Neuer Weg, 1964. december (16. évfolyam, 4848-4874. szám)

1964-12-01 / 4848. szám

Abonnements : Einmonatig 5,50 Lei, vier­teljährig 16,50 Lei, halbjährig 33 Lei, ganzjährig 66 Lei. Kollektivabonnements 4,50, 13,50. 27 und 54 Lei. — Be­stellungen werden von den Postäm­tern, den Briefträgern und den freiwilli­gen Zeitungsverteilem entgegengenommen 16. Jahrgang / Nr. 4848 Neuer Wen Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrepublik Bukarest, Dienstag, 1. Dezember 1964 Vier Seiten — 20 Bani % f, Tagung grosser Verantwortungen Seit Jahren ist es nun schon im­mer so : Um die Mittagsstunden irgendeines Herbstdienstags belebt sich ganz plötzlich die breite Strasse am East-River in New York. Die Limousinen rollen in gemässigtem Tempo bis vor das Portal des 40- stöckigen, schlanken Gebäudes aus Beton, Stahl und blauem Glas, des­sen Halle bald gefüllt ist mit Men­schen. Alte und Junge, mit unter­schiedlichem Gesichtsschnitt und Hautfarben sämtlicher Nuancen. Im gedämpften1 Wirrwarr der Stimmen unterscheidet man Sprachen aus aller Herren Ländern. Ein neuzeit­licher Babylonischer Turm ? Keines­wegs I (Obwohl man manchmal un­willkürlich daran denken muss.) Es ist der UNO-Sitz, und die jährliche Vollversammlung wird eröffnet. In diesem Janr wurde sie für den 1 Dezember anberaumt. Zur fest­gesetzten Stunde strömen die De­legierten in den grossen Sitzungs­saal. Die Wand hinter dem Präsi­dialtisch wird von einer riesigen, mit Lorbeeren umrahmten, von der Perspektive des Nordpols aus ge­liehenen Weltkarte beherrscht — dem Wahrzeichen der UNO. Drei Männer nehmen den Vorsitz ein : Generalsekretär U Thant; der für diese, die XIX. Session nominierte Vorsitzende, der ghanesische Bot­schafter Alex Quaison-Sackey, und der Vorsitzende der vergangenen Session. Dieser erhebt sich und er­füllt seine letzte Amtshandlung, er klopft mit dem Holzhämmerchen und verkündet : „Die XIX. Vollver­sammlung der Organisation der Vereinten Nationen ist eröffnet." Während der feierlichen Anspra­chen blicken die Delegierten in die Runde. Es ist etwas eng geworden hier im Laufe der Jahre. Man spricht von der „politischen Fehlberech­­nung" der Architekten, die den Saal für 60—70 Delegationen — wie viele es zeitweilig auch waren —, berech­net und die Möglichkeit ausser acht gelassen haben, dass die Mitglieder­zahl auf 112 — wie es jetzt der Fall ist — und auf noch mehr ansteigen könnte. Eine Tatsache, die der UNO­­Verwaltung jetzt Kopfzerbrechen verursacht, aber ein kleines Übel ist, angesichts des weltpolitischen Vorteils, denn eine der Vorbedin­­lungen für die Wirksamkeit dieses orums ist doch seine Universalität. Es ist zugleich die Ratio ihrer Exi­stenz: keine abgekapselte Staater.­­gruppierung, sondern eine Weltor­ganisation ' der im Friedensideal vereinten Nationen zu sein. Seitdem unser Land an den Ar­beiten der Vollversammlungen teil­nimmt (1956), setzten sich jedesmal die RVR-Vertreter mit aller Ent­schlossenheit für den Triumph der Grundsätze der UNO-Charta ein, geleitet von der politischen Über­zeugung, die Genosse Gheorghe Gheorghiu-Dej so formulierte : „Die Förderung der Prinzipien der fried­lichen Koexistenz und der vielseiti­gen zwischenstaatlichen Beziehun­gen, mit dem Ziel, den Frieden zu sichern und zu festigen, stellt den eigentlichen Daseinszweck der Or­ganisation der Vereinten Nationen Die Delegation unseres Landes an 'der XIX. UNO:Tagung, unter Lei­tung Aussenministers Corneliu Mä­­nescu, ist bereits vor einigen Tagen in New York eingetroffen und hat mit dem Generalsekretär Bespre­chungen bezüglich der Tagesordnung leführt. Sie ist besonders reich, die Tagesordnung dieser Session — es wurden bereits über 92 Punkte vor­gemerkt —, sie ist auch aus einem anderen Grund eine aussergewöhn­­liche Session. Im vorigen. Jahr näm­lich, am 21. November, um 15.00 Uhr New-Yorker Zeit, wurde ein besonderer Tagesordnungspunkt, der 24., zur Diskussion gestellt, er hiess : .Bericht des Vorbereitungsausschus­ses für das Jahr der internationalen Kooperierung", zu welchem das Jahr 1965 (durch die Resolution Nr. 1907) am Ende der Debatten auch prokla­miert worden ist. Also ein UNO­­Jahr, das verpflichtet. Von der vorigen Session, die im allgemeinen in einer günstigeren Atmosphäre der Entspannung abge­wickelt wurde und einige wertvolle Resolutionen und Empfehlungen, wie die über die Weltkonferenz für Han­del und Entwicklung, verabschiedet hat, sind dennoch zahlreiche ungelö­ste Fragen auf die gegenwärtige Ta­gung überkommen. Darunter Fragen aer Vertretung, die keineswegs rein organisatorischer, sondern vorwie­gend politischer Natur sind, wie die der Wiederherstellung der Rechte Volkschinas in der UNO. Der allerwichtigste Tagesordnungs­punkt (23.) ist der der allgemeinen und vollständigen Abrüstung : Die Gespräche hierzu werden auf Grund des Achtzehnländerausschusses er­folgen, also leider von einem nicht befriedigenden, schmalen Leistungs­bericht ausgehen, in dem einge­standen wird, dass im Laufe der sieben Verhandlungsmonate in puncto allgemeiner Abrüstung wenig, so gut wie gar nichts, erreicht wur­de. Zwar sind sich die Positionen bezüglich der herkömmlichen Waf­fen irgendwie nähergekommen, in den entscheidenden Fragen aber, und das sind heute die der Kernwaffen und der Raketen, sind die Stand­punkte so weit voneinander, wie sie es im Augenblick waren, als man sich um den runden Tisch setzte. Verständlich also, wenn nun von der UNO-Vollversammlung er­wartet wird, dass sie zur Lösung dieser Kardinalfrage der internatio­nalen Politik einen substanziellen Beitrag leisten soll. Die Wirtschaftsfragen nehmen ei­nen bedeutenden Platz in der Ge­samtproblematik der Tagung ein. Der Bericht der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (Punkt 32) z. B. empfiehlt der Vollversamm­lung eine Reihe von Massnahmen, die es ermöglichen sollen, die Be­schlüsse der Genfer Konferenz wirk­sam werden zu lassen, was bei den verschiedenen Delegationen selbstredend unterschiedliche Reak­tionen ausiosen wird. Zwei Initiativen unseres Landes wurden auf die Tagesordnung ge­setzt : „Aktionen auf regionaler Ebe­ne im Hinblick auf die Verbesserung der Beziehungen zwischen den euro­päischen Staaten mit unterschied­lichen sozial-politischen Systemen" (Punkt 28) und „Erklärungsentwurf über die Förderung der Ideale des Friedens, der gegenseitigen1 Achtung und der Völkerverständigung in den Reihen der Jugendlichen'1 (Punkt 59). Beide Aktionen erfreuen sich weit­gehender Sympathie und Unterstüt­zung zahlreicher Delegationen. Die Delegation der RVR wird sich oktiv an der Behandlung der wich­tigsten Fragen beteiligen. Solche Fragen sind in erster Reihe die Abrüstung, die endgültige Liqui­dierung des Kolonialsystems — heute, angesichts der Ereignisse in Kongo und Südvietnam eine äusserst akute Frage —, die Lage auf Zy­pern, die südafrikanische Apartheid- Politik, der unbeschränkte Welthan­del u. a. Es ist eine verantwortungsvolle Session. Die Weltöffentlichkeit hofft darum, sie wird so verlaufen, dass man im Augenblick, an dem der Vorsitzende mit dem Holzhäm­merchen klopfen und verkünden wird : „Die neunzehnte Tagung der Organisation der Vereinten Natio­nen ist beendet", die berechtigte Feststellung machen kann : Es war eine Tagung, die der Völkerver­ständigung, der Festigung des Frie­dens gedient hat. Herbert Mohr 2300 Wohnungen schlüsselfertig Kronstadt (NW). — Am Wo­chenende wurde im Neubauviertel „Steagul Roşu“ ein weiterer Vier­stockbau und am Kronstädter Bahn­hofsplatz das zweite Hochhaus fer­­tiggéstellt. Somit hat die Anzahl der heuer in der Region Kron­stadt errichteten Wohnungen 2300 erreicht- 1360 davon entfallen auf Kronstadt, 287 auf Hermannstadt und 234 auf Mediasch. Um die noch zu übergebenden 860 Wohnungen rechtzeitig fertig­zustellen, muss in Blasendorf, Talmesch, Sf.-Gheorghe und im Kronstädter Bahnhofsviertel auf Tempo gedrückt werden. Erstmals komplexe Erntekolonnen im Deltaeinsatz Donauschilf ersetzt 200 000 Kubikmeter Holz / Wasserbauliche Arbeiten verbessern Zugänglichkeit zu den Erntegründen Etwa 75 000 Tonnen Schilf haben bis zur Stunde geschnitten. Das der Vergleichspcriode des Vorjahrs, um nahezu 50 Prozent mehr Schilf dend dafür sind sowohl eine bessere Vergrösscrung und Vervollkomm Die Arbeitsorganisicrung in Ponaudelta als basond^rs vorteil Ernte stehen 40 Kolonnen im Jede Kolonne bildet eine selbständige, mit einer entspre­chenden Anzahl von Ernte-, Sta­pel- und Transportgeräten ausge­rüstete Arbeitsgemeinschaft, der ei­ne ihrer Arbeitskapazität entspre­chende Schilffläche zugewiesen ist. Ausser den eigentlichen Erntegerä­ten verfügen die Kolonnen jeweils noch über eine Werkstätte, Motor­boote und Schaluppen sowie Wohn­­schiffe. Die ständige Verbindung mit dem Erntezentrum wird durch Sprechfunk hergestellt. Die Ver­sorgung der Kolonnen mit allem Nötigen übernehmen Motorboote und in besonders dringlichen Fäl­len Hubschrauber. Während der diesjährigen Ernte werden erstmalig drei Kolonnen, die Erntebrigaden im Donaudclta sind um 30 Prozent mehr als in Insgesamt sollen gegenüber 1963 cingebracht werden. Mitentschei- Arbeitsorganisierung als auch die nung des Maschinenparks. Erntekoionnen erwies sich für das haft, während der diesjährigen Einsatz. mit Spezialaggregaten zum gleich­zeitigen Schneiden. Binden und Pressen des Schilfes ausgerüstet, etwa 20 000 Hektar Erntefläche be­fahren. Dennoch ist die Mechanisierung allein noch keine Gewähr für den erfolgreichen Verlauf einer Ernte. Von nicht geringer Bedeutung da­für sind die umfassenden hydrolo­gischen Massnahmen, die in den meisten Fällen Ausdehnung und Zugänglichkeit der abzuerntenden Flächen bestimmen. Dazu gehört vor allem das Entwässern der ein­gedeichten Gebiete. Die Pump­anlagen verzeichnen gegenwärtig ei­nen Durchfluss, der die mittlere Wasserführung eines Flusses wie die Ialomiţa überschreitet. Das Ab­pumpen des Wassers beginnt be­reits im September, um bis zu Be­ginn der Einfahrt einen möglichst festen Boden zu schaffen, was das Manövrieren der Fahrzeuge er!eich.“ tert und die dadurch verursachten Schäden im Schilfwurzelwerk auf ein Mindestmass einschränkt. Wie wichtig alle diese Massnah­men zur industriellen Schilfausbeu­tung für die Volkswirtschaft sind, geht schon daraus hervor, dass das Deltaschilf jährlich etwa 200 000 Kubikmeter Holz ersetzt. Die Zel­lulosegewinnung aber ist nur eine erste Stufe in der vielfältigen indu­striellen Verwertung des Schilfes. Vor kurzem lief eine neue Kunst­faserfabrik an, deren Sehilfzellu­­lose-Erzeugnisse den Ausgangs­stoff rein wertmässig um das Fünf­­bis Sechsfache überbieten. Die er­zeugte Faser findet im Textilwesen vielseitige Verwendung. Neue AgroFilme Mancher von uns hatte in ver­gangenen Jahren mitunter beim Verlassen des Kinos das unange­nehm-deutliche Gefühl, dass der Kulturfilm vor dem Spielfilm ein Lückenfüller war und weiter nichts. In letzter Zeit kommt das immer seltener vor, ja wir stellen fest, dass der Dokumentarfilm, ganz gleich, welches Thema er abrollt, ein ganz neues Gesicht hat. Was er vom üblichen Genre beibehält, ist seine aussagemässig dokumentarische Grundhaltung — neu dagegen, wie es gesagt wird. Neu ist die Filmsprache. Es zeigt sich, dass diese an­genehme Art des Films zu spre­chen, auch bei der Landbevölkerung sehr gut ankommt. Sie wird gut verstanden. Die künstlerische Sug­gestion des Bildes hat eine oft­mals aufdringliche Art der sprach­lichen Beweisführung nicht nur entschieden verdrängt, sondern auch bestens ersetzt. In den Winter­kursen, die dieser Tage ihren An­lauf genommen haben, wird das eine schätzenswerte Erweiterung der didaktischen Hilfsmittel sein. Diese Filme entstanden in echter Ko­produktion mit Vertretern des Obersten Landwirtschaftsrats (die zumeist als Szenaristen, also nicht einfach als wissenschaftliche Beirä­te zeichnen); andererseits handelt es sich meist um die methodische Bekanntmachung neuer Lösungen alter Probleme; und zu unter­streichen: wirklicher Probleme. Hier einige Beispiele solcher klei­nen Filmwerke: „Geländeeinteilung bei erodier­ten Weideflächen“ (Ing. Şerban Popa, Ing. Nicolae Popescu, Re­gie: Doru Cheşu); „Neue Futter­pflanzen“ — ein Farbfilm, für dessen Drehbuch Ing. Erich Kell­ner zeichnet; „Neue Methoden der Heutrocknung“ — einige vielbe­achtete Verfahren zur Konser­vierung hoher Futterwerte, die besonders in den Banater KWs mit Erfolg erprobt wurden. H. L. Silogruben randvoll Agnetheln (NW). — Die KWs des Rayons Agnetheln gehen heuer mit einer wesentlich besseren Fut­tergrundlage in den Winter als im vorigen Herbst. Unter anderem werden 19 000 Tonnen Heu sowie 40 000 Tonnen Saftfutter eingela­gert. Einen guten Futterfluss zu den Ställen hat man vor allem in Probstdorf, Marpod, Alzen, Ghijasa de Sus und Werd vorbereitet. In Marpod beispielsweise sind 160 Tonnen Futterkohlrüben, 1500 Ton­nen Silage, mehr als 900 Tonnen Heu und 45 Waggon Futterkürbisse, die als Doppelfrucht in den Mais­feldern gewachsen sind, sicherge­stellt worden. \i, I al+zan wur<^e ur|ser spurtschneller Aussenstürmer Wusek Im Länderspiel gegen Frankreich VISl ZU SSuen eingesetzt. Der Schwerpunkt lag auf dem linken Flügel, wo sich unsere Jungen nicht durchsetzen konnten. Einmal erhielt Wusek (unser Bild) eine richtige Vorlage, und da war er auch schon flen Gästeverteidigern entschlüpft und legte den Ball hinter die Mallinie Foto : Rolf Cramer VERDOPPELT haben sioh gegenüber 1959 die Investfonds. Sie erreichen 38,8 Milliarden Lei. Ein GrössteiI davon wird für die Errichtung grosser Chemiekombinate verwendet, wie die von Turnu-Mägurele, Craiova, und Tirgu-.Mures, — Unser B;!d: Teilansicht von der Baustelle des Chemiekom binals in Craiova Foto : Agerpres Flotter Baurhythmus in Luduş Klausenburg- — Im Luduşer Wärmekraftwerk, wo heuer zwei Generatorsätze zu je 100 MW an­liefen, sind intensive Ausbauar­beiten im Gange. Seine installierte Leistung soll bei Vollinbetriebnah­me 800 MW betragen. Gleichlau­fend werden Montagearbeiten durchgeführt. Auf der Baustelle sind mehrere Ausrüstungen für den ersten 640-t/h-Kessel einge­troffen. Hier kommen leistungs­­•fähige Turm- und Portalkräne zum Einsatz, da dieses Aggregat grossen­­teils auf dem Boden zusammen­gebaut werden muss. Diese Metho­de hat bei der Kesselmontage im Wärmekraftwerk Paroşeni (beim 150-MW-Generatorsatz) gute Ergeb­nisse gezeitigt und soll auch hier ein flottes Arbeitstempo gewähr­leisten. Der erste 200-MW-Generatorsatz unseres Landes wird von einem zwar jungen, aber sehr erfahrenen und sachkundigen Kollektiv — darunter die Monteure Maria Păun, Hans Alischer, die Ingenieure Titu Drágán, loan Andrei u.a. — mon­tiert. Da die Arbeiten den ganzen Winter über dauern, wurden Massnahmen für einen ununter­brochenen Zweischichteneinsatz ge­troffen. Reiche Auswahl zum Winterfest Bukarest. — Der Bukarester Handel trifft für den „Monat der Geschenke“ umfangreiche Vorberei­tungen. Rund 60 von den grossen Geschäften haben Verkaufsausstel­lungen in Aussicht genommen, wo Bekleidung, Webwaren und Scíiuhe in reicher Auswahl vorliegen wer­den. In 134 Lebensmittel- und In­dustriewarenläden will man die Einkäufe gleich in Geschenkkörb­chen und -pakete verpacken. Auch Puppen und Spielwaren liegen in reicher Auswahl vor. Was Torten, Kuchen und andere Konditorwa­ren betrifft, soll im Dezember ein genaues Zeitdiagramm rascheste Belieferung sichern. In 225 Sonderverkaufsstellen werden Tannenbäumchen erhältlich sein, und auch der glitzernde Baum­schmuck steht in ausreichenden Mengen zur Verfügung. Schon jetzt haben 42 Gaststätten mit den Vorbereitungen für den Silvesterabend begonnen. Fasswein wird bei 450 Verkaufsstellen erhält­lich sein. Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! Schriftleitung: Bukarest, Strada Bre­­zoianu 13 (Telefon 14 14 72). Verwal­tung: Bukarest, Strada Brezoianu 13 (Telefon 14 03 90). — Redaktionsvertre­­tungen ln Temesvár, Kronstadt, Her­mannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara* Lugosch, Agnetheln, Bistritz Die Intervention in Kongo Einberufung des Sicherheitsrates gefordert Washington, 30. (Agerpres.) — Neun afrikanische Länder (Da­homey, Guinea, Algerien, Kenia, Ghana, Sudan, Somalia, Äthiopien und Tansania) Unterzeichneten Montag ein Schreiben, worin die sofortige Einberufung des Sicher­heitsrates zwecks Prüfung der in Kongo infolge der Intervention der ausländischen Truppen in Stan­leyville geschaffenen Lage ver­langt wird. Der Leiter der Delega­tion Nigerias bei der UNO, Adebo, erklärte, es werde erwartet, dass auch die Delegationen anderer afri­kanischer Länder dieses Schreiben unterzeichnen, sobald sie von ihren Regierungen die erforderlichen Weisungen erhalten. Das Schreiben der Gruppe der afrikanischen Länder verlangt die Einberufung des Sicherheitsrates, da die in Kongo durch die Inter­vention der amerikanischen und belgischen Fallschirmtruppen im Gebiet von Stanleyville geschaffene Lage „den Frieden und die inter­nationale Sicherheit gefährdet“. Das Schreiben fordert den sofortigen Abzug der ausländischen Truppen aus Kongo, die Söldner mitinbe­griffen. Aufständische wieder in Offensive Leopoldville, 30. (Agerpres.) — Nach Abzug der belgischen Paras aus Stanleyville setzen die Auf­ständischen ihre Offensive zur Wie­dereroberung der Stadt fort, mel­det UPI und fügt hinzu, dass „zahl­reiche Streitkräfte der Aufständi­schen den Flughafen bedrängen, dessen Verlust bewirken würde, dass die Interventen in eine ver­zweifelte Lage geraten“. Das Gebiet in der Nähe des Flughafens wird von einem Aufgebot von etwa 1000 Aufständischen kontrolliert. Asso­ciated Press gibt an, dass die Auf­ständischen auch ins Gebiet, das zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum liegt, vorgedrungen sind. Montag standen etwa 2500 Aufständische am Rande von Stan­leyville und hielten die Regierungs­truppen und Söldner, die die Stadt zu verteidigen versuchen, unter Druck. (Fortsetzung auf Seite 3) Besprechung Gromyko — Rusk Washington, 30. (Agerpres.) — Der Aussemminister der UdSSR, A. A. Gromyko, der Sonntag abend in den USA als Leiter der Sowjet­delegation, die an der 19. Tagung der UNO-Vollversammlung teilneh­men wird, eintraf, hatte Montag in Washington eine Besprechung mit US-Staatssekretär Dean Rusk. Tragische Gedenkfeier in Gorgopotamos Minenexplosion fordert zahlreiche Menschenopfer / Attentat vermutet Athen, 30. (Agerpres-Korrespon­­denz.) — Anlässlich des 22. Jahres­tags der Sprengung der grossen Ei­senbahnbrücke bei Gorgopotamos, die zur Zeit der deutschen Okkupa­tion Griechenlands zerstört wurde, fand in dieser Ortschaft eine Ge­denkversammlung statt. Der Versammlung wohnten im Namen der Regierung der Stell­vertretende Verteidigungsminister Papakonstantinu, Mitglieder des griechischen Parlaments, Vertreter der Streitkräfte und andere offi­­zieile Persönlichkeiten sowie eine grosse Menschenmenge bei. Wäh­rend der Versammlung ereignete sich eine Explosion, wobei 14 Per­sonen getötet und 54 verletzt wur­den. Premierminister Papandreu ord­nete sofort Massnahmen für die Erste-Hilfe-Leistung an die Verletz­ten an wie auch die Einleitung einer Untersuchung, um die Ursa­chen der Explosion festzustellen. Hubschrauber und Ambulanzen wurden unverzüglich nach Gorgo­potamos entsandt und beförderten die Verletzten in die Krankenhäu­ser. Die Montag-Ausgaben der Zei­•functor» dohon alo TP.rlr-l ännnd an rlace "'—O'-“ Uli, uuuo eine oder mehrere Minen explo­diert sind. Angaben der Zeitung (Fortsetzung auf Seite 3) Bonn berät über Getreidepreis Angeblich Einvernehmen erzielt Bonn, 30. (Agerpres.) — Montag fand unter Vorsitz von Kanzler Erhard eine Zusammenkunft der Leiter der Wirtschaftsdepartements des westdeutschen Kabinetts statt, um sämtliche Probleme im Zu­sammenhang mit der Verein­heitlichung der Getreidepreise zu regeln und über die von den west­deutschen Landwirten als Entschä­digung für die Zustimmung zur Herabsetzung der Getreidepreise verlangten Subventionen zu disku­tieren. An der Sitzung nahmen auch Vertreter der Parlamentsfraktionen der Regierungskoalition und der Vorsitzende des Verbandes der westdeutschen Landwirte teil. Wie France Presse aus vertrauens­würdigen Quellen meldet, soll auf der fast dreistündigen Sitzung ein Einvernehmen über den Ge­treidepreis erzielt und der west­deutschen Delegation, die an dem nach Brüssel einberufenen Mini­sterrat des Gemeinsamen Marktes teilnehmen wird, klare Weisungen erteilt worden sein. Apimondia XX in Sicht 1965: Jubiläumskongress der Imker in Bukarest / Besuch beim Vorstand des Imkerverbandes der RVR Was man vor dem Betreten des hellen Gebäudes in der Sna­­govstrasse 21 ahnt, das ist einem beim Verlassen des Hauses zur Ge­wissheit geworden: Bienenzucht ist weit mehr als ein weltweites Hobby von Millionen Menschen. „Unsere Imkerei steuert in diesem Jahr rund 4000 Tonnen Honig zum zentralen Staatsfonds bei, was natürlich nur ein Teil der Gesamtproduktion ist. Neben dem unmittel­baren Ertrag hat die Imkerei aber durch die Blütenbestäubung indi­rekte Produktionsleistungen aufzuweisen, die wertmässig 7—15mal grösser sind als der Wert der Hon igproduktion.“ Dies sagte uns Prof- Ing. V. Harnaj, der Vorsitzende des rumänischen Imkerverbandes. Experimentell wurde bewiesen, dass durch die Biütenbestäubung im Sonnenblumenfeld eine 30prozentige Ertragssteigerung erreicht wird. Der Karpaten- und Balkanraum ist ein altes Imkerland. Schon He­­rodot vermerkt den grossen Honig­reichtum dieses Landstrichs nörd­lich der Donau, und in den Chro­niken wird aufgezeichnet, dass ganze Schiffsladungen mit Honig und Wachs zur Pforte, nach Vene­dig und Alexandrien gingen- Ho­nig war Tribut, begehrtes Ausfuhr­gut, ja sogar Exportschlager und valuta forte, um modern zu spre­chen. Per Hubschrauber zur Bienenweide „Diese entwickelte Honigproduk­tion findet im geographisch-klima­tischen Profil unseres Landes ihre Erklärung“, erläutert uns Ing. Du­mitru Georgescu, Leiter des Propa­gandadienstes beim Imkerverband, die Sachlage. Der ausgedehnte Raum des Karpatenvorlands, die Wiesen, die Waldsteppe, die Obst­baugebiete, das Donaudelta —mit einem Wort die landschaftliche Vielfalt beherbergt eine ebenso vielgesichtige Flora. Von den Schneeglöckchen im Februar bis zu den letzten- Herbstblütlern im November gibt es eine reiche, nie­­abreissende Bienenweide. „In welcher Gegend gibt’s bei uns den besten Honig?“ erkundi­gen wir uns. Die beiden Fachleute sind der Ansicht, dass dies natürlich Ge­­schimacksache sei ; im übrigen schwören sie aber auf Akazien­honig. Was unsere besten Bienen­weiden betrifft, so wird in erster Reihe die Region Dobrudscha ge­nannt: die Lindenwälder von Ba­­badag—Niculiţel—Tulcea sind eine wohl in Europa einmalige Sache. Hier gibt es eine Fläche von 20 000 Hektar Lindenwald, der einen Mo­nat hindurch blüht, da drei ver­schiedene Lindenarten vertreten sind; grosse Anziehungs- und Treffpunkte der Wanderbienen­zucht sind die Akazienwälder in der Region Galatz (Hanul Cona­­chi) und der Region Crişana (Va­lea lui Mihai), wo zur Zeit der Akazienblüte Zehntausende Bie­nenkästen hingefahren werden.’ Dies sind natürlich nicht die ein­zigen „Pilgerorte“. Ein ganz be­sonderer Bereich ist dann das Do­naudelta mit seiner überaus rei­chen, aparten und wertvollen Flora. Vor allem sind es die Salweiden, die im frühesten Frühjahr den er­sten Nektar bringen. Dann folgt die Donau-Flussaue. Eine beson­dere, begehrte Spezialität des Del­tas ist der Medizinalhonig, den die Wasserminze liefert. „Auf welche Weise können die Imker diese entfernten und in ei­nigen Fällen schwer zugänglichen Plätze nutzen?“ „Sehen Sie, dazu ist der Imker­verband da“, meinte Prof. Harnaj. „Als Einzelgänger könnte es sich kaum einer unserer 80 000 Imker leisten, mit seinen Bienen so weite Strecken zu wandern. Dabei ist zu unterstreichen, dass von den 900 000 Völkern über 500 000 auf Wander­weide gehen- In das Delta werden die Kästen mittels Schaluppen be­fördert; zu den oft entfernten Akazienwäldern geht es per LKW, wobei gewöhnlich mehrere Imker sich an diesen Ausflügen gemein­schaftlich beteiligen und durch die Vermittlung des Verbandes beacht­liche Preisbegünstigungen von sei­ten der Transportunternehmen er­halten. Zu schwer zugänglichen Weideplätzen, beispielsweise zur Gebirgsflora, haben wir Bienen auch per Hubschrauber befördert.“ 1600 Delegierte aus aller Welt erwartet Solche Methoden’ haberi es na­türlich mit sich gebracht, dass sehr hohe Einzelerträge (33 kg . bei hundert von über 2300 Völkern auf dem Staatsgut Sadova,- Reg. Oltenien) und der beachtliche Durchschnittsertrag von 12 Kilo­gramm je Bienenstock in unserem Land erreicht wurde. Auch die „Bevölkerungsdichte“ der Bienen ist sehr hoch. Sie beträgt 3,47 Völker je ŞujdratkUg^ter,' was eine der höchsten Kennziffern in der Welt ist. All diese objektiven Sehenswür­digkeiten sowie die hohe Organi­sationsstufe des Imkerwesens in unserem Lande machen Rumänien für die internationale Fachwelt sehr anziehend. Auf dem XIX. Welt­kongress der Imker in Prag lag es also geradezu in der Luft, Ru­mänien als Gastgeber des nächsten Weltkongresses auszuersehen. Da der XX. der Jubiläumskongress der Apimondia (so heisst der Weltver­band) ist, kann mit einer ganz grossen Beteiligung gerechnet wer­den. „Wir nehmen an“, meinte Ing. Georgescu, „dass etwa 1600 Dele­gierte aus der ganzen Welt zu uns kommen werden. Die Einladungen wurden schon abgesandt, und bis zum 1. Januar 1965 werden wir wissen, wieviel Zusagen einlaufen. Wir können heute schon sagen, dass unsere Einladung ein welt­weites Echo gefunden hat.“ Dieser XX. Weltkongress der Apimondia wird in Bukarest erst­malig eine zusätzliche Veranstal­tung, die mit ebenso grossem Inter­esse erwartet wird, abwickeln : die erste internationale Imkermesse, die mit Kongressbeginn (26. Au­gust) eröffnet wird und bis nach dem Kongress (5. September) auf dem Ausstellungsgelände in Buka­rest zu sehen sein wird. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch das Bukarester Imkerkombinat fertig­gestellt sein — eine Betriebsanlage, die vom elementaren Gerätebau bis zu den höchsten Verwertungs­formen der Imkereiprodukte alles leisten und bieten wird. Man darf sagen, dass grossan­gelegte Vorbereitungen im Gange sind, um diesem Ereignis, das der Biene gewiss die ihr eigene Welt­geltung noch mehr festigen wird, zum vollen Erfolg zu verhelfen. - Heinrich, Lauer Telegramm Anlässlich des XI. Jahrestags der Ausrufung der Unabhängigkeit Kambodschas übermittelte der Vorsitzende des Staatsrats der Rumä­nischen Volksrepublik, Gheorghe Gheorghiu-Dej, dem Staatschef von Kambodscha, Prinz Norodom Sianuk, herzliche Gratulationen und Wünsche für sein persönliches Wohlergehen und das Gedeihen des. kambodschanischen Volkes. In seinem Antworttelegramm dankte der Staatschef von Kam­bodscha, Prinz Norodom Sianuk, herzlich für die übermittelten Gra­tulationen und Wünsche. Aus gleichem Anlass sandte der Vorsitzende des Ministerrats der Rumänischen Volksrepublik, Ion Gheorghe Maurer, dem Vorsitzenden des Ministerrats des Königreichs Kambodscha, Norodom Kantol, ein Glückwunschtelegramm. Norodom Kan tol dankte in einem Telegramm.

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