Neue Zeitung, 1993 (37. évfolyam, 1-52. szám)

1993-01-02 / 1. szám

2 Neue Zeitung Ungarndeutsches Wochenblatt Chefredakteur: Johann Schuth Redaktion: Budapest VI., Nagymező utca 49 II. St. Telefon: 132-6334, 131-7245 Postanschrift der Redaktion: Budapest, Postfach 224 H-1391 Verlag: Hírlap Kiadó Vállalat 1085 Budapest Vili., Blaha Lujza tér 3 Verantwortlich für die Herausgabe: Generaldirektor József Horti Satz: Diamant GmbH Druck: Hírlap Nyomda, Lajosmizse Verantwortlicher Leiter: István Ablaka Index: 25/646. 92/0233 HU ISSN 0415-3049 Anzeigenannahme direkt in der Redak­tion. Unverlangt eingesandte Manu­skripte und Fotos werden weder aufbe­wahrt noch zurückgeschickt. 132-6334, 131-7245 Vertrieb unserer Zeitung Vertrieb: Ungarische Post. Bestellbar bei allen Zeitungsausträgern und auf allen Postämtern, in allen Zeitungsgeschäften der Post und beim Büro für Zeitungsabonnements und -vertrieb (HELIR), — Budapest XIII., Lehel u. 10/a 1900 entweder direkt oder durch Überweisung auf das Konto HELIR 215-96162. Abonnementpreis: Halbjährlich 258 Ft, jährlich 516 Ft. Direktbestellungen im Ausland über Außenhandelsunternehmen „Kultúra“, H—1389 Budapest, Postfach 149 Bankkonto: Hungarian Credit Bank Ltd. H—1133 Budapest, Konto-Nr.: 202/1090095 Jahrsabonnement: 48,50 DM. BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND: Kubon und Sagner Postfach 34010 D-W 8000 München 34 H. und S. Katko, Musica Hungarica Rümannsstraße 4. D-W 8000 München 40 Frau Ursula Újváry Titurelstraße 2. D-W 8000 München 81 SCHWEIZ Magda Szerday Teichweg 16 CH 4142 Münchenstein Aufruf an alle schriftstellerisch tätigen Donauschwaben Literatur wird nicht selten als Spiegel des Zeitgeistes und der Volksseele bezeichnet und die Schriftsteller sind das Quecksilber an diesem Spiegel. Die Donauschwaben (gleichzu­setzen mit den Schwaben aus Rumä­nien, Ungarn und dem ehemaligen Jugoslawien), als jüngster deutscher Volkstamm, haben im Laufe ihrer knapp dreihundert Jahre währen­den Geschichte nicht viel solches Quecksilber hervorgebracht. Erst um die Jahrhundertwende und in der Zwischenkriegszeit erscheinen nennenswerte Schriftsteller mit raumspezifischer Problematik. Die meisten schreibenden Donauschwa­ben aber sind unsere Zeitgenossen. Inzwischen liegen schon mehrere Anthologien mit Texten unserer Schriftsteller auf, aber ein Quer­schnitt, eine „Blutenlese“ zeit­genössischer deutscher Autoren aus dem pannonischen Raum fehlt bis­lang. Diese Lücke soll ein Buch fül­len, das von unserem Landsmann Stefan Teppert herausgegeben und im nächsten Jahr im Oswald Hart­mann Verlag erscheinen soll. Hier sollen planmäßig alle schrift­stellerisch tätigen Donauschwa­ben, d.h. Banater und Sathmarer Schwaben sowie Ungarn- und Jugo­slawiendeutsche, erfaßt werden, al­so Mundartdichter, Erzähler, Lyri­ker, Dramatiker, Essayisten u.a. All jene, die in dieser Anthologie vertre­ten sein wollen, rufen wir auf, an die unten genannte Adresse ihre Manu­skripte bis 10 DIN A4 Seiten mit ei­ner Kurzbiographie, Lichtbild und einer Liste der Veröffentlichungen bis zum 15. Februar 1993 einzu­schicken. Die Adresse lautet: Stefan Teppert, (Kulturreferent der Landsmannschaft der Donauschwaben), Goldmühlestr. 30, D-7032 Sindelfingen, Telefon: 00-49-7031/89859 Ungarisches Kolping-Werk Voriges Jahr sprach Papst Johan­nes Paul II. den Deutschen Adolf Kolping selig, er war ursprünglich Schustermeister und wurde dann Priester. Mit seinem Namen ist die von ihm 1849 gegründete katholi­sche Burschenvereinigung verbun­den. Diese Bewegung hat seitdem unter der Bezeichnung Kolping- Werk in der ganzen Welt Verbrei­tung gefunden, sie ist derzeit in 40 Ländern tätig. In Ungarn kam dieser Bund 1856 unter der Bezeichnung Katholischer Burschenverein zu­stande. Nach dem Zweiten Welt­krieg wurde die Organisation verbo­ten und entstand erst 1989 als Unga­risches Kolping-Werk neu. Diese katholische Organisation fördert die Bildung, die Sozialbe­treuung, Arbeitsliebe und ist fami­lienzentrisch. Sie wirkt vorwiegend in Handwerker- und Arbeiterkrei­sen. In Ungarn existieren derzeitig 46 Lokalorganisationen, sogenann­te Kolping-Familien mit insgesamt 2600 Mitgliedern. Eine der Haupt­tätigkeiten der Kolping-Bewegung konzentriert sich auf den Unterricht, diesem Ziel dient auch das GtB­­Fachbildungszentrum in Budapest. Hier werden Arbeitslose auf mo­dernste, in Ungarn noch ziemlich außergewöhnliche Weise umge­schult. Deshalb kann auch die über­wiegende Mehrheit der Kursteilneh­mer einen neuen Arbeitsplatz fin­den. In Gran wird in Bälde eine Schule ihre Tore öffnen, wo sozial benachteiligten und schwach ler­nenden Kindern unter die Arme ge­griffen wird. Das Kolping-Werk will sich außerdem aktiv des Berufs- und Sprachunterrichts annehmen, wozu ansehnliche Spenden — vor allem aus Deutschland — zur Verfügung stehen. Problematisch ist nur der Er­werb entsprechender Immobilien. In den Kolpings-Schulen wird gro­ßes Augenmerk auf die christliche Erziehung gelegt. Ein Familien-Erholungszentrum bei Hévíz soll voraussichtlich bis 1996 errichtet werden. (MTI) 2. ungarndeutsches Musikantenfest Diesmal hat „Kotrein“ nicht nur die Geige eingeschlossen, sondern damit auch die Geigen- und Trompetenträger, nämlich die Musikanten. Es haben von den über 20 Baranyaer undTolnaer Mu­sikkapellen nur sieben zugesagt, und am Ende sind nur drei gekommen. Und zwar die Schütz-Kapelle aus Boschok/ Palotabozsok, die Kinderkapelle aus Wemend/Véménd und die Jugendka­­elle aus Waschkut/Vasküt. Das Publi­­um, etwa 300 Menschen, konnte in der Fünfkirchner Sporthalle ein tolles Pro­gramm mit Gesang, viel Musik und Fröhlichkeit erleben. Die Fachjury be­wertete die Produktionen mit schönen, teuren Preisen, die von ungamdeut­­schen Firmen und Handwerkern gestif­tet wurden, wie Lenau-Reisen, FEMA­Warenhaus, Tettye-Gaststätte, Töpfer Gradwohl aus Nadasch/Mecseknädasd, Winzer Imre Tifän aus Wieland/Villäny und Blaufärber Johann Särdi aus Nas­­rad/Nagynyárád. Zwischen den Auf­tritten der Kapellen sang der Gemischt­chor aus Wemend. Nach der Preisverlei­hung spielten die drei Kapellen noch für das Publikum, die Menschen tanzten bis in die Abendstunden. Die beiden Mode­ratoren sagtenAufwiedersehen bis zum 3. Musikantenfest, an dem hoffentlich mehr Kapellen tailnehmen werden. Bemerkung: Trotz Samstagshochzeit waren doch drei Kapellen gekommen, die genauso müde von dem Gaudi am vorigen Abend waren wie die weggeblie­benen anderen Kapellen! NZ 1/93 Deutsche Minderheiten dürfen nicht als Faustpfand mißbraucht werden (Fortsetzung von S. 1) dings kaum das Bleiben verstärkt. Wichtiger erscheine derzeit, ökono­mische Zukunftsperspektiven zu ge­ben. Deshalb müsse die deutsche Hilfe gezielter und gebündelt gege­ben werden, sonst werde sie auch weiterhin von den Deutschen dort nur punktuell oder kaum wahrge­nommen. Sie sollte mit den anderen Hilfen (z. B. wirtschaftlichen Hilfen, Praktikantenaustausch und Tech­nologietransfer) an die GUS-Staa­­ten gekoppelt und koordiniert wer­den. Bis heute gebe jedes Bundesmi­nisterium Hilfen. Das Kanzleramt solle diese koordinieren, und trotz­dem fielen die Hilfsmaßnahmen an Deutsche in Ost- und Südosteuropa, die das Bundesinnennministerium f ewähre, offenkundig aus dieser Koordinierung heraus. Es gebe einige gute Ansätze, aber auch eine Menge uneffektiven Leer­lauf und unverständiliche Entwick­lungen. Auch die vielfach geforder­ten Initiativen bzw. das finanzielle Engagement bedeutender privater Investoren, vor allem auf technolo­gischem Gebiet, werden erst dann wirklich kommen, wenn durch wohlüberlegte, koordinierte und er­folgversprechende Hilfspakete der Bundesregierung dafür die nötigen Voraussetzungen geschaffen wor­den seien. Horst Sielaff führte dann aus: »Man darf bei der Gewährung der Hilfen für Deutsche eines nicht au­ßer Betracht lassen: Die Menschen dürfen von den dortigen Regierun­gen nicht als Faustpfand ::ür wirt­schaftliche Hilfe mißbraucht wer­den. Bei mir hat sich in der letzten Zeit sehr den Eindruck verstärkt, daß man nach dem Motto vorgeht: Ihr gebt uns genügend wirtschaftli­che Unterstützung, und wir behalten dafür Euere Leute bei uns, für die ihr ja doch keinen Platz habt.« Sielaff schloß seine Rede mit der Bemer­kung: »Dies wäre eine fatale Ent­wicklung und die Rechnung ginge ohnehin nicht auf!« S. u. E. VW-Stiltung: Fördenmgsprügramm Bereits zum zweiten Male startete die deutsche Volkswagen-Stiftung im Dezember ein Fördermgspro­­gramm für wissenschaftliche Biblio­theken in Ungarn. Im Werte von ei­ner halben Million DM erhielten diese Institutionen, so z. B. die Aka­demie-Bibliothek, die S2échenyi- Bibliothek, die Hauptstädtische Bi­bliothek Ervin Szabó sowie die Uni­versitätbüchereien in Eudapest, Fünfkirchen, Szegedin und Debre­zin, Fachbücher und dringend benötigte Apparate. Dabei wurde nicht von der Stiftung bestimmt, welche Bibliothek welche Bücher erhält, sondern man richtete sich nach dem jeweiligen Bedarf. Ein ähnliches Programm ist in Zukunft auch für natúr- und ingenieurwis­senschaftliche Bibliotheken in Aus­sicht.

Next