Neuer Weg, 1965. november (17. évfolyam, 5134-5158. szám)

1965-11-02 / 5134. szám

Á Den Winter gerüstet erwarten Von Nikolaus Z an gl über Wirtschafts&inn lässt sich streiten. In den Betrieben gibt es nicht wenige Probleme, bei deren Lösung man ohne ihn nicht aus­kommt. Dies tritt am deutlichsten bei den Wintervorbereitungen in Erscheinung. Es zeigt sich z. B., dass, obwohl Wintervorbereitun­gen eine jedes Jahr wiederkehren­de Aufgabe sind und die meisten Belegschaften diesbezüglich schon über umfassende Erfahrungen ver­fügen, es immer noch Betriebe gibt, die sie zu leicht nehmen und zu lange hinausschieben. Dabei lässt man sich, wie es besonders heuer der Fall ist, vom anhalten­den Schönwetter des lauen Herbstes täuschen. Die rechtzeitige Durch­führung der noch in den Sommer­monaten festgelegten Massnahmen bietet indessen allen genügend Spielraum, sich jetzt auch anderer, weniger wichtiger Arbeiten anzu­nehmen, die aber mithelfen, den Winter besser gerüstet zu erwar­ten. Man urteile selbst: Im Kron­­städter Wälzlagerwerk, das in grossen Zügen bereits winterfest gemacht war, ging man vor kur­zem schon daran, auch die Glas­häuser für die Blumen zu über­holen, die im kommenden Frühjahr den Betriebshof zieren sollen. In vielen Unternehmen aber — es handelt sich meist um Wohnbau­stellen — werden hingegen erst jetzt die Massnahmenpläne für die Wintervorbereitung auf den Schreib­maschinen vervielfältigt, um sie den Untereinheiten zuzuschicken. Wo es besonders notwendig ist, die Wintervorbereitungen recht­zeitig, u. zw. schon im Sommer, zu beginnen, das sind die Baustel­len, besonders die Wohnbaustel­len, weil hier mehr als anderswo der ganze Arbeitsablauf und die Qualität in viel grösserem Masse davon bedingt werden. Es ist be­kannt, um wieviel schwieriger al­lein die Materialversorgung der Baustellen bei Schlechtwetter be­werkstelligt wird. Somit ist es auf Wohnbaustellen mit einigen Winter­vorbereitungsmassnahmen nicht ge­tan. Hier geht es darum, schon Monate vorher, die Kräfte vor al­lem auf die Aussenarbeiten zu konzentrieren und für die kalte, nasse Jahreszeit eine ausreichende Baufront für Innenausfertigungen zu sichern. Sollte man gerade auf diesem Gebiet vergessen habén, aus den Erfahrungen zu lernen, oder glaubt man, in Anwandlung von Selbstberuhigung, diese Fragen hinausschieben zu können, weil auf allen Baustellen die Zeitspanne 15. November — 15. März als Win­terzeit gilt? Solche Überlegungen drängen sich auf, wenn man z. B. die Lage im Banater Regionsbau­trust betrachtet, wo am 20. Okto­ber nicht einmal die Hälfte der für dieses Jahr vorgesehenen. Woh­nungen fertiggestellt waren, wo ein Wohnblock noch gar nicht begon­nen wurde, ein anderer (mit 100 Wohnungen) erst beim ersten Stock­werk angelangt ist usw. Um nichts besser ist die Lage des Regions­bautrusts Hunedoara. Hier wie dort mhss die verbliebene günstige Zeit jetzt aufs Äusserste genutzt werden; ob alle Versäumnisse auf­geholt werden können, das hängt jetzt nur noch vom Wetter ab. Doch ganz gleich, in welche Sparte wir uns begeben, die zeit-gerechten Wintervorbereitungen sind für jeden Betrieb von grösster Be­deutung, sichern sie doch einen reibungslosen Produktionsgang für mindestens ein Vierteljahr, was in der Tätigkeit eines Betriebs nicht wenig darstellt. Davon ausgehend, wird im Fogarascher Chemiekom­binat diesbezüglich eine beispiel­hafte Arbeit geleistet. Es wurde zeitgerecht ein umfassender Ak­tionsplan ausgearbeitet und — was noch wichtiger ist — von den 130 vorgesehenen Massnahmen wurden bereits mehr als 100 vorzeitig durchgeführt, die sich jetzt schon günstig auf die Produktion aus­wirken und eine zweckmässige Auslastung der Betriebsanlagen in der kalten Jahreszeit gewährleisten werden. Ähnlich steht es auch im Lugoscher Textilbetrieb (ITL), wo man schon im August die Winter­festmachung begonnen hat. Wirtschaftssinn bei den Winter­vorbereitungen heisst aber nicht allein, die Punkte eines Massnah­menplans der Reihe nach als er­füllt abstreichen zu können. Jede Massnahme muss auch voll und ganz den Zweck erfüllen, für den sie vorgesehen wurde und deshalb verlässlich durchgeführt werden. Am strengsten wird die Güte der Wintervorbereitungsarbeiten vom Winter selbst geprüft. Doch wer will es darauf ankommen lassen? Im Kronstädter Wälzlagerwerk hat die aus Technikern der ausführen-, den wie der Bedarfsabteilungen bestehende Kommission ebenfalls strenge Massstäbe angelegt, als sie die bisher durchgeführten Winter­vorbereitungsarbeiten prüfte. Wenn sie zu _ dem Schluss gekommen ist, das® diese Arbeiten nicht nur vor­fristig durchgeführt wurden, son­dern auch von guter Qualität sind, ist das ein Zeichen, dass die Dienststelle des Chefmechanikers diese Aufgabe gewissenhaft erfüllt. Leider wird noch immer — und dies auch in Betrieben, die der Winterfestmachung grosse Beach­tung schenken — zu spät an ei­nes der wichtigsten Probleme ge­dacht, u. zw. an den schlechten Zustand einiger Betriebswege, der im Sommer und im Herbst weni­ger augenfällig ist, bei plötzlich eintretendem Regenwetter aber er­hebliche Schwierigkeiten verursacht. Im Fogarascher Chemiekombinat wurde ihrer Instandsetzung schon von Anfang an die nötige Auf­merksamkeit geschenkt. Dagegen trägt im Kronstädter Wälzlager­werk — das, wie wir gesehen ha­ben, ansonsten ganz gut steht — die Hauptallee deutliche Spuren von Kanalisationsarbeiten, die mit dem Schlechtwetter zu ernsten Verkehrshindernissen werden. In unerfreulichem Zustand befinden sich einige Zufahrtswege auch im Lugoscher Textilbetrieb. Hier wer­den zwar einige Wege instand gesetzt, doch hat man etwas spät damit begonnen. Bei der Wintervorbereitung kommt es eben auf jede Einzel­heit an. Denn von der Gründlich­keit, mit der die Vorbereitungen getroffen werden, hängt in grossem Masse der normale Produktions­ablauf am Ende dieses sowie in den ersten Monaten des nächsten Produktionsjahrs ab, mit dem un­ser neues Planjahrfünft beginnt. Temesvarer Deutsches Staatstheater in Birthälm und Reichesdorf Gedenkausstellung Stephan Ludwig Roth Mediasch (NW). — Das Temes­varer Deutsche Staatstheater, im Kokel'tal eiin besonders gerne ge­sehener Gast, trat Sonntag in Birt­­hälm und Reichesdorf auf. Die Ko­mödie „Spiel von Liebe und Zufall“ fand bei den insgesamt über 800 Dorfbewohnern grossen Anklang. Wie immer bei solchen Gelegen­heiten, wohnten den Aufführungen auch Besucher aus den umliegenden Dörfern Grosskopisoh und Nimesch bei. Mediasch (NW). — Die Gedenk­ausstellung Stephan Ludwig Roth wird seit einigen Tagen in der Geburtsstadt des grossen sdeben­­bürgischen Revolutionärs gezeigt. Sie umfasst über 40 Dokumente — Fotokopien von Manuskripten, Bil­der und schriftliche Erläuterungen —, die die wichtigsten Momente aus dem Leben und Wirken Roths behandeln. Die im „Caragiale“-Saal eingerichtete Ausstellung wurde bereits von Hunderten Mediaschem besichtigt. Stapellauf in Galatz Galatz. — Ein neuer 4500-Ton­­nen-Frachter wurde Samstag in Galatz vom Stapel gelassen. Dabei handelt es sich um einen Navrom- Frachter, der den Bedingun­gen der Schiffahrt in 'tropischen Gewässern angepasst wurde. Der Stapellauf erfolgte von einem 35 Meter vom Wasser entfernten Sta­pel, also über eine fast doppelt so grosse Entfernung als üblich. Da­bei wurden einige Vorrichtungen überprüft, die beim Stapellauf von 10 000—12 000-Tonnen-F.rzfrach­­tern eingesetzt werden sollen. Das neue Schiff ist der sechste Frach­ter, der heuer in Galatz zu Wasser gelassen wurde. Galatz. — Mon'tag verhessen zwei weitere 1700-Tonnem-Schlepper den Kai der Schiffswerft von Brăila: An den letzten vier Schleppern, die noch in diesem Jahr fertiggestelit werden sollen, sind die Bauarbeiten in einem fortgeschrittenen Stadium. Im Bau befinden sich ferner — über das Soll — zwei 65-PS-Scha­­luppen, 1000- und 1700-Tonnen- Schlepper und zahlreiche Metall­konstruktionen Scherautomat für UTA-Weberei Arad (NW). — Mit einem hoch­produktiven Scheroma't wurde die Weberei der Arader Textilwerke „30. Dezember“ vergangene Tage ausgerüstet. Es handelt sich um eine vollautomatische Schermaschi­ne mit elektronischer Kontroll- und Stopvorrichtung, die Fadenreste und andere Fremdkörper vom Ge­webe entfernt und eine ausgezeich­nete Reinheit gewährleistet. Wie uns Sektorenleiter Friedrich Fehér mittedlt, leistet diese Maschine sechsmal mehr als die alte (60 000 Meter in 24 Stunden) und sichert ausserdem eine einwandfreie Qua­lität. Rotkleesamen für 55 000 Hektar Agnetheln (NW). — Die Flächen mit siebenbürgischem Rotklee sind im Rayon Agnetheln in den letz­ten Jahren ständig vergrössert wor­den. Heuer konnten 1570 Hektar dieser Futterkultur als Saatgutpar­zellen sichergestellt werden. Ob­wohl der Drusch von Klee und Lu­zerne noch nicht restlos abge­schlossen ist, sind bisher 108 Ton­nen Samen vom siebenbürgischen Rotklee bereitgestellt worden. Da­mit kann eine Fläche von 55 0ÓÖ Hektar bestellt werden. i/Tii 180 Arader Familien, meist Arbei­ter aus den Waggonwerken, der „Teba", den Textilwerken und der Mö­belfabrik, haben in den letzten Tagen neue Heime bezogen. Somit sind im Podgoria-Viertel bereits neun grosse Blocks bewohnt. Sonntag bot die Kronstädter Staats­philharmonie ein Konzert mit Kam­mermusik von Ludwig van Beethoven. Liviu Teodor Teclu (Klavier), Anselm Honigberger (Oboe), Petre Şerban (Klarinette), Miron Şalău (Horn) und Mihai Marinescu (Fagott) spielten das Quintett für Klavier und Blasinstru­mente und Variationen für Klavier op. 34, während Paul Nicolaescu Lieder interpretierte. Ihrer Bestimmung übergeben wurde vor kurzem eine Abteilung für Pleop­tik und Orthoptik in der Temesvarer Augenklinik. Die neue Abteilung ver­fügt über eine Bettenstation für 30 an Strabismus leidende Kinder im Vor­schulalter und ein Ambulatorium mit modernen medizinischen Apparaten und Ausrüstungen. Eine neue Abteilung für wissen­schaftliche Dokumentation und Infor­mation erhielt die Bibliothek der Klau­senburger Zweigstelle der Akademie. Sie stellt den Forschern und Lehr­kräften des Hochschulunterrichts sowie allen auf wissenschaftlichem und kul­turellem Gebiet Tätigen reiches Do­­kumentationsmaterial zur Verfügung. WÎNTERLÎCHES INTERMEZZO IM HERBST auf dem hauptstädtischen Kunsteisplatz „23. August'1. Alles tummelt sich wieder flott und munter auf der spiegelblanken Fläche, die den Anfängern in der Kunst des Schlittschuhlaufens oft zu glatt isţ ^ " Kotoi 4*«f Ri tt Sport vom Sonntag Lesen Sie auf Seite 4 • Rapid bleibt auf dem richtigen Geleise Nur ein Punkt für Gäste in der Fussball-A-Liga • Dinamo Bukarest ganz souverän Handballmeisterschaft (Männer) © Voinţa Schässburg dennoch Herbstmeister ? Zwischenbilanz im Frauenhandball © Costache warf Weltrekord © Giurgiucä internationaler TT-Meister Ungarns © Sportinformationen des In- und Auslands MANNESGROSSE haben die Stabisolatoren der 400-kV-Höchstspannungslei­­tung, die jetzt zwischen dem Kraftwerk Bukarest-Süd und dem Umspannwerk der Aluminiumhütte in Slatina verlegt wird. Die über 163 Kilometer führende Leitung wird insgesamt 532 Doppelmasten zählen, deren Aufstellung die Mon­teure der Elektromontageunternehmen Bukarest, Bacäu und Cîmpina besorgen Foto : Agerpres Anerkennung rumänischer Radiobiologen Internationale Atomagentur erteilte Forschungsauftrag Bukarest. — Die Internationale Agen'tur für Atomenergie in Wien hat Fachleuten vom radiobiologi­schen Zentrum des Ministeriums für Gesundheitswesen und Sozial­fürsorge wichtige Forschungsauf­träge anvertraut. Wie der Direktor des Zentrums, Doz. Dr. Claude Ni­colau, versichert, bedeutet dies eine Anerkennung der Leistungen und Möglichkeiten unserer Wissenschaft­ler. Die Forschungen, die von einem Kollektiv unter Leitung Dr. Ştefan Grigorescus ausgeführt werden, ent­falten sich gemäss einem umfassen­den Plan; bezweckt wurde, mit Hilfe chemischer Substanzen den Sensibilitätsgrad des menschlichen Organismus gegenüber ionisierenden Strahlungen von allgemeinsten phy­siologischen Funktionen bis zu phy­sikalisch-chemischen Veränderungen festzustellen. Die bisherigen Ergebnisse er­schliessen den Forschungen im Be­reich der Radiobiologie, der Mole­kularbiologie sowie der medizini­schen Praxis ein weites Feld. Sie wurden in einem technischen Be­richt zusammengefasst und vor kurzem nach Wien gesandt, wo er bei den Fachleuten der Agentur günstige Aufnahme fand. Drahtfabrik in Buzău Ploieşti. — Im Ostteil der Stadt Buzău heben sich bereits die Um­risse der künftigen Drahtfabrik — eines Bauobjekts des Fünfjahrplans — klar ab. Die Haupthalle ist fer­tiggestellt, auch wurde hier schon mit der Montage von Ausrüstungen und Anlagen begonnen. Die Arbei­ten am Lagerhaus für Walzdraht sind ebenfalls beendet. Zur Zeit ist der Bau des Verwaltungsgebäudes in vollem Gange. Gesundheit wächst in Feld und Wald Kamille erstmals kultiviert / Heilkräuter in drei Dutzend Länder Ein schöner Bau in einer stillen Seitenstrasse im Bukarester Weichbild: Die CENTROCOOP-Generaldirektion für Heilpflanzen hat hier ihren Sitz. Es ist ein Knotenpunkt, in dem viele Verbindungen mit dem In- und Ausland zusammenlaufen : Rumänien zählt zu den Ländern der Welt mit den reichsten Beständen an Heilkräutern der spontanen Flora. Und auch was den Anbau von Medizinal- und aromatischen Pflanzen betrifft, nehmen wir einen Spitzenplatz ein. Näheres über die Verwertung der Heilpflanzen sowie über andere Aspekte erfuhren wir in einem Gespräch mit dem Leiter des Ressorts Studium und Dokumentation der erwähnten Generaldirektion, Apothe­ker Cornel Constantinescu. Kundschaft in einigen Erdteilen Er schickte voraus, dass die ausserordentliche Vielfalt an Me­dizinalpflanzen auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass in unse­rem Land hierfür beste natürli­che Voraussetzungen bestehen : Vielseitiges Relief und unterschied­liches Klima mit Mittelmeerein­schlag bis zu Hochgebirgsklima. „Die Wirkung dieser günstigen Vor­aussetzungen wird noch dadurch erhöht, dass unser Staat der Ver­breitung und Verwertung der Me­dizinalpflanzen sowie ihrem plan­­mässigen Anbau grösste Bedeutung beimisst.“ Unser Gesprächspartner belegt das mit einigen Fakten ; „Heute werden etwa 40 000 Hektar mit 30 Arten von Medizinal- und aroma­tischen Pflanzen angebaut. Vor drei Jahren waren es 27 000 Hektar, 1949 nur 200 Hektar. Von den bei uns vorkommenden 300 Arten von Heilpflanzen der spontanen Flora werden rund 150 verwertet. Aus ihnen werden über 70 Arz­neien, rund 30 Kräutertees, 15 ätherische Öle und Dutzende Pflan­zenextrakte und Tinkturen her­gestellt.“ Worauf man hier besonders stolz ist: Unsere Heilpflanzen werden in immer grösseren Mengen vom Ausland verlangt. Drei Dutzend Länder zählen zu unserer Kund­schaft. Heilpflanzenladungen ge­hen beispielsweise nach Italien, England, Österreich, der Schweiz, nach Griechenland, Spanien, In­dien, Japan, Westdeutschland, in die USA und Schweden ab. Gelie­fert werden Koriander, Pfeffer­minze, Mohn, Senfkörner, Linden­blüten, Kamille, Fenchel, Majoran, Thymian, Melisse, Baldrian und viele andere Arten von Heilpflan­zen. Einige „technische“ Einzelheiten: Heilpflanzen werden buchstäblich in jeder Region aufgebracht. Sie sind sowohl im Hochgebirge als auch im Donaudelta beheimatet. Was die Kräuter anbelangt, die der spontanen Flora angehören, steht die Region Klausenburg mit 85 Arten von Heilpflanzen an er­ster Stelle. Es folgen die Regio­nen Crişana, Kronstadt, Argeş, Ba­nat, Oltenien, Dobrudscha (ganze Lindenwälder) usw., während vor allem in den Regionen Bukarest, Banat, Kronstadt, Olte­nien, Dobrudscha u. a. Meddzinal­­pflanzen angebaut werden, die sieben einschlägige, gut ausgerüste­te Unternehmen verarbeiteten. Unser Gesprächspartner spricht von der „Poesie der Heilpflanzen“ — so drückt er sich wörtlich aus — und vermittelt uns einen kur­zen Überblick über die äusserst interessante Geschichte der Heil­kräuter. Die ältesten Nachrichten darüber stammen aus China und teilen mit, dass Kaiser Sen Nung (um 3000 v. u. Z.) sich mit dem Studium der Heilpflanzen befasst habe. Ebenso wurde in China ein handgeschriebenes Buch zu diesem Thema entdeckt, das um 2600 v. u. Z. verfasst worden ist. In Kleinasien haben archäologische Forschungen rund 22 000 Tontafeln zutage gefördert, und auf 33 die­ser etwa 4000—5000 Jahre alten Tontafeln wird ausführlich über Medizinalpflanzen berichtet. Auch bei uns sind Heilkräuter seit langem bekannt. Aus vergilbten Schriften der Zeit ist ersichtlich, dass schon im 13. Jahrhundert Heilkräuter gegen verschiedene Krankheiten verschrieben wurden, und zwar von... Barbieren. Ale­xandru Lăpuşneanu beispielsweise Hess sich, um sein Augenleiden zu kurieren, einen Hermannst, dter Wundarzt kommen, der mit seinen Heilkräutern wahre Wunderdinge verrichtet haben soll. Und in der ersten Hermannstädter Apotheke — sie war 1494 schon vorhanden — wurden ausser Fuchslunge, Hirsch­horn, Arsenik, Priestersalz und Pulver gegen Seitenstechen auch verschiedene Heilkräuter geführt. „Seit Tausenden Jahren sind die Heilpflanzen ein unentbehrlicher Freund des Menschen“ fasst Cornel Constantinescu zusammen. Hagebutten auf vier Hektar Man macht uns darauf auf­merksam, dass bei Ploieşti und in einigen anderen Regionen einzigar­tige Pflanzungen geschaffen wur­den. Es handelt sich um Hagebut­ten. „Durch die Ausrichtung auf eine rationelle Landwirtschaft, d. h. Auflassung der Feldraine, Rodung von wertlosem Strauchwerk, wirt­schaftlich unrentablen Baumstrei­fen u. a. wird den Heilpflanzen der spontanen Flora sozusagen .Le­bensraum’ entzogen“, informiert uns Apotheker Constantinescu. „Das ist besonders bei der Hage­butte der Fall, deren Bestände in letzter Zeit eben durch die oben erwähnten Umstände erheblich zurückgegangen sind. Und gerade die Hagebutte ist wegen ihres ho­hen Vitamingehalts einer der begehr­testen Exportartikel. Wir führen sie in zahlreiche Länder aus. In Schweden findet sie für die Be­reitung von Suppen Verwendung, in anderen Ländern dient diese rote, längliche Frucht zur Teebe­reitung. Dann wird aus ihr natür­lich auch Marmelade gewonnen, wie das übrigens auch bei uns der Fall ist.“ (Fortsetzung auf Sette 2) Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! Abonnements : Einmonatig 6,50 Lei, vier­teljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen wer­den von den Postämtern, den Briefträ­gern und den freiwilligen Zeitungsver­teilern entgegengenommen Schriftleitung I Bukarest, Strada Bre­­zoianu 13 (Telefon 14 14 72 j Verwal­tung 14 03 90). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, MediasGh, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz Organ der Volksräte der sozialistischen Republik Rumänien 17. Jahrgang / Nr. 5134 Bukarest, Dienstag, 2. November 1965 Einzelpreis 25 Bani Sitzung der UNO-Vollversammlung Redner würdigen Annahme des rumänischen Resolutionsenfwurfs New York, 1. (Agerpres.) — Montag vormittag fand eine Sitzung der UNO-Vollversammlung statt. Die Arbeiten wurden vom Vorsit­zenden der Tagung, Amintore Fan­­fani, geleitet, der bekanntlich in­folge eines Unfalls drei Wochen verhindert war, sein Amt auszu­üben. Auf der Tagesordnung standen die Dokumente, die der Ausschuss für soziale, humanitäre und kul­turelle Fragen genehmigt hatte. Diese Dokumente wurden der Voll­versammlung zur Billigung unter­breitet. Es handelt sich um den Bericht über die im Hinblick auf die Durchführung der Erklärung über die Ausschaltung der Rassendiskri­minierung zu treffenden Massnah­men, den Empfehlungseinwurf über die Einwilligung bei der Vereheli­chung, den Bericht über Bekundun­gen von Rassenvorurteilen und na­tionaler und religiöser Unduldsam­keit, sowie den Bericht über die Ausschaltung jedweder religiösen Intoleranz. Nach der Debatte, an der sich zahlreiche Delegierte beteilig­ten, genehmigte die Vollversamm­lung einhellig die erwähnten Do­kumente, die einen Appell an „alle Nationen enthalten, dringende, wirksame Massnahmen im Hinblick auf die Liquidierung jedweder Rassendiskriminierung zu treffen“. Die Vollversammlung fordert UNO­­Generalsekretär U Thant auf, im nächsten Jahr Bericht über die Fortschritte bei der Verwirklichung der Empfehlungen der Organisation gegen Rassen- und religiöse Into­leranz zu erstatten. Montag vormittag fand auch eine Sitzung des Ausschusses für sozia­le, kulturelle und humanitäre Fra­gen statt, auf der zahlreiche Dele­gierte zu dem vorige Woche ange­nommenen Erklärungsentwurf über die Förderung der Ideale des Frie­dens, der gegenseitigen Achtung und der Völkerverständigung in den Reihen der Jugend sprachen. Die Vertreter Hollands, Ghanas, der USA, Frankreichs, Nigerias, Austra­liens, Griechenlands, Englands, Neuseelands, u. a. Länder wie­sen darauf hin, dass die Annahme dieses Dokuments eine Anerken­nung des Einflusses ist, den dieses auf die Erziehung der Jugend im Sinne dieser Ideale ausüben kann. Sie hoben die Bedeutung der In­itiative der rumänischen Delegation im Zusammenhang mit der Ausar­beitung dieser Erklärung hervor. Im Treuhänder-Ausschuss wurde die Debatte zum Resolutionsentwurf im Zusammenhang mit der Lage in Südrhodesien fortgesetzt. Auf Vorschlag des Delegierten Venezue­las wurde beschlossen, die Abstim­mung über den Resolutionsentwurf für die nächste Sitzung aufzuschie­ben. Ion Voicu konzertiert in New York New York, 1. (Agerpres.) — Im weiteren Verlauf seines Gastspiels in den USA gab der Künstler des Volkes Ion Voicu Sonntag abend in New York in der „Town Hall“ ein Konzert. Der rumänische Gei­ger erntete grossen Erfolg. Her­vorragende Persönlichkeiten des New-Yorker Musiklebens und UNO­­Vertreter waren zugegen. Wieder Sturm auf Da Nang Oktoberbilanz der Patrioten glänzend Saigon, 1. (Agerpres.) — Montag unternahmen die südvietnamesi­schen Patrioten nach heftigem Ar­tilleriebeschuss neuerlich zwei Angriffe auf den US-Militärstütz­­punkt von Da Nang. In der Umgebung des US-Spezial- Iagers von Plei Me, 40 Kilometer südöstlich von Pleiku, im Zentral­gebiet Südvietnams, dauern die Kämpfe zwischen den Patrioten und amerikanisch-südvietnamesd­­schen Truppen ebenfalls an. Franca Presse meldet, unter Bezugnahme auf die Nachrichten­agentur, „Die Befreiung“, dass die Patrioten während eines Nachtan­griffs auf den Stützpunkt von Duc Lap, 35 Kilometer nordöstlich von Saigon, 400 Mann der Saigoner Ma­rionettentruppen ausser Gefecht setzten und das 51. Bataillon der südvietnamesischen Regierungsar­mee zur Gänze vernichteten. In der ersten Oktoberhälfte mach­ten die Streitkräfte der südvietna­mesischen Patrioten insgesamt 1588 Mann der Feindtruppen, darunter 593 US-Soldaten und -Offiziere, kampfunfähig. Es handelt sich u. a. um eine Kompanie von amerika­nischen Marineinfanteristen und zwei Kompanien der Saigoner Truppen. In der gleichen Zeitspanne schossen die Patrioten 29 Feindflugzeuge ab und zerstörten andere 10. Überdies wurden 10 LKWs und vier Mili­tärzüge zerstört und eine beträcht­liche Menge Waffen und Munition erbeutet. Neue Variante der Amerika-Entdeckung Rom, Ap/NW : Der italienische Sprachforscher Mario Gattoni Celli behauptet die wirklichen Ent7 decker Amerikas entdeckt zu ha­ben. Seiner Theorie zufolge waren die ersten Europäer, die amerika­nischen Boden betraten, die Etrusker. Sie überquerten den Atlantik etwa zehn Jahrhunderte v. u. Z. mit „ebenso seetüchtigen Schiffen wie Kolumbus“. Gattoni Celli stützt seine Theorie darauf, dass in Ita­lien und Südamerika ähnliche In­schriften gefunden wurden. Im Zeichen der Völkerfreundschaft Helsinki, 1. (Agerpres.) — Im Zuge der Beziehungen zwischen den verbrüderten Städten Konstan­za und Turku wurde in Turku eine Ausstellung mit Zeichnungen von Schülern aus Konstanza eröff­net. Der Bürgermeister von Turku, Vaino Leino, sprach über die Freundschaftsbeziehungen zwischen den beiden Städten und über den wirtschaftlichen und sozial-kultu­rellen Aufbau in der Sozialistischen Republik Rumänien, der er vor kurzem einen Besuch abstattete. Bei der Eröffnungsfeier waren Mitglieder des Gemeinderats, Kul­turschaffende und Journalisten an­wesend. Der rumänische Botschaf­ter in Finnland, N. I. Vancea, war ebenfalls zugegen. Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung wurde auch der rumä­nische Dokumentarfilm „Monumen­talkunst“ vorgeführt.

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