Neuer Weg, 1957. április (9. évfolyam, 2472-2497. szám)

1957-04-02 / 2472. szám

leite î Zir aktuellen Wirtschaftsfragen Betriebsfonds und überplanlicher Reingewinn dein Werk, dein Nutzen Von zwei der letzten Ministerratsbeschlüssen hat wohl jeder aus den Zeitungen oder aus Gesprächen erfahren — vom Beschluss über die Ver­teilung der überplanlichen Gewinne und von dem über die Bildung und Verwendung des Betriebsfonds (ehemaliger Direktorfonds). An Kommenta­ren hierüber hat es nicht gemangelt, und die Mutigsten und Weitblickend­sten haben bestimmt schon ungefähre Berechnungen angestellt und Vor­schläge für die Verwendung der Beträge gemacht, die dem Betrieb und dem Volksrat auf Grund dieser Beschlüsse zu gehen werden. Die Trauben nicht mehr sauer In ihrer Grundform sind diese bei­den Beschlüsse nicht neu. Ist uns doch der Betriebsfonds als ehemaliger Direk­torialfonds bekannt, erkennen wir doch in dem Beschluss über die Verteilung der überplanlichen Gewinne eine Wei­terentwicklung der Verteilungsform des Reingewinnes der Abteilungen für Ab­fallverwertung. Sie sind ähnlich wie diese, Formen der Mitinteressierung der Belegschaften am Ergebnis ihrer Ar­beit. Und doch bringen sie viel Neues und Wertvolles ins Betriebsleben und weiden, ohne sich direkt auf die Arbeit des Betriebes zu beziehen, diese günstig beeinflussen. Das Neue liegt vor allem darin, dass sie die Besonderheiten der Betriebsarbeit besser berücksichtigen und eine bessere Abstufung der Ergeb­nisse der Betriebsarbeit ermöglichen. Der Direktorialfonds war kein unbedeu­tender Anreiz zur Erfüllung der Plan­aufgaben. Nur machten ihn die vielen Bedingungen, die erfüllt werden muss­ten, um in seinen Besitz zu gelangen, für manchen Betrieb zu sauren Trau­ben. Aber selbst wenn man ihn er­langt hatte, war es nicht leicht, ihn angesichts der vielen umständlichen und einschränkenden Bestimmungen zu verwenden. Die Neuregelung bei der Schäftung und Verwendung dieses nun umgetauften Fonds rückt ihn für alle Betriebe in den Bereich der Möglich­keit, reicht doch jetzt schon die Er­füllung einer der gestellten Bedin­gungen (Planerfüllung und Erfüllung des Sortenplans, Erfüllung des Selbst­­kcstenplans und Erreichung der ge­planten Rentabilität) zur teilweisen Bil­dung des Fonds aus. Selbstverständ­lich wird jeder Betrieb daran interes­siert sein, sich durch 4Erfüllung aller Bedingungen den vollen Betriebsfonds zu sichern und diesem auch den An­teil am überplanlichen Gewinn zuzu­führen. Wichtig ist auch, dass der Werkleiter — nachdem der Plan zur Verwendung das Fonds gemeinsam mit dem Gewerkschaftskomitee aufgestellt und von der Belegschaft genehmigt wurde — bei der Verwendung des Fonds nur an diesen Plan gebunden ist und sich nicht von links nach rechts dreinreden lassen muss. Bin­dend und von ausserhalb des Be­triebes kommend ist nur die Gesetzes­bestimmung, die den Anteil des Prä­mienfonds am Betriebsfonds festlegt und diejenige, wonach der Werkleiter sich vor Beginn einer Bauaktion ver­gewissern muss, dass die Geldmittel und das Material dafür gesichert sind Betrieb und Volksrat aufeinander angewiesen Von ausserordentlicher Bedeutung scheint uns die Beteiligung der Volks­­räte an dein überplanlich erzielten Rein­gewinn der staatlichen Industrie. Und das in mehrfacher Hinsicht. Erstens werden die Volksräte dadurch über mehr Mittel für städtebauliche Arbei­ten und für den Wohnungsbau verfü­gen und leichter dringenden Aufgaben nachkommen können. Zweitens — und das ist ausschlaggebend — werden sie an der rentablen Tätigkeit der staat­lichen Betriebe in ihrem Zuständig­keitsbereich mitintenessiert sein und allen Grund haben, ihnen nach Kräf­ten zu einer rentableren Arbeit zu ver helfen. Denken wir nur an die Organi­sierung des Gemeirüschaitstransports in den Städten. Seit Jahren schon ist der Gcmeinschaftstranspcrt ein Problem der Stalinstädter Betriebe. Würde man die Stunden addieren, die diesen Werken durch den mangelhaften Transport von und zu der Arbeit verloren gingen — es käme eine ganz hübsche Ziffer her­aus. Ob sich dieses Bild nicht ändern wird, wenn der Stalinstädter Stadtvolksrat nun weiss, dass die Ar­beitsstunden, die so verloren gehen, und auch die, die man mit Geschimpfe über die ICOS verlor, sich auch auf seine Einkünfte, auswirken? Und auch der Stadtvolksffat von Reschitza wird bestimmt mehr daran interessiert sein, die Brücken instandzuhalten, die zum Kombinat führen, damit durch die Um­wege beim Materialtransport kein Geld zum Fenster hinausfliegt. Drittens aber werden sich auch die Betriebe näher mit der Stadtbewirtschaftung beschäfti­gen. (Man sieht es doch nicht gerne, wenn Gelder, die aus der eigenen Ta­sche stammen, vergeudet werden.) Fest steht, dass auf diese Weise die Beziehungen zwischen Industriebetrie­ben und dem Volksrat zur Zufrieden­heit der Werktätigen besser und er­­spriesslicher sein werden. Übersicht unmittelbarer Ein Moment, das hier nicht überse­­sen werden darf, ist, dass die Ergeb­nisse der besseren Arbeit der Betriebe für die Belegschaft unmittelbarer sicht­bar werde«« Bisher floss sämtlicher Reingewinn in die zentralen Staats­fonds und wurde von dort aus für In­vestitionen und sozial-kulturelle Ak­tionen den Regionen oder Betrieben zugewiesen (was mit dem planmäs­­sig vorgeschriebenen Gewinn auch weiterhin geschieht). Wegen dieses Umwegs war es nicht für jeden er­sichtlich, dass alias, was um ihn ge­schaffen wird, von den Ergebnissen seiner Arbeit bedingt ist, das? die Höhe der staatlichen Zuwendungen direkt von der Rentabilität unserer Betriebe abhängt, die ja bekanntlich den Grossteil der staatlichen Fonds erstellen. Nicht selten kam es so dazu, dass mancher glaubte, der Staat hätte Geld in Hülle und Fülle — eine An­sicht, die oft zu unzweckmässiger Ver­wendung der staatlichen Gelder führte. Nun wird ein guter Teil der sozial­kulturellen Einrichtungen in Betrieben und Städten aus den Summen bestrit­ten werden, über die die Betriebe und Volksräte direkt verfügen. Der Be­triebsfonds und der Anteil am über­planlichen Reingewinn werden die Höhe dieser Summen stark beeinflus­sen. Damit wird es für jeden klar, dass der Wohnungsbau in seiner Heimat­stadt, die sozial-kulturellen Einrichtun­gen in seinem Betrieb direkt davon abhängig sind, wie der Betrieb ar­beitet. Die Arbeit entscheidend Wie man’s auch nimmt, die Neure­gelung bei der Bildung und Verwen­dung des Betriebsfonds und der Ver­teilung der überplanlichen Gewinne er­weist sich als sehr vorteilhaft. Es gilt noch, festzustellen, was un­ternommen werden muss, damit alle Betriebe die Bedingungen erfüllen, um den Betriebsfonds bilden zu können, um überplanliche Gewinne abzuwer­­fen. Ausschlaggebend auf diesem Wege werden auch weiterhin die Steigerung der Arbeitsproduktivität und der Spar­kampf sein, und es ist deshalb nur selbstverständlich, dass unsere Auf­merksamkeit nach wie vor darauf aus­gerichtet sein muss, all die Metho­den, die sich dabei als vorteilhaft und nützlich erweisen, zweckentsprechend anzuwenden, dass wir aus eigener und auch aus der Erfahrung anderer Betrie­be lernen. Man kann auch bei dieser Gelegenheit nicht umhin, auf die Ziel­strebigkeit hinzuweisen, mit der die Belegschaft der „I. C. Frimu“-Werke, Sinaia, schafft, um eine höhere Renta­bilität des Betriebes zu erreichen. Die besprochenen Beschlüsse zielen, wie viele andere Beschlüsse aus letzter Zeit, darauf ab, die Arbeit in unserer Industrie zu vereinfachen und frucht­bringender zu gestalten; sie verbin­den in zweckvoller Weise die Interessen begrenzter Gemeinschaften (Betriebe und Gebiete) mit den AUgemeininter­­essen des Landes. Damit ist aber nur der erste Schritt getan, und an uii3 liegt es, den zweiten zu tun, der die Möglichkeiten, die die Beschlüsse, bie­ten, erst Wirklichkeit werden lässt. Er heisst: bessere und umsichtigere Arbeit. W. Potocsnik NEUER WEG Nr. 2472 LAn sere schöne j-4eimal S / ' S’ • Ä 4:‘ "*ií:í::Í:i^ÍÍSi8ÍÍ' ;KXi-y.X •. ••• X-: • : <ÍVv * A U : & l&to.. w ■j >*»»MaSl!.U < -i :■ m I Flösser auf der Bistritz Schlachiungskommissionen für Strafsachen Auf Grund eines Dekrets des Prä­sidiums der Grossen Nationalversamm­lung werden bei den Vollzugsaus­schüssen der Gemeinde-, Stadt- und Stadtrayonsvolksräte Schlichtungskom­missionen gegründet, die sich mit der Regelung geringfügiger Strafsachen befassen werden. Zweck dieser Kommissionen ist, zu versuchen, die Versöhnung der Par­teien herbeizuführen, damit gewisse Gesetzesübertretungen von geringerer gesellschaftlicher Tragweite (Beleidi­gungen, Schlägereien, Verleumdungen, Vertrauensmissbrauch, usw.), deren Un­tersuchung und Aburteilung auf Grund vorherigen Ansuchens des Geschädig­ten erfolgt, nicht mehr vor Gerich! gebracht werden. In letzter Zeit wurde festgestellt, dass fast die Hälfte der den Militz­­organen und Gerichtsinstanzen zur Erledigung übertragenen Strafsachen derartige Gesetzesübertretungen waren, die zu Prozessen führen, welche in den meisten Fällen durch Versöhnung der Parteien und Verzicht auf die Klage enden. Gemäss dem Dekret ist der Ge­schädigte nur dann berechtigt, sich in solchen Fällen an das Gericht zu wenden, wenn er den Beweis erbringt, dass man vor den Schlichtungskom­missionen zu keinerlei Versöhnung ge­langt ist, oder aber, dass der Gesel­­zesübertreter die _ übernommene Ver­pflichtung, den verursachten Schaden wieder gutzumachen, nicht erfüllt. Die Schiichtungskommissionen be­stehen aus je zwei Abgeordneten, einem Lehrer oder Professor, und werden in ihrer Tätigkeit von einem Sekretär unterstützt: Vorsitzender ist einer der Abgeordneten. Die Mitglieder und Sekretäre der Kommissionen wer­den vom Vollzugsausschuss des be­treffenden Volksrats ernannt. Durch Einführung der SchLchtungs­­kommissionen wird die Anzahl der Prozesse verringert, die Arbeit der Militzorg.ine und Gerichtsinstanzen er­leichtert, was ihnen gestatten wird, sich mit der Aufdeckung und Aburtei­lung schwerer Gesetzesübertretungen zu befassen. Die Schiichtungskommissionen stellen zugleich ein Mittel dar, um die Rolle der Massen und der örtlichen Organe der Staatsmacht, bei der Festigung'der Volksgesetzlichkeit umlassender zu ge­stalten. Aus dem Lugosclier Kulturleben LUGOSCH. (Eigenbericht). — Sonn­abend, den 30. März, bringen der Chor und die Laienspielgruppe des Lugoscher Rayonskulturhauses unter der musikalischen Leitung von Dhni­­trie Stän die Operette „Crai nou“ von .Ciprian Porumbescu zur Auf­führung. ) Als nächste Erstaufführung steht die Operette „Die lustige Witwe“ auf dem Spielplan. Für den rechtzeitigen Abschluss der Anbaukaatpagne i6 Staatsgut „SaSzänirger Berg fordert zum Wettbewerb auf STALINSTADT, (Eigenbericht). Um an der Sicherstellung des zentralisier­ten Fonds mitzuhelfen und den 1. Mai gebührend zu ehren, richtete das Slaatsgut „Salzburger Berg“ im Ray­on Hermannstadt an alle Staatsgüter der Region Stalin einen Wettbewerbs­aufruf zur rechtzeitigen Beendigung der Frühjahrsanbaukampagne. Die ein­zelnen Punkte dieses Aufrufs betreffen u.a. den Abschluss aller Anbauarbeiten bis zum 30. April und die Beendigung Bekanntlich beschäftigen sich dem Weinbau. Der erlesene Trop gut (Rayon Grcssanktnfkolaus) Landarbeiter nicht nur im ganzen Grenzen hinaus bekannt. Heuer wollen die Landarbeiter Rekordernte erzielen. Daher haben Weingarten begonnen. In unserem terinnen dieses Staatsgutes im der Pflegearbeiten bei den Herbstkultu­ren, dem Wiesen- und Weideland. Bis zum 30. April will dieses Staatsgut auch die Arbeiten in den Obstgärten beenden. Besonders zu unterstreichen wäre noch die Verpflichtung dieses Staats-, gutes, was den zootechnischen Sektor anbelangt. Hier Soll der Milchablie­­femngsplan für die Zeits-panr vom 1. Januar bis zum 3pn|' überboten werden. .V 1k, Tmimi* ** i Vj *. x ■ m die Marienfelder schon seit jeher mit fen. der auf dem Marienfelder Staats­­„wächst“, ist dank der fleissigen Land, sondern auch weit über die des Marienfelder Staatsgutes afne sie rechtzeitig mit den Arbeiten im Bild: Eine Gruppe von Landarbei- Weinberg. Bald ist Blüte (Fortsetzung von Seite 1) Während nun der beste Lauf des Wassergrabens zwischen einer etwa 000 Meter weiten Quelle und dem Bauplatz abgesieckt wird, tagt der Leitungsrat unter freiem Himmel — eine Blitzbesprechung. Buchhalter Kro­ner wird nun ersucht, auch „seinen Senf" dazyzugeben. Was man nehmen soll: Eisen- oder Zementrohr ? „Bei diesem Gefälle und der Belastung — Fisenrohr" meint einer der Briga­diere. „Zementrohre sind aber billiger..." „Die automatische Tränkanlage hät­ten wir nun auch ohne Wünschel­rute sicher," bemerkt ein anderer, doch Fleps, der Vorsitzende, klopft ihm begütigend auf die Schulter: „Zuerst ein ordentliches Dach über den Stcdl. Bis dann die 50 Rinder drin stehen, haben wir alles automati­siert, was du nur willst... Vorläufig brauchen wir bis morgen abend den Wassergraben. Durch diese Lehmerde sickert wenig ab. Das ist gut. Wir haben doch dem Bauingenieur Wasser fiir die Betonmischung verspro­chen ..." i-Wer tritt an ? Na, wer denn ? Die „Salamiekipp". Alles blickt schmun­zelnd auf einen stämmigen A’tbaue' mit graumeliertem Haar. ,JVa, dro messt er em Fottasch gien. (Müsst euch ins Zeug legen). Da ist ein halber Kilometer Graben zu schwitzen, das sind nicht so ein paar Würstchen wie in Mediasch.“ Man lacht. Johann Fleps hat schon sein Fahrrad an der Lenkstange er­griffen und verabschiedet sich von den „Baumeistern". Die „Salami-Equipe“ S'e hat ihre französisch klingende Bezeichnung schon seit JahrzehWen. Heit einige Michelsberger in der Her­stellung von echter W inter salami Spe­zialisten sind. Seit Michael Fleps und Johann Pieldner (Hausnummer 153, damit jede Verwechslung ausgeschlos­sen ist),, die beiden anerkannten Meister, Verträge mit den Salami­fabriken unterzeichnen, der eine mit Mediasch, der andere mit Sinaia. Die Leute lassen sich nach Matrosenart anheuern. Etwa 40 Michelsberger schnüren sich dann im Spätherbst das Ranzel und kehren im März, wenn die „Salamisaison" um ist und da­heim an den Kirsch- und Weichscl­­bäumen die Knospen schwellen, mit einem guten Batzen Geld in der Tasche wieder zurück. Dies ist eine Gepflogenheit der an sich reiselustigen Ai chelsberger ge­worden, fast eine Dorjsitte. Ebenso wie in jeder Fami’ie hundertprozen­tige Obstfachleute, Meister des Tea­­pischknüpfens, des Korbflechiens, der hübschen Michelsberger Strohhüte und anderer Heimindustrie anzutreffen sind, stellt jedes zweite Haus einen tüchtigen Spezialisten für Selchwaren und Wintersalami. Ob die Generalversammlung auch im nächten Winter so vielen Mitglie­dern der Wirtschaft das Visum für den Reisepass auf drei Monate aus­­siellen wird ? Das ist fraglich, denn die KW sorgt für ständige Beschäfti­gung ihrer Leute. Auf kräftige Män­ner kann man auch im Winter nicht verzichten. Sonntag war Versammlung Diesmal war auch die Jugend unter den 25 neu aufgenommenen Mitglie­dern vertreten. „Wir von der älteren Generation können nun erleichtert aufatmen. Ab­lösung ist da,“ meint der Vorsitzende. Ihm hatte es missfallen, dass die Michelsberger Jugend in letzter Zeit samt und sonders das Dorf verliess. „Ihr sollt euch ja die Welt ansehen, nicht immer zu Hause hocken, aber...." Maria Pieldner und Katharina Fleps, zwei junge Mädels, die bisher täglich in den Heltauer Tuchfabriken im Schichtdienst standen — jede dritte Woche Nachtschicht — schrieben dann fein säuberlich ihr Aufnahmegesuch. Auch Georg Greger, ein junger Bur­sche, dem die Bauernarbeit eigentlich im Bilde liegt... Hans Radleff ist 24 Jahre alt. Vor kurzem hat er die Militäruniform abgelegt, und die Kol­lektivbauern sind froh, den ,/Zivilisten' Radleff, der anfangs auch mit der Stadt liebäugelt hatte, für sich gewon­nen zu haben. Er blieb aus Über­zeugung. Wer ihn nach dem Weshalb befragt, dem sagt er einfach: „Die Wirtschaft hat einen, guten Anfang gemacht. Sie braucht arbeitsame Män­ner, und Arbeit . hat mich nie geschreckt. Im Gegenteil. Es wird ihm gewiss nicht leid tun, dass er dem Dorfe die Treue hielt. Rudolf Henning, der schon im Vor­jahr mit seinem Boden und Inven'ar beigetrelen war, hat dem Vorsitzenden beim Erntefest nicht um des Redens willen beteuert: „Nachbar, es ist bes­ser gegangen als mit der Einzelwirt­schaft.“ Georg Pieldner, Peier Roth und Margarete Korp — alle waren sie zufrieden im Herbst. Wie denn auch nicht, wenn ihnen jedes Tage­werk 81/4 kg Kartoffeln, 3 kg Mais. 3 kg Obst, 5 kg Heu, 80 g Wein und — ausser einigen anderen Produk en — 8,18 Lei in bar — alles in allem zum Tagespreis berechnet über 50 Lei ein­brachte. Am Sonntag war also die Zahl, der KW-Mitglieder auf 120 angewachsen, ln derselben Generalversammlung wur­de beschlossen, für die der KW aus Staatsreserven überwiesenen 23 ha die Hilfe der MTS-Hermannstadt in An­spruch zu nehmen. Darauf sind sie stolz Wir sind in der Amtsstube. Auch diese mutet wie eine altsächsische Bauernstube an, und das ist sie ja eigentlich auch. Die Schreibmaschine des Buchhalters und die Register wollen nicht recht hineinpassen. Von nebenan kommt auch Georg Pieldner, der Lagerverwalter. Ich höre dem Gespräch der Männer zu und habe dabei das Empfinden, dass diese Leute, die mit wenig begannen und ihre Ernte oft der Natur ab ringen müssen, noch mehr Achtung, ja Bewunderung ver­dienen. Sie sind mutige Draufgänger, bauen aber keine .Luftschlösser. 130 Mutterschafe werden sie noch hinzu­­kaufen, um den Schafbestand auf 300 zu heben. Und Rinder von guter Rasse. Futtersorgen? Nein, denen wird beizeiten ein Riegel vorgeschoben. Da fällt vor allem ein grosses, zwei­jähriges Kleefeld ins Gewicht. Die Zuckerfabrik wird hinreichend Rüben­schnitzel liefern, denn dass die KW den Vertrag eln’iälf, darauf ist Ver­lass. Seit kurzem ist die KW auch tm Besitze eines Strassentraklors mit Anhänger, den sie für Transportzwecke dringend brauchte. Und 25 neu ge­kaufte Bienenstöcke sollen in der Obstblüte bei der Bestäubung mithel­fen. Wenn aber Johann Fleps erklärt, die staatlichen Darlehen können bald zurückgezahlt werden„ so weiss er, was er sagt. Die heurige Apfelernte allein wird normalerweise 10 Wag­gons ausmachen, we tin's gut geht, 15 Waggons. Ja, die Wirtschaft steht auf eigenen Fiissen. Bald sind die Michelsberger Gärten ein einziges, durch seinen Duft und seine Farbenpracht bezauberndes Blütenparadies. An dieser Pracht, die jetzt noch in schützender Hülle schlum­mert, werden die Ausflügler ihre wahre Freude haben. Bald werden sich auch unsere tüchtigen Obstbauer freuen, die jeden Baum hegen und pflegen. Ihre Freude ist dann am grössten, wenn ihre Pfleglinge das zarte Blülenstadium, den kritischen Punkt, wohlbehalten überstanden ha­ben, wenn sie reiche Frucht treiben, ohne dass Krankheit oder Spätfrost ihnen noch etwas anhaben könn n Dann, im Herbst, erlebt die junge Obstbauergemeinschaft ihre Blüte. Im Herbst will ich sie wieder besu­chen ... Vielleicht noch vorher. Man ist gerne bei solchen zuversichtlichen Menschen. Kleists „Der zerbrochene Krug” in Neu-Arad auf geführt ARAD. (Eigenbericht). — Die Schüler des Neu-Arader deutschen ' vzeurus brachte^ Sor.. K!eR'~ Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ zur Aufführung. Zahlreiche Zuschauer zoll­ten den Schülern dankbar Beifall. Für die nächsten Wochen sind Vor­stellungen in verschiedenen Arader Gemeinden g«plant. Sie sammeln für den Festivalfonds BISTRITZ. (Eigenbericht). — Vor wenigen Tagen wurden im Bistritzer Staatsgut „Mitschurin“ die Leitungs­organe der VdWJ-Organisation ge­wählt. Aus diesem Anlass gingen die Mitglieder des VdWJ verschiedene Verpflichtungen in Verbindung mit den in diesem Sommer in Moskau stattlindenden Weltjugendleslspielen ein. Die Jugendorganisation der Staats­­utssektion Neudorf verpflichtete sich, Uteisen zu sammeln, und den Erlös hieraus beim CEC für den Festival­fonds zu hinteriegen. Ferner ver­nichteten sich die Jungarbeiter von leudort, beim Setzen von Obstbäumen und bei den Umgrabungsarbeiten frei­willige Arbeit zu leisten. Der Gegen­wert ist ebenfalls für den Festival­fonds bestimmt. Versuchsrakete zum Mond Ein Projekt zur Entsendung einer unbemannten. Versuchsrakete zum Mond hat der sowjetische W'issen­­sbhaftler Tschebotarew ausgearbei­tet. Nach dem Plan des Wissen­schaftlers würde die Rakete den Mond in einer. . Entfernung von rund 30.000 Kilometern umkreisen und dann wieder zur Erde zu ruck­'s, kehren. Die Flugdauer würde etwa l zehn Tage betragen. Die Rakete könnte mit Messgeräten zum Stu­dium der kosmischen Strahlen und mit Kameras ausgestattet -werden, die die Oberfläche des Mondes und vor allem seine der Erde abge­wandte Seite fotografieren wür­den. 13 Bronzespiegel, die vor 1.800—1.900 Jahren, in China hergestellt wurden, sind in einem Gnab im Innern einer Höhle auf der japanischen Insel Hondo ge­funden worden. 15 Kumpelschulen mit einjähriger Schuldauer wurden 1P56 in den Kohlen­becken unseres Landes eröffnet. Die Zahl der auf den Kumpelschulen ein­geschriebenen Schüler stieg seither von 540 auf 1.400. I 1.146 Bankrotte wurden im Februar d. J. in den USA angemeldet, das sind um 122 mehr als im Februar 1956. Hunderte neue Kinos erhielten in diesem Jahr die Siedler der Neuland­gebiete in Sibirien und anderen Teilen der Sowjetunion sowie die Bewohner der Regionen im Hohen Norden. 38 Millionen Lei. das heisst um 30°/* mehr als 1950, sind in diesem Jahr für den Wohnungsbau in der Region Bacău vorgesehen. Zwei Schweizer Bergsteigern gelang es unter schwierigsten Witterungsbe­dingungen, den Eiger erstmalig im Win­ter über die Südwestwand zu bestei­gen. Mehr als 8 kg wog ein Junge, den eine Bäuerin in der sizilianischen Ge­meinde Agrigento gebar. Die 1.500 Bewohner der schottischen Hebrideninsel South Uist kündigten ihre Auswanderung nach Kanada an, falls die britische Regierung auf dem Eiland eine Raketenabschussbasis errichtet. Dienstag, 2. April 195? Schatzgräber und Schatzhüter " Ein Besuch im Bukarester Institut für Folklore * Es gibt, sagt ein altes j Märchen, ten dann aber doch in die Konsulta­­böse Zauberer^"' die Menschen und tionsräume gehen, um uns hier über 'here zu verwandeln verstehen und die praktische Arbeit des Inst, tu!es sie da/in, in Gläsern .und Büchsen erzählen zu lassen. Hier befindet s ch eingeschlossen, als lebendigen Schatz eor allem em Sachregister des ge­­grausam bewachen. Was die Mitar- samten Materials, über welches das ce ter des Instituts fiir Folklore von Institut verfügt, und eine freundliche den Zauberern des Märchens unter- Beamtin, die jedem, der sich hu [.zu­scheidet, ist ' -eigentlich MiM'die TM- rcchizufind.m ■ wünscht, zur Hand suche, dass sie nicht bisondern/ geht. — „IV er die Leute sind, die her/, freundlich sind und ihren lebendigen kommen, um sich zu dokumentieren? Schatz nicht verborgen halten, sorb Künstler, vor allem Musiker, aber dern liebevolt pflegen . ui.td jedeut auch Maler, die sich m den G.t st gern zeigen. , ’ ţtner Landschaft einleben wollen Mer AacA~ letzt schon, es ist kaum ein altes, seltenes Musikinstrument zu eine Woche vorbei, seit das Institut' sehen wünschen; ferner Theaterleute ... „ _ ........ ... etenigt es sind beeindruckend viele — um die sich für das Studium der Folk.ore bereitwilligst wird uns ein Kopfhörer interessieren und aus diesem Grunde gereicht, mit dessen Hilfe wir den unser Institut besuchen." Verzauberten, der von seinem Platz Es ist für den Aussenstehenden tat­­heruntergeholt und in einen Apparat sächlich erstaunlich, wie viele prakn­­eingefügt wurde, singen und sprechen sehe, direkt mit dem Leben und der hören können. Tatsächlich hören wir Kunst verbundene Aufgaben dieses es bald, wie aus der Ferne, klagend, Institut erfüllt. Es trägt zur Aus­tanggezogen und immer wieder ab- bildung der Fachkräfte bei, die in setzend singen. „Dieser Zylinder den Kulturheimen uiid Kulturhäusern klingt nicht ganz klar, klärt uns die künstlerischen Formationen taten, eine junge Mitarbeiterin des Insti- seine Mitarbeiter wohnen Wettbewer­­tuts auf, wir situi aber dennoch froh, ben und Künstlcrbcratungen bei. 1954 dass wir ihn haben. Viel Muhe hat hat das Institut mit dem Filmstudio uns die Aufnahme gekostet. Da singt „Bucureşti’ zusammengearbeitet, um nämlich ein steinaltes Mütterchen, das den schönen Farbfilm „Ciocirlia“ („Die sich erst hartnäckig sträubte und Lerche“) zustande zu bringen, der, nichts von unserem Aufnahmegerät eine Auslese der schönsten rumäni­­wissen wollte. Als sie, unserem sehen Volkslieder und -tanze bietet. . Drängen nachgebend, daim doch sang, Durch all diese praktischen Iniţiaţi­­war das ein richtiger kleiner Sieg für ven, aber auch durch seine wissen­­uns.“ Und dann erzählen sie von ihrer schaftliche Arbeit ist das Folklore- Arbeit. Das Institut hat heute 44 Mit- institut in letzter Zeit ein unentbehr­­arbeiler, die in alte Teile des Landes lieber Faktor im kulturellen Leben un• fahren und Volkslieder, Tänze und seres Landes geworden, aber auch Märchen sammeln; sie erforschen jenseits der Grenzen ist es bekannt, denn es entfaltet und pflegt rege wissenschaftliche Beziehungen mit fremden Fachgelehrten und Instituten, Brauchtum und Lebensweise der Be völkerung und bearbeiten, wenn sie in ihr Bukarester Institut zurückge- TM JB_ Ji___0______ ___ 3____ kehrt sind, das mit gebrachte Mater.al So besuchten in den letzten Jahren wissenschaftlich. i Folkloristen aus der Sowjetunion, aus — „Ob es nicht praktischer wäre..." England, Österreich, Italien, Brasilien, — „O ja, heute nehmen wir natür- der Schweiz und vielen anderen Län­lich mit Hilfe von Tonbändern auf clcrn unser Folktoreinstitut. Auch die diese zarten Wachszylinder die Ihnen Zeitschrift — die jüngste Errungen­so gut gefallen haben, sind älteres Schaft dieses schaffensjreudigen Kol-Material, z. T. solches, das unser Aktivs ist das Erscheinen der ersten Institut bei seiner Gründung - - es Nummer der interessanten Fachzelt-, besteht seit 1949 — von den früheren schrift „Revista de folclor“ — wurde Sammlungen erbte. Von Direktor Mihai Pop bekamen wir dann genaue Auskunft über die Entwicklung und die Arbeit des Insti­tuts. Es gab früher — seit 1928 etwa — zwei bedeutende Sammlungen: die an nahezu 200 ausländische Adressen verschickt. Und nun weitere Pläne ? Pläne ist ■eigentlick nicht der richtige Ausdruck, denn die meisten Vorhaben, die Di­rektor Pop erwähnt, sind schon in des Kornponistenvereins und~die des “ Äi? fl gewesenen Kunstnunisteriums. , Beide , 4Lbe!f sc'l°n zJ?m‘ich j°rtff.síhr± beinhalten ausschliesslich musikall- etl- i s ,landelt s,ch da vor u,lem um sches Material.'Als 1949 das Institut die u weit.e.ret Herausgabe des gesam­gegründet wurde, übernahm es das 7 ( ^n,Z /if in diesen beiden Sammlungen zusam- de.utscfie-. olksltedersammlung d mengetragene Volkskunstgut und be- nac'l% in\ Staa[sverlag für Lneratur nn„„ „Ar /, .. ........ und Kunst erscheinen, ausserdem ist gann nicht nur Volksmusik, sondern auch Volkstanz, Märchen und auch dramatische Manifestationen, insofern sie eben zum Volksbrauch gehörten, zu sammeln und zu erforschen. — „Heute also erfasst Ihre Tätig­das Material, das Friedrich Brandsch gesammelt und bearbeitet hat, druck-, reif). um die Herausgabe eines ver­vollständigten Märchenverzeichnisses (auf die Arbeit von A. Schullerus auf-. bauend), um eine allgemeine Biblio­keit das ganze Gebiet der ^Volkskunst graphie der rumänischen Folklore in u.i.i... . 4 Bänden und um die Zusammenstel­lung von Monographien, die das ganze Volkskunst gut einer Region vor den. Leser bringen sollen. Besonders inter­essant für uns ist dabei, dass diese ausser den bildnerischen Manifestatio nen. Gilt Ihre Forschung aber nur der rumänischen Folklore oder be­schäftigt Sie auch das ' Volkskunst­­vt der nationalen Minderheiten 7 £i _ __________ ____ Der Direktor schüttelt den Kopf über Monographien (im ganzen wird es soviel Unwissenheit (er /a/ es zwar ungefähr 40 Bände geben) auch die nicht tatsijchltch, es war ihm aber Volkskunst der nationalen Minderheiten anzusehen, dass er es mqerfich tat) widerspiegeln werden, und erzählte uns ausführlich von der jys wir die Räume des Instituts Beschäftigung des Instituts mit der ve.rhessen .— wir hatten unseren Be­,2&9re such in der ersten Arbeitsstunde des litaien die in unsärem Lande nebefi* Morgens abgestattet — sassen in einander wohnen. allen schon eingerichteten Räumen die „Diese Verschiedenheit, diesen Reich- wissenschaftlichen Mitarbeiter über tum an Volkskunstgut übt ja gerade ihre Geräte und Texte gebeugt, war — neben der Tatsache, dass die rumä- auf allen Gängen noch die rege Tätig­nische Folklore an und für sich schon keit des Umzugs zu spüren. — „Warum äusserst farbig und interessant ist — haben Sie eigentlich Ihren vorigen den grössten Reiz auf die Fremden Siti verlassen, hatten Sie nicht ge­nus, die unser. Institut besuchen. Wir nügend Arbeitsräume da ?" — „Arbeits­haben ungarische und deutsche, aber räume hatten wir, aber die Aufbewah­­wir haben auch serbische, bulgarische, rungsbedingungen für unser Material und türkische Volkslieder und Tänze. sind hier besser. Darum geht es doch gesammelt, wir haben die Bräuche vor allem..." und künstlerischen Manifestationen von Ja, man sieht es allen diesen Men- Tataren, Ukrainern, Huzulen und Lipo- sehen an, dass es ihnen vor allem venen erforscht. Es ist nur zu be- darum geht, um ihren sorgsam be­dauerlich, dass unser Studio im neuen hüteten Schatz, um den lebendigen Gebäude noch nicht eingerichtet ist...." Schatz der Volkskunst, und man spürt Ja, wir bedauerten es auch, denn es, dass ihnen die dauernde Beschäf­­wir hatten uns schon informieren tigung damit nicht nur Pflicht, son­­lassen, dass dieses Studio mit Recht dern Freude ist. * der Stolz des Instituts ist. Wir durf- E. A. Volksassessoreil neu gewählt BISTRITZ. (Eigenbericht). — Dieser Tage fand auch im Rayon Bistritz die Wahl der neuen Volksassessoren statt, die ab Juni allen Straf- und Zivil­prozessen beiwohnen und zur Wahrung der Gesetzbarkeit unseres Landes bei­tragen werden. Zu den neugewählten Volksassesso­ren zählen Matthias Dorfi, Arbeiter in der Bistritzer Kachelofenfabrik „Cera­mica“, Michael Penteker und Rudolf Gajinski, Arbeiter des Lokalunterneh­mens „I. C. Frimu“, sowie zahlreiche andere Arbeiter. Als einziger Volksäs­­sessor. des, Rayons Bistritz für das Re­gionsgericht Klausenburg wurde der Mechaniker Johann Müller von der mechanischen Werkstätte des Lokalun­ternehmens, „I. C. Frimu“ gewählt. Aluminiumwicklungen im Elektromotorenbau Ein Kollektiv von Ingenieuren und Technikern unserer elektrotechnischen Industrie entwickelte erstmalig in un­serem Land Transformatoren und Elek­tromotoren mit Aluminiumwicklun­gen. Die Einführung und breite Ver­wendung des Aluminiums als Krait­­stromleiter hat die Einsparung von be­achtlichen Mengen Kupfer zur Folge. Die „Elektroputere“-Craiova begann vor kurzem 40-1400 kW-Transformato­ren mit Atuminiumwicklungen serien­weise herzustellen. Auch die Prototypen von Drehstromasynchronmotoren mit, Aluminiumwicklungen, die mit „Izoper­­lon“ isoliert werden, haben sich be­währt. Zur Zeit wird die breitere Anwen­dung von Atuminiumwicklungen bei hochleistungsfähigen Elektromotoren und Transformatoren in Erwägung ge­zogen. Die bittere Pitié — Wie kann man so abergläubisch seift? Ich mach dreimal „toi, toi, toi“, und alles ist gut! Zeichnung; H. Lehrer,

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