Neuer Weg, 1957. március (9. évfolyam, 2445-2471. szám)

1957-03-01 / 2445. szám

Seite 2 Das lässt sich sehen... ... sagen die Kunden, die in diesen Tagen die Verkaufsläden und Abtei­lungen der hauptstädtischen Hand­werkergenossenschaften betreten, die neuesten Erzeugnisse betrachten und kaufen. Endlich scheint der Erzeugung von unrentablem Kram, den manche Ge­nossenschaften herstellen, Einhalt ge­boten zu werden. „Rostfreie“ Gabeln und Messer, die eigentlich nicht rost­frei sind, Gebäckformen, hauchdünne Seifenhalter und Handtaschen der „Celuloidul“, die beim ersten leichten Anstossen springen, bzw. reissen und minderwertige Blechwaren konnten, sich begreiflicherweise keiner Nach­frage erfreuen. Und um die oben an­geführten Beispiele zu ergänzen, seien noch die schlechten Fischschuopen­­schäler, das körnige „Rapid“-Reini­­gurgspulver oder der unbrauchbare Kartoffelschäler der „Zarea Roşie“­­Giuleşti erwähnt, die auch dem Erzeuger' keinen Gewinn einbrachten. Auf dem Gebiet der Textilien gibt es erfreuliche Neuigkeiten. Betritt man die grossen, hellen Schneider­werkstätten der „Sporyl“, so wird man vor allem vom emsigen Schaffen heqindiptckt, . das hier überall herrscht. Es ist nicht’ so einfach, die Muster des neuartigen schottischen Stoffes passefid zusammenzufügen. Da heisst es, sedir genau arbeiten, bis man das richtig ,im Griff hat. Haargenau nach den vórgeschriebenen Linien frisst sich die' Stanze in den Materialstoss Und im Vu sind die Bestandteile von zwei Dutizend neuartiger Windjacken auf einmal* zugeschnitten. Die Handwerksgenossenschaft „Ţe­sătorul Muncitor“" bringt zur Zufrie­denheit der Kunden und Tapezierer einen gelungenen Rips in schönen Mustern und Barben in den Handel. Unsere Frauen 'werden in den Läden eine reiche Auswahl an Sommerklei­dern aus Shantung- und Pikeegewe­ben vorfinden. . Der Verband „Textile-Confectii“ er­öffnet einen Laden mit meisterhaft gestickten Tischtüchern, Servietten, Piusen und Decim Wohlgemerkt, alle diese Arbeiten werden zu Hause von den zahlreichen Stickerinnen unter Anleitung der Genossenschaft ausge­führt. Mit den warmen Tagen, die sich heuer früher einstellten, treten auch die alten Sorgen unserer Haus­frauen auf: woher das Eis für die Aufbewahrung der Lebensrnittel neh­men ? Aber hier kann Abhilfe geschaf­fen werden. Haben Sie schon gehört ? Ein neues Haushaltsgerät Typ „Robot“ wird von der „UC Metalo-Chimie“ in einer Anfangsserie von 2000 Stück hergestellt. Damit können 18 ver­schiedene Arbeiten verrichtete werden: vom Teigkneten, Eierschaumschlagen, Kartoffel schälen, Flelschzer scheiden, Grünzeugreiben, bis zum Kaffee- Zucker- und Pfeffermahlen usw. Jede Arbeit dauert nur wenige Minuten. Der Stromverbrauch beläuft sich in 2.5 Stunden auf 1 kW, was 0,60 Lei gleichkommt. So etwas lässt sich hören ! Eine reiche Auswahl von wirklich rentablen Neuerzeugnissen ist zu ver­zeichnen. Hier sei die neue Rebsche­­re für den Weinbau und eine Patent­zange für Kolbenringe erwähnt. * Die für dieses Jahr vorgesehene Pro­filierung der einzelnen Produktions­zweige der Genossenschaftler soll zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur zweckmässigen Normierung einzelner Erzeugnisse beitragen. 6 Textileinheiten sollen zusammengelegt und dadurch ein Erhöhung der Renta­bilität erzielt werden. Der Kleinme­chanisierung wird besondere Beachtung geschenkt. Die planlose Erzeugung von Gütern soll diesmal gänzlich aus­geschaltet werden. Das Exekutivkomitee des Stadtvolks­rates hat im Sinne der jüngsten Par­teibeschlüsse Massnahmen getroffen, die eine gleichzeitige, unrentable Er­zeugung von Artikeln durch Lokalin­dustrie und Handwerksgenossenschaft ausschalten. Die Teilnahme der Volksratsorgane an den Produktions­besprechungen soll zur besseren Roh­stoffversorgung und zur Hebung der Qualität beitragen. Reinhold Gross Mehr Ííandarheitter In Luftkurorte ! In diesem Jahr .werden annähernd 16.000 Landarbeiter, also um 5.000 mehr als 1956, ihrem .Urlaub in Bil­­bor, im Erholungsheim von Budila und in den ZRG-Wlen verbringen. Ausserdem finden Leute, die an Bru­cellose leiden, in Buşteni und 900 Landarbeiter im Präventorium von Călugăra Aufnahme. Die Erholungs­lager für diş. Kinder der Landarbeiter werden um 200 Plätze vergrössert und in den Regionen Jassy und Piteşti weitere Sommerlager eingerichtet. Im Präventorium von Căpălriaş werden über 800 Kinder untergebracht. Für Mutter und Kind stehen Erholungs­heime des ZRG zur Verfügung. \ tim Land des Goldes (Fortsetzung von Seite 1) Käser Darius gegen dié Thraker und Skythen. Tatsächlich war es auch eine Ursache für die Feldzüge Traians gegen die Daker. In Z latna, das da­mals Ampelum täess, setzte Kaiser Traian einen ständigen, procurator aurarium" ein, der voii den Dakern nicht weniger als 165.000 kg Gold als Kriegsbeute eintrieb. Mit diesem Gold allein konnte Rom seine zer­rüttete Wirtschaft wieder aufrichten. Im Laufe der 166 la’ire römischer Herrschaft in Dazien wurden noch weitere 4—500.000 kg Gold gefördert So hat >das Gold von Roşia das Leben des römischen Reiches um zwei Jahr hunderte verlängert. Auch später im Mittelalter stritt man um den Besitz dieser Goldgruben Ion Hunytadé, Matei Corvin, Prinz Albert. von Polen, Ion Zapolya und Şlefan Báthory halfen in Roşia ihren Reichtum geschöpft und dadurch ihre Macht gefestigt. Ein Jahrhundert lang herrschten hier auch die Habsburger Gleichzeitig war hier das grösste Elend zu Hause. Selten noch ein Volk, das ärmer war als die Moizen aus deren Bergen und aus deren Kraft andere ihren Reichtum schöpf­ten. Oft machte sich die unerträgli­che Not in Revolten Luft, und so ist die Geschichte des Goldes zugleich auch mit dem Blut von Rebellen ge­schrieben, In dieser Gegend, im Aloizendorf Albac, nahm der Bauern­aufstand von Horia, Cloşca und Crişan seinen Anfang. Einer der ersten Aus­beuter, den sie hinrichteten, war der Grubenbesitzer Ri'oinsky. Hier ward auch der Haiduk Avram Iancu gebo­ren, der während des Aufstandes un- Unterirdsbche Dome Wir gehen weiter durch die Stollen. F.s ist ein ganzes Labyrinth, in dem sich jeder Unkundige rettungslos verirrt. In den drei Jahrtausenden wurde der Berg buchstäblich ausge­höhlt ; er kann heute mit einem riesi­gen Schweizerkäse verglichen werden Selbst in den Höhlen von Scărişoara, lalomicioara oder Comarnic findet man nicht so grosse Grotten. Wir drehen die Schraube unserer Karbidlampe, Zischend schiesit eine blendendweisse Flamme empor — und doch ist kein Ende, keine Decke in den Grotten zu sehen. Der grösste dieser unterirdischen Dome ist — wie wir erfahren — 120 m hoch. Dort hätte also selbst das „Haus der Scinteia“ — unser höchstes Gebäude — samt der darauf montierten Fernsehantenne Platz, ohne die Decke zu berühren. Das seit Jahrhunderten einsickernde Wasser hat sich in dieser Grotte in ewiges Eis verwandelt, und an warmen Frühlingstagen, wenn durch die Galerien feuchte Frühlings­­lüft eindringt, füllt sie sich mit un­durchdringlichem Nebel. Heute sind die Grotten wohl ver­lassen. die Erzgänge sind hier er­schöpft. Früher aber Hessen sich die Bergleute aus Stollen, deren Mündun­gen noch jetzt in schwindelerregender Höhe zu sehen sind, an Stricken hin­unter, um die Erzadern zu verfolgen. Und oft färbte sich das Gold noch röter, floss warmes Blut der ver­unglückten Kumpel darüber. ter anderem auch die in Zlatna zerstörte. Pochwerke NEUER WEG Nr. 2443 Der Lokomotivführer Er führt auf seiner kleinen und zierlichen Lokomotive den Gruben­zug ln dem Stollen des Doman-Re­­schitzaer Kohlenbergwerks. Aus seinem Gesicht und seiner Haltung spricht die Würde unserer ganzen Arbeiterschaft, und wir le­sen darin den Emst und das Selbst­bewusstsein des Fachmannes wie den Stolz und das Klassenbewusst­sein des Werktätigen. Der Lokomotivführer vom Re­­schitzaer „Erbstollen“ ist ein echter Vertreter seiner Klasse. Aufnahme: Hermann Heel W'- ’ ' ’ • 9961iick und Tranen dicht beieinander64 Schwere soziale Lage desr westdeutschen Studenten Die soziale Lage der westdeutschen Studentenschaft ist alles andere als rosig. „Unsere Studenten haben kein leichtes, Leben“ schreibt' die „Frank­furtéi Zeitung“ und gibt zu, dass in der Frankfurter Universität „Glück und Träiien... dicht beieinander woh­nen“. Glück für diejénigen, denen die väterliche Brieftasche zur Verfügung steht, Tränen für die vielen, die sich Studiengelder und Lebensunterhalt selbst verdienen müssen. Zwei Drittel der westdeutschen Stu­denten, müssen heute nebenbei arbeiten und es sei „erschreckend, dass sich das seit 1951 nicht im geringsten ge­ändert habe“, erklärte kürzlich der Rektor der Hamburger Universität, Prof. Dr. Karl Schiller. Nach neue­sten Feststellungen des „Verbandes deutscher Studentenschalten“ (VDS) müssen in den Semesterferien übe­­■3000 ganztägig und rund 44.000 metir als 30 Stunden wöchentlich arbeiten. Sogar wäjjrend der Vorlesungszeit sind rund 10.500 gezwungen, einer mehr als 30stündigen wöchentlichen Erwerbstätigkeit nachzugehen. Infolge der katastrophalen sozialen Lage gibt es dreimal soviel Kranke unter den Studenten wie unter der anderen Bevölkerung. Allein fn Bonn werden jährlich zwischen 28,000 bis 30.000 Tage registriert, die Studenten in Krankenhäusern verbringen müssen. Die Krankenhauskosten werden jedoch von keiner Krankenkasse bezahlt. Wie lange sollen MT noch Klage führen ? — Eine Untersuchung der Ersatzteil-Sorgen des Banats — Auch Maschinenbestand teile aus dem besten Material sind gegen Abnützung nicht gefeit, besonders wenn diese Alaschincn stark beansprucht werden, wie dies bei den Traktoren unserer MTS der Fall ist Somit musste es jedermann klar sein, dass für die Instandhaltung ständig Ersatzteile notwendig sind. Ob­wohl die Ersatzteilversorgung der MTS in den ver­gangenen Jahren oft das Problem Nr. 1 war, klappt es in dieser Hinsicht in der Region Temesvár noch immer nicht. Die Bestätigung hierfür fanden wir, als wir kürz­lich den Sachverhalt in einigen MTS, beim mechanischen Zentrum Temesvár und bei den Versorgungsstellen Nr. 3 in Temesvár bzw. Nr. 17 in Arad untersuchten. Selbstkostensenkung und Qualität gefährdet Bereits Ende Oktober vergangenen Jahres sandte die Leitung der Ver­sorgungsstelle Nr. .3 eine Bestellung der für die Winterreparaturen nötigen Ersatzteile an ihre Generaldirektion nach Bukarest. Bei der Ausarbeitung der Bestellung liess man sich von den Erfahrungen der letzten drei Jahre leiten. Als Masstab g^alt der durch­schnittliche Verbrauch uer letzten Zeit. Die Initiative fand aber bei den zu­ständigen Stellen nicht das erwartete Verständnis. Dies beweist ein einfacher Vergleich: Rollen für KD-Traktoren- Bedarf 6700 Stück, bis Ende Fe­bruar 1200 Stück erhalten ; Stimzahn­­räder-Bedarf 861, erhalten 300; Ge­­triebekästen-Bedarf 161 Stück, erhalten 33 Stück. Wären die Reparaturen im Verhältnis zu den erhaltenen Ersatz­teilen durchgeführt worden, so wären bis zur Zeit nicht mehr als 22,8°/o der Traktoren in der Region startbereit. Tatsächlich sind es aber 81%>. Es wäre nun verfehlt, sich damit zufrieden zu geben, ohne nach dem „Wieso“ zu fra­gen. Denn ähnlich war es auch in den vergangenen Jahren, und nur zu bald zeigten sich die 1 ölgen einer solchen trügerischen Bilanz: Scheinergebnisse auf Konto der Selbstkosten und der Qualität. Um die grossen Ersatzteil­lücken aufzufüllen, schritt man zur Herstellung von Ersatzteilen innerhalb der Region. Die daraus entstehenden Nachteile gehen aus folgenden Beispie­len hervor : Mit dem Metallurgischen Kombinat Reschitza wurde z. B. ein Vertrag für die ausserpl anii che Herstel­lung von 1500 KD-Rollen abgeschlos­sen. Obwohl die Zeit kurz bemessen ist und die ersten Frühjahrsfurchen schon gezogen wurden, hat Reschitza kaum 10°/o der versprochenen Ersatzteile ge­liefert. Wie aber sahen diese aus ? Es waren rohe, unbearbeitete Eisenklötze. Doch „in der Not frisst der Teufel Flie­gen“. Die Bearbeitung eines einzigen Stückes erfordert 4 Stunden. Dadurcli steigt der Preis einer Rolle auf rund das Doppelte. Iiat man sich das bei der Bestellung nicht überlegt? Alle Dreh- und Bohrarbeiten, die hier viel Zeit in Anspruch nehmen, wären für das gut eingerichtete Grosswerk Re­schitza eine Kleinigkeit gewesen. Ein zweites Beispiel; Die mechani­schen Zentren der Region erhielten eine Quantität Stahl, aus der sie Stirnzahn­räder herstelleri sollten. Nun sind sie aber für die Bearbeitung von Spezial­stahl nicht eingerichtet Das Temes­­varer mechanische Zentrum musste den Rohstoff zuerst in den Eisenbahnwerk­stätten schmieden lassen. Die roh be­arbeiteten Werkstücke wanderteri nun zur Fertigstellung in die „iosif Ran­­gheţ“-Wcrke nach Arad und fanden dann erst den Weg zurück nach Te­mesvár. Es ist klar, dass dies auch nicht zur Senkung der Selbstkosten beitrug. Wäre dadurch wenigstens der Man­gel an Ersatzteilen behoben worden! Leider aber waren nachlässige Repara­turen, Wiedereinbau abgenützter Be­standteile und die Zurückstellung der unumgänglichen Generalreparaturen die Folge dieser Vorgangsweise. Die 19°/o des Traktorenparks, die also noch in den Werkstätten stehen, werden somit auch nicht repariert werden können, da es eben in diesen Fällen ohne neue Ersatzteile nicht geht. Das Ergebnis oberflächlicher Repara­turen aber zeigte sich schon in diesen Wochen, denn einige Traktoren, die unter den allerdings äusserst ungün­stigen Verhältnissen der Vorfrühlings­tage zur Arbeit eingesetzt wurden, fie­len schon nach einigen Tagen wieder aus. Die Generaldirektion der MTS und die Leitungen der metallurgischen Grossbetriebe, die Ersatzteile für Trak­toren erzeugen — besser gesagt erzeu­gen und pünktlich liefern sollten — ha­ben versagt. Das Übel beginnt bei der schlechten Planung. Warum musste man ausgerechnet im Herbst, vor Be­ginn der Reparaturen, die Erzeugung einer Reihe wichtiger Traktorenersatz­­teilc. darunter auch der dringend not­wendigen Rollen von den Stalinstädter „Ernst Thälmann“-Werken an das me­­tlallurgische -Werk Medgidia IMUM überweisen? Hat man nicht damit ge­rechnet, dass dieses Werk trotz modern­ster Einrichtung erst einlaufen musste und dass es dort vor allem auch an Fachkräften fehlt ? Ebenso ist es uner­klärlich, weshalb die „Ernst Thälmann“­­Werke die Serienherstellung von Er­satzteilen eingestellt haben, obwohl man hier doch darauf am besten eingerich­tet ist. Ist die Sicherstellung von Er­satzteilen nicht genau so wichtig wie die Herstellung neuer Traktoren ? Auch wäre es gut, wenn man an ein und demselben Traktorentyp, z. B. beim KD-35, nicht ständig Änderun­gen vornehmen würde. Am KD-35 wur­den im Laufe der Zeit achtmal Än­derungen vorgenommen. Wie soll sich da der Traktorist oder Techniker in der MTS mit den verschiedenen unpassen­den Ersatzteilen zurechtfinden ? Viel könnte in dieser Hinsicht verbessert werden, wenn die Lieferbetriebe mit den Mechanisatoren der MTS Hand in Hand arbeiten würden. Kollektivbauern mit Ungeduld warten, zugepackt und bei der Überholung und standteile für die in der Werkstätte Leider schicken die Arader und Te- Instandsetzung der Maschinen und stehenden Traktoren von anderer», mesvarer Versorgungsstellen für Ersatz- Traktoren der Neuarader MTS Lob ver- ebenfalls reparaturbedürftigen Trakto­bestandteile erst jetzt die schon vor- dient. Sämtliche Pflüge, Sämaschinen ren, welche aber noch nicht in der sechs Monaten bestellten und seit zwei und 90/o der Traktoren sind einsatz- Werkstätte waren, abmontierten und so Jahren immer wieder angeforderten Ge- bereit. Aber wieviel Mühe, Ärger und triebezahnräder und Nockenwellen, Tel- zeitraubende Kleinarbeit all dies ko­stete ... Alles hätte viel billiger und lerräder und Schrauben, Gehäuse, La­ger und Pumpen. Die MTS-Regions- besser, schneller und leichter durchge­­direktion hat anscheinend wieder ein- führt werden können, wenn die Ersatz­mal gedacht: „Kommt Zeit, kommt, teile rechtzeitig vorhanden gewesen Rat I“ und sich damit begnügt, auf wären 1 alle Hilferufe der Mechanisatoren zu Ein Wort noch zur Qualität. Die antworten: „Es helfe sich jeder, wie heuer unzureichend und verspätet zu­­er kann... “ einen grossen Teil ihrer Traktoren fer­tigstellten. Bis zum 18. Februar wurden — mit den wenigen verfügbaren Bestandteilen, mit den in der eigenen Werkstätte her­­gestelten und mit den abmontierten — 74 Traktoren für die Ausfahrt bereit­­gestellt. Jetzt sind, die letzten 20 Trak-......... gestellten Ersatzbestandteile entispre^ Man half sich, natürlich im Rahmen chen im allgemeinen besser als im foren z€r|egt’ Bestandteile sind nur der Möglichkeiten. Johann Messmann, Vorjahr. Aber die Kolbenpumpen lassen m unSenuSender enge vor an en, die tüchtigen Monteure Josef Morschl oft zu wünschen übrig, die Hülsen und im<J zum Abmontieren gibt es auci und Johann Straub, der Mechaniker Kolben für IAR-Traktoren müssten nichts mehr. Für den KD -Typ braue i man Sternräder, für den KD-3o Kugel­lager, für den 1AR Bestandteile der Einspritzpumpen und eine grosse Men­ge Schrauben. Die beiden Drehbänke der MTS sind fast pausenlos in Betrieb, um die von der Temesvarer Versorgungsstellt im Rohzustand erhaltenen Rollen für das KD-35 Fahrgestell abzudrehtn. Für improvisierte Schraubenproduktion reichte die Zeit nicht mehr. Der Arbeitsbereich der MTS Gross- Zu Beginn der Reperaturarbeiten hal­­sanktnikolaus umfasst Gemeinden mit fell sjch die Mechanisátoren der MTS ungünstigen Bodenverhältnissen Hinzu Qrossanktnikolaus in der Wcise, dass kommen in manchen Jahren noch miss- . ’ liehe Witterungsbedingungen. Beide SIe Schrauben und andere kleinere Be- Faktoren wirken sich auf die Instand­haltung der Traktoren und Land­maschinen äusserst ungünstig aus. Nach Beendigung der Herbstarbeiten gab es in der MTS nicht weniger als 94 Traktoren, die einer gründlichen Re­paratur bedurften. Plangemäss sollte die MTS Gross­­sanktnikolaus von der Versorgungstelle Nr. 17 in Arad mit den nötigen Be­standteilen verseilen werden. Da hier jedoch oft Mangel an bestimmten Be­standteilen herrscht, wurde der MTS zusätzliche Belieferung durch die Te­mesvarer Versorgungsstelle Nr. 3 zu­gesagt. Seither erging es der MTSjwie jenem, der sich auf zwei Stühlen íréit machen wollte und zwischen beiden hindurchfiel. Kam man nach Arad, so erhielt man die Antwort: „Sie bekom­men doch Bestandteile in Temesvár; für Sie haben wir jetzt nichts auf Lager..." In Temesvár wurde aber sonderbarerweise dieselbe Ausrede ge­braucht. Alexandru Dobronca und der Schlosser- ebenfalls viel besser aufeinander pas meister Mircea Savói haben tüchtig sen. Zwei Versorgungsstellen — keine wltl zuständig sein 200.000 gehen zu Fuss Rund 200.000 Neger boykottieren nun schon seit 6 Wochen den Auto­busverkehr in der Südafrikanischen Union. Die Busse, die auf den „Li­nien für Farbige“ verkehren, bleiben leer. 200.000 gehen zu Fuss. Die südafrikanische Polizei verhaf­tete 2000 farbige Bürger mit der Be­gründung, sie hätten die Melde- und Steuergesetze verletzt. In Wirklichkeit soll es sich aber um Teilnehmer des Verkehrsboykotts handeln, die, um nicht den langen Heimweg machen zu müssen, in Johannesburg übernach­teten. Das Strijdom-Regime ist machtlos. Schikanen, Gummiknüppel und un­zählige Verhaftungen haben den Boy­kott nicht brechen können. Die Neger halten unbeugsam daran fest — seit 6 Wochen. Das ist kein Protest mehr gegen die Fahrpreiserhöhung, die der Anlass dazu war, das ist Protest ge­gen die gesamte Politik der Rassen­diskriminierung und Erniedrigung der Negerbevölkerung, die die Südafrika­nische Union betreibt. ohnsiätte vor 4.500 Jahren Stein- und bronzezeitliehe Siedlung wird ausgegraben Mit der Ausgrabung einer Ansied­lung aus der jüngeren Steinzeit und aus dem Anfang der Bronzezeit wer­den Mitarbeiter des Kreismuseums Wanzieben (DDR), und des Landes­­tnuseums für Vorgeschichte Halle in der Nähe der Gemeinde ■ Bahrendorf im Kreis Wanzieben beginnen. Zahl­reiche Gräberfunde lassen darauf schliessen, dass eine Anhöhe zwischen den Orten Stemmern und . Bahrendorf tereit: vor 4.500 Jahren den Menschen als Wohnplatz diente. Bisher wurden u. a. sechs Hocker­gräber von Menschen der sogenannten „Baatoerger Gruppe“ geborgen. Reste von Tongefässen zeugen davon, dass den Toten eine „Wegzehrung“ mitge­geben wurde. Die Fundstätte erscheint den Altertumsforschern als besonders günstig, weil sie mehrere Kultur­schichten übereinander birgt. Daraus lassen sich Schlussfolgerungen auf die Die Marsbeobachtungen sowjeti­­tischer Astronomen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres, als der Planet der Erde besonders nahe war, haben bestätigt, dass die Boden­­flächen auf dem Mars keinerlei Hü­gel oder Bergeäufweisen. Die Meeres­gründe sind dagegen nicht so eben. Sowjetische Wissenschaftler schljessen daraus, dass auf dem Planeten doch eine Pflanzenwelt besteh*. Diese Mit­teilung machte der Vorsitzende der Planetenkomniission des astronomischen Rates der Akademie der Wissenschaf­ten der UdSSR. Barabaschow, über die vorläufigen Ergebnisse der letz­ten Beobachtungen. Er betonte dabei, dass die endgültige Auswertung der gewonnenen Erfahrungen erst noch er­folgt. Barabaschow berichtete auch, die Forschungen hätten neue Erkennt­nisse über die Polargebiete auf dem Mars gebracht. Es habe sich gezeigt, dass diese Gebiete nicht nur mit Eis und Schnee bedeckt seien, sondern auch mit einer Art Reif, über dem zum Teil nebelartige Schichten liegen. Veränderung der Lebensweise und der gesellschaftlichen Verhältnisse ziehen. nicht mehr einzeln, sondern gemei­­sam, mit dem Blick nach Osten, be-Äus den Anfängen der Bronzezeit stattet worden, während die in der wurden bereits mehrere Gräber ge- * “ “ “ “ J~" '"—*-*■* *­funde^^rie Toten waren zum Teil Steinzeit bestatteten das Gesicht nach Süden wandten. 1 Pflanzen auf dem Mars ? Stationen beobachten Nordlicht Iin Rahmen des internaüonaien geophysikalischen Jahres wird die So­wjetunion mit Hilfe . von Flugzeugen mehrere Gruppen von Polarforschern im Treibeis der Arktis absetzen, die dann nach Abschluss ihrer Beobach­tungen in andere Gebiete des nördli­chen Eismeeres gebracht werden, teilte der Sekretär des sowjetischen Komiiees zur Vorbereitung und Durchführung des geophysikalischen Jahres, Troizki mit. Zur Beobachtung des Nordlichtes werden 35 Stationen in der UdSSR eingerichtet. In Barentsburg auf Spitzbergen, auf Franz-Joseph- Land, auf Kap Tscheljuskin und auf der Kola-Halbinsel werden erstmalig in der Arktis Beobachtungspunkte zur Untersuchung der Erdströme entste­hen. Gletscherfoschungen werden im Gebirge Sunter-Chajata in einem schwer zugänglichen Gebiet der Ja­kutischen SSR, auf Nowaja Semlja, auf dem Fedischenko-GIefscher im Pa­mir, im Kaukasus und in anderen Gebieten durchgeführt. In der Arktis und der An'arktis wollen sowjetische Polarforscher Häu­figkeit und Verteilung der Erdbeben ermitteln. Im Fernen Osten entstehen Stationen zur Beobachtung der Verän­derungen in den magnetischen und elektrischen Feldern der Erde. > Mechaniker zwischen Hammer und Amboss Direktor Cioara von der MTS-Neu­­arad ist mit dem gegenwärtigen Stand der Überholungsarbeiten keineswegs zufrieden. Neun Traktoren sind noch nicht betriebsklar, ebenso etliche Zister­nenanhänger, Schlafwagen, Zentrifugal­­pumpen u. a. Hätte man sich nicht selbst geholfen, hätte man nicht Kugel­lager und Kurbel wellen, Rollenlager und Messingbüchsen, Differential­gehäuse und Einspritzdüsen in den ei­genen Werkstätten aus altem Material wieder hergerichtet — in vielen Fäl­len kann man sogar sagen „erzeugt“ — so müssten noch ungefähr zwanzig Traktoren Stillstehen, auf die unsere I Als Schlussfolgerung Wenn wir auch manche erfreuliche Nachricht notieren konnten, so sahen wir uns dennoch veranlasst, vor allem zu erforschen, an welchen Hindernissen der termingerechte Abschluss der Reparaturen in den MTS der Region Temesvár bisher scheiIerte. Bürokratische Kürzung der Bestellungen, vollständiges Fehlen gerade, der wichtigsten Ersatzteile (Stirnzahnräder, Einspritzdüsen usw.), ewiges Katz- und Mausspiel zwischen Versorgungsstelie und MTS — aii das sollte dem MTS-Regionsdienst in Temesvár sowie der MTS-Generaldirek­­tion in Bukarest zu denken geben. Eine Überprüfung der Lägerbestände bei den Versorgungsstellen Nr. 3 und Nr. 17 könnte unter Umständen noch manché dringend gebrauchten Bestandteile zu Tage fördern, vor allem aber eine geordnete, ausgeglichene Verteilung dieser Bestandteile bewir­ken. Man muss wieder zu der Schlussfolgerung gelangen : Menge und Güte der Ersatzteile sind unbefriedigend. Die Lage den MTS Neuarad, Gross­­sanktnikolaus und im mechanischen Zentrum Temesvár sind nicht Einzel­fälle ! Das Frühjahr aber ist schon da und fordert mit allem Nachdruck den Einsatz sämtlicher Traktoren und Landmaschinen. Freite, Î. März 1957 In einer Bibliothek notiert An diesem -sonnigen Februartag führte mich der Weg unterhalb der ' Postwiese vorbei, dorthin, wo linker ; Hand ein abgelegenes Gebäude mit": der Aufschrift „Stalinstädter Zenfrai­­bibiiothek“ steht. Ich bin zu dieser frühen Vormittagsstunde nicht der ein­zige, der dieses Wegziel hat. Auch der Mann, der eben um die Strassen­­ecke biegt, lenkt seine Schritte in diese Richtung. Vielleicht ein Leser der Bibliothek. Sicher war ich dessen aber nicht, da ich beim besten Wil­len keine Bücher zu sehen bekam. Mag sein, dass sie in dem halbgefüll­ten Rucksack steckten. Die beiden Schüler, die jetzt im Eilschritt an mir vorübergehen, werde ich aber bestimmt in der Bibliothek anireffen, das ver­raten schon die Bücher, die sie unter dem Arm tragen. Im Vorraum der Bibliothek ist es ein wenig kühl. Als ich einige Minu­ten später den Raum der Aiisieihsek­­tion betrete, ist die junge Bibliothe­karin eben, im Begriff, den 4.168igsten Leser dieses Jahres in das Evidenzbuch einzutragen. Eine Zahl, die auch die Leser der anderen Abteilungen (der Kinderabteilung und der 2t Hausbi­bliotheken) umfasst und eine erfreu­liche Bilanz darstellt, wenn man be­denkt, dass seit Jahresbeginn erst ei­nige Wochen verstrichen sind und dass im abgelaufenen Jahre die' Le­serzahl insgesamt 12.285 betrug. Viel "Zeit blieb mir aber nicht, um derar­tige Vergleiche anzustelien, denn bald geht die Tür auf und die zwei Schü­ler der Stalinstädter Lehrlingsschule nehmen die Bibliothekarin sofort in Anspruch. Ich bin also vorläufig zum Warten verurteilt, und so bleibt mir nichts anderes übrig, als die in der Bibliotheksdirektion befindlichen Auf­zeichnungen durchzusehen. Da steht folgendes’: Im Jahre 1956 haben 12.285 Leser 209.678 Bücher gelesen, dar­unter 12.607 in deutscher Sprache. Das heisst so viel, dass gegenüber 1955 die Gesamtzahl der gelesenen Bücher um 48.359 gestiegen ist, die­jenige der deutschen Bücher um 5.252. Inzwischen geht die Tür wieder Und wieder. Ein Mädchen erscheint, dann ein junger Mann, eine Frau und nach­her ein Mann. Die Sonnenstrahlen, die durch die blankgeputzten Fensterschei­ben hereindringen -und jedem Leser einen Willkommensgruss entbieten, fallen gerade auf eine vollbeschriebene Karteikarte, die die Bibliothekarin hef­­vorgeholt hat und auf der der Name Gheorghe Popescu zu lesen ist. Er schnallt den Rucksack ab und legt einen ganzen Stapel Büch'er atif den Tisch. Darunter ist ein Gedichtband von Alecsandri, Werke von Ehren­­btirg, Tolstoi und anderen. Inzwischen wandern aber „Enigma Otiliei“, „Ste­pan Rasin“ und einige andere Bü­cher in das Innere’ des Rucksacks. Ein Gruss tind die Tűrd fällt wieder ins Schloss. Bestimmt ist er einer der ei­frigsten Leser der Bibliothek. Die Bibliothekarin bestätigt < mir später diese Annahme, urid da wir schon dar­auf zu sprechen kommen, nennt sie mir gleich noch eine ganze Reihe von Namen. Einige davon und zwar Friedrich, Reimar und Wolfgang Liess aus der „Steagul Roşu“-Sied­­lung notiere ich mir. Ob sie alle der­selben Familie angehören? Ich weiss es nicht. Aber bei Robert, Alexandra und Antonia Panek aus der fíerfra Traian-Strasse trifft dies zu. Es sind viele Namen. „Und wenn Sie demnächst wieder vorbeikomifien. Werden es noch mehr sein“, sagt die Bibliothekarin. Hans Schuller Sichtwerbung — aber wie?, Natürlich verstehen Schaufenster­dekorateure gewöhnlich mehr als wir von der Sichtwerbung im Handel. Nur haben noch nicht alle erkannt, dass die Sichtwerbung etwas mehr ist. als „Kunst um der Kunst willen“. Sie sind anscheinend nach nicht dratifgekom­­men. dass dieser Begriff eigentlich aus zwei bedeutungsvollen Wörtern zusam­mengesetzt ist. nämlich aus: „Sicht“ und „Werbung“. Das erste kommt, den Sprachforschern zufolge, vom Sehen und das zweite vom Werben. Nun gibt es aber mehrere Arten von Sicht­werbung. Es würde zu weit führen, wollten wir alle, von der appetitanregenden Rufre­­kiame á la „frische Krapfen nur bei Lehmann“ angefangen bis zur nerven­zermürbenden, rotierenden, wirbelnden sich überschlagenden Lichtreklame auf­­zählen. Nach ästhetischen Gesichts­punkten gegliedert, gibt es jedoch : die auffällige, auch anlockende Reklame, dann die ideenarme oder ganz rudimen­täre, also auf keinen Fall anprccliende Reklame und drittens die geschmack­volle, anziehende Reklame, das ist die Sichtwerbung im besten Sinne. Wenn die erste Kategorie der Klei­dung manjeher „Dame“ gleichkomnjf, die um jeden Preis auffallen will und die zweite jnit allzu zahlreichen Schau­fenstern bei uns nicht nur zu verglei­chen, !sondern sogar: direkt zu Identi­fizieren ist, so erkennen wir in der dritten jene Art, die wir allemal gerne sehen möchten. Sichtwerbung — aber wie? Ja, das ist die Frage. Die Auffassung, dass sie im sozialistischen Handel, zum Un­terschied vom kapitalistischen, ganz überflüssig sei, wäre ebenso verfehlt, wie wenn man das Krawattentragen zur überholten und abzulehnenden bürgerlichen Rückständigkeit stempeln wollte. So wie das gesunde Geschmacksemp­finden des Menschen das Exzentrische in der Mode ablehnt, sträubt es sich auch gegen Übertreibungen entgegen­gesetzter Art; an einer gutsitzenden Krawatte hingegen wird ebenso wie an einem geschmackvoll angeordneten, zum Kaufen einladenden Schaufenster ge­wiss kein vernünftiger Mensch etwas auszusetzen haben, dessen können un­sere Dekorateure gewiss sein. Heinrich Lauer Da kauft jeder ein 1 Oiandin, Chiffon und andere Baumwollgewebe bietet diese schmucké Holländerin in ihren „Kloinpches“ feil. Geschmackvoll, picht? (Idee und Aus­führung Schaufensterdekorateur Julius Kautz, Universalkaufhaus Temesvár)

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