch die kalte Flüssigkeit, drang er bis zu der auf die Gasse führenden Kellerthüre und pochte heftig an derselben. Die auf das Feuersignal herbeigekommene Feuerwehr schlug endlich die Thüre ein und rettete den armen Mann, dessen Besinnung aufs Neue zu s<winden begann. * Ein Attentat in der Einbildung, Mitternacht. Ein bewaffneter Wintherich. Hinterlistiger Ueberfall. Kurze Gegenwehr. Ein Messerstich ins Genid. Hu! Hu! Hinten scheint gespenstig der Mond. Unsere Collegin ist wieder einmal jemandem aufgesessen. Das ganze Attentat beschränkt sich auf eine Rauferei zwischen Franz Crabiner, einem 12jährigen und 9. Klein, einem 14jährigen Jungen, welche damit endete, daß der miß­­handelte Orabiner dem feindlichen Knaben mit seinem Taschen­­messer einen unbedeutenden Stich in den Rücken verseßte. Auch trug sich die G­eschirte nicht um Mitternacht, son­­dern am hellen Tage zu. * Eine herzlose Mutter. Die Schaffnerin der oberen Mühle sah vergangenen Sonntag ein unbekanntes Mädchen, welches der dienenden Classe anzugehören schien, über den Hof der Mühle gehen. Kurze Zeit darauf vernahm die Frau das Wimmern und Schreien eines kleinen Kindes. Als sie auf den Hof eilte, fand sie auf der neben dem Mühlgraben stehenden Pritsche ein reizendes kleines Kind von etwa 7­­ 8 Monaten, in ein rothüberzogenes Federkissen ein­­wie wir erfahren, m ne nn — m men nn nun nn Lu mn nn nune num men nn mne um um _ nummer 20 > Senilleton. Jean Barth. Skizzen aus dem Leben eines Seehelden. (Schluß.) Diese und gar manche andere Handlung machte den Namen Jean Barths um so bekannter am Hofe zu Versailles, als sich von seinen sämmtlichen hochadeligen Kameraden sehr wenig In­­­­teressantes erzählen ließ, es müßte denn als Merkwürdigkeit angesehen werden, daß sie überall, wo sie sich zeigten, von den „Engländern regelmäßig geschlagen wurden, so daß der Kaper Barth, wie sie ihn nannten, si stets fern von ihrer noblen Gesellschaft hielt. Da machte das Abzahlen der von ihm aufs gebrachten Prisen es nothwendig, daß er selbst am Hofe err­scheine, sintemal eine so bedeutende Geldsumme in den gut ver­­walteten Cassen des Reiches nicht gerade­­ zur Hand war. Die anderen Herren der Flotte waren artig genug, den Ma­­­rineminister in keine solche Verlegenheit zu bringen. So ward denn beschlossen, den Seebären in die bezaubernde Nähe des Königs selbst zu bringen und ihn der Gnade des königlichen Dienstes theilhaftig zu machen. Wenn er dann auch nach wie vor Prisen machte, so b­at er damit nur seine Pflicht, die mit seinem Gehalte hinlänglich bezahlt war, die aber nicht Stür für Stür ihm besonders honorirt werden mußten. Die Frivo­­lität des französischen Hofes freute sich sogar auf den Embar­­ras und die betises, mit denen der „rohe Kerl“ ergößen würde, und auch die Geistlichkeit, die schon nach Kräften säete, was sie hundert Jahre später ernten sollte, fand sich 1696 gar zahlreich zu einem solchen Spektakel ein. Und endlich erst oll­eg­ ,il est arrive!“ von einem Ende aber guten Stadt Paris bis zum andern. Auch der Tag der Audienz ward festgelegt und bekannt gemacht; da war der weite, prächtige Saal dem Andrange der von Gold, Orden und Geschmeide streßenden haute volée beinahe zu enge, bis der Hussier den erwarteten Namen nannte und der Marine­­minister, Mr. de Bontchartrain, einen muskelstarken, einfach, doch anständig gekleideten Mann einführte, der kalt und ruhig um sich blickte. „I n'est pas en drap der comme Mr. Tomp“, flüster­­ten die Damen so laut, daß es der Betheiligte hören mußte. „Willkommen an meinem Hofe, Herr Capitän Barth“, begann Ludwig XIV. mit gewinnender Huld. Der Angeredete sah den König, dann den Marineminister fragend an. „Eure Majestät irren“, sprach er mit sonorer­­ haben“. Stimme. „ich bin nigt Capitän, da und zeigte mit diesen Worten auf Mr. ich nicht von Adel bin", de Pont<artrain. „Io irre mich nicht", entgegnete der König. „Jeder ist das, als was ich ihn anrede“. „Sa so, nun ich danke !“ sagte Barth, sich verneigend. „Empfanget von meiner Huld den Orden des heil, Lud­­wig für treu geleistete Dienste". Ein Kammerherr präsentirte dem neuen Capitän das Ludwigskreuz, welches er sammt dem Adelsdiplom auf wenig ceremoniöse Weise annahm. „I< betraue Euch mit dem Commando meiner Flotte im Canale!" „Das ist wahrhaftig die höchste Zeit, Sire !" „Da ich einen Frieden zu schließen gedenke, so will ich, daß der Krieg auf eine Weise geführt werde, die eine Ver­­fühnung anbahnt“. Barth schüttelte die dichten, langen Logen. „Dazu“, rief er, „kann Eure Majestät mich nicht brauchen. Soll ich den Engländern den Pelz waschen, so muß ich sie auch naß machen dürfen“. Der alternde König mochte nur die Kraft in sich fühlen, die Unterredung auf seine stolze Weise diesem Manne gegen­­über fortzusezen und doch konnte entbehren. „Mein Minister“, brach er den UnerschroFenen nicht er ab, „hat die Weisung, Euch in Allem, was irgend angeht, gefällig zu sein. An ihn wendet Euch :" „Besonders möchte ich die Geldsache geordnet wissen !" rief Barth mit starker Stimme, doch der König hatte sich fhn umgewandt und zog sich zurück. Barth schien nicht über Lust zu haben, die Sache sogleich abzumachen und wandte sich zu seinem Nebenmann, der ihm indeß bedeutete, daß morgen hoffentlich auch noch ein Tag sei und eine auserlesene Gesellschaft, zu welcher er nun auch einmal gehöre, mit ihm frühstücken werde“. „I< danke“, entgegnete der Seemann troden, „ich trinke nicht gern mit allerlei unbekannten Leuten“. Das Ludwigskreuz, welches er bisher in der Hand ges­tosst hatte, knüpfte er nach diesen Worten an seinen Tabakb­­eufel. „Wollen Sie den Orden nicht ins Knopfloch der linken Brust heften, wie es sich gehört ?" fragte ihn der Minister, ihm sein sonderbares Vorgehen in sanftester Form verweisend. „Nein“, meinte Barth, „ich glaube, das Ding da gar von Gold und könnte mir am Ende gestohlen werden. S< ist habe da ein paar Gesichter gesehen, die mir gar nicht gefallen Die größte Menge verlief sich indes, da es den Anschein hatte, als wäre sein Scandal mehr zu erwarten. Ein engerer, aber desto dichterer Kreis umgab in der Entfernung von etwa drei Schritten Barth und den Minister, der sich alle Mühe gab, den Seemann corbial und behaglich zu stimmen. Wenn jeder Sorte ward servirt und eine Collation, die zugleich see­­männisch und königlich sein sollte, ward aufgetragen, do< Barth ward sichtlich mißlauniger. „Ic mag nicht trinken, wenn ich nicht rauchen kann !“ murrte er. „Seine Majestät hat von dieser liebenswürdigen Passion vernommen“, versicherte der Minister, „und er hat gestattet, daß sie Euch erlaubt sei, Herr Capitän”, versicherte der Ober­­hofmeister wichtig, „wie des Herrn Ministers Excellenz bestäti­­gen wird“. „Ja“, sagte hierauf Barth gedehnt, „zwischen dem Herrn da und mir handelt es sich um mehr, als um eine Pfeife Tabak. So wohlfeil lasse ich nicht mit mir markten". „Ihr Schiff liegt immer noch in den Dünen ?" fragte Mr. de Pontchartrain , „wissen Sie, daß die Engländer die Frechheit gehabt haben, Calais zu bombardiren ?" „Das geschah in Folge der milden Kriegsführung, die Seine Majestät mir empfahl, und deren Maxime Bouffers, de Lorge, Melak u. s. w. am Rheine schon befolgen. Schaffen Sie mir, Herr Minister, mein Geld, und der Unfug vor Calais soll bald aufhören“. „Mein Gott, Sie sprechen von nichts, als von Geld und wieder Geld, troß der höchsten Gnade des Königs, meines und Ihres Herrn. Sie drohen den Engländern und ich möchte wissen, wie Sie nur herauskommen wollen aus Ihren Sanddünen". „Das will ich Ihnen gleich zeigen“, erwiderte Barth, indem er mit dem Kopfe leicht nichte. Er warf den Federhut auf den Kopf, rief er mit seiner dröhnenden Schlackstimme : „Plat da!“ und stürmte auf den dichtesten Haufen der ihn umgebenden Höflingen los, die rechts und links wie Kegel um­purzelten. An der Thür wandte er sich noch einmal um: „Meinen Bären habe ich in ehrlichem Gefechte erworben; soll er aber ein königlich­es Schiff werden, so bezahlt mir die Prisen, die ich auf ihm für die Krone machte, sonst, meiner Treue, gehe ich mit sammt ihm zu den John Bulls, die übrigens der Teufel holen möge. Euer kreuzen da, das an meinem Tabaks­­beutel baumelt, könnt ihr wieder zurück haben, wenn ihr wollt“. Dieser Auftritt kam im Spätherbst 1696 vor und schon im Frühling des folgenden Jahres ward der Frieden von Ryswik geschlossen. meme mahl geza 0 ;

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