Neuer Weg, 1969. szeptember (21. évfolyam, 6325-6349. szám)
1969-09-02 / 6325. szám
Seite 2 Oer Misch sot seng Mienung: Der Hällsäher Em sol et net fir möglich holden, wat alles passieren kon. Ech ener gliwen jo net un Wohrsoeroa uch Hällsähn, awer wä de Trengemean des Däch za mir kom end mir de Sach erzohlt, krät ech mir nor um Hift, end wasst wärlich, nemmi, wat ech dinke sul. „Säch", sot de Trengemean end verschrinkt de Arm iwer der Brast. Dro soch sä mech un wä der Stiussviugel def Henkelchen end satzt firt : „Ech kon el dir beweisen. Et git HälHäheroa." „Hir mir af, Treng. Dech huet en Wahrsoeren iwer den Käbesch geführt. Dot kennen ech. Am foaf Lei erzilt sä dir deng ganz Liewensgeschicht, uch noch e bitzken mih. Loss mech zefridden mät desen Ifälderoaen. Ech hun nichen Zegd." Ohnen mech noch ämt Treng ze kümmern, nohm, ech de Ackes än de Hond end wul Hulz spolden. Än aller Rah liecht ech mir en Schälpen zeriecht. Det Treng less sich net uefweisen. Äl scharwänzeTt äm mech ämneräng. „Ta bdsf en old Schämpes. Ta silt der de Totsachen denich unhiren. Ech erzielen de rin Wohrhit." „Schämpes" äs en arch garschfich Ousdrack. Ech schlackt en nor mät Mäh uewen. Dro liecht ech de Ackes af den Grumpes. „Nemm det ,Schämpes' zeräck, dro hiren ech der za." „Mengetwiejen uch det ,olt’", sot del Treng end lacht wä en jang Medchen. Wonn nor dä falsch Zängd net gewiest weren I „Wo ech iewen af de Gass kun, sätzt vir dem Gassendirchen en Man, huet en Bloastäft uch en Notizheftchen än der Hond, end kritschelt aft Paper. Komm sekt hie mech, lacht hie mech un end sot: ,Hiesch Frä’ (del Treng zappt sich bä deser Erzielung det Schirzken zeriecht), ,ech kon wohrson.' Natürlich wul ech äm net gliwen. ent frocht än, of hie net genach Kretzer fir den Autobus häw ? Doch hie less sich net ous der Rah brängen. ,Sä’ sen det Treng vum gewiesenen Trunnemocher end woren aet beseht Medchen än der Gemin.’ Ech mosst dot zagien. Ech frocht än wohär hie dot wässt. Hie awer zackt nor ous der Schulder end satz firt.- ,Sä hun en Dichter af der Schil än der Stadt, Et lihrt zwor net esi gat, wä bäs än de acht Klass, awer ät kan hiesch zichnen uch sängen. Ät huet uch schin en Kaschulanten. Di hiesst Karl end äs Schluesser än der Independenta. En redlich Gang mät em gonz gaden Verdänst. Wat awer det hescht äs, hie huet det Eis än der Kondi net nor fir sech, sangdern uch firt Medchen bezuelt. Det Ziri wul dot zwar net unnien, pwer hie wor Kavalier.' Hä mocht hie en Paus end zang sich en Zigaret un. Ech wor na noagierich, end frocht än, of hie det allend vum Nober häw. Hie awer scheddelt nor det Hift. Dro ried hie wekter -. ,Sä hun sich alengst mät dem Krischpindel gezärt, well hie äm Hoa de Pipesker ze klinzich gemocht hat. Awer der Krischpindel less sich dot net noson end behift, dat Sä de Kloincher net richtich ugesatzt häwen.’ Natürlich frocht ech än glech, of hie villicht mät dem Preschedinfe geriet häw, doch hie imfert, dat hie noch mät nemmestern ous der Gemin zesummen wor. End dro erzohlt hie wekter : ,Sö hun sich änt Kukurutzfield de Hä verstochen, dat nemmest se fängd, end dat Sä se net jeden Doch himen dröhn. De Hä loaf glech längst dem klennen Höffei um Rihn, end niche Mängsch erkennt, dat angder dien verdrechten Ästen en Hä loat. Stämmt et ?' Na wor ech schtutzich. Wohär wast deser Mängsch dot alles ? ,Dot äs Hällsäheroa’, sot hie end kritzelt wedder än sengem Notiz, ,end ech wiess noch vili mih. Zem Bäschpä'l, wat Sä um Sangtich unzähn würden. Sä nien nemmi den Keddel ous schwarzer Segd, äm well di ze eng geworden äs. Sä nien den Keddel dien Annen Ar Matter geschinkt huet, bevir sä schturw. Et äs en grän Keddel mät giele Blemmchern draf. End det Heiwken messen Sä hekt noch stoppen. Stämmt et ?' Na wor ech paff, end frocht än, of hie uch wässt, wä long ech liewen ? ,Klor', imfert hie end lacht, ,Sä würden droaenduechtzich Hohr, zwe Menet uch wär Däch end bä ärem Dit hun Sä noch hangdertzwinenzwinzichtousenddroahangderfvarendtreissich Hoor af dem Hift.' Wä ech dot gehirt hun, bän ech hiergelufen, ech sil dir dot erzielen. Et stämmt allend. Ganz genä. Wat sost ta na ?" ■ „Wo äs di Mon ?" frocht ech, na sälwest äm Zweifel. ,,E sätzt noch vir dem Gassendirchen." Am Ugebläck less ech de Trengemean ston. End richtich. Do war der Hällsäher. Gonz frängdscheftlich soss ech mich längs än, end no dem mir zesummen en Zigar gerucht hadden, frocht ech än, wohär hie dot altes wässt. „Do t äs gonz if ach", pespert hie mir änt Ihr. „Ech bän giestern äm Autobus hängder der Trengemean gesiessen. End sä wor zesummen mät ärer Noberän." „End de Oussoch iwer't Older ?" wul ech wässen. „Villicht huet sä Gläck, end zerbeisst sich de Zang net früher", lacht hie mir za. a Misch ' (Die Abschrift des Briefes besorgte Willy Schuster) Lokalnachrich ten SATHMAE Die LPG „Someşul“ in Sathmar hat im Rahmen ihrer Wirtschaft einen Keramiksektor gegründet. Dabei wurden Meister angestellt, die schon seit sechs Jahrzehnten als Keramiker arbeiten. Die erste Ausstellung wird schon vorbereitet. Im Klubsaal der Glasfabrik in Glashütte (Poiana Codrului, Kreis Sathrnar) wurde kürzlich das Theaterstück „Comedia zorilor“ von Mircea Ştefănescu in der Darbietung der Laienkünstler des Sathmarer „Unio“-Werkes aufgeführt. Auf Einladung des Sathmarer krelsrates des Allgemeinen Gewerkschaftsverbandes Rumäniens weilte eine .Delegation des Kreisrates der Gewerkschaften aus Szabolcs Szatmar (Ungarische Volksrepublik), zu einem Besuch im Kreis Sathmar. Die Gäste besuchten während ihres Aufenthalts verschiedene Wirtschaftseinheiten, Unternehmen, Klubs sowie die städtischen Kulturhäuser von Sathmar, Carei und Negreşti-Oaş. Seit Jahresbeginn konnte das Arbeitskollektiv des Sathmarer Unio-Werkes 516 Grubenlokomotiven mit Dieselkraft liefern. Die Hanfweberei von Negreşti-Oaş überbot ihren Plan um 2,7 Millionen Lei. Das Sathmarer „1. September"-Werk lieferte in den letzten Tagen nach Bukarest, Galatz, Konstanza, Jassy, Kronstadt und Temesvár 2600 Stück Gaskocher, 4450 Öfen des Typs „Carbolux“, 340 Herde „Menaj“ und 280 Sparherde des Typs „Gutin“. (Prof. Joseph Friedrich. Petrifeld) HERMANNSTADT Acht Dicnstleistungseinheiten — Schneidereien, Tischlereien, Schuster- und Ktaurerwerkstätten — wurden seit Jahresbeginn in den Gemeinden des Kreises Hermannstadt eröffnet. Damit ist die Zahl der Dienstleistungseinheiten der Konsumgenossenschaften in diesem Kreis auf 336 angestiegen. SCHASSBURG Acht Tonnen Heu und 11 Tonnen Laub haben Schässburger Wildheger für die Winterfütterung des Reh- und Rotwildes sichergestellt. In Salzlecken wurden fünf Tonnen Salz ausgelegt. In diesem Jahr wurden 238 Stück verschiedenes Raubwild erlegt und 700 Nebelkrähen und Elstern abgeschossen. Ein Kaufladen für sanitäre Artikel und Anlagen soll noch bis Jahresende in Schässburg eröffnet werden. ALBA IULIA Mit 517 Hektar haben die Landwirtschaftseinheiten des Kreises Alba ihre diesjährigen Bewässerungsflächen erweitert. Zur Zeit ist die erforderliche Wasserversorgung auf 4023 Hektar gesichert. 25 Prozent dieser Fläche gehören staatlichen Landwirtschaftsbetrieben. DEVA Zur 700-jahrfeier Devas veranstaltet der Kreisvolksrat einen Fotowettbewerb zum Thema „Werden und Wirken Devas“. Teilnehmen können Berufsfotografen und Amateure aus dem Munizipium Deva. Letzter Einsendetermin : 15. September. Kommentar / Information NEUER WEG / 2. September 1969 Feuerprobe der Feuerwehr Beratung und internationaler Wettbewerb in Bukarest Bukarest (NW). — Delegationen aus Bulgarien, der CSSR, der DDR, Polen* Ungarn, der UdSSR und Rumänien treffen sich vom 6. bis 15. September im Auditorium maximum der Bukarester Landwirtschaftshochschule zur 7. Beratung der Feuerwehr der sozialistischen Staateft. Die Beratung wird die Durchführung der Beschlüsse prüfen, die bei der 6. Beratung in Leningrad angenommen wurden, und anschliessend über technische Fragen der Brandbekämpfung diskutieren. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie „Die Brandsicberheit der heutigen Bauten“. „Entwicklungsperspektiven der Löschzüge“, „Bekämpfung von Bränden bei der Fabrikation' von synthetischem Kautschuk". „Einsatz von Löschschiffen“ usw. Im Anschluss an die Beratung finden Sonnabend, den 13. und Sonntag, den 14. September auf dem Dinamo-Stadion die Internationalen Wettbewerbe dér Feuerwehren statt. Die' rumänische Auswahl ■ wird an drei vorhergehenden Wettkampftagen — am 5„ 6. und 7. September ebenfalls auf dem Dinamo-Stadion — aus den Auswahlmannschaften der 16 Kreise éíjnittelt werden. Fahrpreisermässigungen für Besucher der Wirtschaftsausstellung Bukarest. — Für Besucher der Bukarester Wirtschaftsaussteilung „Rumänien 1969“, die aus der Provinz anreisen, haben ONT und CFR folgende Fahrpreisermässigungen beschlossen : Für Gruppenausflüge (mindestens 15 Personen) eine 50prozentige und für Einzelreisende eine 25prozentige Ermässigung' der Eisenbahntransportspesen. Die ONT-Kreiszweigstellen sichern auf Bestellung allen Interessenten Fahrkarten, Ausstellungseintrittskarten, Unterkunft und Verpflegung, eine Bukarest- Stadtrundfahrt u. a. Dienstleistungen. Lateinische Inschriften Schässburg (NW). — Ein römischer Friedhof mit 47 Gräbern, aus dem 2. und 3. Jahrhundert u. Z. wurde von einer Archäologengruppe unter Leitung des Schässburger Museumsdirektors Gheorghe Moldovan am sogenannten „Pîrîul hotarului“ bei Schaas freigelegt. Die römische Herkunft der Gräber — es handelt sich um Einäscherungsstätten — wird durch die Funde bestätigt, die bei diesen Ausgrabungen gemacht wurden: römische Münzen, Keramikbruchstücke und drei in Stein eingravierte Inschriften in lateinischer Sprache. „Steagul Roşu“ erhielt Kinosaal Kronstadt (NW). — Ein modernes Lichtspielhaus wurde im Kronstädter Neubau-viertel „Steagul Roşu“ mit einem einmonatigen Zeitvorsprung eröffnet. Die erste Vorstellung im 500 Plätze grossen Saal war die Uraufführung des neuen rumänischen Films „Ballade für Märiuca“. In der zweitgrössten Stadt des Kreises, in Fogarasch, wurde am vergangenen Wochenende ein Sportkomplex eingeweiht. Ausser verschiedenen Spielplätzen umfasst der im 1.-Mai-Park errichtete Komplex eine Kegelhahn und zwei Schwimmbassins mit Warmwasseranlagen. Änderungen im Hermannstädter F ernsprechnetz Hermannstadt. — Am 30. August wurden sämtliche Hermannstädter Telefonanschlüsse, die mit 10, 15 und 75 beginnen, aut 20, 21 und 81 umgeändert. Die folgenden drei Ziffern bleiben die gleichen wie früher. Diese Massnahme ist laut Angabe der Hermannstädter Kreisdirektion für Post- und Fernmeldewesen durch die teilweise Inbetriebnahme der neuen Telefonzentrale bedingt, wodurch das Hermannstädter Fernsprechnetz um 800 Anschlüsse erweitert wird. Landwirtschaftliche Studienreise Temesvár (NW). — Etwa 40 Fachleute aus der Genossenschaftslandwirtschäft des Kreises Temesch, LPG-Vorsitzende, Ingenieure und Gemüsebauspezialisten, begaben sich kürzlich nach Bukarest, wo sie die im Rahmen des Staatsgutes „30. Dezember“ errichteten neuen, sehr wirtschaftlichen Solartreibhäuser besichtigen werden. Nach diesen Mustern sollen bei Hatzfeld, Lowrin, Giroda und Boldur in zwischengenossenschaftlicher Zusammenarbeit je zehn Hektar Treibhäuser errichtet werden. Sie sollen schon im Frühjahr 1970 die erste Gemüseernte liefern. Gleichzeitig ist auch ein Besuch der Wirtschaftsausstellung „Rumänien 1969“ vorgesehen. Handel erhält mehr Haushaltsgeräte Hunedoara (NW). — 1700 Nähmaschinen und 5200 Waschmaschinen hat die Belegschaft der mechanischen Werke von Cugir seit Jahresbeginn zusätzlich geliefert. Dadurch gelang es, das Achtmonatssoll mit neun Tagen Zeitvorsprung einzulösen. Ähnliche Erfolge meldet auch die Mühlbacher Strumpffabrik, deren Produktionsplan mit einer Zusatzleistung von 250 000 Paar Strümpfen überboten wurde. Beifall für „Schwabenkinder" Sathmar (NW). — Einen unvergesslichen Empfang bereiteten die Petrifelder Schwaben der Hatzfelder Blasmusikformation „Die Schwabenkinder“ und ihrem Leiter Nikolaus Maser. Die Hatzfelder befinden sich auf einer mehrtägigen Tournee durch sathmarschwäbische Ortschaften, wobei als erste Petrifeld besucht wurde. Die Vorstellung, der auch Zuschauer aus Grosskarol, Fiena und Terem beiwohnten, war für die Hatzfelder einer ihrer grössten Erfolge. Mehrere Programmnummern mussten wiederholt werden. Am Schluss sang der ganze Saal begleitet vom Blasorchester das alte Volkslied „In einem Schwabendörfchen“. Ende der Gastspielfahrt ist eine zweite Vorstellung der Hatzfelder in Petrifeld vorgesehen. Nebenverdienst mit Obst Schässburg (NW). — In weniger als vier Monaten gelang es der Verkäuferin des Gemüse- und Obsthandel-Unternehmens Schässburg, Maria Ilea Lup annähend 9250 Lei zu unterschlagen. Maria Ilea Lup war bereits 1967 wegen Betrugs zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Kurz nach ihrer Entlassung wurde sie jedoch von CLF Schässburg im Gemüse- und Obsţladen in der Gheorghe-Lazär-Strasse angestellt. Nur im Laufe dieses Jahres konnte die Verkäuferin nachweisbar 9250 Lei unterschlagen. Hilfskassen-Geld veruntreut Schässburg (NW). — Edmund Emmerich Kun da, einstmals Buchhalter bei der HO Schässburg und Kassier der Hilfskasse der Handelsorganisation, hat 9250 Lei , aus dieser Kasse unterschla-gen. Um sein Vorgehen zu decken, hatte Kunda eine gleichwertige Summe fiktiv auf den Namen von vier Bekannten überschreiben lassen. Laut Akten hätten diese 9250 Lei aus der Selbsthilfekasse geborgt. Erst eine Finanzkontrolle brachte die Fälschung ans Tageslicht. Kunda hatte das Geld vertrunken. Sein Lieblingsgetränk war Kognak. Dieb wollte flüchten . Kronstadt (NW). — In nur zwei Monaten gelang es Oswald T. als Ladenverantwortlicher in Predeal, 26 716 Lei zu veruntreuen. Als er merkte, dass man ihm aufmerksamer auf die Finger sah, suchte er das Weite. Von den Milizorganen gestellt, wurde er laut Gerichtsspruch zu einigen Jahren Gefängnis verurteilt. Der grosse Trachtenumzug (Fortsetzung von Seite 1) Tanz ging es die breiten Boulevards hinunter, die Calea Victoriei hinauf bis zum „Platz der Republik“ auf dem in der glühenden Augusthitze eine riesige Hora ge-, tanzt wurde. Es tanzten die 15 Ensembles aus Europa. Asien und Afrika mit, die an dem Bukarester Festival teilnehmen ; bei der anschliessenden Periniţa war auch das Publikum eifrig mitbeteiligt. Der letzte Augustsonntag war zum „Tag der rumänischen Folklore“ erklärt worden, und im Herăstrău-Parji ging ein Volksfest von gewaltigen Dimensionen vor sich. Sennhütten waren über Nacht auf dem Aviatori-Pliaitz errichtet, die Hauptallee des grössten Parks unserer Hauptstadt in eine Dorfstrasse verwandelt worden, auf der man an diesem „Nachmittag auf dem Land“ nur schwer vorwärts kam. Es gab so vieles zu sehen und zu hören, dass das Gedränge der Menschenmassen — darstellende Laienkünstler und staunendes Publikum — schon lebensgefährlich zu nennen war. Auf dem Rasen neben dem Freilichttheater riefen die Burschen aus der Nordmoldau mit „ahoi, ahoi copii şi fraţi“ die traditionellen Neujahrsglückwünsche aus' der „pluguşor“ ging mit dem „buhai“ und phantastisch vermummten Gestalten reihum. Es folgten die „căluţi“, „drägaice“, „tlnjana“, „capna“ — fünf Stundenlang wechselten pausenlos rumänische Volksbräuche aus allen Jahreszeiten und Landesteilen einander ab, Scherze, Spottlieder usw. gehörten mit dazu. Auf den vier grossen Freilichtbühnen wurden Lieder und Tänze gezeigt, einheimische und ausländische von den Festivalteilnehmern; die unzähligen Volkskunstgruppen, die an diesem Sonntag auf dem Festival zu Gast waren, erbrachten hier den Beweis, dass unser Land mühelos eine x-fach grössere Teilnehmerzahl für ein Folklorefestival stellen könnte und dass durchwegs alle als „konkurrenzfähig“ zu bezeichnen wären. Einen grandiosen Höhepunkt, wenn hier überhaupt von Höhepunkten gesprochen werden kann, bot der ..Căluş românesc“-Tanz : vom 7jährigen Buben bis zum 70jährigen Grossvater gingen 250 Tänzer in dem frenetischen Căluş-Rhythmus über die Bühne. Für eine der Atmosphäre entsprechende Stärkung und Erfrischung wär auch gesorgt worden. Auf Seitenalleen wurde „mămăliga“ gekocht, man konnte, Von Kellnern in Volkstrachten bedient, einen „ospăţ haiducesc“ im Grünen konsumieren usw. ■, Auf der -- Bühne der Bukarester Oper ging Samstag und Sonntag der Festivalwettbewerb weiter. Die Tänzerinnen und Tänzer des „Joza Vlahovic“-Ensembles sind Kroaten, und sie boten das Schönste, was auf diesem Festival zu sehen war. Ihr Programm war von einer Strenge geprägt, die in den verhaltenen wie den entfesselten Rhythmen etwas Ritualhaftes hatte. Zwar hatte die Hand der Choreographen ordnend eingegriffen, aber die Authentizität dieser einzigartigen Folklore blieb unangetastet. Aus den dalmatischen Bergen stammt die Vrlika-Hora, ein Tanz, den Burschen und Mädchen ohne Musikbegleitung tanzen: kein Zuruf. kein anderer Laut als das Stampfen und Gleiten der Opanken ; mit verblüffender Eleganz vollziehen sie den Schrittwechsel, gehen aus einem Rhythmus in den anderen über, der Tanz hält sich selbst in einem perfekten Gleichgewicht. Die Tänze aus Posawina, die Poshocica-Hora, bei denen die Tänzer sich selbst mit Gesang begleiten, sind von der gleichen strengen Schönheit wie die Trachten, wie die alten Lieder aus Podrawa, die Irena Kersan vortrug. Der zweite jugoslawische Konkurrent, das Usdiner Ensemble, brachte eine rumänische Bauernhochzeit aus dem serbischen Banat auf die Bühne. Die „haţegana“, die „sirega“, die Sprüche und Glückwunschreime, das Ausrufen der Hochzeitsgaben — jede Nummer wurde freudig erkannt und mit Beifall bedacht. Allgemeine Aufmerksamkeit erregte das tunesische Ensemble mit dem Karawanentanz, mit „Er rabia“, „El ain“ u. a. Sehr wertvoll war der Beitrag des mongolischen „Wolna“-Ensembles: der „Bijelge“, einer der ältesten mongolischen Tänze, die kühnen und wilden Sprünge des Reitertanzes, die unwahrscheinlich geschmeidigen und ausdrucksvollen Bewegungen der Hände, mit denen Tänzerinnen und Tänzer ihre Darbietung begleiten, wurden an Schönheit höchstens von den Morinhure-Melodien übertroffen. Mit den „Canterini Nicastresi“ aus Kalabrien (Italien), der grossartigen Show des polnischen „Rzeszowiacy“-Ensembles, den Darbietungen der Ensembles aus Debrecen (Ungarn), „Rowesnik“ (UdSSR) sowie „Balada“ aus Bukarest ging der Wettbewerb des ersten internationalen Folklorefestivals „Rumänien 69“ zu Ende. 'Die internationale Jury wird ' die Preisträger am 4. September bekanntgeben ; am gleichen Tag findet eine Galavorstellung der Preisträger statt. Montag begann der wissenschaftliche Teil des Festivals : die Tagung der Folkloreforscher zu dem Thema : „Die Volkskunst in der Gegenwart“. Ilse Schumann Kronstädter Geschichtsmuseum eröffnet Kronstadt (NW). — Im alten Rathaus auf dem 23.-August-Platz wurde das Kronstädter Geschichtsmussum wiedereröffnet. Die Schriften, Dokumente und Originalgegenstände, die in den 13 Räumen des Museums gezeigt werden, widerspiegeln die Geschichte dieses Landesteils von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Ein beachtlicher Platz wird vor allem dem Themenkreis „Die wirtschaftliche Stellung Kronstadts und des Burzenlandes sowie dessen Beziehungen zu den Rumänischen Landen“ gewidmet. Die Industrietradition der Zinnenstadt, die von den Anfängen des Zunftwesens über die Arbeiterbewegung bis zum Traktoren- und Lastkraftwagenbau reicht, wird ebenfalls eingehend widerspiegelt. Römerspuren In Turdaş Hunedoara (NW). — Römische Keramikgefässe und -krüge unterschiedlicher Grössen wurden bei Gartenarbeiten in Turdaş (Kreis Alba) entdeckt. Bei der. Keramik unterscheidet man drei Hauptgruppen : auf der Scheibe gedrehte Gefässe aus einer feinen roten Paßte sowie graue und schwarze Keramik. Die Häufigkeit, mit der römische Spuren im Weichbild des Dorfes entdeckt werden, hat Archäologen veranlasst, grössere Forschungen zu unternehmen. Diese Ortschaft hat in der Fachliteratur bisher keine Erwähnung gefunden, so dass es sich voraussichtlich um eine unbekannte römische Niederlassung handeln muss. » Kleine Kerweichronik: Bändertanz war Höhepunkt „Viel Gäscht, viel Ehr' " in Deutschbentschek Wenn bis vor kurzem der Festruf „Buwe, was han mer heit“ traäitionsgemäss erst so richtig in Schwung kam, wenn der „Rampasch“ schon fast ausgegoren ivar und die reifen Maiskolben golden in den Lattenspeichern leuchteten, so hat sich heuer die schon 1968 eingeleitete Vorverlegung des Kerweifestes, den zahlreichen Lyzealschülern und Studenten unserer Dörfer zuliebe, die sonst nicht mehr so richtig mitmachen könnten, weiter durchgesetzt, und wie beispielsweise Bogarosch heuer schon zum zweitenmal die Kerwei Mitte August feierte, so ging her beim Tanz ums Fass und beim es auch am letzten August-Sonntag hoch hohen buntbebänderten Baum. Warjasch. — Mit den Rechnungsführer- Paaren Bruno Kampf und Monika Tittenhofer, Hermann Hoffmann und Anna Mundloch an der Spitze brachten die vierunddreissig Paare das ganze Dorf auf die Beine, als sie von der Blasmusik begleitet durch die Gassen zogen. Drei Tage dauert die Warjascher Kerwei. Ihren Höhepunkt hatte sie jedoch traäitionsgemäss bereits Sonntag nachmittag,' als sich Kerwei-Jugend und Gäste unter dem mit einem riesigen Ährenkranz geschmückten Baum versammelten. Prof. Hans Tittenhofer war den jungen Leuten behilflich gewesen, ihr Fest mit einem kleinen Programm zu bereichern. Besonders eindrucksvoll war der Bändertanz (einstudiert von Lehrerin Hermine Reich). Für sein Kerwei-Mädel (Hannelore Jung) ersteigerte Alois Burger den Strauss. Lowrin: Vierundzwanzig Paare in der ob ihrer einzigartigen Schönheit in der ganzen Heide berühmten Tracht marschierten mit den Geldherrenpaaren Walter Winand — Marika Csokäny und Richard Pauli — Ilse Maywurm an der Spitze durchs Dorf. Durch „amerikanische Lizitation“ fiel der Strauss Richard Flaschka zu, der ihn seinem „Kerweimensch“ Herta Katiméin verehrte. Damit gab’s im Hause Kathrein gleich ein doppeltes Fest, denn bei der Auslosung fiel das „Tüchel“ Josef Kathrein, dem Väter der Vortänzerin, zu, während den „Hut“ Alois Gillich gewann. Ein besonderes Lob gebührt der Kapelle des Temesvarer Musiklyzeums unter der Leitung von Matz Loris jun., dem Vertreter der vierten Generation der berühmten Jahrmarkter Kapellmeisterfamilie. Bis zum Morgengrauen gab’s ausschliesslich Walzer, Polkas und Ländler, dann aber kamen auch die modernen Tänze zu ihrem Recht. Im übrigen dauert, ganz nach altem iţ^auch, die Kerwei bis Mittwoch früh. Deutschbentschek: „Viel Gäscht, viel Ehr“, hiess es auch diesmal, bei den „Heckeschwowe“. Jedenfalls waren die Gäste viel zahlreicher als die Kerwei- Mädle und -Buwe. Es gab nämlich bloss fünfzehn Paare, natürlich in Tracht. Er* ster Geldherr Walter Schmidt, seine Partnerin war Eva Grün, gab hoch vom Fass aus seine Kerweisprüche zum besten. Den Strauss ersteigerte Erich Jost für Edith Maurer. Den Bock aber „erscheiwelte“ sich Michel Scheuer, der aus Jahrmarkt, wo er jetzt wohnhaft ist, in seinen Geburtsort kam, um sich ihn zu holen. Die Bentscheker Blasmusik mit Kapellmeister Jakob Lehmann war wie immer auf der Höhe. Lenauheim: Hier feierte man diesmal Kerwei in „Minirock", der Strauss , wurde auch nicht wie üblich unter dem Baum versteigert, sondern im Saal, was aber sonst der Festfreude keinen Abbruch tat. Ein Hallo gab’s, als der erste Geldherr Anton Millich den Strauss selbst ersteigerte und so seine Partnerin Eva Rosenhof zur Vortänzerin machte. Die berühmte Lenauheimer Blaskapelle, frisch von der Landesphase des IX. Laienkunstwettbewerbs aus Bukarest zurückgekehrt, teilte sich für diese drei Tage des Festes in Gruppen, was ja in Anbetracht der nichtailtäglichen Stärke von 40 Mann ohne weiteres möglich war. Unsere Rechtsberatung Korrekturen im Arbeitsbuch Wie können irrtümliche Eintragungen in Anstellungsurkunden oder Arbeitsbüchern beseitigt bzw. vermieden werden ? (I) Von Constantin Aga che, Juridischer Oberrat im Arbeitsministerium Die richtige Anwendung der Arbeitsge: setzgébung ist ein ständiges Anliegen der Staatsorgane, stellt doch dies eine der Garantien dar, durch die die Rechte der Werktatigén gewahrt und gleichzeitig die Pflichten der Angestellten und des Staates bei der Abwicklung der juristischen Arbeitsbeziehungen festgesetzt werden. Es kommt leider noch vor, dass infolge gewisser Umstände, die sich auf die Festsetzung der wahren Sachlage bzw. auf die wirklichen Beziehungen zwischen Einheit und Angestellten auswirken, die Gesetze nicht immer respektiert werden, was letzten Endes die Schädigung der Angestellten zur Folge hat. In der praktischen Anwendung der Arbeitsgesetzgebung haben sich Situationen ergeben, die eine Präzisierung erforderlich machten, um den wahren Sachverhalt festzulegen. Wir wollen hier einige dieser Situationen, die öfter Vorkommen, näher betrachten. In manchen Fällen haben die Unternehmen den Arbeitsplatz, an dem der Angestellte seine Tätigkeit entfaltete, nicht genau angegeben. Aus diesem Grunde wurden den betreffenden Arbeitern, die an Stellen mit besonders schweren Arbeitsbedingungen tätig waren, gewisse Rechte nicht zugebiiligt, die ihnen auf Grund dieser Tätigkeit zustehen. In anderen Fällen hat man Lohnempfängern im Arbeitsbuch einen Beruf eingetragen, den sie in Wirklichkeit nie ausgeübt haben. Eintragungen, die mit der Wirklichkeit nicht Ubereinstimmen, können aut Grund von Bestätigungen der Einheiten, bei denen die Arbeiter beschäftigt waren, richtiggestellt werden, wenn aus den Akten hervorgeht, dass die betreffende Arbeit tatsächlich geleistet wurde." Die Einheiten sind verpflichtet, auf Ansuchen der Arbeiter, derartige Bestäti-' gungen auszufolgen. Gemäss den in Kraft stehenden Verfügungen kann die Einheit, die das Arbeitsbuch des Angestellten in Verwahrung hat, die ergänzende Eintragung machen, dass die entfaltete Tätigkeit, die im Arbeitsbuch figuriert, mit der im neuen Akt vorgesehenen übereinstimmt. Oder, wenn es sich um die Richtigstellung einer auf den Arbeitsort bezügliche Eintragung handelt, wird die Einheit in dem für diesen Zweck vorgesehenen Kapitel vermerken, dass der Ange-stellte tatsächlich am Arbeitsplatz beschäftigt war, der im neuen Akt angeführt ist und der dem Angestellten gewisse Rechte verleiht. Wir halten es für nützlich zu bemerken : Falls die Einheit, in der der Gesuchsteller tätig war, keine Unterlagen gefunden hat, auf Grund deren die gewünschte Bestätigung ausgefolgt werden könnte, darf sie auch andere Beweise in Betracht ziehen, aus dénen der Arbeitsplatz oder der ausgeübte Beruf hervorgeht, wie beispielsweise gewisse Evidenzen, Bezahlung von Zuschüssen usw. Eine andere Situation, die anscheinend näher erläutert und in gewisser Beziehung klargestellt werden muss, ist die Versetzung der Angestellten zu einem anderen Unternehmen, wobei die Eintragungen bezüglich des Übergangs von einer Einheit zur anderen nicht korrekt vorgenommen werden. So zum Beispiel hat die Einheit, zu der sich “jemand transferieren liess, im Aufnahmebeschluss Transfer, im Arbeitsbuch jedoch bloss eingestellt vermerkt, ohne die genaue Aufnahmeart anzuführen. Auf diese Weise erscheint das Dienstalter und um so mehr das Dienstalter bei derselben Einheit als unterbrochen. In Wirklichkeit jedoch ist das Dienstalter des Angestellten nicht unterbrochen worden, da der Übergang von einem Unternehmen zum anderen auf Grühd des Einvernehmens der beiden Einheiten und nicht aus eigeném. Antrieb des Angestellten erfolgte. Laut den bestehenden Bestimmungen beeinträchtigt die Transferierung, sei es auf eigenes Ansuchen, sei es im Dienstinteresse, überhaupt kein Recht des Angestellten, das im Verhältnis zur ununterbrochenen Dienstzeit gewährt wird, wie beispielsweise Dauer des Erholungsurlaubs, Krankengeld bei zeitweiliger Arbeitsunfähigkeit, staatliche Kinderbeihilfe usw. Nur bei der Festsetzung des Zuschusses für ununterbrochenes Dienstalter bei derselben Einheit wird ein Unterschied zwischen der Transferierung auE eigenes Verlangen und der dienstlichen Versetzung gemacht, weil im ersteren Fail das Dienstalter bei derselben Einheit unterbrochen wird. Bekanntmachung Die Verwaltung der Staatlichen Versicherung gibt bekannt, dass bei der Amortisationsziehuifg der gemischten Lebensversicherungen vom 31. August 1969 folgende acht Buchstabenkombinationen gezogen wurden : UPY, RIM, ONB, VRW. BVL, PSI, PIN BFI Alle Versicherten, auf deren gültigen Scheinen eine oder mehrere dieser Buchstabenkombinationen in der Reihenfolge der Ziehungsergebnisse stehen, können sich bei den ADASEinheiten meiden, um die ihnen zustehenden Summen in Empfang zu nehmen. NW-Rechtsberatungen Auf Ansuchen unserer Leser hält der „Neue Weg" in folgenden Banater Ortschaften Rechtsberatungen ab: Grossscham, am 3. September von 11 bis 19 Uhr im Voiksnatsgebäude Nitzkydorf, am 5. September von 10 bis 18 Uhr im Volksratsgebäude « Billed, am 8. September von 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr in der Bi_ bliothek des Kulturheims Kleinbetschkerek, am 9. September von 10 bis 18 Uhr im Volksratsgebäude In der jeweils angegebenen Zeit wird unser Rechtsberater Martin Mühlroth allen Interessenten unentgeltlich juridische Auskunft und Ratschläge erteilen. Gewinnliste dar CEC-Obllgatlonen ZIEHUNG VOM 31. August 1969 Zahl der Gewinne Serie Nummer Teilwert 1 53937 Tz 100 000 1 34673 03 * 75 000 1 70875 16 50 000 1 12553 43 25 0Ü0 1 08476 36 10 000 1 •32559 27 5 000 1 01687 16 5 000 Endung der Serie 80 644 09 2 000 80 119 18 2 000 80 870 32 1 000 80 399 28 1 000 80 831 16 1 000 80 374 481 ooo 800 91 03 800 800 21 30 800 800 79 45 800 2887 TOTAL:2 830 000