Neuer Weg, 1964. december (16. évfolyam, 4848-4874. szám)
1964-12-01 / 4848. szám
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Keineswegs I (Obwohl man manchmal unwillkürlich daran denken muss.) Es ist der UNO-Sitz, und die jährliche Vollversammlung wird eröffnet. In diesem Janr wurde sie für den 1 Dezember anberaumt. Zur festgesetzten Stunde strömen die Delegierten in den grossen Sitzungssaal. Die Wand hinter dem Präsidialtisch wird von einer riesigen, mit Lorbeeren umrahmten, von der Perspektive des Nordpols aus geliehenen Weltkarte beherrscht — dem Wahrzeichen der UNO. Drei Männer nehmen den Vorsitz ein : Generalsekretär U Thant; der für diese, die XIX. Session nominierte Vorsitzende, der ghanesische Botschafter Alex Quaison-Sackey, und der Vorsitzende der vergangenen Session. Dieser erhebt sich und erfüllt seine letzte Amtshandlung, er klopft mit dem Holzhämmerchen und verkündet : „Die XIX. Vollversammlung der Organisation der Vereinten Nationen ist eröffnet." Während der feierlichen Ansprachen blicken die Delegierten in die Runde. Es ist etwas eng geworden hier im Laufe der Jahre. Man spricht von der „politischen Fehlberechnung" der Architekten, die den Saal für 60—70 Delegationen — wie viele es zeitweilig auch waren —, berechnet und die Möglichkeit ausser acht gelassen haben, dass die Mitgliederzahl auf 112 — wie es jetzt der Fall ist — und auf noch mehr ansteigen könnte. Eine Tatsache, die der UNOVerwaltung jetzt Kopfzerbrechen verursacht, aber ein kleines Übel ist, angesichts des weltpolitischen Vorteils, denn eine der Vorbedinlungen für die Wirksamkeit dieses orums ist doch seine Universalität. Es ist zugleich die Ratio ihrer Existenz: keine abgekapselte Staater.gruppierung, sondern eine Weltorganisation ' der im Friedensideal vereinten Nationen zu sein. Seitdem unser Land an den Arbeiten der Vollversammlungen teilnimmt (1956), setzten sich jedesmal die RVR-Vertreter mit aller Entschlossenheit für den Triumph der Grundsätze der UNO-Charta ein, geleitet von der politischen Überzeugung, die Genosse Gheorghe Gheorghiu-Dej so formulierte : „Die Förderung der Prinzipien der friedlichen Koexistenz und der vielseitigen zwischenstaatlichen Beziehungen, mit dem Ziel, den Frieden zu sichern und zu festigen, stellt den eigentlichen Daseinszweck der Organisation der Vereinten Nationen Die Delegation unseres Landes an 'der XIX. UNO:Tagung, unter Leitung Aussenministers Corneliu Mänescu, ist bereits vor einigen Tagen in New York eingetroffen und hat mit dem Generalsekretär Besprechungen bezüglich der Tagesordnung leführt. Sie ist besonders reich, die Tagesordnung dieser Session — es wurden bereits über 92 Punkte vorgemerkt —, sie ist auch aus einem anderen Grund eine aussergewöhnliche Session. Im vorigen. Jahr nämlich, am 21. November, um 15.00 Uhr New-Yorker Zeit, wurde ein besonderer Tagesordnungspunkt, der 24., zur Diskussion gestellt, er hiess : .Bericht des Vorbereitungsausschusses für das Jahr der internationalen Kooperierung", zu welchem das Jahr 1965 (durch die Resolution Nr. 1907) am Ende der Debatten auch proklamiert worden ist. Also ein UNOJahr, das verpflichtet. Von der vorigen Session, die im allgemeinen in einer günstigeren Atmosphäre der Entspannung abgewickelt wurde und einige wertvolle Resolutionen und Empfehlungen, wie die über die Weltkonferenz für Handel und Entwicklung, verabschiedet hat, sind dennoch zahlreiche ungelöste Fragen auf die gegenwärtige Tagung überkommen. Darunter Fragen aer Vertretung, die keineswegs rein organisatorischer, sondern vorwiegend politischer Natur sind, wie die der Wiederherstellung der Rechte Volkschinas in der UNO. Der allerwichtigste Tagesordnungspunkt (23.) ist der der allgemeinen und vollständigen Abrüstung : Die Gespräche hierzu werden auf Grund des Achtzehnländerausschusses erfolgen, also leider von einem nicht befriedigenden, schmalen Leistungsbericht ausgehen, in dem eingestanden wird, dass im Laufe der sieben Verhandlungsmonate in puncto allgemeiner Abrüstung wenig, so gut wie gar nichts, erreicht wurde. Zwar sind sich die Positionen bezüglich der herkömmlichen Waffen irgendwie nähergekommen, in den entscheidenden Fragen aber, und das sind heute die der Kernwaffen und der Raketen, sind die Standpunkte so weit voneinander, wie sie es im Augenblick waren, als man sich um den runden Tisch setzte. Verständlich also, wenn nun von der UNO-Vollversammlung erwartet wird, dass sie zur Lösung dieser Kardinalfrage der internationalen Politik einen substanziellen Beitrag leisten soll. Die Wirtschaftsfragen nehmen einen bedeutenden Platz in der Gesamtproblematik der Tagung ein. Der Bericht der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (Punkt 32) z. B. empfiehlt der Vollversammlung eine Reihe von Massnahmen, die es ermöglichen sollen, die Beschlüsse der Genfer Konferenz wirksam werden zu lassen, was bei den verschiedenen Delegationen selbstredend unterschiedliche Reaktionen ausiosen wird. Zwei Initiativen unseres Landes wurden auf die Tagesordnung gesetzt : „Aktionen auf regionaler Ebene im Hinblick auf die Verbesserung der Beziehungen zwischen den europäischen Staaten mit unterschiedlichen sozial-politischen Systemen" (Punkt 28) und „Erklärungsentwurf über die Förderung der Ideale des Friedens, der gegenseitigen1 Achtung und der Völkerverständigung in den Reihen der Jugendlichen'1 (Punkt 59). Beide Aktionen erfreuen sich weitgehender Sympathie und Unterstützung zahlreicher Delegationen. Die Delegation der RVR wird sich oktiv an der Behandlung der wichtigsten Fragen beteiligen. Solche Fragen sind in erster Reihe die Abrüstung, die endgültige Liquidierung des Kolonialsystems — heute, angesichts der Ereignisse in Kongo und Südvietnam eine äusserst akute Frage —, die Lage auf Zypern, die südafrikanische Apartheid- Politik, der unbeschränkte Welthandel u. a. Es ist eine verantwortungsvolle Session. Die Weltöffentlichkeit hofft darum, sie wird so verlaufen, dass man im Augenblick, an dem der Vorsitzende mit dem Holzhämmerchen klopfen und verkünden wird : „Die neunzehnte Tagung der Organisation der Vereinten Nationen ist beendet", die berechtigte Feststellung machen kann : Es war eine Tagung, die der Völkerverständigung, der Festigung des Friedens gedient hat. Herbert Mohr 2300 Wohnungen schlüsselfertig Kronstadt (NW). — Am Wochenende wurde im Neubauviertel „Steagul Roşu“ ein weiterer Vierstockbau und am Kronstädter Bahnhofsplatz das zweite Hochhaus fertiggéstellt. Somit hat die Anzahl der heuer in der Region Kronstadt errichteten Wohnungen 2300 erreicht- 1360 davon entfallen auf Kronstadt, 287 auf Hermannstadt und 234 auf Mediasch. Um die noch zu übergebenden 860 Wohnungen rechtzeitig fertigzustellen, muss in Blasendorf, Talmesch, Sf.-Gheorghe und im Kronstädter Bahnhofsviertel auf Tempo gedrückt werden. Erstmals komplexe Erntekolonnen im Deltaeinsatz Donauschilf ersetzt 200 000 Kubikmeter Holz / Wasserbauliche Arbeiten verbessern Zugänglichkeit zu den Erntegründen Etwa 75 000 Tonnen Schilf haben bis zur Stunde geschnitten. Das der Vergleichspcriode des Vorjahrs, um nahezu 50 Prozent mehr Schilf dend dafür sind sowohl eine bessere Vergrösscrung und Vervollkomm Die Arbeitsorganisicrung in Ponaudelta als basond^rs vorteil Ernte stehen 40 Kolonnen im Jede Kolonne bildet eine selbständige, mit einer entsprechenden Anzahl von Ernte-, Stapel- und Transportgeräten ausgerüstete Arbeitsgemeinschaft, der eine ihrer Arbeitskapazität entsprechende Schilffläche zugewiesen ist. Ausser den eigentlichen Erntegeräten verfügen die Kolonnen jeweils noch über eine Werkstätte, Motorboote und Schaluppen sowie Wohnschiffe. Die ständige Verbindung mit dem Erntezentrum wird durch Sprechfunk hergestellt. Die Versorgung der Kolonnen mit allem Nötigen übernehmen Motorboote und in besonders dringlichen Fällen Hubschrauber. Während der diesjährigen Ernte werden erstmalig drei Kolonnen, die Erntebrigaden im Donaudclta sind um 30 Prozent mehr als in Insgesamt sollen gegenüber 1963 cingebracht werden. Mitentschei- Arbeitsorganisierung als auch die nung des Maschinenparks. Erntekoionnen erwies sich für das haft, während der diesjährigen Einsatz. mit Spezialaggregaten zum gleichzeitigen Schneiden. Binden und Pressen des Schilfes ausgerüstet, etwa 20 000 Hektar Erntefläche befahren. Dennoch ist die Mechanisierung allein noch keine Gewähr für den erfolgreichen Verlauf einer Ernte. Von nicht geringer Bedeutung dafür sind die umfassenden hydrologischen Massnahmen, die in den meisten Fällen Ausdehnung und Zugänglichkeit der abzuerntenden Flächen bestimmen. Dazu gehört vor allem das Entwässern der eingedeichten Gebiete. Die Pumpanlagen verzeichnen gegenwärtig einen Durchfluss, der die mittlere Wasserführung eines Flusses wie die Ialomiţa überschreitet. Das Abpumpen des Wassers beginnt bereits im September, um bis zu Beginn der Einfahrt einen möglichst festen Boden zu schaffen, was das Manövrieren der Fahrzeuge er!eich.“ tert und die dadurch verursachten Schäden im Schilfwurzelwerk auf ein Mindestmass einschränkt. Wie wichtig alle diese Massnahmen zur industriellen Schilfausbeutung für die Volkswirtschaft sind, geht schon daraus hervor, dass das Deltaschilf jährlich etwa 200 000 Kubikmeter Holz ersetzt. Die Zellulosegewinnung aber ist nur eine erste Stufe in der vielfältigen industriellen Verwertung des Schilfes. Vor kurzem lief eine neue Kunstfaserfabrik an, deren Sehilfzellulose-Erzeugnisse den Ausgangsstoff rein wertmässig um das Fünfbis Sechsfache überbieten. Die erzeugte Faser findet im Textilwesen vielseitige Verwendung. Neue AgroFilme Mancher von uns hatte in vergangenen Jahren mitunter beim Verlassen des Kinos das unangenehm-deutliche Gefühl, dass der Kulturfilm vor dem Spielfilm ein Lückenfüller war und weiter nichts. In letzter Zeit kommt das immer seltener vor, ja wir stellen fest, dass der Dokumentarfilm, ganz gleich, welches Thema er abrollt, ein ganz neues Gesicht hat. Was er vom üblichen Genre beibehält, ist seine aussagemässig dokumentarische Grundhaltung — neu dagegen, wie es gesagt wird. Neu ist die Filmsprache. Es zeigt sich, dass diese angenehme Art des Films zu sprechen, auch bei der Landbevölkerung sehr gut ankommt. Sie wird gut verstanden. Die künstlerische Suggestion des Bildes hat eine oftmals aufdringliche Art der sprachlichen Beweisführung nicht nur entschieden verdrängt, sondern auch bestens ersetzt. In den Winterkursen, die dieser Tage ihren Anlauf genommen haben, wird das eine schätzenswerte Erweiterung der didaktischen Hilfsmittel sein. Diese Filme entstanden in echter Koproduktion mit Vertretern des Obersten Landwirtschaftsrats (die zumeist als Szenaristen, also nicht einfach als wissenschaftliche Beiräte zeichnen); andererseits handelt es sich meist um die methodische Bekanntmachung neuer Lösungen alter Probleme; und zu unterstreichen: wirklicher Probleme. Hier einige Beispiele solcher kleinen Filmwerke: „Geländeeinteilung bei erodierten Weideflächen“ (Ing. Şerban Popa, Ing. Nicolae Popescu, Regie: Doru Cheşu); „Neue Futterpflanzen“ — ein Farbfilm, für dessen Drehbuch Ing. Erich Kellner zeichnet; „Neue Methoden der Heutrocknung“ — einige vielbeachtete Verfahren zur Konservierung hoher Futterwerte, die besonders in den Banater KWs mit Erfolg erprobt wurden. H. L. Silogruben randvoll Agnetheln (NW). — Die KWs des Rayons Agnetheln gehen heuer mit einer wesentlich besseren Futtergrundlage in den Winter als im vorigen Herbst. Unter anderem werden 19 000 Tonnen Heu sowie 40 000 Tonnen Saftfutter eingelagert. Einen guten Futterfluss zu den Ställen hat man vor allem in Probstdorf, Marpod, Alzen, Ghijasa de Sus und Werd vorbereitet. In Marpod beispielsweise sind 160 Tonnen Futterkohlrüben, 1500 Tonnen Silage, mehr als 900 Tonnen Heu und 45 Waggon Futterkürbisse, die als Doppelfrucht in den Maisfeldern gewachsen sind, sichergestellt worden. \i, I al+zan wur<^e ur|ser spurtschneller Aussenstürmer Wusek Im Länderspiel gegen Frankreich VISl ZU SSuen eingesetzt. Der Schwerpunkt lag auf dem linken Flügel, wo sich unsere Jungen nicht durchsetzen konnten. Einmal erhielt Wusek (unser Bild) eine richtige Vorlage, und da war er auch schon flen Gästeverteidigern entschlüpft und legte den Ball hinter die Mallinie Foto : Rolf Cramer VERDOPPELT haben sioh gegenüber 1959 die Investfonds. Sie erreichen 38,8 Milliarden Lei. Ein GrössteiI davon wird für die Errichtung grosser Chemiekombinate verwendet, wie die von Turnu-Mägurele, Craiova, und Tirgu-.Mures, — Unser B;!d: Teilansicht von der Baustelle des Chemiekom binals in Craiova Foto : Agerpres Flotter Baurhythmus in Luduş Klausenburg- — Im Luduşer Wärmekraftwerk, wo heuer zwei Generatorsätze zu je 100 MW anliefen, sind intensive Ausbauarbeiten im Gange. Seine installierte Leistung soll bei Vollinbetriebnahme 800 MW betragen. Gleichlaufend werden Montagearbeiten durchgeführt. Auf der Baustelle sind mehrere Ausrüstungen für den ersten 640-t/h-Kessel eingetroffen. Hier kommen leistungs•fähige Turm- und Portalkräne zum Einsatz, da dieses Aggregat grossenteils auf dem Boden zusammengebaut werden muss. Diese Methode hat bei der Kesselmontage im Wärmekraftwerk Paroşeni (beim 150-MW-Generatorsatz) gute Ergebnisse gezeitigt und soll auch hier ein flottes Arbeitstempo gewährleisten. Der erste 200-MW-Generatorsatz unseres Landes wird von einem zwar jungen, aber sehr erfahrenen und sachkundigen Kollektiv — darunter die Monteure Maria Păun, Hans Alischer, die Ingenieure Titu Drágán, loan Andrei u.a. — montiert. Da die Arbeiten den ganzen Winter über dauern, wurden Massnahmen für einen ununterbrochenen Zweischichteneinsatz getroffen. Reiche Auswahl zum Winterfest Bukarest. — Der Bukarester Handel trifft für den „Monat der Geschenke“ umfangreiche Vorbereitungen. Rund 60 von den grossen Geschäften haben Verkaufsausstellungen in Aussicht genommen, wo Bekleidung, Webwaren und Scíiuhe in reicher Auswahl vorliegen werden. In 134 Lebensmittel- und Industriewarenläden will man die Einkäufe gleich in Geschenkkörbchen und -pakete verpacken. Auch Puppen und Spielwaren liegen in reicher Auswahl vor. Was Torten, Kuchen und andere Konditorwaren betrifft, soll im Dezember ein genaues Zeitdiagramm rascheste Belieferung sichern. In 225 Sonderverkaufsstellen werden Tannenbäumchen erhältlich sein, und auch der glitzernde Baumschmuck steht in ausreichenden Mengen zur Verfügung. Schon jetzt haben 42 Gaststätten mit den Vorbereitungen für den Silvesterabend begonnen. Fasswein wird bei 450 Verkaufsstellen erhältlich sein. Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! Schriftleitung: Bukarest, Strada Brezoianu 13 (Telefon 14 14 72). Verwaltung: Bukarest, Strada Brezoianu 13 (Telefon 14 03 90). — Redaktionsvertretungen ln Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara* Lugosch, Agnetheln, Bistritz Die Intervention in Kongo Einberufung des Sicherheitsrates gefordert Washington, 30. (Agerpres.) — Neun afrikanische Länder (Dahomey, Guinea, Algerien, Kenia, Ghana, Sudan, Somalia, Äthiopien und Tansania) Unterzeichneten Montag ein Schreiben, worin die sofortige Einberufung des Sicherheitsrates zwecks Prüfung der in Kongo infolge der Intervention der ausländischen Truppen in Stanleyville geschaffenen Lage verlangt wird. Der Leiter der Delegation Nigerias bei der UNO, Adebo, erklärte, es werde erwartet, dass auch die Delegationen anderer afrikanischer Länder dieses Schreiben unterzeichnen, sobald sie von ihren Regierungen die erforderlichen Weisungen erhalten. Das Schreiben der Gruppe der afrikanischen Länder verlangt die Einberufung des Sicherheitsrates, da die in Kongo durch die Intervention der amerikanischen und belgischen Fallschirmtruppen im Gebiet von Stanleyville geschaffene Lage „den Frieden und die internationale Sicherheit gefährdet“. Das Schreiben fordert den sofortigen Abzug der ausländischen Truppen aus Kongo, die Söldner mitinbegriffen. Aufständische wieder in Offensive Leopoldville, 30. (Agerpres.) — Nach Abzug der belgischen Paras aus Stanleyville setzen die Aufständischen ihre Offensive zur Wiedereroberung der Stadt fort, meldet UPI und fügt hinzu, dass „zahlreiche Streitkräfte der Aufständischen den Flughafen bedrängen, dessen Verlust bewirken würde, dass die Interventen in eine verzweifelte Lage geraten“. Das Gebiet in der Nähe des Flughafens wird von einem Aufgebot von etwa 1000 Aufständischen kontrolliert. Associated Press gibt an, dass die Aufständischen auch ins Gebiet, das zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum liegt, vorgedrungen sind. Montag standen etwa 2500 Aufständische am Rande von Stanleyville und hielten die Regierungstruppen und Söldner, die die Stadt zu verteidigen versuchen, unter Druck. (Fortsetzung auf Seite 3) Besprechung Gromyko — Rusk Washington, 30. (Agerpres.) — Der Aussemminister der UdSSR, A. A. Gromyko, der Sonntag abend in den USA als Leiter der Sowjetdelegation, die an der 19. Tagung der UNO-Vollversammlung teilnehmen wird, eintraf, hatte Montag in Washington eine Besprechung mit US-Staatssekretär Dean Rusk. Tragische Gedenkfeier in Gorgopotamos Minenexplosion fordert zahlreiche Menschenopfer / Attentat vermutet Athen, 30. (Agerpres-Korrespondenz.) — Anlässlich des 22. Jahrestags der Sprengung der grossen Eisenbahnbrücke bei Gorgopotamos, die zur Zeit der deutschen Okkupation Griechenlands zerstört wurde, fand in dieser Ortschaft eine Gedenkversammlung statt. Der Versammlung wohnten im Namen der Regierung der Stellvertretende Verteidigungsminister Papakonstantinu, Mitglieder des griechischen Parlaments, Vertreter der Streitkräfte und andere offizieile Persönlichkeiten sowie eine grosse Menschenmenge bei. Während der Versammlung ereignete sich eine Explosion, wobei 14 Personen getötet und 54 verletzt wurden. Premierminister Papandreu ordnete sofort Massnahmen für die Erste-Hilfe-Leistung an die Verletzten an wie auch die Einleitung einer Untersuchung, um die Ursachen der Explosion festzustellen. Hubschrauber und Ambulanzen wurden unverzüglich nach Gorgopotamos entsandt und beförderten die Verletzten in die Krankenhäuser. Die Montag-Ausgaben der Zei•functor» dohon alo TP.rlr-l ännnd an rlace "'—O'-“ Uli, uuuo eine oder mehrere Minen explodiert sind. Angaben der Zeitung (Fortsetzung auf Seite 3) Bonn berät über Getreidepreis Angeblich Einvernehmen erzielt Bonn, 30. (Agerpres.) — Montag fand unter Vorsitz von Kanzler Erhard eine Zusammenkunft der Leiter der Wirtschaftsdepartements des westdeutschen Kabinetts statt, um sämtliche Probleme im Zusammenhang mit der Vereinheitlichung der Getreidepreise zu regeln und über die von den westdeutschen Landwirten als Entschädigung für die Zustimmung zur Herabsetzung der Getreidepreise verlangten Subventionen zu diskutieren. An der Sitzung nahmen auch Vertreter der Parlamentsfraktionen der Regierungskoalition und der Vorsitzende des Verbandes der westdeutschen Landwirte teil. Wie France Presse aus vertrauenswürdigen Quellen meldet, soll auf der fast dreistündigen Sitzung ein Einvernehmen über den Getreidepreis erzielt und der westdeutschen Delegation, die an dem nach Brüssel einberufenen Ministerrat des Gemeinsamen Marktes teilnehmen wird, klare Weisungen erteilt worden sein. Apimondia XX in Sicht 1965: Jubiläumskongress der Imker in Bukarest / Besuch beim Vorstand des Imkerverbandes der RVR Was man vor dem Betreten des hellen Gebäudes in der Snagovstrasse 21 ahnt, das ist einem beim Verlassen des Hauses zur Gewissheit geworden: Bienenzucht ist weit mehr als ein weltweites Hobby von Millionen Menschen. „Unsere Imkerei steuert in diesem Jahr rund 4000 Tonnen Honig zum zentralen Staatsfonds bei, was natürlich nur ein Teil der Gesamtproduktion ist. Neben dem unmittelbaren Ertrag hat die Imkerei aber durch die Blütenbestäubung indirekte Produktionsleistungen aufzuweisen, die wertmässig 7—15mal grösser sind als der Wert der Hon igproduktion.“ Dies sagte uns Prof- Ing. V. Harnaj, der Vorsitzende des rumänischen Imkerverbandes. Experimentell wurde bewiesen, dass durch die Biütenbestäubung im Sonnenblumenfeld eine 30prozentige Ertragssteigerung erreicht wird. Der Karpaten- und Balkanraum ist ein altes Imkerland. Schon Herodot vermerkt den grossen Honigreichtum dieses Landstrichs nördlich der Donau, und in den Chroniken wird aufgezeichnet, dass ganze Schiffsladungen mit Honig und Wachs zur Pforte, nach Venedig und Alexandrien gingen- Honig war Tribut, begehrtes Ausfuhrgut, ja sogar Exportschlager und valuta forte, um modern zu sprechen. Per Hubschrauber zur Bienenweide „Diese entwickelte Honigproduktion findet im geographisch-klimatischen Profil unseres Landes ihre Erklärung“, erläutert uns Ing. Dumitru Georgescu, Leiter des Propagandadienstes beim Imkerverband, die Sachlage. Der ausgedehnte Raum des Karpatenvorlands, die Wiesen, die Waldsteppe, die Obstbaugebiete, das Donaudelta —mit einem Wort die landschaftliche Vielfalt beherbergt eine ebenso vielgesichtige Flora. Von den Schneeglöckchen im Februar bis zu den letzten- Herbstblütlern im November gibt es eine reiche, nieabreissende Bienenweide. „In welcher Gegend gibt’s bei uns den besten Honig?“ erkundigen wir uns. Die beiden Fachleute sind der Ansicht, dass dies natürlich Geschimacksache sei ; im übrigen schwören sie aber auf Akazienhonig. Was unsere besten Bienenweiden betrifft, so wird in erster Reihe die Region Dobrudscha genannt: die Lindenwälder von Babadag—Niculiţel—Tulcea sind eine wohl in Europa einmalige Sache. Hier gibt es eine Fläche von 20 000 Hektar Lindenwald, der einen Monat hindurch blüht, da drei verschiedene Lindenarten vertreten sind; grosse Anziehungs- und Treffpunkte der Wanderbienenzucht sind die Akazienwälder in der Region Galatz (Hanul Conachi) und der Region Crişana (Valea lui Mihai), wo zur Zeit der Akazienblüte Zehntausende Bienenkästen hingefahren werden.’ Dies sind natürlich nicht die einzigen „Pilgerorte“. Ein ganz besonderer Bereich ist dann das Donaudelta mit seiner überaus reichen, aparten und wertvollen Flora. Vor allem sind es die Salweiden, die im frühesten Frühjahr den ersten Nektar bringen. Dann folgt die Donau-Flussaue. Eine besondere, begehrte Spezialität des Deltas ist der Medizinalhonig, den die Wasserminze liefert. „Auf welche Weise können die Imker diese entfernten und in einigen Fällen schwer zugänglichen Plätze nutzen?“ „Sehen Sie, dazu ist der Imkerverband da“, meinte Prof. Harnaj. „Als Einzelgänger könnte es sich kaum einer unserer 80 000 Imker leisten, mit seinen Bienen so weite Strecken zu wandern. Dabei ist zu unterstreichen, dass von den 900 000 Völkern über 500 000 auf Wanderweide gehen- In das Delta werden die Kästen mittels Schaluppen befördert; zu den oft entfernten Akazienwäldern geht es per LKW, wobei gewöhnlich mehrere Imker sich an diesen Ausflügen gemeinschaftlich beteiligen und durch die Vermittlung des Verbandes beachtliche Preisbegünstigungen von seiten der Transportunternehmen erhalten. Zu schwer zugänglichen Weideplätzen, beispielsweise zur Gebirgsflora, haben wir Bienen auch per Hubschrauber befördert.“ 1600 Delegierte aus aller Welt erwartet Solche Methoden’ haberi es natürlich mit sich gebracht, dass sehr hohe Einzelerträge (33 kg . bei hundert von über 2300 Völkern auf dem Staatsgut Sadova,- Reg. Oltenien) und der beachtliche Durchschnittsertrag von 12 Kilogramm je Bienenstock in unserem Land erreicht wurde. Auch die „Bevölkerungsdichte“ der Bienen ist sehr hoch. Sie beträgt 3,47 Völker je ŞujdratkUg^ter,' was eine der höchsten Kennziffern in der Welt ist. All diese objektiven Sehenswürdigkeiten sowie die hohe Organisationsstufe des Imkerwesens in unserem Lande machen Rumänien für die internationale Fachwelt sehr anziehend. Auf dem XIX. Weltkongress der Imker in Prag lag es also geradezu in der Luft, Rumänien als Gastgeber des nächsten Weltkongresses auszuersehen. Da der XX. der Jubiläumskongress der Apimondia (so heisst der Weltverband) ist, kann mit einer ganz grossen Beteiligung gerechnet werden. „Wir nehmen an“, meinte Ing. Georgescu, „dass etwa 1600 Delegierte aus der ganzen Welt zu uns kommen werden. Die Einladungen wurden schon abgesandt, und bis zum 1. Januar 1965 werden wir wissen, wieviel Zusagen einlaufen. Wir können heute schon sagen, dass unsere Einladung ein weltweites Echo gefunden hat.“ Dieser XX. Weltkongress der Apimondia wird in Bukarest erstmalig eine zusätzliche Veranstaltung, die mit ebenso grossem Interesse erwartet wird, abwickeln : die erste internationale Imkermesse, die mit Kongressbeginn (26. August) eröffnet wird und bis nach dem Kongress (5. September) auf dem Ausstellungsgelände in Bukarest zu sehen sein wird. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch das Bukarester Imkerkombinat fertiggestellt sein — eine Betriebsanlage, die vom elementaren Gerätebau bis zu den höchsten Verwertungsformen der Imkereiprodukte alles leisten und bieten wird. Man darf sagen, dass grossangelegte Vorbereitungen im Gange sind, um diesem Ereignis, das der Biene gewiss die ihr eigene Weltgeltung noch mehr festigen wird, zum vollen Erfolg zu verhelfen. - Heinrich, Lauer Telegramm Anlässlich des XI. Jahrestags der Ausrufung der Unabhängigkeit Kambodschas übermittelte der Vorsitzende des Staatsrats der Rumänischen Volksrepublik, Gheorghe Gheorghiu-Dej, dem Staatschef von Kambodscha, Prinz Norodom Sianuk, herzliche Gratulationen und Wünsche für sein persönliches Wohlergehen und das Gedeihen des. kambodschanischen Volkes. In seinem Antworttelegramm dankte der Staatschef von Kambodscha, Prinz Norodom Sianuk, herzlich für die übermittelten Gratulationen und Wünsche. Aus gleichem Anlass sandte der Vorsitzende des Ministerrats der Rumänischen Volksrepublik, Ion Gheorghe Maurer, dem Vorsitzenden des Ministerrats des Königreichs Kambodscha, Norodom Kantol, ein Glückwunschtelegramm. Norodom Kan tol dankte in einem Telegramm.