Neuer Weg, 1955. május (7. évfolyam, 1880-1904. szám)

1955-05-03 / 1880. szám

mim t ANDER, VEREINIGT EUCH! NEUERMG Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrepublik VW. JAHRG. Nr. 1880 | DIENSTAG, 3. MAI 1955 4 SEITEN 20 BANI B'EMTTECA centra; SIBIU ul HEUTE LESEN SIE Die Mai-Feier in der Provinz (Seite 2) 10 Jahre seit der Befreiung Ber­lins durch die glorreiche Sowjet­armee (Seite 3) Weitere japanische Kriegsgefan­gene und Zivilisten von der UdSSR in die Heimat entlassen. (Seite 3) (Seite 4) Sport (Seite 4) Das Wahlmanifest der britischen Konservativen Partei (Seite 3) Französisch-westdeutsche Ver­handlungen bewirkten eine dilato­rische Behandlung der Saarfrage (Seite 3) 1. Mai-Feiern îri aller Welf (Seite 4)1 Ein Beweis wahrer Freundschaft Die 1. Mai-Feier in Moskau (Seite 4)’ Palmiro Togliatti über die Wahl italienischen Staatsprä* (Seite 4)' des neuen sidenten Ein machtvolles Bekenntnis zum Aufhau und Frieden Auf dem Tribünen nehmen nun Platz : Mitglieder des ZK der RAP, Mitglieder der Regierung, des Präsidiums der Gros­sen Nationalversammlung, Leiter der Zen­tralinstitutionen und der Organisationen der Werktätigen, hervorragende Wissen­schaftler, Kunst- und Kulturschaffende, Generale und Offiziere der Streitkräf­te der RVR, alte Kämpfer der Arbeiter­bewegung unseres Landes, Helden der Sozialistischen Arbeit und Bestarbeiter der Betriebe und Institutionen — Bür­ger, an deren Brust Auszeichnungen und Medaillen der Rumänischen Volksrepu­blik erglänzen. Zahlreiche Gäste sind anwesend aus der UdSSR, der Chinesischen VR, Deutschland, Indien, Italien, der Polni­schen VR, Schweden, der Tschechoslo­wakischen Republik, Norwegen, der Un­garischen VR, Brasilien, Finnland, Dä­nemark, der VR Bulgarien, Chile, der •Koreanischen VDR, Algerien, Senegal, Marokko, Gäste des Zentralrates der Ge­werkschaften, des Rumänischen Instituts für Kuiituirb ez iehungen zum Ausland und des Komitees Demokratischer Frauen, Auf den Tribünen befinden sich Mit­glieder des Diplomatischen Korps. Um 9 Uhr begrüssen Tausende von Werktätigen mit stürmischem Beifall die Ankunft der Führer dar Partei und Re­gierung. Auf der otffizieilen Tribüne nehmen Platz die Genossen : Gh. Gheorghiu-Dej, Dr. Petru Groza, Gh. Apostol, I. Chişi­­nevschi, das Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, M. B. Mitin, Al. Moghioroş, Chivu Stoica, Miron Con. stantinescu, Armeegen erai Emil Bodnăraş, C. Pîrvulescu, P. Boriid, Akad. Prof. Dr. C. I. Parkon, Akad. Prof. Traian Săvu­­lescu, Lotar Râdăceanu, D. Petrescu, Ştefan Yoitec, Generalleutnant Gh. Pin­­iilie, T. lordächescu, Stelian Moraru, Ge­neralleutnant I. Tutoveanu, Cornel Ful­ger, Florian Dănălache. Dais 1. Mai-Meeting der Werktätigen Unserer Hauptstadt beginnt. Die Musikkapelle stimmt die „Hymne der Friedenskämpfer“ an. Das Mitglied im Politbüro des ZK der RAP, Stellvertreter des Ministerpräsi­denten, Gen. Miron Gonstantinescu, er­greift da® Wort. Die Rede wird oftmals vom Beifall und den Hurrarufen der Werktätigen unterbrochen, ein Beweis der Liebe und tiefen Ergebenheit des werktätigen Volkes für die Partei und Regierung unseres Landes, für die Poli­tik des Aufbaus des Sozialismus und der Verteidigung des Friedens. Der warme Aufruf der Partei Ejn die Werktätigen, in Zukunft mit immeT grös­serer Begeisterung für die Entwicklung der Schwerindustrie, der Grundlage der Entwicklung der gesamten Wirtschaft des Landes, zu kämpfen, für die Erfül­lung und Überbietung des Staatsplanes, für die Festigung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit dar werktätigen Bauernschaft, für die Steigerung der. A- grarproduiktion, wird von den Teilneh­mern am Meeting mit Jubel 'empfangen. Tausende von Stimmen lassen Losungen erschallen, wie: „Es lebe unsere Par­tei!“ „Es gedeihe unsere Republik.!“, „Wir werden mit aller Begeisterung arbeiten, um den Fünf jahrplan zu erfüllen!“ Un­ter diesen Losungen kämpft jeder Werk­tätige unseres Vaterlandes für den Auf­bau des Sozialismus, für das Gedeihen unseres teuren Vaterlandes. Durch langanhaltende Huldigungen äussern die Werktätigen auch ihre uner­schütterliche Ergebenheit gegenüber dem Lager des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus, mit der grossen So­wjetunion an der Spitze, und verpflich­ten sich, unentwegt für die Verteidigung des Friedens und für die Festigung der Wehrfähigkeit unseres Vaterlandes" zu kämpfen. Das Meeting der Werktätigen ist zu Ende. ★ Die Klänge des Partisanenmarsches sind gleichsam das Zeichen für den Be­ginn des Aufmarsches. Bewaffnete Ar­­beitergarden eröffnen ihn. In grauen Ar­­beitsanzügen, die Waffe in entschlosse­nen Fäusten haltend, schreiten die Kämpfer und Partisanen der Arbeiter­bewegung dem Stalinplatz zü. Viele von ihnen tragen Orden und Medaillen, als Zeichen ihrer Verdienste im Kampf um die Arbeiterrechte und ihrer Erfolge im Aufbauwerk. Viele von ihnen haben bereits ergraute Schläfen. Doch sie kön­nen heute ihr graues Haupt stolz erhe­ben. Ihnen hat sich der heissersehnte Traum, um den sie jahrzehntelang kämpften, erfüllt. Was in das bärtigen Mannes Brust, der dort an der Spitze der Kolonne einherschreitet, in diesem Augenblick vor sich geht, ist leicht zu erraten. Es ist ein stolzer Zug, der hier dahinsohreitet. Den bewaffneten Arbeitergarden fol­gen die Pioniereinheiten, der Stosstrupp der Zukunft, die jüngsten Kämpfer un­serer Volksrepublik. Sie tragen ein Transparent: „1. Mai” leuchtet uns in grossen, wie in Alabaster gehauene Let­tern, entgegen. Eine Pionierkolonne, die in Form ei­ne« Keiles aufmarschiert, zieht vorüber. Der Keil verkörpert gleichsam die Stoss­­kraft der Jugend im Kampf um eine glückliche Zukunft. Trommeln und Fanfaren begleiten sie in ihrem entschlossenen, Gleichschritt. Blumenomkränzte Häupter, die ersten Narzissen, rote Tulpen und Fahnen, — alles zieht so jung, frisch und schwung­voll und doch so feierlich, vorüber. Es ist der Frühlingsgmss eines freien Vol­kes. Luftballons streben in steilem Flug aufwärts ins endlose Blau. Darauf folgen Pioniereinheiten, die durch die Werkzeuge, die sie tragen, die verschiedensten Tätigkeiten veranschau­lichen, mit denen sie später einmal als erwachsene Staatsbürger unserer Volks­republik Ehre bereiten werden. Die Demonstration der Werktätigen nimmt ihren Anfang. An der Spitze der Kolonnen schreiten die Vertreter der Werktätigen der Rayons „23 August“, „Griviţa Roşie1' und „Tudor Vladimi­­rescu“. Hunderte und aber Hunderte rote Fah­nen und Fahnen ln den Landesfarben flattern über den Reihen der Demonstran­ten, die über den Platz marschieren. Sie tragen die Porträts der Führer der Kom­munistischen Parte! der Sowjetunion und des Sowjetstaates. Aus zehntausenden Kehiem ertönen begeisterte Rufe der heis­sen Liebe zum Sowjetvolk, dem Erbauer des Kommunismus, unserem Befreier und Helfer. Zehntausende Werktätige des Rayons „23 August“ treffen auf dem Stalinplatz ein. An ihrer Spitze schreiten die Arbei­ter der Werke, die den glorreichen Namen jene® Tages führen, an dem die Sowjet­armee unserem Vaterlande und unserem Volke die Freiheit brachte. In den Re­hen der Werktätigen der „23 August“­­Wenke sieht man zahlreiche mit Orden und Medaillen ausgezeichnete Arbeiter. Techniker und Ingenieure. Von den Fesseln der kapitalistischen Ausbeutung befreit, ziehen die Arbeiter der „23 August“-Werke beute die herr­liche Bilanz der im sozialistischen Auf­bauwerk erzielten Erfolge. Sie haben in den letzten Jahren Werkstücke und Ma­schinen hergestellt, von denen die Kapi­talisten behaupteten, dass sie nur im Ausland erzeugt werden können : Zement­strecken, Turm- und Katargkräne, Turbo­­gebläse, 50 Tonnen-Waggons, Karussell­drehbänke, usw. Zur Feier des 1. Mal kamen die Eisen­bahnarbeiter von den „Griv'iţa Roşie“­­Werken mit Dutzenden purpurroten Fah­nen. Es sind die Fahnen der Partei, un­ter deren Falten die Eisenibahnarbeiter von der „Griviţa Roşie“, ein fleissiger und zuverlässiger Teil unserer Arbeiter­klasse, jahrelang für Brot und Freiheit kämpften. Heute kämpfen sie für der, Sieg des Sozialismus in unserem Vater­lande. Aus den durch den Krieg verursachter. Trümmern bauten sie ein neues Griviţa auf, dessen Fassade, wie ein Symbol des Sieges geschrieben steht: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch !“ Heute werden im Eisenbahnkomplex „Griviţa Roşie1“ zweteinhalbmal mehr Lokomoti­ven und viermal mehr Waggons als in der Vergangenheit repariert. Ein allegorischer Wagen verkündet allen den vom Arbeitskollektiv der „Mátyás Rákosí“-Werke erzielten grossen Erfolg : die vorfristige Erfüllung des Fünfjahr­plans. Zu Ehren des 1. Mai haben die Kon­strukteure von Motoren der „Mátyás Rá­­kosi“-Werke ihre Verpflichtungen reich­lich erfüllt. Der Aprilproduktionsplan wurde drei Tage vor der Frist erfüllt. Bis zum 27 April wurden Einsparungen im Werte von 100.000 Lei an Materialien, Brennstoff und elektrischer Energie erzielt. Drei Tage vor der Frist wurden auch zwei Prüfstände dem Betr.eb zugeführt, die zur Verbesserung der Qualität der Er­zeugnisse beitragen werden. Die Ehre, die Demonstration der Werk­tätigen d?s Rayons•„ „Gh, Gheorghiu-Dej“ zu eröffnen, wurde den Konstrukteuren Vor, elektrischen Maschinen und Appara­ten der „Klement Gottwald“1-Werke zuteil. Sie erscheinen zum grossen Fest mit be­deutenden Laistungen. Dis im ersten Fünf jahrplan vorgesehenen Aufgaben wurden lange vor der Frist erfüllt. In den Jahren des Planjahrfünfts stieg, die Produktion des Betriebs um das 2,2fache gegenüber dem Jahre 1950, die Arbeits­produktivität um das Dreifache, die Selbstkosten der Erzeugnisse aber wur­den um 45% gesenkt. Diese Tatsachen führten dazu, dass der Betrieb heute eine dreimal grössere Rentabilität auf­weist als im Jahre 1950 uni dass die Arbeiter einen um 63% höheren durch­schnittlichen Monatslohn erhalten. Zu Ehren des T. Mai liefert das Kol­lektiv der Werke Erzeugnisse für das Junisoll des Jahre 1956. Uberplan stellten die Arbeiter bis zum 30. April zahlreiche Elektromotoren, Elektrogeneratoren, Eis­schränke, elektrische Bügeleisen, Lampen und Kronleuchter her und verzeichneten Materialeinsparungen im Werts von über 30.000 Lei. Das „Tudor Vladimirescu“-Werk wur­de in den Jahren der Volksmacht errich­tet. D.e Arbeiter, Techniker und Inge­nieure sind auf das Geschenk stolz, das sie anlässlich des 1. Mai den Landar­beitern dargeboten haben. Sie verpflich­teten sich, überplan zehn Dreschmaschi­nen und zehn Lastkraftwagenanhänger herzustellen und erzeugten im März und April elf Dreschmaschinen und zwanzig Anhängewagen überplan. Das Erscheinen der Arbelterkolomnen von der Konfektionsfabrik „Gh. Gheor­ghiu-Dej“ auf dem Stalinplatz wurde mit lebhaftem Beifall begrüsst. In den gros­sen, lichten Werkstätten dieses Betriebs, der grössten Kontfektlansfabrik unseres Landes, werden heute Kleider in einer Menge hergestellt, die der von allen Kon­fektionsfabriken des Landes hergestellten Menge fast gleichkommt. Die Ehre, an der Spitze der Kolonne der Demonstranten dieser Fabrik zu defi­lieren, wurde den Arbeitern vom Sektor III zuteil, der im Wettbewerb zu Ehren des 1. Mai als Sieger hervorging. Als Zeichen der Schätzung der erzielten Er­folge tragen die Arbeiter die Porträts der Bestarbeiter Dumitru Zugravu, Diţa Sercan, Petre Badea, Maria Roşianu und anderer 30 Bestarbeiter. , In der Kolonne der Demonstranten des Rayons „N. Bälcescu“ fallen die zahlrei­chen Bestarbeiter der Fabrik „Griviţa Conserve1“ auf. Die Leistungen, mit denen das Kollektiv der Fabrik in diesem Jahre den 1. Mai begrüsst, sind schöner denn je. Sie sind stolz, denn sie haben den Fünf jahrplan in nur drei Jahren und zehn Monaten erfüllt. Zu Ehren des 1. Mai hat das Kollektiv dieser Fabrik dem Verbrauch, über den Fünf jahrplan, 430 Tonnen Gemüsekonserven, 90 Tonnen Marmelade, 550 Tonnen Schweinefleisch und vieles andere zugeführt. In der von Maria Pundlchi geführten Abteilung für Marmelade wurde der Aprilplan tn 18 Tagen erfüllt. Unter den Teilnehmern an der Kundge­bung ziehen auch Kunst- und Kultur­schaffende vorbei, die sieh bemühen, in ihren Werken das Neue darzustellen, es in entsprechende künstlerische Formen au fassen, die auf der Höhe der neuen Epo­che stehen sollen. Die Schriftsteller hat­ten in der letzten Zeit schöne Erfolge auf­zuweisen. Unter den fast 200 im Staats­verlag für Literatur ur.d Kunst im Jahre (Fortsetzung auf Seite 2) Im Aufträge des Zentralkomitees der Rumänischen Arbeiterpartei und des Mi­­nisterrates beglückwünsche ich euch an­lässlich des 1. Mai, des Tages der inter­nationalen Solidarität der Arbeiterklasse, des Tages der Verbrüderung der Werktä­tigen aller Länder im Kampfe für die Verteidigung des Friedens, für die na­tionale Unabhängigkeit der Völker, für den Sozialismus. Im Laufe dieses Jahres haben dis Werktätigen unseres Landes unter der Führung der Rumänischen Arbeiterpar­tei auf allen Gebieten unseres wirt­schaftlichen, politischen ur.d kulturellen Lebens bedeutende Erfolge im Aufbau­werk des Sozialismus errungen. Zwecks Schaffung der ökonomischen Grundlagen des Sozialismus in unserem I Lande hat di? Partei konsequent das Le­ninsche Prinzip der sozialistischen Indu­strialisierung, der vorwiegenden Entwick­lung der Schwerindustrie angewandt, die der Hebel für das unausgesetzte Wachs­tum der Wirtschaft des Landes ist. Die Arbeiterklasse hat mit Begeiste­rung für die Erfüllung des Fünfjahrplans gearbeitet urd bedeutende'Ergebnisse er­zielt. Die Erdölindustrie der Rumänischen Volksrepublik näherte sich bereits 1954 dem Niveau des letzten Jahres des Plan­jahrfünfts, die chemische Industrie er­füllte in der Bruttoproduktion im ersten Quartal ihren Fünfjahrplan, während die Maschinenbau- und elektrotechnische In­dustrie ihren Fünfjahrplan in diesem Quartal abschliessen. Mehr als 200 Be­triebe der Schwer-, Nahrungsmittel-, Be­­kleidungs- und Schuhwarenindustrie ha­ben ihren Fünfjahrplan erfüllt und ar­beiten für das Soll des Jahres 1956. Die , Parteiorganisationen stehen an der Spitze dieses grossartigen Kampfes und mobili­sieren die Arbeiterklasse und werktätige Bauernschaft sowie auch die patriotische Intelligenz. Die Gewerkschaftsorganisatio­nen organisieren mit Hilfe des VdWJ er­folgreich den sozialistischen Wettbewerb. Das unausgesetzte Anwachsen der in­stallierten Kraft und der Kraftstrompro­duktion unserer Wärme- und Wasser­kraftwerke führ! zur Erfüllung des Elek­trifizierungsplanes für die ersten fünf Jahre, zur unausgesetzten Entwicklung der Industrie und Landwirtschaft, denen die erforderliche Energie gewährleistet wird. Die werktätige Bauernschaft kämpft für die Erfüllung der von Partei und Regie­rung gestellten Aufgabe, reiche Ernten und eine erhöhte Hektarproduktion zu erzielen, um in diesem Jahr zehn Millio­nen Tonnen Weizen und Mais zu produ­zieren. Unter der Führung der Parteiorganisa­tionen festigten und entwickelten sich die mehr als 5.150 Kollektivwirtschaften und Arbeitsgemeinschaften, die bei den Feld­arbeiten, bei der Erzielung reicher Hek­tarerträge, bedeutende Erfolge errangen und der gesamten werktätigen Bauern­schaft dadurch den Weg zum Wohlstand, den Weg der sozialistischen Umgestal­tung der Landwirtschaft wiesen. Auf Grund der in der Industrie und Landwirtschaft errungenen Erfolge wuchs und entwickelte sich das Netz des sozia­listischen und Genossenschaftshandels, wuchs und entwickelte sich der Waren­austausch zwischen Stadt und Land; so wurde es möglich, im Dezember 1954 das Bezugskartensystem abzuschaffen und kürzlich eine Preissenkung bei einigen Lebensmitteln und Industrieartikeln vorzu­nehmen, was zu einer Hebung des Le­bensniveaus der Werktätigen führt. Die Versorgung der Städte mit Lebensmitteln ixnd der Dörfer mit Industrieartikeln wird immer besser. Zur Hebung des Lebensniveaus und des Reallohnes ist die Erfüllung und Über­schreitung des Staatsplans notwendig, die weitere Steigerung der Produktion, die Verbesserung der Qualität und der Sor­timente der Erzeugnisse, die Steigerung der Arbeitsproduktivität, die Einsparung von Rohstoffen und Materialien, die För­derung des sozialistischen Wettbewerbes, die Anwendung und Verbreitung der fort, geschrittenen Methoden der Bestarbeiter der Produktion sowie die Senkung der Selbstkosten der Produkte. Von besonderer Bedeutung für die Fe­stigung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der werktätigen Bauernschaft im Kampf für die Senkung der Selbstkosten der Erzeugnisse ist dia Steigerung der Agrarproduktion, die möglichst rasche und gute Beendigung des Frühjahrs­­anbaus. Zu diesem Zweck sind alle Kräf­te der Partei, der Arbeiterklasse und der werktätigen Bauernschaft mobilisiert, alle Mittel, Traktoren, Sämaschinen und Ge­spanne. Die Exekutivkomitees der Volks­räte müssen alle ihre Bemühungen in dieser Richtung konzentrieren. Die vielseitige Hilfe, die unser Land während der letzten zehn Jahre von der Sowjetunion erhalten hat, wird noch da­durch vergrössert, dass d:e Sowjetunion uns technisch-wissenschaftliche Hilfe auf dem Gebiet der Erzeugung von Atom­energie zu friedlichen Zwecken in der Rumänischen Volksrepublik angedeihem lässt. Auf Grund des kürzlich in Moskau geschlossenen Abkommens werden wir sowohl technisch-wissenschaftliche H lie als auch Unterstützung bei der Ausbil­dung der Kader voruWissensehaftlern und Ingenieuren zum Zwecke des Baues eines Versuchs-Atommeilers, der Beschleuniger von Elementarpartikeln und der Erzeu­gung von Kernenergie erhalten. Dies wird den wissenschaftlichen und techn sehen Forschungen im Lande auf dem Gebiete der Physik, der Chemie, der Elektrizität, der Medizin, der Biologie usw. einen grossen Aufschwung verleihen. Während in den Ländern der Demokratie und des Sozialismus, an der Spitze mit .der grossen Sowjetunion, die Industriepro­duktion in steter Entwicklung begriffen ist, die Landwirtschaft — nach der Er­fahrung der sowjetischen Landwirtschaft — dem Weg der grossen Kollektivwirt­schaften folgend, von Jahr zu Jahr mehr Agrarprodukte liefert, de Preise sinken und das materielle sowie das kulturelle Lebensniveau unausgesetzt steigt, ist die Lage der Werktätigen in den kapitalisti­schen, kolonialen und abhängig-n Län­dern eine ganz andere. Die Intensivierung der schonungslosen Ausbeutung der Werktätigen durch”Kapi­talisten und Gutsbesitzer sowie der Ruin den Arbe ter- und Bauernmassen durch die ununterbrochene Einschrän­kung der ZivUpröduktion zugunsten der Rüstungsproduktion bringen die Wirt­schaftskrise noch näher und vertiefen sie, die Wirtschaftskrise, die zur Ver­blendung der Massen, zur Vergrößerung der Arbeitslosigkeit und zur Hungersnot führt. Das zeigt sich klar in der Lage von Millionen Arbeitslosen und Kurzarbei­tern in den USA, in Italien und anderen kapitalistischen Ländern, sowie auch 1n dem Streik der 300.000 Arbeiter der Saar, der englischen Docker und Buchdrucker, der 350.000 italienischen Metallarbeiter, in den Kämpfen, die die französische, und spanische Arbeiterklasse und Bau. ernschaft und die Kolonialvölker usw. führen. Zugleich beweist uns das, dass die Ar~ (Fortsetzung auf Seite 2) 1 Die Sonne hat den weissen Flaumteppich am Bimmel noch nicht durchbro­­chen, und über Bukarest erivacht ein neuer Tag. Es scheint, als wollte der • schwindende April sich noch einmal behaupten. Doch nein! Der i. Mai ist ein [ Sonnentag und das Licht eines neuen Lebens, das mit diesem Tag auf der Welt Einkehr hält, überflutet nicht nur die erwachende Natur in ihrem Feier­tagsgewand, sondern auch die festlich geschmückten Bauten der Stadt und die • Menschen selbst, die den heutigen Tag zum Freuden- und Kampftag erkoren ; und seit Jahrzehnten festlich begangen haben. Noch flammen hier und da Losungen in grossen Leuchtbuchslaben aus dem Dämmerlicht, doch bald ver­[ scheucht die emporsteigende Sonne sow ohl den kleinen Wolkenteppich am , Himmel, als auch das künstliche Licht und überflutet mit ihrem goldenen Rot das Hot der Tausend und aber Tausend Fahnen und Flaggen, mit denen der \ Morgenwind sein lustiges Spiel treibt. Fröhliche Klänge durcheilen auf den Schwingen eines leichten Windes die bereits belebten Strassen der Stadt. Unter die Farben der Frühlingskleidung der Menschen mischt sich das Bunt der Trachten, in die Klänge des Akkor­deons, der Geige und der Flöte mengt sich das fröhliche Lachen von Hundert­tausenden Menschen. Die arbeitende Bevölkerung rüstet sich zum Festtag. Bald darauf sind auch die buntbelebten Sammelstellen leer. In Kolonnen gruppiert beivegen sich die Arbeiter mit wehenden Fahnen und Transparenten den Hauptverkehrsadern der Stadt entlang dem Stalinplatz zu. Ein^ nichtendenwollender Menschenstrom schreitet über den mit dem ersten Mattgrün der Bäume gesäumten Boulevard. Das Wehen der roten Fahnen be­gleitet sie. Weit im Hintergrund zeichnen sich die Umrisse des Stalin-Denkmals ab. Dort ist der Stalinplatz, das Herz der heutigen Kundgebung. Zu beiden Seiten des Platzes erheben sich mit rotem Tuch bekleidete Tri­bünen. Rechts steht die Haupttribüne, dar über das riesengrosse Bild der vier gros­sen Lehrmeister des Marxismus. Gegenüber befindet sich die zweite Tribüne. Hinter dem Platz liegt in seinem Frühlingsschmuck der grosse, nach Stalin benannte Erholungspark. Rede des Gen. MIRON CONS.TANTINESCU auf dem Meeting am Stalinplatz Die Haupttribüne auf dem J. W. Stalin-Platz der Hauptstadt während der Demonstration der Werktätigen am 1. Mai

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