Kaschauer Zeitung, Juli-September 1895 (Jahrgang 57, nr. 76-114)

1895-07-02 / nr. 76

La BESTE ET a ze Siebenundfünfzi­gster J­ahrgang 1895. ce EG fin auer 2 ak KASSA-EPERJESI ERTESITO. PRÄNUMERATIONSPREIS DER „KASCHAUER ZEITUNG“ ganzjährig fl. .5.—, halbjähr. A.­2.50, vierteljähr. fl. 1.25 für Kaschau: Mit Postversendung: ganz­. fl. 6.60, = A. 3.30, A. Bei Inseraten wird die sechsmal gespaltene Petitzeile, oder deren Baum mit 5 kr. berechnet, — Inseratenstemna! 30 kr. für ede Anzeige. in ESZ . Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag | PRÄNUMERATIONSPREIS DER „KASCHAUER ZEITUNG“ und Samstag. Für Kaschau: ganzjährig fl. 5.—, halbjähr, fl. 2.50, vierteljähr. fl. 1.25 A. 1.65 a ee Mit Postversendung: ganz]. fl. 660, „ 1.3.30, 5 A. 1.65 dacti d E­diti -B­u­mm — R rar­re HEHE Ne. 64. A Beiinserate­n, welche grösseren Baum einnehmen und öfter eingeschalten s­­­ie werden, wird ein entsprechender Nachlass gewährt. Kaschau, Dienstag 2. Juli. Z­eitung. 1 Neueste Nachrichten. Deutschland. Man erfährt aus Berlin offiziös, es sei nicht ausge­­schlossen, daß deutsce Kriegsschiffe den Kieler Bezu­g des französischen Geschwaders in einem franz­ö­­­sischen Hafen erwidern werden. Großbritannien. Das Oberhaus nahm die Bill betreffend den freiwil­­ligen Militärdienst in allen Lesungen an. Die Radikalen beschlossen, nächste Woche einen Miß­­trauensantrag gegen das neue Kabinet einzubringen. In pac­­lamentaristen Kreisen herrscht deshalb große Aufregung, um­­so mehr als Balfour in seiner Wahlrede in Mangester er­klärte, die neue Regierung werde zurücktreten, wenn die Oppo­­sition Schwierigkeiten mache. Türkei. Gerüchtweise verlautet, es habe wieder ein Groß­­vezierwesel stattgefunden. Die mazedonische Frage drohe weit ernstere Verwirrungen anzunehmen, als die armenische. Allgemein werde die Nothwendigkeit betont, im Herbste einen internationalen Kongreß zur Lösung beider Fragen abzuhalten. Serbien. Die fortschrittliche Parteileitung lehnte die angebotene Kabinetsbildung ab. Sie wird die Konversionsgehege unbefan­­gen beurtheilen, und wenn sie dieselben als näglich befindet, werden die fortschrittlichen Skupstina-Abgeordneten diese G­­­röße annehmen. Bulgarien. Die Deputation, welche mit Erlaubnis 0­8 Czaren einen Kranz auf das Grabmal Kaiser Alexander­s III. nieder­­legen wird, ist am 27. von Sophia über Wien nach Peters­­burg abgereist. Dieselbe wurde früher vom Fürsten Ferdinand in Au­­dienz empfangen. Der Führer der Deputation, der Metropo­­lit Clement von Tirnowo, begrüßte den Fürsten mit einer patriotischen Ansprache, welche derselbe mit einer längeren politischen Rede beantwortete. Man glaubt damit die Aussöhnung mit dem Grafen „angebahnt. | | Lokal-Nachrichten. — Ihre Majestät unsere allgeliebte Königin is­t am Sonntag Abend von Wien abgereist, kam über Preß­­burg und Lill em­ Montag um 7 Uhr 15 M. Früh in Boprad an, wo sie im Hotel EC­h­u­n beim Bahnhof das Dejeuner einnahm, nach welchem sie nach Tátrafüred fuhr, um von dort aus einige Fußpartien zu machen. Mittags wurde in Poprad zurückgegangen, von wo die Weiterreise nach Bartfeld angetreten wurde. Im Bartfelder Stationsgebäude wurde für die Königin ein Wartesaal eingerichtet und ein separater Ausgang her­­gestellt. Von hier gelangt man, mit Berührung der Stadt, nach einer viertelstündigen Wagenfahrt in das Bad. Die Fahrstraße­ wurde vollständig renovirt. Das Bade-Etabliss­­­ment hat in legterer Zeit eine großartige Veränderung durch­­­ gemacht ; es wurden neue Hotels, zahlreiche Privat-Villen aufgeführt, Parks und Promenaden angelegt etc. Das „Hotel Deal“, wo die Königin und ihr Gefolge wohnen werden, ist ein zweistöckiger moderner Bau. Das Hotel „ist,in­ der Mitte, sowohl in den Stouwerken als auch im Parterre, abgetheilt, weil die Königin und ihr Gefolge blos 21 Pisten okkupiren und der übrige Theil des Gebäudes für andere Badegäste vorbehalten ist. Im abgesonderten Trakte wurde ein sepa­­rates Treppenhaus und eine separate Einfahrt gebaut und schmübt. Von den 21 Gemächern wird die Königin persön­­lich bloß drei bewohnen. Der rechtsseitige E>saal im ersten Liede dient als Speisesaal und Salon. =­ Priesterweihe. Am 29. v. M. wurden durch Se. Bild. Gnaden zu Priestern geweiht für die Diözese Kaschau : „Franz Bednarik, Joseph Damu­s, Johann Ha­m­­rát Emerich Harkabuß, Augustin Liptat, Geza Messerscmidt, Franz Rajschly, Conrad Rauch, Martin Sc­hopp, Koloman Szabados und Jordan T­imk 59,--für die Diözese Rosenau : Franz Fekete, „Johann Ko­ritko und Julius Vizdos. “ Primiz. Bei der am 7. stattfindenden Primiz „des ho<hw. Herrn Jordan Timtó wird nicht, wie gemeldet, ‚der hw. Prälat von Japs, sondern der hw. Abt-Pfarrer gi­l. Hedry Manuductor sein ; die Predigt wird Herr Kant Andreas Ko­z­or­a, Pfarrer von Forró abhalten, den Gesang- und Musikchor Herr Josef Kerner dirigiren. Für das distinguirte Publikum werden die ersten Bankreihen­­ und Stühle reservirt sein. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr ; nach demselben Wird der Primiziant die Eltern, Verwandten und die Geist­­lichkeit segnen, dem großen Publikum wird der­ Segen nach der Vesper ertheilt ; nach der V:3p:r hält auf der hw. Hirr Beier eine flavische Predigt. — Das F­estmahl findet um 1 U7c Mittags im Bürgerkasino statt.­­­ Für die Merenger Abgebrannten spendete Herr Karl Szakmáry 10 Kronen, wofür im Namen der Betheilten der beste Dank gesagt wird. Todesfälle. — Am 25. v. M. verschied im Garnisonzspitale zu Wien der Oberstlieutenant des 25. LIRzt3. Herr Attilius Küttel Edler von Zyobrovski nach längerem Leiden im 52. Lebensjahre und fand dessen Bestattung Grabe am Zzantraifriedhofe alldoch statt, am 28. im eigenen . Am 28. verschied hier der k. u. pensionirte Steuer­­einnehmer Herr Arnold Ujjady im 67. Lebensjahre, dem 40. einer glücklichen Ehe mit Frau Emilia geb. Göl­­ner und fand dessen Bestattung am Zentralfriedhofe am 30. v­­. unter großer Theilnahme statt. — Am 29. v. verschied hier der im Sparkassagebäude etablirt gewesene Friseur und Raseur Herr Andreas H­r- 33959 im 53. Lebensjahre und fand dessen Bestattung gestern unter großer Personalien. Theilnahme am Zentralfriedhofe statt. — Fräulein Helene von Hartenthal hat am 23. d. M. in Budapest am dortigen Conservatorium die Prüfung in der höchsten Ausbildung des Klavierspieles und der Harmonielehre v­or­z­üglich abgelegt. Man spendete ihr von Seite der Prüfungs-Commission reichen Beifall wegen ihrer ausg­erichneten Technik, vorzüglichen Anschlags und korrekten Vomb­latzspielens, so wie auch wegen der vor­­züglich ausgearbeiteten sewierigen schriftlichen Aufgaben in der Harmonielehre. Ebenso bewunderte man Talent und ihren an den Tag gelegten Fleiß ihr vorzügliches ihe in musikaliscer Hinsicht eine jöne Zukunft, und prüfezeite Herr Oderingenieur Karl Bayer befindet sich, wie uns einige hiesige Herren, die ihn in der Unterbrühl be­­suchten, mittheilten, am Wege der vollkommenste Besserung versprechenden Reconvalescenz und hofft man denselben recht bald hier wieder begrüßen zu können. — Die Herren Leopold S­­w­arz, Nandor Szi­­lágyi und Jakob Stern, Lehrer an der hies. törael. Gemeindeschule sind zum Congreß des israel. Landesscul­­vereins nach Budapest gereist. Die Munifizenz der tsrael. Cultusgemeinde, welche die Reisekosten votirte, ermöglichte deren Theilnahme an der Versammlung aller nngarländischen israel. Lehrer und ist dieselbe als nachahmenswerthes Bei­­spiel für andere Calte verdientermaßen lobend anzuerkennen. — Herr Karl Kinsky ist gestern nach Berlin ab­­gereist, um der Generalversammlung der Akademie der Tanz­­kunst als Delegirter Ungarns beizuwohnen. Beamtenwahl. — Zum Waisentahlvicenotär beim Abauj-Tornaer Comitat wurde Gaspar von P­o <­y einwillig in der Ge­­neralversammlung vom 27. v. M. gewählt. Im Säroderfomitate wurden zum Stuhlrichter in Bartfeld Os­kar P € < und zum Stuhl­­richter in Tapolya Sa Salomon jun., ferner zum Waisenstuhlnotär Georg Matya5ovsky, zum II. Vicenotär Edmund Sztankay und zum Controllor Lud­­wig Melioriß gewählt. — In Eperjes wurden zum städt. Kassakon­­­trollor Gabriel Richarcs3ik, zum städt. Alex. Kriebel, zum städt. Archivar Josef Waisenacurator Hoffman und zum städt. Anwalt Julius K­l­e­in­e­r gewählt. — Zur Milleniumsfeier hat das Comitat be­­sclossen — ein Banderium in den Festzug nach Budapest zu entsenden. — Der Preßprozesß gegen den Redact­ ur bó „Sárosmegyei Közlöny", dem es als Verbrechen angerechnet wird, daß er in seinem Blatte vom 30. Juni vor. Jahres im Artikel „Epilogus“ die Kirchenpolitik berührte, wird am 5. Juli beim Ep­rieser Gerichtshof zur Schlußverhandlung gelangen. Den vom Staatsanwalt exoiko Angeklagten wird der Lorenz H­e­nr­y vertheidigen. Bändernachrichten. — Ujträtrafüred (Neuschmeks) zählte laut Curliste Nr. 2 am 24. Juni 295 Besucher, darunter 74 Tagesgäste. Von Kasc­hau fanden wir in derselben Herrn k. Finanzsekretär Ludwig Török. — Bad Ranfk-Herlang soll demnächst wieder gründ­­li restaurirt und sollen dort viele Adaptirungen vorge­­nommen werden, wegen deren Durc­hführung die Baufirma K­or­acs­ek und Wirth vom Ministerium betraut wurde. Kaschauer Advokat und Reichstagsabgeordnete Herr = — Als große Errungenschaft Darf bezeichnet werden, daß allen Anzeichen zu Folge das Aerar mit der Herab­­legung der Logirpreise den Weg der heilsamen Reformen betritt, welche Rank zu heben berufen sind. Sollte die Bahnverbindung Rußka=-Rank und Rank-- 60óvár— Eperjes nicht wieder an die Tagesordnung gefegt zu werden verdienen ? — Pistyan. Unser Cucort mit seinen weit und breit bekannten Heilquellen, welches von Jahr zu Jahr einen größeren Aufschwung nimmt, hatte am­ 25. und 26. Juni das Vergnügen, das b­rühmte Kosc­hat-Q­uintett der k.k. Hofe­oper in Wien, im seinem prachtvollen Carsalon begrüßen zu können. Unter Meister Koschal's persönliger Leitung fanden die Produktionen dieses Q­uintettes von Seite des äußerst zahlreich versammelten, aus der Ccemz der Cucgäste und der hier ansäßigen, wie aus der Umgebung zu diesem seltenen Kunstgenusse herbeigeeilten hohen Aristoccaten bestehenden Zuhörerschaft, die begeistertste und ungetheiltest? Anerkennung. Neben Meister Kojdat entzückte Frl. Bilmi v. Thane, eine prachtvolle Erscheinung, doch ihre glodendell, sympathische Stimme und duch den reizenden Vortrag einiger Lieder deö gleigen Frl. Ottilie Maffaney. Die Herren Wilhelm Platt­­ und Clem­as Fowler erh bin duch ihre gediegenen Leistun­gen und den herelihen Klang ihrer Stimmen das Kos<at- Quintett auf eine derart­ünstlerische Höhe, daß dasselbe wohl einzig in seiner Art dasteht. Das Publikum verlangte Zur­gabe auf Zugabe und wurde nicht müde, in immer neue frenetisce Applausfallen auszubrechen. Wir danken der Theaterdirektion Egelseer-Leopold, daß sie uns einen decadtigen Kunstgenuß verschaffte und rufen Meister Koshat sammt seiner Künstlershaar ein frohes, aus ganzem Herzen kom­­mendes „Auf baldiges Wiedersehen !“ zu. — Mittelschul-Profesß­oren-Congreß. Diejenigen Herren, welche zum morgen beginnenden Kongreß über Bu­­dapest hieher kommen, treffen heute um mit dem Budapester Eilzüge hier­ ein: 8 Uhr 15 Min. Abends zu­­ gjren der Gäste wird morgen 1 Uhr Mittags im Prunksaale des Grand Hotel Shalkház ein Festbankett und am 5. Juli ein gemein­­schaftliches May­ im Czecmelykio3k abgehalten, zu welche Er­­sterem Karten à 2 fl. 50 kc., zu letzterem á 1 fl. 80 kc. in der Oberrealschule, im Kasino, so­wie bei den Herren Franz Mildner und Koczanyi - Bitcz zu erhalten sind. Hoffentlich wird die Intelligenz der Stadt Kaschau dem dieser bedeutungsvollen culturellen Bewegung entgegengebrach­­ten Interesse Ausdruck geben und bei obigen Gelegenheiten nicht fehlen, um nicht hinter anderen Städten zurückzubleiben, die ihren Stolz darein setzen, den Kämpen der Wissenschaft mit au­sgesuchtester Freundlichkeit zu begegnen und deren Gesellschaft zu suchen. — Willkommen­­ ruft der Triumphbogen unseren Gästen zu, die uns heute Abends und im Laufe des Nach­­mittags aus allen Gauen unseres Vaterlandes besuchen kom­­men, um hier einige Tage hindurH über Schuldisziplinen und Reformen zu benut­zen, denen ein gutes Geschic die Erfüllung sichern möge. Auch wir heißen die Herren willkommen, die Kaschau heuer zum Zusammenkunftsorte fi auserlesen, das sie gast­­freundlich empfängt und herzlich begrüßt. Möge es Allen hier recht wohl sein, mögen sie Alle, wo es etwa hapern sollte, den guten Willen für die That nehmen und ein gutes Andenken an Kaschau sich zu bewahren Gelegenheit finden. Der Herr Bürgermeister ersäßt in einem Aufrufe die Einwohner der Stadt, sie mögen zur äußeren Kundgebung der Zuvorkommenheit und Gastfreundschaft, doch Verzierung der Gassen mit Fahnenschmu> etc. beitragen. rufenen Beim Empfange auf dem Bahnhofe wird nebst den bei Comitsmitgliedern auch die Intelligenz der Stadt vertreten sein, welche sich gewiß recht zahlreiß einzufinden nicht versäumen wird. — Lehrreiche Ausstellung.. Gelegentlich des jetzt hier tagenden Professoren-Congresses wird der Professor des Polytechaicums in Budapest, Herr Dr. Adolf Lendl eine interessante Sammlung von naturgeschichtlichen Lehrmitteln im städtischen Rathhaussaale aufstellen, auf welche die Auf­­merksamkeit des Publikums gelenkt wird. Beginn heute Nm. — Érdekes kiállitás. A tanári közgyü­­lés alkalmából Dr. Lendl Adolf műegyetemi ma­­gántanár természetrajzi tanszerekből kiállitást rendez a városháza tanácstermében, a melyre a nagy közönség fi­­gyelmét is felhm­­uk. — Fahnenweihe. Der Marm.-Szigeter bürgerliche Gesangsverein „Polgäri dalkör“ feiert am 18. August das Fest seiner Fahnenweihe und sind hiezu sämmtliche Provinz- Gesangsvereine geladen. — Ein schneidiger Reiter. Erst sehr erfahren wir, daß der am Kaschauer Rennen theilgenommene und vom Distanzritt Wien-Berlin her bekannte Herr Oberlieutenant Graf Bay zu Baja damals in einem Ritt von Budapest hied­erkam, indem er in Folge einer Wette spontan ohne Vorbereitung am 15. Juni Nm. 4 Uhr von dort antritt, in Balassagyarmat, Rimapombat und Tornalja je eine Stunde rastete und mit seiner (s. 3. vom Stahlweißenburger Markte um 220 fl. getauften) Stähr. Stute „Kati“ am 16. Zink Nm. 4 Uhr 45 M. in bester Condition in Kaskau ankam. Er machte damals also 300 Kilometer in 24 Stunden 45­ Mi­­nuten, während er mit demselben Pferde den Weg Wien- Berlin in 82 St. 8 M. machte. = Wir bringen Vorstehendes zum Beweis, wie gutes Reiter--und Pferdematerial wir in Ungarn besigen. —Mothes Kreuz. Soeben erschien der Jahres­­beric­ht­ des Landes&vereins vom Rothen Kreuz über die Thä­­­­tigkeit im vera­nen Jahre. Den ersten Theil des Jahresberichte bildet das gele­­gentlich der Landes­generalversammlung aufgenommene Pros­tocoll, woraus ersichtlich ist, daß die Generalversammlung betreff der in die Centralcassa zu liefernden Quote die Eid „die Treppen und Korridore mit Blumen und Draperien ge-

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