Acta Veterinaria 2. (1952)

1-2. szám - KOVÁCS JENŐ - JUHÁSZ BALÁZS: Physiologische und anatomische Untersuchungen über einen Fall von Ectopia cordis nuda partialis thoracica

PHYSIOLOGISCHE UND ANATOMISCHE UNTERSUCHUNGEN ÜBER EINEN FALL VON ECTOPIA CORDIS NUDA PARTIALIS THORACICA Von Prof. J. KOVÁCS und Adj. В. JUHÁSZ Institut f. vergl. Anatomie und Entwicklungsgeschichte (Direktor : Prof. J. Kovács) und Institut f. Physiologie (Direktor : Prof. P. Bálint) der Veterinärmedizinischen Fakultät in Budapest (Eingegangen am 10. März 1950) Ectopia cordis (Ectocardia Peacock) ist eine Verlagerung des Herzens, bei welcher sich das Herz nicht an der normalen Stelle, sondern ausserhalb derselben befindet. Sie kann nach Breschet und Peacock dreierlei sein : a) Ectopia cordis thoracica. Das Herz liegt infolge von Fehlen des Brust­beins oder partielles Fehlen der Rippen ausserhalb des Thorax, b) Ectopia cordis abdominalis. Das Herz ist durch die Öffnung des Zwerchfells in die Bauch­höhle verlagert, c) Ectopia cordis cervicalis s. praesternalis. Das Herz ist am Hals gelagert. In allen drei Fällen ist die Öffnung der Körperhöhlenwand in der Regel durch die Haut überbrückt, das funktionierende Herz befindet sich in einem Hautsack, der Herzbeutel ist mehr oder weniger geschlossen. Bildet sich auch in der Haut eine Spalte, so liegt das vom Beutel umhüllte Herz mehr oder weniger frei. Im äussersten Fall fehlt auch der Perikard. Bei den Anomalien der Herzlage kommuniziert gewöhnlich die Höhle des Herzbeutels mit einer, oder mit beiden Pleurahöhlen, eventuell auch mit der Bauchhöhle. Diese Erscheinung kann die Folge der mangelhaften Ent­wicklung der im Körper entstehenden Scheidewände : der Plica pleuroperi­­cardialis, des Septum transversum s. pleuropericardiaco-peritonaeale, ebenso wie der beiden pleuroperitonaealen Septen sein. Es sind offenbar zahlreiche Varietäten der Entwicklungsanomalie möglich, von welchen die Entwicklungs­störungen des Herzbeutels und des Zwerchfells ohne die Anomalie der Brust­wand, äusserlich nicht augenfällig sind. Die Entstehung dieser Entwicklungsanomalie lässt sich schwer erklären. Die Missbildung kann in einem sehr frühen Zeitpunkt (teratogenetischer Moment) Zustandekommen, und es ist anzunehmen, dass die erwähnten Septen oder sogar die parietale Mesodermhöhle im Zeitpunkt der Bildung der die Körper­wand bildenden mesenchymalen Gewebe entstehen. Im vorigen Jahre sandte Tierarzt E. J. Lesskó aus Abony ein neugeborenes Zicklein an unsere Fakultät. Es war ein weisshaariges, gutentwickeltes, lebhaftes, anscheinend lebensfähiges Tier. Über dem Brustbein des Tieres, an der Grenze 1 Acta Veterinaria II/l—2.

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