Neuer Weg, 1959. január (11. évfolyam, 3014-3038. szám)
1959-01-21 / 3029. szám
Seite 2 ii''«Htismfum In den Arader Waggonwerken Metalleinsparer treten in den Vordergrund f>ie Arader Waggonbauer werden in diesem Jahr erstmalig die Serienproduktion von Kippwagen aufnehmen. Auf diesen Waggontyp wurden von seiten der DDR bedeutende Bestellungen gemacht. Trotz der durch diese Produktionsänderungen erforderlichen Umstellungen muss auch weiterhin die Senkung der Gestehungskosten im Vordergrund stehen. Angesichts der Tatsache, dass auch in diesem Betrieb der Verbrauch an Roh- und Hilfsstollen das Hauptelement des Kostenpreises darstellt, muss insbesondere der Verringerung des spezifischen Metallverbrauchs Hauptaugenmerk entgegengebracht werden. In diesem Sinne wandte sich unser Arader Eigenkorrespondent an den Leiter des metallurgischen Sektors der Dimitroff-Werke, Ing. Teodor Jcrcan, mit der Frag® nach dem Stand der Metalleinsparungen. „Ich möchte vorausschidien, dass die Initiative der János-Herbák-Werke, die die Produktion von möglichst vielen Waren tei geringem Rohstoffverbrauch und landesbester Qualität anstreben auch in metallverarbeitenden Betrieben breite Anwendung finden, kann. In diesem Sinne haben unsere Belegschaftsmitglieder neue Mittel und Wege ausfindig gemacht, um die Herabsetzung der Gestehungskosten herbeizuführen. Ich möchte nur auf einige Ergebnisse eingehen, die in verschiedenen Abteilungen erzielt wurden. Zweifellos hat die Giesserei im Kampf um die Herabsetzung der Aus schussquote sowie in der Verminderung des Rohstoff Verbrauchs Spitzenleistungen aufzuweisen. Durch breite Einführung des Kokillen- und Bakelitschalengusses konnte in erster Reihe die Ausschussquote herabgesetzt werden. Ausserdem gelang es Stahl und insbesondere Buntmetalle einzusparen. Die Mechanisierung des Kokillengusses erleichterte die physische Arbeit der Giesscr erheblich. Die im vergangenen Jahr vnrgenommene Mechanisierung des Bakelitschalengusses ermöglicht es heute schon, über 50 der für den Bau der Klassenwagen notwendigen Bestandteile auf diese Weise zu giessen. !r. der Scnmiederei setzten sich dank der Vorarbeit von Franz Weininger und Josef Feisthammel die neue Art des Gesenkschmiedens immer mehr durch. Die. beiden Schmiede haben heute viele Nacheiferer gewonnen. Dank der Wirtschaftlichkeit dieser in den Waggonwerken nicht seit allzu langer Zeit praktizierten Schmiedeweise konnten der Stahlverbrauch je Güterwagen der GVS-Type um 36 000 Lei gedrückt werden. ln der Hand der Zuschneider und Schlosser, der Stanzer und Pressearbeifer liegt es, ob mit Rohstoffen sparsam oder verschwenderisch umgegangen wird. Heute kann man sagen, dass bei den Zuschneidern Sparsamkeit oberstes Gebot ist. Ihr Verdienst ist es, dass im vergangenen Jahr bei der Montage der Waggongestelle um 300 Tonnen weniger Blech verbraucht wurde als im Jahre 1957. Bei der Herabsetzung des Blechverbrauchs spielte auch der Übergang zur Verwendung von 4 mm-Blech — grösserer Fertigkeit — anstelle der früheren starken Blechsorten eine Rolle. Allein beim Bau von Selbstentladern ermög-licht dies eine Einsparung von 2 Tonnen Blech je Waggon. Alles in allem machen die eingesparten Metallmengen etwa 1000 Jahrestonnen aus. Eine Metallmenge, die sich durchaus sehen lassen kann.“ „Es würde uns interessieren, welche Faktoren in diesem Jahr die weitere Senkung der Gestehungskosten der Waggons günstig beeinflussen werden. Welche Unterstützung werden in diesem Jahr die Neuerer zu erwarten haben ?“ .Wohl haben die im Laufe der letzten vier Jahre eingeführten Neuerungen und Verbesserungen im Produktionsprozess dem Betrieb Einsparungen von über 5 Millionen Lei gebracht, was nicht gerade zu unterschätzen ist. Doch sind die Möglichkeiten zur Erzielung weit besserer Erfolge in unserem Betrieb gegeben. Da es früher keine wirksame Zusammenarbeit zwischen dem technischen Kabinett und den Neuerem gab, wurde Ilire Initiative gehemmt Da in einem Werk, wie dem unseren, die innerbetrieblichen Reserven ausserordentlich gross sind, ist cs Pflicht und Aufgabe eines jeden Meisters und zielbewussten, fachgeschulten Arbeiters, mit seinem ganzen Können sich für die Erschliessung neuer Reserven im Hinblick auf die Senkung der Gestehungskosten der Erzeugnisse einzusetzen. Schon jetzt sind einige vielversprechende Anfänge zu verzeichnen. Es werden in der Giesserei weitere Mechanisierungs- und Modernisierungsarbeiten vorgenonimen. Das Aufstellen einer Giessmaschine, die den Guss von Bremsklötzen besorgt, werden dem Betrieb Einsparungen im Werte von einigen Millionen Lei einbringen. Vorrichtungen, die zur Produktion von Pufferfedern dienen, werden durch die Herabsetzung des Ausschusses zur Einsparung von 12 Tonnen Federstahl führen. Weiterhin versprechen wir uns einiges von der gesteigerten Anwendung von Plasfmassen. Schon im vergangenen Jahr wurden 25 Bestandteile aus Plastmasse erzeugt. In diesem Jahr werden es weitere 30 sein. Dadurch können wir beachtliche Mengen von Buntmetallen einsparen, ich konnte nur einige Beispiele anführen, doch auch diese zeigen, dass der Senkung der Selbstkosten in unserem Betrieb die gebührende Aufmerksamkeit gezollt wird.“ In Reschitza Spezialstahlwerk Reschitza (Eigenbericht). — Die Schmelzermannschaften vom Spezialstahlwerk des Metallurgischen- Kombinats Reschitza bemühen sich schon seit den ersten Januartagen, die Schmclzzeit der Stahlchargen zu verringern,, um ihre Verpflichtung — bi i Jahresschluss 1000 Tonnen Spezi alstahl über das Soll zu liefern — auch rechtzeitig erfüllen zu können. Die ersten Erfolge in diesem Wettbewerb erzielten bereits die von Emmerich Robicsek und Florea Hoarcä geleiteten Schmelzermannschaften, die bisher über 71 Tonnen Spezialstahl lieferten. Auch bei den Elektroofen arbeiten die Schmelzer erfolgreich. Durch bessere Auslastung der Nutzfläche der Oien gelang es ihnen, in der ersten Januarhälite ihr Arbeitsprogramm um steht nicht zurück 42,2 Tonnen zu überbieten. Vasile Eisert und Nikolaus Frauendorfer verdienen dabei besondere Erwähnung. ★ Produktionssiege melden auch die Kumpel aus Doman. Ihre Bemühungen sind darauf gerichtet, die vom Novemberplenum des ZK der RAP gewiesenen Aufgaben der Steigerung der Kohlenproduktion zu - verwirklichen. Ihre Verpflichtungen lauten: 1959 den Kohlenförderplan um 5 Prozent überbieten. ln den ersten zwei Wochen dieses -Monats haben sie bereits um 12 Prozent mehr Kohle geliefert und den Plan der Vortriebsarbeiten um 9 Prozent überboten, so dass bis Jahresende mit bedeutend grösseren Leistungen gerechnet werden kann, als hier ursprünglich vorgesehen war. Freiwillige Hilfe Suceava. — In dieser Region verausgabten die Volksräte im Jahre 1958 für die Instandhaltung und Modernisierung der Strassen mehr als zweieinhalbmal soviel wie im Jahre 1951. Aus den im Haushalt vorgesehenen Geldern wie auch mit Hilfe des freiwilligen Einsatzes der Bevölkerung, die fast 710 000 Tagewerke leistete, wurden im vergangenen Jahr Instandhaltungsarbeiten auf einer Strecke von über 2400 Kilometern vorgenommen, ferner 3224 Meter Brücken ausgebessert. beim Sfrassenbau In diesem Jahr belaufen sich die für Strasseninstandhaltung und -modernisierung zugewendeten Beträge gegenüber 1954 fast auf das Vierfache. Im Hinblick auf die Verringerung der instar,dliallungskosten wurden Massnahmen getroffen, um während des Winters, da der Wasserstand des Prut, der Moldova und der Suceava niedrig ist, grosse Schottermengen aus diesen Flussbetten zu fördern, weitere drei Kiesgruben zu eröffnen und die. Produktion der vorhandenen Steinbrüche zu steigern. (Agerpres) Wladimir Ujitschs letzte Am 5. Februar sah ich Wladimir Iljitscti nach dem im Dezember eingetretenen Rückfall zum ersten Mal wieder: es sollte unsere letzte Begegnung sein. Mehr als «inen Monat war er zu Bett gelegen. Um eine weitere Verschlechterung seines Gesundheitszustands zu verhüten, halten ihm die Ärzte bis zur völligen Genesung strengstens verboten, Zeitungen zu lesen, Zusammenkünfte zu haben, die mit irgendeinem Gedankenaustausch verbunden waren, und sich mit „laufenden Angelegenheiten“ zu befassen. Er durfte, nur ein wenig lesen, und auf seine eindringlichen Bitten war es ihm gestattet worden, sein Tagebuch zu diktieren; für diese Beschäftigung waren ihm anfänglich nur wenige Minuten täglich zugestanden worden, später aber wurde dis „Dosis“ vergrössert, nämlich auf 30—40 Minuten, doch auch dies mit mehreren -Unterbrechungen. Wladimir Iljitsch ma- life von diesem Recht auf ganz besondere Weise Gebrauch: in der Form eines „Tagebuches“ schrieb er 'Artikel, die Weisungen zu brennendsten Tagesfragen enthielten. Er benützte das Diktieren des „Tagebuchs“ als Vorwand, um seine Sekretärin zu rufen und ihr allerhand Aufträge zu geben. Anfang Februar besserte sich Wladifriir itjitschs Befinden. Die Ärzle versprachen ihm, in spätestens einem Monat das Zeitunglesen zu gestatten. Am 5. Februar, dem Tag, an dem er mich zu sich rief, hatte er keine Kom'resse mehr auf dem Kopf, schien eiter, lachte und scherzte. Er gab mir einige Aufträge, und ich konnte ieststellen, dass er ebenso mühelos sprach wie vor seiner Erkrankung, nur etwas gedehnter; wie auch früher suchte er vorauszusehen, was eine möglichst rasche Ausführung seiner Aufträge verhindern könnte. Fr interessierte sich für die Ergebnisse der von der Zentraldirektion für Statistik durchgefiihr-Von M. I. G’ijasser ten Volkszählung in Moskau und Petrograd (davon hatte er noch vor seiner Erkrankung erfahren), verlangte genaue Angaben darüber, in welchem Stadium sich die Analyse der Volkszählungscrgebnisse befand, bat, man möge ihm mitteilen, wann die Bearbeitung dieser Materialien beendet sein werde und ob sie veröffentlicht würden. Seiner Meinung nach sollten. diese Arbeiten beschleunigt werden. Schon vor der Erkrankung war für Wladimir Iljitsch charakteristisch gewesen, sein Arbeitstempo ständig beschleunigen zu wollen, als hätte er gefürchtet, alle seine Pläne nicht zu Ende führen zu können. Während der letzten Zeit seiner Tätigkeit, vom Dezember 1922 bis zum März 1923, als er bloss eine halbe Stunde täglich, ja mitunter noch weniger, zu seiner Verfügung hatte, beeilte er sich sehr, alies, was ihm wichtig schien, zu sagen und zu tun. Sobald sich sein Gesundheitszustand nur einigermassen besserte, kehrten seine alte Energie und seine Initiative zurück, und cs war klar, dass er seine Rolle als „disziplinierter Rekonvaleszent“ nicht weiter spielen konnte. Dies führte aber eine neuerliche Verschlimmerung seines Zustandes herbei. Ausserdem fiel Wladimir Iljitsch das Diktieren sehr schwer, weil er es nicht gewohnt war: vor der Erkrankung hatte er seine Artikel immer selber, ohne Hilfe Von Stenographinnen verfasst. In Wladimir Iljitschs Sekretariat wird die Aufzeichnung einer Stenographin aufbewahrt; sie ist vom 6. Februar datiert, als Wladimir Iljitsch seinen Artikel „Besser weniger, aber besser“ durchsah: „Während Wladimir Iljitsch den Artikel überflog, sprach er darüber, dass er gewohnt sei, selber zu schreiben, ufid meinte, er verstünde jetzt, weshalb ihn die Stenographen nicht zufrieden- Arbeitstage stellen könnten. Er sei es gewöhnt, das Manuskript vor den Augen zu haben, haltzumaclien und über die schwierigeren Absätze, in denen er sich, wie er fühlte, „verstrickt“ hatte, längere .Zeit nachzudenken, im Zimmer auf und ab zu gehen oder gar einen Spaziergang zu machen. Er empfand den Wunsch, selber den Bleistift zur Hand zu nehmen, zu schreiben und einige Korrekturen vorzunehmen. Er erinnerte sich, wie er 1918, als er versuchte, einer Stenographin einen Artikel zu diktieren, jedesmal, wenn er sich behindert fühlte und „sich verstrickte“, mit einer „phantastischen“ Geschwindigkeit zu „rasen“ begann; die Folge davon war, dass er das ganze Manuskript verbrennen und von neuem schreiben musste; diesmal tat er es aber mit eigener Hand ; es war der .Renegat Kautsky’, ein Manuskript, das ihn dann auch „Zufriedenstellle.“ öfters erzählte auch Wladimir Iljitsch lachend davon. Ich glaube aber, dass er, des Diktierens ungewohnt und um beim Diktat keine Minute zu verlieren, für die gedankliche Ausarbeitung seiner Artikel viel mehr Zeit brauchte, als die halbe Stunde, die ihm die Ärzte zugebilligt hatten. Die Erlaubnis zu lesen, suchte Wladimir Iljitsch voll und ganz auszunutzen. Bevor er seine Artikel schrieb, verlangte er die entsprechenden Belege (über das Genossenschaftswesen, die wissenschaftliche Arbeitsorganisierung) : einmal bestellte er Chodorows Schrift „Der internationale Imperialismus und China“. Er las Suchanows „Aufzeichnungen“. Für ihn wurden besondere Listen von Neuerscheinungen angefertigt, unter denen er dann auswählte, was er lesen wollte. Hier die Liste der Bücher, die er am 10. Februar verlangte: 1. Roshizin: „Die moderne Wissenschaft und der Marxismus“. 2. Semkowski: „Marxismus als Unterric btsgegen stand“. 3. Alski: „Unsere Finanzen während des . Bürgerkrieges und während der NÖP“ (Neue Ökonomische Politik“). 4. Grundprobleme der Geldtheorie. Sammlung von Aufsätzen. 5. Falkner: „Ein Wendepunkt in der Entwicklung der Industriekrise der Welt“. 6. Zyperowitsch: „Durch unsere eigene Kraft 1“ 7. Axelrod: (Orthodox) „Gegen den Idealismus“. 8. Drews: „Die Christusmythe". 9. Kurlow: „Das Ende des russischen Zarismus". Í0. Kanatschkow: „Tagesfragen. Et. was über proletarische Ideologie“. II. Modzalewski: „Proletarischer Pazifismus. Über idealistische Abweichungen in der zeitgenössischen proletarischen Dichtung“, Einige Tage, nachdem Wladimir Iljitsch diese Bücher verlangt hatte, verschlechterte sich sein Zustand. Die Kopfschmerzen wurden immer heftiger. Wenn die Sekretärin kam, forderte I.emu immer häufiger, man solle die Ausführung seiner Aufträge beschleunigen. Am 27. Februar bat er noch, ihm das Stenogramm des Rechenschaftsberichtes vom X. Sowjetkongress und den VII. Band der „Aufzeichnungen“ Suchanows zu bringen. Doch schon in den ersten Märztagen zwang Wladimir Iljitsch der unerbittliche Verlauf der Krankheit, die seine gewaltige Willenskraft lähmte, die Arbeit einzustellen, W- I. Lenin unter den Komsomolzen NEUER WEG Monographie über die Vereinigung Volksmassen spielten die Hauptrolle Im Verlag des Ministeriums der Streitkräfte ist vor kurzem die Monographie „100 Jahre seit der Vereinigung der rumänischen Lande" erschienen. Der Autor, Universitätslektor N. Ciachir, erbringt anhand eines reichen und sorgfältig verwerteten Queilenmaterials, das von den Klassikern des Marxismus bis zu authentischen Urkunden jener Zeit alles umfasst, den Beweis, dass die Vereinigung der beiden rumänischen Lande, Munlenien und Moldau, vom Willen und Kampf der J/ölksniassen und mit dem Beitrag des aufkommenden Bürgertums und einiger materiell daran interessierter Bojaren erwirkt wurde. Gleichzeitig zeigt er auch, dass der Vereinigungsgedanke ausserhalb der Lande pur von Russland tatkräftig unterstützt und gegen die Machenschaften der Türkei und Österreichs verwirklicht wurde. Die Monographie beginnt mit einem Überblick über die Lage in der Moldau und in Muntenien bis 1829. Es wird der Einfluss der russisch-türkischen Kriege vom Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts auf die Verhältnisse in den beiden rumänischen Landen hervorgehoben. Die dadurch erfolgte Schwächung des ottomanischen Reiches wirkte sich in den beiden Landen, besonders nach dem Frieden von Adrianopol (1829), günstig aus, als unter dem russischen Protektor, dem fortschrittlich gesinnten General Pawel Kisselcw, administrative Autonomie und Handelsfreiheit endlich urkundlich verankerte Wirklichkeit wurden. Im nächsten Kapitel wird aut die Entwicklung bis zur 4Ser Revolution hingewiesen. Der Handel erfäh-i durcit Aufhebung der Schranken einen grossen Aufschwung, die Verkehrswege werden ausgebaut, neue Städte entstehen, städtebauliche Massnahmen werden ergriffen. Die Beziehungen zwischen der Moldau und Muntenien werden immer reger (1847 wird z. U. der Zoll aufgehoben). In dieser Zeit tritt auch der Vereinigungsgedanke energischer auf. Das „Regulamentul organic“ bereitet diesen Gedanken durch verschiedene Gemeinsamkeiten vor, wie gleiche Organisations- und Verwaltungsgesetzc, Artikel, die auf die 'Notwendigkeit der Vereinigung hinweisen usw. Während der 48er Revolution wird dieser Gedanke ebenfalls verfochten und stellt nachher eine wesentliche Zielsetzung der revolutionären Tätigkeit rumänischer Emigranten, wie Bälccscu, Heliade Rădulescu, dar. Der Autor hebt auf Grund von Originalquellen die Rolle der Massenbewegung für die Vereinigung hervor. Besonderes Augenmerk widmet er den aussenpqlitischen Verhältnissen: der Rollo Russlands als Befürworter der Verei nigung und der Türkei, Österreichs und Englands, die sich dagegen sträubten. Gleichzeitig schildert er auch die Einstellung der verschiedenen Klassen und Parteien in den beiden Landen. Bei Besprechung der ad-hoc- Ver Sammlungen dienen zeitgenössische Berichte dazu, die zwei wichtigsten dort behandelten Fragen : Vereinigung und Emanzipation der Bauern durch Aufhebung der Leibeigenschaft vom Gesichtspunkte des für seine Rechte kämpfenden Volkes, zu erörtern. Die Pariser Konferenz der sieben Grossmächte vom Mai 1858 erhält den ihr gebührenden Platz als hauptsächlicher Wegbereiter der Vereinigung von aussen. Das im August Unterzeichnete Abkommen sieht zwar das türkische Piotektorat noch vor, ermöglicht aber gleichzeitig durch die freie Wahl des Staatsoberhauptes in jedem der Lande und durch ihre identische Organisierung die spätere gemeinsame Wahl von Alexandru loan Cuza. Das Volk hatte das letzte Wort. Mit seiner tatkräftigen Unterstützung gelang es erst den Unicmisten in der Moldau (am 5. Januar 1859) und nachher der Nationalen Partei in Muntenien (am 24. Januar 1859), denselben Herrscher zu wählen. Den Grossmächten blieb scnliesslich nichts anderes übrig, als die Wahl zu bestätigen. Diese beiden Momente rumänischer Geschichte, die den Höhepunkt der Monograhie bilden, werden sehr lebendig geschildert. Nikolaus Reiter In den metallurgischen Werken in Bacău ist für bestmögliche Arbeitsbedingungen gesorgt. In lichten, gut gelüfteten Werkhallen arbeitet man mit Freude. Unser Bild : Ein Biick in die mechanische Abteilung des Betriebs. Foto ; Agerpres firlm wsrdi zum grossen Obstgarten. 1965 : eine Million Tonnen M o s k a u. — Die Halbinsel Krim wird bei der im sowjetischen Siebenjahtpian gestellten Aufgabe, die Obstgevvihnung mindestens zu verdoppeln und die Erzeugung von Weintrauben zu vervierfachen, einen entscheidenden Anteil beisteuern. Da die Krim über günstige klimatische Voraussetzungen verfügt, soil sie sich in den nächsten sieben Jahren in einen grossen Obstund Weingarten zur Versorgung vieler Städte im europäischen Teil der UdSSR verwandeln. Nach den jetzigen Plänen ist vorgesehen, die Gesamtfläche der Obstgärten und Weinberge Obst und Weintrauben auf der Halbinsel bis 1965 auf annähernd 300 000 Hektar zu vergrössern. Die Krim soll dann jährlich fast eine Million Tonnen Weintrauben und Obst liefern, das ist etwa zehnmal so viel wie 1958. Eine gute Sortenwahl und die intensivierte Bodenbearbeitung sowie Pflege mit Maschinen und Mechanismen spielen eine entscheidende Rolle. So sind in der Sowjetunion in letzter Zeit mehrere Kleintraktoren speziell für den Obst- und Weinbau entwickelt worden. Kühlschiff 99f. Mai“ für die Sowjetunion Das erste der von der Sowjetunion in Auftrag gegebenen vier Kühlschiffe wurde vor kurzem von der dänischen Werft Burmcister übergeben. Das Schiff, das den Namen „I. Mai“ erhielt, hat eine Wasserverdrängung von 3000 Tonnen. ..i. ml I • Mittwoch, 21. Januar 1959 Als Gast bei einer kleinen Arbeitsberatung Anna Köttig, die Verantwortliche der Hausbibliothek von der Frauenkommission des Temesvarer Wahlkreises 112, war nicht allein, als wir an einem Nachmittag der vergangenen Woche ganz unerwartet zu ihr in die Wohnung hereingeschneit kamen. Eben waren alle Mitglieder der Frauenkommission dieses Elisabethstädter Wahlkreises zu einer kleinen Arbeitsbesprechung zusammengekommen: die Vorsitzende Melanie Schwagen, die Sekretärin Elena Lengyel sowie die Mitglieder Natalia Adamescu und Magdalena Schütz. Sieben auf einen Streich, könnte man sagen, auch wenn es in unserem Fall nur fünf waren. Der richtige Augenblick alşo für Neugierige, die etwas über die Arbeit dieser Frauenkommission erfahren möchten. Mit der Stille in der kleinen Wohnung war es mit einem Mal aus. Es gibt aber auch zu vieles zu besprechen. Dass es im lustigsten Kauderwelsch von Rumänisch, Deutsch und Ungarisch geschah, tut nichts zur Sache. Die fünf Frauen verstehen einander dennoch ganz vorzüglich. Vor allem, weil sie ja alle dasselbe anstreben, sich alle fünf immer wieder darüber den Kopf zerbrechen, wie die verschiedenen kleinen Mängel belieben, die den Frauen ihrer zwei Strassen zu schaffen machen, und wie es anstellen, dass recht viele Frauen dabei mitiiclfen. Und weil sie noch nicht viel Erfahrung in dieser Arbeit sammeln konnten -*>• sie belassen sich ja erst seit kaum zwei Monaten damit —, muss alles besonders gut überlegt werden. Eine ganze Weile wird über die I Bibliothek gesprochen, die erst im November eröffnet wurde und schon 74 Leser zählt, obwohl es anfangs so schien, als müsste Frau Köttig mit ihren Büchern allein bleiben. Die 74 Leser waren nämlich nicht sofort da, als die Bibliothek errichtet war. Frau Köttig kann darüber erzählen, wieviele Wege esi sie gekostet hat, bis alle wussten, dass es in ihrer Strasse eine Hausbibliothek gibt. Jetzt ist Frau Köttig in den Stunden der Biicherausgabe aber längst nicht mehr allein. Und wenn sie in die Stadt-bibliothek zum Bücheraustausch geht, nimmt sie immer einen Zettel voller Wünsche mit. In Frau Köttigs Wohnung wird aucli der Lesekreis abgelialten. Damit klappt es aber noch nicht so wie mit der Bibliothek. Noch immer zu wenig Teilnehmerinnen, Vielleicht sollte dabei auch handgearbeitet werden? Der Vorschlag wird angenommen. Frau Scliwagen scheint alles zu wissen, was den Frauen noch Sorge bereitet. Seit Jahren wohnt sie in dieser Strasse. Da ist die ungenügende Strassenbeleuchtung oder der schlecht organisierte Brotverkauf. Warum getrennter Verkauf von Schwarz- und Weissbrot ? Das bedeutet doch Zeitverlust für jede Hausfrau! Es ginge dccli viel besser mit zwei Verkäuferinnen in dem geräumigen Laden, der den betreffenden zwei Strassen am nächsten liegt. Die ersten Schritte sind bereits getan, jetzt muss der Volksrat das Seine tun. Der Stadtvolksrat kennt die fünf Frauen schon gut. Machen sie doch immer wieder Vorschläge zur Behebung von Mängeln und zur Verschönerung ihrer Strassen. Und was noch wichtiger ist: Sie helfen zu« sammen mit den Frauen beider Strassen tatkräftig mit. liier einige ihrer Vorhaben für die nächste Zeit: Im Frühjahr wollen sie ObstbJume auf den Strassen pflanzen und im nahe gelegenen Park Bänke aufstellen. So manches wurde an diesem Nachmittag geplant und besprochen, am längsten aber wurde über die Ausstellung beraten, die am 8. März eröffnet werden soll. Handarbeiten, Backwerk, allerlei von Frauen gefertigte Gegenstände sollen da zur Schau gesteht werden. Grundbedingung: Die Arbeitsweise muss genau beschrieben sein. Denn es soll eine Ausstellung werden, die Kenntnisse vermittelt. Und sie muss gut gelingen, darum wird jetzt schon mit den Vorbereitungen begonnen. Eigentlich waren alle Aufgaben viel rascher durchgesprochen und aufgeteilt, als man anfangs geglaubt hatte. Denn die Frauen dieser Kommission sind durchaus nicht Freunde von langen Reden. Viel lieber helfen sie selber mit, wenn man ihre Unterstützung benötigt. Deshalb können sie auch auf manchen Arbeitserfolg zurückblikken. Anni Frónius Frosfbeulen an Händen Frostbeulen an den Händen sind nicht nur schmerzhaft, sondern wirken auch bei vielen Hausarbeiten siörend und verunstalten ausserdem die Hand. Starkes Hautjucken und rote Flekken gehen der Bildung von Frostbeulen voraus. Treten diese Symptome auf, müssen sogleich Vorbeugungsmassnahinen ergriffen werden. Machen Sie täglich Wechselbäder (die Hände JO bis 15 Minuten lang abwechselnd in kaltes und lieisses Wasser tauchen), um die Blutzirkulation zu verbessern. Danach die Hände gut abtrocknen und mit Kampferspiritus (einmal oder zweimal täglich) einreiben. Nach einer halben Stunde mit einer Feltcreme massieren. Sind aus den roten Flecken schon richtige Frostbeulen geworden, dann benützen Sie „Jecolan“-Creme (in jeder Apotheke erhältlich), die durch ihren grossen Gehalt an A-Vitamin die Heilung beschleunigt. „Jecolan“-Creme wird folgendermassen verwendet: Streichen Sie eine Schicht Creme auf und legen Sie darüber ein sterilisiertes Verbandzeug, dann Watte und wieder einen Verband. Der Verband darf nicht zu fest aufgelegt werden, um die Blutzirkulation nicht zu behindern. Die ganze Nacht mit verbundenen Fingern schlafen. Während der Behandlung an Vitaminen A, C und D reiche Nahrung zu sich nehmen (Butter, Milch, gelbe Rüben, Kraut, Eier, Zitronen, Orangen, Leber, Honig). Auch ultraviolette Bestrahlung hilft die durch Frost entstandenen Beulen schneller zu heilen. Sind diese aber schon aufgebrochen, muss unbedingt der Arzt zu Rate gezogen werden. ö Lene Walter Filmchroni Tt „Nur eine Frau" Wir haben sie noch miterlebt jene Zeit, als die Frau nichts anderes war als ein Zicrstück, ein Objekt der Zerstreuung für den Mann oder, wenn sie im Volke lebte, ein Arbeitstier, das sieh von früh bis spät abrackern durfte, jene Zeit, da ein junges Mädchen sich einzig und allein darauf konzentrieren durfte, möglichst rasch und unter möglichst günstigen Bedingungen „unter die Haube“ zu kommen oder die Zeit, da die werktätige Frau für gleiche Arbeit wie der Mann nur mit halbem Lohn bezahlt wurde, weil sie „nur eine Frau“ war. Es ist gut, daran erinnert zu werden, weil es das Selbstvertrauen stärkt, es ist vielleicht sogar notwendig sich zu vergegenwärtigen, dass es nicht immer so war wie heute, damit man das Heute mit all dem, was es uns gibt, bewusster schätzt und liebt. Und der DEFA-Film „Nur eine Frau“ erinnert daran, indem er das Schicksal von Luise Otto-Peters, der Begründerin der bürgerlichen deutschen Frauenbewegung, aut die Leinwand bringt. Die Handlung dieses Films — sie spielt vor und nach der bürgerlichen Revolution von 1848 — schildert den Lebensweg dieser Frauenrechtlerin von ihren ersten schriftstellerischen Versuchen an, bis zu ihrer bewussten und aktiven Stellungnahme für die Rechte der arbeitenden Klasse und vor allem für die Gleichberechtigung der Frau. Trotz ihrer Abstammung aus gutbürgerlichen Kreisen, die ihr gewisse ideologische Grenzen setzt, findet Luise Oito-Peters diesen Weg dank ihres starken, mutigen Charakters unddurch die Verbundenheit mit einem Menschen — August Peters — der auf der Seite der Arbeiterklasse steht. In erschütternden Szenen schildert der Film das Elend des Proletariats, die grausame Ausbeutung der Angestellten der Weberei Dennhardts, die sicii nicht nur auf die Männer und Frauen erstreckt, sondern an der selbst Kinder zugrundegellen. In diesen Szenen haben die Autoren des Films — er wurde nacli einem Roman der bekannten Schriftstellerin Hedda Zinner von Carl Baihaus gedreht — die überzeugendsten Töne gefunden. Sehr liebenswert, echt und überzeugend ist die Gestalt Luise Peters’ in der Auffassung des Buches und in der warmen, unmittelbaren Darstellung Ka'la Runkehls gezeichnet. Auch die Gest !t August Peters’ (von Rudolf Grabow gespielt) hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Im allgemeinen kann man den Filmschöpfern jedoch den Vonvurf nicht ersparen, die Charaktere vieler Helden zu wenig vertieft zu haben. Dadurch, sowie infolge der oft schwerfälligen Dialoge, geht manches von der künstlerischen Überzeugungskraft verloren. Dennoch bleibt trotz gewisser Einschränkungen „Nur eine Frau“ ein Film, der wärmsten» empfohlen werden muss. Gertrud Fernengel Karia Runkeh! (rechts) als Luise Otto-Peiers und Helga Göring als Melanie, die spätere Kampfgefährtin Luises. Pädagogische Ecke Der Junge und die Arbeit im Haus Unlängst belauschte ich zwei Schuljungen auf ihrem Heimweg. Da wurde mit viel Eifer über irgendetwas diskutiert. Und dabei handelte es sich gar nicht um das letzte Fussballspiel oder um den neuen Planeten, sondern um etwas ganz anderes. Sie kommen gewiss nicht drauf. Ich muss es Ihnen schon verraten: Es drehte sich um folgendes Thema: kann ich als Junge bei den Arbeiten im Haus mithelfen oder geht so etwas gegen meine „Manneselire ?“ zwar wurde es nicht in dieser Art formuliert, aber es kommt dabei letzten Endes nicht auf die Formulierung an. Da war also der blonde Kurt, stämmig, kaum vierzehnjährig, der meinte, dem Schulfreund beweisen zu müssen, dass alle Arbeit im Haus ausschliesslich „Weibersache“ wäre. Kein richtiger Mann gibt sich zu so etwas her. — „Aber bittet dich denn deine Mutter niemals, ihr ein bisschen zu helfen ?“ Wunderte sich der Schulfreund. Kurt3 Mutter ist doch Verkäuferin, da wird sie abends wohl recht müde sein. — „l wo, das tut sie nicht. Da stellt sie schon lieber meine Schwester an. Und die soll nur fest" anpacken, wenn sie einmal eine gulo Hausfrau werden will. Ich will damit nichts zu tun haben.“ — „Schon gut, aber weisst äu, Kurt, ich helfe Mutter auch manchmal und es gefällt mir sogar. Dann haben wir beide mehr Zeit für einander. Und wenn man bedenkt, dass deine Schwester ja auch zur Schule geht..." — „Ach was, quatsch! Mutter sagt doch auch immer zu mir: Lass, das macht Grelei schon allein. Geh lesen oder Fussball trainieren, du bist doch ein Junge 1" Er lacht und kommt sich wer weiss wie gescheit vor. Voi übergehende schieben sich zwischen die Jungen und mich. Schade 1 Ich hätte gern gewusst, welchen Ausgang das Gespräch woiil genommen hat. Ich wünsche, dass Kurt bis zuletzt anderer Meinung geworden wäre. Das Gespräch verfolgt mich den ganzen Tag. Wie ist der Junge nur zu dieser Auffassung gekommen ? Er ist doch noch ein Kind. Wie hat er nur gesagt: „Mutter sagt immer zu mir: ... du bist doch ein Junge!“ Die Mutter hat ihm also diese Auffassung anerzogen. Sie selbst gibt ihm immer wieder zu verstehen, dass Hausarbeit etwas Erniedrigendes ist, erniedrigend für einen Mann. Die Hausarbeit ist einzig und allein Sache der Frauen. Sie schaffen es schon allein, auch wenn sie berufstätig sind. Müssen sich halt die Zeit richtig einteilen... Als ob es um gute Zeiteinteilung ginge! Es geht doch vielmehr darum, das Kind zu lehren, dass keine Arbeit, auch die Hausarbeit nicht, erniedrigt, und dass alle Familienmitglieder, ob Mann, ob Frau, einander helfen müssen, um möglichst viel Freizeit für einander zu haben. Ziehen wir also aus dem Gespräch der beiden Jungen die richtigen Schlussfolgerungen und wenden wir sie im Alltag an. Gerda Müller Die kluge Mit frischgemahlenen Nüssen, die man in fein sauberes Leinwandlälppchen einschlägt, kann man durch Abreiben gestrichene Möbel schön auffrischen. Jede Hausfrau sollte für die Pflege ihrer Hände, ausser einer Fettcreme, auch ein Fläschchen mit in Wasser gelöster Zitronensäure bereit halten, das mühelos die hässliche Färbung der Hände durch Obst- und Gemüseputzen entfernt. Frische Fettflecken kann man verhältnismässig leicht entfernen, wenn Hausfrau man sofort mit Kartoffelmehl oder geschabter Schneiderkreide zu Werke geht. Von diesen beiden Sachen etwas nehmen und auf den Fleck reiben. Nach etwa 15 Minuten wieder abbürsten und der Fleck ist weg. Abwaschen lässt sich mit einer Bürste sauberer und hygienischer als mit einem Lappen. Ausserdem kann das Wasser dann ja heisser sein, weil man ja nicht mit den Händen hineingreifen muss. Genügend Stickgarn sollte man sich vor Beginn einer Handarbeit besorgen, denn später ist es senwierig, den genau passenden Ton nachzukaufen.