Neuer Weg, 1955. április (7. évfolyam, 1854-1879. szám)

1955-04-01 / 1854. szám

Die Stimme der Völker mahnt! Oer beispiellose Aufschwung, den die Massenbewegung für Frieden und Si­cherheit der Völker, für Brot und Ar_ beit in Europa und in der ganzen Welt erfährt, beweist, dass wir ln einer Zeit leben, di© für die Zukunft der Welt entscheidend ist Die endlose Kette wuchtiger Massenkundgebungen, -Ver­sammlungen, -demonstrationen und -Streiks in den Ländern Westeuropas, die in Deutschland stattfindende Volksab­stimmung gegen die Pariser Verträge, die TJnierschriftenkampagne für den Wiener Appell — dies alles beweist eindeutig, das« die Völker Europas die aggressive Politik der Westmächte entschieden ab­lehnen, die friedliche Lösung der Deutschlandfrage wollen und ein wirk­sames System der kollektiven Sicher­heit ln Europa fordern. Wird es den Völkern gelingen, die Pläne zur Wiederbelebung des deutschen Militarismus zu durchkreuzen und einen Aiomkrieg abzuwenden oder werden die aggressiven Kreis© des Westens die Durchführung der Pariser Verträge durchsetzen — das ist die Frage, die heute die ganze Menschheit beschäftigt. tinier dem Druck Washingtons betrei­ben die herrschenden Kreise des We­stens ihre gefährliche Politik der Wie­derbewaffnung Westdeutschlands und sei­ner Eingliederung in aggressive Militär­gruppierungen Immer intensiver. Entge­gen dem Willen der Völker Europas drängten die reaktionären Politiker gewaltsam auf dl« Ratifizierung der Pariser Verträge und steuern, getrie­ben von den im Vorgenuss neuer Überprofite aus den Rüstungsaufträgen schweigenden Waffenlleferanten, ganz ungeniert den Kriegskurs. Diesseits und jenseits des Atlantik macht man ln re­aktionären Kreisen schon längst kein Hehl mehr aus seinen Sympathien für die Bonner Revancharden. Gerade auf sie, auf die bankrotten Hitlergenerale, Retzen Washington und seine westeuro­päischen Vasallen ihre Hoffnungen. In Westdeutschland hat Adenauer durch Terror und Drohungen die Pariser Verträge lu beiden Kammern durchge­peitscht und dadurch einen neuen Ver­rat an den nationalen Interessen des deutschen Volkes begangen. In Frank, reich, wo die Pariser Verträge im Rat der Republik bereit« ratifiziert sind, ha­ben die Regie rungskreise bewiesen, dass sie eine friedliche Lösung der Deutsch­landfrage nicht wollen und dass ihnen der französisch-sowjetische Vertrag gleichgültig 1st. In Italien stimmte die reaktionäre Mehrheit des Senates unter Missachtung des Volkswiliens für die Pariser Verträge. England hat offen die Roll© eines Zutreibers übernommen und leistet den ÜSA bei der Durchführung ihrer Aben­teuerpolitik Vorschub. Es setzt die an­deren westeuropäischen Regierungen un­ter Druck und verletzt damit den eng­lisch.sowjetischen Vertrag, mit dem die jetzige Politik Englands unvereinbar ist. Gleichzeitig gehen die regierenden Krei­se Englands den sowjetischen Vorschlä­gen auf Schaffung eines kollektiven Si­cherheitssystems in Europa aus dem Weg© und weichen jeder Möglichkeit zur Anbahnung von Viermächteverhandlun­gen über die Deutschlandfrage mehr oder weniger geschickt aus. Es ist allgemein bekannt, dass der durch die Pariser Abkommen bedingte Kurs verstärkte Kriegsvorbereitungen in mehreren Ländern Europas zur Folge hat. Das Wettrüsten in den westeuropä­ischen Ländern hat derartige Formen angenommen, dass keine „Friedenspro­paganda“ es noch zu verschleiern ver­mag. Dass das Wettrüsten auf Hochtou­ren läuft, bestätigen die Erklärungen Churchills und Faures, wonach England und Frankreich A- und H.Waffen her­­steilen wollen. Welche Folgen ein Atom­­krieg gerade für diese dichtbevölkerten Länder hätte, braucht wohl nicht erst ausdrücklich gesagt zu werden. Die ganze Last dieses Wettrüstens ha­ben vor allem die werktätigen Massen zu tragen, denen der Kriegskurs nur eine weitere Senkung ihres Lebensni­veaus und die Liquidierung ihrer in harten Kämpfen errungenen gewerk­schaftlichen Rechte und demokratischen Freiheiten bringen kann. Die heutige Lage in Westeuropa beweist dies. Die Zahl der Vollerwerbslosen geht ln die Millionen und nimmt von Monat zu Mo­nat zu. Andere Millionen von Werktäti­gen sind Kurzarbeiter. Die Antreiberei in den Betrieben nimmt zu, die Teue­rung wächst, der Reallohn der Werktäti­gen sinkt, die Steuerschraube wird im­mer fester angezogen. In Italien, Frank­reich, Westdeutschland und anderen Län­dern des Kapitals herrscht Polizei, und Justizterror. Die Intensivierung der fa­schistischen Provokationen beweist, dass mit der Ratifizierung der Pariser Ver­träge nicht nur die Kriegsgefahr wächst, sondern auch die Gefahr der Wiederher­stellung des faschistischen Regimes. Doch die internationalen Ereignisse be­weisen, dass es den Aggressoren nicht leicht gemacht wird, ihre Pläne zu ver­wirklichen. Die Völker können und wol­len ihrem Treiben nicht untätig Zuse­hen. Sie nehmen entschieden Stellung gegen jeden Versuch, Ihnen Kriegspläne, Pläne zur Wiederherstellung der deutsch­faschistischen Kriegsmaschine aufzu­zwingen. Die kategorische Stellungnah­me der Volksmassen gegen diese Ver­suche 1st ein schlüssiger Beweis für die wachsende Bewusstheit der Massen. Sie verabscheuen die Pariser Verträge und sind entschlossen, die Gesetzeskraft ihrer Ratifizierung niemals anzuerkennen. Im gleichen Kampf vereint, schreiten deshalb Hand in Hand mit den Werk­­tällgen Frankreichs unulta'iens Millionen von Werktätigen Westdeutschlands, Eng­lands, Belgiens, Skandinaviens, Öster­reichs. Finnlands und der anderen Län­der. Über den ganzen Kontinent er­schallen die zornerfüllten Proteste ge­gen die Politik der Friedensfeinde. In England hat die Unterstützung der Pariser Verträge durch die rechte Füh­rung der Labourpartei grössten Unwil­len unter der englischen Arbeiterschaft hervorgerufen, und in den letzten Tagen hat die englische Aufrüstungspolitik so­gar zu einer ernsten Krise innerhalb dieser Partei geführt. Anfang März brachten die englischen Patrioten als Antwort auf den Appell des Welt­gewerkschaftsbundes neuerlich ihre Ent­rüstung über die Politik der Aufrüstung Westdeutschlands zum Ausdruck. In Sheffield, Birmingham, Portsmouth und anderen Städten kam es zu Demonstra­tionen, an denen rieh Tausende von Werktätigen beteiligten. Die Italienische Arbeiterschaft, reagiert auf Polizeiwillkür und faschistische Pro­vokationen mit Streiks, Protestkundge­bungen und Demonstrationen. In den Werken von Turin und Rom. in den sizilianischen Bergwerken, auf der gan­zen Halbinsel werden dl© Proteste ge­gen die Pariser Verträge immer lauter. In Frankreich nahmen dies© Aktionen Massencharakter an, Bergleute, Docker und andere traten in kurzfristige Pro­teststreiks. Die zahlreichen Siege, die di© Frie­denskämpfer in der letzten Zeit errun­gen haben, beweisen, dass die Völker den Kampf gegen die Pariser Verträge siegreich bestehen können. Im Vortrupp der Kämpfer gegen die Aufrüstung West­deutschlands schreitet die Arbeiterklas­se. Eine der Voraussetzungen für den Erfolg ist die Festigung der Solidarität und der Aktionseinheit der Arbeiter und der Gewerkschaften aller europäischen Länder. Die Gewerkschaften erbringen einen entscheidenden Beitrag zur Mobi­lisierung der Arbeiter für die Verteidi­gung der Interessen der Werktätigen und die Verhinderung neuer Kriegsvor­bereitungen. Der immer kraftvoller werdende Kampf der Völker Europas gegen die Pariser Verträge versetzt die Remilita­­risierungsanhänger in Angst und Schrecken. Die Stimme der Völker warnt vor unüberlegten Handlungen. Das entscheidende Wort ln der Frage: Krieg oder Frieden werden letzten Endes die Völker zu sprechen haben, die den Pa­riser Verträgen ein entschiedenes „Nein** entgegensetzen und Ihre Mas­senaktionen für die Verteidigung des Frieden« pausenlos fortsetzen. 1.179 Friedenskampfkomiiees in der Hegion Jassy Die Bevölkerung der Region Jassy unterzeichnet weiterhin mit Begeisterung den Appell des Weltfriedensrates und bringt ihren Hass gegen diejenigen zum Ausdruck, die den Atomkrieg vorberei­ten. Bis zum 29. März Unterzeichneten den Friedensappell 560.194 Bürger. In Jassy und im Rayon Paşcani wurde die Kampagne der Unterschriftensamm­lung abgeschlossen. Bis zum 23. März wurden in Jassy 81.130 und im Rayon Paşcani 52.732 Unterschriften gesammelt. Gleichzeitig geht in der Region, in den Betrieben, Institutionen, Stadtvierteln und Dörfern, die Wahl neuer Friedenskamipf­­komitees vor sich. Bis zum 23. März wurden 1.179 Friedenskampfkomitees ge­wählt. Deutsche Abteilung des Temesvarer Staatstheaters gastiert in Stalinstadt STALINSTADT. (Telefonischer Eigenbe­richt). Am 30. März trat das Ensemble der deutschen Abteilung des Temesvarer Staatstheaters zum ersten Mal in Stalin­stadt mit dem Trauerspiel „Kabale und Liebe1“ von Friedrich Schiller auf. Schon WTochen vorher waren die Karten für d'ese Vorstellung ausverkauft, und viele Stalinstädter Theaterfreund© bedauerten es, keine Plätze mehr erhalten zu haben. Im dichtbesetzten Theatersaal sahen wir nicht nur Stalinstädter, sondern auch sehr viele werktätige und Kollektivbau­ern aus den umliegenden Gemeinden Honigberg, Heldsdorf und Brenndorf, die nach Stalinstadt gekommen waren, um der Vorstellung beizuwohnen. Die künstlerischen Leistungen der Te­mesvarer deutschen Bühnenkünstler fan­den beim Stalinstädter Publikum grossen Beifall. Das Ensemble wird noch einige Tage in Stalinstadt bleiben und „Kabale und Liebe“, „Der eingebildete Kranke“ und einen bunten Abend „Lachen ist gesund“ aufführen, wonach es dann auch in eini­gen grösseren Ortschaften des Rayons Stalin gastieren wird. Das Temesvarer Deutsche Staa tstheater besucht auf seiner Gast­spielreise auch unsere Hauptstadt. Zur Aufführung gelangen: am 4. und 5. April „Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller, am 6. April „Der eingebildete Kranke" von Moliére und am 8. April ein bunter Abend „Lachen ist gesund". Die Vorstellungen finden im Theater des Zentralrates der Gewerk­schaften (Str. Lipscani) statt — ausser der Komödie „Der eingebil­dete Kranke", die Im íugendthea ter aufgeführt wird. Karten sind täglich von 11—14 Uhr In der Deutschen Grundschule, Bukarest, Str. Luterană Nr. 12 erhältlich. ........ I I inimii '"'1 I b*buotesá£BítraU I \ sie iu 4{ PROLETARIER ALLER LANDER VEREINIGT EUCH i NEUERWEG Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrepublik VII. JAHR6. Nr. 1854 FREITAG, 1. APRIL 1955 6 SEITEN 20 BANI Die 12. Traktorenbrigade KD-35 von der MTS Cobadin sät Erbsen auf den Feldern der Kollektivwirtschaft „Va­sile Roaitä“ ln Viişoara, Gemeinde Cobadin, Rayon Negru Vodă. Einsatz mechanischer Mittel TEMESVÁR. — Die werktätigen Bau­ern der Region Temesvár haben den Kampf um die Erzielung hoher Hek­tarerträge aufgenommen. Sobald günsti­ges Wetter einsetzte, zogen die Kollek­tivbauern und die werktätigen Bauern auf den Rat der landwirtschaftlichen Techniker von den MTS und den land­wirtschaftlichen Punkten auf die Felder. Die Koilektivwirtschaften stehen in den landwirtschaftlichen Arbeiten an erster Stelle. Durch weitgehenden Einsatz von Traktoren und Maschinen der MTS ha­ben sie bisher 1.138 ha geackert, 1.000 ha mit dem Kultivator bearbeitet und auf 1.650 ha Gerste, Erbsen, Hafer und Son­nenblumen gebaut. Eine neue Arbeitsgemeinschaft Im Rahmen einer feierlichen Ver­sammlung wurde in Sărată (Rayon Bl­­stritz) die Arbeitsgemeinschaft „1. Mai“ gegründet. Dieser jungen Arbeitsgemein­schaft traten insgesamt 23 Familien ru­mänischer, ungarischer und deutscher werktätiger Bauern bei. Als erste reichten die werktätigen Bauern Zägrean Vasile, Pásztor Péter, Gîrlejan Maria und Martin Ungar ihre Auf nähme gesuch e ein Fr. Korr. Martin Welss Landwirtschaftliche Arbeiten im Rayon Kreisch Die werktätigen Bauern der Gemein­den und Dörfer des Rayons Kreisch, ha­ben bis zum 25. März über 747 ha mit Gerste, Hafer und anderen Kulturen der ersten Etappe angebaut. Di© Kollek­tivwirtschaften des Rayons allein bestell­ten bis zum angegebenen Zeitpunkt 421 ha. Die Mitglieder der Kollektivwirt­schaft in Sanktanna, einer, der grössten Kollektivwirtschaften der Region, bauten auf 76 ha Gerste und auf 36 ha Lu­zerne an. Im Rayon Kreisch wurden ferner auf 320 ha Frühjahrsackerungen vorgenom­men. Beim Heilpiflanzenbau steht Rayon Grossanktnikolaus an erster Stelle Rund 2.600 ha sollen in diesem Jahr in der Arader Region bebaut werden. Mohn, Senf, Koriander, Kümmel, Pfef­ferminze sowie andere Medizinal- und Gewürzpflanzen sind vorgesehen. An er­ster Stelle im Hellpflanzembau steht der Rayon Grossanktnikolaus; von den land­wirtschaftlichen Prodiuktionseinheiten sind hingegen, die Kollektivwirtschaften im allgemeinen führend. Bemerkenswert ist, dass die Kollektivwirtschaft in Gross­­sanktnikolaus im vergangenen Jahr nur an Prämien für die von 3 Hektar abge­­llaferten Mohnmengen, 16.852 Lei er­hielt, so dass die Leitung der „ICS Pla­­far“-Arad, die sieh mit den Vertragsab­schlüssen befasst, nicht ohne Grund eine Planüberschreitung voraussieht. Saatgut wird für die meisten Kultu­ren kostenfrei zugestellt. Technische Hilfe Ist gesichert. Wenn man gute Ar­beit leisten Wird, so ist ein grosser Ver­dienst für die Bauemverelnigungen und ein noch grösserer für die Kollektiv­wirtschaften gewährleistet I Die Kollektivwirtschaft in Grossankt­nikolaus und auch alle anderen Kollek­tivwirtschaften wollen unbedingt zu den Prämiierten gehören. H. L. Vetter Wendelin meint: 6 Waggons Rüben von einem Hektar Sankt-Peter. Nur, m „Ach so, den Kappes Wen. dal suchen Sie”, sagte der Mann nach langem. Hin­­und Herraten, was das xvohl für ein „Lind­ner'’ sein konnte, nach dem ich frag­te. Lindners gibt es, wie er sagte, sehr vie­le in Deutsch ich wusste nicht, dass Wendel auch noch, oder richtiger gesagt, eigentlich nur der „Kappes“ ge­nannt wird. Übrigens ist dies ja in jeder schwäbischen Gemeinde üblich, dass Familiennamen sich von Gross­vater oder Urgrossvater — je nach­dem. wer eben das Familienhaus ge­baut hat — auf die Nachkommen übertragen. Von diesem Brauch wusste natür­lich die Direktion der Arader Zucker, fabrik nicht, denn dort sagte man mir: „Gehen Sie nach Deutsch Sankt-Peter Nr. 496, zum Meisterbauer Wendelin Lindnetr, der uns im vergangenen Jahr die schönsten Zuckerrüben geliefert hat.“ Nun sitze ich in der behaglichen, hellen Wohnstube bei Lindners in Deutsch Sankt-Peter und lasse mir von Vetter Wendel erzählen, wie er es zu dieser schönen Zuckerrübenemte ge­bracht hat. „Na, die sind auf nicht ganz einem halben Hektar gewachsen •— genau auf 46 Ar", beginnt er mit seiner Er. zählung. Auf seinem Feldstück, wo er die Rüben angebaut hatte, sind ihm nahezu drei Waggons Zuckerrüben gediehen. Es ist dies das Endergeb­nis der Erfahrung, die er im Laufe von tű Jahren gesammelt hat. 4939 baute Vetter Wendel zum ersten Mal Zuckerrüben an — auch damals für die Arader Zuckerfabrik oder ... f ür die profitgierigen Zuckerfabrikanten. „Schwach bezahlt haben sie damals. Es war gerade Kriegsbeginn, eine Zeit, da man von jenen, die das Geld in der Hand haben, besonders übers Ohr gehauen wurde“, erzählt er. Vetter Wendel baut nun seit einigen Jahren Zuckerrüben f ür diese Zucker­fabrik, die jetzt Gemeingut ist und in der Wendelin Lindner ein bekannter Mann ist. Hier treffen wir seinen Na­men auf der Prämienliste. Er hat als Gegenwert für die abgelieferte, Rüben­menge 6.960 Lei, 160 kg Zucker und Textilwaren zu ermässigten P.reisen erhalten. Vetter Wendel kann heute einen an. ständigen Batzen beiseite legen, um in diesem oder im nächsten Jahr Mö­bel für seine Tochter Marie einzu­kaufen. Sie ist zwar noch sehr jung, er will aber, wie er sagt, jetzt schon an ihre Aussteuer denken, das kann er sich ohne weiteres leisten. Im ver. ganyenen Sommer aber, als er und seine Frau um jede einzelne Zucker­rübe eigenhändig Kunstdünger streu­te, da lächelten viele und tuschel­ten herum, dass der Kappes Wendel nicht ganz „richtig“ sei. Als aber nach dem ersten grossen Regen die Rüben saftige, dunkelgrüne Blätter trieben, im Herbst aber Zuckerrüben so gross „wie ein Ferkel“ auf seinem Feld standen, da sagten die Leute, dass bei dem Wendel ein „anderer Herrgott“ gewaltet hätte... Vetter Wendel pfiff vergnügt vor sich hin, denn er wusste schon da­mals, als er die 200 kg Kunstdünger verstreute, dass jede Handvoll davon fünf Hände voll Kristallzucker bedeu. tet... „Meine Frau gehört heute auch zu den Bekehrten, erzählt der Bauer, in­dem er verschmitzt lächelnd zu ihr hinüberblickt. „Auch sie hielt es da­mals für ganz überflüssig, dieses Zeug zu verstreuen, und dazu noch um jede einzelne Rübe.” Die „Brigade“ Vetter Wendeis, denn so nennt er seine Verwandtschaft, mit der er zusammenarbeitet, hatte nur rund um die Rübe gedüngt, nicht aber das linkraut, das zwischen dem 45 cm Reihenabstand Platz gefunden hätte, wenn man nicht fünfmal ge­hackt hätte. Vetter Wendel hat über, dies einen Pflug verwendet den man in der landwirtschaftstechnischen Ter­minologie als Spezialhackpflug be­zeichnet und der so gebaut ist. dass man ganz nahe an die Rübe heran­kommt. Der Pflug wird von einem Pferd gezogen, von Vetter Wemfd aber persönlich 15 bis 20 cm tief in den Boden gedrückt. „Jedes Mal pflügen ist einen Regen wert", sagte er. Ich weiss nicht, ob Vetter Wendel das In einem agrartech-nischen Buch gelesen oder ob er selbst diese Erfahrung gemacht hat; jeden­falls ist diese Behauptung wissen­schaftlich begründet. Mit diesem Spe. zialpflug werden nämlich die Kapila­­rien, jene winzigen, aber unendlich zahlreichen Schächte der Wasserver­dunstung zerstört. ln diesem Jahr baut Vetter Wendel einen Hektar mit Rüben an. 70 Fuh­ren Stalldünger hat er ausgestreut. Dann Hess er, nachdem, er sich mit einem Schafhirten verständigt hatte, eine Schafherde auf diesem Feldstück einige Mal übernachten, denn er glaubt fest an das schwäbische Sprichwort, das sagt: „Wo e Schof hin tret’ — des hat goldene Kloss...“ Er ist der Ansicht, dass unter sol­chen Umständen die Zuckerrüben aus dem Samen der Fabrik wie die Pilze aus der Erde snhiessen müssen. Gleich für zwei Jahre hat er einen Vertrag mit der Fabrik abgeschlosen. Für jeden abgelieferten Waggon Zucker­rüben wird Wendelin Lindner und seine Familie 3.000 Lei und 50 kg Zucker erhalten. Nicht mehr wie heute vor 15 Jahren, als der Fabri­kant dem Vetter Wendel und vielen anderen das Fell über die Ohren zog, um sein Schäfchen ins Trockene zu bringen. Wieder wird er um jede einzelne Rübe Kunstdünger streuen. Tief wird er seinen Pflug in den Boden druk­kén, sich wenig darum scheren, ob etwa noch irgend ein altes Weib im Dorf tuschelt, dass der Kappes Wen. del nicht ganz „hell” sei. Eines steht aber fest, Vetter Wendel wird im nächsten Herbst seine 18.000 Lei und dazu 300 kg Zucker bekommen. L. H. % ***** l*- TM % ! A m * «7 Lesen Sie heute: Unsere Wochenbeilage für LITERATUR und KUNST (Seite 3 und 4) Sie arbeiten für das Soll des Jahres 1956 Uber 38 Betriebe der chemischen In­dustrie arbeiten gegenwärtig für das Soll des Jahres 1956. Sie haben die Plan­aufgaben unseres ersten Planjahrfünfts um vieles vor dem festgesetzten Termin erfüllt. Zu diesen Betrieben gehören die Kunst­­düngerwerke „Petru Poni“, die infolge der Entwicklung der Produktionskaipa­­zität und des begeisterten Arbeitsein­satzes des Arbeiter-, Ingenieur- und Technikerkollektivs unserer Landwirt­schaft 19.600 Tonnen Superphosphate über die Planvorschriften des Fünf­jahrplans lieferten. Die chemischen Werke „Victoria“ ha­ben ebenfalls den Fünfjahrplan vorfri­stig erfüllt, was vor allem auf die Syste­matisierung des technologischen Prozes­ses für die Herstellung von Gummirei­fen zurückzuführen ist. Das Baumwoll- Gummistoffnetz wurde durch ein Sei­den-Gummistoff netz ersetzt, wodurch die Widerstandsfähigkeit der Gummireifen um 25% gesteigert %urde. Die Temesvarer Fabrik „Timiş“ ver­­zetchnete im Vergleich zu 1950 eine 223%ige Steigerung der Arbeitsproduk­tivität. Die Arbeiter, Ingenieure und Techniker haben unserer Volkswirtschaft eine Reihe neuer Erzeugnisse geliefert wie: elektrolytisches Eisen, Chromgelb, Eisenblau, photographisches Natriumsulfit, für dessen Herstellung das Schwefelbio­­xid der Ultramarinöfen verwertet wur­de, kolloidalen Alaun, Kaltleim usw. Die Belegschaft der „Metalochimica“ in Ploieşti hat Im Laufe unseres ersten Planjahrfünfts die Arbeitsproduktivität im Vergleich zu 1950 um 228% gestei­gert. Während 1950 Einsparungen im Werte von 53.000 Lei erzielt wurden, konnten 1954 Einsparungen im Werte von 375.000 Lei verzeichnet werden. Der Selbstkostenpreis je Tonne Ultramarin wurde um 65% gesenkt. Die Belegschaften der 38 Betriebe der chemischen Industrie, die den Fünfjahr­plan vorfristig erfüllt haben, verpflich­teten sich, den Kampf für die Steigerung der Produktion und Arbeitsproduktivität, für die Senkung des Selbstkostenpreises und die Erweiterung der Sortimente mit erhöhtem Elan fortzusetzen. Verpflichtungen werden eingehalten MEDIASCH (Eigenbericht). — Die Be­legschaft der Schraübenifabrik „Drum Nou“ hat zu Ehren des 1. Mai eine Reihe von Verpflichtungen übernommen. Die Verpflichtungen sehen vor allem 100%ige Verwirklichung des Produk­tionsplans für März und Überschreitung der Aprü-Globalprodüktlon um 20% vor. Ferner hat sich die Belegschaft einwand­freie Qualität der Waren und gute In­standhaltung der Werkzeuge und Maschi­nen zum Ziel gesetzt. Durch Wiederverwertung alter Werk­zeuge. soll eine Einsparung von 300Q Lei erzielt werden. Die Erfüllung dieser Verpflichtungen wird von den Arbeitern des Betriebes auf das tatkräftigste unterstützt. Dem Kommunisten Mihai Palkó gelang es bis zum 28. März, seinen Monatsplan bei der Warmpresse um 126% zu überschrei­ten. Ebenso vorbildlich ist die Arbeit seines Kollegen Adolf Krestel, der bis zum selben Datum seine Aufgaben um 176% erfüllte. Schöne Leistungen, die zur Erfüllung d«r Verpflichtungen zu Ehren des 1. Mal beitragen, erzielten auch Andreas Binder von der Kaltpresse, der seine Norm zu 262% erfüllte, und Johann Schuster mit einer Normerfüllung von 259% Bistritzer Werktätige rüsten zum 1. Mai B1STRITZ. (Telefoni­scher Eigenbericht). — Die Eisenbahner vom Bistrit­zer Eisenbahndepot haben unter den ersten im Ray­on Verpflichtungen zu Eli. rem des 1. Mai übernom­men. Unter anderem wol­len sie durch intensive und weitgehende Anwendung der Methoden Lun/n und Papawin — die bereits von den meisten Lokführern und Heizern angewendet werden — die Fahrleistung zwischen zwei Generalre­paraturen auedehnem. Fei'. nar haben sich die Eisen, bahner verpflichtet, den spezifischen Verbrauch von Brennstoff um 5% zu verringern. Dem Beispiel der Eisen­bahner folgten auch an­dere Belegschaften. Die 2. Traktorfahrerbrigade der MTS Bistritz verpflich. tete sich, die ihr m der Frühjahrsanbaukampagne zufallenden Aufgaben, um •15% zu übarbieten und den Anbau drei Tage vor dean festgesetzten Termin zu beenden. Ausserdem verpflichteten sie sich, auch 3% Treibstoff, Schmieröl und Ersatzteile einzuspa­­ren und die Betriebsdauer zwischen zwei Reparatu­ren um 20% auszudehnen. Alle Traktorfahrer der Brigade werden, wo es möglich ist, nach der Bu. nejew-Methode arbeiten. Ähnliche Verpflichtun­gen gingen auch die ande­ren Traktorfahrerbrigaden der Bistritzer MTS ein, die dadurch zur Beschleuni. gung der Frühjahr sârbei, ten beitragen wollen. In den Bukarest er „23. August“* Werken Ing. Ion Sen und der Gruppenleiter Alex. Popescu sind stolz darauf, dass eine neue Serif 50-Tonnen Kesselwagen für die Lieferung bereit 1st Foto Agerpre« Einstiiwmig verpflichtete sich • •• . . . die Belegschaft der Schuhfabrik „Ştefan Plavăţ“ ln Temesvár, zu Ehren des 1. Mai den Bruttoproduktionsplan des Betriebes um 3,5% zu überschreiten. Zu diesem Zweck wollen sie die Arbeitspro­duktivität im Vergleich zur «eiben Pe­riode des vorigen Jahres um 25% er.; höhen. Die Schuhfabrik wird bis zum ersten Mai um 40% mehr Massenver­brauchsgüter liefern als in der gleichen Zeitspanne des vergangenen Jahres. Die Belegschaft dieser Fabrik wird ausser-’ dem den Selbstkostenpreis um 3,8% her­absetzen und Einsparungen im Werte von 60.000 Lei machen. Zur Verbesse­rung der Arbeitsweise wird ein Tag für die Eingabe von Vorschlägen der Neuerer und Rationalisatoren festgesetzt und es werden 5 Themen für Kleinmechanisie­rungen gestellt. Ferner wird die Beleg­schaft 15 neue Schuhmodelle heraus­bringen Fr. Korr. Franz Schmidt Mit einem Zeitvarsprung von elf Tagen Die Belegschaft der Lederfabrik „Pe­tőfi Sándor“ in Tg. Mureş erfüllte den Bruttoproduktionsplan für das I. Quar­tal 1955 mit einem Zeitvorsprung von 11 Tagen. Das Kollektiv des Betriebes analysier­te die bisher erzielten Arbeitserfolge und ging zu Ehren des 1. Mai die Verpflich« tung ein, die Planaufgaben des Planjahr­fünfts bis zum 30. April zur Gänze zu erfüllen. Ausserdem sollen bis zu die­sem Datum Konsumgüter Im Werte von 250.000 Lej zusätzlich erzeugt werden. Im ersten Quartal d. J. wurde die Ar­beitsproduktivität gegenüber den einge­planten Aufgaben durch umsichtige Nut­zung des Rohstoffs und der Materialien um 12% gesteigert und über 90 000 Lei eingespart. Friedensbrigaden im Wettbewerb führend GROSSWARDEIN: Die Mitglieder der über 350 Fried ensbrigade® der Unterneh. men in der ganze® Region stehen im Wettbewerb an erster Stelle. Die Arbeitei“ der elf Friedensbrigaden des metallurgischen Betriebs „înfrăţirea” stehen in vorderster Front im Kampfe um die rhythmische Erfüllung des Pro­dukt ion spl ans. Die von den Bestarbeitern Iosif Pall und Ion Costelnic geführten Brigaden überbieten täglich ihre Norm um 110—125%. Vom 1.—20. März stellten diese Brigaden 1650 kg Bestandteile für Traktoren und landwirtschaftliche Ma­schinen her. Viele Erfolge der Schuhfabrik „Solida, ntatea" sind der gutorganisierten Arbeit der Mitglieder der acht Friedensbrigaden zu danken. Die von Stefan Bletner und Maria Kiss geführten Friedensbrigaden, von der Zuschneideabteilung beispiels­weise überbieten ihre Norm täglich um 00—70%. Im Februar allein sparten diese Brigaden auf Grund der Initiative von Nicolae Militarii 8200 gdm Leder ejn. Gleich erspriesslich ist die Tätigkeit der sechs Friedensbrigaden des metallur­gischen Unternehmens „Bernat Andrei“ und der zwei Brigaden der Eisenbahn« Werkstätten der Zone Grosswardein. • Jungarbeiter erzielt 487^o-ige Planerfüllung _ TEMESVÁR (Telefonischer Eigenbe­richt). — Dienstag nachmittag zogen die Jugendlichen der Stadt Temesvár mit flatternden Fahnen vor die Oper, um am Meeting zum Abschluss der Weltju­gendwoche teilzunehmen. Aus dem vom Ersten Sekretär des Regionskomitees des VdWJ vorgelesenen Bericht ging hervor, dass die Jugendlichen im Laufe der Welt­jugendwoche ein© Reihe von bedeuten­den Erfolgen zu verzeichnen hatten. Zu den Vielen gehören auch die Mitglieder des VdWJ Stefan Hizo von der „Electro­­banat“, der seine Norm zu 487%, und Valeria Minea von der „Nikos Beloian­­nis“, die ihre Norm zu 168% erfüllte.

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