Neuer Weg, 1958. április (10. évfolyam, 2780-2806. szám)

1958-04-01 / 2780. szám

Seite 2 K ’ (! : P t!>n .1. . erf ■' ..'r’te U-'ü Unser Ziel Gute Kundenbedienung Unser Stalinstädter Eigenkorrespon­dent besuchte den Leiter der Handels­abteilung des Stadtvolksrates, Gen. Géza Benkö, und stellte an ihn einige Fragen im Zusammenhang mit der Er­weiterung und Modernisierung des Staatshandels. FRAGE: ln der letzten Zeit sind in unserer Stadt eine Reihe neuer Lebensmittel-, Textil- und Metall­warengeschäfte eröffnet worden. Beinahe jeden Monat wird der eine • « -j.n vprorössert oder den die­ihörte in enannten iens. Be­dien das konzen­­iaar Krä­­,en abse­­, nämlich t zu ver­ge Wege sondern ssem Ge nun der trum ah­nten Kun­­ollte, war isten Ge litet wur iahsierung ltung der apide An­­nd infolge n erwies übernom­­ä unzurei tlich für i Geschäf­­lienung in erden. Stadtvolks- Handelsab­­ein zweck­snetz zu de in den .rbeitersied­­neuer Han denke da den Stadt­­d der Last­­ibauer ein­räume im Zentrum, vor allem aber die Vergrösserung und Anpassung an das Stadtbild bereiteten uns viel Kopfzer­brechen. FRAGE: Die Bedienung, Gestal­tung der Reklame, die Warenauf­­inachung, kurz die Handelskultur in den Läden und Verkaufsstellen der staatlichen Handelsgesellschaften hat sich bedeutend verbessert. Ich konnte beispielsweise auch feststel­len, dass in den Stalinstädter Zei­tungsredaktionen 1957 und 1958 be­deutend weniger Kundenreklaniatio­­nen einliefen, als in den vergange­nen Jahren. Was können Sie uns darüber sagen ? ANTWORT: Unsere Kunden konn­ten sich von der günstigen Auswir­kung der Verbesserur.gsmassnahmen überzeugen, die die Leitungen der staatlichen Handelsgesellschaften in Zusammenarbeit mit unserer Abteilung getroffen haben. In allen Läden der staatlichen Handelsgesellschaften wurde das Personal fachlich geschult. Neu­anstellungen wurden nur dann zu gelassen, wenn die Betreffenden über entsprechende Schulbildung und Fach­wissen verfügten, ln allen grösseren Geschäften schalteten wir das zeit raubende Blockschreiben durch Einsatz von Kassa-Automaten aus. Durch die Bezahlung nach dem sozialistischen Entlohnungssystem wurden die Ge­schäftsführer, Verkäufer, Hilfsverkäu­fer und Kassierer in gesteigertem Mas­se zu guter Kundenbedienung ange­spornt. Die Überschreitung des Um­satzes sichert ihnen nämlich einen höheren Lohn. Dann haben wir Wett bewerbe für „das beste Schaufenster“, für „das sauberste Geschäft“, für „den besten Verkäufer“ organisiert, die ebenfalls gute Ergebnisse zeitigten. FRAGE: Was für Aufgaben hat sich die Handelsabteilung des Stadl­volksrates zur weiteren Verbesse­rung und Modernisierung des staat­lichen Handelsnetzes gestellt? ANTWORT: Wir werden vor allem in den Stadtvierteln mit zu wenig Ver­kaufsstellen weitere Lebensmittel-, Tex­til- und Metallwarengeschäfte eröffnen. So soll beispielsweise noch im ersten Halbjahr im Stadtteil Noua, wo der Das Forschungsinstitut für Erdöl­bohrung und -forderung in Címpina ist in einer malerischen Gegend gele­gen. Im Rücken des Gebäudes liegt die Stadt, in der ohne Unterlass neue Betriebe errichtet werden, vor ihm das wundervolle Prahovatal. Dutzende Bohrtürme ragen schlank aus den Wäldern des Hügellandes empor. Im 'Labor dieses Instituts wird von früh bis spät emsig gearbeitet, ln hellen und geräumigen Sälen werden die Erdölderivate analysiert, in Spe­zialapparaten gekocht usw. Die Chemikerin Maria, Dîmboiu versucht, die Geheimnisse zu lüften, die diese schwarze Flüssigkeit noch in sich birgt. Ihre, und ihrer Genossen Arbeit blieb nicht erfolglos. Es gelang, in der Retorte die Substanz „D-5“ zu entwickeln. Was bedeutet eigentlich „D-5“ ? Es ist das fünfte Entemulgierungsmittel, das im Labor von Ctmpina herges-tellt wurde. Bei der Reinigung des unnütze Bestandteile enthaltenden Erdöls ist Cebiet der Erdölbohrung und -iörde­­rung durchzuführen. Man braucht zu diesem Zweck Yersuchssonden, Son­derausrüstungen und Chemikalien in ausreichenden Mengen. Manchmal slösst man auf den Eigensinn soge­nannter „alter Erdölfachleute“, die um nichts in der Welt -mit dem Neuen Schritt halten wollen. Nichtsdestoweniger machten sich die Ingenieure Traian Penescu, Gh. Iancu und Valentin Gavriliţa sowie die Chemikerin Maria Dîmboiu an die Arbeit. Zum Versuchsgelände wurden Sonden des neuerschlossenen Erdölge­biets in Oltenien. Schon Erstversuche waren erfolg­reich und unsere Raffinerien nahmen die Grossproduktion vo‘n „D-5“ auf. Tag und Nacht, Monate hindurch wurde „D-5“ in Erdölvorkommen in­­jektiert und das von Fremdkörpern befreite Rohöl begann schneller und reiner den Sondenmund zu verlassen. Dadurch erzielte man eine überplau­­mässige Rohölförderung von 12.000 Tonnen. Gross war die Freude der Erdölarbeiter vom Bohrturm 63 Bä­­beni, als sie nach 3:nonatiger An­wendung des neuen Verfahrens dem Boden nicht weniger als 3.800 t Roh­öl überplanmässig abgerungen hat­ten. Auf dem Bohrfeld von Bäicoi wird diese Methode zu Ehren des 1. Mai zum zwanzigsten Mal angewendet werden. S. Sigätäu 120 Jahre „Gazeta Transilvaniei” 120 Jahre sind seit dem Erscheinen der ältesterl siebenbürgischen Zeitung „Gazeta Transilvaniei'1 verstrichen, die irn alten Kronstadt von Gheorghe Bariţ herausgegeben wurde. Die Zei­tung hat einen unablässigen Kampf für die sozialen und nationalen For­derungen der Rumänen Siebenbürgens und' aller von der habsburgischen Monarchie unterjochten Nationen ge­führt. Schon gleich nach ihrem Erschei­nen hat die „Gazeta Transilvaniei“ einen Unterschied zwischen der unga­rischen Oligarchie und der ungarischen Nation gemacht. Die Kultur, die Er­ziehung, die Lage der Schulen und Kulturinstitutionen« die Solidarität aller in Siebenbürgen unterjochten Völker, das waren die Hauptziele die­ses siebenbürgischen Blattes, dessen Gründer, Gheorghe Bariţ, sowie seine Mitarbeiter der Verfolgung des öster­reichischen Absolutismus ausgesetzt waren. In der Geschichte der rumärii sehen Presse nimmt die „Gazeta Transilvaniei“ einen Ehrenplatz ein. Neue Erholungsheime in Mamaia Das Zentralinstitut fúr Projektierung und Systematisierung der Städte und Regionen (ICSOR) des Departements für Architektur und Städtebau arbeitet zur Zeit den Entwurf für die Errich­tung neuer Erholungsheime in Ma­maia aus. Die drei Blocks — zwei drei­stöckige und ein vierstöckiger — wer­den zwei- und dreibettige Zimmer und einige Appart ments enthalten, ln den Gebäuden werden insgesamt 900 Betten untergebracht werden. Der Komplex umfasst ferner eine Kantine, einen Klubsaal, Kaufläden und eine Konditorei. Neben der Kantine wird ein einstöckiges Haus für das Dienst­personal errichtet werden. Schnellverleimung von Holz Im Lwower Institut für Forsttechnik wurde eine Methode für rapide Kalt­leimung von Holz mittels Karboamid­­harzen entwickelt. Die Beschleunigung der Bindung wird mit Hilfe des Pe­­trowschen Erdölkontakts erzielt, der die Versteifung der karboamidisehen Harze fördert. Durch das neue Leim­system wird die Pressdauer um 15 Mi­nuten und die Liegezeit um 1—3 Stun­den verkürzt, Rumänische Bücher in Irkutsk In Irkutsk hat die ostsibirische Zweigstelle der Akademie der Wissen­schaften der UdSSR eine rumänische Buchausstellung eröffnet. In der Ausstellung liegen zahlreiche rumänische Bücher auf, und zwar po­litische, schöngeistige, philosophische, landwirtschaftliche, zootechnische, tech­nische, medizinische u. a. Werke, die in der RVR herausgegeben wurden. Neue Verwendung von Antibiotika Im Bukarester C. I. Parhon-lnstitut ist eine Forschergruppe unter Leitung von Akad. St.' M. Milcu dazu überge­gangen, bei der Behandlung der Addi­­sonschen Krankheit Antibiotika zu ver­abreichen. In hundert Fällen wurde eine beachtliche Verbesserung des Zustands der Patienten festgestellt. Die neue Be­handlungsweise stellt einen Original­beitrag der rumänischen Endokrinolo­­gen zur Bekämpfung der Addisonschen Krankheit dar, „D- 5“ bewährt sich Agrartechniker mit der Erweiterung der Baumanlagen in diesem Rayon. Es wurde ein Plan ausgearbeitet, wonach im Laufe von zehn Jahren, besonders auf Staatsgütern und Kollektivwirt­schaften, weitere 10—15.000 Hektar mit Obstbäumen bepflanzt werden sollen. Dies‘ist um so leichter durchführbar, als die Staatsgüter jährlich Tausende von Bäumchen in den eigenen Baum­schulen ziehen, die sie auch den Kol­und verbessert, wodurch schon in den ersten Jahren eine grössere Heuernte erwartet werden kann, und schon nach wenigen Jahren, wenn die Bäumchen genügend entwickelt sind, kann man mit einer um das Doppelte oder gar Dreifache grösseren Obsternte als der heurigen rechnen. Nach Schätzung der Agrartechniker wird die jährliche Obst­produktion — je nach der Witterung - 7.500—20.000 Waggons betragen. Vor kurzem haben die ungarischen Zeitungen Angaben über das Anwach­sen der Zahl ungarischer Techniker in den Jahren der Volksmacht veröffent­licht. In der Zeitspanne von 1949—1956 wuchs die Zahl der in den staatlichen Industrien Ungarns beschäftigten Tech­niker um 130°/o an, d. h. von 31.271 auf 72.841 Personen. Hinzu kommen noch die Techniker, die in Forschungs­und Projektierungsinstituten, in La­bors, Ministerien und Trusts tätig sind, deren Zahl sich auf 50.000—60.000 Per. sonen beläuft. In den letzten sieben bis acht Jahren ist die Zaht der un­garischen Techniker um mehr als das Vierfache angewachsen. Die Volksmacht gewährt der Ausbil­dung von neuen Technikern grosse Aufmerksamkeit. Während die Zahl der Studenten der polytechnischen Institute im Schuljahr 1949/1950 6.552 betrug, erreichte sie 1954/1955 fast 18.000. Ml? - i. Die Vorteile des Silofutters! Eines der billigsten und einfachsten Mittel, um den ständig wachsenden Bedarf an tierischen Erzeugnissen si­cherzustellen, ist die Gärfutterberei­tung aus den verschiedenen Pflanzen unserer Felder. Die Technik des Si­lierens oder Einsäuerns beruht aui der Wirkung von Milchsäurebakterien ohne Luftzufuhr, auf dem Zuckerge­halt der Pflanzen, den sie in Wasser, Kohlensäure und Milchsäure umwan­­dein. Wenn eine Futterpflanze we­nig Zucker enthält und das Silieren fehlerhaft vor sich geht, wie zum Bei­spiel bei zu langem Kontakt mit der Luft, ungenügendem Pressen oder fehlerhaftem Abdecken, entsteht eine falsche Gärung, die sogenannte But­tersäuregärung. Das Vorhandensein von Buttersäure gibt dem Futter einen üblen Geruch und Geschmack. Sol­ches Futter wird von den Tieren ver­schmäht. Deshalb möchte ich mich kurz mit der Technik des Silierens be­fasse. Mais und Gräser lassen sicii am besten unvermischt einsäuern, hin­gegen hat man bei den Kleearten die besten Resultate erzielt, wenn der Klee mit Mais odei Gräsern gemischt wurde. Drei Methoden sind gebräuchlich, und zwar: L Einsäuern in Reinkultur, 2. Einsäuern im Gemisch, 3. Einsäuern mit Zutaten. Im ersten Fall kommen alle Gräser sowie Mais in Frage, da sie genü­gend Zucker enthalten. Die zweite Me­thode wendet man hauptsächlich bei den Kleearten an, die man wegen ihres grossen Eiweissgehalts und klei­nen Zuckergehalts mit Mais oder Gräsern vermengt korserviert. Die dritte Methode wendet man an, wenn die Pflanzen zu viel Wasser enthal­ten. Bei Rüben oder Kürbissen z. B. wird Spreu als Zutat notwendig sein. Als Zutat wird auch das Anfeuchten mit Melasse oder Molke beim Ein­säuern von Maisstengeln betrachtet. Zur Aufbewahrung verwendet man Silotürme, Betongruben und einfache Erdgruben. Die neuesten Versuche ha­ben aber einwandfrei erwiesen, dass die billigste und einfachste Methode das Silieren in Strohsilos am Erdbo den ist. Die Qualität des Siiofutters hängt hauptsächlich, vom Zeitpunkt der Ernte ab. So wird z. B. der Mais in der Milchreife geerntet, Gräser vor der Blüte, Kleearten zu Beginn der Blüte, Schilf, Rohr und andere Sumpfpflan­zen soll man möglichst jung, also lange vor der Blüte einsäuerg. Je schneller die Futterpflanze ge­erntet wird, um so kleiner die Ver­luste. Zur Ernte verwendet man Sen­sen und Grasmäher, doch die besten Maschinen zum Ernten von Silomais sind die . Kombinen SK 26 und KU 2. Schwierig ist manchmal der Transport, deshalb empfiehlt es sich, die für die Herstellung von Silofutter bestimmten Kulturen in der Nähe der Stallungen anzubauen. Das Wichtig­ste bei der Gärfutterbereitung ist das Pressen. Nur so erzielt man eine luft­­arme und homogene Masse. Damit das gepresste Futter normal gärt, muss es mit Lt imerde luftdicht abgeschlos sen werden. Das wäre kurz die Technik des Ein­säuerns. Ich habe sie einleitend dar­gelegt, weil die meisten Nörgler und Gegner dieser Fütterungsmethode eben diese allgemeinen Regeln nicht einhalten und so e!n Futter erzeugen, das sich weder durch Geschmack noch durch Nährwert auszeichnet. Welches sind nun die wichtigsten Vorteile des Silofutters? Ich will ver­suchen, sie in zehn Punkten festzuhal­ten: 1. Durch das Einsäuern kann man die in den Pflanzen enthaltenen Nähr­stoffe am besten und billigsten aufbe­wahren, ebenso die Vitamine und das Aroma. 2. Das Silofutter ist von der Witte­rung unabhängig; bei Regenwetter lässt es sich sehr gut silieren, und hauptsächlich beim vorzeitigen Eintre­ten von Frost kann viel Futter gerettet werden, wie Kartoffeln, Rübenköpfe und Rübenblätter. Ein Beispiel: Wir haben auf dem Agnethler Staatsgut 400 Tonnen Rot­klee, mit Gras gemischt, eingesäuert, ein Futter, das uns jetzt für Milchkühe, Kälber, tragende und säugende Sauen eine vitamin- und eiweissreiche Nah­rung sichert; hätten wir dies nicht gemacht, so wäre uns diese Futter­menge zwar nicht ganz verlorenge gangen, aber wir hätten wegen der Witterungsverhältnisse nur ein min derwertiges Heu gehabt. 3. Durch das Einsäuern können vie le Pflanzen als Futter verwertet wer den, die der Wirtschaft sonst verloren gingen. So z. B. Rohr, Binsen und alle Sauergräser unserer sumpfigen W'iesen. Wir haben 600 Tonnen davon, mii Grünmais gemischt, eingesäuert. Diese Mischung wird ausschliesslich an jun­ge Rinder (Alter über ein Jahr) ver­füttert, die so bei Tagesrationen von 8 kg Heu und 20 kg Silofutter täglich im Durchschnitt eine Zun.-hme von 870 g Lebendgewicht aufweisen. 4. Silofutter ist haltbar. Man kann es 1 bis 3 Jahre lang aufbewahren. Von der Gesamtmenge von 3030 Tonnen, die unsere Wirtschaft im Herbst 1957 eingesäuert hat, blieb uns nacli normaler Verfütterung ein willkommener Vorrat für April und Mai, da das Frühjahr diesmal anschei­nend verspätet kommt. Sollte dies aber nicht der Fall sein, so haben wir ei nen Vorrat für das nächste Jahr oder, bei einer eventuellen Dürre, für den Sommer. 5. Silofutter ist nach Grünfutter das billigste und erfordert fast gar keine Investitionen. Da wir uns bemühen, die Herstel­lungskosten zu senken, will ich bei diesem Punkt darauf hinweisen, dass man ohne jede Investition Futter am Erdboden einsäuern kann. So hat un­sere Wirtschaft von den erwähnten 3030 Tonnen 1200 Tonnen nach ver­schiedenen Methoden auf dem Boden eingesäuert; und zwar: zwischen zwei Strohschober (ca. 20 m lang und 3 m hoch, 4—5 m breit), wie eben die Schober stehen. Als Seitenwand dient das Stroh selbst, als Stirnwand wur­den gepresste Strohballen verwendet. Das Pressen lässt sich sehr einfach bewerkstelligen, u. zw. mit KD-35- Traktoren, die einige Male darüber­fahren. Eine andere Methode : Auf der einen Seite der Strohschober, auf der anderen Seite gepresste Strohballen (Breite 4 m, Länge 15 m, Hölle 2V2—3 ni), genauso mit dem Traktor gepresst. Wieder anders: Eine Seite Stallwand, die andere Seile eine Erd­böschung, die zum Bau des Stalles nötig war. Bedeckt wurden alle diese improvisierten Silos erst mit 15 cm Stroh oder Spreu und dann mit einer geglätteten Lehmschicht von 5 cm, worein dicht Hafer gesät wurde, der durch seine Wurzeln die Lehmschichte bindet und das Zerspringen unmöglich macht. 6. Gärfutter ist für die Tiere viel leichter verdaulich al. die anderen Futtermittel. 7. Gärfutter wirkt appetitanregend, so dass nicht nur die Futteraufnahme der Tiere, sondern auch ihre Leistung in Fleisch, Milch, Wolle usw. viel grösser ist. 8. Der grösste Vorteil ist aber der. dass die Tiere winters wie • sommers eine gleichmässige Leistung aufweisen und die Stabulation (Stallhaltungs­periode) gut überstehen. Als Beispiel für diese drei Punkte: Durch das Verfüttern von 25—30 kg Gärfutter ist es uns bei Milchkühen gelungen, das Körpergewicht zu er­halten, die Milchleistung bei 218 Kü hen auf 8 Liter Milch Stalldurchschniti mit einem Fettgehalt von 3.90% bis 4,10% zu bringen und den Jahresplan unserer Wirtschaft um 35% zu über­schreiten. Ein kleiner Beweis, dass durch die Verwendung von Gärfutter auch die anderen Futtermittel besser verwertet wurden. Wir haben in den Jahren 1956—1957 nur wenig (1200 Tonnen) Futter eingesäuert und konn­ten mit gutem Heu- und Kraftfutter al lein weder eine solche Milchleistung noch einen solchen Fettgehalt erzie­len. 9. Durch Silofutter ist der Reinge­winn unserer Wirtschaften viel grös­Wie schon oben erwähnt, kann man kein Futter so billig erzeugen wie eben das Gärfutter; dies führt in er ster Linie zur Senkung der Selbstko­sten bei Fleisch und Milch, was für die Volkswirtschaft von grösster Be deutung ist. So z. B. haben wir den emgepianten Selbstkostenpreis beim Jungvieh um 15—20% pro Kilogramm gesenkt. 10. Durch Silofutter kann man in einer Wirtschaft den Viehbestand mit Leichtigkeit verdoppeln und gleichzei­lig auch verbessern. Wenn man von allen Gräben und unproduktiven Flächen, die in jeder Wirtschaft vorhanden sind, das Gras und selbst das Unkraut zur Zeit ern­tet und richtig einsäuert, kann man im Winter mit Leichtigkeit einen grös­seren Tierbestand ernähren; so z. B. werden wir für das Jahr 1958 5.000 t Silofutter vorbereiten und den Bestand an Kühen um 120 Stück, d.h. um 50% lieben. Ausser für Kühe und Schweine ist das Gärfutter auch für Schafe eine nicht zu verachtende Futtergrundlage, da es in den jungen Kollektivwirt­schaften oft an Heu für den Winter mangelt All das erlegt jeder Landwirt schaftseinheit die Verpflichtung aut, schon jetzt für grössere Mengen von Gärfutter zu sorgen, da es keine bes­sere MöglichkeP gibt, die Produktion von Fleisch, Milch, Butter, Wolle usw. zu erhöhen und zu verbilligen. Ing. Johann Jung Direktor des Staatsgutes in Agnetheln ser. NEUER WEG Nr. 2780 Dienstag, 1. April 1958 ■ Swjatoslaw Hicitfers Klavierabende Der triumphale Erfolg, den das erste Auftreten Swjatoslaw Richters in Bukarest ausgelöst hatte — wie berichtet, hatte der sowjetische Pia­nist am vorigen Wochenende dem Stammpublikum der hauptstädtischen Philharmonie Brahms' grosses Kla­vierkonzert in B-Dur zum unvergess­lichen Ereignis werden lassen —, wie­derholte und steigerte sich womöglich noch am Mittwoch und am Freitag, als der hervorragende Gast im Rah­men zweier Klavierabende auftrat. Bei­de Klavierabende fanden im grossen Saal des Athenäums der RVR statt. Beide Male riss Swjatoslaw Richters dämonische Kunst das dichtbesetzte Haus zu Beifallsstürmen hin, die — selbst in Bukarest unerhört — zwi­schen den einzelnen Darbietungen auch nicht fiir einen Augenblick ab­brachen. Wir müssen zugeben, dass Swjato­slaw Richter dem Musikpubiikum un­serer Hauptstadt noch vor anderthalb Wochen kaum mehr als dem Namen nach bekannt gewesen ist. (Die Rund­funkübertragungen haben zwar auf eine ausser gewöhnliche Begabung schliessen lassen, einen völlig klaren Begriff aber haben sie ‘uns nicht ver­mitteln können.) Erst der unmittel­bare Kontakt, die lebendige Fühlung­nahme im Konzertsaal Hess uns die I wirkliche Grösse und Beschaffenheit ] der Richterschen Klavierkunst erken­nen. Und heute, nach den vier Musik­­aufführungen, die uns Stunden höch­ster geistiger Spannung und tiefsten seelischen Erlebens geschenkt haben, können wir sagen: Wir sind einem der genialsten Musikinterpreten unse­rer Zeit begegnet. — Unvergessen bleiben für ans Richters Schubert­­und Mussorgski-Deutungen, unverges­sen vor aliem seine Auslegung des Brahmsschen Konzertes, in der sich die ganze neuschöpfende Gewalt die­ses grossen Entdeckers und Neuent­deckers menschlich-musikalischer Wer­te kundgegeben hat. Schuberts Sonate in c-Moll, opus posthumus, eröjfnete den mittwöchi­gen Klavierabend. Diese Sonate ist im September des Jahres 1828, also wenige Monate vor dem frühen Tod des unglücklichen Meisters, entstan­den, und der Einfluss Beethovens ist an ihr deutlich sichtbar. Gleichwohl stellt sie eher eine Auseinandersetzung mit dem Becthovenschen Geist dar. Swjatoslaw Richter — der, nebenbei bemerkt, dem Moskauer Konzertpubli­kum in der laufenden Spielzeit Franz Schuberts gesamtes Sonatenwerk vor­führt — wies, indem er ihre bewege ten Kontraste hervorhob, auf ihr ur­­schubertsches Wesen hin. Von den Pochrhythmen des ersten Satzes wur­den wir über das singende Adagio, das Beethoven vielleicht am nächsten steht, zu dem diamantklaren Menuett hinüber geleitet: hier wechseln Lied und Tanz auf anmutigste Weise. Der genial deutende und erläuternde Geist des Pianisten Hess, und dies ist auch ein Kennzeichen der Richter­­schen Kunst, keine Fiber und keine Zelle des Werkes unbelebt. Das Ungestüm der Schumannschen Toccata, op. 7, wirkte seltsamerweise eher entspannend als aufflammend. Mussorgskis berühmte „Bilder einer Ausstellung“ sind in Bukarest gewiss zum ersten Mal mit einer solchen Anschaulichkeit und Prägnanz vorge­­tragen worden. Über alle Treffsicher­heit im Ausdruck und alle Anschau­lichkeit hinaus, die. besonders im letz­ten Bild des Zyklus, dem „Grossen Tor der Stadt Kiew“, von grossarti­ger Wirkung war, gewährte uns Swjatoslaw Richter eine zuverlässige Vorstellung von der Gedankentiefe und dem Aussagevermögen dieses Riesen der russischen und europä­ischen Tonkunst: Modest Mussorgskis, G. H. .4m Freitag gab Swjatoslaw Rich­ter im Bukarester Athenäum seinen zweiten Klavierabend. Wir waren frappiert von der Vielseitigkeit des Farbenspiels, von der unvergleichli­chen Art der Tongebung, die durch mannigfache Art der ‘ Berührung der. Tasten mit untrüglicher Präzision je­den gewünschten Ausdruck hervor­zauberte. Dank dieser wundervoll ab­gestuften Anschlagskunst brachte er es zuwege, eine zuvor kaum erlebte Mannigfaltigkeit dynamischer und ko­loristischer Zwischenwerte zu erzie­len. Auch in den raschesten, perlen­den Passagen war ■■ sein Spiel noch immer ausdrucksvoll. im ersten Prägrammteil spielte. Richter ausschliesslich Schubert; zu­nächst die Sonate in A-Dur, op. 120, mit deren so populär,ein Andantesatz, sodann Moment mus,ical in C-Dur und schliesslich drei . '-Impromptus: in lls-Dur, G-Dur und • As-Dur. Seine Deutungen des grossen Wiener Mei­sters waren hinsichtlich der Stiltreue, der Spontaneität des ■ Vortrags, der Wucht des Aufbaus/ der Plastik der Deklamation sowie.durch den ein­zigartigen Zauber des:?'Anschlags_ von prachtvoller Wirkung:1 Voller wärme, Schwung, aber trotzdem mit anmu­tiger Zartheit, wurden i: die restlichen Schubertkompositionen ■ - nachgestaltet. Franz Liszts Klavierkompositionen: La procession funebre, Konzertetüde in Des-Dur, Gnomenreigen, zwei Noc­turnes, drei Vals'esl'i oubliées und schliesslich der Mephistowalzer füll­ten den zweiten ' Pjogrammteil aus. Diese glänzenden, mit-bewunderungs­würdiger Klarheit üfidHsiserner Logik aufgebauten Werke -spellen an den In­terpreten bekanntlich; besonders grosse Anforderungen, und zwar ■ nicht nur an die pianistische Vicfüosität, sondern auch an das musikalisch-ästhetische Empfinden, da man sonst sehr leicht in eine unerträgliche-. Banalisierung dieser Musik ab gleiten kann. Die ein­zigartige, vollblütige. ;Musikerpersön­lichkeit Richters vermochte jedoch mit ihrer wundervollen .Gestaltungskraft und durch eine äusserst differenzierte Dynamik das Publikum bis zum letz­ten Akkord in seinem jBann zu halten, P. W, Frühjahrsangebot der DDR-Veriage (I) Im Aufbau-Verlag erscheinen meh­rere wichtige Bücher aus der zeitge­nössischen deutschen Literatur. Der Band „Der Glücksucher und die sie­ben Lasten“ vereinigt die „Verlorenen Gedichte“ Johannes R. Bechers, wie sie im Untertitel genannt werden, und ergänzt das lyrische Werk des Dich­ters, das in der „Auswahl in sechs Bänden“ enthalten ist, um eine we­sentliche Seite. Es werden hier die Wege sichtbar, die zu den Höhepunk­ten der Becherschen Lyrik geführt ha­ben. Die in der jüngsten Gegenwart entstandenen Gedichte Johannes R. Bechers sind in dem Buch „Flug der Raketen jubelnd ins All“ vereint. So­wohl die Natur wie die moderne Tech­nik als auch die geistigen Auseinan­dersetzungen, die die sozialistische Ent Wicklung begleiten, sind Themen die ser Dichtung. In seinen „Historischen Miniaturen“, die unter dem Titel „Die Stafette“ erscheinen, verfolgt Bruno Frei den Kampf um den Frie­den von biblischen Urzeiten bis in die jüngste Zeitgeschichte am Schick­sal und Wirken einiger der be­deutendsten Vertreter: der Abt von Gluny, Erasmus, Voltaire und Rousseau, Kant, Bertha von Suttner und Gandhi, August Bebel, Lenin und Joliot-Curie; bekannte und unbekann­te Menschen werden in diesen Skiz­zen lebendig. „Die gestohlene Insel“ heisst eine Robinsonade aus unseren Tagen, gleichzeitig eine interessante Variante des „Elfenbeinturmes“ von Herbert Nachbar. „Aus zweiter Hand“ betitelt Rolf Schneider seine Parodien über Franz Kafka, Jean Paul Sartre, Ernest Hemingway auf der einen Seite, Thomas Mann, Bertolt Brecht, Arnold Zweig, Leonhard Frank auf der anderen Seite. Die Akademie der Künste gab den ersten Band (1909— 1922) einer dreibändigen Sammlung der Aufsätze des bekannten Theater­kritikers Herbert Jhering unter dem Titel „Von Reinhardt bis Brecht“ her­aus. Der Aufbau-Verlag legt ausserdem die Bücher „Der geheimnisvolle Frem­de“ von Mark Twain, „Der Idiot“ von Lostojewski, „Wie in alten Zeiten“ von Karel Capek, „Die gute Jungfrau" von Halldor Laxness, einen „Abriss der Logik" von Kazimierz Ajdukiewicz, u. a. vor. Im Verlag „Volk und Welt“ kom­men u. a. folgende Romane heraus: Wladimir Pozner — „Der Weisse Ba ron“ (ein „Dschingis-Khan der Neu zeit“, der aus dem Baltikum stammt und in geheimer Zusammenarbeit mit den Japanern aus Abenteurern, ehe maligen zaristischen Offizieren, Mon­golen!, Burjaten und Kosaken eine Interventionsarmee zusammenstellt, um das europäische Russland zu „be­freien“, und schliesslich von seinen eigenen Verbündeten verlassen wird)! Hans Scherfig — „Der tote Mann" (die Geschichte eines dänischen Ma­lers); Eimer Rice — „Menschen am Broadway“ (die Geschichte einer Mil lionärsfamilie); sowie Nachauflageu des Brasilien-Romans „Katakomben der Freiheit“ von Jorge Amado und des bekannten Zukunftsromans „Der Planet des Todes“ von Stanislaw Lein, nach dem gegenwärtig auch ein auf­sehenerregender Film gedreht wird. Avro Manhattan gibt in dem Buch „Der Vatikan in der Weltpolitik des 20. Jahrhunderts“ einen umfassenden Überblick über das religiöse, diploma­tische und politische Werk der katho­lischen Kirche und geht besonders auf die Rolle ein, die sie bei der Entste­hung des Faschismus und im zweiten Weltkrieg spielte. H. L. yettvinmeH Ein altes Kochbuch, das ich von meiner Mutter als Erbstück bekam, heisst: „Der Weg zum Herzen des Mannes", ein Titel also, der ebenso vielsagend wie anspruchsvoll klingt. Daran musste ich unlängst denken, als ich den Brief eines Temesvarer Le­sers unserer Zeitung zu Gesicht be­kam. Der schon bejahrte Mann, der über eine langjährige Erfahrung als Kantinenleiter verfügt, versuchte an Hand von Tatsachen zu beweisen, dass eine Kantine nur unter Führung eines geschulten Leiters etwas Hutes bieten könne. Nun, man kann ihm wirklich nur recht geben, wenn er sagt: „Ein Kantinenleiter, der täglich für das Wohl Hunderter, ja Tausender zu sor­gen hat, tritt meist ohne jede vorheri­ge Ausbildung seinen Posten an. Da­bei hängt es doch von ihm ab, wie und was gekocht oder gebacken wird, wie der Speisesaal aussieht, und wie bedient wird“ Und wirklich, was würde manch einer unserer Kantinen­­letter tun, wollte man von ihm einen Rechenschaftsbericht mit dem Titel „Der Weg zu den Herzen meiner Spu­­segäste" verlangen? Ich glaube, viele würden versagen. An solch eine Stelle dürften eben nur Leute mit vielseitigen Wirtschaftskennt­­nissen berufen werden — Menschen, die nicht vor einem Schwemestall wie vor der Pest zurückschrecken — um die Worte unseres Temesvarer Lesers zu gebrauchen — oder beim ln-den- Kochtopf-Gucken nur daran denken, ob ihnen persönlich die eine oder die an­dere Speise schmeckt, dabei aber nicht einmal feststellen können, ob der Koch sein Bestes hergegeben hat usw. Und eben hier scheint es zu hapern. Darum sollten die zuständigen Stel­len wirklich einmal duran denken, die guten Erfahrungen der einen oder an­deren Kantine den schlechteren zu übermitteln oder aber Fachschulen *ur Kantinenleiter zu organisieren, damit diese etwaige Lücken in ihrer bildung füllen können. Niki Berwanger J

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