Neuer Weg, 1959. október (11. évfolyam, 3244-3270. szám)
1959-10-01 / 3244. szám
r t I i Gemeinsam dem grossen Ziel entgegen Nikitä Chruschtschow bei seiner Ankunft in Peking: „Unsere Parteien standen in den schwierigsten Augenblicken Seite an Seite“ Peking, 30. Agerpres-Korrespondenz : „Unser grosser Bruder kommt.“ Diese Worte habe ich heute unzählig emale auf dem Pekinger Flughafen von jenen gehört, die zum Empfang N. S. Chruschtschows erschienen waren. Ansprache Nikita Chruschtschows „Lao Tha-ka“, also „Der grosse Bruder“ — wird hier in China der Sowjetmensch genannt. Diese drei einfachen Worte klingen in der melodiösen chinesischen Sprache wie ein Gedicht. Sie bringen den Respekt und die Liebe des chinesischen Volkes für das grosse Sowjetvolk zum Ausdruck, das ihm geholfen hat, das Joch der fremden Eindringlinge abzuschütteln, sein Land zu befreien und die sozialistische Wirtschaft in einem Riesentempo zu entwickeln. Das chinesische Volk wird niemals vergessen, dass die Sowjetmenschen aut seiner Seite standen, als es mit der Waffe in der Hand in den Grotten der Gebirge von Yenan kämpfte, ebenso wie heute sowjetische Fachleute und Arbeiter Schulter an Schulter mit den Chinesen auf den Baustellen der grossen Betriebe in China arbeiten. Zum Empfang des hohen sowjetischen Gastes waren auf dem Flug-E latz die Genossen Mao Tse-tung, iu Schao-tsi, Tschou En-lai, Tschou Teh und andere Führer der Partei und Regierung, Führer der demokratischen Parteien und der Massenorganisationen, die Partei- und Regierungsdelegationen zur Feier des 10. Jahrestags der Chinesischen VR, darunter auch die rumänische Delegation an der Spitze mit Gen. Emil B o d n är aş, das Diplomatische Korps in Peking, ausländische Journalisten usw. erschienen. In Erwartung des Flugzeugs wurden die Ergebnisse des Besuchs des Gen. Chruschtschow in den Vereinigten Staaten kommentiert. Die Zusammenkunft des Genossen Chruschtschow mit dem Präsidenten Eisenhower wird als ein neuer Beitrag der Sowjetregierung zur Festigung des Weltfriedens betrachtet. Den Hauptgegenstand der Kommentare aber bildeten die neuen Vorschläge der UdSSR über allge-meine und vollständige Abrüstung in vier Jahren, dieses historisch höchstbedeutsame Ereignis. Die TU-114 landet auf dem Flughafen. Das Erscheinen des Genossen Chruschtschow wird mit stürmischem Beifall begrüsst. Genosse Chruschtschow und Genosse Mao Tsetung wechseln einen herzlichen Händedruck und umarmen sich. Die Fotoreporter halten diesen Augenblick fest, der die grosse Freundschaft zwischen den beiden Völkern versinnbildlicht. Die Kapelle stimmt die Hymne der UdSSR und die Hymne der Chinesischen VR an, Genosse N. S. Chruschtschow schreitet in Begleitung der Genossen Mao Tse-tung, Liu Schao-tsi und Tschou En-Iat die Front der Ehrengarde ab. Eine Gruppe von Pionieren überreicht dem hohen Gast und seinen Begleitern Biumensträusse. Gemeinsam mit Mao Tse-tung begibt sich N. S. Chruschtschow auf die auf dem Flughafen improvisierte Tribüne und hält eine Begrüssungsansprache. Seine Worte ’ werden in feierlicher Stille aufgenommen. Ab und zu bricht stürmischer Beifall los. Genosse Chruschtschow erwähnt, dass er vor der UNO-Vollversammlung erklärt habe, Volkschina müsse in seine legitimen Rechte in der UNO eingesetzt werden. Die Anwesenden begrüssen diese Worte mit anhaltendem und zustimmendem Beifall. Auf der Strecke nach Peking begrüssen Gruppen von Fabriksarbeitern aus der Umgebung der Stadt, und Bauern, die ihre Feldarbeit für einige Minuten ruhen Hessen, liebevoll den Lieber Genosse Mao Tse-tung 1 Liebe Genossen Liu Schao-tsi, Tschou Teh und Tschou En-lai 1 Liebe Genossen und Freunde 1 Die Einladung anlässlich der Zehnjahrfeier der Chinesischen Volksrepublik, Ihr Gast zu sein, hat mich sehr gefreut. Die Kommunistische Partei Chinas, die unter Führung des Zentralkomitees, mit Genossen Mao Tse-tung an der Spitze, den Kampf ihres Volkes für den Sieg der Revolution, für den Aufschwung der Wirtschaft und die Umstellung seiner Wirtschaftsstruktur auf neuer sozialistischer Grundlage inspiriert und organisiert, hat gewaltige Erfolge errungen. Wir freuen uns Ihrer Siege und wünschen Ihnen weitere Fortschritte auf dem Wege der Vollendung des sozialistischen Auf■hauwerks, beim Aufbau des Kommunismus. in den schwierigsten Augenblicken standen unsere Parteien Seite an Seite. Zusammen schreiten wir einem grossen Ziel entgegen, zusammen werden wir die Vollendung des Aufbaus der kommunistischen Gesellschaft erreichen, die die gemeinsamen Bemühungen der Völker um d e revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft krönt. Ich traf bei Ihnen sogleich nachdem ich von meiner Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika nach Moskau zurückgekehrt war ein, wobei ich buchstäblich von einem Flugzeug ins andere stieg. In den Vereinigten Staaten hatte ich Zusammenkünfte und Besprechungen mit den Führern der USA, insbesondere mit Präsident Dwight Eisenhower. Bei diesen Zusammenkünften und Besprechungen nahmen wir einen möglichst aufrichtigen Meinungsaustausch über alle zu lösenden Fragen vor, um eine Atmosphäre der Zusammenarbeit, der friedlichen Koexistenz und der Gewährleistung des Weltfriedens zu schaffen. Die Reise in die USA und die Besprechungen, die dort stattfanden, waren nützlich, und sie müssen unbestreitbar zu einer Verbesserung der Beziehungen* zwischen unseren Ländern und zu einer Minderung der internationalen Spannung führen. Alles muss getan werden, um die Atmosphäre wahrhaft zu klären und Voraussetzungen für die Völkerfreundschaft zu schaffen. Wir dürfen keine Mühe scheuen,.niLeine Lage herbeizulühren, in df' DorBfctfriede gesichert ist. \\ Yf IIvorr..in tnlung der Og^ut. Vereinten iv n Vorsctilagi^^ur totalen und allgemeinen Abrüstung unter Errichtung einer wirksamen Kontrolle unterbreitet. Wenn diese Vorschläge einen Widerhall finden, wenn sie sich des Verständnisses und der Unterstützung aller Staaten erfreuen werden, dann können sie grundlegende Wandlungen in den Beziehungen zwischen den Völkern bewirken. Wie aus unseren Vorschlägen hervorgeht, ist die Sowjetunion geneigt, die weitgehendste Lösung der Abrüstungsfrage zu akzeptieren, so dass tatsächlich Bedingungen für die Sicherheit aller Völker geschaffen werden. Dann wird niemand, weder die grossen noch die kleinen hohen sowjetischen Gast. Ebenso freundschaftlich begrüssen im Stadtzentrum die Chinesen Genossen Chruschtschow, der gekommen ist, um mit dem chinesischen Volk seinen grossen Feiertag zu begehen. Völker, fürchten, einer Aggression ausgesetzt zu sein, da kein Staat mehr über Aggressionsmittel verfügen wird. Das wäre eine grossartige Errungenschaft für alle Völker, für die Gewährleistung des Friedens und die Herbeiführung einer Atmosphäre der freundschaftlichen Bezollungen. Es wäre eine konkrete Gewährufür ndteu friedliche Koexistenz, für' die ifintwioklung der zwischenstaatlichen Freundschaftsbeziehungen, für die Entwicklung der wirtschaftlichen, kulturellen und sonstigen Verbindungen, die alle Völker benötigen. Die Sowjetregierung hat wiederholt erklärt und in meiner Rede vor der UNO-Vollversammlung habe ich unseren Standpunkt neuerlich dargelegt, wonach die Organisat'on der Vereinten Nationen kein wahrhaft allumfassendes Organ der internationalen Zusammenarbeit, kein völlig wirksames internationales Instrument für die Regelung sämtlicher internationaler Probleme zu sein vermag, wenn dort eine solche Grossmacht, wie es die Chinesische Volksrepublik ist, fehlt, ich habe vor der Versammlung erklärt, dass es längst an der Zeit ist, den Kadaver des reaktionären Chinas, die Tschang-Kai-schek-Clique, aus der Organisation der Vereinten Nationen zu entfernen. Das grosse sozialistische China muss den Platz einnehmen, der ihm in der Organisation der Vereinten Nationen von rechtswegen zusteht. Das wird geschehen, wie sehr sich auch die reaktionären Kräfte dem widersetzen mögen, Die Gerechtigkeit muss siegen. Freunde 1 In der Hauptstadt der Chinesischen Volksrepublik, in Peking, angekommen, übermittle ich dem Zentralkomitee der verbrüderten Kommunistischen Partei Chinas, der Regierung Volkschinas und dem ganzen grossen . chinesischen Volk im Namen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, der Sowjetregierung, des gesamten Volkes und in meinem eigenen Namen einen herzlichen Brudergruss. Es lebe die Chinesische Volksrepublik, die unter dem Banner des Marxismus-Leninismus zuversichtlich dem Siege des Sozialismus enigegenschreitet 1 Es lebe die immerwährende und un. erschüttert idle Freundschaft der Völker der Sowjetunion und der Chinesischen Volksrepublik I Es'lebe das mächtige Lager des Sozialismus.— das unbezwingliche Bollwerk des Weltfriedens 1 Nikita Chruschtschow verabschiedet sich von den Moskauern vor seiner Abre'»e nach Peking Donnerstag, 1. Oktober 1959 Empfang zum 10. Jahrestag der Chinesischen VR (Agerpres.) — Am der Vor Peking, 30. Mittwoch gaben der Vorsitzende des ZK der KP Chinas, Mao Tse-tung, der Präsident der Chinesischen VR, Liu Schao-tsi, die Vizepräsidenten der Chinesischen VR, Sun Ts i n 1 i n und Dun Bi-u. der Vorsitzende des Ständigen Komitees der Allchinesischen Volksvertreterversaimmlung, Tschou Teh, und der Premier des Staatsrats der Chinesischen VR, Tschou En-lai, einen grossen Empfang zum 10. Jahrestag der Chinesischen Volksrepublik. Uber 5000 Personen waren in der riesigen Empfangshalle des Gebäudes der Allchinesischen Volksvertreterversammlung anwesend. Dem Empfang wohnten bei: Der Erste Sekretär des ZK der KPdSU und Ministerpräsident der UdSSR, N. S, Chruschtschow, der die Partei, und Regierungsdelegation der UdSSR leitet; das Mitglied des Präsidiums des ZK der KPdSU und Sekretär des ZK der KPdSU M. A. S u s 1 o w sowie die anderen Mitglieder der sowjetischen Delegation, die Parteiund Regierungsdelegationen der - - zlalistischen Länder, die Delegationen der kommunistischen und Arbeiterparteien aus zahlreichen Ländern; die Regierungsdelegationen der afro-asiatischen Länder sowie zahlreiche andere ausländische Gäste, die zur Teilnahme an den Festlichkeiten aus Anlass des 10. Jahrestags der Chinesischen VR nach China gekommen sind. Der Stellvertretende Vorsitzende des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas und Premier des Staatsrats der Chinesischen Volksrepublik, Tschou En-lai, hielt eine Rede, die mit stürmischem Beifall aufgenommen wurde. Als der Leiter der sowjetischen Partei- und Regierungsdelegation, N. S. Chruschtschow, die Tribüne betrat, erklangen im Saal stürmische Ovationen. Der Premier des Sfaatsrats der Chinesischen VR, Tschou En-lai, dankte N. S. Chruschtschow für seine herzlichen Worte. Der Empfang verlief in einer äusserst freundschaftlichen Atmosphäre. Ferhát Abbas: FNL-Regierung auch weiterhin zu Verhandlungen bereit Tunis, 30. (Agerpres.) — Nach einer France-Presse-Meldung hielt der Ministerpräsident der provisorischen Regierung der Republik Algerien, Ferhat Abbas, am 28. September in Tunis in Anwesenheit von zahlreichen Journalisten eine Pressekonferenz ab, die die in Kürze von der UNO-Vollversammlung zu behandelnde Algerien-Frage zum Thema halte. „Der Friede in Algerien muss unver. züglich wiederhergestellt werden. Die provisorische Regierung der Republik Algerien ist bereit, mit der französischen Regierung Verhandlungen aufzunehmen, um die politischen und militärischen Bedingungen der Feuereinstellung, die Bedingungen und Garantien der Durchführung der Selbstbestimmung zu erörtern, erklärte Ferbat Abbas. In der von Ferhat Abbas verlesenen Erklärung wird betonf, dass die von den französischen Kolonialisten durchgeführte „Befriedung" faktisch die Fortsetzung des Krieges in Algerien bedeutet. der bereits fast eine Million Opfer gefordert und immer weitere Opfer fordert und daher nicht zur Wiederherstellung des Friedens führen kann. Die koloniale Unterdrückung hat das . algerische Volk genötigt, die Waffen zu ergreifen. Seit fünf Jahren leistet es in einem der blutigsten und erbittertsten Kolonialkriege siegreich Widerstand. Di« Nationale Befreiungsfront und die Nationale Algerische Preiheitsarmee werden den Befreiungskampf fortsetzen, tails dies notwendig sein sollte. Indem die provisorische Regierung der Republik Algerien ihre Kampfentschlossenheit bis zur Erreichung der nationalen Freiheit bekräftigt, erklärt sie „keine Möglichkeit auslassen zu wollen, um die Chancen für die Wiederherstellung des Friedens zu erhöhen“. Auf die vor kurzem abgegebene Algerienerklärung des französischen Staatspräsidenten de Gaulle hinweisend. stellt die provisorische Regierung fest, dass das vom Präsidenten prinzipiell anerkannte Selbstbestimmungsrecht des algerischen Volkes leeres Gerede bleibt, falls bei der Durchführung desselben nicht das Streben des algerischen Volkes nach nationaler Unabhängigkeit, die nationale Existenz Algeriens, die Einheit seiner Bevölkerung und die Integrität seines Territoriums berücksichtigt würden. Die provisorische Regierung macht die Weltöffentlichkeit auf die Gefahr der Anschläge gegen diese Einheit und Integrität aufmerksam. In der Erklärung wird betont, dass nur die Unabhängigkeit Algeriens den realen Fortschritt des Landes gewährleisten kann. Nur unter Bedingungen der Unabhängigkeit kann die Freiheit und die Sicherheit seiner Bevölkerung gewährleistet und eine ungehinderte Zusammenarbeit mit anderen Ländern möglich gemacht werden. Unter den Bedingungen des Kolonialkrieges hat das algerische Volk nicht die Möglichkeit, frei zu wählen. Freie Wahlen können nicht unter der Drohung von Flugzeugen. Panzern und Kanonen, unter dem Druck des durch seine Wahlmanipulationen sattsam bekannten Verwaltungsapparats durchgeführt werden. Diese Wahl kann nicht stattfinden, solange übet ein Viertel der algerischen Bevölke. rung in Gefängnissen und Konzen trationslagern schmachtet oder jenseits der Landesgrenzen zu wohnen gezwungen ist. Die provisorische Regierung der Republik Algerien schlägt der französischen Regierung Verhandlungen über alle diese Fragen vor. ZMimenkunft Nikita Chruschtschow - Mao Tse-tung Peking, 30. (Agerpres.) — TASS: Der Erste Sekretär des ZK der KPdSU und Ministerpräsident der UdSSR, N. S. Chruschtschow, Leiter der Partei- und Regierungsdelegation der UdSSR, der zu den Feierlichkeiten aus Anlass deä 10. Jahrestags der Ausrufung der Chinesischen Volksrepublik in Peking eingetroffen ist, hatte heute eine Zusammenkunft mit dem Vorsitzenden des ZK der KP Chinas. Mao Tsetung. Hierbei fand eine herzliche, freundschaftliche Aussprache statt. An der Besprechung nahmen teil: Genosse Liu Schao-tsi, Genosse Tschou Teh, Genosse Tschou E n - 1 a i und andere führende Aktivisten der Kommunistischen Partei und der chinesischen Regierung. Sowjetischerseits nahmen an den Besprechungen M. A. S u s 1 o w und A. A. Gromyko teil. NEUER WEG ty'ÚvlVeli Zum bevorstehenden 10. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik wurden vor kurzem in London zv/ei Ausstellungen der DDR eröffnet. Die eine Ausstellung zeigt die Leistungen des ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaates in den 10 Jahren seines Bestehens und den Perspektivplan des Landes. Die zweite Ausstellung ist eine Leistungsschau der DDR-Textüindustrie. Beide Ausstellungen haben grossen Erfolg. In einer Stellungnahme der Sowjetbotschaft in Kanada wird gegen die niederträchtige Provokation protestiert, die das Ziel verfolgte, die normalen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Kanada zu stören. Übeltäter hatten nämlich am 24. September versucht, das Gebäude der Sowjetbotschaft in Ottawa in Brand zu setzen. Angesichts dieser Provokation hat die Botschaft das kanadische Aussenministerium ersucht, entsprechende Massnahmen zu ergrei - fen, um ihre normale Tätigkeit zu sichern. Der Landwirtschaftsminister der USA, Benson, ist auf Einladung des Landwirtschaftsministeriums der. UdSSR in Moskau eingetroffen, wo er anschliessend eine Unterredung mit Landwirtschaftsminister Wladimir Mazkewitsch hatte. Der dänische Ministerrat stimmte einhellig der Auffassung des Ministerpräsidenten Hansen zu, dass angesichts der internqtiona,lep,i;Lage kein Grund vorttegfc^dig,, -Haftung Dänemarks in der Frage der Atomwaffen zu ändern. Demzufolge hat die dänische Regierung die Forderung der Konservativen Partei und der Venstre-Partei abgelehnt, die dänische Armee mit Atomwaffen auszurüsten. Der Lohnstreik der 500 000 argentinischen Metall- und Textilarbeiter dauert fort. Seit zwei Tagen stehen auch die Mühienarbeifer im Ausstand. Die Angestellten des Bäckergewerbes beschlossen, am 1. Oktober einen dreitägigen Streik auszurufen. Aufgedeckt wurde eine Verschwörung gegen Fidel Castro auf Kuba. Die Polizei verhaftete 20 Personen, von denen die meisten ehemalige Offiziere der Batista-Armee sind. Die Abwertung der Währung auf ein Viertel und die Vereinfachung der Devisenformalitäten beantragte die Regierung von Uruguay in einer dem Parlament unterbreiteten Gesetzesvorlage. Auf dem Führungsgremium der in der DBR am Ruder befindlichen CDU konnte Bundeskanzler Adenauer die Versuche vereiteln, seine Machtvollkommenheiten als alleiniger Partei führer einzuengen. Auf der Vor Standsitzung stand der Antrag dei CDU-Vorsitzenden von Schleswig Holstein, von Hassei, zur Debatte die Zahl der Vizepräsidenten vor vier auf zwei zu verringern und ih nen gleichzeitig grössere Vollmachten einzuräumen. Doch Adenauer zeigte sich nicht gewillt, seine un eingeschränkten Machtbefugnisse r der CDU schmälern zu lassen, Eine Friedensmission von grösster Tragweite USA-Presse kommentiert den Besuch Chruschtschows New York, 30, (Agerpres.) — Der Sonderberichterstatter O. Raducanu meldet; Der historische Besuch N. S. Chruschtschows in den Vereinigten Staaten und die Ergebnisse seiner Besprechungen in Camp David stehen weiterhin im Blickfeld der amerikanischen Öffentlichkeit. In Balkenlettern wie z. B. „Der Weg zur Gipfelkonferenz ist offen“, „Der Weg zu Verhandlungen verheisst fruchtbar zu werden“, stellen die grössten amerikanischen Zeitungen, darunter auch New York Times, fest, dass „die Einleitung von Verhandlungen mit Moskau über den Handel, die Abrüstung und die Sicherheit in Europa sich als nützlich erwiesen hat". Heute werden der volle Wortlaut der Ansprache- Chruschtschows bei seiner Ankunft in Moskau und der Pressekonferenz Eisenhowers veröffentlicht. „New York Post“ unterstreicht „die übereinstimmende Einschätzung der Nützlichkeit der Gespräche und der Perspektiven". Die in New York erscheinende Zeitung „World Telegram and Sun“ schreibt: „Dje Führer der beiden grössten Weltmächte können darin übereinstimmen, dass sie zur Aufheiterung der internationalen Lage beigetragen haben.“ Der in Boston erscheinende „The Herald“ schreibt: „Nun haben der Präsident und der Ministerpräsident die Erweiterung der Kontakte für eine lange Zeit irogrammiert. Solange diese stattfinden, wird es Frieden geben." „Evening Star“ aus Washington führt aus; „Im nationalen Interesse der beiden Länder müssen die schwebenden Fragen geregelt werden. Der Besuch Chruschtschows in diesem Lande aber wird als erster bedeutender Schritt zu einer Lösung angesehen werden." Die in Minneapolis erscheinende Zeitung „The Tribüne“ schreibt: „Wir glauben, dass der Besuch eine gute Sache war. Ist es nicht besser, dass wir Herrn Chruschtschow hier bei uns hatten und dem amerikanischen Volk die Möglichkeit geboten haben, ihn zu sehen und zu hören, ihm selbst aber die Gelegenheit geboten haben, uns zu sehen und zu hören, als wenn wir uns isoliert hätten ?“ Die in Des Moines erscheinende Zeitung „Des Moines Register“ vermerkt : „Uberlassen wir es der Zukunft, den friedlichen Wettbewerb der beiden Systeme austragen zu lassen, aber nicht durch Wasserstoffbomben und Raketen. Dies liegt im Interesse der ganzen Menschheit und verdient Geduld, Beharrlichkeit und verheissungsvolle Bemühungen nach jeder Richtung." In diesem Sinne kommentiert die überwältigende Mehrheit der am Montag und Dienstag erschienenen Zeitungen den fruchtbaren Meinungsaustausch in Camp David. Nach der Feststellung, dass einer>|itä« das Pentagon wegen der Erfordernisse des Wettrüstens und andererseits der Staatssäckel die Dollarstabilität gewaltig bedrohen, wodurch eine dauernde Inflationsgefahr heraufbeschworen wird, anerkennt Walter Lippimann in der „New York Herald Tribüne“: „Das Ergebnis der ersten Runde (gemeint sind damit die Besprechungen der Sowjetunion mit den USA — Anm. d. Red.) bilden sogar für jene Skeptiker eine angenehme Überraschung, die sich gegenüber den Resultaten der nersonellen Diplomatie reserviert verhielten. Durch Organisierung des Besuchsaustauschs wollte man d’>, verstopften bzw. eingefrorenen Wege des diplomatischen Verkehrs, zwischen der Sowjetunion und der westlichen Allianz öffnen. Dies wurde erreicht und darin liegt die Bedeutung der Konferenz von Camp David. Nach Konsultierung der Verbündeten über Abhaltungsort, Termin und Tagesordnung wird ein Aussen* minister- und ein Gipfeltreffen abgehalten werden. Man wird die multilateralen Verhandlungen über die Kernwaffenversuche und über die Abrüstung fortsetzen. Es wird zweiseitige Verhandlungen über kulturellen Austausch geben... Und darüber hinaus wird der Präsident und seine Familie im Frühjahr die Sowjetunion besuchen. Der Präsident und Herr Chruschtschow haben auf diesem Austausch bestanden, weil sie es sich nicht erlauben dürfen, ohne Resultate zu bleiben“, betonte Walter Lippmann abschliessend. Natürlich kann man nicht übersehen, dass in der amerikanischen Presse auch einige Stimmen laut werden, die, anstatt die Fortsetzung der gemeinsamen Bemühungen um die Liquidierung des kalten Krieges zu ermutigen, den Beweis zu erbringen versuchen, dass die friedliche Koexistenz von Ländern mit unterschiedlichem sozial-ökonomischem System unmöglich ist. Wie aber die obigen Ausschnitte bezeugen, sind diese Stimmen für den Ton der USA-Presse nicht massgebend. Wenn man die verschiedenen ReakFonen zusammenfasst, wäre auf den Washingtoner „Star“ zu verweisen, cier in einem redaktionellen Artikel unter dem Titel „Alles geht zum besten“ folgendes ausführt: .. Es entsteht der klare Eindruck, dass dieser Besuch eine gute Sache gewesen ist, dass die Aussichten für eine Regelung der die USA und Russland trennenden Hauptfragen heute besser sind als vor zwei Wochen.“ Thesen des ZK der USAP zum VII. Parteitag Budapest, 29. (Agerpres.) — MTI meldet: Das Zentralorgan der USAP, „Népszabadság" veröffentlichte die Thesen des ZK der USAP zum VII. Parteitag. Einleitend heisst es in den Thesen : Vereint mit den werktätigen Massen wird die Ungartsche Sozialistische Arbeiterpartei im Laufe der nächsten Jahre für die Erfüllung folgender Grundaufgaben kämpfen : Den Aufbau der Grundlagen der sozialistischen Gesellschaft zu vollenden und den Aufbau des Sozialismus zu beschleunigen. Durch Überbietung des Dreijahrplans bessere Ausgangspositionen für den neuen Fünfjahrpla.n zu schaffen; Ausarbeitung des neuen Fünfjahrplans, dessen Durchführung eine Steigerung der Industrieproduktion bis Ende 1965 um mindestens 65—70 Prozent gegenüber dem Produktionsstand von 1958 und eine Steigerung der Agrarproduktion um 30—32 Prozent gegenüber der Drrchschnittsproduktion der Jahre 1954—1958 ermöglichen wird ; Die Steigerung der Industrieproduktion wird in erster Linie,durch die Hebung der Arbeitsproduktivität _uffl 37—40 Prozent erreicht werden ; Steigerung des Nationaleinkommens um mindestens das Anderthalbfache und Sicherung einer rascheren Entwicklung der Produktivkräfte sowie einer Erhöhung des Realeinkommens pro Kopf der Bevölkerung um wenigstens 26—29 Prozent und “des Volkskonsumfonds um 40—45 Prozent durch eine richtige Verteilung dieses emkommens. Schaffung aller erforderlichen Be-, dingungen, damit in den nächsten Jahren die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft durch Überzeugung der noch in Einzelwirtschaften tätigen Bauern vollendet und mit ihnen zusammengearbeitet wird. Durch Errichtung der Grundlagen des Sozialismus und den schwungvollen Aufbau des Sozialismus werden wir dem Tag näherrücken, an dem die sozialistische Ordnung in Ungarn den vollständigen Sieg erringt. Wir werden eine sichere Grundlage für die weitere Hebung des materiellen und kulturellen Niveaus der Werktätigen, für die Konsolidierung der Volksmacht, für die Wahrung unserer nationalen Unabhängigkeit und das Aufblühen unserer He.imat schaffen. Dies wird zugleich ein neuer Beitrag unseres Volkes zur Verteidigung des Friedens und zum Sieg der sozialistischen Gesellschaftsordnung im friedlichen Wettbewerb der beiden Weltsysteme bilden. Ferner werden in den Thesen ana-lysiert; 1. Der historische Weg der Partei; 2. die historische Erfahrung und ei* nige Probleme der Parteitätigkeit; 3. die Hauptfragen des Wirtschaftsaufbaus, mit der Anmerkung, dass das Zentralkomitee die Thesen über die Aufgaben der Volkswirtschaft in einem separaten Dokument veröffentlichen wird; 4. einige Probleme der kulturellen Entwicklung; 5. Festigung und Weiterentwicklung unserer Sozial- und Staatsordnung ; 6. die internationalen Bedingungen des sozialistischen Aufbaus. Abschliessend heisst es in dem Dokument : Das ungarische Volk und die inter* nationale kommunistische und Arbei* terbewegung erwarten mit Interesse den VII. Parteitag der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei. Das Zentralkomitee ist überzeugt davon! dass der Parteitag seiner historischen Aufgabe entsprechen wird. Das Zentralkomitee hat einige der wichtigsten Lehren des historischen Kampfes der Partei in den letzten Jah. •ren in die Thesen aufgenommen. Es hat realistische und durchführbare Ziele festgesetzt, die unser Volk dem endgültigen Sieg des Sozialismus näherbringen. Wir sind dessen sicher, dass wir diese Ziele vor Terminablauf zu erreichen und sogar zu überbieten in der Lage sein werden, wenn Partei und Volk sich noch enger zusammen* schliessen. SEATO plant: Intervention unter UNO-Flagge Washington, 30. (Agerpres.) — Eine Sondertagung des SEATO-Rats auf Ministerebene fand am 28. September in Washington statt. Sie trat kurz nach der Besprechung der Militärberater in Bangkok zusammen, die Massnahmen für eine Intervention in Laos ausgearbeitet haben. Diese Massnahmen sollten der Tagung zur Genehmigung vorgelegt werden. ln dem nach der Tagung veröffentlichten Kommunique sagen die SEATO. Pakt-AJitglieder einem Plan ihre Unterstützung zu, auf Grund dessen die Intervention der Westmächte in Laos unter dem Aushängeschild der UNO verewigt werden soll. Dieser Plan sieht die Errichtung eines „UNOUberwachungsorgans“ vor, das seine Tätigkeit aufnehmen soll, sobald die rechtswidrig geschaffene Untersuchungskommission Laos verlässt. Wie man also sehen kann, hat es der SEATO-Raf bei Ausarbeitung des Interventionsplans nicht für notwendig erachtet, auf die Schlussfolgerungen der Untersuchungskommission zu warten. Und um die Wahrheit zu sagen, hat diese Kommission, die sich seit zwei Wochen in Vientiane aufhält, auch nichts zu untersuchen. Die- Behauptungen über eine angebliche „Einmischung“ der DR Vietnam in den internen Konflikt von Laos sind nur Erfindungen, übrigens gestattet die königliche Regierung von Laos! es der Untersuchungskommission auch nicht, die Gebiete zu betreten, wo nach dieser Regierung nordvietnamesisehe Militäreinheiten „eingesickert“ seien. Es wird der Kommission nicht einmal gestattet, mit den in den Spitälern der Landeshauptstadt internier, ten Verwundeten zu sprechen. Die Mitglieder der Kommission befassen sich im Grunde genommen mit ganz anderen, Dingen. Wie Associated Press berichtet, besuchen sie die Nachtlokale und andere „Kunststätten“ in Vientiane. Die königliche Regierung hat wieder* holt erklärt, dass sie Beweise über die „Einmischung“ der_ DR Vietnam in Laos besitzt. Der Bericht, der dm Untersuchungskommission unterbreitet wurde, enthält aber nur Propaganda* material. Er enthält überhaupt keine Beweise. Die Regierung Sananikoné bemüht sich erst, wie die Presseagen-i turen berichten, diese zu „beschaffen“.* Zu diesem Zweck hat sie eine Prämie von 100 000 Kipi für die „Festnahme eines bewaffneten Vietnamesen“ und eine Prämie von 50 000 Kipi für die Festnahme eines unbewaffneten Vietnamesen ausgesetzt. MacMillan : Weg zw Gipfelkonferenx geebnet London, 30. (Agerpres.) — Der britische Premierminister Harold MacMillan unterzog in einer am 29. September in Glasgow gehaltenen Rede die internationale Lage einer Analyse. Nach der Feststellung, dass der Weg zu einer Gipfelkonferenz geebnet worden sei, erklärte er: „Ich hoffe, dass es sich hierbei um die erste einer Reihe von Konferenzen handelt, auf denen man nicht nur über Berlin und Deutschland, sondern auch über alle übrigen ebenso wichtigen Probleme ernste Verhandlungen wird führen können.“ Nach Auffassung MacMillans gehören zu diesem Fragenkomplex die endgültige Einstellung der Kernwaffenversuche und die Abrüstung. London, 30. (Agerpres.) — Bei einer am 29. September in der Londoner Vorstadt Woodford gehaltenen Wahlrede äusserte der frühere britische Premier Winston Churchill die Hoffnung, dass der gegenwärtige Beginn der Entspannung eine neue Ära in den zwischenstaatlichen Beziehungen eröffnen wird. „Wir konnten in diesem Jahr — sagte Churchill — die ersten Anzeichen dafür feststellen, dass die lange Periode des Misstrauens sich möglicherweise ihrem Ende nähert.“ Zu den Vorschlägen der Sowjetregierung zur allgemeinen und totalen Abrüstung erklärte Churchill, dass diese „eine der dringlichsten Zielsetzungen“ ist. Er betonte, die einzige Möglichkeit, den gegenwärtigen Stillstand in der Frage der Abrüstung zu überwinden, sei eine „für alle Waffengattungen geltende, von allen Nationen frei akzeptierte und durch eine wirksame internationale Kontrolle garantierte Abrüstung.“ Vollste Unterstützung der sowjetischen Abrüstungsinitiotive Prag, 30, (Agerpres.) — Ceteka "meldet: Das Präsidium der Nationalversamrnlung der Tschechoslowakischen Republik erörterte am Montag die vom Ministerpräsidenten der l'dSSR, N. S. Chruschtschow, in der UNO-Vollversammlung entwickelten Vorschläge für eine allgemeine und totale Abrüstung. Das Präsidium der Nationalversammlung der Tschechoslowakischen Republik billigte die Erklärung der tschechoslowakischen Redass—sie die—sowjetischen -gierung, Abrüstungsvorschläge unterstützt. Die Nationalversammlung der Tschechoslowakischen Republik wird gemeinsam mit der Regierung der Tschechoslowakischen Republik alles tun, damit die edelmütigen Ziele verwirklicht wer. den. die die neue Initiative der Sowjetregierung verfolgt. Issprechungen in Camp David — ein „Riesenerfolg“ F^aris, 30. (Agerpres.) — Auf der Jlwöchentlichen Sitzung des NATO- iats berichtete der USA-Vertreter Burgess am Mittwoch, über die Besprechungen zwischen N. S. Chruschtschow und D. Eisenhower n Camp David. Wie UPI meldet, haben die Aäitglieer des NATO-Rats die Ergebnisse dieser Besprechungen mit Genugtuung aufgenommen. Sie verliehen der Ansicht Ausdruck, dass die Einstellung der Sowjetunion die Aussichten für eine neue Ost-West-Gipfelkonferenz weit günstiger gestaltet. Oie gleiche Nachrichtenagentur ba richtet, dass einer der Sitzungsteilnehmer die Diskussionen in Camp David als einen „Riesenerfo'g“ bewertete. Seite 3 ODR-Volkskammer tagt Berlin, 30. (Agerpres.) — Heute vormittag wurde in Berlin die Tagung der DDR-Volkskammer eröffnet. Die Tagesordnung umfasst die Vorlage betreffend den Siebenjahrplan für die Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR in den Jahren 1959—- 1965 und die Direktiven über den sozialistischen Wiederaufbau der Industrie und einige andere Gesetzesvorlagen. Den Bericht zum ersten Tagesordnungspunkt erstattete der Erste Stellvertreter des Vorsitzenden des Mini* sterrats der DDR. Walter Ulbricht. Segnis ungünstiger Stern Rom, 30. (Agerpres.) — Wie dia westlichen Presseagenturen berichten, beginnt der — um einige Tage auigeschobene — Besuch des italienischen Premiers Segni in den Vereinigten Staaten am 30. September. Der römische Korrespondent des -r,Combat“—kommentiert—die—politische Atmosphäre, in der sich der italienische Premier zu seinem Besuch in den USA entschlossen hat, und unter* streicht die Verschärfung der Krise innerhalb der italienischen Regierungsmajorität. „Dass der Premier es für notwendig erachtet hat, seine Reise um einige Tage aufzuschieben — schreibt der Korrespondent —, zeigt der Welt, wie schwierig die Lage seiner Regierung ist. Tatsache ist, dass die Ereignisse seit seiner Machtübernahme stets gegen Segni waren, so dass die Wiederaufnahme der parlamentarischen Tätigkeit im Oktober, nach Ansicht politischer Kreise Ita-i liens, für die Regierung schwierige Augenblicke mit sich bringen wird.“