Neuer Weg, 1966. december (18. évfolyam, 5469-5495. szám)

1966-12-01 / 5469. szám

Seite 2 / NW / 1. Dezember 1966 Vater werden ist nicht schwer... Von Hedwig F e 11 i c h .Vater sein dagegen sehr, heisst es bei Wilhelm Busch. Es ist ein vielzitierter Ausspruch, den geplagte Väter gerne wiederholen, wenn das Gebrüll des Sprösslings sie beim Mittagsschläfchen stört oder daran hindert, etwa dem sonn­täglichen Fussballspiel beizuwoh­nen. Meist ist das aber nicht so ernst gemeint, und die wenigsten von ihnen sind tatsächlich geneigt, auf diese väterlichen „Leiden“ zu verzichten... A. D. ist viel konsequenter: Er bleibt dabei, dass Vater sein für ihn zu schwer ist und dass er auf diese Leiden gut und gern verzichten kann. Darum fasst er das Übel gleich an der Wurzel: Er leugnet, dass er jemals Vater geworden sei. Und er tut dies vor den Verwandten, vor den Bekann­ten und natürlich auch hier vor Gericht, wo ihm nahegelegt wird, haupt aufgegriffen haben, so ei­gentlich nur deshalb, weil uns ein Ausspruch A. Ds. bei der Urteils­verkündung dazu verleitete. Als A. D. nämlich vernahm, dass all seine Ausflüchte nichts genützt hatten und gerade das eingetroffen war, was er um jeden Preis hatte vermeiden wollen, nämlich dass er zur Alimentenzahlung verpflich­tet wurde, rief er empört aus: „Soll ich nun wirklich wegen ei­ner Unbedachtheit jahrelang schwere Summen zahlen ?“ Der Ausbruch A. Ds. wäre eher verständlich, wenn seine „Unbe­dachtheit“ anderer Natur gewesen wäre, wenn er, sagen wir mal, vergessen hätte, irgendeinen Schup­pen abzuschliessen und Diebe des nachts daraus etwas entwendet hätten, wofür er nun aufkommen müsste. Aber hier geht es um ei­nen lebendigen Menschen, um ein Aus dem Gerichtssaal sich zu dem Kinde zu bekennen und seinen Beitrag für dessen Un­terhalt zu leisten. Dieses Kind könne doch unmöglich das seinige sein, protestiert er, dazu habe er die Mutter viel zu flüchtig ge­kannt ! Weshalb solle er sich denn ein fremdes Kind in die Schuhe schieben lassen ? Und er mimt den Unschuldsengel, und er mimt Empörung, und er windet sich, dass es sogar den un­beteiligtsten Zuschauer peinlich an­mutet. Besonders, da die Zeugen seine Aussagen widerlegen und die „Entlastungszeugen“, die ganz of­fensichtlich in der guten Absicht gekommen sind, ihm einen „Freundschaftsdienst“ zu leisten, sich widersprechen und ihn da­durch erst recht belasten. Schritt für Schritt muss er zurückwei­chen : „Nun ja, ich habe sie nicht vor zwei Jahren zum letztenmal gesehen ; ich kann mich im Zeit­punkt geirrt haben; nun- ja, ich habe sie nicht nur.'. einmal nach gemeinsamen Unterhaltungen nach Hause begleitet.“ In die Enge getrieben — das ärztliche Gutachten spricht gleich­falls für seine Vaterschaft —, gibt er zu, dass es doch nicht ganz so ausgeschlossen sei, dass er der Vater... Wir wollen hier keine allgemein moralischen Betrachtungen anstel­len, und wenn wir den Fall über-Kind. Und nicht um irgendeines, sondern um sein eigenes Kind! Eine Tatsache, von der ihn letzten Endes nicht erst das Gericht über­zeugen musste, die ihm schon viel früher bekannt war und die er bloss nicht zur Kenntnis hatte neh­men wollen. Die Existenz des Kin­des aber legt ihm eine Verantwor­tung auf, die eben nicht abgeschüt­telt werden kann, und die ihm auch kein Gericht hätte abneh­men können, selbst wenn es — nehmen wir an — auf seine Aus­flüchte hereingefallen wäre. Auch dann wäre es sein Kind gewesen. Sein Kind, mit all den Ansprü­chen und Rechten, die jedes Kind an Mutter und Vater stellen darf : mit der Liebe und Fürsorge um­geben zu werden, die es braucht, um aufzuwachsen, um ein anstän­diger Mensch zu werden. Das sind Tatsachen, die — wir betonen es nochmals — weder durch eine Laune noch durch eine Akte aus der Welt geschafft werden können. A. D. hat sich um seine Verant­wortung zu drücken versucht, das Kind war für ihn eine Last, die er nicht auf sich nehmen wollte, eine Sache, die er lediglich vom finan­ziellen Standpunkt betrachtete. Wir wollen diese Haltung nicht qualifizieren, wir stellen bloss die eine Frage : War es Bequemlich­keit oder Skrupellosigkeit ? Volkskorrespondenten 12o Tonnen Ausrüstungen iür Hütten­betriebe hat die Belegschaft der neuen Halle der Reschitzaer Maschinenbau­werke seit Jahresbeginn planzusätzlich geliefert. Gegenwärtig wird, abgesehen von der Serienherstellung der Drehge­stelle für Diesel- und Hydroloks sowie verschiedener Kompressorentypen, an einem Grossgebläse mit einer Stunden­leistung von 120 000 Kubikmetern gear­beitet, das für das Galatzer Hütten­kombinat bestimmt ist (Oswald Helle­brandt) Fertiggestellt wurde in Paulisch das neue Schulgebäude, das laut Plan erst im kommenden Herbst bezugsfertig hätte sein müssen. Am 7. November erfolgte der Unterricht bereits in den neuen Klassen. Die Paulischer haben beim Bau fest Hand angelegt und durch freiwilligen Einsatz sowie durch Be­schaffung von Baumaterial die Kosten um 170 000 Lei herabgesetzt. (Ernestine Loch) Auf einer Volksversammlung erörter ten die Bergarbeiter von Steierdorf/Ani­­na die Bestimmungen des Entwurfs zum neuen Rentengesetz. An der Ver­sammlung beteiligten sich auch viele Rentner. Die Diskussionsteilnehmer al­ler Altersstufen brachten ihre Genug­tuung über die neuen Massnahmen zum Ausdruck. (Werner Basch) Eine neue Jagdhütte wurde im Henn­­dorfer Wald von den Mitgliedern der Agnethler Filiale des Verbandes der Jäger und Sportangler gebaut. Sie be­sitzt drei Zimmer, einen Vorrats- und Eiskeller und verfügt über elektrisches Licht sowie Wasserleitung. (Johann Wecker) Die neue Remise der Kirchberger frei­willigen Feuerwehr wurde vor kurzem ihrer Bestimmung übergeben. Fast zur selben Zeit ist die Strasse nach Agne­­theln fertig geworden. (Andreas Drot­­lef f) Ohne Futtersorgen können die LPG­Bauern von Orzydorf dem Winter ent­gegensehen. 40 Waggon Heu, 50 Waggon Mais, 10 Waggon Gerste, 2 Waggon Futtererbsen, 2 Waggon Hafer und Silo­futter von 440 Hektar stehen zur Fütte­rung bereit. (Magdalene K i e r e r) @ Kultur 0 Kultur 0 Kultur 0 Kultur 0 Kultur 0 Kultur 0 Kultur 0 Kultur 0 Kultur 0 Kultur 0 Lippa — eine Ausnahme ? Das Experiment ist geglückt. Nach einer anfangs etwas unsicheren Kon­zertreihe der Arader Philharmoniker hat nun Lippa bereits seine zweite ständige Spielzeit mit insgesamt neun Konzerten. Im Programmheft der Philharmonie sind die Lippaer Konzerttage angegeben, der grosse Saal des Kulturhauses ist an den da­für bestimmten Tagen den Arader Musikern reserviert. Es bedarf kei­ner weiteren Hinweise, um die Be­deutung dieser erfreulichen Tatsache im Kulturleben einer Kleinstadt wie Lippa begreiflich zu _ machen. Er­wähnt werden muss hingegen der Ernst, mit dem sich die Arader Phil­harmonie um das Lippaer Publikum bemüht, dem durchaus nicht zweite Kost serviert wird. Heute, in der zweiten Spielzeit, wäre das auch kaum mehr möglich. Thérése Dussant (Frankreich) und Sebastian Benda (Schweiz) gastierten während ihrer Arader Tournee auch in Lippa, im Dezember wird der jugoslawische Dirigent Vanko Kawdarski das Beet­hoven-Violinkonzert in D-Dur in Lip­pa leiten. Rund 350 Zuhörer werden im Durchschnitt gezählt, etwa die Hälfte davon Jugendliche. Die Frage, wie das alles möglich war, liegt nahe. Man könnte in die­sem Zusammenhang die Unterneh­mungsfreudigkeit der Arader^ Phil­harmonie hervorheben und die be­sonderen organisatorischen Verdien­ste des Lippaer Musikprofessors Pe­ter Kleckner. Vielleicht aber ist die­se Fragestellung bereits überholt, und wir sollten sie eher dahinausgehend formulieren, warum das alles noch nicht auch anderswo bereits möglich geworden ist. In Temesvár beispiels­weise, das in Lugosch, Grosssanktni­­kolaus, Hatzfeld (man könnte die Aufzählung beliebig fortsetzen) be­stimmt keine geringere Chance zur Einrichtung einer ständigen Spielzeit vorfinden würde. Die gelegentlich ge­gebenen Konzerte sind gut besucht, und die Jugend, das darf man doch wohl annehmen, dürfte woanders auch nicht viel schwerer zu bewegen sein als in Lippa. Franz Heinz Phantastische „Fantastique“ Ein grosser Dirigent am Pult der Bukarester Philharmoniker : Gennadi Roshdestwenski Man braucht nicht tief in den Sack der Umgangssprache zu grei­fen, um das Wort hervorzuholen, das am besten wiedergibt, was zweitausend Menschen beim letzten Wochenendkonzert der Philharmo­niker empfunden haben : Phanta­stisch dieser junge sowjetische Stabführer. Phantastisch, wie er die „Symphonie fantastique“ Hector Berlioz’ dirigiert. Erinnern wir uns an das zweite Enescu-Festival, 1961, als der da­mals Dreissigjährige mit seinem Or­chester, den Moskauer Rundfunk­sinfonikern, Enescu, Tschaikowskl und Schostakowitsch in einer Wei­se interpretierte, die das Festspiel­publikum in helle Begeisterung ver­setzte. Selbst bei der ersten Sinfo­nie ihres grossen Landsmanns schien den rumänischen Zuhörern Unerhörtes hörbar zu werden. Inzwischen sind fünf Jahre ver­gangen, und Roshdestwenski, in dem etwas von dem Künstlerfana­tismus und der dämonischen Un­rast eines Richter und eines Ro­­stropowitsch lebt, hat sich zu einem Spitzendirigenten nicht nur seiner sowjetischen Heimat entwickelt. Er­folgreiche Tournees, Schallplatten­aufnahmen in grosser Zahl bewei­sen es. Beginnen wir mit dem, was sich an der Dirigierkunst Roshdestwen­­skis, ohne Äusserlichkeit zu sein, optisch äussert: mit seiner Gestik. Sie ist ausführlich, aber nie über­flüssig. Sie ist bildhaft. Sie ver­flicht sich so sehr mit dem rhyth­mischen Geschehen, dass sie inte­grierender Bestandteil des Ganzen wird. Roshdestwenski ist Dirigent vom Scheitel bis zur Sohle —buch­stäblich. Wieder stellte es sich heraus, dass Interpretieren vor allem andern ge­naue. gründliche Handwerksarbeit ist. Unerbittlich dringt Roshdest­wenski bis ins kleinste Werkdetail, fordert peinlich-präzise Klarheit (und erlangt sie, wie aus der Hal­tung der Musiker unschwer zu schliessen ist, auf dem. Weg freund­licher Verständigung). Aber er ver­liert sich nicht im Detail. Sein Ziel ist die absolute Transparenz, das perfekte Gefüge, der vollkommene Zusammenklang. Und nicht zuletzt: der lebendige Ausdruck. In welchem Mass der Künstler Entdecker ist, zeigten schon Ro­­galskis drei rumänische Tänze : sie klangen authentisch, klangen neu. Am deutlichsten trat das Entdek­­kerische bei der „Fantastique“ in Erscheinung. Der Moskauer Gast liess Berlioz eine, man möchte sa­gen, moderne Sprache sprechen, die vom Sentimentalen ebenso unbe­rührt blieb wie vom Schauerlichen. Eine bezaubernde Musik, voll erre­gender Schönheit, voller Spannung. Das, was die Sinfonie sein will: eine geniale Metamorphose der „Idée fixe“ (des Leitmotivs), eine fesselnde programmatische Szenen­folge. Und was uns Roshdestwenski noch entdeckte, wiederentdeckte: dass wir in den Philharmonikern ein grosses Orchester besitzen, mit ei­nem Klang (besonders Streicher­klang), der sich in den besten Sä­len Europas hören lassen kann. In dieser Hinsicht reiht sich Gen­nadi Roshdestwenskis diesmaliges Auftreten an die denkwürdigen Philharmoniekonzerte mit grossen Gastdirigenten, die wir in den letzten Jahren gehört hgben : an die Konzerte mit Sir John Bar­birolli, Franz Konwitschny, Zubin Mehta. Brahms’ gedankenschwerem zwei­tem Klavierkonzert war Alexandru Demetriad technisch wohl gewach­sen ; über ein gefälliges Musizieren jedoch kam der geschätzte Pianist diesmal nicht hinaus. Georg Hromadka Kulturnachrichten Im Zuge des Regionswettbewerbs der Agitbrigaden wurde im Rayon Agnethein mit der Austragung der Gemeindephase begonnen. Die Betei­ligung von 26 Agitbrigaden kann als guter Auftakt für die bevorstehenden Winterprogramme angesehen werden. Austragungsort waren die Gemeinde­zentren Neithausen, Braller, Gross­schenk, Marpod, Bîrghiş und Ghijasa de Jos. Mit grossem Erfolg brachte das En­semble des Temesvarer Matei-Millo- Theaters Carlo Goldonis Komödie „Der Lügner“ in Premiere. Regie führte Constantin Anatol. Darsteller waren Mitrian Roman, Dimitrie Bi­tang, Elisabeta Jar, Florica Cercel, Ştefan Iordănescu, Verdienter Künst­ler, Radu Avram u. a. Auch die wissenschaftlichen Briga­den haben ihre Tätigkeit in den Ge­meinden und Dörfern des Harbach­tals wieder aufgenommen. Samstag und Sonntag wurden interessante Ge­spräche zwischen Dorfbewohnern und den Mitgliedern dieser wissenschaftli­chen Brigaden in Rosch, Schlatt, Be­­kokten, Rethersdorf, Ghijasa de Sus, Neustadt und Coveş geführt, wo je­weils eine dieser Brigaden weilte. Der bekannte Operettentenor Ion Dacian (Bukarest) und die sowjeti­sche Sopranistin Tatjana Sanina wa­ren Gäste des Kronstädter Musik­theaters „Gh. Dima“. Die beiden So­listen sangen die Hauptrollen in Le­­hárs Operette „Die lustige Witwe“. Graphiker stellen aus Kronstadt (NW). — Die traditio­nelle .Jahresausstellung der Maler und Graphiker aus der Region Kronstadt wurde dieser Tage im Kronstädter „Arta“-Saal (auf dem Rathausplatz) eröffnet. Gezeigt werden Arbeiten der Verdienten Künstler Hans Hermann und Gu­stav Kollar sowie von Friedrich Bömches, Helfried Weiss, Ludovic Boroş, Ştefan Mironescu, Harald Meschendörfer, Viktor Stürmer, Kaspar Teutsch, Emilie Apostolescu u. a. Die Ausstellung ist täglich von 11 bis 14 und 16 bis 19 Uhr ge­­öfftfet. Wieder auf Gastspielreise Dezember-Tournee der deutschen Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters Hermannstadt (NW). — Ausser der neuen Premiere „Sekunde der Entscheidung“, mit der die deutsche Abteilung des Hermann­städter Staatstheaters am 17. De­zember vor das Publikum treten wird, haben die Hermannstädter auch ein Tournee in einige Ort­schaften der Region Kronstadt in Vorbereitung. Goethes „Clavigo“ soll am 10. und 11. Dezember in Trappold, Kleinalisch und Hetzel­­dorf zur Aufführung gelangen, und mit Hans Sachs’ Fastnachtschwän­ken „Schuhmacher und Poet dazu“ will man zwischen dem 10. und 12. Dezember Martinsdorf, Eibesdorf, Nimesch und Langenthal besuchen. Für den 18. und 25. Dezember sind Vorstellungen in Frauendorf und Marpod mit Bemard Shaws „Pyg­malion“ geplant. Als letzter Auf­tritt dieses Jahres ist am 27. De­zember „Doktor der Philosophie“ in Grosspold (Region Hunedoara) vorgesehen. Bunter Abend in Hatzfeld Temesvár (NW). — Für einen abwechslungsreichen Unterhal­tungsabend sorgten am Wochen­ende die Laienkünstler des Bana­ter Grenzstädtchens Hatzfeld. Das Estradenensemble des örtlichen Kulturheims (Regie Franz Lux, Musik Thomas Schmidt, Tänze Mi­chael Seppefeld) trat zum ersten­mal mit seinem neuesten Unterhal­tungsprogramm „Olympiade der Jugend“ vor das Publikum. Viel Beifall spendeten die 500 Zu­schauer den schwäbischen Schwän­ken. Noch in diesem Jahr wollen die Hatzfelder mit ihrer „Olympia­de der Jugend“ auch in Grosssankt- I nikolaus auftreten. Alte Waffen, nene Bilder Blick ins Banater Regionsmuseum / Eine Stefan-Jäger-Ausstellung in Vorbereitung Ein Reihenvortrag, der dieser Ta­ge in der Temesvarer Volkshoch­schule gehalten wurde, trug den an­ziehenden Titel: „Das Banater Del­ta“. Er behandelte Fauna und Flora des Naturschutzgebietes in den Sumpfniederungen bei Knes. Dort leben seltene Reiherarten, die am Aussterben waren. Will man aber einen Gesamtüberblick über alles haben, was da im Banat nistet und brütet, besucht man am besten die naturwissenschaftliche Abteilung des Regionsmuseums. Die Sektion „Ornithologie“ zählt im Landes­massstab zu den besten ihresglei­chen. Von Prof. Linţa gegründet, wird sie unaufhörlich fachkundig ausgebaut und ist Gegenstand ju­gendlicher Schaulust und Wissbe­gierde. Und wenn gerade von An­ziehungspunkten menschlicher Neu­gierde die Rede ist, lassen Sie uns auch auf die zwölf Land- und Was­serschildkröten hinweisen, die sich im Hofe aufhalten und — obgleich lebendig — durch ihre vorsintflut­lichen Formen, etwas „Museales“ an sich haben. Beste Klassenstunde In der Abteilung für Geschichte bestaunen die Jungen Schwerter und Säbel, Pistolen und Kanonen längst vergangener Zeiten, die auf die Besucher einen um so grösse­ren Reiz ausüben, als sie auf Bana­ter Heimatboden gefunden wurden, gleich wie die prachtvollen daki­­schen und römischen Münzen. Es gehört zum täglichen Bilde, dass da, in den stilvollen Räumen, ein Pro­fessor eine zusammenfassende Wie­derholungslektion über das Zeitalter der Sklaverei hält, anschaulich und unvergesslich für seine Schüler und die Einzelbesucher, die sich still­schweigend dem Schwarm ange­schlossen haben. Und auch in der Sektion Bilder und Skulpturen hat schon mancher Lehrer seine wirkungsvollste Klas­senstunde gehalten und seinen Schülern die ersten Grundlagen der Kunstbetrachtung und des Kunst­verständnisses vermittelt, direkt vor den Werken alter und neuzeitlicher Meister, einheimischer und auslän­discher Künstler. Hier begegnen wir Annemarie Hehn-Podlipni, einer Mitarbeiterin des Museums, die uns einige Aus­künfte über die Aufgaben ihres Teams gibt — nämlich über all das, was geschehen muss und geschieht, bis man eine Sammlung von Ge­genständen eine übersichtliche Aus­stellung nennen kann — die wis­senschaftliche Arbeit. Annemarie Hehn-Podlipni stammt aus Lowrin und absolvierte vor fünf Jahren die Philologische Fa­kultät des Pädagogischen Instituts von Temesvár. In der Zeit ihres Lehrpraktikums fiel sie dadurch auf, dass sie nicht nur viel Einfüh­lungsvermögen in die Ideenwelt der behandelten literarischen Werke besass, sondern immer wieder mit eigenen Lehrmitteln, Bildern, Skiz­zen und Karten den Vortrag zu be­leben wusste. Diesem Hang zur dar­stellenden Kunst ist sie bis auf den heutigen Tag treu geblieben. Doch sind aus den didaktischen Zweck­werken inzwischen ernste Versuche geworden: Kompositionen und Landschaften in Aquarell. Seit zwei Jahren arbeitet sie im Temesvarer Regionsmuseum als Leiter der Ab­teilung Bildende Kunst. Tausende von Exponaten werden dem Besucher im Museum gezeigt. Sie alle wurden in mühseliger Ar­beit entdeckt, gesichtet, gewertet, gedeutet und in zeitlichen und räumlichen Zusammenhang ge­bracht, um dann in endgültiger Form und adäquater Umgebung zur Schau gestellt zu werden. Was man im Museum sieht, ist das letzte Ka­pitel einer langen Kette wissen­schaftlicher Forschungsarbeit. Als Beispiel nennen wir die Mo­nographie über Leben und Werk des Temesvarer Bildhauers Gallas, die von Annemarie Hehn-Podlipni im vergangenen Jahr der Bukare­­ster Landeskonferenz der Museen vorgelegt worden war. Das Ende der Arbeit war die retrospektive Ausstellung in den Räumen der Kunstabteilung. Sammeln und sichten Die Bemühungen des Mitarbei­terkollektivs des Museums gehen dahin, alle Kunstschätze und Kunstwerte der Region zu sammeln und zu sichten, das Wesentliche und Wertvolle zu erhalten und den breiten Massen zugänglich zu ma­chen, als kontinuierliches Erbe ein­heimischer Kulturschöpfung. Im Dienste dieses allgemeinen Auftrags steht auch die für das nächste Jahr geplante Schau über das Gesamtwerk des Hatzfelder Ma­lers Stefan Jäger. Wertvolle Skizzen, ethnographi­sche Studien des Banater Landes, festgehaltene Sitten und Gebräuche, Bilder sonniger Dorfgassen, Volks­kunstmotive, Trachten und Tänze werden gesammelt und geordnet, damit sie dem breiten Publikum gemeinsam mit dem grossen Ein­wanderungsbild als Dokumente aus dem Schaffen Stefan Jägers zu­gänglich gemacht werden können als Beweise seiner bodenverwurzel­ten Kunst. Joseph Fuchs Belegschaft half Direktor retten Mediasch (NW). — Bei einem Un­fall erlitt Ing. Nicolae Surpeţeanu, Direktor der Mediascher „Vitrome­­ten“, schwere, lebensgefährliche Verbrennungen. Augenblicke dar­auf begann eine wahre Kettenreak­tion zu seiner Rettung : Aus Bu­karest, Tg.-Mures und Hermann­stadt wurden auf dem Luftweg die bekanntesten Fachärzte nach Me­diasch gebracht, die sofort mit der Behandlung begannen. Dass sich der Patient heute ausser Gefahr befindet, ist auch dem selbstlosen Verhalten von 50 Belegschaftsmit­gliedern der „Vitrometan“ zu ver­danken. Sofort nach Bekanntwer­den des Unglücks meldeten sie sich zu freiwilligen Blutspenden und lieferten dem Patienten mehr als fünfzehn Liter Blut. Prüfungssessionen festgelegt Gemäss den Bestimmungen des Re­glements der allgemeinbildenden Schulen werden die am 15. Septem­ber 1966 begonnenen Tageskurse in drei Arbeitsetappen (Trimestern) wie folgt abgehalten : Das I. Trimester schliesst am 22. Dezember ; das II. Trimester beginnt am 10. Januar 1967 und schliesst nach der letzten Unterrichtsstunde am 21. März ; das III. Trimester beginnt am 6. April 1967. Das I. Semester — Abendunterricht — schliesst am 28. Januar 1967 nach der letzten Unterrichtsstunde, das II. Semester beginnt am 14. Februar. Die Prüfungen der I. Session — Fernunterricht — finden in der Zeit vom 4. bis 13. Januar 1967 statt. Die Prüfung für die Schüler im Fernunterricht wird eine schriftliche Arbeit aus der ersten Hälfte des im Schulprogramm vorgesehenen Mate-rials aus jedem Gegenstand des Lehr­plans umfassen. Zu den Prüfungen der II. Session werden nur Schüler zugelassen, die sich zu allen schriftlichen Arbeiten der I. Session gemeldet haben. WIE WIRD Phsmmm Wettervorhersage für den 2., 3. und 4. Dezember Verhältnismässig feucht. Wech­selnd bewölkt, meist bedeckt. Zeit­weilig Niederschläge. Mässiger Wind. Temperatur leicht veränder­lich. Nachttiefstwerte zwischen minus 8 und plus 2 Grad, Tages­höchstwerte zwischen minus 1 und plus 9 Grad, örtlich Nebel. lokalnachrichten MED1ASCH Den grössten Selbstbedienungsladen der Stadt, der im Neuviertel Krähen­wiese-Weberin erbaut wurde, eröffne­­te am Sonntag Dumitru Popa, Vorsit­zender des Mediascher Stadtvolks­rats. Im kommenden Monat sollen auch der Laden für Industriewaren, eine Gaststätte und andere Einheiten, die alle im selben Gebäude unterge­bracht sind, übergeben werden. Kurz vor der Fertigstellung steht eine neue über 700 Quadratmeter gro­sse Halle für den Bau von Bakelit­apparaten für Elektroinstallationen. Die Ausrüstung ermöglicht nicht nur eine wesentliche Produktionssteige­rung, sondern gestattet auch eine um­fassende Mechanisierung der Arbeits­gänge. KARANSEBESCH Ein neuer Wohnblock mit 16 Ap­partements, der vierte im Karanse­­bescher Industrievorort „Balta Săra­tă“, wurde kürzlich seinen Mietern übergeben SCHÄSSBURG Zu der meistbesuchten Bibliothek der Stadt gehört die Schässburger Eisenbahner-Bibliothek. Hier sind mehr als 1000 ständige Leser einge­schrieben. KRONSTADT Der 175 000. Traktor, wurde am Wo­chenende in den Kronstädter Trakto­renwerken fertiggestellt. Die 20-kV-Leitung, die sich zur Zeit zwischen Törzburg und Fundata bei Kronstadt in Bau befindet, wird den Stromanschluss, der in über 1000 Me­ter Höhe gelegenen Gebirgsdörfer er­möglichen. DETTA Im Dettaer Rayonskulturhaus fand eine vom Regionsverband der Kon­sumgenossenschaften veranstaltete Mo­deschau statt. Die Temesvarer Be­triebe „1. Juni“, „Bega“ und „Victo­ria“ zeigten neue Modelle an Kinder­­trikotagen, Konfektionen, Damenschu­hen und Taschnerwaren. Aus Stadt und Land 4 A Lied, Tanz und Spiel Vier Stunden Spannung 260 Laienkünstler der benach­barten Gemeinden Wetschehau­­sen/Herendeşti bzw. Darowa/Ho­­doş standen sich am zweiten No­vembersonntag auf neutralem Bo­den — im neuen Josefsdorf er Kul­turheim — in einem spannenden, interessanten Kulturdialog gegen­über. Nach den ersten vier Proben hat­ten die Darowaer einen Vorsprung von 14 Punkten, den unsere Nach­barn jedoch in den folgenden Auf­tritten — Gedichtvortrag, Mono­log, Solosänger und Trachten­schau — wettmachen konnten. Die Spannung erreichte ihren Höhe­punkt, nicht nur bei den mitwir­kenden Laienküstlern, sondern auch in den Reihen des zwar neu­tralen, aber doch begeisterten Pu­blikums, das mit Beifall nicht geizte. Die Darowaer Volkstanz­gruppe sorgte dann wieder für ei­nen Vorsprung, der durch die ge­lungene musikalische Darbietung und die abschliessende literarische Montage zum Thema „Lob dem Leben“ — 100 Personen beteiligten sich daran — noch ausgebaut wer­den konnte. So endete dieser vierstündige künstlerische Wettstreit mit einem verdienten Sieg der Darowaer und Hodoşer Laienkünstler — End­ergebnis 651:639 Punkten. Karl O r n e r Kulturhausdirektor/Darowa Eftimius „Vagabund" auch in Lugosch Seine neue Spielzeit eröffnete das Lugoscher Volkstheater vor kurzem mit Victor Eftimius Lust­spiel „Der Vagabund“ (Omul care a văzut moartea). Die Premiere dieser unter der Leitung von D. Radu Ionesou vom Temesvarer Staatstheater einstudierten Komö­die, gestaltete sich zu einem gro­ssen Erfolg. Die Karten für die er­ste Vorstellung waren schon Tage vorher ausverkauft. Ludwig Mezei Lugosch Im Stich gelassen Mit zwei Theatergruppen, einer rumänischen und einer deutschen, stellte sich das Reussmarkter Kul­turheim zur I. Etappe des Re­gionswettbewerbs der Amateur- Theaterformationen. Guten Ein­druck hinterliess vor allem die ru­mänische Theatergruppe, die sich mit Valentin Munteanus Lustspiel „Der Wind“ (Vintul) den I. Preis holte. Petru Teslaru, der auch Re­gie führte, war in der Rolle des Anton in seinem Element. Her­vorzuheben auch die Leistungen von Galina Ţugui (Maria) und Ar­gentina Zbuchea (Mindora). Auch die Mitglieder der deut­schen Gruppe — Horst Schembra, Rosi Frunz, Simon Schenker, Kurt Löw, Willi Schenker u. a. —, die Hans Luckes Schwank „Taillen­weite 68“ auf die Bretter brach­ten, ernten durch ihr ungezwun­genes Spiel reichen Beifall. Und es hätte vielleicht auch bei ihnen für einen I. Platz gereicht, wenn nicht die Eva-Darstellerin Elisa­beth Acker ihre Kollegen im letz­ten Moment im Stich gelassen hät­te. Sie hat ihnen, wie sie sich selbst ausdrückte, einen Streich gespielt, einen recht üblen aller­dings. Zwei Stunden vor der Ab­fahrt nach Grosspold ist sie, ohne jemanden davon in Kenntnis zu setzen, auf und davon, auf eine Hochzeit angeblich. Die Theater­gruppe stellte sich dennoch zum Wettbewerb : Rosi Frunz sprang auch in diese Rolle ein und rette­te uns aus dieser peinlichen Situa­tion. Rolf Höchsmann Reussmarkt Jakobsdorf er Premiere Ludwig Anzengrubers „Meineid­­bauer“ brachte die Jakobsdorfer deutsche Theatergruppe am 19. November im eigenen Haus vor über 750 begeisterten Zuschauern auf die Bretter. Die Spielleitung hatte Schuldirektor Hansgeorg Roth inne ; von den Interpreten sind. besonders Waltraut Untch, Hans Untch, Ştefan Frîncu, Hans Schmidt, Katharina Barthmes, An­na Hoffmann, Johann Häner und Eduard Bielinschi zu erwähnen. Der Vorstellung wohnten auch viele Theaterfreunde aus den Nach­­bargémeinden und selbst aus Her­mannstadt und Schässburg bei. Es war — darin ist man sich jetzt einig — einer der schönsten Thea­terabende, die die Jakobsdorfer erlebt haben. Nach der Darbietung spielte die Jakobsdorfer Blaskapelle unter der Leitung von Robert Wecker zum Tanze auf. Die Unterhaltung dau­erte bis in die Morgenstunden. Johann Wecker Jakobsdorf Gelungener Theaterabend Kurze Zeit nachdem ein Teil der Engelsbrunner Theaterfreun­de, besser gesagt die eifrigsten un­ter ihnen, der gelungenen Vorstel­­lungmit Hans Kehrers Lustspiel „Es geht um die Heirat“ in Arad beigewohnt hatten (am 14. Novem­ber), kam das Temesvarer Deut­sche Staatstheater auch in unsere Gemeinde, wo es ebenfalls ein Lusstsplel aufführte, „Der Vaga­­bung“ von Victor Eftimiu. Für ihr gutes Spiel ernteten alle Mitwir­kenden starken Beifall ; den gröss­ten Erfolg hatte aber der Verdien­te Künstler Ottmar Strasser, der unserem Publikum schon seit Jah­ren bekannt ist. Als das Stück zu Ende war, verliessen die Zuschau­er mit Genugtuung und guter Lau­ne das Kulturheim. Ja, das war wieder einmal ein gelungener Theaterabend. Am Nachmittag desselben Tages wurde für das Kleinvolk das Mär­chenspiel „Schneewittchen“ darge­boten. Josef Titsch Engelsbrunn ir Auf ihre Rechnung kamen auch die Bruckenauer Theaterfreunde, als die deutsche Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters mit Goethes „Clavigo“ im Kulturhaus auftrat. Reicher Beifall belohnte auch in Lippa und Sanktanna die gelungenen Aufführungen der Hermannstädter Ensembles, das ei­ne Tournée durchs Banat unter­nahm. Darüber schrieben uns Ar­thur W a 1 d e c k, Anton B let­zt f f e r und Karl G a u g. Empfang zum Jahrestag der Befreiung AlbaniensA Anlässlich des XXII. Jahrestages der Befreiung Albaniens vom faschi­stischen Joch gab der Botschafter der VR Albanien in Bukarest, Josif Po­­gace, Dienstag abend einen Empfang. Anwesend waren die Genossen Constantin Drăgan, Gheorghe Rădu­­lescu, Vasile Vlad, Abteilungsleiter beim ZK der RKP, Grlgore Geamänu, Sekretär des Staatsrates, Alexandru Boabă, Gheorghe Cioară, Adrian Di­­mitriu, Pompiliu Macovei, Minister, Mihai Marin, Stellvertretender Au­­ssenminister, Leiter einiger Zentral­institutionen und Massenorganisatio­nen, Generale und hohe Offiziere, Wissenschaftler und Kulturschaffende sowie Journalisten. Ferner nahmen die in Bukarest be­glaubigten Chefs einiger diplomati­scher Missionen und andere Mitglie­der des Diplomatischen Korps teil. Die in der Hauptstadt weilende De- ’ legation albanischer Filmschaffender traf Dienstag vormittag bei einer Pressekonferenz mit Redakteuren ei­niger Tageszeitungen sowie der Fachpresse Bukarests zusammen. Bei dieser Gelegenheit beantworteten die Gäste zahlreiche Fragen, die das Film­schaffen ln der VR Albanien be­trafen. Chronik Dienstag nachmittag traf eine Dele­gation des Tschechoslowakischen Ju­gendverbandes (CSM) unter Leitung von 1 Bruno Hrlbek, Stellvertretendem Leiter der Abteilung Dorfjugend beim ZK des CSM, ln Bukarest ein, die unserem Land auf Einladung des ZK des VKJ einen Freundschaftsbesuch abstattet. Baustellen in sechs Regionen (Fortsetzung von Seite l) len. in Blaj, Tg.-Mureş u. a. zu be­schaffen. Die Anhäufung von Aufgaben in der zweiten Jahreshälfte hatte auch noch andere Auswirkungen: Es mangelte an qualifizierten und nichtqualifizierten Arbeitskräften, die eigenen wie die gemieteten Ausrüstungen wurden überfordert. Dabei sind es gerade diese Elemen­te, die im Bauwesen die Produk­tionskapazität bestimmen. Die durchschnittliche Arbeiterzahl lag im dritten Vierteljahr beim Bau­trust Nr. 5 um etwa 1200 Personen unter der eingeplanten, was unmit­telbar bewirkte, dass Vorhaben im Werte von 15,5 Millionen Lei nicht ausgeführt wurden. Die Notwendig­keit, Gruppen und Brigaden von neuem auf verschiedene Baustellen zu verteilen, führte infolge des Hin und Her und der erforderlichen Anpassungsdauer zu Verlusten an Arbeitszeit; so erklärt sich, dass die Arbeitsproduktivität nur 98,6 Prozent ihres für das dritte Vier­teljahr eingeplanten Standes er­reichte. Auftraggeber schaffen Lücken Zu bemerken ist noch, dass einige Investträger (insbesondere das Mi­nisterium für Bauindustrie, die Kronstädter Zementfabrik „Teme­lia“, die Mediascher Tafelglasfabrik und die Ziegelbrennerei in Piatra Neamţ) einen Teil des Planes mit wertmässig geringfügigen Vorhaben belasteten, die die Zersplitterung der Arbeiten des Trusts noch ver­schärften. Da einige allgemeine Kostenvoranschläge übertrieben waren, wurden Arbeiten ausge­führt, ohne dass die für sie vorge­sehenen Fonds verbraucht worden wären (wie z. B. bei IRUM Her­mannstadt, 1« den Heltauer Textil­werken, in der Turdaer Zementfa­brik usw.) ; das Plansoll des Bau­trusts blieb auf diese Weise mit rund 2 Millionen Lei belastet. Beim Holzverarbeitungskomplex in Blaj, in den Entkeimungsabteilungen der . Kronstädter, Hermannstädter und '■ Klausenburger Mühlenbetriebe so­wie bei anderen Objekten, wo der Termin für die Inbetriebnahme her­anrückt, kann die bei der Montage und Ausfertigung eröffnete Ar-.m beitsfront nicht vollständig gedeckt werden, da die Auftraggeber den Baustellen einen Teil der vorgese­henen technologischen Ausrüstun­gen nicht zur Verfügung gestellt f haben. Selbstverständlich hatte und hat der Kronstädter Trust ln seiner Tä- m tigkeit auch genug eigene Mängel aufzuweisen. Ihre Beseitigung hängt sowohl von der zweckmässigen Re­gelung des gewohnten Produktions- !’ ablaufs wie auch von der Befol- „ gung wissenschaftlicher Organisa-... tionsmethoden ab. Alles oben Aus- -r geführte, das sich kurz als schlech­te Vorbereitung der Investbautätig- ,, keit durch einige Auftraggeber zu­­sammenfassen lässt, bildet jedoch ein unmittelbares, konkretes Hin- - dernis für die wissenschaftliche Organisierung der Bau- und Mon­tagetätigkeit. Wenn das Kollektiv dieses Trusts \ mit seiner langjährigen technischen und organisatorischen Erfahrung seine Aufgaben bis ins einzelne kennenlernt, die für das erste Vier- - teljahr 1967 festgelegte Arbeitsfront schon jetzt erweitert und von den Auftraggebern Entwürfe, Standort- '' bestimmungen sowie die durch gül- ’ tige Normativakte vorgesehenen Finanzmittel rechtzeitig erhält, : wird es imstande sein, das Plan­­solL des zweiten Jahres unseres Fünfjahrplans mit hohem wirt­schaftlichem Nutzeffekt zu erfüllen.

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