Neuer Weg, 1959. április (11. évfolyam, 3089-3114. szám)
1959-04-08 / 3095. szám
Mittwoch, 8. April 1959 Kalkutta, 7. (Agerpres.) — TASS: Die Allindische Konferenz der Solidarität mit den afroasiatischen Ländern in Kalkutta wurde am 5. April beendet. In den Hauptstrassen von Kalkutta fand eine von der Allindischen Gesellschaft der Solidarität mit den afroasiatischen Ländern veranstaltete Kundgebung statt. Die Kundgebung schloss mit einer Versammlung, an der Zehntausende Menschen teilnahmen. Mit besonderer Aufmerksamkeit hörten die Versammlungsteilnehmer das vom Ministerpräsidenten der UdSSR, N. S. Chruschtschow, an die Vorsitzende der Allindischen Konferenz der Solidarität mit den afro-asiatischen Ländern, Frau Ramashwari Nehru, gerichtete Telegramm. In dem Telegramm heisst es u. a. : „Ich richte an die Teilnehmer der Allindischen Konferenz der Solidarität mit den afro-asiatischen Ländern einen herzlichen Gruss. Die Einberufung Ihrer Konferenz ist eine peue Kundgebung der Entschlossenheit des friedliebenden indischen Volkes, ständig; für die Entfaltung und Verwirklichung der Ideen von Bandung zu käfnpfen, die von historischer Bedeutung und das Banner des Kampfes der Völker Asiéns und Afrikas gegen Imperialismus, koloniale Uojerdrükkung und Kriegsgefahr sind. Das Sowjetvolk stimmt diesem Be. schloss aufs wärmste zu und äussert die Hoffnung, dass die Allindische Konferenz der Solidarität mit den afro-asiatischen Ländern beim Zusammenschluss der fortschrittlichen Kräfte der afro-asiatischen Völker im Kampf für die Festigung der politischen und tlichen Unabhängigkei Länder dieser- Kontinente ein bemerkenswertes Ereignis bilden wird.“ Ferner wurden die Grussbofschaften des Premiers des Staatsrates der Chinesischen VR, Tschou En-lai, des irakischen Ministerpräsidenten Kassem und des Präsidenten der VAR, Nasser, zur Verlesung gebracht. In der Grussbotschaft Tschou En-lais heisst es u. a.: „Das chinesische .Volk wird gemeinsam mit dem indischen Volk bemüht sein, die fünf Prinzipien aufrecht zu erhalten, die Erfüllung der Bandung- Resolution zu gewährleisten, im Kampf gegen den Kolonialismus in Asien und Afrika, bis zur vollständigen Zerschlagung der aggressiven Pläne der Imperialisten, weitere Erfolge zu erzielen, die Festigung und ständige Ausweitung der Freundschaftsbeziehungen zwischen dem chinesischen und indischen Volk zu erreichen.“ Als erster ergriff auf der Versammlung der 'Parlamentsabgeordnete von . seiten der Nationalen Indischen Kongresspartei, Anap Singh, das Wort. Er sprach über die Arbeiten der Konferenz und ihre Bedeutung sowie über die Festigung 4er Solidarität der afro-asiatischen Länder bei der Verteidigung des Weltfriedens. Dann sprachen ausländische Delegierte. =as= Der Geist von Bandung muss siegen Allindische Konferenz der Solidarität mit den afro-asiatisehen Ländern beendet Italien darf nicht Vorposten für Massenvernichtung werden P. Togliatti zur internationalen und inneren Lage des Landes Rom, 7. (Agerpres.) — TASS: Auf der regionalen Parteikonferenz in Venedig befasste sich der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens, Palmiro Togliatti, ausführlich mit Fragen der aussenpotitischen und inneren Lage Italiens. Eine der vordringlichsten Fragen, sagte P. Togliatti, ist die des Kampfes gegen die Errichtung von amerikanischen Raketenstützpunkten in Italien. Man behauptet, dass diese Raketen eine „defensive“ Waffe seien. Unsere Antwort auf dieses Argument ist klar. Vor allem sind Waffen, die in der offensichtlichen Absicht gelagert werden, einen Schlag gegen ein Land wie die Sowjetunion zu führen, das nicht droht, sondern Vorschläge zum Abschluss eines Friedensvertrages unterbreitet, nicht defensive sc .lern offensive Waffen. In zweiter ...nie beharren wir darauf, dass beide Seiten diese Massenausrottungswaffen zerstören. Seit 10 Jahren schlägt die sozialistische Welt das Verbot von Atomwaffen vor. Dieser Vorschlag wird systematisch abgc lehnt, ffeute wird der auch im westlichen Lager nachdrücklich unterstützte Vorschlag des sozialistischen Lagers, in Europa eine Zone atomarer Neutralität zu schaffen, noch entschiedener abgelehnt als früher. Die Italiener können nicht zulassen, dass Italien, besonders aber das Gebiet von Venedig (wo die Lagerung amerikanischer Raketenwaffen geplant ist — Anm. d. Red.) zu einem Vorposten für die Massenausrottung gemacht werde. In seiner Schilderung der Lage im Lande betonte P .Togliatti, sie sei derartig, dass sie ernste Gefahren mit sich bringe. Infolge des Beitritts Italiens zum „gemeinsamen europäischen AJarkt“ wird das Leben der Werktätigen und der Kleinproduzenten angesichts der wachsenden Macht der Grossmonopole immer schwerer. Wie in der Frage der Militärstützpunkte die nationalen Interessen denen der Imperialisten geopfert werden, sagte der Redner ferner, so werden in Wirtschaftsfragen die Interessen der einfachen .Menschen, der Werktätigen und Mittelschichten, den AAonopolen zum Opfer gebracht. Abschliessend unterstrich P. Togliatti die Notwendigkeit, dass die Volksund demokratischen Kräfte breitangelegte Aktionen einleiten, um der Reaktion eine Abfuhr zu erteilen. Stadtratwahlen in Griechenland: EDI weiterhin stärkste Oppositionspartei Athen, 7. (Agerpres.) — TASS: In Griechenland fanden am 5. April die ordentlichen Stadtratwahlen statt. Wie die Zeitungen betonen, stand die Wahlkampagne im Zeichen der Verfolgung der demokratischen Kräfte. W'ie selbst aus den sichtlich verringerten behördlichen Angaben hervorgeht, wurden in eineinhalb Monaten Dutzende von Demokraten verhaftet und deportiert, Hunderte von Vertretern aller oppositionellen Strömungen hatten Unterdrückungsmassnahmen zu erleiden. Trotz alldem schlossen die Stadtratwahlen mit einem Erfolg der Listen der regierungsfeindlichen Kandidaten. In Athen vereinigten diese Listen nahezu 45 Prozent der Stimmen auf sie)), die Liste der Regierungspartei „Radikale Nationale Union“ (ERE) 30 Prozent; im Piräus erhielten die regierungsfeindlichen Listen 55 Prozent der Stimmen, die Listen der ERE 45 Prozent; in Saloniki wurden für die regierungsfeindlichen Listen 52 Prozent der Gesamtsummen abgegeben, für die ERE-Liste 48 Prozent. Einen grossen Erfolg errang bei den Stadtratwahlen die EDA (Demokratische Linksunion), die ihren bei den Parlamentswahlen von 1958 eroberten Platz als stärkste Oppositionspartei gefestigt hat. Die von der EDA un- drei Vorstädten des Piräus und zwei terstützten Kandidatenlisten erreichten Vorstädten von Saloniki die Wahl der eine überwältigende Stimmenmehrheit, Kandidaten dieser Listen zu Büsgerdank der in fünf Vorstädten Athpns, meistern sichergestellt ist. Tagung des Büros des WBDJ Berlin, 7. (Agerpres.) — Hier wurde am 6. April die Tagung des Büros des Weltbundes der Demokratischen Jugend eröffnet. Auf der Tagesordnung figurieren nachstehende Hauptprobleme: Erörterung der deutschen Frage, Vorbereitung einer Konferenz der dem WBDJ angehörenden Organisationen und Vorbereitung des Weltfestivals der Jugend und Studenten in Wien. Die Tagung wurde vom Vorsitzenden des WBDJ, Bruno Bernini, eröffnet. Der Erste Sekretär des Zentralrats der Freien Deutschen Jugend, Karl Namökel, erstattete das Re-ferat.zum ersten Tagesordnungspunkt. Der Referent stellte fest, dass die Völker Europas und der ganzen Welt mit Besorgnis die Lage in Westdeutschland verfolgen. Das deutsche Volk will, dass 14 Jahre nach Kriegsende endlich ein Schlussstrich unter das Wort Krieg gezogen und ein neuer Krieg unmöglich gemacht wird. Der Redner verwies auf die Friedenspolitik der DDR-Regierung und stellte sie der antinationalen, aggressiven Politik Bonns gegenüber. Der Friede werde jetzt nicht wegen des Bestehens der beiden deutschen Staaten, sondern deswegen bedroht, weil in der DBR der mit Atomwaffen ausgerüstete re-vanchistisché Militarismus erneut seine Positionen gefestigt hat. Karl Namökel verwies darauf, dass ein Frie'densvertrag mit Deutschland, dessen Entwurf von der Sowjetregierung vorgeschlagen wurde, den militaristischen Kreisen unüberwindbare Schranken entgegensetzen würde. Dieser Entwurf wird von allen deutschen Patrioten gutgeheissen. Der Redner begrüsste den in Kürze zu erwartenden Zusammentritt der Aussenminister zu einer Konferenz in Genf. Anschliessend daran fanden Diskussionen zum ersten Tagesordnungspunkt statt. Delegation der IKP besucht Volkschina Peking, 7. (Agerpres.) —- Neues China meldet: Auf Einladung des ZK der KP Chinas ist am 6. April- eine Delegation der IKP unter Führung des Vorstandsmitglieds der IKP und Mitglieds de® Sekretariats des ZK, Glan Carlo Pajetta, in Peking eingetroffen. Am selben Abend hatten die Mitglieder des Politbüros des ZK der KP Chinas, Pyn Tschishen und Tschen 1, sowie die Mitglieder des Sekretariats des ZK der KP Chinas, Tan Tschishen und Huan Ke-tschen, eine freundâţiiaitlichc Aussprache mit den Delegationsmitgliedern der IKP. ln Japan : mit „Sicheriieitsvertrag” Tokio, 7. (Agerpres.) — TASS: Der Sender Tokio gab den Beschluss der Leitung der Regierungspartei — der Liberal-Demokratischen Partei Japans — und des Kischi-Kabinettcs bekannt, aus dem „Sicherheitsvertrag“ mit den USA die Bestimmung nicht auszuschliessen, wonach die amerikanischen Truppen juridisch die Ermächtigung zu einer bewaffneten Einmischung erhalten, wenn ein Bürgerkrieg ausbrechen sollte. Ebenso wurde beschlossen, dass die Bestimmung, in der es heisst, dass die auf japanischem Boden stationierten amerikanischen Truppen das Recht haben, einen Bürgerkrieg niederzuschlagen, in den revidierten Vertrag in folgender Form aufgenommen werde : sollte Japan von einer indirekten Aggression bedroht sein, kann es die HiiFe amerikanischer Truppen verlangen ... Da die Befugnis zur Auslegung der Bezeichnung einer „indirekten Aggression“ oder „Bürgerkrieges" den Verfassern des „Sicherheitsvertrages“ zusteht, können sie tatsächlich jederzeit amerikanische Truppen einseizen, um die geringfügigsten Kundgebungen der Unzufriedenheit - breiter Volksmassen zu unterdrücken,' die in letzter Zeit von der Regierung immer nachdrücklicher die Führung einer Neutralitätspolitik verlangen. Stockholm, 7. (Agerpres.) — TASS: Der Oberbürgermeister von Grossberlin, F. Ebert, der auf Einladung der Sţudentenvereinigung „Clar. te“ in Stockholm weilt, hielt hier am 6. April eine Pressekonferenz ab. F. Ebert sprach vor Vertretern der schwedischen und ausländischen Presse über die Lage in Berlin und die Wege zur Lösung der Berlin-Frage. Wir begrüssen die sowjetischen Vor. schlage zur Berlin-Frage sowohl, als auch zur deutschen Frage im allgemeinen, sagte Ebert. Auf dem Boden Deutschlands, erklärte er, gibt es heute zwei Staaten mit durchaus unterschiedlicher Gesellschaftsordnung. Dies ist eine unbestreitbare Tatsache, auf die man Bedacht nehmen muss, um keine Felder zu begehen. Ebert betonţe, dass heute selbst einige bürgerliche Führer verlangen, die Existenz zweier, deutscher Staaten in Rechnung zu stellen, wie es jüngst der englische Feldmarschall Montgomery tat. Ebert entlarvte ferner die Behauptungen der bürgerlichen Propaganda von einer angeblichen Absicht der DDR, Westberlin zu „annektieren“. Berlin ist die Hauptstadt der DDR, und es ist für uns von grosser Wichtigkeit, dass auf dem Boden der DDR der Spannungsherd, der NATO-Stiitzpunkt und das Spionagezentrum, das Westberlin heute darstellt, beseitigt werden, erklärte Ebert. Uber die Beziehungen zwischen Schweden und der DDR erklärte Ebert, dass sich der Handelsaustausch zwischen den beiden Ländern ständig erweitert. Spannungsherd Westberlin beseitigen! Pressekonferenz F. Eberts In Stockholm In Westdeutschland gibt es zur Zeit 69 verschiedene Spionagezentralen, die unter verschiedenen Decknamen arbeiten. (Zeitungsnotiz) „Die bisherige Bezeichnung .Spionagezentrale’ fällt fürderhin weg und wir heissen ,Akademie zum Studium des Ostens’ I" Karikatur : HţlmW L s h i e i WGB solidarisch mit nationalem Befreiungskampf XIX. Tagung des Exekutivausschusses Warschau, 7. (Agerpres.) — Auf der 19. Tagung des Exekutivkomitees des WTGB wurde die Diskussion der Punkte 2 und 3 der Tagesordnung sowie des Berichtes Lazzaro Penas „über die Lage der Gewerkschaftsbewegung in den lateinamerikanischen Ländern“ fortgesetzt. Der Sekretär des WGB, Marcel Bras, der yu den Punkten 2 und 3 der Tagesordnung das Schlusswort sprach, befasste sich besonders mit Propagandafragen. Die 19. Tagung des Exekutivkomitees hörte und erörterte den Bericht des Sekretärs des WGB, Kásádéi, über den Haushaltsplan für 1959 und den Vorschlag des Generalsekretärs des WGB, Louis Saillant, in das Sekretariat das WGB einen Vertreter der afrikanischen Gewerkschaften zu entsenden. Das Exekutivkomitee wählte den Vertreter der sudanesischen Gewerkschaften, Ibrahim Zakaria, zum Sekretär des WGB. Die 19. Tagung des Exekutivkomitees des WGB genehmigte die folgenden Dokumente: Resolution zu den Gewerkschaftsaufgaben im Friedenskampf, die Deutschlanderklärung, den Appell an die Werktätigen Gesamtdeutschlands, die Resolution zur Entfaltung des Kampfes der Werktätigen für wirtschaftliche und soziale Forderungen, die Erklärung über die Unterdrückungsmassnahmen gegen die sudanesischen Gewerkschaften, den Aufruf an die Werktätigen und Gewerkschaften Kubas und die Zypernerklarung. NEUER WEG in Adenauer über SPD-Plan besorgt Bonn, 7. (Agerpres.) — In einem Bericht ihres Berliner Korrespondenten schreibt die Zeitung „l’Humanité", dass Adenauer immer besorgter über die Diskussionen ist, die in Westdeutschland um den von der SPD vorgeschlagenen Plan zur deutschen Frage im Gange sind. Adenauer erwägt mit den Mitgliedern seines Kabinetts, erforderliche Massnahmen gegen die SPD zu ergreifen, unter dem Vorwand, dass diese Partei, wie die Zeitung „Rheinischer Merkur“ ihr wenige Tage zuvor vorge\Vorfen hatte, „darauf abzielt, die Bundesrepublik und ihre Verfassung zu zerstöre?“. Wie „l'Humanite“ feststellt, hat Adenauer gegenüber CDU-Kreisen die einzelnen Punkte dieses Plans als „ungemein gefährlich“ bezeichnet, weil derselbe vor allem den Abzug der ausländischen Besatzungstruppen aus Westdeutschland vorsieht und die Anerkennung der Existenz der beiden deutschen Staaten befürwortet. Duiles entschlossen zurückzutreten? New York, 7. (Agerpres.) — United Press International meldet, dass die Rundfunkgesellschaft „Columbia Broadcasting System“ unter Bezugnahme auf Informationen, die als „vertrauenswürdig“ gelten, eine Nachricht übermittelt hat, derzufolge Staatssekretär Dulles entschlossen sei, zurückzutreten. Nach den Meldungen des Rundfunksenders soll Präsident Eisenhower diesem Entschluss Dulles’ seine Zustimmung gegeben haben. Auf Fragen nach diesen Mitteilungen erklärte ein Vertreter des Staatsdepartements, sein Amt „besitze keinerlei Informationen über die Angelegenheit“ und lehnte es ab, dies zu kommentieren. France Presse meldet, dass ein Sprecher des Weissen Hauses am gleichen Tage diese Meldung des Rundfunksenders widerrief und erklärte, er habe von der betreffenden Rundfunkgesellschaft verlangt, sie solle dies! „berichtigen“, um den von dieser Nachricht gemachten Eindruck zu zerstreuen. d ie Welt Ministerpräsident N. $. Chruschtschow hat in seinem Antwortte- Icgramm an den finnischen Staatspräsidenten Kekkonen der Überzeugung Ausdruck verliehen, dass die durch den sowjetisch-finnischen Freundschafts- und Beistandsvertrag untermauerte Freundschaft der beiden Länder einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit darsielit. Der europäische Kampfausschuss gegen die Atomaufrüstung hat nach einer in der Nähe von München geholfenen Sitzung an die Regierungen der UdSSR, der USA und Englands den Appell gerichtet, ein Übereinkommen über die Einstellung der Kernwaffenversuche zu schliessen. Von den 40000 Deutschen, die in der französischen Fremdenlegion dienen, sind nicht weniger als 20 000 minderjährig, schreibt die französische Wochenschrift „France Observateur". Auf die Vorhaltungen der Bonner Behörden hat die französische Regierung eine Bereinigung dieser Frage versprochen, in Wirklichkeit aber unternehmen die französischen Militärbehörden alles nur Erdenkliche, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten. Die SPD-Landtagsfraktion in Bayern hat die bayerische Landesregierung aufgefordert, dem Treiben der faschistischen Emigrantenorganisationen ein Ende zu setzen. In der Interpellation wird die Regierung um Mitteilung ersucht, ob sie sich den Standpunkt der bayerischen Justizbehörden zu eigen macht, dass keine rechtliche Handhabe besteht, diesem Treiben einen Riegel vorzuschieben. Der Vorsitzende der vereinigten Stabsausschüsse der USA, Twining, erklärte, dass die USA der Tschang- Kai-schek-Clique Flugzeuge neuen Musters zu liefern gedenken. Tschangkaischeksche Piloten werden bereits in der Steuerung dieser neuen Flugzeuge unterwiesen. Als lächerlich bezeichnet# der USA-Senator Magnusson die Hoffnungen der reaktionären amerikanischen Kreise, dass Tschang Kaischek in China mit Unterstützung der USA einfaHen könnte. Der Senator empfahl eine neuerliche Überprüfung des Fragenkomplexes der Beziehungen der USA zu Volkschina. -K' '' 1 \T'T\\immmmmamm mmmm Der westdeutsche „Vorwärts“ über Wunderprofessor Erhards Sozialpartnerschaft Unter der Überschrift „’s ist Feierschicht...“ bringt das Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Westdeutschlands einen Bericht über die I.age der Bergleute des Ruhrgebiets, de« wir mit ganz unwesentlichen Kürzungen nachstehend abdrucken. * Der Portier im Essener Nachtlokal „Casanova“ steckt die Geldscheine und Silberrtiünzen weg wie immer. Gedämpft knallt an der Bar ein Sektkorken. Sodawasser zischt aus dem Siphon ins Glas, in dem ein Eisblock der Versuchung widersteht, sich in VAT 69 aufzulösen. Die Barfrau ist so beschäftigt, dass man die Frage verschluckt, ob sie denn von der Krisenstimmung im Kohlenpott, neuerdings Krisenpott geheissen, schon etwas gemerkt hat. Es ist Wochentag, aber im „Casanova“ findet man kaum einen leeren Tisch. Die ausgeschriebenen Rechnungen testieren dreistellige Zechbeträge. ★ In Gelsenkirchen, am Schalker Markt, hat Nationallinksaussen Berni Klodt seine Kneipe, geschmückt mit unzähligen Trophäen. An der Theke stehen fünf Mann, die sich unbeteiligt über die Aussichten des FC Schalke 04 im Rückspiel um den, Europapokal gegen Athletico Madrid unterhalten. Bei meinem letzten Besuch in Berni Klodts Bierausschank vor Jahresfrist konnte man um diese Tageszeit Platz weder an der Theke noch am Groschengrab finden. Jetzt ist es anders geworden. Dabei hat es Klodt noch gut: Bei ihm verkehren nicht nur Kumpels und Stahlarbeiter, sondern die Anhänger des FC Schalke aus dem ganzen Westen. Ein paar Schritte weiter ist ein Bierausschank mit Namen „Treffpunkt“. Ich traf dort niemanden an. Gelangweilt sass der Wirt an einem Tisch und blätterte in Illustrierten. Eine von ihnen zeigt in Vierfarbendruck das Bild des Wirtschaftsministers Ludwig Erhard. Uber ein halbes Dutzend Seiten liest man dann, wie sich Ludwig Erhard die Fortsetzung des Wirtschaftswunders vorstellt. Ob’s sich nach Tisch anders liest ? Ich konnte es nicht feststellen, denn im Lokal gibt es keinen Mittagstisch. Es lohnt sich nicht mehr. Nur Würstchen und Frikadellen, kann man erstehen. . * Im Bochum-Hordel stehen die Reihenhäuser der Bergmannskolonie. Dahlhauser Heide, genannt Kappes- Siedlung. Ich läute an einem Haus. Eine junge Frau kommt heraus, sieht 1 misstrauisch auf meine Aktentasche und in mein offenbar nach Vertreter aussehendes Gesicht. „Wir kaufen nichts, wir brauchen nichts“, sagt sie still und will die Tür wieder schliessen. Ich sage, dass ich nichts verkaufen will, sondern von einer Zeitung komme. „Mein Mann ist nicht da. ich verstehe nichts davon“, sagt sie auf meine Frage nach Feierschichten. Gestern hätte er wieder eine gehabt. Und nächste Woche sei auch eine angekündigt. „Ich weiss nicht, was ich dazu sagen soll. Ist ja „auch wurst. Die machen sowieso mit uns, was sie wollen.“ ln der Nähe des Bochumer Hauptbahnhofes ist gerade Wochenmarkt. „Schlecht“, ist die Antwort auf meine Frage nach den Geschäften. „Ich nehme immer wieder die Hälfte meiner Eier mit nach Hause. Ich habe manchmal das Gefühl, die Leute kommen einmal in der Woche her, um sich mal richtig satt zu sehen“, sagt die Marktfrau auf meinen Hinweis, dass sich doch viele Leute zwischen den Ständen drängen. ★ 119 fördernde Schachtanlagen gibt es im Ruhrgebiet. 108 davon haber. bisher Feierschichten eingelegt. Die restlichen 11 konnten bisher Förderausfall nur dadurch vermeiden, dass sie in enger Verbundwirtschaft mit der eisenschaffenden Industrie leben Es ist langsam schon langweilig geworden, immer wieder schreiben zu müssen, dass die Haldenberge immer mehr wachsen.. Jetzt sind es täglich 32 000 Tonnen, die auf Halde geschüttot werden. Zur gleichen Zeit des Vorjahres waren es 12 800 Tonnen, die auf fiaidén gingen. In der vorletzten Woche wurden auf 22 Sehaehtanlagen insgesamt 64 823 Bergleute zum Feiern gezwungen. Die Sehaehtanlagen Stinnes 1/2 und Stinnes 3/4 haben zum ersten Male mitgefeiert. In der vorletzten W'oche betrug der Lohnausfal! der Bergarbeiter !,4 Millionen Mark. Damit hat sich der Verdienstausfall der Bergleute durch 3 400 000 Feierschichten auf 72 400 000 Mark erhöht. Das entspricht! etwa dem Jahresetat einer mittleren Grossstadt. Aber schon in diesem Jahr werden die Etats der Ruhrstädte kleiner werden. Der Bochumer Oberstadtdirektor Dr. Schmitz erklärte: „Wir werden den Etat um einige Millionen kürzen müssen. Wir wissen ja nicht, wie sich die Lage entwickeln wird.“ Das Steueraufkommen der Stadt wird beeinflusst, wie die Einzelhandelsumsätze im Stadtgebiet sind. Aber die Kumpels können nicht inehr kaufen. Im Gegenteil: Sozialdezernent Fritz Habbe erklärte, dass die Schlangen vor den Türen des Sozialamtes immer länger werden : Das Einkommen der Stadt sinkt, aber die Unterstützungszahlungen an arbeitsfähige und -willige Männer sfeigen. Aber das Ruhrgebiet lebt nicht von Koks allein. Auch von Eisen und Stahl. Von den 177 Hochöfen des Bundesgebiets, die zum grössten Teil Im Kohlenpott stehen, mussten bisher 24 stillgeiegt werden. Von den 180 Siemens-Martin-Öfen brennen nur noch 119, von 139 Elektro-Öfen sind sieben ausser Betrieb. Das grösste deutsche Hüttenwerk, die Dortmund-Hörder Hüttenunion, hat nur noch einen Auftragsbestand für drei Wochen. 35 000 Menschen arbeiten in der Eisenindustrie Dortmunds, 23 000 von ihnen arbeiten nur noch verkürzt. Der Lohnausfall im Dortmunder Raum beträgt monatlich 1,28 Millionen Mark. Der jährliche Lohnausfall in der Eisenindustrie wird auf 30 Millionen Mark geschätzt. Eingeschränkte Arbeitszeit für einen Hüttenarbeiter heisst, dass er zwischen 60 und 100 Mark im Monat weniger in der Lohntüte hat. Feierschichte für einen Bergmann bedeutet, dass er als Untertagsarbeiter bei vier Feierschichten 100 Mark weniger hat, als Ubertagearbeiter 60 Mark weniger. ★ „Der Bergmann ist das gehätschelte Kind des Wirtschaftswunders. Er liegt in der Lohnskala an der Spitze.“ So liest es sich in der Unternehmerpresse. In den Monatsetats der Kumpeifrauen liest es sich so: In Lohngruppe V über Tage Schichtlohn 14,58 DM. 24 Schichten im Monat maciién 349,92 DM, dazu 16,50 DM Wohnungsgeld, abzüglich Sozialversicherung nach Monatseinnabnie von 324,28 DM. Der Mann ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 7 und 9 Jahren. Verfährt er vier Feierschichten, wie geschehen, verdient er im Monat glatte 283,87 DM. Der amtlich zuerkannte Fürsorgerichtsatz für ihn beträgt 309 DM (Haushaltungsvorstand 74 DM. Ehefrau 67 DM, zwei Kinder je 59 DM. Miete 50 DM). Dieser Mann ist Schichtlöhner. Er kann nicht schneller arbeiten, um mehr zu verdienen. Aber die Gedingelöhner haben cs besser I Sie arbeiten im Akkord. Sie können ja reinhauen, um bei ihrem Lohn zu bleiben, wenn sic durch vier Feierschichterl an die 100 Mark verlieren. Und sie hauen auch rein 1 „Hoher Blutzoll der Bergarbeiter“ heisst die alarmierende Schlagzeile des Organs der IG Bergbau „Die Bergbauindustrie“. Nach diesem amtlichen Bericht ist die Unfallzahl im Oberbergamtsbezirk Dortmund im ersten Halbjahr 1958 gegenüber 1957 um 53,5 Prozent gestiegen. In elf Monaten 1958 sind 432 Bergleute tödlich verunglückt, Hunderte zu Krüppeln geworden. Tausende vorübergehend durch Unfälle ausgefallen. So hauen sie, um ihren Lohnsehnitt zu halten. Generaldirektor Helmut Burckhardt, Eischweiler Bergwerksverein, Vorsitzender des Unternehmensverbandes Ruhrbergbati und Reitstallbesitzer (;,. ..reitet für Dividenden“, sagen die Kumpels) verkündete am 18. November letzten Jahres, dass man notfalls 100 000 Bergarbeiter entlassen müsse. In die gleiche Kerbe schlug CDUMdB Burgbach am 19. Februar 1959: Wir müssen den Bergbau rationalisieren ; notfalls Zechen stillegen. Dabei ist die Bergarbeiterschaft bis zum 31. Januar 1959 bereits um 26 688 Leute vermindert worden. Hinzu kom. men 15000 Ejsen- und Stahlarbeiter, die auf der Strasse liegen. Aber das ist ja nicht so schlimm. Die Gewinne ist ja merit sind ja höher geworden. Seit Beginn der Absatzkrise im Kohlenbergbau ist die Schichtleistung pro Mann ja um 142 kg gestiegen, das sind 8,7 Prozent. Allein vom Januar zum Februar dieses Jahres stieg sie um 36 Kilogramm. Die Kumpels hau. en eben rein. Weil der Lohn fällt, statt steigt, müssen sie cs tun, überhaupt ist die Stundenleistung des deutschen Industriearbeiters seit 1949 bis 1958 um 92 Prozent gestiegen. Der Realiolin wuchs in dieser Zeit lediglich um 75 Prozent. Überhaupt die Zahlen: Der Kohlepreis beispielsweise stieg je Tonne von 17,30 auf (1940) auf 68,70 DM (1958). Der Schichtlohn lediglich von 6,78 RM auf 19,15 DM. Der Preis vervierfachte sich also, der Lohn verdreifachte sich nicht einmal. Aber auch 'Sozialleistungen werden abgebaut. Das Hüttenwerk Oberhausen beispielsweise hat am I. März seine Produktionsprämien für Angestellte und Arbeiter gestrichen. Am 1. April fallen auch die Prämien für Mitarbeit im Arbeitsschutz weg. Uber 300 000 DM waren das im letzten Jahr. Aber die Dividenden steigen oder bleiben zumindest gleich. Bisher wurde nur eine Dividende gesenkt. Die Gelsenkirchener Bergwerks-AG zahlte wieder 8 Prozent. Das sind 40 Millionen DM. Die Kumpels der Gelsenberg freilich haben im Schnitt ihre 14 Feierschichten hinter sich. Wie ist das doch gewesen, als der Wunder, professor Erhard seine Losungen von der sozialen Partnerschaft verkündet hat? „Alles Tinnef", sagt mir ein Kurrt* pel „Ich höre immer etwas von Unternehmer-Risiko. Wenn das Risiko gut für den Unternehmer ausläuft, steckt er das Moos ein. Geht es1 schief, zahlen wir die Zeche. Geh mir weg.“ Ich ging weg und zum nächsten. „Ich möchte wissen, yon wem Erhard die Dankbriefe gekriegt hat, als er nicht Bundespräsident werden wollte. Aus dem Kohlenpott bestimmt nicht.“ Ludwig Erhards Prestige im Krisenpott ist gleich Null. G. H. aus Bochum („Keinen Namen bitte!“) sagt, dass man sich um andere Sachen kümmert, wenn man auf der Abschussliste steht. Ein anderer; „Wenn ich den Erhard mit seinen Verkaufsziffern von Autos und Fernsehgeräten protzen höre, wird mir schlecht. Das ist doch einet Krise, wie sie 1930 angefangen hat.“ T. H. aus Wattenscheid sagt: „Das sind mir vielleicht Kaufleute, die ihre Kohlen nicht verkaufen können. Platz für einen anderen Typ! Alle haben mitbekommen, dass sich in nächster Zeit etwas tut, und wir Bergleute warten darauf, dabei zu sein.“ Dabei zu sein — bei was ? Funktionäre der IG Bergbau, die ihre belgischen Freunde besuchten, sind in diesen Tagen in Versammlungen als Referenten begehrt. Die Kumpels interessieren sich dafür, wie die belgischen Gewerkschaften gestreikt ha'ben und für was. „Die Kumpels stehen hinter uns“, sagt die IG Bergbau. Aber man kann feststellen, dass die Kumpels ihre Gewerkschaften auch drängen, noch weitergehende Forderungen zu stellen. Die Kumpels halten nicht allzuviel von dem, was unter Mitbestimmung in die Geschichte eingegangen ist. Die Kumpels sind misstrauisch der Formulierung „Energiepolitik“ gegenüber. Bej ihnen setzen sich Gedanken durch, dass eine isolierte Kohlepolitik eben nicht möglich ist. Sie halten Ausschau nach grundlegenden Änderungen der Wirtschaftsordnung, wenn sie auch keine genauen Vorstellungen davon haben. Aber sie sind ja nicht dazu da, Konzeptionen zu finden. Dafür gibt es die Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei, meinen sie. Bundestags, oder Landtagswahlen im Kohlenpott in diesem Jahr würden dies bestätigen. Man, macht die Feststellung, dass in den Gesprächen um Feierschichten und Wirtschaftspolitik auch innenpolitische und aussenpolitisehe Gedankengänge eine Rolle spie, len. Wie es ein Bergmanns-Funktionär in Essen ausdrückte: „Die leisen Hoffnungen gehen dahin, dass im Rahmen einer Wiedervereinigung zwischen Bundesrepublik und DDR die wirtschaftspolitischen Systeme der Teilstaaten angeglichen werden.“ Bevölkerung Malayas nicht A-Versuchskaninchen Peking, 6. (Agerpres.) — Neues China berichtet, dass mehrere führende Politiker der Malaiischen Föderation gegen die von England auf dem Territorium dér Föderation vorgenommenen Atomwaffenversuche protestiert haben. Dieser Protest ist eine Antwort auf die. jüngste Erklärung des Oberbefehlshabers der englischen Landstreitkräfte, Hull, der bekanntgab, dass solche Versuche im malaiischen Dschungel angestellt wurden. Der Generalsekretär der Sozialistischen Volksfront Malayas verlangte von der Regierung der Föderation, sie solle diese Angelegenheit prüfen und die Frage des Abzugs ausländischer Truppen aus Malaya stellen. Der Generalsekretär der Fortschrittlichen Volkspartei, D. R. Seeniwasagan, erklärte: „Wir warnen die westlichen Länder davor, die Völker Asiens als Versuchskaninchen zu gebrauchen“. Auch die Leiter der Gewerkschaftsorganisationen und die Oberhäupter der religiösen Kulte haben Protest eingelegt. Pressemeldungen zufolge hat das parteilose Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung von Singapore, Lin Tscher-keng, gegen die Schaffung englischer Abschussrampen für ferngelenkte Raketen Einspruch erhoben. Dieses Vorhaben, erklärte er, steht im Widerspruch zu den Interessen der Sicherheit von Singapore und denen des Friedens in Asien überhaupt. Provisorische Regierung Zyperns Nikosia, 6. (Agerpres.) — Wie France Presse berichtet, hat der englische Gouverneur der Insel Zypern, Hugh Foot, die ihm von Erzbischof Makarios und dem Führer der türkischen Minderheit Kutsehuk vorgelegte Liste der provisorischen Regierung genehmigt. Erzbischof Makarios übernimmt vorläufig das Aussenministerium. Die Minister werden für eine Übergangsperiode ernannt, in deren Verlauf noch immer der englische Gouverneur, dem ein Exekutivrat zur Seite steht, zu entscheiden hat. France Presse berichtet ferner, dass die provisorische Regierung und der Exekutivrat zwar getrennt tagen, aber auch gemeinsame Sitzungen abhalten werden. Am Vormittag des 6. April trat die provisorische Regierung der Insel Zypern zu ihrer ersten Sitzung zusammen, der ausser den türkischen und griechischen Ministern auch der englische Gouverneur Hugli Foot beiwohnte. Adenauer Dir PrisidenischansMen nominiert Bonn, 7. (Agerpres.) — France Presse meldet, dass ,ein Ausschuss, bestehend aus 55 namhaften Vertretern der Christlich-Demokratischen Union Kanzler Adenauer als Kandidaten der Partei für die bevorstehenden Präsidentscbaftswahlen nach Ablauf des Mandats des gegenwärtigen Präsidenten der DBR, Theodor Heuss, nominiert hat. Der Vorsitzende des Bundestages, Gerstenmaier, teilte auf einer Pressekonferenz mit, Adenauer habe sich bereit erklärt, für die Präsidentschaft der Republik zu kandidieren. Seite 3 Katastrophale Wohnverhältnisse in Südkorea Phönjang, 7. (Agerpres.) — Die Li-Syn-Man-Clique, die Milliarden für Kriegsvorbereitungen aufwendet, hat das> Wohnungsproblem derart her-. untergewirtschaftet, dass die Wohnverhältnisse direkt katastrophal sind. Die Zentrale Koreanische Nach! richtenagentur berichtet unter Bezugnahme auf Mitteilungen der Südkoreanischen Zeitung „Pusan llbo", dass rund 1500000 Südkorcaner dringend Wohnungen brauchen. Allein in Söul leiden 62 Prozent der Bevölkerung unter Wohnungsnot. In Pusan, einer Grossstadt in Südkorea, sind 200000 Menschen obdachlos. Ebensogrosse Wohnungsnot, herrscht in den Landgemeinden. Dort verschärft sich diese noch mehr, weil Häuser für die amerikanischen Besatzungstruppen und für die Li-Syn-Man-Truppen beschlagnahmt wurden. Nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur. Tonnian Thonsin sind von 1950—1957i .nur für die Erfordernisse der amerikanischen Militärs 1 748 000 Peri Wohnfläche beschlagnahmt worden (1 Pen beträgt 3,28 Quadratmeter). . Zu Propagandazwecken werden von der Li-Syn-Man-Clique verschiedene „Wohnbaupläne“ grossmäulig ange. kündigt. Doch erweisen sich diese Pläne stets als ein Bluff, weil es an Geld mangelt.