Neuer Weg, 1968. május (20. évfolyam, 5908-5932. szám)
1968-05-03 / 5908. szám
Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii. Telefon : 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz 20. Jahrgang / Nr. 5908 Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien *** Bukarest, Freitag, 3. Hai 1968 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements: einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen X Bukarester Maifest 1968 Über 250000 demonstrierten für Sozialismus, internationale Solidarität und Frieden Besuch der Partei- und Staatsführer in der Bukarester Konfektionsund Wirkwarenfabrik Vom Frühling heisst es, er sei die Jahreszeit der jungen, erwachenden Schönheit: jung, weil er das Werden symbolisiert, erwachend schön, weil er nach der winterlichen Konturlosigkeit klare Linien und kräftig leuchtende Farben bringt. Etwa dasselbe lässt sich vom diesjährigen 1. Mai behaupten : Nach einer regengrauen Morgendämmerung bricht wie auf Wunsch die Sonne durch, zeichnet mit ihrem Licht klar wie gestochen Bauten und Strassen ins Bild, bringt die ganze Farbenskala des Festschmucks vollauf zur Geltung. Das Werden ist in Form von telegrammstraffen Mitteilungen und vielstelligen Zahlen den Transparenten abzulesen. Aber auch den Gesichtern des sonst hemdsärmeligen, diesmal freilich im Festkleid prangenden Bukarests. Gut über ein Drei Vierteljahrhundert sind seit dem ersten Kampfmai vergangen, an dem auch Bukarest mit 5000 Demonstranten den jungen Solidaritätsring um den Erdball schliessen half. Seit damals feiert diese Stadt den 1. Mai, und sie feierte ihn auch, als auf gepflanzte Gewehre sie daran hindern wollten. Schnellmeetings an den Werktoren, Flugblätter in den Strassen, flammend rote Fahnen an den Schloten — das arbeitende, kämpfende Bukarest hielt sehr an diesen Tag, weil es hoffte, glaubte, wusste, dass die Fahne der Arbeit einst neben der Trikolore in Freiheit wehen würde, zum Zeichen dafür, dass die Macht in den Händen des Volkes liegt. Frühling im eigentlichen wie im übertragenen Sinn. Die Menschenmenge, die schon vor der Eröffnung des Mai- Meetings den ganzén Platz bis zur Haupttribüne füllt, kann der Partei- und Staatsführung melden : Auch das dritte Jahr des Planjahrfünfts ist auf dem besten Weg, vom Soll zum Haben zu werden, genau wie es im Entwicklungsprogramm auf dem IX. Parteitag festgelegt wurde. Die Arbeitstaten gehören dem Land, das wirtschaftlich und sozial und kulturell Stufe um Stufe auf gestiegen ist und jetzt, nach dem jüngsten Parteiplenum, weitere Aufgaben meistern will — Aufgaben, die von jeher schon zu den Idealen des Kampfmai gehörten : Der Mensch, der Schöpfer aller materiellen und geistigen Werte, soll sich ungehindert der Rechte und Freiheiten der wahren sozialistischen Demokratie erfreuen und sie ausüben. Der Fliegerplatz erstrahlt im Festkleid. Über der Haupttribüne ist ein Erdball und eine rote Fahne mit der Aufschrift 1 Mai zu sehen. Auf dem roten Band, das den Erdball umspannt, ist die Inschrift „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ und darunter : „Es lebe der l.Mai, der Tag der internationalen Solidar'tät der Werktätigen, der Tag der Verbrüderung der Arbeiter der ganzen Welt“ äu lesen. Ferner sind die 'osrhriften tu sehen : „Es lebe die Rumänische Kommunistische Partei, der bewährte Führer des Volkes, der Inspirator und Organisator unserer Siege !“ und „Es lebe und erblühe unser teures Vaterland — die Sozialistische Republik Rumänien !“ Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes sind über der Tribüne die Bildnisse der Lehrer des Proletariats, Marx, Engels und Lenin, und darunter die Inschriften: „Es lebe die Einheit der sozialistischen Länder, der internationalen kommumstischen und Arbeiterbewegung !“ „Es lebe das rumänische Volk, der Erbauer des Sozialismus !“ und „Es lebe der Frieden und die Völkerfreundschaft !“ zu sehen. Uber der Menge, die den Platz füllt, um an dem Meeting teilzunehmen, flattern Hunderte rote Fahnen und Trikolore. Die Werktätigen führen das Abzeichen der Partei und das Landeswappen sowie die Bildnisse der Mitglieder des Exekutivkomitees des ZK der RKP. Es ist neun Uhr. Die Tausenden Werktätigen, die sich auf dem Platz versammelt haben, begrüssen das Eintreffen der Führer unserer Partei und unseres Staates mit langanhaltendem Beifall und Hochrufen. Auf der Haupttribüne nehmen Platz die Genossen: Nicolae Ceauşescu, Ion Gheorghe Maurer, Gheorghe Apostol, Emil Bodnaraş, Paul Niculescu-Mizil, Virgil Trofin, Ilie Verdeţ, Maxim Berghianu, Florian Dănălache, Constantin Drágán, Ianoş Fazekaş, Gheorghe Rădulescu, Leonte Răutu, Vasile Vîlcu und Ştefan Voitec, die Stellvertretenden Mitglieder des Exekutivkomitees und die Sekretäre des ZK der RKP, die Stellvertretenden Vorsitzenden des Staatsrates und des Ministerrates. Auf der Tribüne nehmen ferner Mitglieder des ZK der RKP, des Staatsrates und der Regierung Platz. Anwesend sind Führer der zentralen Institutionen und Massenorganisationen. Vertreter der Bukarester Betriebe und Institutionen, Bestarbeiter, Akademiemitglieder und andere Wissenschaftler und Kulturschaffende, Generale und hohe Offiziere sowie Journalisten. Bei der Demonstration sind in unserem Lande beglaubigte Leiter diplomatischer Missionen und andere Mitglieder des Diplomatischen Korps zugegen. In der Tribüne befinden sich zahlreiche Gäste aus dem Ausland. Die Militärfanfare stimmt die Staatshymne der Sozialistischen Republik Rumänien an. Genosse Dumitru Popa, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Erster Sekretär des Bukarester Munizipalkomitees, eröffnet das Meeting der Werktätigen. Es spricht Genosse Emil Bodnaraş, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums des ZK der RKP, Stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien. Die Rede wird wiederholt mit Hochrufen und Ovationen unterstrichen. Das Meeting wird in einer Atmosphäre grosser Begeisterung abgeschlossen. Die Teilnehmer bringen ein übriges Mal voller Begeisterung die feste Entschlossenheit unseres Volkes zum Ausdruck, die weise Politik der Partei unbeirrbar zu befolgen, eine Politik, die das Glück des ganzen Volkes im Auge hat. Langanhaltende Hochrufe und Ovationen ertönen. Wünsche für die Festigung der Einheit der kommunistischen und Arbeiterparteien, für die Solidarität der Arbeiterklasse, aller demokratischen und antiimperialistischen Kräfte, die für Friedr-', Demokratie, nationale Unabhängigkeit und sozialen Fortschritt kämpfen, werden laut. (Fortsetzung auf Seite 2) Die Konfektions- und Wirkwarenfabrik Bukarest, einer der grössten Industriebetriebe der Hauptstadt, feierte ihr 20jähriges Bestehen. Es war ein besonderes Ereignis, eine Gelegenheit zur Freude und Genugtuung für die ganze Belegschaft, die dank ihrer erspriesslichen Arbeit in den zwei Jahrzehnten grosse, bedeutende Erfolge zu verzeichnen hat. Die Freude an diesem Fest würde noch durch den Umstand erhöht, dass der Staatsrat dem Betrieb den Arbeitsorden I. Klasse verlieh ; zahlreiche Angestellte der Fabrik erhielten zum Zeichen der Wertschätzung ihres begeisterten Schaffens Orden und Medaillen. Zur Teilnahme an dem Fest eingeladen, besuchten die Genossen NICOLAE CEAUŞESCU' GHEORGHE APOSTOL, EMIL BODNARAŞ, VIRGIL TROFIN, ILIE VERDEŢ, IANOŞ FAZEKAŞ, DUMITRU POPA und GHEORGHE GASTON MARIN die fleissigen Arbeiter, Ingenieure und Techniker des Betriebes. Beim Fabrikeingang begrüssten Tausende Arbeiter die Partei- und Staatsführer mit begeisterten Ovationen und Hochrufen. Die hohen Gäste wurden von Alexandru Sencovici, Minister für Leichtindustrie, vom Leitungskollektiv des Betriebes sowie von Vertretern der Partei-, Gewerkschafts- und Jugendorganisationen empfangen. (Fortsetzung auf Seite 3) Die Haupttribüne mit den Partei- und Staatsführem Foto : Agerpres I Bl B LIOT fO „ A ST RA" I SIBIU fcw—— . .... Einzelpreis 30 Bani Rede des Genossen Nicolae Ceauşescu Liebe Genossen ! Es ist uns eine grosse Freude, an dieser festlichen Kundgebung des starken Kollektivs der Konfektionsund Wirkwarenfabrik Bukarest teilzunehmen, die anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des Betriebes stattfindet. Gestatten Sie- mir, Ihnen bei dieser Gelegenheit den herzlichen Gruss des Zentralkomitees der Partei, des Staatsrates und des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien zu übermitteln. (Lebhafter und starker Beifall.) Ihre Fabrik wurde dank dem begeisterten Schaffen Tausender junger Brigadiere errichtet, von denen viele später hier weiterarbeiteten; einige sind heute Bestarbeiter, Meister, haben leitende Funktionen in diesem Betrieb inne. Man darf sagen, dass sich die Belegschaft der Arbeiter, Techniker und Ingenieure zugleich mit dem Betrieb entwikkelte und heute ein stark gefügtes Kollektiv ist, das seine Aufgabe, dem Vaterland qualitativ hochwertige, widerstandsfähige und möglichst ansprechende Erzeugnisse zu bieten, ehrenvoll erfüllt. In den 20 Jahren seines Bestehens hat Ihr Betrieb grosse Erfolge erzielt. Heute ist er die grösste Konfektions- und Wirkwarenfabrik Rumäniens. Die Erzeugnisse Ihrer Fabrik werden im In- und Ausland geschätzt. In den letzten Jahren wurden eine Reihe von Massnahmen getroffen, um die Tätigkeit des Betriebes zu verbessern, was bewirkte, dass Produktion und Arbeitsproduktivität stiegen, der Reingewinn sich erhöhte. Wir besichtigten heute zwei Abteilungen des Betriebes. Besonders günstig beeindruckt hat uns die Prototypenabteilung, die den hohen technischen Stand des Betriebes sowie das Bemühen des Kollektivs widerspiegelt, die Produktion unablässig zu vervollkommnen und auf diesem Weg die materiellen Mittel möglichst umsichtig zu nutzen sowie den Arbeitern bessere Produktionsmittel zur Verfügung zu stellen, um eine erhöhte, qualitativ bessere Produktion zu erzielen. Deshalb, Genossen, möchte ich Sie im Namen der Partei- und Staatsführung zu den Ergebnissen Ihrer Tätigkeit beglückwünschen. (Langanhaltender Beifall, Hochrufe.) Durch die Arbeit der gesamten Belegschaft und der Betriebsleitung leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Erfüllung der vom IX. Parteitag festgelegten Aufgaben zur Entwicklung der Konsumgüterindustrie, um der werktätigen Bevölkerung Kleidung und Schuhwerk zu sichern und im allgemeinen mehr, bessere und ansprechendere Waren zu liefern, einen aktiven Beitrag zur Hebung des materiellen Wohlstandes unseres Volkes. Anlässlich dieses grossen Ereignisses im Leben des Betriebs und der Belegschaft — der 20-Jahrfeier — und für erfolgreiche Produktionstätigkeit wurde der Betrieb mit dem Arbeitsorden I. Klasse ausgezeichnet ; eine Anzahl von Genossen erhielten Orden und Medaillen der Sozialistischen Republik Rumänien. (Lebhafter und starker Beifall.) Bei der Überreichung der Orden und Medaillen fiel mir etwas auf : Nahezu 80 Prozent der Belegschaft sind Frauen, bei der Verleihung der Auszeichnungen aber war das Verhältnis umgekehrt — es wurden mehr Männer ausgezeichnet. (Beifall.) Ich will die Männer in keiner Weise kränken, doch sind die vom Betrieb erzielten Ergebnisse meines Erachtens nicht von der Arbeit der Frauen zu trennen, die die grosse Mehrheit der Belegschaft bilden. (Beifall.) Ich glaube, die hier anwesenden Genossen aus der Parteiund Staatsführung werden mir zustimmen, noch eine Anzahl von Orden und Medaillen allein den Frauen zu verleihen. (Starker Beifall.) Anlässlich der Überreichung dieser hohen Auszeichnungen möchte ich alle Genossen, die ganze Belegschaft und alle Ausgezeichneten zu der ihnen erwiesenen hohen Ehre herzlich beglückwünschen. (Lebhafter Beifall.) Da wir erfuhren, dass die Kinderkrippe Ihres Betriebes noch nicht allen Anforderungen genügt, haben wir bestimmt, dass noch in diesem Jahr eine Kinderkrippe für 100 Plätze zu errichten ist. (Anhaltender Beifall.) Liebe Genossen ! Wie Sie wissen, widmen Partei und Regierung der Entwicklung der Industrie, die die Grundlage des gesamten wirtschaftlich-sozialen Fortschritts in Rumänien ist, grosse Aufmerksamkeit. Im Zuge der Industrialisierung galt besonderes Augenmerk der Konsumgüterindustrie, um der Nachfrage der breiten Massen unseres ganzes Volkes nachzukommen. Selbstverständlich 'müssen wir der Produktionssteigerung dieses Sektors noch mehr Aufmerksamkeit zuwenden, und in diesem (Fortsetzung auf Seite 3)