Der Spiegel, 1830. január-június (2. évfolyam, 1-52. szám)

1830-03-24 / 24. szám

Flamme— vnd siehe — als er ihn aus dem Ofen zieht, ist der Griff verdreht, der Vart hingegen unbeschädigt und an seiner gehörigen Stelle. Jubelnd betrachtet er nun seine vollendete Arbeit, indeß sich ein durchdringendes Geheul vernehmen ließ, und ein heftiger Windstoß die Thüren aufriß und zuschmetterte, daß die Scheiben in den Fen­sterrahmen sprangen, und alles Geräth der Werkstätte durcheinander siel. Eiligst rannte Reinbert auf das Rathhaus, und schon am andern Morgen zog der Bürgermeister mit vielen Räthen und Volk unter Musik ans den Plaz, wo die gesperrte Eiche stand. Nach gerin­ger Mühe war das Schloß geöffnet, und im Uebermaß der Freude warf der vergnügte Jüngling den Schlüssel jubelnd in die Lüfte, aus welchen aber derselbe zum Erstaunen aller Anwesenden nicht wieder herabfiel. Lange durchsuchte man den Plaz, in der Meinung, der Schlüssel wäre seitwärts irgend wo zur Erde gefallen — umsonst! — keine Spur von dem Verlornen zeigte sich in der ganzen Umgegend, und Reinbert sah sich veranlaßt, die Lieferung eines andern Schlos­ses sammt Schlüssel zu versprechen.. Nachdem der junge Ringelschmied znm ewigen Angedenken in den Baumstamm einen Nagel geschlagen hatte, welches bis auf unf're Zeiten so viele Nachahmer fand; daß von dem ganzen Baumstrunke nicht die mindeste Spur von Holz mehr zu entdeken ist, begab sich der Zug auf das Rathhaus, woselbst unfern Jüngling nach geleiste­tem Eide das Bürger-Diplom übergeben wurde. Entzükt eilte nun der Frohe zu Paltrarrr und Dorothea, welch leztere nach Verlauf von vier schnell dahin geschwundenen Wo­chen sich endlich mit Reinbert als Gattin auf ewig verband. 6. Zehn Jahre waren bereits seit dieser Verehligung entschwunden, der höchste Wohlstand , ja Reichthum darf man sagen , ließ R e i n­­b e rt das Leben von der schönsten Seite kennen, und wäre seine Ehe, wie er es hundertmal wünschte, mit Kindern gesegnet gewesen, 'er hätte mit keinem Fürsten getauscht. Doch der Gedanke, das erworbene Gut nach seinem Tode fremden lachenden Erben zu überlassen, legte oft die heitre Stirn in Falten. und verleitete ihn nicht selten, sei­nen Gram in dem Becher zu ersäufen, und da bekanntlich zu demUe­­bel des Trunkes sich gar bald auch andere Leidenschaften gesellen, so ergab es sich denn wie natürlich, daß'Rei nbert oft in verderblichen Spielen seine Zerstreuung suchte. Oft, wenn der sonst fleißige, liebevolle Gatte spät in der Nacht mit schwevem Haupt und stammelnder Zunge nach Hause kam. und die

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