Neuer Weg, 1967. szeptember (19. évfolyam, 5700-5725. szám)
1967-09-17 / 5714. szám
i Dia Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements einmonatig 6,50 Lei, vierteljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen Organ der Volksräte der Weg der Sozialistischen Republik Rumänien 19. Jahrgang / Nr. 5714 Bukarest, Sonntag, 17. September 1967 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii. Telefoni 17 6010, 17 60 20 (Zentrale). 18 1217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani ? \ é V Dialog nicht abgeschlossen Von Michael Roth Diesmal hatte Temesvár die Ehre, Austragungsort des grossen Dialogs über Produktion und Angebot von Haushaltsartikeln zu sein. Mit Koffern voller Hoffnungen trafen dann auch annähernd tausend Handelsleute und Vertreter der Herstellerbetriebe in der Stadt an der Bega ein, standen sich am Verhandlungstisch gegenüber, um schliesslich nach einigen Tagen zur traurigen Schlussfolgerung zu gelangen, dass die Reise hierher nicht unbedingt notwendig war, weil der für Temesvár geplante Abschlussdialog erst den Auftakt zu unendlichen Gesprächen, Verhandlungen und Aktenwechsel zwischen Innenhandelsministerium, Leichtindustrieministerium und Lokalindustrie dafstellen wird. Beide Vertragspartner waren voneinander enttäuscht: der Handel über das Angebot der Industrie und diese wieder über das mangelnde Verständnis des Handels. Worum ging es eigentlich ? Um die grossen und kleinen Dinge, die in jedem Haushalt unerlässlich sind. Um die Auswahl der Haushaltsartikel für 1968 ; was die Industrie erzeugen wird und der Handel zum Verkauf anbietet. Leider, muss gesagt werden, war die Auswahl mager, geringer sogar als in anderen Jahren. Und dies nicht etwa, weil die Handelsleute plötzlich so anspruchsvoll gewesen sind. Die Betriebe der Leichtindustrie, der Lokal- und elektrotechnischen Industrie boten wenig. Es fehlte nicht nur an Neuheiten, selbst die Musterkollektion der schon traditionellen Erzeugnisse zeigte solch grosse Lücken, dass man sich eigentlich mit Recht fragt: Was geschieht wohl in den Glas-, Fayence- und Porzellanfabriken ? Wird hier der technische Fortschritt nicht auch dazu verwendet, die Produktionsskala ständig zu erneuern? Die Stände dieses Sektors gähnten vor Leere, weil ihre Vertreter statt Exponaten Aktenbündel zu den Vertragsabschlüssen mitgebracht hatten. „Wozu die Erzeugnisse noch hierher transportieren ? Sie sind doch bei allen bekannt“, hiess es entschuldigend. Und so trifft es sich, dass die Glasindustrie, die 400—500' Erzeugnisse in ihrem Katalog führt, kaum fünf Neuheiten vorzeigen konnte. Natürlich kann nicht durch die Bank behauptet werden, dass bei diesen Vertragsabschlüssen Neuheiten gänzlich ausgeblieben sind. Es gab sie bei fast jedem Betrieb. Aber, verglichen mit anderen Jahren, viel weniger an der Zahl. Um so grösser war dafür aber die Liste derjenigen Haushaltsgeräte, die aus „Rentabilitätsgründen“ oder anderen /noch nicht ergründeten Erwägungen aus dem Fertigungsprogramm der Herstellerbetriebe verschwunden sind. Selbst solche, die zu Jahresbeginn angekündigt wurden und als Hilfe für den Haushalt angepriesen worden sind, schmückten die Ausbleiberliste. Sie reichen vom Zwiebelschneider, den Mureşul Aiud liefern solite, bis zu den Küchenrobotern, die der Handel jedes Jahr von der Industrie anfordert. CIL Temesvár hatte zwar versprochen, einen solchen Roboter zu erzeugen, liess das Vorhaben nach drei Jahre langen Versuchen aber mit der. Begründung, ihn nicht erzeugen zu können, fallen. Angesichts dieser Sachlage hat man den Eindruck, dass die Mitarbeiter der Entwurfsbüros der Haushaltsartikel erzeugenden Industrie sich in einem andauernden Urlaub befinden, den nicht einmal die verantwortlichen Stellen dieses Sektors zu unterbrechen gedenken, damit wenigstens in einigen Betrieben eine Abwechslung in der Warenskala gesichert wird. Bedauerlich ist, dass dieselben Stellen ohne gründliche Überlegung dem Ansuchen einiger Betriebe, im Kandel gefragte Erzeugnisse aus dem Fertigungsprogramm zu streichen, stattgeben. Angeblich, weil sie nicht rentabel seien. Aus diesem Grund wird Metalurgica Bukarest 13 Erzeugnisse nicht mehr hersteilen (auch Teesiebe nicht mehr), will Victoria Kalan die Produktion von emaillierten Badewannen loswerden, Mureşul Aiud keine Krauthobel mehr liefern und Progresul Temesvár die Produktion von Maismehl-Sieben einstellen, während es Kronstadts Lokalindustrie sogar unter ihrer Würde findet, Fleischklopfer zu erzeugen. Angenommen, es handelt sich in allen Fällen um Dinge geringeren Wertes. Für den Haushalt jedoch haben sie grosse Bedeutung. Und das sollten die zuständigen Ministerien, die Handwerksgenossenschaften und die Lokalindustrie nicht vergessen, solange sie nicht in der Lage sind, diese „unrentablen“ Erzeugnisse durch elektrotechnische Haushaltsgeräte zu ersetzen. Ebenso auch nicht, dass sie sich dabei einer Gesetzesübertretung schuldig machen, denn ein Ministerratsbeschluss besagt klar, dass es einer Genehmigung des Handels bedarf, um gewisse Erzeugnisse aus dem Fertigungsprogramm zu streichen. In Temesvár wurde eindeutig bewiesen, dass diese Verfügung nicht eingehalten wurde. Es wurde sogar die Produktion solcher Erzeugnisse eingestellt, für die grosse — also nicht unrentable Bestellungen gemacht worden sind. Das Dilemma des Handels ist verständlich. Wie Soll er seine Künder zufriedenstellen, wenn seine Bestellungen bei ungefähr 300 Sortimenten nicht vollkommen gedeckt werden können, das Angebot der Industrie sogar unter dem des Vorjahrs liegt. Es handelt sich um Millionen Stück Glaserzeugnisse (Glasund Fayencekombinat Schässburg), Emailgeschirr (Emailul Roşu Mediasch), Essbesteck (Salzburg) u. a„ wo das Angebot die Nachfrage nicht deckt. Das Ministerium für Leichtindustrie beruft sich hierbei auf Schwierigkeiten bei der Sicherstellung des Rohstoffes. Mit dem vorhandenen könnten nur zwei Drittel der Bestellungen des Handels gedeckt werden. Das mag wohl stimmen. Aber ist es nicht die Pflicht der Ministerien und all jener Stellen, die für die Produktion von Haushaltsartikeln verantworten, rechtzeitig dafür zu sorgen, dass die Produktionskapazitäten ausgelastet werden, und das Fertigungsprogramm in erster Reihe auf den Bedarf auszurichten ? Sie müssten doch in erster Reihe daran interessiert sein. Es wäre daher angebracht, sich schon jetzt um die Erledigung aller noch in der Produktion von Haushaltsgegenständen für 1968 offenstehenden Fragen zu bemühen, jene Schritte zu unternehmen, die eine gute Versorgung der Bevölkerung ermöglichen und nicht Energie und Zeit mit Diskussionen, Papierkrieg und Rechtfertigungen verlieren. Der Temesvarer Dialog hat eindeutig gezeigt, in welche Richtung hingearbeitet werden muss. XVI. Rumänien-Radrundfahrt Die Tour rollt in die Berge Mitreissendes Finish in Kronstadt / Rusu bleibt im „Gelben" / Erstmals über 40 km Stundenschnitt Telefonisch von unserem Berichterstatter Hans Frank Während der 131 Kilometer der vierten Etappe der XVI; Rumänien- Radrundfahrt gab es nichts so Interessantes wie auf den 164 Kilometern von Galatz nach der Stadt Gheorghe Gheorghiu-Dej. Dazu fehlten die grossen Überraschungen an der Ziellinie, die spektakulösen Veränderungen in den Wertungen, entscheidende Aktionen auf der Strecke. Aber auch diese Etappe, von der Stadt Gheorghe Gheorghiu-Dej nach Kronstadt, hatte ihre Reize : die Tour ist nämlich in die Berge gerollt. Schon der kilometerlange Aufstieg durch den Oituz-Pass war anstrengend, und die sausende Abfahrt durch die zahlreichen halsbrecherischen Kurven der Gebirgsstrasse war geradezu einmalig. Der Anfang dieser Etappe gehörte den Aussenseitern. Sie flitzten hin und her, brachten das Feld durcheinander, aber nicht die alten Hasen : Kleinkrieg und nichts weiter. Es folgt der grosse Aufstieg durch den Oituz-Pass und die erste Gelegenheit für die Kletterer, Punkte zu sammeln. Geschlossen nimmt das Feld den steilen, 11 Kilometer langen Anstieg in Angriff, doch kurz vor dem Gipfel tritt Mickein urplötzlich an und lässt in dieser Reihenfolge Kazmierzak (DDR), Mikkaljen (Dänemark), Borschel (DDR) und Säläjan hinter sich. Bis zum Sprint in Tg.Secuiesc, den Kazmierzak vor Sö Nilson (Dänemark) und seinen Landsleuten Borschel und Mickein (dieser macht wieder von sich reden) gewinnt. nichts Besonders. Nach dem Sprint beruhigen sich die Gemüter wieder, und abgesehen von dem bereits erwähnten Kleinkrieg der Aussenseiter wird ruhig gefahren. Bewegung kommt ins Feld erst 21 Kilometer vor Kronstadt : Gera versucht wegzukommen, aber seine Attacke wird wie alle anderen unterdrückt. Einmal nur werden die Dänen unruhig, als ihrem ersten Mann, dem unermüdlichen Sö Nilson (gutplaciert in der Einzelwertung), der Reifen wegspringt und er 2 Minuten Zurückbleiben muss. Zwei seiner Mannschaftskollegen schleppen ihn unter viel Kräfteaufwand in das nun sich sputende Feld zurück. 10 Kilometer vor Kronstadt ist alles wieder beieinander. Auf den Strassen Kronstadts geht der Kampf aber schon los. Das Feld ist entfesselt. Attacken auf Attacken werden geritten. Besonders aktiv sind die Ausländer, Aber unsere Fahrer kontern aufmerksam und sicher. Kurz vor dem Stadion kann sich der Holländer Van Leen absetzen. Mickein folgt ihm, doch beide verpassen die Stadioneinfahrt, wo Vasile Tudor, gefolgt von Kazmierzak, durchsaust. Vasile Tudor führt, doch Kazmierzak, der ungekrönte Sprinterkönig dieser Rundfahrt, holt auf. Schulter an Schulter fliegen sie aus der Zielkurve. Vasile Tudor gewinnt hauchdünn ein mitreissendes Finish. In dem von Van Leen angeführten Feld, das sich eine Sekunde später über die Ziellinie wälzt, beisst sich Walter Ziegler, der in Kronstadt vor elf Jahren zum erstenmal in den Sattel gestiegen ist, die Lippen wund : „In Kronstadt wäre ich gerne ganz vorne (Fortsetzung »uf Belte 1) Hochzuchtsorte ist Trumpf In der Region Kronstadt: Besostaja auf 75 Prozent der LPG-Weizenfelder Kronstadt (NW). — Bald 1st in der Region Kronstadt die Weizenaussaat fällig, eine Arbeit, die nach Möglichkeit unter weitgehender Berücksichtigung der letzten Erfahrungen im lokalen Getreidebau vorzunehmen ist. Tatsächlich lassen die Ergebnisse der Brotgetreideernte 1967 für die weitere Arbeit nützliche Schlüsse ziehen. Damit im Zusammenhang einiges über die Erträge, die vielerorts recht hoch lagen. Aufschlussreich in dieser Hinsicht dürfte das Beispiel der einstigen Staatsgüter Sf.-Gheorghe und Zeiden sein, die von der gesamten Fläche einen Durchschnittsertrag von 4008 bzw. 3903 kg erzielten. In Schässburg waren es 3100 kg, in Langenthal über 3300 kg usw.. Ähnliche Ergebnisse können auch zahlreiche LPGs aufweisen, beispielsweise die von Petersberg (3675 kg), Biengärten (3300 kg) und Mediasch (3000 kg). Die Meinung der Fachleute : Die Erzielung dieser Erträge ist vorrangig auf die Hochzuchtsorte Besostaja zurückzuführen, die sich wie in den Vorjahren auch diesmal in sämtlichen Rayons am besten bewährt hat. Diese Erfahrung beim bevorstehenden Anbau maximal auszuwerten, liegt wohl im Interesse jeder einzelnen Wirtschaft. Die dem Stadtgebiet Kronstadt angehörenden LPGs und auch die des Rayons Tg.Secuiesc hatten im Vorjahr 99,3 bzw. 78 Prozent mit Besostaja angebaut. Das Ergebnis: Man brachte im Durchschnitt 2640 bzw. 2400 kg Weizen ein. In anderen Rayons hingegen, beispielsweise Fogarasch, Hermannstadt und Agnetheln, wo nur 32,5 bis 46,7 Prozent der Weizenfläche mit Besostaja belegt wa-ren, hatte man das Nachsehen. Die Durchschnittserträge lagen unter 1500 kg. Angesichts dieser Tatsache ist die Empfehlung des Regionslandwirtschaftsrates, in diesem Herbst zumindest 75 Prozent der Weizenfelder in den LPGs mit Besostaja zu bestellen, rigoros zu befolgen. Ein anderer Aspekt, der zwar nicht neu, aber wiedep aktuell ist: In der Region Kronstadt ist es am vorteilhaftesten, die Weizenkörner in der Zeitspanne 20. September bis 20. Oktober unter die Scholle zu bringen. Jeder Tag Verspätung rächt sich. Im Vorjahr hatten die Rayons Agnetheln, Mediasch, Reps und Hermannstadt um den 20. Oktober herum kaum die Hälfte der Äcker bestellt. Dieses Versäumnis blieb nicht ohne Folgen: Die durchschnittlichen Erträge auf Rayonsebene lagen unter 1500 kg. Folglich hat man sich in den Landwirtschaftseinheiten zu sputen, um den Anbau unter besten Bedingungen und vor allem zeitgerecht durchzuführen. Nächste Woche Bukarest. — Obwohl der Himmel gestern im ganzen Land bewölkt war und stellenweise auch Regen fiel, beharren die Meteorologen auf ihrer Behauptung, dass es ein sonnig-warmes Wochenende geben wird. Mit dem heutigen Sonntag (17. September) allerdings wird vom sommerlichen September Abschied genommen, weil schon am 18. Kaltluftströmungen zu einer merklichen Abkühlung führen werden. Demzufolge ist bis 23. September nicht nur mit einem Sinken der Temperatur von 10 bis 15 Grad zu rechnen, sondern auch mit Regenfällen, kalten Nächten, die im Norden sogar den Nullpunkt erreichen. Als freundlichere Tage sind der 21. und 22. September angekündigt. Die Quecksilbersäule wird im Süden bis auf 20 Grad klettern, im Norden kühl und feucht jedoch bleibt es trotz Sonnenschein auch tagsüber kalt,. Auf eine Erwärmung hoffen die Wettermacher in der letzten Septemberwoche. Es soll wieder sonnigere Tage und auch weniger kalte Nächte geben. 800 Wohnungen aus der Fabrik Klausenburg. — 800 Wohnungen können jährlich mit den Grossplatten errichtet werden, die Klausenburgs jüngste Industrieeinheit liefern wird. Bei der Ausarbeitung der Herstellungsverfahren erhält die Fabrik die Unterstützung eines Technikerkollektivs der örtlichen Zweigstelle des Forschungsinstituts für Bauten. Temperaturumschwung bringt Regen fürs ganze Land IFRON 200 Ein Neuerzeugnis der Hermannstadt (NW). — Zu den bisherigen Erfolgen der Hermannstädter IRUM beim Bau von Werkzeugmaschinen für die Forstindustrie— verschiedene Kreissägen, mechanische und hydraulische Sohleifautomaten, Densionierungs- und Schränkmaschinen sowie einige mechanische und hydraulische Hebevorrichtungen — kam nun der Hermannstädter IRUM Frontallader IFRON 200 als jüngstes Neuerzeugnis dazu. Es handelt sich dabei um ein im Betrieb entwikkeltes hydraulisch gesteuertes Ladegerät, das auf einem Traktor der Type U 650 aufgebaut ist. Die Maximalleistung beträgt 2 Tonnen. Die Ladung kann binnen 7 Sekunden auf 3,5 Meter Höhe gehoben werden. Maschinenbauer Reschitza (NW), — Die ausgezeichnete Augustbilanz hat die Belegschaft des Maschinenbauwerks dazu angespornt, ihre zu Jahresbeginn eingegangenen Wettbewerbsverpflichtungen mit neuen Vorhaben zu bereichern. Dazu gehören die zusätzliche Lieferung von zwei Luft- setzen neue Ziele kompressoren, die Erstellung von 1000 Tonnen Spezialstahl u. a. Erzeugnisse, deren Wert mehrere Millionen Lei ausmacht. Gleichzeitig wird aus Reschitza gemeldet, dass zwei neue Fertigungsstrecken für die 1250-PS-Dieselloks bzw. 7350-PSElektroloks fertiggestellt wurden. Selbstmord Amers Kairo, 16. (Agerpres.) — Marschall Abdel Hakim Amer,. ehemaliger Vizepräsident der VAR und Stellvertretender Oberbefehlshaber der VAR-Streitkräfte, hat, wie ein Kommuniqué des Ministeriums für Nationale Orientierung mitteiit, Selbstmord verübt. Trotz der ärztlichen Hilfe, die ihm geleistet wurde, konnte Marschall Amer nicht gerettet werden, da er eine grosse Menge toxischer Erzeugnisse geschluckt hatte. Bekanntlich hatte Amer Hausarrest, da er unter der Anklage stand, ein Komplott angezettelt zu haben, um wieder das Kommando über die ägyptischen Streitkräfte zu übernehmen. Garnison verstärkt London, 16. (Agerpres.) — Wie in London verlautet, wird der Bestand der britischen Garnison auf Gibraltar von 700 auf 1100 Mann erhöht. Reuter weist darauf hin, dass diese Massnahme zeitlich mit der Verschärfung des anglo-spanischen Gibraltarkonflikts nach dem Referendum von Sonntag übereinstimmt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte, eine Erhöhung des Truppenbestandes auf Gibraltar sei schon längst gefordert worden, doch hätte es bis jetzt keine verfügbaren Einheiten gegeben. Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär des ZK der RKP, empfing Ministerpräsidenten der Republik Türkei, Suleyman Demirel Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei, empfing Freitag mittag den Ministerpräsidenten der Republik Türkei, Suleyman Demirel, der unserem Land einen Besuch abstattet. An der Begegnung nahmen teil Ion Gheorghe Maurer, Vorsitzender des Ministerrates, Alexandru Boabă, Minister für Erdöl, Mihai Marinescu, Minister für Maschinenbau, George Macovescu, Erster Stellvertretender Aussenminister, Vasile Şandru, Stellvertretender Aussenminister, und Ion Drinceanu, Botschafter Rumäniens in Ankara. Der Ministerpräsident der Türkei war in Begleitung von Ihsan Sabri Caglayangil, Aussenminister, Mehmet Turgut, Industrieminister, Refet Sezgin, Minister für Kraftstromproduktion und Naturvorkommen, Kamuran Gürün, Botschafter der Türkei in Bukarest, und liter Turkmen, Stellvertretendem Generalsekretär im Aussenministerium der Türkei. Es wurden Fragen der bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und der Türkei erörtert, der günstige Kurs, den diese Beziehungen in letzter Zeit eingesohlagen haben, wurde positiv bewertet, und e„ wurde der gemeinsame Wunsch ausgesprochen, diese zum Vorteil beider Länder künftig noch mehr auszuweiten. Ebenso wurden Fragen der internationalen Lage erörtert, wobei .hervorgehoben wurde, dass die auf den Prinzipien der Unabhängigkeit, der Souveränität, der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten zwischen Staaten mit verschiedener politisch-gesellschaftlicher Ordnung aufgebauten Beziehungen der Zusammenarbeit einen wichtigen Beitrag zur Schaffung einer für die internationalen Entspannung günstigen Atmosphäre darstellen. Gleichzeitig wurde die Bedeutung unterstrichen, die der Entwicklung der Beziehungen des Einvernehmens und der guten Nachbarschaft zwischen allen Balkanländern sowie auf dem europäischen Kontinent und in der ganzen Welt zukommt, sowie die immer grössere Rolle, die die kleinen und mittleren Länder bei der Förderung solcher Beziehungen und bei: der Lösung internationaler Streitfragen zum Wohle des Friedens und des Fortschritts spielen. Nach der Begegnung, die in einer herzlichen Atmosphäre verlief, gab Genosse Nicolae Ceauşescu gemeinsam mit seiner Gattin ein Essen zu Ehren des Ministerpräsidenten der Türkei und seiner Gattin. Tagesnotizen Eine Dokumentationsreise unternehmen seit gestern 21 Vertreter der grössten amerikanischen Reisebüros aus New York, San Franzisko, Los Angeles und Vancouver-Kanada. Veranstalter sind die „Panamerican Airways". Im Reiseprogramm stehen Bukarest, Kronstadt, Sinaia und die Schwarzmeerküste. Mit einem Ehrendiplom des Weltverbandes für prophylaktische Medizin und Hygiene wurde die Direktorin des Bukarester Geriatrie-Instituts, Prof. Dr. Ana Aslan, ausgezeichnet. Die Auszeichnung'Wurde ihr auf der Verbandstagung, die in Österreich stattgefunden hat, überreicht. Einen Wettbewerb für Entwürfe zum Thema „Haus des Kindes mit 200 Plätzen" hat das Ministerium für Gesundheitswesen und Sozialfürsorge ausgeschrieben. Einsendeschluss der Entwürfe ist der 25. November 1967. Nähere Auskünfte erhalten alle Interessenten bei der Direcţia Construcţii, Bukarest, str. Alecu Constantinescu Nr. 9. Keine Einigung bei Ford Eisenbahnerstreik löst in Washington Besorgnis aus New York, 16. (Agerpres.) — In dem Streik der 160 000 Ford-Arbeiter, der bereits seit einer Woche dauert, ist keine Lösung abzusehen. Die Verhandlungen dieser Woche schlugen fehl und sollen Anfang nächster Woche wieder aufgenommen werden. Dass die Besprechungen weitergehen, hat zwei Gründe s Einerseits soll der neue Kollektivvertrag als Muster für die zwei anderen grossen Autofirmen der USA, „General Motors“ und „Chrysler“, dienen, und andererseits beeilen sich auch die Vertreter der Ford-Werke nicht, da die neuen Automodelle noch nicht in Serienfertigung gingen und die Vorräte an älteren Modellen der Firma auch weiterhin Einnahmen sichern. Einige Beobachter sind daher der Meinung, dass der gegenwärtige Konflikt mindestens noch einen Monat dauern könnte. Hingegen hat der Streik ungünstige Auswirkungen auf Nebensparten der Autoindustrie und droht, sich auch auf die zwei anderen grossen Gesellschaften auszudehnen, wo der Kollektivvertrag ebenfalls ablief. Der Konflikt zwischen den Eisenbahnern und der Eisenbahnverwaltung löst bei der Regierung grosse Besorgnis aus. Präsident Johnson hat eine Vermittlungskommission eingesetzt, die unter Leitung des demokratischen Senators Wayne Morse steht. Die Kommission empfahl eine • Erhöhung des Stundenlohnes der Eisenbahner um 20 Cent, die automatisch in Kraft tritt, falls binnen eines Monats keine Einigung zwischen den Seiten erzielt wird. Der Lehrerstreik, der in mehreren Städten der USA den Beginn des Unterrichts verhinderte, scheint jetzt dank dem persönlichen Eingreifen des New-Yorker Bürgermeisters John Lindsay vor der Regelung zu stehen. Hurrikan bedroht US-Ostküste New York, 16. (Agerpres.) — Samstag vormittag herrschte an der Ostküste der Vereinigten Staaten von New Jersey bis Nordkarolina wegen des Hurrikans „Dalia“ Alarmzustand. Den meteorologischen Dienststellen zufolge wird er im Laöfe des Tages die Ostküste der USA mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 130 Stundenkilometern erreichen. Der Hurrikan ist von katastrophalen Regengüssen begleitet, so dass sich der Wasserstand an den Küsten bis zu 2 m über das Normale hebt. Man befürchtet grosse Überschwemmungen wie im Jahr# 1962. Genosse Nicolae Ceauşescu empfing Botschafter der Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei, empfing Samstag, den 16. September 1967, den Ausserordentlichen und Bevollmächtigten Bot-schafter der Republik Indien in der Sozialistischen Republik Rumänien, Amrik Singh Mehta, in Antrittsaudienz. Bei dieser Gelegenheit fand eine herzliche Aussprache statt. Republik Indien Genosse Chivu Stoica empfing belgische Parlamentsdelegation Der Vorsitzende des Staatsrates, Chivu Stoica, empfing Freitag die belgische Parlamentsdelegation unter Leitung von Paul Struye, Vorsitzendem des Senats. Es waren anwesend Ştefan Voi-tec, Vorsitzender der Grossen Nationalversammlung, Constanţa Crăciun, Stellvertretende Vorsitzende des Staatsrates, Mitglieder des Staatsrates sowie Abgeordnete der Grossen Nationalversammlung. Isaac Stern spielte Brahms Das Tschechische Nonett Konzert der Rundfunksinfoniker im Grossen Saal des Palais / Kammermusik in perfekter Ausführung WETTBEWERB und George Enescus „Vox maris“, ein Poem für Orchester, Chor und Solisten, ist ein Werk mit gewichtigen Stimmungswerten. In grossangelegten, lyrisch durchtränkten und manchmal auch intensiv dramatisch wirkenden Klangbildern wird ein Sturm und nachher das beruhigte Meer beschrieben. Zu sehr beschrieben wohl (Windmaschine usw.), als dass die Aussage, die der Meister hineindichten wollte, voll zur Geltung kommen könnte. Die Gedanken an Vergänglichkeit und Dauer, an das menschliche Schicksal und die Grösse der Natur' können sich jedenfalls, immer wieder durch Onomatopoetisches beengt, kaum durchsetzen. Das Orchester und der Chor des Rundfunks gaben am Freitag abend unter der Leitung Iosif Contas dem immerhin eindrucksvollen Poem eine würdige Interpretation. Darauf folgte, mit Isaaa Stern als Solisten, das Violinkonzert in D-Dur von Johannes Brahms. Wie einen. Fächer entfaltete der virtuose Geiger den Klang des Instruments nach jedem Ansatz, und immer wieder wuchs unerwartet Starkes und Schönes (besonders im zweiten und dritten Satz) ganz selbstverständlich aus dem Vorhergehenden. Das jedenfalls beeindruckte uns diesmal an Sterns Geigenspiel am stärksten : dass etwas so natürlich und zugleich so frappant sein kann. Den Abschluss des langen, schweren Konzertprogramms bildete das Requiem op. 48 von Gabriel Fauré. Eigentlich war dies Contas beste Leistung : Das grosse Ensemble ging gut zusammen, und ein Teil folgte dem anderen in reiner, andächtiger Schönheit. Das Offertorio vor allem, „Pie Jesus“ und „Libera me“, konfrontierten den Hörer mit dem Gedanken an Leben und Tod. Ausgezeichnet sangen Emilia Petrescu und Dan Iordächescu. Elisabeth A x m a n n ★ Freunde der Kammermusik hatten Freitag nachmittag Gelegenheit, eine etwas ungewöhnliche Kammerformation, das „Tschechische Nonett“, zu bewundern. Es ist tatsächlich eine ungewöhnliche Formation. Bläserquintett plus Geige, Viola, Cello und Kontrabass. Auch das Repertoire für ein solches Ensemble ist äusserst dürftig, trotz der Versicherung der tschechischen Musi(Fortsetzung auf Seite 1)