Neue Zeitung, 1976 (20. évfolyam, 1-53. szám)
1976-01-02 / 1. szám
(Fortsetzung von Seite 2) netz ausgehändigt, sondern durch die Ungarische Post verbreitet wird. Das Ergebnis dieser Änderung können wir noch nicht ermessen, wir hoffen aber, dass sich dadurch die Zahl unserer Le>r nicht verringert. ähnlich wie in den vergangenen Jah• übertrug der Presseausschuss die iltlichen Vorbereitungs- und Redaksarbeiten des Deutschen Kalenders einem gewählten Redaktionsaus- 5S, der zweimal im Jahr tagte. Zuwurden die inhaltlichen und Reionsfragen besprochen, der vorjäh- Kalender ausgewertet, und die Mitier des Ausschusses unterbreiteten Jrschläge über Themen und Autoren. Aufgrund dieser Vorschläge wurde von den Mitgliedern des Redaktionsausichusses im Verbandsapparat ein Kalenlerentwurf angefertigt und mit der Verwirklichung begonnen. Es ist erfreulich, dass in den letzten zwei Jahren die praktische Arbeit der Kalenderredigierung nicht ausschliesslich vom Verbandsapparat durchgeführt wurde. Intensiv beteiligten sich an dieser Arbeit auch Mitarbeiter der NZ. Nicht zufriedenstellend ist jedoch die Beteiligung einiger Mitglieder des Redaktionsausschusses, da einige ihre Tätigkeit nur auf Vorschläge beschränken. Auf der 2. Sitzung erfolgte die Besprechung der Honorare. Es würde nicht zum Ziele führen, mehr Sitzungen abzuhalten. Man könnte aber die Teilnahme der Redaktionsausschüssmitglieder an der konkreten Arbeit dadurch fördern, dass sie ihre zugeteilten Aufgaben mit festen Terminen auf der 1. Sitzung schriftlich erhalten. In diesem Pall wächst selbstverständlich die Verantwortung der Ausschussmitglieder, da die gründliche, genaue und termingernässe Redaktionsarbeit das rechtzeitige Erscheinen des Kalenders massgebend beeinflusst. Das Buch „Beiträge zur Volkskunde ler Ungarndeutschen” wurde von der Ethnographischen Gesellschaft und unserem Verband planmässig Ende Oktober veröffentlicht. Das bisherige Echo ist sehr positiv. Die wissenschaftliche Gründlichkeit, Inhalt und technische \usführung des Buches fanden in inund ausländischen Fachkreisen hohe \nerkennung. Die von Dr. Béla Kálmánfi zusammengestellte Sammlung deutscher Volksdichtung des Kohlenbeckens von Dorog, „Glück auf”, erscheint wegen der Verzögerung der Lektoratsarbeiten und der notwendigen Änderungen erst Anfang 1976. Die Veröffentlichung wird auch dadurch erschwert, dass die Druckerei die ursprünglich vertraglich übernommene Arbeit aus verschiedenen Gründen nicht durchführen konnte. Geplant war für Ende 1975 das Erscheinen des Buches von Tibor Fekete über das deutsche Dorf Csolnok. Die Herausgabe wurde auf das Jahr 1976 verschoben. Von den geplanten Programmheften wurde das von Dr. Karl Manherz für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter mit dem Titel „Patsch Handel z’samm” zusammengestellte in Druck gegeben. Mit seinem Erscheinen rechnen wir im Februar 1976. Der Arbeit von Anton Farkas, Ludwig Hollos und Johann Födi ist es zu verdanken, dass ein Heft für Blasorchester vorbereitet werden konnte. Sein Erscheinen ist für 1976 angegeben. Auch die Vorbereitungen einer in Mundarten geschriebenen literarischen Anthologie sind im Gange, sie ist in unserem perspektivischen Veröffentlichungsplan enthalten. Wie aus all dem hervorgeht, wurde der Grossteil des gedrängten Veröffentlichungsplanes unseres Verbandes erfüllt. Die Verschiebung der Termine ist in erster Linie auf objektive Gründe — Verzögerung der Lektorarbeiten, Druckschwierigkeiten usw. — zurückzuführen. Wir stellten einen perspektivischen Veröffentlichungsplan zusammen, dessen Verwirklichung — mit Ausnahme der Programmhefte — voraussichtlich zentral, mit Hilfe der Verlagsgeneraldirektion des Ministeriums für Kultur durchgeführt wird. In Zukunft wird unser Verband die Vorbereitung und Unterbreitung der Veröffentlichungen übernehmen. Kulturaustausch Den Kongressbeschlüssen und dem Arbeitsplan entsprechend, war unser Verband auch 1975 bestrebt, die Kontakte mit den entsprechenden Institutionen der befreundeten DDR zu vertiefen. Mit Hilfe des Ministeriums für Kultur empfingen wir 1975 zwei Ensembles aus der DDR. Als Partner der Pilisvörösvárer Kulturgruppe trat das Neuhauser Ensemble, auf Einladung des Deutschen Verbandes der Schulze-Deliizsch-Chor in einigen auch von Deutschen bewohnten Gemeinden auf. Beide Aktionen dienten der Vertiefung der Freundschaft zwischen unseren Ländern. Im Rahmen der DDR-Theaterwoche gastierte die Berliner Volksbühne in Ungarn, die auch in Boly auftrat und das sozialistische Gegenwartsstück „Die Ausgezeichneten” aufführte. Am Weiterbildungskurs für Chorleiter in der DDR nahmen Johann Födi und Alois Tóvári teil. Während ihres Ungarnaufenthaltes besuchten Hans Nowusch, Sekretär der Domowina, des Verbandes der Lausitzer Sorben, und Dr. Kurt Petermann, Leiter des Tanzarchivs der DDR, unseren Verband. Der Demokratische Verband der Deutschen in Ungarn unterhält freundschaftliche Kontakte zu der Botschaft und zum Kultur- und Informationszentrum der DDR in Ungarn. Fünf Tage in Alma-Ata II. Teil Der erste Teil des Artikels befasste sich mit der Stadt und ihrer Umgebung. Der Verfasser berichtete über die dynamische Entwicklung der Hauptstadt von Sowjetkasachstan, die enorm vielen Neubauten in den letzten Jahren. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass in der kasachischen Republik etwa 800 000 Deutsche zusammen mit anderen Nationalitäten leben. In der Republik erscheinen zwei deutschsprachige Zeitungen, zahlreiche deutschsprachige Bücher und eine deutschsprachige Sendung wird jeden Tag ausgestrahlt. Die Bücherausgabe in Kasachstan hat eine relativ kurze Vergangenheit. Vor der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution verfügte die kasachische Spräche nicht einmal über ein Alphabet. Gegenwärtig hat die Kasachische SSR fünf Buchverlage: „Kasachstan”, „Shasuschy” (Der Schriftsteller), „Mektep” (Die Schule), „Kajnar” (Die Quelle) und „Nauka” (Die Wissenschaft). Das ZK der KP Kasachstans hat einen eigenen Verlag, in dessen Druckerei neben den Zeitungen und Zeitschriften der Republik die Zentralblätter „Prawda”, „Iswestija”, „Komsom.olskaja Prawda”, „Trud” und andere von Matern gedruckt werden. Ich besuchte den ältesten und zur gleichen Zeit grössten Verlag Kasachstans, den Verlag „Kasachstan”, der auch die deutschsprachigen Bücher ausgibt. In der Zentrale des Verlages, in der Sowjetskaja-Strasse in Alma-Ata, empfingen mich Direktor Mukan Kalibekowitsch Mamaschanow und der Redakteur für deutschsprachige Ausgaben, Hugo Kern. „Am 4. Juni 1920 suchte eine Gruppe Kasachstaner W. I. Lenin auf. An diesem Tag richtete Lenin an den Staatsverlag und den Obersten Volkswirtschaftsrat ein Schreiben, in dem er die beiden Dienststellen aufforderte, jeden denkbaren Beistand zu leisten, um eine Schriftgiesserei, eine Druckerei und Papier aufzutreiben. Dank Lenins Fürsorge wurde die materiell-technische Basis der Polygraphie geschaffen und erhöhte sich die Literaturausgabe in Kasachstan. In demselben Jahr wurde unser Verlag gegründet, und aus ihm sind später fast alle Verlagsanstalten der Republik hervorgegangen”, erzählte mir M. K. Mamaschanow einleitend, mich kurz mit der Geschichte des Verlages bekanntmachend. Der Verlag „Kasachstan” gibt heute Werke der Klassiker des Marxismus- Leninismus, gesellschaftspolitische Literatur sowie Bücher über Technik und Industrie, populärwissenschaftliche Werke, Plakate, den Kasachischen Kalender, Bücher in russischer, kasachischer, deutscher, ugrischer und koreanischer Sprache heraus. „1970 wurde die Edition der gesammelten Werke W. I. Lenins in 45 Bänden in kasachischer Sprache abgeschlossen”, fuhr der Verlagsdirektor fort. „Gegenwärtig wurde eine Hauptredaktion für die Übersetzung sämtlicher Werke W. I. Lenins in 55 Bänden gebildet. In der nahen Zukunft erscheint die erste Kasachische Sowjetenzyklopädie, und bis 1978 möchten wir alle 12 Bände herausbringen.” Des weiteren erfuhr ich, dass in der Kasachischen SSR jährlich an die 2000 Buchtitel und andere Druckerzeugnisse mit einem Gesamtumfang von 10 000 Verlagsbogen und in einer Auflage von 29 Millionen Exemplaren erscheinen. Das ist dreimal soviel als z.B. im Jahre 1940. Direktor Mamaschanow berichtete mir auch über die Druckereien des Verlages, über deren technischen Stand. Mannigfaltige Bücher, Reproduktionen und Zeitschriften werden von den drei grossen Druckereien in der Hauptstadt der Republik gedruckt: der Buchfabrik, dem graphischen Kombinat. Alma-Ata und der Druckerei Nr. 18. Die Buchfabrik wurde Anfang 1974 ihrer Bestimmung übergeben. Sie ist mit den modernsten sowjetischen und ausländischen Druckereimaschinen ausgestattet. Auf der Grundlage der Automatisierung werden dort technologische „Fliessbandstrassen” eingerichtet. In dieser Buchfabrik und im graphischen Kombinat wird die komplexe Mechanisierung sämtlicher Produktionsprozesse verwirklicht. In den Vordergrund rückte gegenwärtig das Bemühen um hohe Qualität der Erzeugnisse. Im Kombinat Alma- Ata stehen z.B. ein neues Lackierungsaggregat und eine Maschine zum Anpressen der Folie in Betrieb. Das Kombinat gibt bereits 45 Millionen Abzugsbogen mit Lackierung und über 50 000 Bücher mit angepresster Folie heraus. „Aber sehr wichtig ist, unsere Bücher nicht nur gut herauszugeben, sondern diese auch fachgerecht dem Leser anzubieten”, erklärte mir der Verlagsdirektor. „Dafür sorgen nicht nur die Mitarbeiter des Buchhandels, sondern auch ehrenamtliche Propagandisten. Ihre Arbeit wird von der Buchhandelsvereinigung der Republik, Kaskniga, und von der Abteilung Buchhandel der Kasachischen Konsumgenossenschaften, die sich mit dem Buchvertrieb auf dem Lande beschäftigt, gelenkt. Ausserdem werden Bücher von Sojuspetschatj, den Buchhandlungen Akademkniga und Wojenkniga und vom Verlag Transport verkauft.” Heute gibt es in der Republik 1187 Buchläden und über 600 Bücherkioske. Das ist siebenmal soviel als im Jahre 1940. In Kasachstan kauft jede Familie im Jahresdurchschnitt 30 Bücher. Die Bücher vieler kasachstanischer Autoren sind sowohl in der ganzen Sowjetunion wie auch im Ausland ständig gefragt. Sie werden von 260 Buchhandelsfirmen aus 55 Ländern bezogen. Der Buchverlag Kasachstan gibt jedes Jahr 10 bis 15 Bücher von sowjetdeutschen Autoren heraus. In der Fort-Setzung meines Artikels werde ich unseren Lesern darüber ausführlich berichten. (Fortsetzung folgt) Balázs Kratochwill Der älteste Drucker in Alma-Ata, Grigori Stepanowitsch Kolesnikow (auf dem Bild rechts) erzieht die neue Druckergeneration Einige deutschsprachige Ausgaben des „Kasachstan”-Verlages Blick in die Werkhalle Buchfabrik in Alma-Ata Sitzung des Presseausschusses Am 17. Dezember hielt der Presseausschuss die letzte Sitzung des Jah•es 1975 ab. Die beiden wichtigsten Ta’ jsordnungspunkte der Beratung waren ler Bericht über die Tätigkeit im Jahe 1975 sowie der Arbeitsplan für 1976. Den Rechenschaftsbericht hielt Verjandssekretär Claus Klotz in seiner 'igenschaft als Sekretär des Presseaus'chusses. An dieser Stelle sei bemerkt, iass der Ausschuss den Vorschlag von Claus Klotz annahm, ihn von seiner Funktion als Presseausschussekretär zu entbinden, da ihm als Verbandssekretär und darüberhinaus viele Aufgaben zufallen, die ihn voll in Anspruch nehmen. Zurückkehrend auf den gründlichen und detaillierten, die Tätigkeit des Jahres 1975 analysierenden Bericht, seien in diesem Zusammenhang einige Gedanken aus den Worten Claus Klotz’ zitiert. „Das ideologisch-politische Niveau der Neuen Zeitung hob sich in der untersuchten Zeit entsprechend den Beschlüssen, auf den Seiten des Blattes finden wir immer mehr theoretische, analysierende Artikel. Das Blatt vermittelt, seinen Aufgaben entsprechend, die Politik der Partei, mobilisiert zur Lösung der Landes- und Ortsaufgaben, widerspiegelt die Meinung und Stimmung der Deutschsprachigen, hie und da könnte das Blatt aber mutiger kritisieren, mit falschen Anschauungen mutiger diskutieren... Die deutsche Nationalität betreffend konnten wir auf dem gesamten Gebiet des ungarischen Pressewesens Zeugen einer Entwicklung sein. Die Zeitungen, Zeitschriften, Illustrierten beschäftigen sich regelmässiger und ausführlicher mit Nationalitätenfragen. Der Ungarische Rundfunk strahlt regelmässig deutsche Nationalitätenprogramme aus (Pécs, Budapest). Das Programm der Deutschen Sendung von Studio Pécs ist niveauvoll, beliebt, unsere Beziehungen zu der Redaktion sind gut und systematisch. Beim Verbandskongress wurde die Frage der Erweiterung der Sendezeit und des Empfangsbereiches der Sendung aufgeworfen. Die ungarndeutsche Bevölkerung beansprucht auch weiterhin eine im ganzen Land empfangbare deutsche Nationalitätensendung. .. Über regelmässige Nationalitätenprogramme im Fernsehen können wir nicht sprechen. Hier handelt es sich um gelegentliche Reportagen, Berichte, Programme, bei denen manchmal bedeutende inhaltliche und proportionelle Probleme auftauchen (Bericht über das Pionierfestival in Békéscsaba). Zusammenfassend können wir feststellen, dass unser Verband sich auf gutem Wege zur Verwirklichung der Kongressbeschlüsse befindet, diese ständig bei seiner Arbeit beachtet, die jährlichen Arbeitspläne auf ihnen aufbaut. Der Presseausschuss erfüllte seine im Arbeitsplan für 1975 festgelegten Aufgaben. . . Auch die Literarische Sektion erfüllte ihre Aufgaben dem Arbeitsplan entsprechend. In Dunabogdány veranstalteten wir zwei Schriftsteller-Leser-Treffen, an denen unser Sektionsmitglied Georg Wittmann teilnahm. Die Erfolge beider Treffen ermutigen uns, ähnliche auch in Zukunft zu organisieren... ” Des weiteren berichtete Claus Klotz über die Verwirklichung des Publikationsplanes des Verbandes 1975. Anschliessend erörterte der Ausschuss seinen Arbeitsplan für 1976. Im Arbeitsplan 1976 des Ausschusses sind drei Sitzungen vorgesehen, und zwar die erste soll im April, die dritte im Oktober abgehalten werden, die zweite Sitzung wird gemeinsam mit den beiden anderen Verbandsausschüssen abgehalten. Als Tagesordnungspunkt der ersten Sitzung schlug Géza Hambuch a. die Auswertung des Deutschen Kalenders 1976 und der neuen Programmhefte, b. Erfahrungen des Vertriebs des Kalenders über die Post vor, des weiteren eine Analyse der Neuen Zeitung. Er bat den Chefredakteur, dem Ausschuss einen detaillierten Bericht über die Tätigkeit der Neuen Zeitung im verflossenen Jahr zu unterbreiten. Bezüglich der dritten Sitzung veränderte man den Termin von Oktober auf November, und zu den beiden Tagesordnungspunkten a) Auswertung der Tätigkeit des Presseausschusses 1976 und b) Arbeitsplan für 1977 wurde auf Vorschlag von Willi Graf ein dritter hinzugefügt, der sich mit dem 20jährigen Jubiläum der deutschsprachigen Sendung von Radio Pécs befasst. Nach der Bekanntmachung der Tätigkeit des Presseausschusses im Jahre 1975 und des Arbeitsplanes 1976 kam es zur Diskussion. Sämtliche anwesenden Ausschussmitglieder ergriffen das Wort. Die meisten Meinungen verlauteten zum Thema Vertrieb des Deutschen Kalenders. Es wurde festgestellt, dass diese beliebte Lektüre in einigen Gebieten des Landes nicht erhältlich ist. In Verbindung mit der Neuen Zeitung wurden auch solche Meinungen geäussert, dass sich das Blatt in seiner Berichterstattung über die tägliche Verwirklichung der Nationalitätenpolitik bedeutend weniger mit negativen als mit positiven Erscheinungen befasst. Es wurde vorgeschlagen, das Netz der Leserkorrespondenten zu erweitern, vor allem im Kreise der Erwachsenen. Zur Sprache kamen des weiteren die Erfahrungen der Schriftsteller-Leser- Treffen und Vorschläge über die Art und Weise der Abhaltung solcher im Jahre 1976. Vorgeschlagen wurde auch, der Verband solle einen Niveaupreis stiften, der jährlich einer Person für gute journalistische Tätigkeit verliehen werden würde. Wir brachten nur einige der wichtigsten auf der Sitzung unterbreiteten Vorschläge, auf die seitens des Verbandes Sekretär Claus Klotz, seitens der Neuen Zeitung Chefredakteur György Gräber antwortete. BUDAPEST, 2. JANUAR 1976 NZ 3