Neuer Weg, 1959. április (11. évfolyam, 3089-3114. szám)

1959-04-08 / 3095. szám

Mittwoch, 8. April 1959 Kalkutta, 7. (Agerpres.) — TASS: Die Allindische Konferenz der Solidarität mit den afroasiatischen Ländern in Kalkutta wurde am 5. April beendet. In den Hauptstrassen von Kalkutta fand eine von der Allindischen Ge­sellschaft der Solidarität mit den afro­asiatischen Ländern veranstaltete Kundgebung statt. Die Kundgebung schloss mit einer Versammlung, an der Zehntausende Menschen teilnahmen. Mit besonderer Aufmerksamkeit hör­ten die Versammlungsteilnehmer das vom Ministerpräsidenten der UdSSR, N. S. Chruschtschow, an die Vorsit­zende der Allindischen Konferenz der Solidarität mit den afro-asiatischen Ländern, Frau Ramashwari Nehru, ge­richtete Telegramm. In dem Telegramm heisst es u. a. : „Ich richte an die Teilnehmer der Allindischen Konferenz der Solidarität mit den afro-asiatischen Ländern ei­nen herzlichen Gruss. Die Einberu­fung Ihrer Konferenz ist eine peue Kundgebung der Entschlossenheit des friedliebenden indischen Volkes, stän­dig; für die Entfaltung und Verwirk­lichung der Ideen von Bandung zu käfnpfen, die von historischer Bedeu­tung und das Banner des Kampfes der Völker Asiéns und Afrikas gegen Imperialismus, koloniale Uojerdrük­­kung und Kriegsgefahr sind. Das Sowjetvolk stimmt diesem Be­­. schloss aufs wärmste zu und äussert die Hoffnung, dass die Allindische Konferenz der Solidarität mit den afro-asiatischen Ländern beim Zusam­menschluss der fortschrittlichen Kräfte der afro-asiatischen Völker im Kampf für die Festigung der politischen und tlichen Unabhängigkei Länder dieser- Kontinente ein bemer­kenswertes Ereignis bilden wird.“ Ferner wurden die Grussbofschaften des Premiers des Staatsrates der Chi­nesischen VR, Tschou En-lai, des ira­kischen Ministerpräsidenten Kassem und des Präsidenten der VAR, Nasser, zur Verlesung gebracht. In der Grussbotschaft Tschou En-lais heisst es u. a.: „Das chinesische .Volk wird gemein­sam mit dem indischen Volk bemüht sein, die fünf Prinzipien aufrecht zu erhalten, die Erfüllung der Bandung- Resolution zu gewährleisten, im Kampf gegen den Kolonialismus in Asien und Afrika, bis zur vollständigen Zerschla­gung der aggressiven Pläne der Im­perialisten, weitere Erfolge zu erzie­len, die Festigung und ständige Aus­weitung der Freundschaftsbeziehungen zwischen dem chinesischen und indi­schen Volk zu erreichen.“ Als erster ergriff auf der Versamm­lung der 'Parlamentsabgeordnete von . seiten der Nationalen Indischen Kon­gresspartei, Anap Singh, das Wort. Er sprach über die Arbeiten der Konfe­renz und ihre Bedeutung sowie über die Festigung 4er Solidarität der afro-asiatischen Länder bei der Ver­teidigung des Weltfriedens. Dann sprachen ausländische Delegierte. =as= Der Geist von Bandung muss siegen Allindische Konferenz der Solidarität mit den afro-asiatisehen Ländern beendet Italien darf nicht Vorposten für Massenvernichtung werden P. Togliatti zur internationalen und inneren Lage des Landes Rom, 7. (Agerpres.) — TASS: Auf der regionalen Parteikonferenz in Venedig befasste sich der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens, Palmiro Togliatti, ausführlich mit Fragen der aussenpotitischen und inneren Lage Italiens. Eine der vordringlichsten Fragen, sagte P. Togliatti, ist die des Kampfes gegen die Errichtung von amerikani­schen Raketenstützpunkten in Italien. Man behauptet, dass diese Raketen ei­ne „defensive“ Waffe seien. Unsere Ant­wort auf dieses Argument ist klar. Vor allem sind Waffen, die in der offen­sichtlichen Absicht gelagert werden, einen Schlag gegen ein Land wie die Sowjetunion zu führen, das nicht droht, sondern Vorschläge zum Ab­schluss eines Friedensvertrages unter­breitet, nicht defensive sc .lern offen­sive Waffen. In zweiter ...nie behar­ren wir darauf, dass beide Seiten die­se Massenausrottungswaffen zerstören. Seit 10 Jahren schlägt die sozialisti­sche Welt das Verbot von Atomwaf­fen vor. Dieser Vorschlag wird syste­matisch abgc lehnt, ffeute wird der auch im westlichen Lager nachdrück­lich unterstützte Vorschlag des sozia­listischen Lagers, in Europa eine Zone atomarer Neutralität zu schaffen, noch entschiedener abgelehnt als früher. Die Italiener können nicht zulassen, dass Italien, besonders aber das Ge­biet von Venedig (wo die Lagerung amerikanischer Raketenwaffen geplant ist — Anm. d. Red.) zu einem Vor­posten für die Massenausrottung ge­macht werde. In seiner Schilderung der Lage im Lande betonte P .Togliatti, sie sei derartig, dass sie ernste Gefahren mit sich bringe. Infolge des Beitritts Ita­liens zum „gemeinsamen europäischen AJarkt“ wird das Leben der Werktä­tigen und der Kleinproduzenten ange­sichts der wachsenden Macht der Grossmonopole immer schwerer. Wie in der Frage der Militärstütz­punkte die nationalen Interessen de­nen der Imperialisten geopfert werden, sagte der Redner ferner, so werden in Wirtschaftsfragen die Interessen der einfachen .Menschen, der Werktätigen und Mittelschichten, den AAonopolen zum Opfer gebracht. Abschliessend unterstrich P. Togliatti die Notwendigkeit, dass die Volks­und demokratischen Kräfte breitange­legte Aktionen einleiten, um der Reak­tion eine Abfuhr zu erteilen. Stadtratwahlen in Griechenland: EDI weiterhin stärkste Oppositionspartei Athen, 7. (Agerpres.) — TASS: In Griechenland fanden am 5. April die ordentlichen Stadtratwahlen statt. Wie die Zeitungen betonen, stand die Wahlkampagne im Zeichen der Ver­folgung der demokratischen Kräfte. W'ie selbst aus den sichtlich verrin­gerten behördlichen Angaben hervor­geht, wurden in eineinhalb Monaten Dutzende von Demokraten verhaftet und deportiert, Hunderte von Vertre­tern aller oppositionellen Strömungen hatten Unterdrückungsmassnahmen zu erleiden. Trotz alldem schlossen die Stadtrat­wahlen mit einem Erfolg der Listen der regierungsfeindlichen Kandidaten. In Athen vereinigten diese Listen na­hezu 45 Prozent der Stimmen auf sie)), die Liste der Regierungspartei „Radikale Nationale Union“ (ERE) 30 Prozent; im Piräus erhielten die regierungsfeindlichen Listen 55 Prozent der Stimmen, die Listen der ERE 45 Prozent; in Saloniki wurden für die regierungsfeindlichen Listen 52 Pro­zent der Gesamtsummen abgegeben, für die ERE-Liste 48 Prozent. Einen grossen Erfolg errang bei den Stadtratwahlen die EDA (Demokrati­sche Linksunion), die ihren bei den Parlamentswahlen von 1958 eroberten Platz als stärkste Oppositionspartei gefestigt hat. Die von der EDA un- drei Vorstädten des Piräus und zwei terstützten Kandidatenlisten erreichten Vorstädten von Saloniki die Wahl der eine überwältigende Stimmenmehrheit, Kandidaten dieser Listen zu Büsger­­dank der in fünf Vorstädten Athpns, meistern sichergestellt ist. Tagung des Büros des WBDJ Berlin, 7. (Agerpres.) — Hier wurde am 6. April die Tagung des Büros des Weltbundes der Demo­kratischen Jugend eröffnet. Auf der Tagesordnung figurieren nachstehen­de Hauptprobleme: Erörterung der deutschen Frage, Vorbereitung einer Konferenz der dem WBDJ angehö­renden Organisationen und Vorberei­tung des Weltfestivals der Jugend und Studenten in Wien. Die Tagung wurde vom Vorsitzen­den des WBDJ, Bruno Bernini, er­öffnet. Der Erste Sekretär des Zen­tralrats der Freien Deutschen Ju­gend, Karl Namökel, erstattete das Re-ferat.zum ersten Tagesordnungspunkt. Der Referent stellte fest, dass die Völker Europas und der ganzen Welt mit Besorgnis die Lage in West­deutschland verfolgen. Das deutsche Volk will, dass 14 Jahre nach Kriegs­ende endlich ein Schlussstrich unter das Wort Krieg gezogen und ein neuer Krieg unmöglich gemacht wird. Der Redner verwies auf die Friedenspoli­tik der DDR-Regierung und stellte sie der antinationalen, aggressiven Poli­tik Bonns gegenüber. Der Friede wer­de jetzt nicht wegen des Bestehens der beiden deutschen Staaten, sondern deswegen bedroht, weil in der DBR der mit Atomwaffen ausgerüstete re-vanchistisché Militarismus erneut sei­ne Positionen gefestigt hat. Karl Namökel verwies darauf, dass ein Frie'densvertrag mit Deutschland, dessen Entwurf von der Sowjetregie­rung vorgeschlagen wurde, den mili­taristischen Kreisen unüberwindbare Schranken entgegensetzen würde. Die­ser Entwurf wird von allen deutschen Patrioten gutgeheissen. Der Redner begrüsste den in Kürze zu erwartenden Zusammentritt der Aussenminister zu einer Konferenz in Genf. Anschliessend daran fanden Dis­kussionen zum ersten Tagesordnungs­punkt statt. Delegation der IKP besucht Volkschina Peking, 7. (Agerpres.) —- Neues China meldet: Auf Einladung des ZK der KP Chinas ist am 6. April- eine Delegation der IKP unter Führung des Vorstandsmitglieds der IKP und Mitglieds de® Sekretariats des ZK, Glan Carlo Pajetta, in Peking einge­­troffen. Am selben Abend hatten die Mit­glieder des Politbüros des ZK der KP Chinas, Pyn Tschishen und Tschen 1, sowie die Mitglieder des Sekreta­riats des ZK der KP Chinas, Tan Tschishen und Huan Ke-tschen, eine freundâţiiaitlichc Aussprache mit den Delegationsmitgliedern der IKP. ln Japan : mit „Sicheriieitsvertrag” Tokio, 7. (Agerpres.) — TASS: Der Sender Tokio gab den Beschluss der Leitung der Regierungspartei — der Liberal-Demokratischen Partei Ja­pans — und des Kischi-Kabinettcs be­kannt, aus dem „Sicherheitsvertrag“ mit den USA die Bestimmung nicht auszuschliessen, wonach die amerika­nischen Truppen juridisch die Ermäch­tigung zu einer bewaffneten Einmi­schung erhalten, wenn ein Bürger­krieg ausbrechen sollte. Ebenso wurde beschlossen, dass die Bestimmung, in der es heisst, dass die auf japanischem Boden stationier­ten amerikanischen Truppen das Recht haben, einen Bürgerkrieg niederzu­schlagen, in den revidierten Vertrag in folgender Form aufgenommen wer­de : sollte Japan von einer indirek­ten Aggression bedroht sein, kann es die HiiFe amerikanischer Truppen ver­langen ... Da die Befugnis zur Auslegung der Bezeichnung einer „indirekten Aggression“ oder „Bürgerkrieges" den Verfassern des „Sicherheitsvertrages“ zusteht, können sie tatsächlich jeder­zeit amerikanische Truppen einseizen, um die geringfügigsten Kundgebungen der Unzufriedenheit - breiter Volks­massen zu unterdrücken,' die in letz­ter Zeit von der Regierung immer nachdrücklicher die Führung einer Neutralitätspolitik verlangen. Stockholm, 7. (Agerpres.) — TASS: Der Oberbürgermeister von Grossberlin, F. Ebert, der auf Einla­dung der Sţudentenvereinigung „Clar. te“ in Stockholm weilt, hielt hier am 6. April eine Pressekonferenz ab. F. Ebert sprach vor Vertretern der schwe­­dischen und ausländischen Presse über die Lage in Berlin und die Wege zur Lösung der Berlin-Frage. Wir begrüssen die sowjetischen Vor. schlage zur Berlin-Frage sowohl, als auch zur deutschen Frage im allge­meinen, sagte Ebert. Auf dem Boden Deutschlands, erklärte er, gibt es heute zwei Staaten mit durchaus un­terschiedlicher Gesellschaftsordnung. Dies ist eine unbestreitbare Tatsache, auf die man Bedacht nehmen muss, um keine Felder zu begehen. Ebert betonţe, dass heute selbst einige bür­gerliche Führer verlangen, die Exi­stenz zweier, deutscher Staaten in Rechnung zu stellen, wie es jüngst der englische Feldmarschall Montgomery tat. Ebert entlarvte ferner die Behaup­tungen der bürgerlichen Propaganda von einer angeblichen Absicht der DDR, Westberlin zu „annektieren“. Berlin ist die Hauptstadt der DDR, und es ist für uns von grosser Wich­tigkeit, dass auf dem Boden der DDR der Spannungsherd, der NATO-Stiitz­­punkt und das Spionagezentrum, das Westberlin heute darstellt, beseitigt werden, erklärte Ebert. Uber die Beziehungen zwischen Schweden und der DDR erklärte Ebert, dass sich der Handelsaus­tausch zwischen den beiden Ländern ständig erweitert. Spannungsherd Westberlin beseitigen! Pressekonferenz F. Eberts In Stockholm In Westdeutschland gibt es zur Zeit 69 verschiedene Spionage­zentralen, die unter verschiedenen Decknamen arbeiten. (Zeitungsnotiz) „Die bisherige Bezeichnung .Spionagezentrale’ fällt fürderhin weg und wir heissen ,Akademie zum Studium des Ostens’ I" Karikatur : HţlmW L s h i e i WGB solidarisch mit nationalem Befreiungskampf XIX. Tagung des Exekutivausschusses Warschau, 7. (Agerpres.) — Auf der 19. Tagung des Exekutivko­mitees des WTGB wurde die Diskussion der Punkte 2 und 3 der Tagesordnung sowie des Berichtes Lazzaro Penas „über die Lage der Gewerkschaftsbe­wegung in den lateinamerikanischen Ländern“ fortgesetzt. Der Sekretär des WGB, Marcel Bras, der yu den Punkten 2 und 3 der Tagesordnung das Schlusswort sprach, befasste sich besonders mit Propa­gandafragen. Die 19. Tagung des Exekutivko­mitees hörte und erörterte den Be­richt des Sekretärs des WGB, Kásá­déi, über den Haushaltsplan für 1959 und den Vorschlag des Generalsekre­tärs des WGB, Louis Saillant, in das Sekretariat das WGB einen Vertreter der afrikanischen Gewerkschaften zu entsenden. Das Exekutivkomitee wähl­te den Vertreter der sudanesischen Gewerkschaften, Ibrahim Zakaria, zum Sekretär des WGB. Die 19. Tagung des Exekutivkomi­tees des WGB genehmigte die folgen­den Dokumente: Resolution zu den Gewerkschaftsaufgaben im Friedens­kampf, die Deutschlanderklärung, den Appell an die Werktätigen Gesamt­deutschlands, die Resolution zur Ent­faltung des Kampfes der Werktätigen für wirtschaftliche und soziale For­derungen, die Erklärung über die Un­terdrückungsmassnahmen gegen die sudanesischen Gewerkschaften, den Aufruf an die Werktätigen und Ge­werkschaften Kubas und die Zyperner­­klarung. NEUER WEG in Adenauer über SPD-Plan besorgt Bonn, 7. (Agerpres.) — In einem Bericht ihres Berliner Korresponden­ten schreibt die Zeitung „l’Humanité", dass Adenauer immer besorgter über die Diskussionen ist, die in West­deutschland um den von der SPD vor­geschlagenen Plan zur deutschen Fra­ge im Gange sind. Adenauer erwägt mit den Mitglie­dern seines Kabinetts, erforderliche Massnahmen gegen die SPD zu er­greifen, unter dem Vorwand, dass diese Partei, wie die Zeitung „Rheini­scher Merkur“ ihr wenige Tage zuvor vorge\Vorfen hatte, „darauf abzielt, die Bundesrepublik und ihre Verfas­sung zu zerstöre?“. Wie „l'Humanite“ feststellt, hat Adenauer gegenüber CDU-Kreisen die einzelnen Punkte dieses Plans als „un­­gemein gefährlich“ bezeichnet, weil derselbe vor allem den Abzug der ausländischen Besatzungstruppen aus Westdeutschland vorsieht und die Anerkennung der Existenz der beiden deutschen Staaten befürwortet. Duiles entschlossen zurückzutreten? New York, 7. (Agerpres.) — Uni­ted Press International meldet, dass die Rundfunkgesellschaft „Columbia Broadcasting System“ unter Bezug­nahme auf Informationen, die als „vertrauenswürdig“ gelten, eine Nach­richt übermittelt hat, derzufolge Staats­sekretär Dulles entschlossen sei, zu­rückzutreten. Nach den Meldungen des Rund­funksenders soll Präsident Eisenhower diesem Entschluss Dulles’ seine Zu­stimmung gegeben haben. Auf Fragen nach diesen Mitteilungen erklärte ein Vertreter des Staatsdepartements, sein Amt „besitze keinerlei Informationen über die Angelegenheit“ und lehnte es ab, dies zu kommentieren. France Presse meldet, dass ein Spre­cher des Weissen Hauses am gleichen Tage diese Meldung des Rundfunk­senders widerrief und erklärte, er ha­be von der betreffenden Rundfunkge­sellschaft verlangt, sie solle dies! „be­richtigen“, um den von dieser Nach­richt gemachten Eindruck zu zer­streuen. d ie Welt Ministerpräsident N. $. Chru­schtschow hat in seinem Antwortte- Icgramm an den finnischen Staats­präsidenten Kekkonen der Überzeu­gung Ausdruck verliehen, dass die durch den sowjetisch-finnischen Freundschafts- und Beistandsvertrag untermauerte Freundschaft der bei­den Länder einen wesentlichen Bei­trag zur internationalen Zusammen­arbeit darsielit. Der europäische Kampfausschuss gegen die Atomaufrüstung hat nach einer in der Nähe von München geholfenen Sitzung an die Regie­rungen der UdSSR, der USA und Englands den Appell gerichtet, ein Übereinkommen über die Einstellung der Kernwaffenversuche zu schlie­­ssen. Von den 40000 Deutschen, die in der französischen Fremdenlegion die­nen, sind nicht weniger als 20 000 minderjährig, schreibt die französi­sche Wochenschrift „France Obser­­vateur". Auf die Vorhaltungen der Bonner Behörden hat die französi­sche Regierung eine Bereinigung dieser Frage versprochen, in Wirk­lichkeit aber unternehmen die fran­zösischen Militärbehörden alles nur Erdenkliche, um diesen Zustand auf­rechtzuerhalten. Die SPD-Landtagsfraktion in Bay­ern hat die bayerische Landesregie­rung aufgefordert, dem Treiben der faschistischen Emigrantenorganisatio­nen ein Ende zu setzen. In der In­terpellation wird die Regierung um Mitteilung ersucht, ob sie sich den Standpunkt der bayerischen Justiz­behörden zu eigen macht, dass kei­ne rechtliche Handhabe besteht, die­sem Treiben einen Riegel vorzuschie­ben. Der Vorsitzende der vereinigten Stabsausschüsse der USA, Twining, erklärte, dass die USA der Tschang- Kai-schek-Clique Flugzeuge neuen Musters zu liefern gedenken. Tschangkaischeksche Piloten werden bereits in der Steuerung dieser neuen Flugzeuge unterwiesen. Als lächerlich bezeichnet# der USA-Senator Magnusson die Hoff­nungen der reaktionären amerika­nischen Kreise, dass Tschang Kai­­schek in China mit Unterstützung der USA einfaHen könnte. Der Senator empfahl eine neuerliche Überprüfung des Fragenkomplexes der Beziehun­gen der USA zu Volkschina. -K' '' 1 \T'T\\immmmmamm mmmm Der westdeutsche „Vorwärts“ über Wunderprofessor Erhards Sozialpartnerschaft Unter der Überschrift „’s ist Feierschicht...“ bringt das Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Westdeutschlands einen Bericht über die I.age der Bergleute des Ruhrgebiets, de« wir mit ganz unwesentlichen Kürzungen nachstehend abdrucken. * Der Portier im Essener Nachtlokal „Casanova“ steckt die Geldscheine und Silberrtiünzen weg wie immer. Ge­dämpft knallt an der Bar ein Sekt­korken. Sodawasser zischt aus dem Siphon ins Glas, in dem ein Eisblock der Versuchung widersteht, sich in VAT 69 aufzulösen. Die Barfrau ist so beschäftigt, dass man die Frage verschluckt, ob sie denn von der Kri­senstimmung im Kohlenpott, neuer­dings Krisenpott geheissen, schon et­was gemerkt hat. Es ist Wochentag, aber im „Casanova“ findet man kaum einen leeren Tisch. Die ausgeschrie­benen Rechnungen testieren dreistel­lige Zechbeträge. ★ In Gelsenkirchen, am Schalker Markt, hat Nationallinksaussen Berni Klodt seine Kneipe, geschmückt mit unzähligen Trophäen. An der Theke stehen fünf Mann, die sich unbeteiligt über die Aussichten des FC Schalke 04 im Rückspiel um den, Europapokal gegen Athletico Madrid unterhalten. Bei meinem letzten Besuch in Berni Klodts Bierausschank vor Jahresfrist konnte man um diese Tageszeit Platz weder an der Theke noch am Groschen­grab finden. Jetzt ist es anders ge­worden. Dabei hat es Klodt noch gut: Bei ihm verkehren nicht nur Kumpels und Stahlarbeiter, sondern die An­hänger des FC Schalke aus dem gan­zen Westen. Ein paar Schritte weiter ist ein Bierausschank mit Namen „Treffpunkt“. Ich traf dort nieman­den an. Gelangweilt sass der Wirt an einem Tisch und blätterte in Illu­strierten. Eine von ihnen zeigt in Vierfarbendruck das Bild des Wirt­schaftsministers Ludwig Erhard. Uber ein halbes Dutzend Seiten liest man dann, wie sich Ludwig Erhard die Fortsetzung des Wirtschaftswunders vorstellt. Ob’s sich nach Tisch an­ders liest ? Ich konnte es nicht fest­stellen, denn im Lokal gibt es keinen Mittagstisch. Es lohnt sich nicht mehr. Nur Würstchen und Frikadellen, kann man erstehen. . * Im Bochum-Hordel stehen die Rei­henhäuser der Bergmannskolonie. Dahlhauser Heide, genannt Kappes- Siedlung. Ich läute an einem Haus. Eine junge Frau kommt heraus, sieht 1 misstrauisch auf meine Aktentasche und in mein offenbar nach Vertreter aussehendes Gesicht. „Wir kaufen nichts, wir brauchen nichts“, sagt sie still und will die Tür wieder schlie­­ssen. Ich sage, dass ich nichts ver­kaufen will, sondern von einer Zei­tung komme. „Mein Mann ist nicht da. ich verstehe nichts davon“, sagt sie auf meine Frage nach Feierschich­ten. Gestern hätte er wieder eine ge­habt. Und nächste Woche sei auch eine angekündigt. „Ich weiss nicht, was ich dazu sagen soll. Ist ja „auch wurst. Die machen sowieso mit uns, was sie wollen.“ ln der Nähe des Bochumer Haupt­bahnhofes ist gerade Wochenmarkt. „Schlecht“, ist die Antwort auf meine Frage nach den Geschäften. „Ich neh­me immer wieder die Hälfte meiner Eier mit nach Hause. Ich habe manch­mal das Gefühl, die Leute kommen einmal in der Woche her, um sich mal richtig satt zu sehen“, sagt die Marktfrau auf meinen Hinweis, dass sich doch viele Leute zwischen den Ständen drängen. ★ 119 fördernde Schachtanlagen gibt es im Ruhrgebiet. 108 davon haber. bisher Feierschichten eingelegt. Die restlichen 11 konnten bisher Förder­ausfall nur dadurch vermeiden, dass sie in enger Verbundwirtschaft mit der eisenschaffenden Industrie leben Es ist langsam schon langweilig ge­worden, immer wieder schreiben zu müssen, dass die Haldenberge immer mehr wachsen.. Jetzt sind es täglich 32 000 Tonnen, die auf Halde geschüt­­tot werden. Zur gleichen Zeit des Vor­jahres waren es 12 800 Tonnen, die auf fiaidén gingen. In der vorletzten Woche wurden auf 22 Sehaehtanlagen insgesamt 64 823 Bergleute zum Fei­ern gezwungen. Die Sehaehtanlagen Stinnes 1/2 und Stinnes 3/4 haben zum ersten Male mitgefeiert. In der vorletzten W'oche betrug der Lohnaus­­fal! der Bergarbeiter !,4 Millionen Mark. Damit hat sich der Verdienst­ausfall der Bergleute durch 3 400 000 Feierschichten auf 72 400 000 Mark erhöht. Das entspricht! etwa dem Jah­resetat einer mittleren Grossstadt. Aber schon in diesem Jahr werden die Etats der Ruhrstädte kleiner wer­den. Der Bochumer Oberstadtdirektor Dr. Schmitz erklärte: „Wir werden den Etat um einige Millionen kürzen müssen. Wir wissen ja nicht, wie sich die Lage entwickeln wird.“ Das Steu­eraufkommen der Stadt wird beein­flusst, wie die Einzelhandelsumsätze im Stadtgebiet sind. Aber die Kum­pels können nicht inehr kaufen. Im Gegenteil: Sozialdezernent Fritz Habbe erklärte, dass die Schlangen vor den Türen des Sozialamtes immer länger werden : Das Einkommen der Stadt sinkt, aber die Unterstützungs­zahlungen an arbeitsfähige und -wil­lige Männer sfeigen. Aber das Ruhrgebiet lebt nicht von Koks allein. Auch von Eisen und Stahl. Von den 177 Hochöfen des Bun­desgebiets, die zum grössten Teil Im Kohlenpott stehen, mussten bisher 24 stillgeiegt werden. Von den 180 Sie­mens-Martin-Öfen brennen nur noch 119, von 139 Elektro-Öfen sind sieben ausser Betrieb. Das grösste deutsche Hüttenwerk, die Dortmund-Hörder Hüttenunion, hat nur noch einen Auf­tragsbestand für drei Wochen. 35 000 Menschen arbeiten in der Eisenindu­strie Dortmunds, 23 000 von ihnen ar­beiten nur noch verkürzt. Der Lohn­­ausfall im Dortmunder Raum beträgt monatlich 1,28 Millionen Mark. Der jährliche Lohnausfall in der Eisenin­dustrie wird auf 30 Millionen Mark geschätzt. Eingeschränkte Arbeitszeit für einen Hüttenarbeiter heisst, dass er zwischen 60 und 100 Mark im Monat weniger in der Lohntüte hat. Feierschichte für einen Bergmann be­deutet, dass er als Untertagsarbeiter bei vier Feierschichten 100 Mark we­niger hat, als Ubertagearbeiter 60 Mark weniger. ★ „Der Bergmann ist das gehätschelte Kind des Wirtschaftswunders. Er liegt in der Lohnskala an der Spitze.“ So liest es sich in der Unternehmerpresse. In den Monatsetats der Kumpeifrauen liest es sich so: In Lohngruppe V über Tage Schichtlohn 14,58 DM. 24 Schichten im Monat maciién 349,92 DM, dazu 16,50 DM Wohnungsgeld, ab­züglich Sozialversicherung nach Mo­­natseinnabnie von 324,28 DM. Der Mann ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 7 und 9 Jahren. Verfährt er vier Feierschichten, wie geschehen, verdient er im Monat glatte 283,87 DM. Der amtlich zuerkannte Fürsorgerichtsatz für ihn beträgt 309 DM (Haushaltungsvorstand 74 DM. Ehefrau 67 DM, zwei Kinder je 59 DM. Miete 50 DM). Dieser Mann ist Schichtlöhner. Er kann nicht schneller arbeiten, um mehr zu verdienen. Aber die Gedingelöhner haben cs besser I Sie arbeiten im Akkord. Sie können ja reinhauen, um bei ihrem Lohn zu bleiben, wenn sic durch vier Feierschichterl an die 100 Mark verlieren. Und sie hauen auch rein 1 „Hoher Blutzoll der Bergarbeiter“ heisst die alarmierende Schlagzeile des Organs der IG Bergbau „Die Bergbauindustrie“. Nach diesem amt­lichen Bericht ist die Unfallzahl im Oberbergamtsbezirk Dortmund im er­sten Halbjahr 1958 gegenüber 1957 um 53,5 Prozent gestiegen. In elf Mo­naten 1958 sind 432 Bergleute tödlich verunglückt, Hunderte zu Krüppeln geworden. Tausende vorübergehend durch Unfälle ausgefallen. So hauen sie, um ihren Lohnsehnitt zu halten. Generaldirektor Helmut Burckhardt, Eischweiler Bergwerksverein, Vorsit­zender des Unternehmensverbandes Ruhrbergbati und Reitstallbesitzer (;,. ..reitet für Dividenden“, sagen die Kumpels) verkündete am 18. Novem­ber letzten Jahres, dass man notfalls 100 000 Bergarbeiter entlassen müsse. In die gleiche Kerbe schlug CDU­­MdB Burgbach am 19. Februar 1959: Wir müssen den Bergbau rationalisie­ren ; notfalls Zechen stillegen. Dabei ist die Bergarbeiterschaft bis zum 31. Januar 1959 bereits um 26 688 Leute vermindert worden. Hinzu kom. men 15000 Ejsen- und Stahlarbeiter, die auf der Strasse liegen. Aber das ist ja nicht so schlimm. Die Gewinne ist ja merit sind ja höher geworden. Seit Beginn der Absatzkrise im Koh­lenbergbau ist die Schichtleistung pro Mann ja um 142 kg gestiegen, das sind 8,7 Prozent. Allein vom Januar zum Februar dieses Jahres stieg sie um 36 Kilogramm. Die Kumpels hau. en eben rein. Weil der Lohn fällt, statt steigt, müssen sie cs tun, über­haupt ist die Stundenleistung des deutschen Industriearbeiters seit 1949 bis 1958 um 92 Prozent gestiegen. Der Realiolin wuchs in dieser Zeit lediglich um 75 Prozent. Überhaupt die Zahlen: Der Kohlepreis beispiels­weise stieg je Tonne von 17,30 auf (1940) auf 68,70 DM (1958). Der Schichtlohn lediglich von 6,78 RM auf 19,15 DM. Der Preis vervierfachte sich also, der Lohn verdreifachte sich nicht einmal. Aber auch 'Sozialleistungen werden abgebaut. Das Hüttenwerk Oberhau­sen beispielsweise hat am I. März seine Produktionsprämien für Ange­stellte und Arbeiter gestrichen. Am 1. April fallen auch die Prämien für Mitarbeit im Arbeitsschutz weg. Uber 300 000 DM waren das im letzten Jahr. Aber die Dividenden steigen oder bleiben zumindest gleich. Bisher wurde nur eine Dividende gesenkt. Die Gel­­senkirchener Bergwerks-AG zahlte wieder 8 Prozent. Das sind 40 Mil­lionen DM. Die Kumpels der Gelsen­berg freilich haben im Schnitt ihre 14 Feierschichten hinter sich. Wie ist das doch gewesen, als der Wunder, professor Erhard seine Losungen von der sozialen Partnerschaft verkündet hat? „Alles Tinnef", sagt mir ein Kurrt* pel „Ich höre immer etwas von Unter­nehmer-Risiko. Wenn das Risiko gut für den Unternehmer ausläuft, steckt er das Moos ein. Geht es1 schief, zah­len wir die Zeche. Geh mir weg.“ Ich ging weg und zum nächsten. „Ich möchte wissen, yon wem Erhard die Dankbriefe gekriegt hat, als er nicht Bundespräsident werden wollte. Aus dem Kohlenpott bestimmt nicht.“ Lud­wig Erhards Prestige im Krisenpott ist gleich Null. G. H. aus Bochum („Keinen Namen bitte!“) sagt, dass man sich um andere Sachen kümmert, wenn man auf der Abschussliste steht. Ein anderer; „Wenn ich den Erhard mit seinen Verkaufsziffern von Autos und Fernsehgeräten protzen höre, wird mir schlecht. Das ist doch einet Krise, wie sie 1930 an­gefangen hat.“ T. H. aus Watten­scheid sagt: „Das sind mir viel­leicht Kaufleute, die ihre Kohlen nicht verkaufen können. Platz für einen an­­deren Typ! Alle haben mitbekom­men, dass sich in nächster Zeit etwas tut, und wir Bergleute warten darauf, dabei zu sein.“ Dabei zu sein — bei was ? Funktionäre der IG Bergbau, die ihre belgischen Freunde besuchten, sind in diesen Tagen in Versammlungen als Referenten begehrt. Die Kumpels interessieren sich dafür, wie die bel­gischen Gewerkschaften gestreikt ha­­'ben und für was. „Die Kumpels ste­hen hinter uns“, sagt die IG Bergbau. Aber man kann feststellen, dass die Kumpels ihre Gewerkschaften auch drängen, noch weitergehende Forde­rungen zu stellen. Die Kumpels hal­ten nicht allzuviel von dem, was unter Mitbestimmung in die Ge­schichte eingegangen ist. Die Kum­pels sind misstrauisch der Formulie­rung „Energiepolitik“ gegenüber. Bej ihnen setzen sich Gedanken durch, dass eine isolierte Kohlepolitik eben nicht möglich ist. Sie halten Ausschau nach grundlegenden Änderungen der Wirtschaftsordnung, wenn sie auch keine genauen Vorstellungen davon haben. Aber sie sind ja nicht dazu da, Konzeptionen zu finden. Dafür gibt es die Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei, meinen sie. Bundestags, oder Landtagswahlen im Kohlenpott in diesem Jahr würden dies bestätigen. Man, macht die Fest­stellung, dass in den Gesprächen um Feierschichten und Wirtschaftspolitik auch innenpolitische und aussenpoliti­­sehe Gedankengänge eine Rolle spie, len. Wie es ein Bergmanns-Funktionär in Essen ausdrückte: „Die leisen Hoffnungen gehen dahin, dass im Rahmen einer Wiedervereinigung zwi­schen Bundesrepublik und DDR die wirtschaftspolitischen Systeme der Teilstaaten angeglichen werden.“ Bevölkerung Malayas nicht A-Versuchskaninchen Peking, 6. (Agerpres.) — Neues China berichtet, dass mehrere füh­rende Politiker der Malaiischen Föde­ration gegen die von England auf dem Territorium dér Föderation vor­genommenen Atomwaffenversuche pro­testiert haben. Dieser Protest ist eine Antwort auf die. jüngste Erklärung des Oberbefehlshabers der englischen Landstreitkräfte, Hull, der bekannt­gab, dass solche Versuche im malai­ischen Dschungel angestellt wurden. Der Generalsekretär der Sozialisti­schen Volksfront Malayas verlangte von der Regierung der Föderation, sie solle diese Angelegenheit prüfen und die Frage des Abzugs ausländischer Trup­pen aus Malaya stellen. Der General­sekretär der Fortschrittlichen Volks­partei, D. R. Seeniwasagan, erklärte: „Wir warnen die westlichen Länder davor, die Völker Asiens als Ver­suchskaninchen zu gebrauchen“. Auch die Leiter der Gewerkschaftsorganisa­tionen und die Oberhäupter der reli­giösen Kulte haben Protest eingelegt. Pressemeldungen zufolge hat das par­teilose Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung von Singapore, Lin Tscher-keng, gegen die Schaffung eng­lischer Abschussrampen für fernge­lenkte Raketen Einspruch erhoben. Dieses Vorhaben, erklärte er, steht im Widerspruch zu den Interessen der Sicherheit von Singapore und denen des Friedens in Asien überhaupt. Provisorische Regierung Zyperns Nikosia, 6. (Agerpres.) — Wie France Presse berichtet, hat der eng­lische Gouverneur der Insel Zypern, Hugh Foot, die ihm von Erzbischof Makarios und dem Führer der tür­kischen Minderheit Kutsehuk vorge­legte Liste der provisorischen Regie­rung genehmigt. Erzbischof Makarios übernimmt vorläufig das Aussenmini­­sterium. Die Minister werden für eine Über­gangsperiode ernannt, in deren Ver­lauf noch immer der englische Gou­verneur, dem ein Exekutivrat zur Seite steht, zu entscheiden hat. France Presse berichtet ferner, dass die pro­visorische Regierung und der Exeku­tivrat zwar getrennt tagen, aber auch gemeinsame Sitzungen abhalten wer­den. Am Vormittag des 6. April trat die provisorische Regierung der Insel Zypern zu ihrer ersten Sitzung zusam­men, der ausser den türkischen und griechischen Ministern auch der eng­lische Gouverneur Hugli Foot bei­wohnte. Adenauer Dir PrisidenischansMen nominiert Bonn, 7. (Agerpres.) — France Presse meldet, dass ,ein Ausschuss, bestehend aus 55 namhaften Vertretern der Christlich-Demokratischen Union Kanzler Adenauer als Kandidaten der Partei für die bevorstehenden Präsi­­dentscbaftswahlen nach Ablauf des Mandats des gegenwärtigen Präsiden­ten der DBR, Theodor Heuss, nomi­niert hat. Der Vorsitzende des Bundestages, Gerstenmaier, teilte auf einer Presse­konferenz mit, Adenauer habe sich bereit erklärt, für die Präsidentschaft der Republik zu kandidieren. Seite 3 Katastrophale Wohnverhältnisse in Südkorea Phönjang, 7. (Agerpres.) — Die Li-Syn-Man-Clique, die Milliarden für Kriegsvorbereitungen aufwendet, hat das> Wohnungsproblem derart her-. untergewirtschaftet, dass die Wohn­verhältnisse direkt katastrophal sind. Die Zentrale Koreanische Nach! richtenagentur berichtet unter Bezug­nahme auf Mitteilungen der Südkorea­­nischen Zeitung „Pusan llbo", dass rund 1500000 Südkorcaner drin­gend Wohnungen brauchen. Allein in Söul leiden 62 Prozent der Bevölke­­rung unter Wohnungsnot. In Pusan, einer Grossstadt in Südkorea, sind 200000 Menschen obdachlos. Ebenso­grosse Wohnungsnot, herrscht in den Landgemeinden. Dort verschärft sich diese noch mehr, weil Häuser für die amerikanischen Besatzungstruppen und für die Li-Syn-Man-Truppen beschlag­nahmt wurden. Nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur. Tonnian Thonsin sind von 1950—1957i .nur für die Erfordernisse der ameri­kanischen Militärs 1 748 000 Peri Wohnfläche beschlagnahmt worden (1 Pen beträgt 3,28 Quadratmeter). . Zu Propagandazwecken werden von der Li-Syn-Man-Clique verschiedene „Wohnbaupläne“ grossmäulig ange. kündigt. Doch erweisen sich diese Pläne stets als ein Bluff, weil es an Geld mangelt.

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