Neuer Weg, 1959. december (11. évfolyam, 3296-3322. szám)

1959-12-29 / 3320. szám

Operativ gelöst... Der Reschitzaer Stadtvolksrat hat in diesem Jahr von seiten der Betriebe und Fabriken aus deren überplanlichem Reingewinn über 5 725 000 Lei für Wohnbauzwecke erhalten. So wie jeder gute Hauswirt, woll­ten nun auch die Stadtväter Re­­schitzas diese Summe zur günsti­gen Zeit verwenden und mit dem Bau von Wohnungen beginnen. Zu diesem Zweck sandten sie .schon im Frühsommer emen genauen Entwurf zum Re­gionalen Projek­tierungsinstitut in Temesvár. Dieses prüfte den Entwurf, begutachtete ihn und... sandte ihn an das Staat­liche Planungskomitee (CSP) nach Bukarest, damit dieses dis Bauge­nehmigung gebe. Das Staatliche Planungskomitee und dessen Kom­missionen lehnten die Bauprojekte für die Reschitzaer Arbeiterwoh­nungen als nichtentsprechend ab. Das Regionale Projektierungsinsti­tut aber konnte keine Änderung an den zurückgewiesenen Bauprojek­ten vornehmen, da es inzwischen andere dringende Aufträge erhal­ten hatte. Eis jedoch der Reschitzaer Stadt­­vo'ksrat die Bauerlaubnis mit den növi gen Stempeln und Unterschrif­ten hatte, waren wertvolle Monate verstrichen. Gegen Mitte Oktober wurde mit dem Bauunternehmen Nr. 5 ein Bauvertrag über den Bau von vier Wohnblocks mit 64 Wohnungen abgeschlossen, für die bis zum 31. Dezember 1959 1 200 000 Lei verausgabt werden können. Zweiundeinhalb Monate vor Jahresschluss begann man denn eifrig von den für das J ahr 1959 eingelaufenen und für Wohnungs­bau bestimmten Geldern abzuar­beiten. ln den Monaten Oktober und No­vember sind 400 000 Lei verbraucht worden. Ob es in den letzten De_ zembertagen möglich ist. den Rest verausgaben? Wahrscheinlich nicht. Und dann wird zu J ahresbe­­ginn wieder das Herumgelaufe be­ginnen müssen — bis man die Bewilligung erhält. Und das nennt sich „operative Lösung“ der Wohnbaufragen! Das Staatliche Planungskomitee und nicht zuletzt auch das Projektie­rungsinstitut der Region Temesvár, das vom Temesvarer Regionsvolks­rat angeleitet wird, haben weidlich dafür gesorgt. Es sei nur gesagt, dass mit dem Diensteifer, den ge­wisse Personen an den Tag legen, um den Wohnungsbau aus dem Fonds der überplanlichen Gewinne zu „beschleunigen“, weder der Stadtvolksrat noch die Bürger der Stadt zufrieden sind. Sie setzen sich dafür ein, dass sie ihre Ar­beit nicht nur zeitgerecht, sondern vorfristig erfüllen. Daher fordern sie mit Recht, dass auch jene, die für den Wohnungsbau verantwor­ten, ihre Arbeit unter denselben Bedingungen erfüllen. Franz D a n 1 e k zu Im Blitzlicht Saatgut für Silomais bereits gesichert Wie das Ministerium für Land­wirtschaft mittailt, ist die Silo­mais-Saatgutmenge für die Aus­saat auf einer zweieinhalbmal so grossen Fläche wie, im vergangenen Jahr bereit« sichergestellt. Gegen­wärtig sind verschiedene Aktionen für die Gewährleistung einer Re­s' eigerten Silomaisproduktion im Gange, in den Troekenstattonen wird di« Reinigung des Saatgutes fortgesetzt, das Anfang Januar den landwirtschaftlichen Einheiten aus­­gefolgt werden soll. Gleichzeitig wird auch weiterhin Stalldünger auf die für den Anbau von Silomais bestimmten Felder geführt. In den agrozootechnischen Massenkursen werden Lektionen über die den spezifischen Bedingungen jeder Gemeinde und sozialistischen Landwirtschaftseinheit entspre­chende Agrotechnik dieser Kultur gehalten.. •v Obwohl die Region Temesvár gegenwärtig das dichteste Netz von Entwässerungskanälen aufzuweisen hat, genügt es doch bei weitem nicht, um den Überschwemmungen, Bodenerosionen und — in eini­gen Landstrichen — sogar Versumpfungen Einhalt zu gebieten. Ge­rade deswegen wurde die im Oktober 1958 gestartete Entwässerungs­aktion, die diese Gefahr ein für allemal bannen soll, im Frühjahr mit verdoppelten Kräften fortgesetzt. Elin noch ausgedehnteres Ka­­naJnetz soll das Banater Land umspannen, lautet nun schon seit Monaten die Parole Zehntausender, die mit Spaten ausgerüstet an den verschiedenen Kanalabschnitten tätig sind. Um einen genauen Überblick über die in diesem Jahr duroh­­geführten Entwässerungen zu erhalten, wendete sich unser Temes­varer Eigenkorrespondent Nikolaus Berwanger mit einigest Fra­gen an den Leiter der Regionsdienststelle für Bodenverbesserungen, Ing. Emil Pop. Schon im vergangenen Jahr wur­den tunfassende Bodenmelio rationell durchgeführt. Können Sie uns vor­erst einiges über die ersten Ergeb­nisse dieser Arbeit sagen ? Durch die 1958 durchgeführten Arbeiten wurden im Banat 24 000 Hektar Ackerland ein für allemal dem Hochwasser entrissen, und sie haben bereits reiche Ernten einge­bracht. -Die Kollektivbauern aus Pustiniş z. B. konnten von 15 Hektar, die noch im Vorjahr überschwemmt waren, im Durchsohnitt 2850 Kilo­gramm Gerste ernten. Die Kollek­tivbauern aus Beregsäu und Tsche­­ne wieder, die je 50 Hektar ivie^ dergewoonenen Boden mit Mais be­bauten, brachten fiber 3500 Kilo­gramm Kolbenmais je Hektar — das heisst doppelt so viel als vor den Meliorationen — ein. Die Kol­lektivwirtschaften von Hatzfeld, Neusiedel und Checia wieder erziel­ten von dem urbar gemachten Bo­den im Durchschnitt je Hektar um 300—500 kg Weizen, 1000—1500 kg Mais und 10 000 kg Zuckerrüben mehr als vorher. In diesem Jahr wurden dann weitere Entwässerungsarbeiten in Angriff genommen. Welches ist nun der gegenwärtige Stand der Dinge ? Dank der fortschreitenden Kol­lektivierung der wichtigsten Land­striche der Region konnten wir, auf die Erfahrungen des Jahres 1958 gestützt, im Laufe dieses Jahres 37 Baustellen eröffnen, darunter einige für Kleinkanalisierung. Bis Anfang Dezember wurden an sämt­lichen Kanalabschnitten insgesamt 1 820.232 Kubikmeter Erdreich aus­gehoben, wodurch 32 000 Hektar Ackerland der Überschwemmungs­gefahr entrissen wurden. Besonders zu schätzen ist dabei der patrioti­sche Einsatz Zehntausender von Kollektivbauern und Arbeitsge­meinschaftlern, die auch diesmal eine hervorragende Arbeit leisteten. Führend sind dabei die Rayons Hatzfeld (Baustellen : Uivar—Pusti­niş, Checia—Hatzfeld und Johan­nisfeld—Otelek, insgesamt 486 494 Kubikmeter) und Grosssanktniko­­laus (221 000 Kubikmeter). Was das praktisch bedeutet, kann leicht errechnet werden, wenn man in Betracht zieht, dass, wie ich be­reits anfangs erwähnte, auf dem überwiegenden Teil der im Jahre 1958 meliorierten Flächen ein An­stieg der Weizenproduktion um 300—500 kg je Hektar zu verzeich­nen war. Trotz diesen zweifellos bedeuten­den Erfolgen gelang es uns nicht, das für 1959 eingeplante Arbeitsvo­lumen zu erfüllen. Welches sind die Ursachen die­ser Verspätung ? Dias Zurückbleiben der Entwässe­rungsarbeiten ist ausser ungünstigen Witterungsbedingungen, die in die­sem Jahr die verschiedenen Land­wirtschaftskampagnen immer wie­der erschwerten, auch auf eine grö­ssere Anzahl Mängel unsererseits zurückzuführen. So wurde die technische Doku­mentation für die Eröffnung eini­ger Entwässerungsbaustellen im Rayon Grosssanktnikolaus mit Ver­spätung bereitgestellt. Andererseits waren in der praktischen Organi­sierung der Arbeit an den Kanal­abschnitten durch die Ingenieure und Techniker der Regionsdienst­stelle für Bodenverbesserumgen zeitweilig Lücken verursacht wor­den, die in den meisten Fällen ei­nen bedeutenden Zeitverlust mit sich brachten. Auch waren wir ge­zwungen, einige Projekte wie z. B. das für die Baustelle Petschka— Forgacea (Kleinkanalisierung), dann, als die Arbeiten bereits begonnen hatten, abzuändern, weil einige Ausmessungen fehlerhaft waren. Stark zurückgeblieben sind die Arbeiten besonders auf der Bau­stelle Ţeba—Timişaţ, und das ist nicht zuletzt darauf zurückzufüh­ren, dass die Finanzierung dieser Fortsetzungsarbeiten, obwohl sie von sämtlichen dafür zuständigen Stellen schon im Mai genehmigt > worden war, von dar Investbank erst Anfang September eröffnet wurde. Doch auch der Rayonsvolks­rat Tsohakowa hat uns die durch einen Beschluss des Exekutivkomi­tees gewährte Unterstützung bei der Mobilisierung der werktätigen Bauern zur patriotischen Arbeit nicht immer zeitgerecht zukommen lassen. Wie steht es mit dem Ausbau des Pumpnetzes ? Ausser den Pumpwerken bei Tschene und Tschanad, die bereits den Betrieb aufgenommen haben, wurden in diesem Sommer die Ar­beiten an drei weiteren Werken in Angriff genommen, und zwar Ui­var (3000 Liter/Sek.), Cheriteş— Pustiniş (2000 Liter/Sek.) und Rud­­na (3000 Liter/Sek.), die im ersten Trimester des Jahres 1960 ihrer Be­stimmung übergeben werden. Der Beginn der Arbeiten am grössten Pumpwerk — Cruceni —, das ursprünglich thermisch betrie­ben werden sollte, wurde auf das kommende Jahr verschoben, da es, nach dem Ausbau des Hoch­spannungsnetzes in diesem Gebiet, elektrisch betrieben werden soll, was ein neues Projekt erforderlich macht. Was können Sie uns über die Bodenmeliorationsarbeiten Im Jahre 1960 sagen, und wie sollen die oben angeführten Mängel behoben werden ? Vor allem werden wir einige aus dem Jahre 1959 zurückgebliebene Arbeiten absdhliessen und die Kleinkanalisierung fortsetzen. Au­sserdem werden wir im kommen­den Jahr eine umfassende Arbeit beginnen — die Messungen und das Projekt dafür sind bereits been­det —, die erst 1962 restlos abge­schlossen sein wird. Es handelt sich um einen dritten Verbindungskanal zwischen der Aranka und der Ma­­rosch, der ungefähr 19 Kilometer lang sein wird und das Ausheben von 850 000 Kubikmeter Erdreich erfordert. Dieser Kanal wird das Gebiet von Valcani bis westlich von Tschanad durchqueren, wo­durch ungefähr 30 000 Hektar vor Überschwemmungen geschützt und 15 000 Hektar bewässert werden können. Zur Behebung der in die­sem Jahr eingetretenen organisato­rischen Schwierigkeiten werden wir in Kürze mit Unterstützung der Exekutivkomitees der Regionsvolks­räte in sämtlichen in die Entwäs­serungsaktion einbezogenen Gebieten Arbeitsanalysen abhaltein, bei denen gleichzeitig auch mehrere von uns ausgearbeitete Vorschläge zur Neu­organisierung der Arbeit im Jahre 1960 vorgelegt und diskutiert wer­den sollen. Das Ringen mit dem Wasser geht weiter! Gespräch mit dem Leiter der Temesvarer Regionsstelle für Bodenverbesserung, Ing. Emil Pop Ansicht des Pumpwerks aus Tschene Neujahrsfest im Palais der Republik Im Palais der Republik werden Vorbereitungen zum traditionellen Karneval der Jugend getroffen, der zu Ehren der Besten in der Pro­duktion, beim Lernen und in der gesellschaftlichen Tätigkeit veran­staltet wird. 2000 Jugendliche wer­den Neujahr in den Sälen des Pa­lais feiern. Solisten des Estraden- und des Operettentheaters, Künstler vom Staatszirkus, Gesangs- und Tanz­ensembles werden Vorstellungen für die Jugend geben. Überdies werden Gesellschaftsspiele und zahlreiche Überraschungen vorbe­reitet. Um Mitternacht wird im Hof des Palais der Republik ein Feuerwerk veranstaltet. Schnitzel und Braten tiefgekühlt Das hauptstädtische Unterneh­men „Antrefrig“ hat zum ersten Mal mit der Tiefkühlung halbfer­tiger Küchenerzeugnisse, wie fleischgefüllte Kürbisse, fleischge­füllte Tomaten usw., begonnen. Als Überraschung werden auch halb­fertige Wiener Schnitzel sowie Rinds- und Schweinebraten mit der dazugehörigen Garnierung, Bratkartoffeln und anderes in glei­cher Form geliefert. Da dies „Tiefgekühlte“ mit gro­sser Freude aufgenommen wurde, hat man die Produktion sol­cher tiefgekühlter Präparate für das kommende Jahr auf 213 000 kg festgelegt. Ausserdem werden 1960 zehn Pro­zent mehr tiefgekühltes Gemüse und Obst für den Winter aufge­speichert werden. Erstmals sollen auch Aprikosen und Pfirsiche auf diese Weise konserviert werden. BIbliotheksnclz für ärztliche Fachliteratur Um den Ärzten die letzten Neu­heiten der Fachliteratur zur Ver­fügung zu stellen, hat das Mini­sterium für Gesundheitswesen und Sozialfürsorge durch das Zentrum für medizinische Dokumentation die Einrichtung eines Bibliotheks­netzes mit ärztlicher Fachliteratur in den Regionen, Rayons und Städ­ten angeregt. Derartige Bibliothe­ken werden gegenwärtig auch in verschiedenen Sanitätsbezirken or­ganisiert. Die Zentralbibliothek für medizi­nische Dokumentation in Bukarest hat eine Leihbibliothek eingerich­tet, die den Ärzten in allen Teilen des Landes auf dem Postwege das gewünschte Material zukommen lässt. Zu diesem Zweck stellt das Zentrum für medizinische Doku­mentation den Regions-, Rayons­und Stadtbibliotheken Kataloge mit den Titeln der Fachliteratur zur Verfügung. Der Fonds des Zentrums für me. dizinische Dokumentation umfasst heute 50 000 Bände und 2000 Zeit­schriften mit den neuesten Mate­rialien des In- und Auslandes. das Wetter f WETTERVORHERSAGE FÜR DEN 30. UND 31. DEZEMBER 1950 SOWIE FÜR DEN 1. JANUAR 1960 Bei massigem bis örtlich starkem West- und Nordwestwind veränderlich, vorwiegend be­wölkt, weiterhin feucht, örtliche Niederschläge erst in Form von Regen, dann Schneeregen und Schnee im Hügelland und im Gebirge. Temperatur im Absinken. Tageshöchsttempe­raturen von null bis 8 Grad, tiefste Nachttem­peraturen von minus 2 bis plus 4 Grad. Romantik und grausame Wirklichkeit Zum deutsch-bulgarischen Gemeinschaftsfilm „Sterne'' „Es brennt, Brüder, ach es brennt Die Hilf liegt nur in euren liänd'1“ Das sind nicht Sterne, die am Himmel strahlen, und zu romanti­scher Schwärmerei anregen, son­dern Sterne aus gelbem Stoff, mit denen einst Wahnsinnige, Menschen als minderwertig, als des Lebens auf dieser Welt unwürdig, kenn­zeichneten, Sterne, die den Tod brachten. Eine Gruppe griechischer Juden, die unterwegs zu dem Leidens- und Todeslager Auschwitz in einem klei­nen bulgarischen Städtchen vor­übergehend stationiert wurden, trugen diese gelben Sterne auf ih­rer Brust. Man hatte ihnen gesagt, dass Auschwitz ein Dorf sei, und dass sie dort Kohl pflanzen sollten. Sie glaubten es nicht, hofften es aber. Leutnant Kurt war beliebt bei seinen Soldaten. Er lachte mit ih­nen und war nicht übermässig • streng. Überhaupt lachte er sehr viel. Er war ein lustiger Kerl. In dem bulgarischen Städtchen war vom Krieg nicht viel zu merken. Man konnte in der malerischen Umgebung im Gras liegen und in den Himmel starren. Das Summen der amerikanischen Bomber störte kaum. Sie flogen weit oben an dem Städtchen vorüber. Der Leutnant teilte das Zimmer mit dem Unteroffizier Walter, ei­nem etwas verschrobenen Men­schen, der gerne malte und etwas schweigsam war. „Unser Rem­brandt“ nannte ihn der Leutnant und wunderte sich darüber, dass sich dieser Walter manchmal so komische Gedanken machte. Wozu? Man muss doch die Dinge so neh­men, wie sie sind und möglichst lustig sein ! Walter wollte eigentlich nichts vom Leben, er war einfach gleich­gültig. Nahm er das Leben den­noch ernst? — Eine Jüdin, ein hübsches junges Mädchen, bat ihn durch den Stacheldraht um ärzt­liche Hilfe. Er verweigerte sie ihr. „Sie sind kein Mensch“, sagte das Mädchen, „alle Deutschen sind wilde Tiere !“ Ist das wirklich wahr ? Der Un­teroffizier hatte den Arzt dann doch gebracht. Er verliebte sich in das jüdische Mädchen, das so schö­ne Augen hatte und so ernst über Leben und Tod, über Menschheit und Menschlichkeit sprach. — Und auch in Ruth, der Jüdin, keimt trotz innerer Wehr ein Gefühl auf für diesen „verdrehten, komischen und guten Menschen". Walter will Ruth retten. „Und die anderen ?“ fragt das jüdische Mädchen. Der deutsche Unteroffi­zier appelliert an die Hilfe der bul­garischem Patrioten, der kommuni­stischen Widerstandskämpfer. Aber es ist zu spät. Der Zug ist weg. Leutnant Kurt — er nannte Walter seinen Freund — hat ihn hinter­gangen. Übrigens half er Ruth beim Einsteigen in den Viehwag­gon. Denn sie war ein hübsches Mädchen und dar Leutnant ist im­mer galant und........hilfsbereit“ ! Walter wird Ruth nie wied*r­­sehen. Aber er wird sie nicht ver­gessen und das, was er durch sie gelernt. Er wird ein anderer, ein wahrer Mensch werden. Sich denen anschliessen, die auch für die Zu­kunft seiner Heimat kämpfen. ★ Ein kleiner Ausschnitt aus dem Sehreckensgemälde jüngster Ver­gangenheit, ein aufrüttelndes und zu aktivem Humanismus mahnen­des Kunstwerk, ist der deutsch-bul­garische Gemeinschaftsfilm „Ster­ne“. Das besondere Anliegen dieses Werkes ist es, vor dem Hinter­grund dessen, was nie vergessen Werden darf, am Beispiel eines Deutschen (Unteroffizier der Nazi- Wehrmacht) darzustellen, wie auch in einem Werkzeug der Unmensch­lichkeit das unterdrückte Men­schentum erwacht und zur Wand­lung durch die Tat führt. Zwar kann die Liebe zwischen dem deutschen Soldaten und dem jüdischen Mädchen unter der, durch Gleichgültigkeit, selbstver­schuldete Unwissenheit und ver­brecherischen Wahnsinn herauf­beschworenen Herrschaft des Fa­schismus keine Erfüllung finden. Doch hat der Film trotz dem tra­gischen Ausgang seines Geschehens letztlich einen optimistischen Cha­rakter, weil er den Zuschauer der Erkenntnis zuführt, dass der Fa­schismus — und damit auch sein unmenschlicher, rassistischer Wi­derspruch — durch entschlossenen Kampf überwunden werden kann und einmal vollkommen überwun­den werden wird. In diesem — nicht zuletzt angesichts der fa­schistischen Ufntriebe in West­deutschland — so besonders bedeu­tungsvollen Film geht es vor allem um die Stellung, die der Einzelne in der gesellschaftlichen Entwick­lung einnimmt. Angeil Wagenstetn, der Drehbuch­autor, entwickelt das Geschehen aus ganz persönlichen Erlebnissen her­aus (er hat während des Krieges in einer bulgarischen Partisanen­gruppe gekämpft), die sich aber gleichzeitig mit gesellschaftlichen Erlebnissen und Erkenntnissen dek­­ken. Im Mittelpunkt des Konfliktes steht die Wandlung des deutschen Unteroffiziers Walter, von einem Menschen, der seinem ganzen We­sen nach unpolitisch, gleichgültig sein Mindestmass von vermeintli­cher Pflicht als Angehöriger der Wehrmacht erfüllt, zu einem Kämpfer gegen den Faschismus. Ganz besonders interessant er­scheint uns der Film dadurch, dass sein Hauptheld, dieser Unteroffi­zier Walter, nicht nur den griechi­schen Juden und bulgarischen Par­tisanen vergleichend gegenüberge­stellt wird, sondern auch einigen Angehörigen der faschistischen Wehrmacht, wie dem stumpfsinnig dahintrohtenden deutschen Wacht­posten, und dann vor allem dem spiessigen, skrupellosen, in seiner lachenden Gedankenlosigkeit so gefährlichen Leunant Kurt. Durch diese Konfrontierung — bei der die fein differenzierte Zeichnung, die ausgezeichnete Auswahl und Darstellung der Typen wirksam zutage tritt — lenkt der Film die Aufmerksamkeit darauf hin, dass die Angehörigen der faschistischen Wehrmacht keineswegs eine einheit­liche Masse darstellten. Diese drei Typen (und die Skala könnte be­liebig erweitert werden), wie der passive, im besten Falle seelisch sich distanzierende Mitläufer des faschistischen Krieges, der aus Stumpfsinn Ergebene, und der ge-Sonnabend, am ersten Tag des internationalen Basketballturniers ln Ljubljana, trat unsere Auswahl gegen die Mannschaft Polens an. Die Rumänen, die besonders in der zweiten Spielhälfte hohes Können zeigten, errangen einen schönen 60:52- (33:23-) Sieg. Am besten ge­fielen Armand Novacek (18 Punk­te), Nedeff (17 Punkte) und Fodor (12 Punkte). meingefährliche, weil selbstgefäl­lige, Handlanger der faschistischen Mörder, besitzen weit über die Wie­dergabe des Individuellen hinaus Gültigkeit und weisen auf die Ur­sachen hin, die zu solchen Kata­strophen führen, wie sie die faschi­stische Herrschaft war. Walter, der junge deutsche Un­teroffizier, den das jüdische Mäd­chen Ruth durch ihren Glauben an das Leben und an die Menschen zu sich selbst und zum aktiven Wi­derstand gegen das System führt, dem er diente, steht hier für viele. Er steht für die vielen Menschen unserer Zaiit aus vielen Ländern der Welt, die gut sind, die aber den Weg noch nicht gefunden haben, um wirksam zu werden für das Gute ! * Die künstlerische Gestaltung des Films „Sterne“ wird seinem gro­ssen, für unsere Zeit so bedeutungs­vollen Thema gerecht. Die sugge­stive Kameraführung Werner Berg­manns und die von Gerry Wolff so eindringlich gesungenen jüdischen Lieder, ergeben eine Stimmung von seltener Dichte. Doch sind es vor allem die Fähigkeit des Spielleiters | Konrad Wolf — sie kommt u. a. in I der treffenden Zeichnung des Zeit- 1 und Lokalkolorits, sowie in der klaren und sicheren Führung der Schauspieler zum Ausdruck — so­wie die ausgezeichneten Leistungen der drei Hauptdarsteller : Sascha Kruscharska (Ruth), Jürgen Froh­riep (Walter), und Erik S. Klein (Leutnant Kurt), die diesen Strei­fen in seiner künstlerischen Wir­kung Durchschnittsfilme weit über­ragen lassen. Gertrud Fernengel Hallenhandbail Ruhige Etappe in Temesvár Sonnabend wurde das Derby der Hallenhandballmeisterschaft Frauen der Region Temesvár zwischen dem Schülersportklub Banatul und Con­structorul ausgetragen. Das Spiel entsprach nicht den Erwartungen. Beide Mannschaften waren nervös und begingen! zahlreiche technische und taktische Fehler. Das Ergeb­nis: 3:3 (1:1). Das zweite Spiel der Frauen wurde zwischen ASM Lugosch und ASK Reschitza ausgetragen. Die Reschitzaerinnen waren besser in Form, nutzten die gebotenen Ge­legenheiten aus und gewannen 11:4 (7:2). Das entscheidende Spiel zwischen den Männermannschaften wurde Sonntag zwischen Tehnometal und CFR Temesvár ausgetragen. Die Eisenbahner benötigten unbedingt einen Sieg, um weiter im Rennen um den Spitzenplatz zu bleiben. Es kam anders. Tehnometal baute schnelle Gegenangriffe auf und siegte 23:11 (9:7). Die übrigen Spiele entsprachen nicht. Timpuri Noi Jahrmarkt spielte besser als IC Arad und siegte 26:21 (12:12). Zwi­schen Ştiinţa Temesvár und Victo­ria Hatzfeld kam es nur zul einem Freundschaftsspiel, da die Hatzfel­der ihre Spielausweise zu Hause gelassen hatten. Das Spiel endete zwar 40:21 (22:12) für die Studen­ten, das offizielle Ergebnis dieses Spiels ist aber 6:0. ASK Reschitza setzte einige junge Ersatzspieler ein; diese mutige Förderung des Nach­wuchses erwies sich als richtig, da die Reschitzaer 23:14 (10:7) über Dacia Gertjanosch siegten. Ştiinţa und Tehnometal Temesvár (Männer) wie auch Ştiinţa Temes­vár (Frauen) blieben bis jetzt un­geschlagen. Nikolaus Nestor Allerlei von überall Wien. — Sonnabend fand in Wien ein Freundschaftsspiel zwischen der ungarischen Fussballmannschaft Ferencváros und Rapid Wien statt Die Ungarn siegten 2:1. Rapid Wien belegt den ersten Platz bei den jüngst abgeschlossenen Tourspielen der österreichischen Fussballmei­sterschaft, während Ferencváros den vierten Platz in der ungari­schen Meisterschaft innehat. Bad Hofgastein. — Dieser Tage fand in Bad Hofgastein (Tirol) ein Internationaler Wettbewerb in Ski­springen statt. Daran beteiligten sich Sportler aus Schweden, Jugo­slawien und Österreich. Den er­sten Platz belegte mit 223,1 Punk­ten der Österreicher Plank. Zürich. — Der schweizerische Amateur-Radfahrer Alfred Ruegg stellte mit 45,843 km einen neuen Stundenweltrekord auf. Dieser Weltrekord wurde Sonntag auf dem Züricher Velodrom erzielt. Kalkutta. — Am 26. Dezember wurden in Kalkutta die internatio­nalen Tennis-Meisterschaften Asiens eröffnet, an denen sich die be­kanntesten Tennisspieler Asiens und Europas beteiligen. Unter an­deren ist auch die UdSSR durch fünf Spieler vertreten. In der ersten Runde erzielten die sowjetischen Tennisspieler schöne Erfolge. Im Männer-Einzel siegte Moser 2:6. 8:6, 6:2, 6:1 über den Inder Santuka, während Th. Leyus den Inder Niaz Ul-Latif mit 6:3, 6:4, 7:5 aus dem Rennen warf. Rjasowa (UdSSR) ge­wann 2:0 gegen die indische Mei­sterin Apaih. Schach : Bykowa hat einen Punkt Vorsprung Wie bereits gemeldet, wurde die 9. Partie des Wettkampfes um den Schachweltmeistertitel der Frauen nach fünf Stunden bei geringem Positionsvorteil für Kira Sworykina abgebrochen. Nach Wiederaufnah­me des Spiels gelang es Bykowa durch eine Reihe gutdurchdachter Manöver das Kräfteverhältnis aus­zugleichen. Beim 60. Zug wurde die Partie unentschieden beendet. Nach neun Partien führt Welt­meisterin Jeiisaweta Bykowa 5:4. Guter Start unserer Basketballer in Ljubljana In Bukarest nur Dinamo ungeschlagen Sonnabend waren in der Flo­­reasca-Halle fünf Spiele der Hal­lenhandballmeisterschaft program­miert. Das weitaus wichtigste, Di­namo—CGA„ wurde vom Vorjahrs­meister Dinamo 19:17 gewonnen, nachdem CCA bei Halbzeit 11:10 geführt hatte. Der Sieg war ver­dient, da Dinamo mehr Durch­schlagskraft hatte. Dinamo bleibt nach diesem Spiel die einzige un­geschlagene Mannschaft. Rapid behielt den Anschluss an die Spitze durch einen klaren 28:17- (10:7-) Sieg über Ştiinţa, die nicht recht in Fahrt kam. Das dritte Männertreffen, Poli­tehnica—Schülersportklub, entschie­den die Studenten zu ihren Gun­sten. Entscheidend war der Form-rückgang der Schüler in der zwei­ten Hälfte der ersten Halbzeit, der sie arg in Rückstand brachte. Trotz besserer Leistung in der zweiten Spielhälfte konnte der Vorrang der Studenten nicht wie­der wettgemacht werden. In der Meisterschaft der Frauen gab es zwei einseitige Spiele: Ra­pid fertigte Confecţia klar mit 22:4 (8:3) ab, während Cetatea Bucur Constructorul 10:1 (2:0) schlug. Im letzteren Spiel sah es für Cetatea Bucur bis zur 23. Minute, als Con­structorul auf 2:1 aufholte, nicht gut aus, doch dann brachten Kon­dition und Routine doch noch das 10:1 zustande. H. Z. Volleyball i Sowjetsportler gewannen Rückspiele In der Flo­reasca-Sporthalle wurden Sonntag die Rückspiele des internationalen V olleyballitumiers zwischen den Männer- und Frauenauswahlen der RVR und dern Sowjetunion aus­getragen. Aus bei­den Spielen gin­gen die Gäste als Sieger hervor: bei den Frauen mit 3:1 und bei den Männern mit 3:2. Die sowjetischen Volleyballer ha­ben somit für die erlittene Nieder­lage Revanche ge­nommen. p • :j m {' 1 r H Sportveranstaltungen zu Ehren des 30. Dezember Bukarest. — Sonnabend und Sonntag nahmen über 300 junge Schwimmer (Kinder und Junioren der II. Kategorie) am traditionellen Schwimmwettbewerb zu Ehren des 30. Dezember teil. Im Wettkampf der Junioren siegte der Schüler­sportklub, der 190 Punkte erzielte. Die folgenden Plätze belegten CCA mit 185 Punkten und die Schüler­sportschule mit 105 Punkten. Liviu Berea (Dinamo) mit 1:15,8 über 100 m Rücken, Ion Condiescu (CCA) mit 1:21,6 über 100 m Brust, Henriette Ţincoca (CCA) mit 1:18,2 über 100 m Rücken und Florentina Rambosek (Schülersportklub) mit 1:28,1 über 100 m Brust taten! sich besonders hervor. Petroşani. — Der VfKS-Regions­­rat Hunedoara veranstaltete eine x Reihe von Wettbewerben, an denen sich Sportler aus allen Rayons be­teiligten. In Alba-Iulia kamen die TT-Spieler, in Petroşani die Schach­spieler, in Deva die Volleyball­mannschaften usw. zusammen, Klausenburg. — Beim Schwimm­wettbewerb zu Ehren des 30. De­zember erzielte L. Daroczi (Ştiin­ţa) die besten Ergebnisse: er legte 100 m Freistil in 1:00,5 und 100 m Rücken in 1:07,1 zurück. Die all­gemeine Wertung: 1. Ştiinţa 12?. Punkte; 2. CFR 116 Punkte; 3 Schülersportklub 51 Punkte. Hermannstadt. — Vor kurzem wurden um den 30.-Dezember-Po­­kal in Hermannstadt mehrere Wett­kämpfe in Schach, Kegeln, Tisch­tennis usw. ausgetragen. {funk und Rundfunkprogramin FREITAG, 1. JANUAR 1960 Bukarest I 6.00 Fröhliches zum Neuen Jahr. 6.30 Massen­lieder. 7.00 Nachrichten. 7.10 Unterhaltungs­musik. 7.40 Rumänische Volksmusik. 8.10 Sin­fonische Tänze. 8.30 Satirische Sendung. 8.45 Operettenmusik. 9.15 Massenlieder. 9.30 Welt­jugend. 10.00 Lieder der Völker. 10.30 Opern­musik. 11.00 Literarische Sendung. 11.20 Sin­fonische Musik. 12.00 Ehre den Besten. 13.00 Nachrichten. 13.15 Rumänische Volksmusik. 13.45 Wasserstandsmeldung. 14.00 Unterhal­tungsmusik. 14.30 Das Beste aus dem Silvester­programm. 14.50 Sinfonische Musik. 15. Î0 Massenlieder. 15.30 Rumänische Volksmusik. 15.50 Unterhaltungsmusik. 16.12 Sinfonische Musik. 17.00 Sendung für das Dorf. 17.30 Schlagcrparade des alten Jahres. 18.00 Sen­dung für die Kinder. 19.00 Nachrichten. 19.05 Rumänische Volksmusik. 19.30 Funkreportage. 19.45 Tanzmusik. 20.30 Rückschau auf das Jahr 1959, 20.50 Tanzmusik. 22.00 Nachrichten und Wettervorhersage. 22.15 Tanzmusik. 23.06- 23.55 Sinfonische Suite „Scheherezade“ von Rimski-Korssakow. Bukarest II 14.00 Nachrichten und Wettervorhersage. 14.15 Massenlieder. 15.00 Rumänische Volksmusik. 15.30 Unterhaltungsmusik. 16.00 Hier spricht Moskau. 16.30 Pionierlieder. 16.45 Tanz­musik. 17.30 Rumänische Volksmusik. 18.00 Das Jahr 1960 in den Volksdemokratien. 18.15 Konzert in D-Dur für Geige und Orchester von Beethoven. Solist David Oistrach, beglei­tet vom Stockholmer Festivalorchestcr. 19,00 Tanzmusik. 19.40 Rumänische Volksmusik. 20.00 Nachrichten. 20.05 Sportsendung. 20.20 Gi­tarrenmusik. 20.30 Unterhaltungsmusik. 21.00 Mihail Sadoveanu erzählt. 21.20 Operetten­­musik. 22.20 Rumänische Volksmusik. 23.00 Nachrichten. 23.10—0.50 Tanzmusik. DEUTSCHE SENDUNG : täglich von 15—15.30 Uhr und 16.30—16.45 Uhr auf Mittelwelle 397, 261 und 330 m. Fernsehprogramm 18.30 Neujahrsprogramm : Nachrichten ; Sen­dung für die Kinder : -PROSIT NEUJAHR I960“ — ein Streifen des Fernsehstudios Bu­karest: „Lieder und Tänze der Völker“— eine Auswahl aus verschiedenen Operetten. MrA fü/ArJfABÄS iMcLHcmbcU J^eAAicfocAl, ZEIGT WIRTSCHIfTSSIHH UND VORSICHT. ZWECKS VERSICHERUNGSABSCHLUSS WENDEN SIE SICH * DIE RAY0NSINSPEKT0RATE DER STAATLICHEN VERSICHERUNI ANSTALT. AN DIE VERSICHERUNGSINSPEKTOREN ODER -AßET NEUJRHRS-SONDERLOnO" Ziehungenmitinsgesd> Nummern! NEUER WEG (Nr. 3320) 29. Dezember 1959. Sias 5452-52. Druck; întreprinderea Poligrafică Nr. 2, Strada tíre­­zoiapy 23—25. ------ XXX

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