Neuer Weg, 1959. június (11. évfolyam, 3140-3164. szám)

1959-06-12 / 3149. szám

Seit© § Wenn man . in Peking lebt, hat man manches Ungemach zu ertragen. Sooft der Sandsturm die Sonne verdunkelt, gibt es keinen Schutz gegen den Staub, der durch Fensterritzen und Kleider dringt. In den letzten Alona­­ten bekam die Wüste Gobi einen Kon­kurrenten : die ganze Innenstadt wur­de eine einzige Baugrube von gigan­tischem Ausmass. Ausgedehnte Bau­plätze erstreckten şich auch in den Aussenbezirken, insbesondere im Osten, ausserhalb der Stadtmjuer. Man sah Zehntausende Bauarbeiter Tag uni Nacht die Erde aufwühlen ; nach und nach erwuchsen die Umrisse ragender Grossbauten, vor allem auf dem Tien An Aien, Pekings berühm­tem Herzstück. Bei Nacht erstrahlen die' Baugerüste, im Licht ungezählter Glühbirnen, als ob jemand .beleuchtete Hügel mitten in die Stadt gezaubert hafte. Die dünne Staubschicht auf der Gaümenschsimhaut wurde permanent. Die Staubplage ist nicht das ein­zige Übel. Wer öffentliche Verkehrs­mittel benützen muss, sieht sich, be­sonders in den Stunden vor Arbeits­beginn und nach Arbeitsschluss, erheb­licher Alühsal ausgesetzt. Alle Ver­kehrsmittel, Autobusse, Obusse, sind überfüllt; die immer hilfsbereiten, meist jungen Schaffnerinnen ermah­nen die Fahrgäste wortreich und er­folgreich zur Disziplin. Aber immer neue Strassen werden aufgerissen, und in den täglich wechselnden Umlei­tungen sich auszukennen, erfordert umständliches Herumfragen, was wie­der zur Voraussetzung , hat, dass man fragen kann. Babyjahre einer Weltstadt Was geht in dieser Stadt vor ? Am 1. Oktober werden es zehn Jahre sein, dass M a o T s e -1 u-rt g von der Höhe des Tien An Aien die Volksrepublik ausgerufen hat. Wie entwickelte sich die Hauptstadt Chinas in diesen zehn Jah­­ren ? über das zehnte Jahr, das offenbar für das neue Gesicht Pe­kings ein entscheidendes sein wird. lässt sich hur soviel sagen, was der Peking-Bewohner im Vorbeigehen,, er­hascht, aber über die vorherigen neun Jahre gibt es Daten : Daten über die Babyjahre einer Weltmetropole. Dieses Baby ist rund dreitausend Jahre alt. Peking bestand schon zur Zeit der sagenumrankten Tschou- Dynastie allerdings nur als Hauptstadt eines feudalen Kleinstaates. Politi­sches und wirtschaftliches Zentrum Chinas ist Peking „erst“ seit dem 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Die Stadt innerhalb der Aiauern ist ein steinerner Ausdruck der -alten Gesell­schaft : Paläste und Hütten, Glanz und Schmutz. Peking war eine Stadt, die wenig produzierte; sie verzehrte, was andere erzeugt hatten. Die Volks­befreiungsarmee, die Peking t)ach der kampflosen Kapitulation ’ des Garni­­sonskommandanten friedlich befreite, fand die Hauptstadt in einem Zustand äusserster Verwahrlosung vor. Von den 289 km der einstigen Kanalisation waren nur 22 km benutzbar — der Rest war vom Unrat der Jahrhunderte verstopft. Die erste Aufgabe war, die Stadt zu reinigen, zu reparieren, in­stand zu setzten. Dann erst konnte man an die Planung herangehen. Ein zweites Peking in zehn Jahren Partei und Regierung hatten be­schlossen, Peking in eine produzie­rende Stadt zu verwandeln. Das poli­tische und kulturelle Zentrum Chinas sollte auch ein industrielles sein. Am Ende des ersten .Fünfjahrplans (1958), betrug die industrielle Produktion Pe­kings bereits das Zwanzigfache von 1949. Seit der Befreiung wurden 25,8 Millionen Quadratmeter Bodenfläche neu bebaut (davon fast die Hälfte für Wohnzwecke), das ist mehr als vor­handen gewesen. Mit anderen Worten, ein zweites Pekin" ist in diesen neun Jahren entstanden. Eine Million, Pe­kinger »sind in neue Wohnungen ein­gezogen. Um den Wandel in den Grundbe­dingungen des grossstädtischen Le­bens an einem Beispiel klarzumachen, sei auf die Trinkwasserversorgung hingewiesen.' Zur Zeit der Befreiung gab es Leitungswasser nur für 640 000 Menschen. Heutei benützen die 3,4 Millionen Einwohner des eigent­­liehen Stadtgebietes (Gross-Peking, einschliesslich der ländlichen Vororte, zählt 6,6 Millionen Einwohner), die Wasserleitung. Wer in Peking lebt, beklagt sich über die Unzulänglichkeit der städti­schen Verkehrsmittel. Aber nur we­nige wissen, dass die Hauptstadt 1949 neben der vorsintflutlichen Strassen­­bahn nur 34 Kilometer Autobuslinien hatte; heute durchziehen Autobusse auf einer Gesamtstrecke von 718 Kilo­metern die Strassen Pekings. Dazu kommen 48 Kilometer der schmucken Trolleybusse, deren Netz sich unglaub­lich schnell ausdehnt, seitdem am 10. März dieses Jahres, die letzte Stra­­ssenbahn über die Geleise humpelte. Autobus statt Strassenbahn Peking hat die Strassenbahn aus dem Stadtbild’ entfernt und durch Au­tobusse und Obusse ersetzt, die in dichter Folge durch die Strassen ja­gen. Dass trotzdem die Verkehrskala­mität nicht behoben ist, wird damit er­klärt, dass die Zahl der Vehikel (im Vergleich zu 1949) sich etwas mehr als verfünffacht, die Zahl der Fahrgäste dagegen etwas mehr als verfünfzehn­­facht hat. Die einzige Lösung ist die U-Bahn. Sie ist kein Zukunftstraum mehr; an ihrer Vorbereitung wird gearbeitet. Wandern wir nun entlang der gro­ssen Ost-West-Achse (die in ihrem mittleren Teil Tschangan-Boulevard heisst) zum Tien An Men, dem leuch­tend roten Haupttor der einstigen Verbotenen Stadt. Diese Strasse wird das zukünftige Peking in einer Länge von 40 Kilometern durchschneiden; mit einer Breite von 112 Metern ist sie die Para'destrasse Pekings, an der die neuen öffentlichen Gebäude teils schon stehen, teils stehen werden. Es ist im Augenblick nicht ganz ein­fach, sich auf dieser Strasse fortzube­wegen; an dem Tag, da die Strassen­bahn ihren Verkehr einstellte, kamen Tausende Strassenarbeiter und rissen sie in ihrer ganzen Länge auf. Dies geschah in zwei Teilen ; während eine Hälfte von Spitzhacken aufgestochen und von Schaufeln mächtiger Bagger aufgewühlt wurde, rollte auf der an­deren Hälfte der Grossstadtverkehr ab. Straşsenbahnschienen, Leitungs­maste, Wartehäuschen wurden zum alten Eisen geworfen. Sobald die Dampfwalzen die neue Asphaltdecke glattgepresst hatten, wechselte der Verkehr auf die neue Strassenhälfte und die unberührte Seite kam unter Spitzhacke und Bagger. Der neue Tien An Men Wer jemals auf dem Tien An Men gestanden ist, wird die majestätischen Masse dieses Rechtecks nicht verges­sen. Der Platz, aus dessen Mitte seit einem Jahr der Obelisk der Märtyrer aufrag.t, hat eine- solche Tiefe, dass sich das „Tor. des Himmlischen Frie­dens“) hinter dem die früherem'K^işţr­­palásté symmetrisch angeordnet sind, mit seiner Höhe von 33 Metern wie ebenerdig ausnimmt. Hier wächst nun in einem Tempo, das selbst in China vergleichlos bleibt, das grösste Bau­vorhaben Pekings in die Höhe. Zu bei­den Seiten des Platzes erheben sich mächtige Bambusgerüste, die vorläu­fig die Konturen der Bauten nur ah­nen lassen. Man sieht, dass der Platz vor dem Tor der „Verbotenen Stadt“ noch weiter werden wird, flankiert von den beiden Neubauten, deren Höhe ungefähr der des Tien An Men ent­spricht. Noch sind die Bauten hinter dem dichtmäschigen Gerüst verborgen, so dass über ihre Architektur nichts ausgesagt werden kann. Uber die Bestimmung der Anlage wissen die Pekinger folgendes zu er­zählen ; auf der Westseite, des Platzes ersteht eine Kongresshalle mit einem Fassungsraum, der wohl nicht weni­­ger als 1U000 Sitzplätze haben dürfte; das Parallelgebäude auf -der Ostseite wird zwei Museen beherbergen : ein Revolutionsmuseum und ein Histori­sches Museum. Wiewohl man mit den Bauarbeiten erst im Dezember vorigen Jahres begonnen hat, besteht die Ab­sicht, den Festgästen zum zehnten Jahrestag der Republik den neuen Tien An Men vor Augen zu führen. Bei einem Geburtenüberschuss von 2,5 bis 3,5 Prozent jährlich wächst Pe­king zu einer der grössten Städte der Welt heran. Aber das allein befriedigt nicht den Ehrgeiz der chinesischen Kommunisten. Mit der Grösse der Auf. gäbe wird die Verantwortung für die kommenden Generationen immer schwerer. Noch merkt man vielen Wohnbauten an, dass es den öffent­lichen Bauherren vorest nur auf die Quantität ankäm, um dem allerdrin­gendsten Notstand abzuhelfen. Aber schon werden Anforderungen an die Güte des Materials und an die Ge­fälligkeit der Form, erhoben, was nicht ohne Kritik an vorhandenen Mängeln abgeht. Wälder gegen Wüstenstaub Der Umbau Pekings ist gewiss ei­nes der grössten städtebaulichen; Vor­haben dpr Gegenwart. China hat die Welt mit dem Tempo seines Aufbaues überrascht. Städte baut man aber nicht für Jahre, sondern für Jahrhun derte. Die Bäume, in den neuen Parkanla­gen sind noch klein, und Schatten kann man von denen vorläufig nicht erwarten ; aber die weitgestreute An­lage der Grünflächen verrät die Kühn­heit des Planes. Das dreitausendjäh­rige, verstaubte Peking wird eine moderne Gartenstadt werden, von ei­­nem breiten Wald, und Wiesengürtel gegen den Staub der Wüste Gobi ge­schützt. Die kahlen Hänge der West­berge bedecken sich schon jetzt mit dem zarten Grün des Jungwaldes, gepflanzt von Schülern und „Kadern“, die in endloser Kette einander beim Werk der Aufforstung ablösen. Sie lei. sten diese Arbeit für die Gemeinschaft freiwillig — wie sie im vergangenen Jahr den Staudamm bei den Minggrä bern gebaut haben, wie sie gegen­wärtig bei den Grossbauten am Tien An Men Hand anlegen —, weil für sie sozialistisches Denken bereits das na­türlichste ist. WeHh. man in Pekihg lebt, fühlt map, mitten irrt lästigen Staub, der von den Bauplätzen herüberweht und durch Fensterritzen und Kleider dringt, den Frühling der Menschheit. Bruno Frei (,, Volksstimme“) f " j 11 / <1 Aussenansicht des neuen Hochhauses für das Telegraplienamt Das moderne Gebäud? von Radio Peking liegt in der betriebsamen Fuwai-Strasse. In diesem Gebäude ist im 10. Stock das Fern­sehzentrum untergebracht. (64. Fortsetzung) , „Wie ist er im Dienst ?“ „Willig, die Kameraden haben ihn gehn.“ „Haben ihn gern,-hm. Gehört er der Tudeh an ?“ Der Oberst sah dem Leutnant ins Gesicht. „Nein“, log der Leutnant. „Behalten Sie den Mann im Auge, rate ich Ihnen. Kommt aus einer be­rüchtigten Familie.“ „Zu Befehl.“ Der Leutnant riss die Hacken zusammen und nahm sich vor, Akbar zu warnen, künftig vor­sichtiger zu sein. Breitbeinig stellte sich der Oberst vor die Front, faltete die Hände auf dem Rücken und fuhr fort, den Solda­ten vom Gespenst der bolschewisti­schen Gefahr zu erzählen. Von einem Blutbad sprach er, das die Russen anzurichten gedachten. Er malte ein düsteres Gemälde, wobei er nicht mit Details sparte. Redewendungen und Beispiele gebrauchte, die er bereits angewendet hatte, als er noch mit faschistischen Agenten zusammenar­beitete, mit deutschen Offizieren und Bctschaflsangestellten des Hitler­reichs. Es fielen die Worte „Rote Ge­fahr“. „Bollwerk“, „asiatische Hor­den“, alles Begriffe aus jener Zeit, in d.r das faschistische Deutschland in Iran jene Stellung einnahm, die jetzt Amerika innehattel Die Herrscher hat­ten gewechselt. Ideen und Vpkabular waren .geblieben. Oberst Alirgolas .endete . mit den Worten: . „Wenn uns Seine Majestät der Schah eines Tages zu den Waffen nt'en sollte," weil das Vaterland in G f-hr ist. dann, glaube ich, werdet ihr seinem Ruf folgen, Kameraden, Alle Rechte bei Verlag Tribüne, Berlin um zu kämpfen bis zum letzten Bluts­tropfen oder unterzugehen! Hurra!“ Wenn seine Worte bei den meisten Soldaten auf fruchtbaren Boden ge­fallen waren, so gab es doch einige, nicht zuletzt Akbar, die wussten, was der Oberst gemeint hatte, und dass seine Rede kein anderes Ziel verfolgte, als sie langsam auf die Besetzung Aserbaidshans vorzubereiten. Müde, mit wunden Füssen und knurrendem Adagén, schleppten sie sich des Abends in die Kasernen. Dort er­fuhren sie, dass die umliegenden Dörfer auf Befehl des Obersts ge­räumt wurden und Alanöver mit schar­fer Alunition, Artillerie, Panzern, Jagdgeschwadern und Bombern durch, geführt werden sollten. Akbar war dabei, sein Gewehr zu reinigen, als er zum Leutnant geru­fen wurde. „Du warst undiszipliniert“, er­mahnte ihn der Leutnant. „Du hast während der Ansprache des Obersts gelacht.“ „War ja auch lächerlich, was er ge sagt hat. Die wollen Asc.rbaidshan überfallen,, weil ihnen die Regierung nicht passt“, entschuldigte sich Ak­bar. „Das weiss ich“, antwortete der Leutnant, ging auf Akbar zu, blieb vor ihm stehen und sah ihm fest ins Gesicht. „Wenn ich dich jetzt verwar­ne, dann verwarne nicht ich dich, sondern dann verwarnt dich die Tu. deh. Ein Wort vom Qberşt, und. du bist erledigt. Die Partei braucht aber in der augenblicklichen Situation je­den Mann, Genosse Kudra. Begreife das. Jeden Mann brauchen wir, ge­rade in der Armee, wo wir überall auf Schwierigkeiten stossen, und ge­rade jetzt.“ Vom Flur her hallten Befehle. Gespannt sah der Leutnant zur Tür, dann setzte er sich, bat Akbar, sich gleichfalls zu setzen, bot ihm eine Zigarette an, schlug die Beine übereinander und fuhr fort: „Wie weit bist du mit deiner Arbeit ? Ist es dir gelungen, neue Leute zu gewinnen ?“ „Ist verdammt schwer“, antwortete Akbar kleinlaut. „Interessiert sich keiner für Politik. Heute, als wir den Schützengraben aushoben, sagte mir einer, dass es bei der Armee immer noch besser sei als daheim. Kein Wun­der. Hier hat er seine Kleidung und sein Fressen.“ „Du hast gehört, dass der Oberst die Dörfer räumen lässt, damit er Ver­hältnisse bekommt, die denen in Äser­­bavishan ähnlich sind. Wir werden also die Felder mit unseren Panzern zerwalzen, die Hütten der Bauern, ihr ganzes Hab und Gut von unseren Granaten und Bomben zerfetzen las­sen, Nichts werden sie vorfinden, wenn sie zuriiekkommen. Kein Stein \yird auf dem anderen bleiben. Das ist Stoff, Agitationsstoff, Genosse Ku­dra. Hast du dir das überlegt ? Hier kannst du den Kameraden, mit de­nen du zusammenliegst, klarmachen, dass eine Armee, die sich in falschen Händen hefindet, wie unsere Armee, nicht der Freund des Volkes ist, son­dern sein Feind, und dass sie nur den Interessen derer dient, die sie befehligen, in unserem Falle den In­teressen des Schahs, der “ Grossgrund­besitzer, wie Oberst Mirgolas, den Interessen der Engländer .und, Ame­rikaner, die aus unserem Land ’eine riesige Aufmarschbasis gegen Russ­land machen wollen.“ „Was machen wir“, fragte Akbar, „wenn sie^ uns nach Aserbaidshan schaffen?. Ich "kann nicht .auf meine eigenen Brüder schiessen, Genosse. Das kann man nicht verlangen, und ich glaube, viele andere können es auch nicht. Als wir damals wegen des Streiks nach Aghadjari mussten, habe ich auch nicht geschossen.“ Der Leutnant ging zum Fenster, sah hinaus auf den Kasernenhof, wo ein Unteroffiziert mit etwa zwanzig Soldaten exerzierte, sie hinlegen liess und den Befehl gab, die Gasmasken aufzusetzen. „Darüber werde ich mit General Asimi sprechen“, antwortete der Leut, nant versonnen. „Er gehört zu uns. Wahrscheinlich wird er sagen, wir sollen überlaufen. Ich weis es nicht. Eins steht fest, die Volksrepublik Aser­baidshan niederzuwerfen helfen wir nic-iit mit.“ Er amtete tief, ştiess die Luit aus, als stöhne er. 3 Es war noch Nacht, als Whigest in Begleitung des englischen Bot­­schaftsahgestellten Prenton auf dem Flugplatz in Teheran eintraf, auf des­sen taghell erleuchteten Rollbahnen silberglänzende Maschinen standen. Auf dem Wege zum Flugplatz fragte Whigest: „Hat man Ihnen gesagt, dass wir in Basra zwischenlanden ?“ Prenton verstand nicht, weil AIo­­torenlärm die Worte des Generaldi­rektors verschluckte. „Hat man Ihnen ausgerichtet“, schrie ihm Whigest in die Ohren, „dass wir in Basra zwischenlanden ?“ Prenton schüttelte den Kopf. Sein Verräterhirn arbeitete. Es wunderte Prenton, wieso ihm Hassan Mirgolas keine Informationen für Basra mitgegeben batte. Jedenfalls gedachte er auf der Hut zu sein und Fe Obrer, zu spitzen, denn in letzter Zei-, wurde häufig davon gémünkéit, dass Basra Verstärkung erhalten solle. Bald waren sämtliche Plätze der Alas.chine belegt. Whigest sass am Fenster, neben sich . die Aktentasche, so dass er sie ständig fühlte. Er sah Hinaus "und betrachtete das Treiben aux dem Rollfeld. Die Motoren wurden, angelassen, der Rumpf des Flugzeuges zitterte. Whigest beobachtete, wie der Sog der Propeller den Männern des Bo­denpersonals die Kombinationen blähte und einem die Aiütze vom Kopf riss. Dc Alaschine glitt übers Rollfeld, löste sich vom Boden, gewann an Höhe und nahm Kurs auf Abadan. Obgleich Alarion ihn dringend ge­beten hatte, den London-Flug ihret­wegen nicht aufzuschieben, machte sich Whigest bittere Vorwürfe, dass er auf sie und nicht auf den Arzt gehört hatte. Wie bleich und durch­sichtig sie dagelegen hatte, als er sich von ihr verabschiedete. Wie kalt ihre Hand gewesen war. Die Sorgen nah­men kein Ende. „Wir werdén bald über der Raffi­nerie sein“, sagte Prenton. Whigest hörte nicht, er .war einge­schlafen. Prenton tippte ihn leicht an die Schulter. Mit verschlafenen Augen blinzelte der Generaldirektor ihn an. „Was ist los, Prenton ?“ „Wir [liegen über der Raffinerie, Sir.“ „Schön über Abadan ? Habe ich die ganze Zeit • geschlafen ?“ Instinktiv tastete er nach der Tasche, dann sah er hinaus. Von der Raffinerie Abadan war nicht mehr zu sehen als ein grosser, schwimmender Lichtfleck. Den Schatt el Arab ahnte man nur. Es dauerte nicht lange, da hatten sie die Grenzen der iranischen Provinz Chusistan, ei­nes der „Projekte“, wegen denen Whigest nach London reiste, hinter sich gelassen und flogen über iraki­schem Gebiet. Basra entgegen, dem britischen Militärstützpunkt, der an Venedig erinnernden Lagunenstadt mit ihren vielen Brücken und spitzen Gon­deln, der Residenz des britischen Co­lonels Robertson. Whigest fühlte sich schwach und elend, glaubte um Jahre gealtert zu sein. Vor. der Auseinandersetzung mit Marion hatte er soviel Elan besessen, jetzt glich er jenen Ausgebrannten, von denen seihe Tochter in ihtem Tagebuch, geschrieben hatte. Kein Schwung, keine Ideen, nichts. (Fertsttzung folgt) I NEUER WEG1 Heute im Davis-Pokal Frankreich — RVR Heute treffen auf dem Pariser Ro­­land-Garros-Stadiort die Tennisauswah­len Frankreichs und der RVR im Viertelfinale des Davis-Pokals auf­einander. In den Einzelspielen, die um 14,30 Uhr Pariser Zeit beginnen, wird Gh. Viziru gegen Robert Haillet und Ion Tiriac gegen Pierre Darmön antreten. Die rumänischen Sportler haben gestern einige Stunden trainiert und, wie der Korrespondent der France Presse meldet, einen guten Eindruck hinterlassen, insbesondere Gh. Viziru und 1, Ţiriac, Fachleute sind trotz­dem der Meinung, dass die französi­sche Mannschaft, die über langjährige internationale Erfahrungen verfügt und sich gegenwärtig in ausgezeichneter Form befindet, grosse Aussichten auf den Sieg hat. Das Treffen wird mit grossem Interesse erwartet. Freitag, 12. Juni 1959 Hantlball, Frauen-A-Liga Rund um eine Meisteret Während in der Handballmeister schaft der Männer-A- und B-Liga noch alle Fragen, die Meistertitel und Abstieg anbelangen, offen bleiben, haben die Frauenteams ihre Rechnung en abgeschlossen. Der neue Meister heisst Olimpia, die Elf, der beim dritten Ansturm — zweimal hatte Cetatea Bucur (vormals Steagul Roşu) ihr den Weg nach oben verlegt — der Griff nach dem Titel gelang. Dabei hatte es dieses Jahr für Olimpia zu Beginn gar nicht rosig ausgesehen. Start mit Hanidikap Trainer Zugrävescu von Olimpia Bu­karest. dessen umsichtige Leitung und Anleitung entscheidend zum Titelge­winn beitrug, hat einiges über den Weg zur, Meisterschaft zu berichten. Schwere Aufgaben stellte vor allem der Start dar. Man verlor das erste Spiel gegen Gloria Schässburg am grünen Tisch 0:6 und spielte die Wo­che darauf mit Cetatea Bücur unent­schieden. Also ein Handikap von drei Verlustpunkten. Doch dann ging's immer besser; Spiel auf Spiel wurde gewonnen, und dabei wurde in der Mannschaft keine nominelle Änderung vorgenommen. Und dpeh hatte eine Umstellung viel zu den Erfolgen bei­getragen. Gute Spielerinnen nach vom Während 1957/58 die Stammspie­lerinnen Clrligeanu, Pädureanu, Szökö, Ugrón u. a. in der Verteidigung spiel­ten, stellte Trainer Zugrävescu in die­ser Spielzeit um. Da mit Irina Nagy eine verlässliche Torhüterin vorhan­den war, wurden weniger gute Spie­lerinnen in die Verteidigung abgezo­gen und alles, was an Schusskraft vorhanden war, im Angriff eingesetzt. Die Ergebnisse, die verhältnismässig vielen Tore, die geschossen wurden, bestätigen die Richtigkeit, der Umge­staltung. Die weniger routinierten Spielerinnen fügten sich auch bald gut in die Mannschaft ein, die früher bestehenden technisch-taktischen Un­terschiede zwischen den Spielerinnen glichen sich aus. Wenn es im Früh­jahr manchmal etwas holprig ging, dann nur, weil nach der Reihei Pädu­reanu, Szökö, Nagy und Cîrligeanu wegen Verletzungen ausfielen. Doch der Umstand, dass die Mannschaft ausgeglichener, einheitlicher war, war II. Spartakiade der Sowjetvölker Locr Jö Millionen Sportler neh­men au den Ausscheidungskämpfen der zwe/en Spartakiacb der So­wjetvölker teil. Das Finale dieses grossartigen Massenwettkampfes ge­langt vom 6.—16. August in Mos­kau zur Austragung und umfasst 22 Sportarten. Es nehmen daran Ver­treter der 15 Unionsrepubliken und die Auswahlen von Moskau und Le­ningrad teil. An der ersten Spartakiade hatten 20 Millionen Sportler teilgenommen; der Sieg war der Moskauer Auswahl zugefallen. Die zweite Unionsspartakiade bildet ein wichtiges Kriterium für die Aus­wahl der besten sowjetischen Sportler zu der Olympiade in Rom. Zum Fi­nale wurden Vertreter der internatio­nalen Föderationen, Leiter ausländi­scher Sportverbände und zahlreiche Journalisten eingeladen. dann für die Erringung der Meister­schaft entscheidend. Gut organisiert war die Meisterschatt gegenüber ver­gangenen Jahren, meinte Trainer Zu­grävescu und unterstrich, dass auch die Zuschauerzahl beträchtlich gestie­gen sei. Noch erfreulicher ist, dass es bei dieser Meisterschaft zu keinerlei Differenzen zwischen den Mannschaf­ten, zu weniger grobem Spiel kam. was einesteils auf die abgerundeteren Leistungen der Verteidigung, anderer­seits aber auch auf bessere Leistun­gen der Schiedsrichter zurückzuführen ist. Auf die Frage, wer die ernstesten Gegner waren, welche Begegnungen ihm am meisten Kopfzerbrechen machten, nannte Trainer Zugrävescu ILEFOR Tg. Mureş, Steaua Roşie Her­mannstadt, Ştiinţa Temesvár und Ce­tatea Bucur und unterstrich, dass besonders die drei erstgenannten da­durch, dass sie viele junge Elemente eingesetzt haben, in den nächsten Jah. ren ein gewichtiges Wort mitreden werden. Unwillkürlich drängte sich die Frage auf, wie es bei der Meisterelf um den Nachwuchs bestellt ist. Jugend fehlt Nun, sehr vielversprechend fiel die Antwort nioht aus. Zwar hat Olimpia eine Juniorenelf,, die auch zur Mei­sterschaft der Junioren startete, aber sich nach einigen (Spielen sang- und klanglos zurückzog. Es mag wohl viel an den von Trainer Zugrävescu auf­gezählten Schwierigkeiten) liegen, aber es müsste doch ein Weg gefunden werden, um für Nachwuchs zu sor­gen, da die Spielerinnen, die gegen-wärtig die Stammelf bilden, mit der Zeit ersetzt werden müssen, ganz ab­gesehen davon, dass es bei Olimpia, wie übrigens auch bei Cetatea Bucur, mit den Reservespielerinnen nicht all­zu rosig steht. In keiner der beiden Mannschaften tauchten neue Namen auf. Wertung in Ordnung Zur Placierung der Mannschaften in der Endwertung meint Trainer Zu­grävescu, dass sie der tatsächlichen Sachlage und Spielstarke entspricht. Nur Tractorul Stalinstadt hätte oei besseren Leistungen in der Herbst­runde den dritten Platz machen kön­­nen. Was das Ende der Tabelle anbe­langt, hätte Constructorul Temesvár mit dem vorhandenen Spielermaterial mehr erreichen können. Gloria Schäss­burg und Record Aäediasch. zum Teil auch Măgura Zeideh haben noch zu junge, nicht eingespielte Mannschaf­ten. die aber technisch auf der Höhe sind und bestimmt, in kurzer Zeit wieder den Weg in die A-Liga finden werden. Pläne Wie es nur natürlich ist, hat Olim­pia Zukunftspläne, deren erster Punkt ist, die Meisterschaft zu behalten. Dann wird im August gegen Leipzigs Auswahl angetreten, und eine weitere internationale Begegnung ist geplant. Bis dahin wird, die wohlverdienten Ferien ausgenommen, fest trainiert, denn bald ruft die neue Meisterschaft. Eines sei noch bemerkt: Olimpia hat den Titel verdient. Ausgeglichen und spielstark hat sie durch bestän­dige Leistungen die Meisterschaft für sich entschieden und wird auch in der nächsten Saison ein gewichtiges Wort zu sprechen haben. Ob es für die Verteidigung des Titels gegen den Ansturm der jungen Mannschaften reicht, darüber wird das Handballjahr 1659—1960 Antwort geben. Die Meisterelf mit ihrem Trainer Zugrävescu. Im Medaillon Irina Nagy, die bei den letzten Spielen statt des Tores wegen Krankheit das Bett hütete und so nicht auf das Bild der glücklichen Meisterelf kam, aber, wesentlichen Anteil an der Erringung des Titels hotte Von den Handball-Qualifikationsmeisterschaften Im Rahmen der Qualifikationsmei­sterschaften für die Frauen-A-Liga und Männer-B-Liga wurden folgende Ergebnisse verzeichnet: Männer: Utilajul Petroşani — Str­ma Câmpia Turzii 12:11 (4:4) , Petrolul Teleajen — Voinţa Olteniţa 12:10 (7:3) ; GS Piatra Neamţ — Flacăra Brăila 8:3 (4:3) ; Metalul Titanic Bu­karest — CS Bărăganul 10:9 (5:4) ; Electroputere Craiova—Rapid Gross­­wardein 11:6 (5:2) ; Flamura Roşie Agnethem­—înainte Odorhei 6:0 (for­ fall). Frauen: Confecţia Bukarest— Spartac Konstanza 2:2 (1:0);­ dieses Spiel wird wiederholt, ASK Reschitza —Dinamo Craiova 10:1 (5:0) ; Har­ghita Odorhei—1 Mai Petersdorf 1:0 (0:0); Stăruinţa Odorhei—Tipo Gross­wardein 4:2 (1:1). Sonntag,, den 14. Mai, wird die 2. Etappe ausgetragen, bei der die Sie­ger der ersten Runde zusammenkom-. Allerlei von überall Rom. - In Ferrara fand der zweite vorolympische Wettkampf der italienischen Bahnfahrer statt. Im Verfolgungsrennen siegte die A-Mann­­schaft (Signa, Constantino, Garrini, Orienti), die vier Kilometer in 4:47,5 zurücklegte. Tbilissi. — Am 10. Juni trat die Bukarester Basketballmannschaft Dinamo in Tbilissi gegen die. Aus­wahl der Grusinischen SSR an. Die Gastgeber siegten 96:49. Moskau. ■— Vom 30. Juni bis zum 7. Juli wird in Kiew der TV. internationale Schachwetkampf zwi­schen der UdSSR und Jugoslawien zur Austragung gelangen. Jede Mann­schaft besteht aus sechs Männern und zwei Frauen, die je vier Partien spielen werden. Dis UdSSR wird durch den ehemaligen Weltmeister W. Smyss­­low, den Unionsmeister T. Petrosian, den Meister der Ukraine E. Geller, die internationalen Grossmeister I. Awerbach, D. Bronstein, W. Kortsch­­noi, At. Taimanow, den internatio­nalen Ateister E. Gufeld, die Welt*; meisterin Jelisaweta Bykowa und die Unionsmeisterin Larissa Wolpert ven treten. STAS: 5452-52 Druck: întreprinderea Poligrafică Nr, 2. Bucureşti Strai Brezoianu 23—25. XXX KINO THEATER KONZERTE Temesvár KINO. - Maxim Gork : 15.-21. Édes Anna. Arta: 15.-21. In Erwartung des Glücks. AI. Sahia: 15.-21. In Erwartung des Glücks. Victoria: 15,-21. Leningrader Sinfonie. Arbeiterkino (Fratelia) ■. 15.-17. Moulin Kouge. 1Ö.-21. Das Jahr 1918. Ar­beiterkino (Preidorf) : 15.-17. D e Kart:use von Parma. 18.-21. Fahrt über drei Meere. Steaua Koş:e (Meha!a) : 15.-17. Die Erschaffung der Welt (Effel). 18-21. Das Leben vergibt nicht. OPER. - 15., 17., 19. und 21. Die lustige Witwe (Erstaufführung). 21., 15 Uhr, Trou­badour. PHILHARMONIE. - 20. Sinfoniekonzert mit Werken von Brahms, Tschaikowsk und Berger. Dirigent Nicolae Boboc, Solist Şte­fan Gheorghiu. Stalinstadt KINO. - Maxim Gorki : 15.-21. Sehn­sucht. Populär : 15.-21. Tamango. Infräfi­rea : 15.-21. Tage der Liebe. Pacea : 15.-21. Mein lieber Mensch. Tineretului : 15.-21. Das stählerne Herz. Musiktheater ,,Gheorghe Dima*': 17. Juni: Sinfonisches Konzert mit Werken von Wag­ner, Beethoven, Mozart, Alfred Mendelsohn. Dirigent George Petrescu, Solist Viorel Pop (Bukarest). 18. Juni : ,,Fidelio" (Erstauf­führung, deutsch). Arad KINO. - Gh Doia: 15.-21. Die Wolfs­falle. N. Bälcescu : 15.-21. Comicos. J. Herbák : 15.-21 Irapez. I. L. Caragiale : 15.-21. Im Feuer des Kampfes. Tineretului: 15.-21. Das Herz vergisst nicht. Progresul (Neuarad) : 15—17. Mexikanische Serenade. 18.-21. Hallo !... Falsch verbunden. Solida­­r tatea (Gai) : 15.-17. Der stille Don (II. Teil) 18.-21. Der st Ile Don (III. Teil). Maxim Gorki (Micalaca) : 15.-17. Tscho Tscho-san. 18.-21. Die Abenteuer dei gestiefelten Katers. Hermannstadt KINO. - Pacea : 15.-21. Comicos. Victo­ria : 15.-21. Sonderauftrag. Tineretului : 15.-21. Rita. Arta: 15.-21. Hallo!... Falsch verbunden! Independenta : 17.-21. Flammen. 7. November: 18.-21. In einem Staat!« magar n. Reschitza KINO. - Cultural : 15.-21. Nur eine Frau. Victoria : 15.-17. Dokumentarfilme* 18.-21. Es geschah in Penkow. Arbeiter« heim : 16.-21. Rote Blätter. Mediasch KINO. - Maxim Gorki : 15.-21. verliebte Matrose. Unirea : 15.-17. Recht aut Leben. 18.-21. Alarm Bergen. I. L. Sterne. Der Das den Caragiale : 19.-21. Lustige Lugosch KINO. - 23. August: 15. Das Jahr 1918. 16.-21. Faschingsrummel. Victoria : 15.-17. Dokumentarfilme. 18.-21. Rom, offene Stadt. Sehcmburg KINO. - Puschkin : 15.-17. Das Mädchen mit der Gitarre. 18.-21. Faschingsrummel. Agnetheln KINO. - 8. Mai 15.-17. Bruder und Schwester. 18.-21. Familie Uljanow. Bistritz KINO. - 23. August : 15.-21. Mein Hebe- Mensch. Maxim Gorki : 15.-21. Falsch Wege.

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