Neuer Weg, 1962. május (14. évfolyam, 4046-4071. szám)
1962-05-01 / 4046. szám
Ausserordentliche Tagung der Grossen Nationalversammlung Rede des Akademiemitglieds Tudor Arghezi Brüder Ackerbauern und Arbeiter, geliebte Genossen ! Heute, am Vorabend des ersten Maitags, seid ihr, 11 000 Menschen, zu eurer Grossen Nationalversammlung zusammengetreten. Wir sehen euch mit Medaillen und den Abzeichen unserer jungen Republik geschmückt. Der jüngsten Rede des Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej entnehme ich die Worte : „In der Rumänischen Volksrepublik hat der Sozialismus endgültig in Stadt und Land gesiegt“. Zutiefst historische Worte, für Jahrtausende. In unserer alten Schreibart nannte man es Begründung, wenn neues Land besiedelt wurde. Die Begründer sind hier, an der Spitze der Grossen Nationalversammlung : ihr Name ist Partei. Fügung der Zahlen: 1907 wurden 11 000 Aufständische erschossen. Heute kamen 11 000 Sozialisten aus dem ganzen Lande hierher. An der Brust eurer Väter fände ich vielleicht unter den Auszeichnungen der siegreichen Republik die Narben der königlichen Kugeln von vor 55 Jahren .. . Ich habe euch zugehört, Brüder Ackerbauern, als ihr davon erzähltet, wie ihr die Kollektivwirtschaften gegründet habt, wieviele Wunder ihr in der gemeinsamen Arbeit verbrüdert vollbringt, Mann an Mann, Schulter an Schulter, Herd an Herd, Hof an Hof und Dorf an Dorf, damit ihr endlich ein einiges Volk auf einiger Erde seid. Das Wunder der Revolution ist vollbracht. Ich fühlte die Freude des Fleisses und des erreichten Überflusses. Als Abkomme von Ackerbauern, der ich bin, hörte ich, wieviel Mais, wieviel Weizen und anderes Gut ihr Tag um Tag durch eurer Hände Arbeit, durch Wissen und Können unserer freigebigen Erde abgewinnt, die sich bis vor kurzem noch mit B.lut und Tränen mischte, Jahrhunderte hindurch für andere vergossen, für jene, die euch, auf dem Boden der Bojaren in die Knie gezwungen, mit schweren Fesseln lohnten. Doch, Brüder Ackerbauern, wenn es mir nicht erlaubt ist, meine Herkunft zu vergessen, so kann ich auch mein Handwerk eines Schriftstellers und all das nicht vergessen. was ihr unseren Schriftstellern gabt, die bemüht sind, das Fünkchen ihres Lichts dem Glanz des rumänischen Denkens in der Welt hinzuzufügen. Die Ackerbauer hinterliessen uns das Erbe der Sprache, des Fühlens und der Schönheit, das sich mit der Einsamkeit grossen Leids verflocht. Ohne dieses Erbe hätten wir Schriftsteller nichts erfunden ... Unsere Sprache ist die des Volkes, was wir schreiben, entspringt der Weisheit und den Kräften der Seele dieses Volkes. Unsere Meister und Gelehrten sind die Hirten der Mioriţa. Unsere Bestimmung ist es, dem Volk wenn möglich schöner noch das Gut wiederzugeben, das es als unser aller grosser Vater sammelte. Wir versuchen dies in Scheu, um es nicht etwa zu verringern. Ich weiss nicht, ob es unter Ihnen solche gibt, die mein Alter haben. Einige haben nur einen Teil meiner Jahre miterlebt. Im dunklen Rock erlitten die Schriftsteller einst fast dasselbe Schicksal wie ihre Brüder in Bundschuhen und weisser Tracht. Ich bin einer der lebenden Augenzeugen einer schamlosen und nichtswürdigen Vergangenheit. Heute wissen weder Ackerbauer noch Schriftsteller mehr, was Leid und was Verzweiflung ist. Nach mehr als 80 Jahren, die ich überdauerte, gebe ich mir Rechenschaft von den Siegen der Gegenwart, die erduldete Demütigungen und Kränkungen, erduldetes Elend wiedergutmacht. Dank den Männern, die das Land führen, sind wir alle heute, zu unserer und ihrer Freude, wir alle, die wir mit der Kraft der Arme, mit schwererem oder leichterem Werkzeug arbeiten, Diener desselben Traumes vom erfüllten Glück unseres Volkes sowie des Glücks der anderen noch leidenden Völker. Wie die Ackerbauern, fühlen auch wir uns kollektiviert. Ihr sollt leben, teure Genossen aus den Werken und von den Äckern ! Es lebe die Rumänische Arbeiterpartei ! Es lebe die Regierung der Rumänischen Volksrepublik ! Mögen die zarten Blüten des ersten Maitags die verjüngten Seelen aller erfreuen. Rede des Abgeordneten Ştefan Boboş Region Bacău Tief bewegt nehmen wir an dieser historischen Tagung der Grossen Nationalversammlung teil, die einem grossen Ereignis gilt — dem Abschluss der Kollektivierung der Landwirtschaft. Die vom ill. Parteitag gestellte Aufgabe wurde mit einem Zeitvorsprung von fast 4 Jahren erfüllt. Dieser historische Erfolg unseres Volkes ist der Beharrlichkeit zu danken, mit der unsere Partei ihre Leninsche Politik der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft in die Tat umgesetzt hat. 13 Jahre waren es vor kurzem, seitdem das Plenum des ZK der RAP vom 3.—5. März 1949 auf Grund des von Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej diesem Plenum vorgelegten Berichtes mit besonderer Klarheit die marxistisch-leninistische Linie der Politik der Partei auf dem Lande festsetzte. In der ganzen seither verstrichenen Zeit ist die Partei keinen Augenblick von dieser politischen Linie abgewichen, sie hat es verstanden, alle Schwierigkeiten, die sich dabei ergaben, zu überwinden, und organisierte geduldig die praktische Durchführung der gefassten Beschlüsse. Auf Grund des Beispieles der ersten Kollektivwirtschaften, und der Anwendung von Ubergangsformen, durch welche die werktätigen Bauern gemeinsam zu arbeiten lernten, auf Grund der unbeirrbaren Durchführung der Politik der materiellen Interessiertheit und einer beharrlichen Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit haben Jahr für Jahr immer mehr werktätige Bauern ihre Zweifel überwunden und den Weg der Sozialistischen Wirtschaft beschritten All dies hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass auch in der Region Bacău die Kollektivierung der Landwirtschaft zur gleichen Zeit wie im ganze« Land abgeschlossen werden konnte. Gestatten Sie mir, Genossen, von dieser hohen Tribüne aus dem Zentralkomitee der Partei und dem Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej persönlich im Namen der Kommunisten, im Namen aller Werktätigen der Region Bacău herzlichsten Dank dafür zu sagen, dass wir bei der Tätigkeit für die Kollektivierung der Landwirtschaft, für die Schaffung eines lichtvollen und reichen Lebens für die Werktätigen unserer Region weise geführt wurde«. Der Abschluss der Kollektivierung eröffnet der Landwirtschaft wunderbare Entwicklungsperspektiven. Die natürlichen Gegebenheiten unserer Region sind günstig für intensive Getreidekulturen, für die Ausweitung der Viehzucht, des Obst- und Weinbaus. Es bestehen grosse Möglichkeiten, die Agrarproduktion durch Bodenverbesserung, durch Meliorationsarbeiten zu steigern. Der grosse Stausee von Bicaz, die Regulierung des Bistritz-Flusses, die Gewässer des Sireth und des Trotuş werden weitgehend zur Ausdehnung der berieselten Flächen genutzt werden. Ausser der Getreideproduktion, die die Grundlage der ganzen Agrarproduktion bildet, nimmt die Tierzucht in der Landwirtschaft unserer Region einen wichtigen Platz ein. Die Tatsache, dass mehr als ein Drittel der landwirtschafthohen Nutzfläche der Region' von Weiden und Wiesen bedeckt ist, bietet grosse Möglichkeiten zur Entwicklung der Tierzucht. Gegenwärtig haben wir einen 100-Hektar-Besatz von 42 Rindern. Im Entwicklungsplan haben wir uns die Aufgabe gestellt, bis 1965 einen 100-Hektar-Besatz von 50 Rindern zu erreichen, und diese Aufgabe werden wir erfüllen und gleichzeitig der Verbesserung der Tierrassen unsere Aufmerksamkeit zuweciden. Der Bericht des Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej weist auf die Notwendigkeit hin, Massnahmen zu treffen, die die Futtermittelbasis sicherstellen, und in jeder Kollektivwirtschaft grosse Futtervorräte anzulegen. Um die Futtermittelproduktion zu erhöhen, werden wir dieses Jahr der Ertragssteigerung von Grünmasse auf Heuschlägen und Weiden durch Säuberung, Düngung,' Nachsaat und deren zweckmässige Nutzung mehr Aufmerksamkeit schenken. Ferner werden die Zwischenkulturen eine um 40 Prozent grössere Fläche einnehmen als im Vorjahr ; wir haben uns vorgenommen, dieses Jahr auf 130 000 Hektar Maisfeld Kürbisse anzubauen, und wir werden über 15 000 Hektar mit Silomais bestellen. Wir haben uns die Aufgabe gestellt, auf abschüssigen Böden, die für die Getreidekultur ungeeignet sind, die Wein- und Obstpflanzungen auszudehnen, und von diesen besonders die wertvollen Arten wie Äpfel, Birnen, Aprikosen und Pfirsiche. Auf Grund der erarbeiteten Massnahmen wird sich die Fläche der Obstgärten in den kommenden 2—3 Jahren um über 8 000 Hektar vergrössern, die der Weingärten um 2 000 Hektar. Allein im Frühjahr 1962 wurden in der Region auf mehr als 1 000 Hektar Obstbäume gepflanzt. Bei der Landesberatung der Kollektivbauern wurden wir kritisiert, da eine grosse Zahl von landwirtschaftlichen Fachleuten in andern Tätigkeitsbereichen arbeiteten. Wir haben aus dieser Kritik entsprechende Schlussfolgerungen gezogen und nach unserer Rückkehr in die Region die Agronomingenieure, Tierärzte urid alle 'andern Spezialisten der Landwirtschaft darauf hingewiesen, dass ihr Platz dort ist, wo die Agrarproduktion entschieden wird. Der grösste Teil der landwirtschaftlichen Fachleute wurde so der konkreten: Arbeit in den sozialistischen Landwirtschaftseinheiten zugeführt und jeder Kollektivwirtschaft je ein ■Agronommgenieur zugeteilt. Wir sind -sicher, dass sie eine nützliche Tätigkeit entfalten werden, um eine bedeutende Steigerung der pflanzlichen und tierischen Produktion zu erreichen, wenn wir gleichzeitig auch die zweckbewusste, tatkräftige Teilnahme der Kollektivbauern am Kampf für eine wissenschaftliche Landwirtschaft gewährleisten. Ich halte daher die Weisung der Partei, in den Kollektivwirtschaften den agro-zootechnischen Massenunterricht zu organisieren, für besonders wichtig und billige sie durchaus. Wir versichern der Ausserordentlichen Tagung der Grossen Nationalversammlung, dass wir mit allen Kräften bemüht sein werden, die Kollektivwirtschaften ökonomisch-organisatorisch zu festigen, alle Wirtschaften auf das Niveau der besten zu heben, damit die Landwirtschaft unserer Region mit dem hohen Entwicklungstempo der Industrie Schritt hält, immer mehr Índustrie-Rohstoffe und Lebensmittel erzeugt, die für die ständige Hebung des Lebensniveaus der Werktätigen erforderlich sind. Als Abgeordneter werde ich vertrauensvoll für den Gesetzentwurf zur Neuorganisierung der Leitung der Landwirtschaft stimmen. Rede des Genossen Abgeordnete und Gastdelegierte I Der ungewohnte Charakter unserer Tagung, an der zusammen mit den Abgeordneten der Grossen Nationalversammlung Tausende von Werktätigen der Landwirtschaft aus allen Regionen des Landes teilnehmen, ist der ausserordentlichen Bedeutung des historischen Ereignisses zu verdanken, das wir feiern : dem glänzenden Sieg des Sozialismus auf dem Lande, dem Abschluss der Kollektivierung der Landwirtschaft. Der von Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej erstattete Bericht zieht das Fazit der gewaltigen Tätigkeit, die unsere Parteiorgane und -Organisationen, die Staatsorgane, das Parteiaktiv und die Parteimitglieder sowie die Werktätigen in Stadt und Land 13 Jahre lang beharrlich und selbstlos entfalteten, um diesen Sieg zu erringen, durch den in unserer Gesellschaft die Verschiedenheit der sozial-ökonomischen Formationen beseitigt und die zur Gänze auf sozialistischen Produktionsverhältnissen beruhende einheitliche sozialistische Wirtschaft geschaffen wird. Die Teilnehmer unserer Tagung erkannten mit Freude und berechtigtem Stolz in dieser herrlichen Bilanz auch ein Teilchen ihrer eigenen Arbeit, ihrer eigenen Bemühungen. In der Tätigkeit für den sozialistischen Aufbau auf dem Lande kamen die Wesenszüge unserer Partei voll zur Geltung : die unverbrüchliche Treue zur marxistisch-leninistischen Theorie, zu ihren allgemeingültigen Wahrheiten, die sich mit einem allen Dogmen fremden, zutiefst schöpferischen Geist verbindet, der in der tiefschürfenden Erkenntnis der Wirklichkeit und der Erfordernisse der sozialen Entwicklung gemäss den konkreten Voraussetzungen unseres Landes wurzelt. Auf dem Märzplenum 1949, als Genosse Gheorghiu-Dej das Kampfprogramm der Partei für die Festigung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der werktätigen Bauernschaft und für die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft darlegte, unterstrich er als Leitgedanke dieses Programms, dass „der Sozialismus nicht allein in der Stadt aufgebaut werden kann. Die Aufgabe des sozialistischen Aufbaus und der Beseitigung der kapitalistischen Ausbeutung stellt sich auf dem Land ebenso wie in der Stadt. Der Aufbau des Sozialismus umfasst auch die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft... Wir müssen den Weg zur Beseitigung des Widerspruchs einschlagen, der entsteht, wenn sich in der Stadt der Sozialismus entwickelt, während auf dem Lande die kleine Einzelwirtschaft vorherrschend bleibt“. Der Aufbau des Sozialismus auf dem Lands stellt die komplexeste Aufgabe der sozialistischen Revolution dar. In der Stadt wird die Aufgabe de^Beseitigung des Kapitalismus durch den Umstand erleichtert, dass der Kapitalismus selbst die Voraussetzungen für den Übergang zum Sozialismus in der Industrie schafft, indem er einerseits die Produktionsmittel in den Händen einer beschränkten Anzahl von Kapitalisten konzentriert und andererseits in industriellen Grossbetrieben Massen von Arbeitern zusammenfasst, die gewöhnt sind, gemeinsam zu schaffen und geeint, entschlossen und organisiert zu handeln. Deshalb konnte in unserem Land bald nachdem die Werktätigen die volle Macht errungen hatten, die Verstaatlichung der Industrie und ihre Verwandlung in ein Gemeingut des Volkes an einem einzigen Tag durchgeführt werden. Ganz anders stehen die Dinge auf dem Lande, denn, wie Lenin sagte: „Eine auf der Einzelwirtschaft beruhende Landwirtschaft mit einem Schlage zu einer kollektiven Landwirtschaft zu machen, dass sie die Form der Grossproduktion im Landesmassstab annehme.... ist mit einem Mal, binnen kurzer Frist, zu erreichen, sicherlich unmöglich.“ Wie komplex und schwierig diese Aufgabe aber auch sein mag, so ist ihre Verwirklichung doch für den Sieg des Sozialismus objektiv notwendig, objektiv verpflichtend. Die sozialistische Industrie, das sozialistische Verkehrswesen sowie das sozialistische Bank- und Finanzsystem einerseits und die kleine Warenproduktion in der Landwirtschaft andererseits können nicht lange nebeneinander bestehen ; die volksdemokratische Ordnung kann sich nicht längere Zeit auf diese beiden zutiefst verschiedenen sozialökonomischen Grundlagen stützen. Stellen wir uns nur vor, in welchem Zustand sich heute unsere Volkswirtschaft, unsere Gesellschaft, das gesamte Volksleben befänden, wenn die kleine Warenproduktion auch weiterhin in der Landwirtschaft vorgeherrscht hätte. Die kleine Warenproduktion vermag nicht die fortgeschrittene Technik und die Errungenschaften der Wissenschaft zu nutzen, die Arbeitskräfte zweckmässig einzusetzen ; sie bedeutet Rückständigkeit, geringe Erträge und ein niedriges Lebensniveau der Mehrheit der Bauernschaft. Sie bedeutet, dass ein schwerer Hemmschuh auf dem Wege der Entwicklung der Industrie beibehalten wird, da weder die kleine bäuerliche Parzellenwirtschaft noch die grossbäuerliche Wirtschaft imstande sind, die Rohstoffversorgung der in stürmischem Anstieg begriffenen sozialistischen Industrie zu gewährleisten oder dem mit dem zahlenmässigen Anwachsen des Proletariats, der Entwicklung der Städte und der Bevölkerungszunahme zusammenhängenden erhöhten Konsumtionsbedarf natíhzukommen. Und schliesslich verhindert das Bestehen der kleinen Warenproduktion mit ihrem chaotischen Charakter die planmässige Organisierung der gesamten Wirtschaft, ihre proportioneile und harmonische Entwicklung. In sozialer Hinsicht erzeugt die kleine Warenproduktion „spontan und im Massenumfang“ Kapitalismus. Sie vermehrt ständig die Reihen der zahlenmässig stärksten und habgierigsten Kapitalistenklasse, der Grossbauemschaft, des unbarmherzigen Ausbeuters der Bauemmassen und erbitterten Feindes der Volksmacht. Mit anderen Worten, solange es die kleine Warenproduktion gibt, können die Positionen des Kapitalismus' nicht endgültig beseitigt werden, ebenso wenig wie die Gefahr der Wiederherstellung der alten Ordnung endgültig beseitigt werden kann. Unsere Partei hat von allem Anfang an darauf hingewiesen, dass es einen einzigen Weg für den vollen Sieg des Sozialismus gibt: die endgültige Überwindung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und der allmähliche Übergang von der kleinen Warenproduktion zur grossen sozialistischen Landwirtschaft. Ein Verdienst der Partei und ihrer Führung mit Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej an der Spitze ist es, ausgehend vom genialen Genossenschaftsplan Lenins, die Wege zur sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft in unserem Lande vorgezeichnet und wissenschaftlich begründet zu haben. Jetzt, nach 13 Jahren, Im Lichte der erworbenen historischen Erfahrung, können wir die Richtigkeit der von der Partei ausgearbeiteten Linie nach Gebühr schätzen, einer Linie, die auf der unablässigen Festigung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der werktätigen Bauernschaft beruht, auf der wirtschaftlichen Einschränkung der Grossbauernschaft zwecks ihrer allmählichen Ausschaltung, auf der geduldigen Arbeit zur Überzeugung der werktätigen Bauernschaft und der Nutzung von Zwischenstufen für den Übergang zur Kollektivwirtschaft, auf dem ständigen Anliegen um die Schaffung einer technischen Grundlage und der Ausbildung der für die sozialistische Landwirtschaft erforderlichen Fachkräfte, auf dem systematischen Ausbau des Warenaustausches zwischen Stadt und Land und auf der materiellen Interessiertheit der werktätigen Bauernschaft an der Steigerung der Ag r a rprod U k tion. Wie es in der langjährigen Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung der Fall war, behauptete sich diese Linie und siegte im unnachgiebigen, unbeirrbaren Kampf gegen ihre Feinde. Analysieren wir die Linie, die die parteifeindliche Gruppe Pauker—Luea der leninschen Parteilinie entgegenstellte, entkleiden wir sie der demagogischen Tünche, der pseudo-radikalen, pseudo-revolutionären Phrasen, so sehen wir, dass diese abenteuerliche, ihrem Wesen nach antisozialistische Politik gerade gegen die Grundelemente der Politik der Partei auf dem Lande gerichtet war. Wie auch andere Redner aufzeigten, führte ihre provokatorische Tätigkeit im Bereich der Beziehungen zwischen dem Staat und der Bauernschaft — Abgabequoten, Preise usw. — zur Untergrabung der materiellen Interessiertheit der Bauernschaft, gefährdete selbst das Bündnis der Arbeiterklasse mit der werktätigen Bauernschaft, die Grundlage der Volksmacht. Was die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft anbelangt, suchte sie die Dinge zu gröblichen Verletzungen des Prinzips der freien Einwilligung der werktätigen Bauernschaft, zum Überspringen von Entwicklungsetappen, zur Unterschätzung der Zwischenformen im Übergang zur Kollektivwirtschaft zu treiben. Zu jener Zeit gehörte ich nicht dem Politbüro an, doch lernte ich durch die Arbeit, die ich leistete, viele Seiten der Aktion kennen, die Ana Pauker organisierte, um den Übergang zur Bildung von landwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaften zu vereiteln. Ich erinnere mich an eine Sitzung, auf der an ihr scharfe Kritik geübt wurde, weil sie das Musterstatut der Arbeitsgemeinschaften längere Zeit bei sich in der Schreibtischlade gehalten hatte, ohne es zu veröffentlichen, wo sie sich dazu verstieg, zu ihrer Rechtfertigung zu behaupten, sie habe, angeblich, nicht das notwendige Papier für die Drucklegung dieses Statuts gefunden ! Welche Folgen die Sabotierung der Gründung von Arbeitsgemeinschaften durch die Gruppe Pauker— Luca hatte, die zu diesem Zweck die Schlüsselstellungen nutzte, die sie in der Partei- und Staatsführung an sich gerissen hatte, geht aus der Dynamik der Entwicklung des sozialistischen Landwirtschaftsseklors in den ersten Jahren hervor. Weit davon entfernt, die Massenbewegung zur Kollektivwirtschaft angespornt zu haben, wie Pauker und Luca behaupteten, bewirkte die Nichterfüllung der Parteibeschlüsse hinsichtlich der Bildung von Arbeitsgemeinschaften, dass sich die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft äussefst langsam entwickelte und fast ein Stillstand eintrat, dem erst dann ein Ende gesetzt wurde, als die parteifeindliche Gruppe zerschlagen und Kurs auf die Gründung von landwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaften genommen wurde (1952). Die Tatsachen, auf die wir uns beziehen, gehören heute der Vergangenheit an, doch ist es nützlich und notwendig, sie sich ins Gedächtnis zurückzurufen, um zu zeigen, wie die Partei für die Durchführung ihrer leninistischen Linie kämpfte, wie sie die verbrecherischen Aktionen ihrer Feinde überwand, wie richtig, realistisch, zutiefst durchdacht sich die Politik unserer Partei erwiesen hat, ein Musterbeispiel des schöpferischen Beitrags zum gemeinsamen Gut des revolutionären Denkens und der revolutionären Praxis der kommunistischen Bewegung. Die werktätige Bauernschaft folgte vertrauensvoll der Partei, die ihre Politik unbeirrt Jahr für Jahr durchführte, ohne die Dinge zu forcieren, aber auch ohne auf der Stelle zu treten, und so ein unablässiges Anwachsen des sozialistischen Landwirtschaftssektors, die endgültige Überwindung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen in unserem Lande bewirkte sowie grosse Erfolge im wirtschaftlichen Aufbau, den Sieg des Sozialismus auf dem Lande, errang. Das Banner des Sozialismus weht siegreich über unseren Städten und Dörfern ! Ich habe erfahren, dass die englische Zeitung „Times“ in der Meldung ihres Bukarester Sonderberichterstatters über unsere Tagung die Befriedigung bemerkt, die hier darüber herrscht, dass in Rumänien „die Produktion trotz der Kollektivierung nicht zu leiden hatte“. „Dies“, erwähnt die Zeitung, „ist ein Erfolg und wahrscheinlich auch der Grund für ihr Vertrauen in die Zukunft.“ An den Einschätzungen der britischen Zeitung stimmt fást alles. Dennoch tut eine Berichtigung not — die Agrarproduktion hatte nicht nur keineswegs zu leiden, sondern ist unablässig gestiegen, und das nicht „trotz“, sondern gerade dank der Kollektivierung der Landwirtschaft, dank des Umstandes, dass die Bauernschaft den Weg des Sozialismus beschritten hat : das, was bisher hinsichtlich der Steigerung der Agrarproduktion geleistet wurde, ist iedoch nur ein Anfang. Genossen ! Der Sozialismus bewirkt nicht nur einen wirtschaftlichen Aufstieg, er spendet auch Licht und erschliesst dem menschlichen Geist neue Horizonte. Die Partei, die die Schaffung und die Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft leitete, sorgte auch mit nie erlahmender Aufmerksamkeit für die Kulturrevolution, die Herausbildung des sozialistischen Bewusstseins der Massen, für die Erziehung des neuen Menschen, des aktiven und bewussten Teilnehmers am Aufbau der neuen Ordnung. Dies ist eine besonders komplexe Aufgabe, die nur durch langwährende und beharrliche Arbeit gelöst werden kann. Die Durchführung der Revolution im Bewusstsein der Menschen, die allmähliche Überwindung der alten Mentalität und der alten Gewohnheiten, die den neuen sozialistischen Verhältnissen nicht mehr entsprechen, bildet eines der Hauptziele in der Tätigkeit der Partei bei der Vollendung des sozialistischen Aufbaus. Vor kurzem machte die Zeitschrift „Lupta de clasă“ eine besonders interessante und lehrreiche Studie über die Zustände in einem Dorf, das 1938 den Gegenstand einer vom Rumänischen Sozialinstitut angeregten Monographie bildete. Es handelt sich um das Dort Perieţi in der Region Bukarest, dessen Vertreter hier mit uns in diesem Saale weilen. Die Autoren der Monographie schilderten die erschreckende Armut in diesem Dorf, das sie „ein glücklich gewähltes Beispiel dafür, wie ein rumänisches Dorf nicht sein dürfte“, nannten. Selbstverständlich hatten sie recht, da damals fast zwei Drittel der Ackerfläche des Dorfes sieben Gutsbesitzern gehörten, während die grosse Mehrheit der Bauernwirtschaften „im schwärzesten Elend“ dahinvegetierte. In dieser monographischen Studie wird nichts von Büchern, Bibliotheken, Zeitungslesern gesagt. Die Erklärung dafür geben die Autoren selbst, die schreiben, der „Bauer werde niemals an das Buch denken, solange ihn der Hunger verzehrt“. Heute gibt es in diesem Dorf eine aufblühende Kollektivwirtschaft. All die 580 Kinder in schulpflichtigem Alter besuchen die Schule, das Dort hat elektrisches Licht, ein Kulturheim, zwei Bibliotheken, Laienspielgruppen, ein Kino, Hunderte von Zeitungsabonnenten, fast 200 Rundfunkempfänger und zahlreiche Fernsehgeräte. Dieses Beispiel, eines der Tausenden, die man anführen könnte, widerspiegelt die herrlichen Ergebnisse der Tätigkeit von Partei und Staat im Bereich der Kulturverbreitung. Früher war selbst die Fibel ein Luxus. Der Schriftsteller Geo Bogza bemerkte in einer Reportage aus dem Jahre 1933: „...5 Lei bedeutet ein Brot. Ein Brot ist ein Tag Leben. Wieviele Brote, wieviele Lebenstage entreisst der Preis der Lehrbücher den armen Familien ? Die Menschen rechnen : Die Schiefertafel — 4 Brote. Die Erdkunde — 8 Brote. Die Fibel — 7 Brote.“ Heute erhalten alle Kinder von der ersten bis zur siebenten Klasse die Schulbücher kostenlos. Für die Dorfjugend ist die Siebenklassenschule ebenso selbstverständlich wie für die Jugendlichen in der Stadt. Im heurigen Schuljahr besuchen auf dem Lande lOmal mehr Schüler die V.—VII. Klasse als 1938. Die nahezu 8000 Bibliotheken auf dem Lande zählen 3 Millionen Leser. Die Auflage der auf dem Lande verbreiteten Zeitungen und Zeitschriften erreicht fast 2 700 000 Exemplare. Die Zahl der Filmvorführungsap'parate ist gegenüber 1938 um das 30faohe gestiegen, auch gibt es fast 12 000 Kulturheime und Lesezimmer. Der Bildungshunger, die Liebe zum Schönen treten in dem Aufschwung zutage, den die Laienkunstbewegung in unserem Lande genommen hat. Am vorjährigen Landeswettbewerb der Laienspielgruppen beteiligten sich unsere Dörfer mit mehr als 19 000 Chören, Tanzgruppen, künstlerischen Agitationsbrigaden, Instrumentalformationen. AU die vielfältigen Mittel der kulturellen Tätigkeit müssen voll genutzt werden, um den geistigen Anforderungen des neuen kollektivierten Dorfes gerecht zu werden. Die gesamte kulturell-erzieherische Arbeit auf dem Lande muss den Kollektivgeist, die Liebe und Ergebenheit gegenüber der Arbeit und dem Gemeinschaftsbesitz sowie den glühenden Patriotismus im Bewusstsein der Bauemmassen stimulieren und entwickeln, tatkräftig zur Überwindung rückständiger Ansichten und Gewohnheiten beitragen und die Rolle des öffentlichen Urteils, den erzieherischen Einfluss des Kollektivs, immer mehr verstärken. Wir verfügen über eine grosse Kraft zum weiteren Ausbau der kulturell-erzieherischen Tätigkeit auf dem Lande — über die Intellektuellen der Dörfer. Auch in dieser Hinsicht ist unser Dorf nicht wieder zu erkennen. Wer waren früher die Intellektuellen der Dörfer, ausser einer völlig unzureichenden Zahl von Lehrern, die ihre kulturelle Sendung selbstlos und oft auch heroisch erfüllten, ausser einer winzigen Anzahl von Ärzten? Die Notare, Steuereintreiber und Gutsverwalter, deren bevorzugte „Kulturstätte“ — wie es ein Redner treffend ausdrückte — die Dorfschenke war. Heute gibt es auf dem Land über zweimal mehr Lehrkräfte als 1938, nahezu 5mal mehr Ärzte und über 8mal mehr landwirtschaftliche Fachleute mit Hochschulbildung. Die Intellektuellen der Stadt sind berufen, an ihrer Seite einen immer grösseren Beitrag zum Aufblühen des kulturellen Lebens unserer Dörfer zu leisten. Auch in dieser Hinsicht sind erfreuliche Ergebnisse zu verzeichnen, doch glaube ich nicht zu irren, wenn ich sage, dass unsere Kollektivbauernschaft Wissenschaftler und Kulturschaffende, Dichter und Schriftsteller sowie namhafte Künstler öfter in ihrer Mitte zu sehen wünscht. Auf dem Lande werden sie die hohe Befriedigung erfahren, ein empfängliches, mitfühlendes, begeistertes, wissbegieriges Publikum anzutreffen, das bestrebt ist, sich Wissens- und Kultursehätze anzueignen. In dem der Tagung vorgelegten Bericht wird die Organisierung des a grö-zoo technischen Massenunterrichts als eine der wichtigsten und vordringlichsten Aufgaben des Augenblicks bezeichnet. Das Heer der Werktätigen der sozialistischen Landwirtschaft braucht nicht nur hochqualifizierte Offiziere, sondern auch gut geschulte Soldaten, die mit den Errungenschaften der modernen Wissenschaft, mit praktisch erprobten, fortschrittlichen agrotechnischen Methoden gewappnet sind. Es ist klar, dass das gegenwärtige System der sogenannten landwirtschaftlichen Berufsschulen diesen Aufgaben nicht genügen kann, da es den neuen Erfordernissen weder durch ihr Profil noch durch die äusserst geringe Zahl der Schüler entspricht. Der von vielen an Ort und Stelle Tätigen festgestellte unzweckmässige Charakter dieser Schulen wurde vom Landwirtschaftsministerium sehr spät eingesehen. Die von der Partei- und Staatsführung gemachten Vorschläge tragen einen umfassenden realistischen und zugleich kühnen Charakter. Wie Ihnen bekannt ist, handelt es sich um die Organisierung eines Unterrichtssystems, das die Masse der Kollektivbauern umfassen soll, auf drei Jahre gestaffelt ist und in der Zeit zwischen der Herbstund der Frühjahrsanbaukampagne funktioniert. Die agro-zootechnischen Massenzirkel werden unter der Leitung von landwirtschaftlichen Fachleuten stehen und über Programme und Lehrbücher verfügen, die die fachkundigsten Kader aus allen Landwirtschaftszweigen ausarbeiteten. Die Ergebnisse eines solchen Unterrichts werden in höheren Erträgen sowie in gesteigerten Einnahmen der Kollektivwirtschaften und der Kollektivbauern ihren Niederschlag finden. Die Kollektivbauernschaft bekundet grosses Interesse für landwirtschaftliche Kenntnisse. Viele werktätige Bauern besuchen die bestehenden agro-zootechnischen Massenkurse trotz aller Unzulänglichkeiten, die sie derzeitig aufweisen. Sehr gefragt sind auf dem Lande populär-wissenschaftliche Bücher über Fragen der Landwirtschaft, über die Erfahrung sozialistische? Bestwirtschaften. Allein 1961 erschienen 200 Bücher und Broschüren dieser Art in einer Gesamtauflage von mehr als 4 500 000 Exemplaren. Um dem Interesse der Bauernschaft nachzukommen und den agro-zootechnischen Massenunterricht, so wie er in den Ihnen unterbreiteten Vorschlägen aufgefasst wurde, höchst wirksam zu gestalten, werden sowohl der Oberste Landwirtschaftsrat wie die Volksräte und die Regions- und Rayons- Landwirtschaftsräte rechtzeitig dgfür sorgen müssen, alle notwendigen Voraussetzungen für die reibungslose Arbeit dieser Lehrkurse, beginnend vom Herbst dieses Jahres, zu schaffen. Auch Sie, Genossen Vorsitzende der Kollektivwirtschaften, müssen ständig darauf achten, dass diese Kurse gut organisiert werden und reibungslos arbeiten. Routine und Verknöcherung, die sich auf diesem Gebiet noch bemerkbar machen, sind zu bekämpfen. Vor nicht allzulanger Zeit hatte es sich die einschlägige Generaldirektion im Ministerium für Unterricht und Kultur in den Kopf gesetzt, den Umfang der in der V. und in der VI. Klasse der Dorfschulen vermittelten landwirtschaftlichen Kenntnisse um die Hälfte zu verringern, und das gerade zu einem Zeitpunkt, da sich die Frage der Einführung eines gründlichen und ernsten Agrarstudiums in die allgemeinbildenden Schulen mit aller Schärfe stellt. Das bedeutet, hinter dem Leben unweigerlich zurückzubleiben, seine Forderungen nicht zu beachten ! Ion Ionescu de la Brad, der grosse Patriot und Wissenschaftler, schrieb : „Wir gehören zur Schule derjenigen, die ■ ■ -sich von der Praxis zur Theorie erheben und nur die aus der Praxis hervorgegangene und auf die Praxis gestützte Theorie anerkennen. Deshalb werden die Schüler unserer Schule stets die Praxis zusammen mit der Wissenschaft vor Augen haben.“ Er träumte von einem Unterricht, der der erfolgreichen Auswertung der gewaltigen landwirtschaftlichen Hilfsquellen des Landes erfolgreich dienen sollte. „Solange nicht bewiesen ist, dass eine erleuchtete Kultur dem Boden mehr abringt als eine wenig wissende und routinebefangene“, schrieb er, „besteht nicht die geringste Hoffnung, unsere Ackerbauer am Fortschritt der Landwirtschaft zu interessieren.“ Was Ion Ionescu de la Brad einst träumte, wird in unserer Zeit Wirklichkeit. An die Stelle der Ackerbauer von einst, die erst dazu bewogen werden mussten, „sich für den Fortschritt der Landwirtschaft zu interessieren“^ traten die Kollektivbauern, Herren über die Ergebnisse ihrer Arbeit, die entschlossen sind, alle wissenschaftlichen Errungenschaften für den Aufschwung der sozialistischen Landwirtschaft und das Aufblühen des Vaterlandes zu nutzen. Unsere Tagung verläuft in einem komplexen Moment des internationalen Lebens. Während in Genf die Arbeiten des Abrüstungsausschusses stattfinden, erdröhnen im Pazifik die Atomexplosionem die die Vereinigten Staaten von Amerika auslösen ; die Westmächte verschärfen das Wettrüsten. Den Kräften der Aggression, den Apologeten des kalten Krieges stellt sich jedoch die immer breitere^ immer mächtigere Front der Friedenskräfte entgegen. Der Gedanke der friedlichen Koexistenz aller Staaten ohne Unterschied der Gesellschaftsordnung, der allgemeinen und totalen Abrüstung, die von allen sozialistischen Ländern sowie von anderen friedliebenden Staaten aktiv gefördert wird, gewinnt in der ganzen Welt immer mehr an Boden, da ihre Notwendigkeit selbst von den nüchterner denkenden Vertretern der herrschenden Klassen des Westens anerkannt wird. „Die Geschichte lehnt es ab, den Weg zurückzugehen“, schrieb der amerikanische Bankier James Warburg, „der Preis, den sie im Atomzeitalter für Sicherheit verlangt, ist die Abschaffung der Kriege.“ Die reaktionärsten und aggressivsten Kreise der kapitalistischen Welt sind von ohnmächtiger Wut angesichts des stürmischen Anwachsens der Kräfte des Friedens und des Sozialismus erfüllt. Unlängst verlangten die Führer der von den überseeischen Flugzeugmonopolen finanzierten sogenannten „Amerikanischen Vereinigung für die Luftstreitkräfte“ in einem an das Weisse Haus gerichteten, Bericht, die „völlige Ausmerzung des sozialistischen Systems soll... zum nationalen Ziel der Vereinigten Staaten erhoben werden“. Was kann man diesen Tollhäuslei'n anderes erwidern als, meine Herren, die Trauben sind sauer ! In der Welt gibt es keine Kraft, die das sozialistische System „auszumerzen“ vermöge. Der gesamte Gang der Geschichte in unseren Tagen beweist, dass die Zukunft dem Sozialismus gehört. Ich schliesse mich allen anderen Rednern an, die den erstatteten Bericht sowie die vorgeschlagenen Massnahmen zur weiteren Entwicklung unserer sozialistischen Landwirtschaft billigten. (Die Rede wurde ven starkem Beifall unterstrichen.) Genossen Leonte Răutu Rede des Genossen Alexandru Moghioroş Genossen! Die gegenwärtige Tagung der Grossen Nationalversammlung ist in der Tat eine ausserordentliche Tagung. Blickt man in diesem grossartigen Saal um sich, so hat man ein lebendiges Bild unserer sozialistischen Demokratie vor Augen. An der Seite der Abgeordneten sitzen die Vorsitzenden der Kollektivwirtschaften des ganzen Landes, Direktoren von Staatsgütern und Maschinen- und Traktorenstationen, Agronomingenieure, Werktätige aus Betrieben, Forscher aus den Landwirtschaftsinstituten und Akademiemitglieder, Schriftsteller, Kunstschaffende. Partei- und Staatsfunktionäre. Die ist die wahre Demokratie, in der die Werktätigen — Arbeiter und Intellektuelle — unmittelbar an der Leitung der Staatsangelegenheiten teilnehmen, sachkundig und verantwortungsvoll die komplexen Fragen der Vollendung des sozialistischen Aufbaus in unserem Vaterland erörtern. Das historische Ereignis, aus dessen Anlass wir uns hier versammelt haben, ist — wie Genosse Gheorghe Gheorghiu-Dej in seinem Bericht zeigte — der Übergang der gesamten Bauernschaft unseres Landes auf den lichtvollen Weg der Kollektivwirtschaft, der Sieg des Sozialismus auf dem Lande. Dieser wichtige Sieg ist der Entschlossenheit zu verdanken, mit der die Partei die leninsche Politik zum Aufbau des Sozialismus auf dem Lande befolgt hat, ihrer schöpferischen Anwendung auf die konkreten Gegebenheiten unseres Landes, das Auffinden in jeder Etappe von richtigen Lösungen für die Lösung der schwierigen Probleme, die der Übergang von Millionen kleiner Agrarproduzenten auf dem Weg des neuen, sozialistischen Lebens aufwirft. Die Grundlage für die gesamte Arbeit zur sozialistischen Umgestaltung unserer Landwirtschaft bildete die vom historischen Plenum des Zentralkomitees vom 3.—5. März 1949 ausgearbeitete politische Linie. Eines der grössten Verdienste dieser Politik besteht in der richtigen Einschätzung der Rolle der einfachen Formen beim Übergang der Bauernschaft auf den Weg des Sozialismus. Das Plenum hatte ganz besonders darauf hingewiesen, dass dieser Übergang so zu erfolgen hat, wie Lenin aufzeigte: „Auf dem einfachsten, dem leichtesten und den Bauern zugänglichsten Weg."